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Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 13.
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Nach dem Stand der Technik haben Kunden, beispielsweise Verbraucher oder Unternehmen, keine Möglichkeit eine transparente Information über den tatsächlichen CO2-Fußabdruck eines Produktes zu erhalten.
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Allerdings haben Kunden ein steigendes Interesse daran, eine Transparenz über den CO2-Fußabdruck des gekauften Produktes zu erhalten. Weiterhin haben Kunden beim Kauf eines Produktes wenig Einfluss auf seinen tatsächlichen Transport.
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Nach dem Stand der Technik basiert der Transport des Produktes beziehungsweise des Pakets typischerweise auf Greenwashing. Beispielsweise werden Waren/Produkte mit dieselbetriebenen Lastkraftwagen transportiert und als Kompensation hierfür Kompensationszertifikate erworben. Diese können in unterschiedlicher Qualität vorliegen. Dieses typische Vorgehen ist der Transparenz hinderlich.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Umweltkennzahlen, insbesondere den CO2-Fußabdruck, eines Transports eines Pakets, das heißt einer Ware beziehungsweise eines Produktes, zu ermitteln, transparent zur Verfügung zu stellen.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches 1 sowie durch ein Überwachungssystem mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruches 13 gelöst. In den abhängigen Patentansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ermittlung einer Umweltkennzahl GHGparcel, insbesondere des CO2-Fußabdrucks, für einen Transport eines Pakets mittels eines Überwachungssystems (englisch: Monitoring System), ist gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
- - Ermitteln einer Identifikationsnummer des Pakets mittels einer Erfassungseinheit;
- - Übermitteln der ermittelten Identifikationsnummer an das Überwachungssystems, wobei das Überwachungssystem basierend auf der übermittelten Identifikationsnummer wenigstens das Gewicht mparcel des Pakets ermittelt;
- - Bereitstellen einer zeitabhängigen Umweltkennzahl GHGvehicle;t wenigstens eines für den Versand vorgesehenen Transportfahrzeuges sowie des zeitabhängigen Gesamtgewichts mtotal;t aller mit dem Transportfahrzeug transportierten Pakete für das Überwachungssystem; und
- - Ermitteln der Umweltkennzahl GHGparcel des Pakets durch mittels des Überwachungssystems.
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Das erfindungsgemäße Verfahren und/oder eine oder mehrere Funktionen, Merkmale und/oder Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens und/oder einer seiner Ausgestaltungen können computergestützt sein. Insbesondere umfasst das erfindungsgemäße Überwachungssystem hierzu eine Recheneinheit, die dazu ausgebildet und eingerichtet ist, beispielsweise mittels Befehlen, die Umweltkennzahl aus den übermittelten und/oder bereitgestellten Daten/Informationen zu ermitteln.
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Der Transport eines Paktes kann ebenfalls als Versand bezeichnet werden.
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Ein Paket im Sinne der vorliegenden Erfindung kann jeder Gegenstand sein, welcher mittels eines Transportfahrzeuges versendet bzw. transportiert werden kann, insbesondere jede Ware und/oder jedes Produkt. Das Transportfahrzeug ist insbesondere ein Lastkraftwagen, ein Kraftwagen, ein Schienenfahrzeug, ein Luftfahrzeug und/oder ein Wasserfahrzeug, beispielsweise ein Schiff.
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Grundsätzlich kann jede Umweltkennzahl, insbesondere ein CO2-Fußadbruck (Kohlenstoffdioxidemission), Stickoxide (NOx), Feinstaub (PM) und/oder Lärm, die den Transport des Pakets bezüglich seiner Umweltwirkungen kennzeichnet, gemäß der vorliegenden Erfindung ermittelt werden. Werden mehrere Pakete mit demselben Transportfahrzeug transportiert, so entspricht die ermittelte Umweltkennzahl erfindungsgemäß dem Anteil des jeweiligen betrachteten Pakets.
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Gemäß einem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ermitteln der Umweltkennzahl für den Transport des Pakets wird die Identifikationsnummer des Pakets mittels der Erfassungseinheit ermittelt. Dadurch ist das Paket festgelegt, für welches die Umweltkennzahl ermittelt werden soll und zudem die ermittelte Umweltkennzahl eindeutig dem Paket zugeordnet.
