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Die Erfindung betrifft eine kombinierte
Sicherheits-/Betätigungseinrichtung für Kraftfahrzeuge, mit einer
kraftfahrzeugseitigen Sende-/Empfangseinheit sowie einem
bedienerseitigen Datenträger, und mit zumindest einem Sensor, wobei
der Sensor
- a) einen Datenaustausch zwischen der
Sende-/Empfangseinheit und dem Datenträger z. B. zum
Ver-/Entriegeln einzelner oder aller
Kraftfahrzeugtürverschlüsse initiiert und/oder
- b) einen oder mehrere Kraftfahrzeugtürverschlüsse
beispielsweise im Sinne eines elektrischen Öffnens
ansteuert und/oder
- c) andere Bedienfunktionen in und/oder am Kraftfahrzeug
einleitet.
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Bei diesen anderen Bedienfunktionen nach c) mag es sich um
eine Schiebedach- und/oder Fensteröffnung, ein Verstellen
der Sitze, Spiegel, das Anschalten der Klimaanlage, der
Heizung, des Radios etc. oder vergleichbare
Komfortfunktionen handeln. Diese lassen sich mit Hilfe des Sensors bzw.
unter Rückgriff auf ein vom Sensor empfangenes Signal
ausführen. Das gleiche gilt für die
Ver-/Entriegelungsfunktionen gemäß a) oder auch Öffnungsfunktionen, wie sie
beispielhaft im Punkt b) angesprochen werden. Das heißt, der
zumindest eine Sensor der kombinierten
Sicherheits-/Betätigungseinrichtung sorgt mit seinem empfangenen Signal dafür,
dass entweder sicherheitsrelevante Funktionen ausgelöst
werden, wie z. B. Ent- und/oder Verriegeln oder
Komfortfunktionen zum Einsatz kommen. Selbstverständlich handelt
es sich hierbei nur um eine beispielhafte Aufzählung, wobei
grundsätzlich alle denkbaren und möglichen Bedienfunktionen
in und/oder am Kraftfahrzeug mit oder ohne
Sicherheitshintergrund denkbar sind.
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Bei dem bedienerseitigen Datenträger mag es sich um einen
Transponder handeln, also eine Sende-/Empfangseinheit,
welche bedienerspezifische Daten trägt und diese mit der
kraftfahrzeugseitigen Sende-/Empfangseinheit im Sinne eines
bidirektionalen Datenverkehrs austauscht. Grundsätzlich
kann der bedienerseitige Datenträger auch als passives
Element (im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen aktiven
Transponder) ausgeführt sein. Ein Beispiel hierfür ist eine
Magnetkarte, welche benutzerspezifische Daten trägt, die
berührungslos von der kraftfahrzeugseitigen
Sende-/Empfangseinheit abgefragt werden, wie dies beispielhaft in der
EP 0 218 251 B1 beschrieben wird.
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Bei dieser bekannten gattungsbildenden Lehre wird so
vorgegangen, dass ein Fahrzeugbenutzer eine Handhabe betätigt,
welche über einen zugehörigen Schalter die im Kraftfahrzeug
befindliche Sende-/Empfangseinheit aktiviert. Diese tritt
daraufhin in Kontakt mit einem bedienerseitigen Transponder
als Datenträger, welcher ein für den jeweiligen
Fahrzeugbenutzer individuelles Antwortcodesignal als Reaktion auf ein
ausgesandtes Fragecodesignal erzeugt. Falls Übereinstimmung
der beiden Codesignale vorliegt, wird ein
Entsicherungssignal an eine Sicherungseinrichtung übermittelt.
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Ergänzend kann mit Hilfe der Handhabe auch ein
Sicherungssignal für das Kraftfahrzeug erzeugt werden. Dazu besitzt
diese Handhabe eine zweite Arbeitsstellung, welche bei
entgegengesetzter Bewegung eingenommen wird. In diesem Fall
betätigt die Handhabe einen weiteren Schalter, welcher die
Sicherungseinrichtung einschaltet, die ihrerseits das
Kraftfahrzeug sichert.
