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Die
Erfindung betrifft eine Gehäuseanordnung
als Gehäuse
oder Gehäuseteil
für elektrische und/oder
elektromagnetische Komponenten und Bauteile.
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Gehäuse dienen
bei Sensoren, welche im industriellen Bereich eingesetzt werden
dazu, Sensoren geeignet platzieren und befestigen zu können. Außerdem haben
Gehäuse
und Gehäuseteile
bei der Verwendung in der Industrie-Sensorik die Aufgabe, die Sensoren
am Einsatzort vor Störeinflüssen zu schützen. Auftretende
Störeinflüsse und
Beeinträchtigungen
sind beispielsweise eine hohe Staub und Schmutzbelastung. Damit
diese Staub- beziehungsweise Schmutzpartikel keine negativen Einflüsse auf den
Sensor haben, werden Sensorgehäuse
möglichst
dicht, zum Teil auch luftdicht verschlossen ausgebildet.
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Andere,
von Sensoren und deren Gehäuse erwartete
Eigenschaften sind beispielsweise eine hohe mechanische Stabilität und eine
hohe Abriebfestigkeit. Werden Sensoren an Orten eingesetzt, an denen
beispielsweise Elektroschweißen
durch Roboter durchgeführt
wird, so wird auch eine entsprechende Schweißfestigkeit, also ein gutes
Abperlverhalten von Zunder, gefordert. Hinzu kommt, dass es oft
notwendig ist, Sensorgehäuse
selbst mit einer geringen Mediendurchlässigkeit zu fertigen, um beispielsweise ein
Eindiffundieren von Feuchtigkeit in den Sensor und damit die Beeinträchtigung
elektrischer Bauteile des Sensors zu verhindern. Dies kann z.B.
Korrosionsschäden
am Gehäuse
selbst, wie auch an den innen liegenden elektrischen und/oder elektronischen Bauteil
verhindern oder reduzieren. Auch andere Bauteile, wie optische Empfänger, können durch
diese Maßnahmen
besser geschützt
werden.
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Herkömmlicherweise
wird versucht einen Großteil
dieser Eigenschaften durch geeignete Grundmaterialien des Gehäuses zu
erreichen. Hierbei werden beispielsweise Gehäuse aus Aluminium, Stahl oder
besonderen Legierungen eingesetzt. Auch die Verwendung von Kunststoffen
ist möglich. Diese
Materialien können
aber nicht alle der oben genannten Anforderungen zufriedenstellend
erfüllen oder
sind teilweise relativ kompliziert in ihrer Herstellung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gehäuseanordnung für Sensoren
zu schaffen, die besonders widerstandsfähig ist. Insbesondere soll
dabei hohe Abriebfestigkeit, Schweißfestigkeit und geringe Mediendurchlässigkeit
erreicht werden.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Gehäuseanordnung
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen,
der Beschreibung, sowie der Figur und deren Erläuterung angegeben.
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Es
ist vorgesehen, dass herkömmliche
Gehäuse
oder Gehäuseteile
mit mindestens einer Schicht aus amorphem Kohlenstoff überzogen
werden. In der Fachliteratur werden derartige amorphe Kohlenstoffe
auch als DLC (Diamond Like Carbon) bezeichnet.
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Ein
Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, DLC-Beschichtungen für Sensorgehäuse einzusetzen.
Derartige amorphe Kohlenstoffschichten werden herkömmlicherweise
vor allem für
die Beschichtung von Festplatten und Leseköpfen verwendet. Ebenso werden
sie bei Präzisionswerkzeugen
eingesetzt, um die Oberflächen
zu härten.
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Durch
diese amorphen Kohlenstoffschichten, die bevorzugt auf den Materialflächen der
Anordnung aufgebracht werden, kann eine hohe Abriebfestigkeit erreicht
werden. Auch weisen die beschichteten Gehäuseteile einen guten Abperleffekt
für beim Schweißen erzeugten
Zunder auf, eine so genannte Schweißfestigkeit. Da das Aufbringen
einer DLC-Beschichtung einen weiteren Produktionsschritt erfordert,
kann es vorteilhaft sein, die Anordnung nur teilweise mit dieser
Beschichtung zu versehen. Hierbei bietet sich insbesondere an, die
Außenflächen des Gehäuses oder
der Gehäuseteile
zu beschichten.
