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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abscheidung von metallfreien
amorphen wasserstoffhaltigen Kohlenstoffschichten durch Sputtern
von Targets auf Substrate.
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Für viele
Anwendungsfälle
ist es interessant, dünne
Kohlenstoffschichten auf Substraten abzuscheiden. Dabei geht es
insbesondere um Schichten aus hartem und verschleißfestem
diamantähnlichen
Kohlenstoff, wobei diese Schichten auch als DLC(diamond like carbon)-Schichten
oder auch a-C:H-Schichten bezeichnet werden. Diese Schichten enthalten
neben Kohlenstoff auch Wasserstoff mit einer Konzentration zwischen
10 und 30 Atomprozent, Metallanteile in weniger als 0,1 Atomprozent
und andere Verunreinigungen (beispielsweise Sauerstoff, Stickstoff,
Argon) mit einer Gesamtkonzentration von weniger als 3 Atomprozent.
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Zur
Abscheidung dieser harten amorphen wasserstoffhaltigen Kohlenstoffschichten
(DLC beziehungsweise a-C:H) und zu ihren Eigenschaften gibt es zahlreiche
Publikationen. Derartige Schichten weisen neben sehr niedrigen Reibwerten
gegenüber
Stahl (< 0,2) eine
hohe Härte-
und Verschleißbeständigkeit
auf. Die DLC-Schichten sind in der Regel chemisch inert, elektrisch
isolierend mit spezifischen Widerständen von mehr als 106 Ohmzentimenter und sie sind im infraroten
Spektralbereich transparent.
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Qualitativ
hochwertige a-C:H-Schichten, insbesondere qualitativ hochwertig
hinsichtlich Härte
und Verschleiß,
werden heute vorwiegend noch in relativ kleinen Anlagen mittels
plasmaaktivierter Gasphasenabscheidung (plasma activated chemical
vapour deposition, kurz PACVD) hergestellt. Dabei werden überwiegend
Hochfrequenztechniken mit Frequenzen von mehr als einem Megahertz
(MHz) eingesetzt, in der Regel 13,56 MHz. Dabei ist die plasmaerzeugende
Elektrode gleichzeitig das zu beschichtende Substrat. Als Kohlenstoffquelle
werden dabei Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Acetylen (C2H2) oder Methan
(CH4), eingesetzt. Die Schichten entstehen
durch Abscheidung von Ionen und Radikalen aus einer Glimmentladung
auf einem ungeheizten Substrat.
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Sehr
nachteilig ist es, dass diese Hochfrequenzverfahren zur DLC-Abscheidung
nur schwer hochskaliert werden können.
Es wird eine negative Self-Bias-Spannung UB von
einigen 100 Volt benötigt.
Diese Spannung UB hängt aber stark vom Verhältnis der
Flächen
der Substratelektrode zur Anode ab. Als Anode wird in der Regel
das geerdete Gehäuse
der Anlage verwendet. UB sinkt dabei mit
zunehmender Größe der Substratelektrode
erheblich ab. Eine größere Substratfläche erfordert
außerdem
leistungsstärkere
Hochfrequenzgeneratoren, um etwa konstante Leistungsdichten am Substrat
noch aufrechtzuerhalten. Derartige leistungsstarke Hochfrequenzgeneratoren
sind allerdings sehr teuer und reduzieren damit die Wirtschaftlichkeit
derartiger Verfahren.
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Um
dieses Problem zu umgehen, ist daher schon vorgeschlagen worden,
stattdessen den Mittelfrequenzbereich zwischen einem und einigen
hundert kHz zur Abscheidung von a-C:H-Schichten zu nutzen. Die
DE 195 13 614 C1 und
andere haben dabei sowohl harmonische Wechselspannungen als auch
gepulste Gleichspannungen vorgeschlagen. Auch hier handelt es sich
aber meist um PACVD-Verfahren, bei denen wiederum die Substratelektrode
gleichzeitig die plasmaerzeugende Elektrode ist. Dadurch ist es
nicht möglich, Beschichtungsparameter
wie beispielsweise den Ionenstrom und die Ionenenergie unabhängig voneinander einzustellen.
Auch hier sind daher wirtschaftlichen Einsätzen derartiger Verfahren Grenzen
gesetzt.
