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HINTERGRUND
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1. Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung.
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2. Einschlägiger Stand der Technik
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Als herkömmliche Vorrichtung zur Überwachung des Zustands eines Insassen in einem Fahrzeug sind beispielsweise Strukturen bekannt, die in der ungeprüften japanischen Patentanmeldungsveröffentlichung
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23 565 A und der ungeprüften japanischen Patentanmeldungsveröffentlichung (Übersetzung einer PCT-Anmeldung)
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518 010 A offenbart sind.
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Die
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23 565 A offenbart eine Fahrassistenzvorrichtung, bei der ein auf einem Monitor anzuzeigendes Anzeige-Zielobjekt auf der Basis einer von einer Sichtlinienerfassungsvorrichtung erfassten Sichtlinie bzw. Blickrichtung eines Insassen bestimmt wird. Außerdem zeigt der Monitor ein Video des Anzeige-Zielobjekts an, das von einer Fahrzeug-Außenkamera aufgenommen wird.
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Die
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518 010 A offenbart, dass ein Aufmerksamkeits-Überwachungsresultat eines Fahrers in Abhängigkeit von einer Typenverteilung von Einzelbilder-Blickbereichen von Gesichtsbildern bestimmt wird, die in mindestens einem gleitenden Zeitfenster in einem Video enthalten sind.
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KURZBESCHREIBUNG
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird eine Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung angegeben. Die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung weist eine Bildaufnahmeeinrichtung, einen Speicher und eine Rechensteuerung auf. Die Bildaufnahmeeinrichtung ist dazu ausgebildet, ein Bild eines Insassen aufzunehmen, der sich in einem Fahrzeug befindet. Der Speicher speichert Fahrzeugelementkoordinaten, bei denen es sich um Positionsinformation eines Fahrzeugelements des Fahrzeugs handelt. Die Rechensteuerung ist dazu ausgebildet, auf der Basis des Bildes Blickkoordinaten zu berechnen, die eine Position darstellen, auf die der Insasse blickt, und einen Zustand des Insassen auf der Basis der Blickkoordinaten und der Fahrzeugelementkoordinaten zu bestimmen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die Begleitzeichnungen sind beigefügt, um ein besseres Verständnis der Erfindung zu vermitteln, und bilden einen integralen Bestandteil der vorliegenden Beschreibung. Die Zeichnungen veranschaulichen eine Ausführungsform und dienen zusammen mit der Beschreibung zur Erläuterung der Prinzipien der Erfindung; in den Zeichnungen zeigen:
- 1A eine Seitenansicht zur Veranschaulichung eines Fahrzeugs mit einer Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
- 1B eine Ansicht zur Veranschaulichung eines vorderen Teils eines Fahrzeuginnenraums des Fahrzeugs, das die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung aufweist;
- 2 ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung einer Verbindungskonfiguration der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 3 eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung eines Zustands eines Insassen bei der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 4 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Überwachen des Zustandes des Insassen gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 5A eine schematisches Darstellung zur Veranschaulichung von Fahrzeugelementkoordinaten bei der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 5B eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung von Blickkoordinaten bei der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 6 eine detaillierte schematische Darstellung zur Veranschaulichung einer Beziehung zwischen den Blickkoordinaten und den Fahrzeugelementkoordinaten bei der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung;
- 7 eine Tabelle zur Veranschaulichung einer Beziehung zwischen einer Sichtlinie und dem Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein einer Benachrichtigung bei der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung; und
- 8 eine Darstellung zur Veranschaulichung einer Wichtung für einen Bereich bei der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung gemäß der Ausführungsform der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
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Die in der
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23 565 A und der
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518 010 A angegebenen Techniken, die vorstehend beschrieben sind, weisen im Hinblick auf eine genauere Überwachung des Zustands des Insassen noch Raum für Verbesserungen auf.
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Zum Beispiel wird bei den in der
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23 565 A und der
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518 010 A offenbarten Techniken der Zustand des Insassen unter Verwendung einer Bildaufnahmeeinrichtung, wie etwa eines Videos und einer Kamera geschätzt, wobei jedoch Information bezüglich eines Blickpunktes des Insassen in drei Dimensionen nicht genau erfasst wird. Die Überwachung eines Ablenkungszustands des Insassen unter Verwendung dieser Techniken ist daher mit Schwierigkeiten bei der exakten Überwachung des Ablenkungszustands verbunden.