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Neben diesen als Schalter ausgeführten Sensoren kennt man
darüber hinaus Hallsensoren, die eine Türgriffbetätigung
sensieren, um den zuvor beschriebenen Datenaustausch
einzuleiten (vgl. EP 1 111 171 A1). Ferner existieren
berührungslose Näherungssensoren, die eine Annäherung erfassen
(vgl. EP 0 954 098 A2). Vergleichbares wird in der DE 100 07 500 A1
beschrieben, die die Zugangsberechtigung eines
zutrittswilligen Benutzers im Rahmen einer "passiv entry"-
Funktion zum Inhalt hat.
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Schließlich kennt man eine Sicherheitseinrichtung an einem
Kraftfahrzeug, welche lediglich einer zum Öffnen des
Kraftfahrzeuges berechtigten Person das Öffnen dieses
Kraftfahrzeuges erlaubt. Dabei ist eine Einrichtung zur Erzeugung
eines Schaltsignals für den stationären Transponder an dem
Kraftfahrzeug bzw. die kraftfahrzeugseitige Sende-
/Empfangseinheit vorgesehen, die im Wesentlichen aus einem
Infrarotbewegungsmelder mit Detektor besteht. Der
Infrarotbewegungsmelder ist im Bereich des Türgriffes der zu
öffnenden Tür angeordnet und spricht auf eine zum Türgriff
führende und/oder auf die zur Umfassung des Türgriffs
erfolgende Bewegung der Hand der berechtigten Person an
(vgl. DE 195 16 316 C2).
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Die bekannten Sicherheits-/Betätigungseinrichtungen für
Kraftfahrzeuge haben sich grundsätzlich bewährt, bieten
jedoch noch Entwicklungspotential, wenn auf einfache Art
und Weise ganz unterschiedliche Funktionen realisiert
werden sollen. - Hier setzt die Erfindung ein.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine
gattungsgemäße kombinierte
Sicherheits-/Betätigungseinrichtung für Kraftfahrzeuge so weiter zu entwickeln, dass
ganz unterschiedliche Funktionen unter Rückgriff auf einen
einfachen und zuverlässigen Aufbau realisiert werden
können.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine
gattungsgemäße kombinierte Sicherheits-/Betätigungseinrichtung
für Kraftfahrzeuge dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder
mehr Sensoren jeweils unterschiedlicher Funktion zusammen
mit einem zugehörigen Steuer-/Auswerteelement eine
Baueinheit formen.
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Bei dem Steuer-/Auswerteelement handelt es sich bevorzugt
um einen Microprozessor, insbesondere Microcontroller,
welcher unter anderem die Energieversorgung der Sensoren
steuert sowie von den Sensoren erfasste Daten und Messwerte
auswertet und an die kraftfahrzeugseitige
Sende-/Empfangseinheit weiterleitet. Daneben nimmt das
Steuer-/Auswerteelement bzw. der Microcontroller Daten von der Sende-
/Empfangseinheit auf und wertet diese im Sinne einer
Aufbereitung aus.
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Die Sensoren formen in Kombination mit dem betreffenden
Steuer-/Auswerteelement bzw. dem Microcontroller ein
kompaktes Modul, welches als Baueinheit an praktisch
beliebiger Stelle des Kraftfahrzeuges untergebracht werden kann.
Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang die Anordnung der
Baueinheit im Türaußengriff oder im Bereich des
Türaußengriffs in oder an einer zugehörigen Kraftfahrzeugtür. Denn
eine solche Platzierung stellt sicher, dass der
Datenaustausch zwischen der Sende-/Empfangseinheit und dem
Datenträger problemlos beispielsweise durch Sensierung der
Annäherung eines zutrittswilligen Benutzers initiiert wird
(Näherungssensor).