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Ähnliche
Probleme bestehen bei Konzeptionen etwa nach der
DE 196 51 615 C1 , in der
ein PVD-Verfahren vorgeschlagen wird. Dort wird am Target mit mittelfrequenter
Spannung gearbeitet, um einen reaktiven Sputterprozess zu erhalten.
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S.
Fujimaki, H. Kashiwase und Y. Kokaku haben in „New DLC coating method using
magnetron plasma in an unbalanced magnetic field” in: Vacuum 59 (2000), Seiten
657 bis 664 eine modifizierte Vorgehensweise angeregt, die sie als
Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition (PE-CVD) bezeichnen. Zum
Beschichten von Magnetspeicherplatten werden diese nahe am Target
und in der Entladungszone des Targets als ebene Substrate in einen
Bereich hoher Plasmadichte eingebracht. Der Abstand des Substrats
vom Target bzw. der Kathode beträgt
40 mm und bleibt während
der Beschichtung konstant, da alle Elemente zueinander in einer festen,
unbeweglichen Position stehen. Eine unbalancierte Magnetronkathode
am Target liefert die Plasmaunterstützung. Am Substrat liegt eine
gepulste Gleichspannung (DC) an, um Substrataufladungen zu vermeiden. Es
entstehen sehr dünne
(15 nm) und polymerartige Schichten mit hohem spezifischem Widerstand,
aber relativ niedriger Härte
von weniger als 15 GPa. Die extrem geringe Schichtdicke und die
niedrige Härte
sind für viele
Anwendungsfälle
nicht ausreichend.
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Ältere, beispielsweise
aus der
US 4,597,844
A bekannte Vorschläge
zur Abscheidung von amorphen Kohlenstoff und Wasserstoff enthaltenden
Schichten verwenden Graphittargets und nur Wasserstoff und/oder Fluor
enthaltende Reaktivgase. Dies führt
zu polymerartigen Schichten mit sehr hohen spezifischen Widerständen von
mehr als 10
8 Ohmzentimetern und einem Wasserstoffgehalt
in den Schichten von 0,5 bis 0,9, gemessen am Verhältnis von
der Zahl der Wasserstoffatome zur Zahl der Kohlenstoffatome (H/C).
Diese Schichten entsprechen nicht mehr den gestiegenen Anforderungen.
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Von
daher sind gänzlich
andere Ansätze
zur Erzielung von Kohlenstoffschichten mit den geeigneten Eigenschaften
getätigt
worden. So sind metallhaltige Kohlenstoffschichten vorgeschlagen
worden, erstmals in der
EP
0 087 836 B1 . Derartige, meist als Me-C:H oder Me-DLC bezeichnete
Schichten werden in industrierelevanten Dimensionen in Vakuumbeschichtungsverfahren
hergestellt, und zwar durch Zerstäuben (Sputtern) einer Festkörperoberfläche (eines
Targets) durch Beschuss mit energiereichen Ionen. Als Targetmaterialien dienen üblicherweise
Carbid-bildende Metalle wie Titan, Niob, Chrom, Wolfram oder auch
Carbide wie Wolframcarbid. Ein Nachteil derartiger Schichten ist
allerdings, dass ihre niedrigsten Verschleißraten, gemessen mit einem
Kalotten-Tester, zwischen etwa 2 und 5 VE liegen, also wesentlich
schlechter sind, als die von harten a-C:H-Schichten, die etwa zwischen 0,5
und 1 VE betragen. 1 VE ist eine Verschleißeinheit und entspricht 10
–15 m
3/Nm.
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Es
ist daher versucht worden, den Metallanteil in derartigen Schichten
zu reduzieren, indem die metallischen Targets durch eine modifizierte
Prozessführung
weitgehend mit Kohlenstoff bedeckt werden, was als „Vergiftung” bezeichnet
wird. Derartige Verfahren sind aber schwer zu beherrschen, da die
Entladungsprozesse sehr instabil werden und nicht über längere Zeiten
aufrecht zu erhalten sind.