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Es ist wünschenswert, eine Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung anzugeben, die einen Zustand eines Insassen in einem Fahrzeug exakt überwachen kann.
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Nachfolgend wird eine Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ausführlich beschrieben.
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Es sei darauf hingewiesen, dass die nachfolgende Beschreibung auf ein der Erläuterung dienendes Beispiel der Erfindung gerichtet ist und nicht als die Erfindung einschränkend zu verstehen ist. Solche Faktoren, wie z.B., jedoch nicht ausschließlich, Ziffernwerte, Formgebungen, Materialien, Komponenten, Positionen der Komponenten und die Art und Weise, in der die Komponenten miteinander gekoppelt sind, dienen lediglich der Erläuterung und sind nicht als die Erfindung einschränkend zu verstehen.
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Ferner sind Elemente in der nachfolgenden exemplarischen Ausführungsform, die nicht in einem übergeordneten unabhängigen Anspruch der Erfindung genannt sind, optional und können nach Bedarf vorgesehen werden. Die Zeichnungen sind schematischer Art und nicht als maßstabsgetreu anzusehen. In der gesamten vorliegenden Beschreibung und den Zeichnungen sind Elemente mit im Wesentlichen der gleichen Funktion und Konfiguration mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet, um jegliche Redundanz in der Beschreibung zu vermeiden.
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1A zeigt eine Seitenansicht zur Veranschaulichung eines Fahrzeugs 10 mit der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11. 1B zeigt eine Ansicht zur Veranschaulichung eines vorderen Teils eines Fahrzeuginnenraums des Fahrzeugs 10 mit der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11.
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Die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 überwacht einen Zustand eines Insassen 18, der sich in dem Fahrzeug 10 befindet. Die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 umfasst in erster Linie eine Bildaufnahmeeinrichtung 21, einen Speicher 25 und eine Rechensteuerung 26. Eine detaillierte Funktion und Konfiguration der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 wird später unter Bezugnahme auf 2 und die nachfolgenden Zeichnungen noch beschrieben.
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Das Fahrzeug 10 ist zum Beispiel ein Automobil, ein Zug oder dergleichen. Bei dem Fahrzeug 10 handelt es sich beispielsweise um ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor, ein Elektrofahrzeug (EV), ein Hybrid-Elektrofahrzeug (HEV) oder ein Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeug (PHEV).
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Ein Insasse 18, der das Fahrzeug 10 fährt, sitzt auf einem Sitz 13, bei dem es sich um den Fahrersitz handelt. Der Insasse 18 fährt das Fahrzeug 10 unter Betätigung eines Bremspedals, eines Gaspedals und dergleichen, die nicht dargestellt sind, sowie eines Lenkrads 14.
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Eine Windschutzscheibe 12 ist an der Vorderseite einer Fahrzeugkarosserie 28 angeordnet.
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Wie in 1B dargestellt, ist ein Display bzw. eine Anzeige 15 in der Nähe der in Links-Rechts-Richtung gelegenen Mitte eines Armaturenbretts 19 angeordnet. Bei der Anzeige 15 handelt es sich um eine Multifunktionsanzeige, die kollektiv verschiedene Arten von Information in Bezug auf das Fahrzeug 10 anzeigt. Zu den verschiedenen Arten von Information gehören beispielsweise die Außenlufttemperatur, der Betriebsstatus einer Klimaanlage und dergleichen. Bei einer Ausführungsform kann die Anzeige 15 auch als „Benachrichtigungseinrichtung“ dienen, die einen Alarm anzeigt, wobei dies später noch beschrieben wird. In dem vorliegenden Fall kann die Benachrichtigungseinrichtung ein Lautsprecher sein, der einen Warnton abgibt.
