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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befestigen eines Bauteils an einem Trägerbauteil, insbesondere einem Karosserieteil eines Kraftfahrzeuges. Mit derartigen Vorrichtungen werden beispielsweise im Automobilbau Kabelkanäle, Leitungshalter oder auch Verkleidungsbauteile an Karosseriebauteilen befestigt.
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Aus der noch nicht veröffentlichten Patentanmeldung
DE 10 2022 108 601.1 geht eine Vorrichtung zum Befestigen eines Bauteils an einem Trägerbauteil, insbesondere einem Karosserieteil hervor. Diese umfasst einen Basiskörper, wobei der Basiskörper erste Rastmittel zum Befestigen der Vorrichtung an einem Trägerbauteil aufweist, und ein Betätigungselement, über das die Vorrichtung mit einer in Montagerichtung wirkenden Kraft beaufschlagbar ist, um die Vorrichtung von einer Vormontagestellung in eine Endmontagestellung zu überführen, wobei sich die Montagerichtung orthogonal zu einer Oberfläche eines Trägerbauteils erstreckt, und wobei das Betätigungselement zumindest ein Rastelement aufweist, das in der Vormontagestellung mit einem korrespondierend ausgebildeten Vormontagerastelement des Basiskörpers in Eingriff steht und das in der Endmontagestellung mit einem Montagerastelement des Basiskörpers in Eingriff steht, wobei eine Verbindung des Rastelements mit dem Montagerastelement verifiziert, dass die Endmontagestellung erreicht ist, so dass das Betätigungselement eine visuelle Montageverifikationseinrichtung ausbildet.
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Aus
DE 34 08 612 A1 ist ein Halteclip zur lösbaren Befestigung von Bauteilen an einem Gewindebolzen bekannt. Der Halteclip bildet einen Einführabschnitt für den Gewindebolzen mit mehreren elastischen Rastelementen. Der Halteclip kann zur Montage in einfacher Weise auf den Gewindebolzen aufgedrückt werden. Der Gewindebolzen weist ein sägezahnförmiges Gewindeprofil auf mit einer oberen flachen Gewindeflanke und einer unteren steilen Gewindeflanke. Auf diese Weise soll das Aufdrücken des Halteclips auf den Gewindebolzen erleichtert werden und im Betrieb eine erhöhte Haltekraft erreicht werden.
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Zur Demontage muss der Halteclip vom Gewindebolzen abgeschraubt werden, was aufwendig ist. Darüber hinaus hat sich herausgestellt, dass durch die Anpassung des Gewindeprofils und das Zusammenwirken mit den elastischen Rastelementen der Zielkonflikt zwischen möglichst geringer Montagekraft einerseits und möglichst hoher Haltekraft andererseits nur in begrenztem Rahmen aufgelöst werden kann.
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Aus der
DE 10 2014 103 535 A1 geht eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils an einem einen Gewinde- oder Rillenbolzen aufweisenden Trägerbauteil hervor. Diese umfasst ein zumindest abschnittsweise elastisches Befestigungsteil und ein das Befestigungsteil in einem Montagezustand aufnehmendes Gehäuseteil, wobei das Gehäuseteil und das Befestigungsteil im Montagezustand einen Einführabschnitt zum Einführen des Gewinde- oder Rillenbolzens in einer Einführrichtung aufweisen, wobei an einer den Einführabschnitt begrenzenden Innenwand des Befestigungsteils mindestens ein Rastelement zur Verrastung an dem Gewinde- oder Rillenbolzen vorgesehen ist, und wobei das Befestigungsteil und das Gehäuseteil jeweils mindestens eine Kraftübertragungsfläche aufweisen, wobei die Kraftübertragungsflächen einander im Montagezustand zugewandt sind und zumindest eine im Betrieb auftretende Zugkraft übertragen, wobei die Kraftübertragungsflächen jeweils in gegenüber der Einführrichtung des Einführabschnitts schrägen oder gekrümmten Ebenen liegen, so dass eine auf die Vorrichtung wirkende Zugkraft eine in Bezug auf den Einführabschnitt radial nach innen wirkende Kraft auf das Befestigungsteil erzeugt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils an einem Gewinde- oder Rillenbolzen oder auch Grobgewindebolzen vorzusehen, die einfach aufgebaut ist und sicher und zuverlässig im Betrieb ist.