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In einem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die im ersten Schritt ermittelte Identifikationsnummer an das Überwachungssystem übermittelt, wobei das Überwachungssystem basierend auf der erfassten und übermittelten Identifikationsnummer wenigstens das Gewicht mparcel des Pakets ermittelt. Beispielsweise kann dies mittels hinterlegter Datenbanken und/oder einer technischen Bestimmung des Gewichts durch das Überwachungssystem, beispielsweise basierend auf historischen Daten, erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann das Gewicht durch die Erfassungseinheit direkt an die Überwachungseinheit, beispielsweise durch den Versender oder einem Versandunternehmen, übermittelt werden. Dadurch ist das Gewicht das Pakets ebenfalls durch das Überwachungssystem ermittelt. Im zweiten Schritt werden somit paketspezifische Daten an das Überwachungssystem übermittelt.
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Gemäß einem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine zeitabhängige Umweltkennzahl GHGvehicle;t (Gesamtumweltkennzahl) wenigstens eines für den Versand vorgesehenen Transportfahrzeuges sowie das zeitabhängige Gesamtgewicht mtotal;t (Gesamtmasse) aller mit dem Transportfahrzeug transportierten Pakete für das Überwachungssystem bereitgestellt. Mit anderen Worten ist das Überwachungssystem erfindungsgemäß dazu ausgebildet, Daten bezüglich der transportierten Pakete mit dem Transportfahrzeug auszutauschen. Hierzu können entsprechende Standards vorgesehen sein, insbesondere der CO2-Fußabdruck der Zustellmethode, beispielsweise ein Übermitteln des CO2-Fußabdrucks als Funktion der Zeit, damit alle transportierten Pakete dem aktuellen CO2-Fußabdruck zugeordnet werden können. Weiterhin ist das Übermitteln der Transportkapazität und/oder des Gesamtgewichts und/oder des Gesamtvolumens aller mit dem vorgesehenen Transportfahrzeug transportierten Pakete vorgesehen. Im dritten Schritt werden somit transportspezifische Daten an das Überwachungssystem übermittelt oder für dieses bereitgestellt.
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Damit ein individueller Paket-Fußabdruck (Umweltkennzahl für den Versand des Pakets) bestimmt werden kann, werden im dritten Schritt des Verfahrens somit wenigstens die zeitabhängige Umweltkennzahl GHGvehicle;t, beispielsweise der zeitabhängige CO2-Fußabdruck, sowie das zeitabhängige Gesamtgewicht mtotal;t von dem Transportfahrzeug an das Überwachungssystem übermittelt.
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In einem vierten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Umweltkennzahl GHG
parcel des Pakets durch
mittels des Überwachungssystems ermittelt.
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Erfindungsgemäß wird somit im vierten Schritt die Umweltkennzahl für den Versand des Pakets aus seinem zeitabhängigen Massenanteil am Gesamtgewicht ermittelt. Das Gesamtgewicht ist zeitabhängig, da beispielsweise vor dem Paket weitere mit demselben Fahrzeug transportierte Pakte bereits zugestellt werden könnten. Zudem ist die Gesamtumweltkennzahl GHGvehicle;t für den Versand ebenfalls zeitabhängig. Die Gesamtumweltkennzahl GHGvehicle;t kann mittels einer Klassifizierung der Transportfahrzeuge bezüglich Gewichts, Volumen und/oder Kapazität ermittelt werden.
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Im vierten Schritt wurde gemäß der vorliegenden Erfindung das Gewicht des Pakets näherungsweise als konstant über seinen Transport angesehen.
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Liegen die Werte für die zeitabhängige Gesamtumweltkennzahl GHGvehicle;t und/oder das zeitabhängige Gesamtgewicht mtotal;t diskret vor (Zeitreihe), so ist äquivalent und ebenfalls erfindungsgemäß unter dem obengenannten Integral im vierten Schritt eine diskrete Summe zu verstehen.