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Die Bildaufnahmeeinrichtung 21 ist oberhalb der Anzeige 15 in dem Armaturenbrett 19 angeordnet. Die Bildaufnahmeeinrichtung 21 ist dazu ausgebildet, ein Bild beispielsweise des Kopfes 30 des Insassen 18 aufzunehmen, der das Fahrzeug 10 fährt. Die Bildaufnahmeeinrichtung 21 wird als Fahrerüberwachungssystem (DMS) bezeichnet. Bei der Bildaufnahmeeinrichtung 21 handelt es sich zum Beispiel um eine Infrarotkamera oder dergleichen.
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Ein Kombiinstrument 23 ist hinter einem oberen Teil des Lenkrads 14 angeordnet. Das Kombiinstrument 23 zeigt die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Motordrehzahl und dergleichen an.
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Die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 überwacht mit der Bildaufnahmeeinrichtung 21 den Zustand des Insassen 18, der das Fahrzeug 10 fährt, wobei sie bei Feststellung, dass sich der Insasse 18 in einem abgelenkten Zustand und dergleichen befindet, den Insassen 18 über das Ergebnis der Feststellung benachrichtigt. Folglich kann der Insasse 18 seinen eigenen abgelenkten Zustand bzw. Ablenkungszustand durch die Benachrichtigung von der Anzeige 15 oder dergleichen erkennen und aus dem abgelenkten Zustand in einen normalen Zustand zurückkehren, in dem er sich auf den Fahrvorgang konzentriert. Ein solcher Vorgang wird später noch anhand eines Flussdiagramms beschrieben.
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2 zeigt ein Blockdiagramm zur Veranschaulichung einer Verbindungskonfiguration der Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11.
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Die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 weist in erster Linie die Rechensteuerung 26, die Bildaufnahmeeinrichtung 21, den Speicher 25, die Anzeige 15 und eine Benachrichtigungseinrichtung 27 auf.
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Die Rechensteuerung 26 umfasst eine zentrale Verarbeitungseinheit (CPU), einen Direktzugriffsspeicher (RAM), einen Festwertspeicher (ROM) und dergleichen. Die Rechensteuerung 26 hat eingangsseitige Anschlüsse, die mit der Bildaufnahmeeinrichtung 21 und dem Speicher 25 verbunden sind. Die Rechensteuerung 26 hat ausgangsseitige Anschlüsse, die mit der Anzeige 15 und der Benachrichtigungseinrichtung 27 verbunden sind.
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Wie später noch beschrieben wird, berechnet die Rechensteuerung 26 auf der Basis eines durch Abbilden des Insassen 18 erhaltenen Bildes Blickkoordinaten 17, die eine Position darstellen, auf die der Insasse 18 blickt, und bestimmt den Zustand des Insassen 18 auf der Basis der Blickkoordinaten 17 und Fahrzeugelementkoordinaten 16.
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Die Bildaufnahmeeinrichtung 21 bildet den Insassen 18 ab, der sich in dem Fahrzeug 10 befindet. Die Bildaufnahmeeinrichtung 21 ist z.B. eine Infrarotkamera und kann den Kopf 30 des Insassen 18 bei Tag und bei Nacht abbilden.
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Der Speicher 25 speichert die Fahrzeugelementkoordinaten 16, bei denen es sich um Positionsinformation eines Fahrzeugelements handelt. Die Positionsinformation des Fahrzeugelements gibt dreidimensionale Positionen auf einer Oberfläche des in 1A dargestellten Armaturenbretts 19 sowie auf einer Oberfläche eines jeweiligen in dem Armaturenbrett 19 vorgesehenen Elements an.
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Wie vorstehend beschrieben, zeigt die Anzeige 15 verschiedene Arten von Information in Bezug auf das Fahrzeug 10 an.
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Bei der Benachrichtigungseinrichtung 27 handelt es sich beispielsweise um einen Lautsprecher, der in der Fahrzeugkarosserie 28 angeordnet ist. Im Fall der Feststellung, dass sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet, teilt die Benachrichtigungseinrichtung 27 dem Insassen 18 das Ergebnis der Feststellung durch einen Ton mit.