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Eine weitere Aufgabe der folgenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils an einem Gewinde- oder Rillenbolzen aufweisenden Trägerteil auszubilden, die eine Alternative zu aus dem Stand der Technik bekannten Befestigungsvorrichtungen bereitstellt.
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Zudem ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Befestigung vorzusehen, die sich auf einfache Weise demontieren lässt.
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Eine oder mehrere dieser Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche 1, 8, 9 und 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den davon abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils an einem Gewinde-, Rillen- oder Grobgewindebolzen aufweisenden Trägerbauteil vorgesehen, wobei die Vorrichtung in einer Montagerichtung mit einem Gewinde- oder Rillenbolzen verbindbar ist. Die Vorrichtung umfasst eine Gehäuseeinrichtung, die einen Aufnahmeraum begrenzt, und einem Aufnahmeraum in einer Axialrichtung verschiebbar angeordnete Befestigungseinrichtung, und wobei die Befestigungseinrichtung einen Bolzenaufnahmeraum begrenzt, und zumindest ein und vorzugsweise zumindest zwei aneinander gegenüberliegende in den Bolzenaufnahmeraum weisende Rastelemente zum Halten eines Gewinde- oder Rillenbolzens aufweist, und wobei im Aufnahmeraum der Gehäuseeinrichtung einander gegenüberliegende Kraftübertragungselemente mit Kraftübertragungsflächen und einer Befestigungseinrichtung korrespondierend ausgebildete Gegenkraftübertragungselemente mit Gegenkraftübertragungsflächen ausgebildet sind, wobei die Kraftübertragungsflächen und die Gegenkraftübertragungsflächen derart gegenüber der Axialrichtung geneigt sind, dass durch eine Beaufschlagung der Befestigungseinrichtung mit einer entgegen der Montagerichtung wirkenden Zugkraft die Rastelemente außer Eingriff mit einem Gewinde- oder Rillenbolzen bringbar sind und diese freigeben, so dass die Vorrichtung demontierbar ist.
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Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Aufsteckmuttern oder ähnlichen Vorrichtungen, die von einem entsprechenden Gewindebolzen abgeschraubt werden müssen oder anderen bekannten Befestigungsvorrichtungen, die durch eine Verschiebung eines Befestigungselements in einer Richtung orthogonal zur Axial- bzw. zur Montagerichtung demontiert werden, wird mit der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zur Befestigung eines Bauteils bereitgestellt, die durch eine einfache Beaufschlagung der Befestigungseinrichtung mit einer entgegen der Montagerichtung wirkenden Zugkraft schnell und sicher von einem entsprechenden Bolzen entfernt werden kann.
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Somit sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich geringe Demontagekräfte notwendig.
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Unter einer Montagerichtung wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Richtung verstanden, die sich in Axialrichtung eines entsprechenden Bolzens erstreckt bzw. die sich orthogonal zu einer Oberfläche eines Trägerbauteils erstreckt, an der ein Gewindebolzen angeordnet ist. Die Montagerichtung beschreibt somit die Richtung, in der die Vorrichtung auf einem Bolzen aufbringbar und mit diesem verbindbar ist.
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Bei dem Trägerbauteil kann es sich um ein im Innenbereich oder Außenbereich eines Automobils vorgesehenes Trägerbauteil handeln, zum Beispiel um ein Karosseriebauteil. Das an dem Trägerbauteil zu befestigende Bauteil kann entsprechend ebenfalls ein Bauteil Funktionselemente eines Automobils sein, das mit der Vorrichtung verbunden ist, beispielsweise ein Kabelkanal, ein Leitungshalter, ein Verkleidungsteil oder Anbauteil. Derartige Bauteile werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung als Funktionselemente bezeichnet.