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Zusätzlich gelingt eine störungssichere Ansteuerung des
einen oder der mehreren Kraftfahrzeugtürverschlüsse, wenn
der andere Sensor als Berührungssensor ausgebildet ist. Das
heißt, der Näherungssensor reagiert im weitesten Sinne auf
Annäherungen einer zutrittswilligen Person, während der
Berührungssensor zur Darstellung anderer Funktionen
eingesetzt wird. Denkbar ist es hier, dass mit Hilfe des
Näherungssensors nach Empfang eines Näherungssignals
beispielhaft einzelne oder alle Kraftfahrzeugtürverschlüsse
entriegelt werden, während der Berührungssensor zum Verriegeln
der betreffenden Kraftfahrzeugtürverschlüsse eingesetzt
wird.
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Darüber hinaus mögen zusätzlich ein Betätigungssensor
und/oder ein auf elektromagnetische Strahlung reagierender
Strahlungssensor vorgesehen sein. Bei dem Betätigungssensor
handelt es sich im einfachsten Fall um einen Schalter,
welcher beispielhaft auf das Ziehen eines Türaußengriffs
reagiert. Selbstverständlich sind auch Reed-Kontaktschalter
oder Hallsensoren an dieser Stelle denkbar und werden
umfasst, wie sie beispielhaft in der EP 1 111 171 A1
beschrieben werden.
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Bei dem Strahlungssensor mag es sich um einen
Infrarotbewegungsmelder handeln, wie er durch die DE 195 16 316 C2
bekannt geworden ist. Ebenso werden Infrarotsensoren
umfasst, die von dem bedienerseitigen Datenträger
ausgehende Infrarotstrahlung sensieren. Hierdurch lassen sich
gleichsam manuell und fernbedienbar verschiedene Funktionen
darstellen, was regelmäßig durch das Betätigen
unterschiedlicher Bedienknöpfe an diesem Datenträger erfolgt.
Selbstverständlich ist es auch denkbar und möglich, dass neben
dem bedienerseitigen Datenträger eine separate (Infrarot-)
Fernbedienungseinheit vorgesehen ist, welche mit dem
Strahlungssensor entsprechend zusammenwirkt und gleichsam
die Funktion eines Fernbedienungsschlüssels übernimmt.
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In jedem Fall stellt das Steuer-/Auswerteelement bzw. der
Microcontroller sicher, dass die einzelnen empfangenen
Sensorsignale voneinander unterschieden werden und die
gewünschte Funktion ausgangsseitig darstellen, und zwar in
Kooperation mit einer kraftfahrzeugseitig ohnehin
vorgesehenen Steueranlage, an welche die aufbereiteten Signale
weitergereicht werden. Dabei mag die kraftfahrzeugseitige
Sende-/Empfangseinheit in diese Steueranlage integriert
sein bzw. arbeitet mit dieser zusammen. Der Microcontroller
sorgt ferner dafür, dass (manuelle) Signale von dem
Datenträger bzw. dem zusätzlichen (Infrarot-)Sender oder der
(Infrarot-)Fernbedienungseinheit nicht mit anderen (seitens
der übrigen Sensoren erzeugten) automatischen
Sensorsignalen kollidieren. Das heißt, der Microcontroller führt u. a.
eine Plausibilitätsabfrage durch und gibt nur dann manuelle
Signale an die Steueranlage bzw. die kraftfahrzeugseitige
Sende-/Empfangseinheit weiter, wenn dies vom
Funktionsablauf her möglich ist.
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Nähert sich beispielsweise ein zutrittswilliger Bediener,
bei welchem durch das damit verbundene Näherungssignal eine
positive Datenabfrage zwischen der kraftfahrzeugseitigen
Sende-/Empfangseinheit sowie dem bedienerseitigen
Datenträger zum Entriegeln der zugehörigen
Kraftfahrzeugtürverschlüsse geführt hat, so ist es denkbar, dass während
dieses Vorganges beispielsweise sowohl die Ent- als auch die
Verriegelungsfunktion des zusätzlichen (Infrarot-)Senders
gesperrt wird. Dagegen lassen sich während dieses Vorganges
flankierend manuell beispielsweise das Schiebedach oder
einzelne Fenster öffnen.