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Gemäß der Erfindung wird somit die Umweltkennzahl für den Versand beziehungsweise den Transport des Pakets durch seinen aufsummierten Massenanteil an der Gesamtumweltkennzahl des Transports ermittelt. Dadurch ist für den Transport des Pakets eine nachvollziehbare, das heißt transparente, und dem tatsächlichen Wert nahekommende Umweltkennzahl bestimmt. Diese kann an den Abnehmer des Paktes vorab oder nach dem Transport übermittelt werden, sodass dieser in Kenntnis der Information über die Umweltkennzahl, insbesondere über den CO2-Fußabdruck des Transportes des Pakets, ist. Dies kann über weitere Umweltsysteme, beispielsweise mit dem Handelsnamen SiGReen, auf einen weiteren Teil der Transportkette/Lieferkette, insbesondere auf die gesamte Lieferkette, erweitert werden.
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Im Hinblick auf Kohlenstoffdioxid wird somit der tatsächliche CO2-Fußabdruck des Versands von Versandpaketen bestimmt und für Kunden visualisiert und/oder an andere Systeme, beispielsweise digitale Plattformen, kommuniziert. Dies kann zur Optimierung des gesamten CO2-Fußabdrucks der Lieferkette beitragen und hierzu verwendet werden, sodass eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks erreicht werden kann.
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Weiterhin kann auf dem vorliegenden Verfahren eine Vorhersage des CO2-Fußabdrucks basieren, insbesondere bezüglich mehrerer Transportalternativen. Dadurch wird es dem Abnehmer ermöglicht, die Lieferart möglichst umweltfreundlich vorab festzulegen.
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Somit können durch die vorliegende Erfindung Kohlenstoffdioxidemissionen quantifiziert und reduziert werden. Mit anderen Worten wird durch das Ermitteln des tatsächlichen CO2-Fußabdrucks eines Produktes, inklusive seines Transportes, eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks ermöglicht, da beispielsweise der Transport mit dem niedrigsten CO2-Fußabdruck verwendet werden kann.
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Der ermittelte CO2-Fußabdruck könnte weiterhin für digitale Handelsplattformen, wie beispielsweise Amazon, bereitgestellt werden. Dadurch kann eine kundenseitige Auswahl des Transports erfolgen und zudem werden die verschiedenen Versandarten vergleichbar. Weiterhin könnte hierbei der individuelle Weg des Pakets vom Anbieter bis zum Endkunden/Abnehmer berücksichtigt werden.
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Nach der erfolgten Zustellung kann der ermittele CO2-Fußabdruck an die Handelsplattform und/oder einer Plattform des Zustellers beziehungsweise des Paketdienstes, beispielsweise DHL-Sendungsverfolgung, übermittelt werden. Dadurch ist der tatsächliche Fußabdruck ermittelt und kann zur Verfügung gestellt werden. Hierbei können weiterhin GPS-Daten des Transportfahrzeuges und/oder Zeitstempel von Zwischenstopps des Paktes an das Überwachungssystem zum Ermitteln des CO2-Fußabdrucks übermittelt werden. Weiterhin könnten Versandkosten gemäß dem ermittelten CO2-Fußabdruck derart festgelegt werden, dass eine Reduktion von CO2-Emissionen incentiviert wird.
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Das erfindungsgemäße Überwachungssystem zur Ermittlung einer Umweltkennzahl GHGparcel, insbesondere eines CO2-Fußabdrucks, für einen Versand eines Pakets ist dadurch gekennzeichnet, dass das Überwachungssystem zur Durchführung der folgenden Schritte ausgebildet ist:
- - Empfangen einer Identifikationsnummer des Pakets, die mittels einer Erfassungseinheit ermittelt wurde;
- - Ermitteln wenigstens des Gewichts mparcel des Pakets basierend auf der empfangenen Identifikationsnummer;
- - Empfangen einer zeitabhängigen Umweltkennzahl GHGvehicle;t wenigstens eines für den Versand vorgesehenen Transportfahrzeuges sowie des zeitabhängigen Gesamtgewichts mtotal;t aller mit dem Transportfahrzeug (3) transportierten Pakete; und
- - Ermitteln der Umweltkennzahl GHGparcel des Pakets durch mittels des Überwachungssystems.