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Das Trägerbauteil ist mit einem Gewinde- oder Rillenbolzen versehen, der in grundsätzlich beliebiger Weise mit dem Trägerbauteil verbunden sein kann. Er kann beispielsweise auf das Trägerbauteil aufgeschweißt oder aufgelötet sein. Es ist aber beispielsweise auch möglich, den Gewinde- oder Rillenbolzen auf das Trägerbauteil aufzukleben. Letzteres ist insbesondere bei Verwendung von Trägerbauteilen aus faserverstärktem Kunststoff, beispielsweise CFK-Trägerbauteilen, vorteilhaft.
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Bei einem Rillenbolzen sind senkrecht zur Axialrichtung des Bolzens und parallel zueinander Rillen in dem Bolzen geformt. Ein Rillenprofil hat den Vorteil, dass es in einfacher Weise eine große Dickentoleranz hinsichtlich der an dem Trägerbauteil zu befestigenden Bauteile erlaubt.
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Bei einem Gewindebolzen ist dagegen ein Gewinde mit einer Gewindesteigung vorgesehen.
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Die Kraftübertragungsflächen und die Gegenkraftübertragungsflächen können gegenüber der Axialrichtung und einer Ebene orthogonal zur Axialrichtung in einem spitzen Winkel angeordnet sein.
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Auf diese Weise können die Rastelemente bei einer Beaufschlagung der Befestigungseinrichtung mit einer entgegen der Montagerichtung wirkenden Zugkraft aus dem Aufnahmeraum bewegt werden. Die Bewegung der Rastelemente erfolgt vorzugsweise in etwa orthogonal zur Axialrichtung bzw. in radialer Richtung nach außen.
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Somit muss lediglich die Befestigungseinrichtung mit einer entgegen der Montagerichtung wirkenden Zugkraft beaufschlagt werden, so dass die Gegenkraftübertragungsflächen an den entsprechenden Kraftübertragungsflächen entlang gleiten. Dadurch bewegen sich die Rastelemente in etwa in radialer Richtung nach außen bzw. in etwa orthogonal zur Axialrichtung und geben einen entsprechenden Bolzen frei.
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Ein Neigungswinkel der Kraftübertragungsflächen und/oder der Gegenkraftübertragungswinkel gegenüber der Axialrichtung und einer Richtung orthogonal zur Axialrichtung beträgt zumindest 1° bzw. 15° bzw. zumindest 20° bzw. zumindest 25° bzw. zumindest 30° und maximal 89° bzw. 75° bzw. maximal 60° bzw. 55° und insbesondere maximal 45°.
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Die Kraftübertragungsflächen der Kraftübertragungselemente können insbesondere entgegen der Montagerichtung weisen und die Gegenkraftübertragungsflächen der Gegenkraftübertragungselemente können insbesondere in Montagerichtung weisen und können derart gegenüber der Axialrichtung geneigt sein, dass durch eine Beaufschlagung der Vorrichtung mit einer in der Montagerichtung wirkenden Zugkraft die Rastelemente in Richtung des Bolzenaufnahmeraums, insbesondere des Gewinde- oder Rillenbolzens, gedrückt werden bzw. mit einer radial nach innen wirkenden Kraft beaufschlagt werden, so dass die Haltekraft erhöht wird.
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Somit ist weiterhin vorgesehen, dass, sobald die Vorrichtung im Betrieb belastet wird, sich die Rastelemente in radialer Richtung nach innen auf den Bolzen zu bewegen und auf diese Weise stärker in Eingriff mit einer entsprechenden Rille oder einem oder mehreren Gewindegängen eines Bolzens treten.
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Demgemäß ist durch die schräg zulaufenden Flächen die Vorrichtung selbst-schließend ausgebildet und es werden hohe Haltekräfte bereitgestellt.