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Der Microcontroller erzeugt zu diesem Zweck ein
Zusatzsignal, welches dann vorliegt, wenn der Datenträger bzw. der
zusätzliche (Infrarot-)Sender hinsichtlich einzelner
Funktionen freigeschaltet werden kann ("enable"). Nur wenn
dieses vom Microcontroller abgegebene Zusatzsignal und ein
korrespondierendes Signal vom Datenträger bzw. (Infrarot-)
Sender vorliegen, werden die gewünschten Befehle auch
tatsächlich in die Tat umgesetzt.
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Um die Baueinheit möglichst kompakt ausführen zu können und
gleichzeitig den Einbau zu erleichtern sowie die
Lebensdauer zu erhöhen, ist vorgesehen, dass die Baueinheit eine
mediendichte, insbesondere wasserdichte, Montageeinheit
formt. In diesem Zusammenhang mag in die Baueinheit auch
noch eine Antenne integriert sein, so dass das Aggregat aus
den zumindest zwei Sensoren, dem Microcontroller und der
Antenne die beschriebene Kapselung erfährt.
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Das lässt sich besonders einfach für den Fall darstellen,
dass einzelne oder alle Sensoren zusammen mit dem Steuer-
/Auswerteelement bzw. Microcontroller sowie gegebenenfalls
der Antenne auf einer Leiterfolie aufgenommen werden, die
eine Umhüllung aus elektrisch isolierendem Gießmaterial zur
Darstellung der Montageeinheit erhält. Weil sich das
Gießmaterial von der gebildeten Außenkontur her praktisch
beliebig gestalten lässt, liegt im Ergebnis eine
Montageeinheit vor, welche sich an eine Innenkontur einer
zugehörigen Ausnehmung, beispielsweise in einer Handhabe,
problemlos anpassen lässt.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, an dieser
Stelle zumeist einen bogen- oder bananenförmigen Verlauf zu
realisieren, welcher der Form der Handhabe folgt, sofern
diese in der beschriebenen Art und Weise gestaltet ist.
Jedenfalls lässt sich hierdurch die Montageeinheit im
Wesentlichen formschlüssig in der zugehörigen Ausnehmung in
der Handhabe fixieren.
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Bei der Leiterfolie handelt es sich um eine
Kunststofffolie, in welche Leiterbahnen ein- und/oder aufgebracht sind,
z. B. durch Aufdrucken. Zusätzlich verfügt die Leiterfolie
bevorzugt noch über an das aufzunehmende Bauteil angepasste
Bohrungen, vorzugsweise Stanzlöcher, welche gleichzeitig
zur Positionierung des betreffenden Bauteiles eingesetzt
werden. Die Leiterbahnen dienen dazu, das jeweilige
Bauelement zu kontaktieren, was beispielsweise durch Löten,
Kleben, Bonden oder vergleichbare Vorgehensweisen erfolgt,
um eine elektrische Verbindung sicherzustellen.
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Die Sensoren lassen sich kontinuierlich oder getaktet
betreiben, wobei insbesondere die letztgenannte Betriebsart
zu einer Reduzierung des Stromverbrauchs führt. Dabei hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Näherungssensor
die Energieversorgung des oder der übrigen Sensoren steuert
und zwar zumeist in dem Sinne, dass diese Sensoren erst
dann mit elektrischer Energie versorgt werden, wenn der
Näherungssensor überhaupt die Annäherung einer
zutrittswilligen Person sensiert. Selbstverständlich kann hier mit
verschiedenen Taktungsverhältnissen gearbeitet werden,
d. h. die Sensoren werden nur innerhalb vorgegebener
Zeitfenster mit Strom beaufschlagt, wobei zwischen diesen
Zeitfenstern kein Strom fließt. Das alles steuert das Steuer-
/Auswerteelement, welches zudem den Beginn der Taktung und
das Ende festlegt.