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Als
weiterer Ansatz wird daher von Da-Yung Wang, Chi-Lung Chang und
Wei-Yu Ho in „Characterisation
of hydrogen – free
diamond – like
carbon films deposited by pulsed plasma technology” in: Thin
Solid Films 355 bis 356 (1999), Seiten 246 bis 251 ein Beschichtungsverfahren
für eine
titandotierte, also metallhaltige, dafür aber wasserstofffreie Schicht
vorgeschlagen. Die Autoren führen
die mangelnde Härte
bekannter Schichten auf das Vorhandensein von Wasserstoffatomen
zurück.
Sowohl die verwendeten Graphit- als auch die Titantargets und das
Substrat werden jeweils mit gepulsten Mittelfrequenz-Gleichspannungen
(DC) versorgt. Die entstehenden Schichten unterscheiden sich natürlich deutlich
von wasserstoffhaltigen Beschichtungen.
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Es
besteht daher unverändert
der Wunsch, metallfreie Kohlenstoffschichten abzuscheiden, um die Nachteile
der Me-C:H-Schichten nicht in Kauf nehmen zu müssen. Gewünscht wäre ein Verfahren zur Abscheidung
einer derartigen metallfreien Kohlenstoffschicht, das auch in größerem Maßstab und
wirtschaftlich eingesetzt werden kann.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, ein derartiges Verfahren vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch ein Verfahren zur Abscheidung von metallfreien amorphen wasserstoffhaltigen
Kohlenstoffschichten auf Substraten, bei dem von Targets auf die
Substrate gesputtert oder mittels Bogenverdampfung abgeschieden
wird, bei dem mehrere Targets eingesetzt werden, bei dem die Targets
mit einer negativen Gleichspannung vorgespannt werden, bei dem unterschiedliche,
durch Blenden abtrennbare Targets eingesetzt werden, die zu zeitlich
unterschiedlichen Abschnitten freigegeben werden und eine Doppel-
beziehungsweise Multilagenbeschichtung des Substrates herbeiführen bei
dem mindestens eines der eingesetzten Targets ein reines Kohlenstoff-Target
ist, bei dem das Substrat mit einer negativen Gleichspannung vorgespannt
wird, und bei dem eine Ionenstromdichte von mindestens 1 mA/cm2 am Substrat erreicht wird.
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Überraschenderweise
zeigte sich, dass bei einem derartigen Verfahren die von herkömmlich hergestellten
a-C:H beziehungsweise DLC-Schichten bekannten Verschleiß- und Härtewerte
erreicht und zum Teil noch übertroffen
werden können.
Bisher war es nicht für
möglich
gehalten worden, mit einem reinen Gleichstrom-Sputter-Verfahren
derartige Werte erreichen zu können,
also ohne den Einsatz von Hochfrequenz- oder wenigstens Mittelfrequenz-Verfahren.
Nur bei den in der Qualität
schlechteren und ganz anders aufgebauten Me-C:H-Schichten wurde
bisher ein Sputtern als sinnvoll gesehen, für a-C:H-Schichten sind nur
Entladungen von Kohlenstoffplasmen in Betracht gezogen worden.
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Zu
unterscheiden ist dabei noch zwischen der negativen Vorspannung
am Target und der negativen Vorspannung am Substrat. Die negative
Vorspannung am Target selbst ist erfindungsgemäß eine negative Gleichspannung.
Die negative Vorspannung am Substrat ist eine ebenfalls negative
Gleichspannung.
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Es
ist aber in einer anderen Ausführungsform
auch möglich,
die negative Vorspannung am Substrat mit einer Mittelfrequenzspannung
zwischen 30 und 300 kHz anzuregen. Es wird dann unverändert vom
Target mit Gleichstrom gesputtert, da dort eine negative Gleichspannung
anliegt, im Gegensatz etwa zur
DE 196 51 615 C1 .
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In
der
DE 100 18 143
A1 wird zwar mit einer Mittelfrequenz am Substrat gearbeitet,
dort aber findet kein Sputtern von einem Target statt.
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Als
Kohlenstoff-Target wird bevorzugt ein reines Graphit-Target eingesetzt,
da sich dieses Material besonders bewährt hat. In bestimmten Anwendungsfällen ist
aber auch Glaskohlenstoff von Vorteil.