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Das erfindungsgemäße Überwachungssystem kann zum Ermitteln beziehungsweise zum Berechnen der Umweltkennzahl eine Recheneinheit, insbesondere einen Prozessor, umfassen.
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Es ergeben sich zum erfindungsgemäßen Verfahren gleichartige, gleichwertige und gleichwirkende Vorteile und/oder Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Überwachungssystems.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden als Umweltkennzahlen Kohlenstoffdioxidemissionen (CO2e) verwendet.
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Mit anderen Worten wird der CO2-Fußabdruck des Paketversands ermittelt. Hierzu wird der Gesamt-CO2-Fußabdruck GHGvehicle;t vom Fahrzeug oder einer dem Fahrzeug zugeordneten Steuervorrichtung, beispielsweise einem Serversystem, an das Überwachungssystem übermittelt. Dadurch können vorteilhafterweise Kohlenstoffdioxidemissionen möglichst genau und transparent quantifiziert und somit reduziert werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird mparcel/mtotal;t durch Vparcel/Vtotal;t ermittelt, wobei Vparcel das Volumen des Pakets und Vtotal;t das zeitabhängige Gesamtvolumen aller transportierten Pakete bezeichnet.
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Mit anderen Worten wird alternativ oder ergänzend zur Ermittlung der Umweltkennzahl das Volumen herangezogen. Dadurch kann bei fehlender Kenntnis über das Gewicht des Paktes oder des Gesamtgewichts aller Pakete über das Volumen die Umweltkennzahl des Pakets ermittelt werden. Dies erfolgt durch das Überwachungssystem mittels
sodass m
parcel/m
total;t durch V
parcel/V
total;t ersetzt wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Bereitstellen der zeitabhängigen Umweltkennzahl GHGvehicle;t des Transportfahrzeuges und der zeitabhängigen Gesamtmasse (Gesamtgewicht) aller Pakete mtotal;t beziehungsweise das zeitabhängige Gesamtvolumen Vtotal;t aller Pakete durch ein Übermitteln durch das Transportfahrzeug an das Überwachungssystem.
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Dadurch ist sichergestellt, dass das Überwachungssystem in Kenntnis der jeweiligen Daten ist.
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Weiterhin wird sichergestellt, dass die verwendeten oben genannten transportspezifischen Daten möglichst aktuell sind, da sich bis zum eigentlichen Transport typischerweise Änderungen ergeben können.
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Weiterhin sind die Daten, beispielsweise die Gesamtumweltkennzahl GHGvehicle;t, spezifisch für das jeweilige verwendete Transportfahrzeug. Dadurch kann somit eine verbesserte Ermittlung der Umweltkennzahl erfolgen, wenn keine Mittelwerte oder Klassifizierungen, sondern die fahrzeugspezifischen Daten, verwendet werden.
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Weiterhin können hierbei bei elektrischen Fahrzeugen spezifische Informationen bezüglich des Aufladens an einer Ladestation, beispielsweise der Strommix beziehungsweise der CO2-Fußabdruck der verwendeten Ladestation, über GHGvehicle;t berücksichtigt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Identifikationsnummer durch ein Erfassen eines QR-Codes auf dem Paket mittels der Erfassungseinheit ermittelt.
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Dadurch ist vorteilhafterweise eine eindeutige Identifikation des Pakets sichergestellt. Weiterhin werden QR-Codes zur Identifikation von Paketen regelmäßig verwendet. Weiterhin kann für die Identifikation des Pakets alternativ oder ergänzend ein Stempel auf dem Paket vorgesehen sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bereits ermittelte Umweltkennzahlen GHGparcel sowie ihre zugehörigen Gewichte und/oder Volumen und weitere zugehörige versandspezifische Daten mittels einer Datenbank des Überwachungssystems gespeichert werden.
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Dadurch wird vorteilhafterweise eine Datenbank aufgebaut, die eine Vorhersage der Umweltkennzahl für zukünftige Transporte ermöglicht. Durch diese Vorhersage kann die zu erwartende Umweltkennzahl vorab des Versands ermittelt und bereitgestellt werden.