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Bei
der Entscheidung, welche Teile des Sensorgehäuses beschichtet werden sollen,
spielt unter anderem auch der im Gehäuse untergebrachte Sensor und
der genaue Einsatzbereich eine entscheidende Rolle. Derart beschichtete
Gehäuse
sind besonders geeignet für
beispielsweise induktive, kapazitive, optischen und/oder akustische
Sensoren. Als akustische Sensoren können bevorzugt aktive wie auch
passive Ultraschallsensoren eingesetzt werden.
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Ist
beispielsweise nur ein bestimmter Bereich des Sensors Umwelteinflüssen ausgesetzt,
so kann es kostengünstiger
sein, nur in diesem Bereich eine Beschichtung vorzusehen. So ist
es denkbar, nur Spulenhauben für
induktive Sensoren mit der Beschichtung auszustatten. Wenn z.B.
optische Sensoren eingesetzt werden, darf andererseits das optische
Fenster, welches zum Einsatz der Sensoren verwendet wird, natürlich nicht
photonenundurchlässig
durch eine derartige Beschichtung verschlossen werden.
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Des
Weiteren wird bevorzugt, wenn die amorphe Kohlenstoffbeschichtung
sp3- und/oder sp2-Bindungen
zwischen den einzelnen Kohlenstoffatomen aufweist. Das Bindungssystem
der sp3-Struktur ist die typische Bindung
von Kohlenstoffatomen in einem Diamantgitter. Hierbei befinden sich die
vier sp3-Orbitale symmetrisch zueinander,
jeweils im Bereich der Ecken eines virtuellen Tetraeders angeordnet.
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Bei
der sp2-Bindungsstruktur erstrecken sich die
sp2-Orbitale in einer Ebene in der Nähe der Ecken eines
imaginären
gleichseitigen Dreiecks, so dass sie miteinander einen Winkel von
120° bilden.
Diese Bindungsstruktur kommt in der Natur beispielsweise bei Graphit
vor.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Kohlenstoffbeschichtung möglichst
keine oder nur eine geringe Anzahl Fremdpartikel beziehungsweise Fremdatome
aufweist. Hierbei sind vor allem Wasserstoffatome und Metallatome
angesprochen. Durch das gezielte Einbringen von Wasserstoff- und/oder
Metallatomen können
die Eigenschaften der DLC-Beschichtung bewusst beeinflusst werden. Bevorzugt
ist hierbei, wenn die Kohlenstoffbeschichtung im Wesentlichen fremdpartikelfrei
ausgebildet ist, so dass eine so genannte tetraedische wasserstofffreie
amorphe Kohlenstoffschicht erreicht wird. Diese Schicht wird auch
als ta-C bezeichnet.
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Es
können
aber auch andere amorphe Kohlenstoffbeschichtungen wie wasserstofffreie
amorphe Kohlenstoffschichten (a-C), metallhaltige wasserstofffreie
amorphe Kohlenstoffschichten (a-C:Me), wasserstoffhaltige amorphe
Kohlenstoffschichten (a-C:H), tetraedrische wasserstoffhaltige amorphe Kohlenstoffschichten
(ta-C:H), metallhaltige wasserstoffhaltige amorphe Kohlenstoffschichten
(a-C:H:Me (Me=W, Ti, ...)) oder modifizierte wasserstoffhaltige amorphe
Kohlenstoffschichten (a-C:H:X (X=Si, O, N, F, B)) verwendet werden.
Natürlich
sind auch Kombinationen aus mehreren Schichtarten möglich, welche gemischt,
oder auch getrennt, übereinander
angeordnet werden können.
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Besonders
vorteilhaft an einer ta-C-Schicht ist, dass sie eine relativ hohe
Packungsdichte aufweist. Durch diese Packungsdichte entsteht eine
relativ hohe Feuchtigkeitsbarriere, so dass eine geringe Mediendurchlässigkeit,
beispielsweise Dampfdurchlässigkeit,
der Beschichtung erreicht wird.
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Grundsätzlich wird
bevorzugt, dass die Beschichtung einen großen Anteil von sp3-
und sp2-Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen
aufweist. Das Verhältnis
zwischen diesen beiden Bindungsarten beträgt hierbei bevorzugt 60%. Es
ist vorteilhaft, den Anteil der sp2-Bindungen
zu minimieren, um die gesamte Packungsdichte weiter zu erhöhen. Hierbei sind
Zwischenstufen um 80% bis zu über
90% Anteilen an sp3-Bindungen zu sp2-Bindungen vorgesehen. Je mehr sp3-Bindungen verwendet werden, umso größer ist
die Packungsdichte der entstehenden Beschichtung, wobei nahezu 100%
sp3-Bindungen erreicht werden können.