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Ein besonders einfacher Aufbau wird zudem dann erreicht,
wenn die Baueinheit aus den Sensoren und dem
Steuer-/Auswerteelement über eine Einleiterverbindung an die
kraftfahrzeugseitige Sende-/Empfangseinheit bzw. die
Steueranlage angeschlossen ist. Denn diese Einleiterverbindung
greift auf lediglich ein Kabel bzw. eine Litze zurück,
welche nicht nur positive Polarität im Vergleich zur auf
Massepotential befindlichen Karosserie aufweist, sondern zudem
als Busleitung ausgeführt ist und die vom Microcontroller
aufbereiteten Daten beispielsweise gemultiplext an die
kraftfahrzeugseitige Sende-/Empfangseinheit übergibt.
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Selbstverständlich sind auch andere Codierverfahren
denkbar, um entsprechende Datentelegramme mit Hilfe der
Einleiterverbindung weiterzugeben.
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Immer wird eine kompakt aufgebaute Sicherheits-
/Betätigungseinrichtung zur Verfügung gestellt, die für den
Einbau in einen Türaußengriff einer Kraftfahrzeugtür
prädestiniert ist. Die erfindungsgemäß zusammengefassten
Sensoren benötigen keine eigene Verkabelung, Stromversorgung
etc. mehr, so dass erhebliche Kostenvorteile und auch
Gewichtsvorteile gegeben sind. Auch der Aufbau des
Türaußengriffs ist vereinfacht, wobei der Wegfall der
genannten Bauteile die Prozesssicherheit beim Zusammenbau und im
Betrieb ebenso wie die Zuverlässigkeit erhöht.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert; es zeigen:
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Fig. 1 eine erfindungsgemäß kombinierte
Sicherheits-/Betätigungseinrichtung in schematischer Darstellung
und
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Fig. 2a bis 2d verschiedene Montagephasen der betreffenden
Sicherheits-/Betätigungseinrichtung mit den
Einzelteilen.
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In den Figuren ist eine kombinierte
Sicherheits-/Betätigungseinrichtung für Kraftfahrzeuge dargestellt. Diese
besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einer
kraftfahrzeugseitigen Sende-/Empfangseinheit 1, die im Rahmen
des Ausführungsbeispiels in eine Steueranlage 2 im
Kraftfahrzeug integriert ist, was jedoch keine zwingende
Bedingung darstellt. Daneben ist ein bedienerseitiger
Datenträger 3 realisiert, welcher mit der kraftfahrzeugseitigen
Sende-/Empfangseinheit 1 in einen Dialog tritt (angedeutet
durch einen Doppelpfeil).
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Im Rahmen des Ausführungsbeispiels wird dieser Dialog erst
dann initiiert, wenn ein Sensor 4, bei dem es sich um einen
Näherungssensor 4 handelt, entsprechende Annäherungen einer
zutrittswilligen Person an das Kraftfahrzeug sensiert hat.
Das mag grundsätzlich so vonstatten gehen, wie dies im
Rahmen der EP 0 570 761 A1 oder der WO 99/19585 beschrieben
wird, wobei ein kapazitiver Näherungssensor entsprechend DE 196 20 059 A1
zum Einsatz kommen mag. Das ist jedoch nicht
zwingend. Dabei findet der Datenaustausch über eine
angedeutete Antenne 5 statt.