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Mit anderen Worten wird in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vor dem Versand des Pakets wenigstens ein Vorhersagewerte der Umweltkennzahl GHGparcel des Pakets mittels der Datenbank durch das Überwachungssystem ermittelt.
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Hierbei kann eine Suchfunktion in der Datenbank Pakete mit ähnlichem Gewicht oder Volumen identifizieren, die in der Vergangenheit auf derselben Route transportiert wurden. Durch Triangulation anhand von Gewicht und/oder Volumen der vergangenen Lieferungen kann das Überwachungssystem Vorhersagen bezüglich der Umweltkennzahlen ermitteln. Wenn in der Datenbank noch keine vergangenen Lieferungen mit identischer Lieferroute vorhanden sind, kann die Suchfunktion die Lieferroute in Teilrouten aufteilen, für die bereits vergangene Lieferungen erfasst worden sind. Diese Aufteilung kann mit einem Routing-Tool, beispielsweise Google Maps, erfolgen.
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Nach erfolgter Zustellung wird die tatsächliche Umweltkennzahl zusammen mit Angaben zum Versandweg und zum verwendeten Transportmittel erneut in der Datenbank gespeichert. Wird das Transportmittel entlang der Lieferung gewechselt, werden die Teilrouten bei einzelnen Umweltkennzahlen entlang jeder der Routen gespeichert. Dadurch kann die Datenbank stetig erweitert und aktuell gehalten werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt nach der Zustellung des Pakets ein Vergleich zwischen der ermittelten Umweltkennzahl GHGparcel des Paktes und dem Vorhersagewert durch das Überwachungssystem, wobei durch den Vergleich die Genauigkeit des Vorhersagewertes durch das Überwachungssystem ermittelt wird.
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Dadurch kann vorteilhafterweise die Vorhersage weiter verbessert werden. Weiterhin kann die Genauigkeit der Vorhersage an den Abnehmer/Endkunden übermittelt werden.
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Mit anderen Worten erfolgt in einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung vor dem Versand des Pakets ein Übermitteln von mehreren ermittelten Vorhersagewerte an eine Benutzerschnittstelle einer Rechenvorrichtung, beispielsweise ein Smartphone, eines vorgesehenen Abnehmers des Pakets.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt durch eine Benutzereingabe des Abnehmers bezüglich der Vorhersagewerte ein Festlegen der Versandart.
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Mit anderen Worten kann der Abnehmer/Kunde basierend auf den übermittelten Vorhersagewerten der Umweltkennzahlen eine Versandart mittels einer Benutzereingabe auswählen. Dadurch wird die Versandart festgelegt. Hierbei können Versandarten mit besseren Umweltkennzahlen incentiviert werden, sodass Emissionen bezüglich der Umweltkennzahl reduziert werden können.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt ein Anbringen des Vorhersagewerts beziehungsweise des festgelegten Vorhersagewerts für die Umweltkennzahl GHGparcel des Pakets auf dem Paket.
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Dadurch ist vorteilhafterweise die jeweilige Umweltkennzahl schnell zu erfassen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden vor dem Versand des Pakets mehrere Vorhersagewerte der Umweltkennzahl GHGparcel für mehrere Versandarten mittels der Datenbank durch das Überwachungssystem ermittelt, wobei die Versandart für den Versand verwendet wird, welche die kleinste Umweltkennzahl GHGparcel aufweist.
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Dadurch kann vorteilhafterweise die mit der Umweltkennzahl verbundene Emission, beispielsweise Kohlenstoffdioxidemissionen, reduziert werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigt die Figur schematisiert ein Verfahren gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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Gleichartige, gleichwertige oder gleichwirkende Elemente können in der Figur mit denselben Bezugszeichen versehen sein.
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Die Figur zeigt einen schematisierten Ablauf eines Verfahrens gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung.
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Beispielhaft wird im Folgenden der CO2-Fußabdruck als Umweltkennzahl GHGparcel verwendet.