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Die Gehäuseeinrichtung kann in etwa quaderförmig ausgebildet sein, wobei zwei einander gegenüberliegende Seitenwandungen Funktionswandungen ausbilden, an denen an einem Ende der Gehäuseeinrichtung die Kraftübertragungselemente angeformt sind und die anderen beiden einander gegenüberliegenden Seitenwandungen Betätigungswandungen ausbilden, die vorzugsweise an einem anderen Ende der Gehäuseeinrichtung jeweils eine Betätigungsausnehmung zum Betätigen der Befestigungseinrichtung aufweisen.
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Die Befestigungseinrichtung kann an einem Ende einen plattenförmigen, sich orthogonal zur Axialrichtung erstreckenden Betätigungsabschnitt aufweisen, um die Befestigungseinrichtung mit einer entgegen der Montagerichtung wirkenden Zugkraft zum Lösen der Vorrichtung zu beaufschlagen.
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An dem Betätigungsabschnitt können sich in Axialrichtung bzw. in Montagerichtung erstreckende Funktionswandungsabschnitte angeformt sein, die den Bolzenaufnahmeraum begrenzen, wobei an den in Richtung Aufnahmeraum weisenden Seiten der Funktionswandungsabschnitte die sich in Richtung Aufnahmeraum erstreckenden Gegenkopplungselemente angeformt sind.
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An den in Richtung Bolzenaufnahmeraum weisenden Seiten der Funktionswandungsabschnitte können jeweils zumindest ein und vorzugsweise zumindest zwei in Axialrichtung versetzt zueinander angeordnete Rastelemente angeformt sein.
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Weiterhin können an den Funktionswandungen der Gehäuseeinrichtung in den Aufnahmeraum weisende Verliersicherungselemente angeordnet sein, die in Verbindung mit den Gegenkraftübertragungselementen der Befestigungseinrichtung oder mit zusätzlichen Elementen der Befestigungseinrichtung eine Bewegung der Befestigungseinrichtung in Axialrichtung insbesondere entgegen der Montagerichtung in der Gehäuseeinrichtung begrenzen, so dass die Befestigungseinrichtung verliersicher im Aufnahmeraum der Gehäuseeinrichtung gehalten ist.
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Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Vorrichtung, umfassend die Gehäuseeinrichtung und die Befestigungseinrichtung, als Baugruppe bei einem Kunden angeliefert werden, ohne dass sich beim Transport oder bei der Handhabung die Befestigungseinrichtung aus der Gehäuseeinrichtung löst.
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Die Kraftübertragungselemente können aus mehreren Segmenten oder durchgängig ausgebildet sein und/oder die Gegenkraftübertragungselemente können ebenfalls aus mehreren Segmenten oder durchgängig ausgebildet sein.
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Durch das segmentartige Ausbilden der Kraftübertragungselemente und/oder der Gegenkraftübertragungselemente wird ein Entformungsvorgang der Vorrichtung bei der Herstellung mittels eines Spritzgießverfahrens erheblich vereinfacht.
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An den Seitenwandungen der Gehäuseeinrichtung können insbesondere in Montagerichtung vorne Federelemente angeordnet sein, um die Vorrichtung in einer Endmontagestellung mit einer der Montagerichtung entgegenwirkenden Kraft zu beaufschlagen.