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Neben diesem Sensor bzw. Näherungssensor 4 ist ein weiterer
Sensor 6 vorgesehen, bei dem es sich im Rahmen des
Ausführungsbeispiels um einen Berührungssensor 6 handelt. Der
kapazitiv arbeitende Näherungssensor 4 reagiert - wie
bereits beschrieben - auf Annäherungen einer
zutrittswilligen Person, wobei nach Vorliegen eines entsprechenden
Näherungssensorsignals am Eingang eines
Steuer-/Auswerteelementes 7 der betreffende Datenaustausch zwischen dem
Datenträger 3 und der kraftfahrzeugseitigen Sende-/Empfangseinheit
1 gestartet wird. Führt dieser Datendialog zu einer
positiven Bedienerprüfung, d. h. ist die zutrittswillige Person
berechtigt, so werden von der Steueranlage 2 lediglich
angedeutete Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8 entriegelt.
Dagegen sorgt der Berührungssensor 6 dafür, dass die
betreffenden Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8 (wieder) verriegelt
werden. Auch dieser Sensor 6 bzw. Berührungssensor 6 arbeitet
im Rahmen des Ausführungsbeispiels kapazitiv, wenngleich
auch ein Taster an dieser Stelle denkbar ist.
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Zusätzlich zu dem Näherungssensor 4 und dem
Berührungssensor 6 ist ein Betätigungssensor 9 realisiert, bei dem es
sich um einen Hallsensor 9 handelt. Im Rahmen des
Ausführungsbeispiels kommen zwei Hallsensoren 9 zum Einsatz, die
entsprechend der EP 1 111 171 A1 Bewegungen eines
Türaußengriffes 10 gegenüber einer lediglich angedeuteten
Kraftfahrzeugkarosserie 11 erfassen. Durch Rückgriff auf die
Hallsensoren 9 lassen sich Bewegungen des Türaußengriffs 10
berührungslos und damit ohne Verschleiß erfassen. Im
Einzelnen wird ein Hallsensor 9 im Griff 10a aufgenommen,
welcher sich gegenüber einem Lagerbügel 10b bewegt. -
Selbstverständlich kann es sich bei dem Betätigungssensor 9 auch
um einen simplen, kontaktgebundenen Türgriffschalter
handeln.
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Schließlich findet sich noch ein Strahlungssensor 12,
welcher im Rahmen des Ausführungsbeispiels auf
Infrarotstrahlung reagiert, die vom bedienerseitigen Datenträger 3
abgestrahlt wird (und zwar unabhängig von dem beschriebenen
bidirektionalen Datenaustausch) oder von einem separaten
und nicht dargestellten Fernbedienschlüssel mit einzelnen
Funktionstasten stammt. Mit Hilfe dieses
Fernbedienschlüssels (oder des Datenträgers 3) können beispielsweise die
Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8 per manuellem Knopfdruck ver-
und entriegelt, aber auch die eingangs bereits erläuterten
Komfortfunktionen dargestellt werden.
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Die Funktionsweise ist wie folgt. Nachdem eine
zutrittswillige Person ein Sensorsignal ausgangsseitig des
Näherungssensors 4 erzeugt hat und zwischen dem Datenträger 3 und
der Sende-/Empfangseinheit 1 ein positiver Datenabgleich
erfolgt ist, werden die Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8
entriegelt. Wenn nun die betreffende Person die Handhabe bzw.
den Türaußengriff 10 betätigt, sprechen die Hallsensoren 9
an und bewirken, dass einzelne oder alle
Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8 im Sinne eines elektrischen Öffnens betätigt
werden. Das führt dazu, dass gleichzeitig die zugehörige
Kraftfahrzeugtür ausgestellt wird. Zuvor oder parallel
hierzu kann der Bediener bzw. die vorgenannte Person
einzelne Komfortfunktionen mit Hilfe des Datenträgers 3 oder
separaten (Infrarot-)Senders auslösen.