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Bevorzugt
wird hierbei, dass die Packungsdichte der Atome in der Größenordnung
von Kristallgittern liegt, insbesondere von Diamantenstrukturen. Wie
bereits erläutert,
kann durch eine möglichst
hohe Packungsdichte eine geringe Mediendurchlässigkeit erreicht werden. Neben
der Anordnung der einzelnen Kohlenstoffatome zueinander spielt auch
die Anzahl der Fremdpartikel innerhalb der Beschichtung eine wichtige
Rolle für
die Packungsdichte.
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Da
die meisten Atome, die als Fremdkörper eingelagert werden, meist
ein größeres Volumen
als Kohlenstoffatome aufweisen, kann allgemein festgehalten werden,
dass je höher
die Fremd partikelfreiheit der entstehenden Beschichtung ist, desto
besser sind Qualität
und Eigenschaften sowie die Gebrauchsmerkmale dieser Beschichtung.
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Die
Dicke der Beschichtung hängt
von den zu erreichenden Eigenschaften ab. Hierbei können Dicken
in einem Bereich von wenigen pm bis zu einigen mm vorgesehen werden.
Bevorzugt wird eine Dicke im Bereich zwischen nm und μm, beispielsweise zwischen
10 nm bis zu 500 μm,
angestrebt.
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Derartige
Beschichtungen können
durch so genannte Plasma- oder Physical-Vapor-Deposition (PVD),
Chemical-Vapor-Deposition (VCD) oder durch Laser-Arco-Verfahren
erzeugt werden. Beim Letzteren wird ein gepulster Hochstrombogen
mit einem Plasmafilter kombiniert.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und einer schematischen Zeichnung
erläutert.
In dieser Zeichnung zeigt:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines zylinderförmigen Sensorgehäuses.
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In 1 ist
exemplarisch ein zylinderförmiger
Sensor 2 dargestellt. Dieser Sensor 2 weist eine rund-zylindrische,
längliche
Gehäusefläche 3 und eine
Stirnseite 4 mit Sensorwandler 8 oder einem optischen
Fenster 9 für
einen Wandler auf. An der nicht sichtbaren Gehäuserückseite ist ein Sensorkabel 6 befestigt.
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Erfindungsgemäß können alle
Gehäuseteile mit
der DLC-Beschichtung ausgestattet sein. Wird beispielsweise ein
optischer Sensor verwendet, so ist es zweckmäßig, wenn das Fenster 9 des
Sensorwandlers 8 von der Beschichtung ausgenommen ist.
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Es
besteht aber die Möglichkeit,
auch das Fenster 9 mit einer äußerst dünnen Beschichtung zu versehen,
durch die optische Strahlung hindurchtreten kann und so der Sensor 2 auch
mit Beschichtung voll funktionsfähig
bleibt.
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Auf
der beschichteten Gehäusefläche 3 des Gehäuses 7 ist
eine Befestigungsnut 5 vorgesehen, um den Sensor an einer
entsprechenden korrespondierenden Einrichtung anzubringen oder einzusetzen.
Vorteilhaft an der DLC-Beschichtung ist auch, dass diese Art der
Beschichtung bei jeglicher Gehäuseform
eines Sensorgehäuses
ausgeführt
werden kann. So kann das Gehäuse 7 des
Sensors 2 beliebige Formen aufweisen, beispielsweise die
Form eines Würfels,
eines Quaders oder eines Kegelstumpfes.
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Bei
dem hier gezeigten Sensor 2 findet sowohl die Energieübertragung
wie auch die Signalübertragung
zu und von dem Sensor über
das Sensorkabel 6 statt. Um den Sensor besonders gegen
Umwelteinflüsse
durch die Beschichtung zu schützen, kann
auch die Rückseite
des Sensors 2, an der das Sondenkabel 6 befestigt
ist, mit einer Kohlenstoffbeschichtung überzogen sein. Zum Schutz des
Kabels bietet sich hierbei ein Kabelschuh an, der auch teilweise
beschichtet sein kann.
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Durch
die erfindungsgemäße Gehäuseanordnung
ist es möglich,
Sensorgehäuse
besonders widerstandsfähig
in Bezug auf Abriebfestigkeit und Schweißfestigkeit auszubilden. Außerdem wird
durch die Verwendung der Kohlenstoffbeschichtung eine geringe Mediendurchlässigkeit,
insbesondere Fluiddurchlässigkeit,
erreicht, wodurch eine Korrosion des Gehäuses und der innen liegenden
Sensorbauteile verringert oder vermieden werden kann.