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Auf diese Weise wird die Haltekraft der Vorrichtung zusätzlich erhöht und eine ortsfeste bzw. wackelfreie Anordnung der Vorrichtung ermöglicht.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Lösen einer vorstehend beschriebenen Vorrichtung von einem Gewinde- oder Rillenbolzen eines Trägerbauteils vorgesehen. Dieses umfasst die folgenden Schritte:
- Beaufschlagen einer Befestigungseinrichtung der Vorrichtung mit einer entgegen einer Montagerichtung wirkenden Zugkraft, so dass an der Befestigungseinrichtung ausgebildete Gegenkraftübertragungsflächen von Gegenkraftübertragungselementen an Kraftübertragungsflächen von Kraftübertragungselementen einer Gehäuseeinrichtung entlanggleiten und auf diese Weise Funktionswandungsabschnitte der Befestigungseinrichtung nach außen drücken,
- so dass an den Funktionswandungsabschnitten angeformte Rastelemente außer Eingriff mit den Rillen oder Gewindegängen eines Rillen- oder Gewindebolzens gelangen, und
- Lösen der Vorrichtung von dem Rillen- oder Gewindebolzen.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen analog den Vorteilen der vorstehend aufgezeigten erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß ein Verfahren zum Verbinden einer vorstehend beschriebenen Vorrichtung mit einem Gewinde- oder Rillenbolzen eines Trägerbauteils vorgesehen. Dieses umfasst die folgenden Schritte:
- Aufbringen der Vorrichtung in einer Montagerichtung auf einen Gewinde- oder Rillenbolzen, Beaufschlagung der Vorrichtung mit einer in der Montagerichtung wirkenden Druckkraft, so dass an Funktionswandungsabschnitten der Befestigungseinrichtung angeformte Rastelemente in einer Axialrichtung über den Rillen- oder Gewindebolzen gleiten und
- Anordnung bzw. Verrasten der Rastelemente in einem oder mehreren Gewindegängen oder Rillen des Rillen- oder Gewindebolzens, so dass eine Endmontagestellung erreicht ist.
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Weiterhin ist erfindungsgemäß eine Baugruppe, umfassend eine vorstehend aufgezeigte Vorrichtung, vorgesehen, wobei an der Vorrichtung ein Funktionselement angeordnet ist bzw. die Vorrichtungen mit ??? einem Funktionselement verbunden ist. Bei dem Funktionselement kann es sich um einen Kabelkanal, einen Leitungshalter oder andere ähnliche Bauteile handeln.
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Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels gezeigt. Diese zeigen in
- 1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Baugruppe mit drei Vorrichtungen zur Befestigung und einem damit verbundenen Kabelkanal,
- 2 eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung,
- 3 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Befestigung,
- 4 eine seitlich geschnittene Darstellung der Vorrichtung zur Befestigung,
- 5 eine weitere Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 6 eine Draufsicht von unten auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung,
- 7 eine Draufsicht von oben auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Befestigung,
- 8 eine perspektivische Darstellung einer Befestigungseinrichtung der Vorrichtung,
- 9 eine Seitenansicht der Befestigungseinrichtung der Vorrichtung,
- 10 eine perspektivische Darstellung der Gehäuseeinrichtung der Vorrichtung zur Befestigung,
- 11 eine Seitenansicht der Gehäuseeinrichtung der Vorrichtung, und
- 12 eine Draufsicht von oben auf die Gehäuseeinrichtung der Befestigungsvorrichtung.
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Eine Vorrichtung 1 zur Befestigung eines Bauteils 1 bzw. eines Funktionselements, bspw. eines Kabelkanals 27, an einem Gewinde-, Rillen- oder Grobgewindebolzen eines Trägerbauteils umfasst eine Gehäuseeinrichtung 2 und eine Befestigungseinrichtung 3 (1 bis 12).
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Die Vorrichtung 1 ist in einer Montagerichtung 4 mit einem Gewinde- oder Rillenbolzen verbindbar.
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Unter einer Montagerichtung 4 wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine Richtung verstanden, die sich parallel zu einer Axialrichtung 5 eines Bolzens erstreckt. Die Montagerichtung 4 erstreckt sich somit orthogonal zur Oberfläche eines Trägerbauteils, an der ein entsprechender Bolzen angeordnet ist.
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Die Gehäuseeinrichtung weist vier Seitenwandungen auf, die einen Aufnahmeraum 6 begrenzen.
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Die Befestigungseinrichtung 3 ist im Aufnahmeraum 6 der Gehäuseeinrichtung 2 in Axialrichtung 5 verschiebbar gelagert bzw. aufgenommen.
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Zwei einander gegenüber liegende Seitenwandungen bilden Funktionswandungen 7, 8 aus. An einem Ende dieser Funktionswandungen 7, 8 bzw. in Montagerichtung 4 vorne liegend sind orthogonal zur Axialrichtung 5 nebeneinander drei Kraftübertragungselemente 9 angeformt.