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Die Figur zeigt ein Überwachungssystem 1, welches dazu ausgebildet und eingerichtet ist, für wenigstens ein Paket 2, insbesondere für mehrere Pakete 2, einen CO2-Fußabdruck für dessen beziehungsweise deren Versand/Transport zu ermitteln. Hierzu weist das Überwachungssystem 1 eine oder mehrere Datenschnittstellen auf, welche dazu ausgebildet und eingerichtet sind, eine Identifikationsnummer des Pakets 2 und gegebenenfalls weitere paketspezifische Daten, wie das Gewicht mparcel des Pakets 2, das Volumen des Pakets 2 und/oder die räumlichen Dimensionen, wie Länge, Breite und/oder Höhe, des Pakets 2, zu empfangen. Das Übermitteln beziehungsweise das Empfangen der genannten paketspezifischen Daten ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 101 gekennzeichnet.
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Wird das Gewicht mparcel und/oder das Volumen des Pakets 2 direkt an das Überwachungssystem 1 übermittelt, dann liegt dem Überwachungssystem 1 die Identifikationsnummer sowie das Gewicht mparcel beziehungsweise das Volumen des Pakets vor. In diesem Sinne ist somit das Gewicht mparcel durch das Überwachungssystem 1 in diesem Fall bereits ermittelt.
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Wird das Gewicht mparcel und/oder das Volumen des Paktes 2 nicht an das Überwachungssystem 1 übermittelt, dann ermittelt das Überwachungssystem 1 aus der Identifikationsnummer das Gewicht mparcel beziehungsweise das Volumen das Paktes 2, beispielsweise durch Abfrage einer Datenbank. Somit sind dem Überwachungssystem 1 die Identifikationsnummer des Pakets 2, das Gewicht mparcel des Pakets 2 und/oder das Volumen des Pakets 2 bekannt.
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In einem weiteren Schritt des Verfahrens werden eine zeitabhängige Umweltkennzahl GHGvehicle;t wenigstens eines für den Versand vorgesehenen Transportfahrzeuges 3 sowie das zeitabhängige Gesamtgewicht mtotal;t aller mit dem Transportfahrzeug 3 transportierten Pakete von dem Transportfahrzeug 3 an das Überwachungssystem 1 übermittelt. Weitere transportspezifische Daten können übermittelt werden. Das Übermitteln der genannten Daten ist in der Figur mit dem Bezugszeichen 102 gekennzeichnet. Die Transportfahrzeuge 3 sind insbesondere Lastkraftwagen, Luftfahrzeuge und/oder Wasserfahrzeuge. Auch für den transportspezifischen Datenaustausch 102 kann das Überwachungssystem 1 eine oder mehrere Datenschnittstellen aufweisen.
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Nach dem Bereitstellen oder Übermitteln der oben genannten paketspezifischen sowie transportspezifischen Daten ermittelt das Überwachungssystem 2 den CO
2-Fußabdruck GHG
parcel des Pakets 2 durch
wobei hierbei angenommen ist, dass das Gewicht des transportierten Pakets 2 zeitlich konstant ist.
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Weitere Daten/Informationen können vom Transportfahrzeug 2 an das Überwachungssystem 1 übermittelt werden. Beispielsweise CO2 pro Kilogramm, Transportkapazität, voraussichtliche oder tatsächliche Zeit des Transports und/oder GPS-Daten des voraussichtlichen oder erfolgten Transports.
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Der ermittelte CO2-Fußabdruck kann dann auf dem Paket 2 angebracht werden und/oder an einen Abnehmer des Pakets 2 und/oder eine digitale Plattform, beispielsweise Amazon, übermittelt werden (Bezugszeichen 103). Somit ist der CO2-Fußabdruck transparent dem Abnehmer bekannt oder dieser kann vorab den Versand mit dem besten CO2-Fußabdruck auswählen. Somit können durch das Verfahren CO2-Emissionen reduziert werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt oder andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Überwachungssystem
- 2
- Paket
- 3
- Transportfahrzeug
- 101
- Übermitteln von paketspezifischen Daten
- 102
- Übermitteln von transportspezifischen Daten
- 103
- Anbringen und/oder Übermitteln der Umweltkennzahl