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Einzelne Sensorsignale des Näherungssensors 4, des
Berührungssensors 6 und des Hallsensors 9 werden unmittelbar
eingangsseitig des Steuer-Auswerteelementes 7, bei dem es
sich um einen Microcontroller 7 handelt, aufgenommen und
über eine Ausgangsleitung 13, sowie ein EXKLUSIV-ODER-Glied
14 an einen Treiber 15 weitergegeben. Dagegen gelangen
Signale des Strahlungssensors 12 nicht nur in den
Microcontroller 7 sondern zusätzlich in ein UND-Glied 16,
welches ergänzend von einer Freigabeleitung 17 ("enable")
ausgangsseitig des Microcontrollers 7 beaufschlagt wird. Nur
wenn der Microcontroller 7 diese Freigabeleitung 17 mit
einem positiven Signal versieht und gleichzeitig der
Strahlungssensor 12 ein Signal empfängt, stellt sich ein
positives Ausgangssignal am Ausgang des UND-Gliedes 16 ein.
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Das Freigabesignal wird nur dann erzeugt, wenn manuell
initiierte Bedienanweisungen nicht mit dem zuvor beschriebenen
Verfahrensablauf kollidieren. Das gilt größtenteils für von
den Kraftfahrzeugtürverschlüssen 8 unabhängige Befehle, die
z. B. das Öffnen eines Fensters, des Schiebedachs etc. zum
Inhalt haben. Kommt es dagegen eventuell zu Kollisionen mit
Ent- und/oder Verriegelungssignalen, welche die
Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8 betreffen und von den übrigen Sensoren
4, 6 oder 9 abgeleitet sind, so wird in der Regel kein
Freigabesignal über die Freigabeleitung 17 vom
Microcontroller 7 erzeugt, so dass etwaige Betätigungen von
Funktionstasten am Datenträger 3 oder dem separaten (Infrarot-)
Sender wirkungslos bleiben.
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Schließlich ist noch eine Eingangsleitung 18 zu erkennen,
über welche Daten von der kraftfahrzeugseitigen
Sende-/Empfangseinheit 1 bzw. der Steueranlage 2 an den
Microcontroller 7 übergeben werden. Bei diesen Daten mag es sich
beispielhaft um die Stellung der Drehfalle handeln, also eine
Dokumentation dahingehend, ob sich einzelne oder sämtliche
Kraftfahrzeugtürverschlüsse 8 in entriegeltem oder
verriegeltem Zustand befinden.
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Die dargestellten Sensoren 4, 6, 9, 12 jeweils
unterschiedlicher Funktion formen zusammen mit dem zugehörigen Steuer-
/Auswerteelement bzw. Microcontroller 7 eine Baueinheit 4,
6, 7, 9, 12, welche im Rahmen der Fig. 1 durch die
strichpunktierte Umrahmung angedeutet ist. Zu dieser Baueinheit
4, 6, 7, 9, 12 mag die Antenne 5 gehören, was jedoch nicht
obligatorisch ist.
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Die Baueinheit 4, 5, 6, 7, 9, 12 lässt sich im
Türaußengriff 10 oder im Bereich des Türaußengriffes 10 in oder an
der Karosserie, der zugehörigen Kraftfahrzeugtür etc.
anordnen. Um die Baueinheit 4, 5, 6, 7, 9, 12 zu schützen,
formt diese eine mediendichte, insbesondere wasserdichte,
Montageeinheit, wobei im Rahmen des Ausführungsbeispiels
sämtliche Sensoren 4, 6, 9, 12 auf einer Leiterfolie 19
aufgenommen werden, die zudem die Antenne 5 trägt und im
Übrigen eine in Fig. 2b am besten zu erkennende Umhüllung
20 aus einem elektrisch isolierenden Gießmaterial aufweist.
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Von dieser Montageeinheit 4, 5, 6, 7, 9, 12, 19, 20 geht
eine Einleiterverbindung 21 aus, an welche die
kraftfahrzeugseitige Sende-/Empfangseinheit 1 angeschlossen ist.