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Dabei
lassen sich die besten Werte erreichen, wenn in der unbalancierten
Magnetron-Betriebsart gearbeitet wird. Dadurch werden in einem Substrat
wesentlich höhere
Ionenstromdichten realisiert, als im balancierten, konventionellen
Magnetronbetrieb. Diese Ionenstromdichten haben sich als erforderlich
herausgestellt, um die harte DLC-Modifikation abzuscheiden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Abscheidung lässt
sich relativ einfach hochskalieren, ebenso wie das Verfahren, mit
dem sonst Me-DLC-Schichten, also deutlich schlechtere Schichten,
hochskalierbar sind.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
handelt es sich um ein reines Gleichstromverfahren. Dadurch werden
keine kostenintensiven Hochfrequenz(HF-) oder Mittelfrequenz(MF-)Stromversorgungen
benötigt
und es gibt auch keine schwer beherrschbaren Plasmazustände, also
auch keine Entladungen an unerwünschten Orten
in der Beschichtungskammer, die bei Mittelfrequenz und Hochfrequenz
gelegentlich auftreten.
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Erfindungsgemäß lässt sich
zuverlässiger,
kostengünstiger
und auch mit geringerem apparativem Aufwand eine Beschichtungsqualität erreichen,
die der herkömmlichen
mit viel größerem Aufwand
erzielbaren ohne weiteres vergleichbar ist und sich auch auf deutlich
größere Substratflächen anwenden
lässt.
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Von
besonderem Vorteil ist es auch, dass das erfindungsgemäße Verfahren
zur Abscheidung von metallfreien Kohlenstoffschichten auch in eine
PVD-(physical vapour deposition)Beschichtungsanlage integriert werden
kann. Dadurch wird es besonders einfach möglich, die für eine optimale
Haftung sinnvoll erscheinenden Zwischenschichten aus Übergangsmetallen
wie Titan, Niob oder Chrom zunächst
abzuscheiden, bevor dann die eigentlich gewünschte metallfreie Kohlenstoffschicht über dieser
Zwischenschicht abgeschieden wird.
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Das
erfindungsgemäße Beschichtungsverfahren
ist außerordentlich
flexibel. Bei Verwendung mehrerer Targets können mit einer für das Verfahren
geeigneten Anlage DLC Schichten abgeschieden werden, auch in Multilagen.
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Außerdem lassen
sich Kombinationen von zum Beispiel DLC- und Kohlenstoffnitridschichten (CNX-Schichten) herstellen. Hierzu wird beispielsweise
am Ende des Beschichtungsvorganges das Kohlenwasserstoffreaktivgas
durch Stickstoff ersetzt. Eine solche Schicht ist zum Beispiel sinnvoll,
wenn harte und außerdem
gut benetzende Schichten benötigt
werden. CNX (X bis 0,2) weist eine deutlich
höhere
Oberflächenenergie
und damit eine bessere Benetzung als DLC auf.
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Als
Reaktionsgas hat sich eine Mischung aus einem oder mehreren Edelgasen
und einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen bewährt. Besonders bevorzugt ist
eine Mischung aus Argon und Acetylen.
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Zur
Haftungsverbesserung können
erfindungsgemäß beispielsweise
Zwischenschichten abgeschieden werden, die aus Metallen, Metallnitriden,
Metallcarbiden, Metallcarbonitriden oder auch aus Mehrlagenanordnungen
aus diesen Komponenten bestehen. Besonders bevorzugt ist dabei ein
Dickenbereich zwischen 0,02 und 2 μm.
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Bevorzugt
wird außerdem
eine Deckschicht abgeschieden, die ausschließlich Kohlenstoff und Wasserstoff
und/oder Stickstoff und weniger als 0,1% Metallverunreinigungen
enthält.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird das Reaktivgas während des Beschichtungsvorganges mit
zusätzlichen
gas- oder dampfförmigen
Verbindungen sowie mit Stickstoff und/oder Sauerstoff gemischt oder
durch Stickstoff ersetzt.
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Dabei
ist es bevorzugt, wenn die zusätzlichen
gas- oder dampfförmigen
Verbindungen Silizium enthalten oder wenn die zusätzlichen
gas- oder dampfförmigen
Verbindungen Tetramethylsilan (TMS) enthalten oder wenn die zusätzlichen
gas- oder dampfförmigen Verbindungen
Hexamethyldisiloxan (HMDSO) enthalten. Silizium ist kein Metall,
wenn es auch metallische Eigenschaften hat. Der Einbau von Silizium
in die gewünschten Schichten
ist mit diesen zusätzlichen
gas- oder dampfförmigen
Verbindungen besonders leicht möglich.