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Die Kraftübertragungselemente 9 weisen Kraftübertragungsflächen 10 auf, die gegenüber der Axialrichtung in einem Winkel von in etwa 60° angeordnet sind bzw. die gegenüber einer Ebene orthogonal zur Axialrichtung 5 in einem Winkel von in etwa 30° angeordnet sind.
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Die Kraftübertragungsflächen 10 sind somit in Montagerichtung 4 abfallend und entgegen der Montagerichtung 4 ansteigend angeordnet.
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An einem den Kraftübertragungselementen 9 gegenüber liegenden Ende der Gehäuseeinrichtung 2 bzw. an einem entgegen der Montagerichtung 4 liegenden Ende der Gehäuseeinrichtung 2 sind in einer Richtung orthogonal zur Axialrichtung 5 jeweils drei erste Verliersicherungselemente 11 angeformt. Die ersten Verliersicherungselemente 11 können ähnlich den Kraftübertragungselementen 9 ausgebildet sein, jedoch erstrecken sich diese weniger weit in den Aufnahmeraum 6 bzw. sind kürzer ausgebildet.
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In einer Bodenwandung 12 der Gehäuseeinrichtung ist zumindest eine Durchgangsöffnung 13 zum Einbringen eines Bolzens in den Aufnahmeraum der Gehäuseeinrichtung 2 ausgebildet. Die Durchgangsöffnung 13 kann in einer Draufsicht kreisförmig oder auch als Langloch ausgebildet sein.
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Gegenüber der Bodenwandung 12 weist die Gehäuseeinrichtung eine Öffnung 14 zur Aufnahme der Befestigungseinrichtung 3 auf.
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In zwei weiteren einander gegenüber liegenden Seitenwandungen der Gehäuseeinrichtung 2 sind Betätigungsausnehmungen 15 ausgebildet.
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Diese Seitenwandungen werden als Betätigungswandungen 16, 17 bezeichnet.
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Weiterhin sind an der Gehäuseeinrichtung 2 vorzugsweise im Bereich der Betätigungswandungen 16, 17 an einem in Montagerichtung 4 vorne liegenden Ende bzw. im Bereich der Bodenwandung 12 Federelemente 18 angeformt, um die Vorrichtung 1 mit einer entgegen der Montagerichtung 4 wirkenden Druckkraft zu beaufschlagen.
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Die Befestigungseinrichtung 3 ist im Aufnahmeraum 6 der Gehäuseeinrichtung 2 verliersicher und verschiebbar aufgenommen und geführt.
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Die Befestigungseinrichtung 3 weist an einem Ende bzw. an einem entgegen der Montagerichtung 4 liegenden Ende einen plattenförmig sich orthogonal zur Axialrichtung 5 erstreckenden Betätigungsabschnitt 19 auf.
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An dem Betätigungsabschnitt 19 sind sich in Axialrichtung 5 bzw. in Montagerichtung 4 erstreckende Funktionswandungsabschnitte 20, 21 angeformt. Die Funktionswandungsabschnitte 20, 21 sind in etwa plattenförmig ausgebildet und begrenzen einen Bolzenaufnahmeraum 22.
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Zudem sind an den Funktionswandungsabschnitten 20, 21 sich in den Bolzenaufnahmeraum 22 erstreckende Rastelemente 23 angeformt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Rastelemente 23 zweireihig angeordnet und entsprechend zum Eingreifen in einen oder mehrere Gewindegänge oder in eine oder mehrere Rillen eines Gewinde- oder Rillenbolzens ausgebildet.
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Weiterhin sind an den Funktionswandungsabschnitten 20, 21 korrespondierend zu den Kraftübertragungselementen 9 ausgebildete und sich in Richtung der Funktionswandungen 7, 8 erstreckende Gegenkraftübertragungselemente 24 angeformt. Die Gegenkraftübertragungselemente 24 sind ähnlich bzw. korrespondierend zu den Kraftübertragungselementen 9 ausgebildet und besitzen in Montagerichtung 4 weisende Gegenkraftübertragungsflächen 25. Die Gegenkraftübertragungsflächen 25 erstrecken sich parallel zu den Kraftübertragungsflächen 10.