Diese Einleiterverbindung 21 dient sowohl zur
Energieversorgung der Sensoren 4, 6, 9, 12 als auch zur Versorgung
des Mikrocontrollers 7. Gleichzeitig werden über diese
Einleiterverbindung 21 Daten zum Mikrocontroller 7 über die
Eingangsleitung 18 gesendet bzw. gelangen hierüber (über
die Einleiterverbindung 21) zur kraftfahrzeugseitigen
Sende-/Empfangseinheit 1.
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Der Microcontroller bzw. das Steuer-/Auswerteelement 7
lässt sich von außen programmieren, wozu im Rahmen der
Darstellung auf die beschriebene Einleiterverbindung 21
zurückgegriffen wird. So ist es denkbar, die von den beiden
(kapazitiven) Sensoren 4, 6 zur Verfügung gestellten
Empfindlichkeitsbereiche zu verändern. Selbstverständlich
kann der Microcontroller 7 auch die Sensoren 9 und 12
hinsichtlich ihrer Empfindlichkeit und/ihres Wirkungsbereiches
an die jeweiligen Anforderungen anpassen.
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Denkbar ist es hier, eine kraftfahrzeugspezifische
Programmierung vorzunehmen, welche den jeweiligen
Einbaubedingungen Rechnung trägt. Genauso gut können beispielsweise
Kundenwünsche Berücksichtigung finden. So lässt sich der
Näherungssensor 4 hinsichtlich seines Wirkungsbereiches
beispielsweise so einstellen, dass Annäherungen schon im
Meterbereich oder erst im Zentimeterbereich erfasst werden.
Vergleichbares gilt für den Berührungssensor 6, welcher
bereits auf Annäherungen oder letztendlich Berührungen
reagieren mag. Jedenfalls lassen sich die zugehörigen
Sensierungsbereiche insbesondere der Sensoren 4, 6 mit Hilfe des
Microcontrollers 7 vorgeben und an bestimmte Bedingungen
anpassen.
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Hierzu gehören nicht nur gleichsam statische Bedingungen,
wie der Einbauort oder der Kundenwunsch, sondern auch
dynamisch wechselnde Vorgaben und Wirkungen. So gehen mit
Änderungen der Außentemperatur und/oder der Außenfeuchte
der Umgebungsluft selbstverständlich auch
Kapazitätsänderungen des regelmäßig aus dem Berührungssensor 6 bzw.
Näherungssensor 4 und einer sich annähernden Hand oder
Person gebildeten Kondensators einher. Um nun diese
Kapazitätsänderungen zu kompensieren und die gewünschten
Wirkungsbereiche (wieder) zu erreichen, schlägt die
Erfindung vor, dass das Steuer-/Auswerteelement bzw. der
Microcontroller 7 für eine entsprechende Rekalibrierung sorgt.
Hierzu greift der Microcontroller 7 beispielsweise auf von
einem Außentemperaturfühler gelieferte Temperaturmesswerte
und/oder aufgenommene Feuchtemesswerte zurück. Je nach
einem im Microcontroller 7 (oder auch in der Steueranlage
2) abgelegten Kennlinienfeld kann nun der jeweilige Sensor
4, 6 rekalibriert werden. - So ist es denkbar, für jeden
einzelnen Temperatur- und/oder Feuchtewert zugehörige
Rekalibrierungswerte für die Sensoren 4, 6 abzuspeichern, auf
die beim Vorliegen entsprechender Bedingungen
zurückgegriffen wird.
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Die Energieversorgung der Sensoren 6 und 9 wird mit Hilfe
des Näherungssensors 4 gesteuert. D. h., erst wenn eine
sich nähernde Person registriert wird, werden die übrigen
Sensoren 6, 9 (getaktet) mit Energie versorgt. Gleiches mag
für den Strahlungssensor 12 gelten, wenngleich dieser auch
unabhängig von der Annäherung der Person innerhalb eines
vorgegebenen Wirkungsradius betrieben werden kann.