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Im
Folgenden werden anhand einiger Ausführungsbeispiele Möglichkeiten
für eine
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben. Es handelt sich dabei um praktisch erprobte Ausführungsbeispiele.
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In
einem ersten Beispiel erfolgt die Abscheidung einer metallfreien
Kohlenstoffschicht in einer Gleichstrom-Magnetron-Sputteranlage
mit vier Sputterkatoden. Es wird mit unbalancierten Magnetrons gearbeitet. Als
Substrate dienen Flachproben aus Kugellagerstahl 100 Cr6 sowie dünne, etwa
0,2 mm messende Siliziumscheiben, ferner HSS-Spiralbohrer und andere
metallische Substrate mit komplexen Geometrien. Die Substrate werden
auf Standard-Substrathaltern für
Mehrfachrotationen (2-fach oder 3-fach) befestigt und rotieren während des
gesamten Beschichtungsprozesses.
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Es
werden insgesamt vier Targets eingesetzt, nämlich zwei aus Graphit und
zwei aus Titan. Letztere dienen zur Herstellung einer metallischen
Haftvermittlerschicht, die unterhalb der metallfreien Kohlenstoffschicht
angeordnet werden soll.
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Der
Beschichtungsprozess lässt
sich in vier Abschnitte unterteilen: in einem ersten Abschnitt wird
das Substrat durch Ionenätzen
(Ar+) gereinigt, wobei die Targets durch
eine Blende, den sogenannten Shutter, abgedeckt sind. In einem zweiten
Schritt wird dieser Shutter vor den beiden Titan-Targets geöffnet, während die beiden
Graphit-Targets abgedeckt bleiben. Es wird die metallische Haftvermittlerschicht
aus Titan durch nichtreaktives Sputtern des Titans mit Argon aufgebracht.
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In
einem dritten Abschnitt wird in den reaktiven Sputterprozess übergeleitet.
Dabei wird zunächst
langsam das Reaktivgas C2H2 zum
Sputtergas dazugegeben und der C2H2-Gasfluss in einer Rampe bis zum festgelegten
Endwert gesteigert. Die Titan-Targets werden abgeschaltet und die
Graphit-Targets durch Öffnen
der entsprechenden Shutter nehmen ihre Tätigkeit auf.
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In
einem vierten Schritt wird die metallfreie Kohlenstoffschicht in
Form einer DLC-(Diamond like Carbon)Schicht mit einem konstanten
C2H2-Fluss bei einer
konstanten Gleichstrom-Bias-Spannung von minus 300 Volt abgeschieden.
In einem praktischen Versuch beträgt die Abscheiderate 0,8 μm pro Stunde
und die erreichte Schichtdicke 2,5 μm.
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Die
Schichtzusammensetzung kann mittels Sekundärionenmassenspektroskopie (SIMS)
und die Struktur mittels Raman-Spektroskopie analysiert werden.
Zur Charakterisierung der mechanischen und tribologischen Eigenschaften
sind die Härte
und der abrasive Verschleiß und
auch die Haftung interessant. Die Härte kann mit einem Indentor-Verfahren,
die Verschleißwerte
mit einem Kalotten(Calo)-Tester und die Haftung mittels eines Rockwell-Eindruck-Testes
sowie mittels Scretch-Testen bestimmt werden.
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Eine
Versuchsauswertung zeigt, dass sowohl die Zusammensetzung der Schichten
als auch die Verschleiß-
und Härtewerte
als auch die Haftung der erfindungsgemäß erzeugten Schicht praktisch
identisch derjenigen ist, die bei einer herkömmlich mittels Hochfrequenzverfahren
abgeschiedenen DLC-Schicht erreicht werden konnte. Trotz der deutlich
vorteilhafteren und einfacheren Herstellungsmöglichkeiten zeigt sich also keinerlei
Qualitätsnachteil
bei der Schicht.
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Die
Rockwellhärte
(HRC) der Substrate ist sowohl beim herkömmlichen als auch beim erfindungsgemäßen Verfahren
gegenüber
dem Zustand vor den Beschichtungen (HRC ungefähr 62) nahezu unverändert. Dies
zeigt, dass die Substrattemperaturen bei dem herkömmlichen
und bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
jeweils unter 200°C
bleiben.