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Im Bereich zwischen dem Betätigungsabschnitt 19 und den Gegenkraftübertragungselementen sind zweite Verliersicherungselemente 26 an den Funktionswandungsabschnitten 20, 21 angeformt. Die zweiten Verliersicherungselemente 26 können ähnlich den Gegenkraftübertragungselementen 24 ausgebildet sein.
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Mittels der zweiten Verliersicherungselemente 26 und der Verliersicherungselemente 11 ist die Befestigungseinrichtung 3 in der Gehäuseeinrichtung 2 verliersicher gehalten bzw. deren Bewegung innerhalb der Gehäuseeinrichtung 2 ist in Axialrichtung 5 begrenzt.
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Gemäß einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Anordnen der Befestigungseinrichtung 3 in der Gehäuseeinrichtung 2 in einer Vormontagestellung ist vorgesehen, dass die Befestigungseinrichtung in Axialrichtung 5 in den Aufnahmeraum 2 der Gehäuseeinrichtung eingebracht wird.
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Dabei gleiten entsprechende Flächen der zweiten Verliersicherungselemente 26 an korrespondierend ausgebildeten Flächen der Verliersicherungselemente 11 entlang, so dass die Funktionswandungsabschnitte 20, 21 orthogonal zur Axialrichtung nach innen in Richtung Bolzenaufnahmeraum 22 gedrückt werden und nach einer weiteren Bewegung der Befestigungseinrichtung 3 in Axialrichtung an den Verliersicherungselementen 11 hinterrasten. Auf diese Weise ist die Befestigungseinrichtung 3 verliersicher und in einer Vormontagestellung in der Gehäuseeinrichtung 2 der Vorrichtung 1 gehalten.
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Gemäß einem Verfahren zum Lösen einer vorstehend beschriebenen Vorrichtung 1 von einem Gewinde- oder Rillenbolzen eines Trägerbauteils ist vorgesehen, dass der Betätigungsabschnitt 19 der Befestigungseinrichtung 2 mit einer entgegen der Montagerichtung wirkenden Zugkraft beaufschlagt wird.
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Dadurch gleiten an der Befestigungseinrichtung 2 ausgebildete Gegenkraftübertragungsflächen 25 entlang entsprechend korrespondierend ausgebildeter Kraftübertragungsflächen 10 der Gehäuseeinrichtung 2.
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Auf diese Weise werden die Funktionswandungsabschnitte 20, 21 nach außen gedrückt, so dass an den Funktionswandungsabschnitten 20, 21 angeformte Rastelemente 23 ebenfalls nach außen drücken und außer Eingriff mit den Rillen oder den Gewindegängen eines Rillen- oder Gewindebolzens gelangen.
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Schließlich kann die Vorrichtung 1 entgegen der Montagerichtung 4 bzw. in Axialrichtung 5 von dem Rillen- oder Gewindebolzen gelöst bzw. abgezogen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Gehäuseeinrichtung
- 3
- Befestigungseinrichtung
- 4
- Montagerichtung
- 5
- Axialrichtung
- 6
- Aufnahmeraum
- 7
- Funktionswandung
- 8
- Funktionswandung
- 9
- Kraftübertragungselement
- 10
- Kraftübertragungsfläche
- 11
- erstes Verliersicherungselement
- 12
- Bodenwandung
- 13
- Durchgangsöffnung
- 14
- Öffnung
- 15
- Betätigungsausnehmung
- 16
- Betätigungswandung
- 17
- Betätigungswandung
- 18
- Federelement
- 19
- Betätigungsabschnitt
- 20
- Funktionswandungsabschnitt
- 21
- Funktionswandungsabschnitt
- 22
- Bolzenaufnahmeraum
- 23
- Rastelement
- 24
- Gegenkraftübertragungselement
- 25
- Gegenkraftübertragungsfläche
- 26
- zweites Verliersicherungselement
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102022108601 [0002]
- DE 3408612 A1 [0003]
- DE 102014103535 A1 [0005]