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Bei
einem zweiten Beispiel erfolgt die Schichtabscheidung ebenfalls
in einer Gleichstrom-Magnetron-Sputter-Anlage mit vier Sputterkathoden.
Es wird wiederum mit unbalancierten Magnetrons gearbeitet. Zwei
Targets bestehen wiederum aus Graphit, die beiden anderen Targets
aus Niob (Nb). Die Substrate sind die gleichen wie im ersten Beispiel.
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Der
Beschichtungsprozess läuft
wiederum in vier Abschnitten ab. Zunächst wird eine Substratreinigung
durch Ionenätzen
(Ar+) durchgeführt, wobei die Targets durch
eine Blende (Shutter) abgedeckt sind. Als zweites werden die Shutter
vor den Niob-Targets geöffnet
und die metallische Haftvermittlerschicht (Nb) durch nichtreaktives
Sputtern von Niob mit Argon aufgebracht. Als drittes wird in den
reaktiven Sputter-Prozess mittels der beiden Graphit-Targets übergeleitet,
und zwar durch langsame Zugabe des Reaktivgases C3H8 zum Sputtergas und durch Abschalten der
Niob-Targets. Dabei wird der C3H8-Gasfluss in einer Rampe bis zum festgelegten
Endwert gesteigert. Schließlich
wird die Kohlenstoffschicht wiederum als DLC-Schicht mit einem konstanten
C3H8-Fluss bei einer
konstanten Gleichstrom-Bias-Spannung von minus 200 Volt abgeschieden.
Die Abscheiderate beträgt
bei diesem Versuch 1,4 μm
pro Stunde und die erreichte Schichtdicke 3 μm.
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Eine
Analyse der Schichten erbringt in einem Versuch die gleichen Ergebnisse
wie beim ersten Beispiel.
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In
einem dritten Beispiel werden jetzt im Gegensatz zu den beiden vorgehenden
Beispielen Flachproben aus verschiedenen Stahlsorten beschichtet.
Dabei wird hier auf die Rotation verzichtet. Mit einer Substratanordnung
direkt gegenüber
einem Graphit-Target wird eine um etwa den Faktor 3 höhere Beschichtungsrate erreicht.
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Zunächst erfolgt
vor einem Titantarget die Abscheidung der metallischen Zwischenschicht.
Anschließend
werden die Substrate vor ein Graphit-Target geschwenkt und verbleiben
dann in dieser Position. Dann werden, wie in den anderen Beispielen,
die Schritte des Überleitens
in den reaktiven Sputter-Prozess und der Abscheidung der Kohlenstoffschicht
durchgeführt.
Dabei wird als Kohlenstoffträger
in diesem Beispiel Acetylen genutzt.
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Die
Abscheiderate beträgt
2,3 μm pro
Stunde, die erreichte Schichtdicke 5 μm.
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Die
Rockwellhärten
(HRC) der Substrate nach den Beschichtungen sind auch bei einem
Vergleich dieses erfindungsgemäßen Beispiels
mit einem herkömmlichen
Verfahren jeweils gegenüber
dem Zustand vor den Beschichtungen mit HRC ungefähr 62 nahezu unverändert. Auch
hier sind die Substrattemperaturen demnach unter 200°C geblieben.
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In
der folgenden Tabelle sind einige der bei den tatsächlich durchgeführten Beispielen
festgestellten Ergebnisse zusammengestellt.
Schicht | Schichtdicke/μm | Metall-Haftvermittler | Wasserstoff -Gehalt/Atom-% | Härte/GPa | Abrasivverschleiß (relative
Einheiten) | Haftungs-Klasse |
HF-DLC
(Referenz) | 3,0 | Ti | 15 | 31 | 0,5–0,7 | 1 |
DLC-Schicht – Beispiel
1 | 2,7 | Ti | 14 | 32 | 0,6–0,8 | 1 |
DLC-Schicht – Beispiel
2 | 3,0 | Nb | 15 | 30 | 0,5–0,7 | 1–2 |
DLC-Schicht – Beispiel
3 | 5,0 | Ti | 13 | 36 | 0,6–0,8 | 1–2 |