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3 zeigt eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung des Zustands des Insassen 18, der von der Bildaufnahmeeinrichtung 21 abgebildet wird. Die Bildaufnahmeeinrichtung 21 bildet die Augäpfel 20 des Kopfes 30 des Insassen 18 ab. Darüber hinaus berechnet die Rechensteuerung 26 beispielsweise anhand eines Videos, das durch Abbilden des Kopfes 30 oder der Augäpfel 20 erhalten wird, die Blickkoordinaten 17, die eine dreidimensionale Position darstellen, auf die der Insasse 18 blickt. Beispielsweise berechnet die Rechensteuerung 26 die Blickkoordinaten 17 aus Positionen der Pupillen der Augäpfel 20.
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4 zeigt ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Überwachen des Zustands des Insassen 18. Unter Bezugnahme auf 4 wird ein Verfahren zum Überwachen des Ablenkungszustands als Zustand des Insassen 18 durch die Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung 11 beschrieben.
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Im Schritt S10 beginnt das Fahrzeug 10 aufgrund einer Anweisung von dem Insassen 18 zu fahren.
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Im Schritt S 11 veranlasst die Rechensteuerung 26 die Bildaufnahmeeinrichtung 21, den Kopf 30 und die Augäpfel 20 des Insassen 18 abzubilden. Die Rechensteuerung 26 setzt die Bildaufnahme mit der Bildaufnahmeeinrichtung 21 so lange fort, bis die Fahrt des Fahrzeugs 10 beendet ist.
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Im Schritt S12 berechnet die Rechensteuerung 26 dreidimensionale Koordinaten der Blickkoordinaten 17 aus dem von der Bildaufnahmeeinrichtung 21 aufgenommenen Bild. Bei einem Beispiel, wie es in 5B dargestellt ist, führt die Rechensteuerung 26 eine Berechnung zur Identifizierung der Blickkoordinaten 17 aus dem Bild aus, das durch Abbilden des Insassen 18 erhalten wird. Wie in 6 dargestellt, berechnet die Rechensteuerung 26, genauer gesagt, einen Sichtlinienwinkel und eine Brennweite aus den Sichtlinien des rechten und linken Augapfels 20, berechnet Sichtlinienkoordinatenwinkel aus den Positionen der Augäpfel 20, berechnet einen Blickpunktkoordinaten-Absolutwert (relative Fahrzeugkörperkoordinaten) aus der Position und Neigung des Kopfes 30 und berechnet einen Blickpunktkoordinaten-Absolutwert (relative Fahrzeugkörperkoordinaten) aus einer Körperhaltung des Insassen 18.
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Bei der vorliegenden Ausführungsform kann die dreidimensionale Position der Blickkoordinaten 17 durch Berechnen der Blickkoordinaten 17 auf der Basis der Information beispielsweise über die Augäpfel 20 des Insassen 18 exakt ermittelt werden.
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Im Schritt S13 vergleicht die Rechensteuerung 26 die Blickkoordinaten 17 mit den Fahrzeugelementkoordinaten 16. Unter Bezugnahme auf 5A sind die Fahrzeugelementkoordinaten 16 dreidimensionale Koordinaten, die die Oberfläche des Fahrzeugelements darstellen, das den Innenraum des Fahrzeugs 10 bildet.
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Zum Beispiel sind die Fahrzeugelementkoordinaten 16 dreidimensionale Koordinaten, die eine innere Oberfläche der Windschutzscheibe 12, eine innere Oberfläche des Armaturenbretts 19 und dergleichen darstellen. Die Rechensteuerung 26 überlagert zum Beispiel die Blickkoordinaten 17 und die Fahrzeugelementkoordinaten 16, um die Blickkoordinaten 17 mit den Fahrzeugelementkoordinaten 16 zu vergleichen.
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Im Schritt S14 überwacht die Rechensteuerung 26 den Zustand des Insassen 18 und stellt beispielsweise fest, ob sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet.
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Bei einem Berechnungsbeispiel können die Blickkoordinaten 17 mit den Fahrzeugelementkoordinaten 16 verglichen werden. Beispielsweise kann die Rechensteuerung 26 unter Bezugnahme auf 6 feststellen, dass sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet, wenn die Blickkoordinaten 17 näher bei dem Insassen 18 liegen als die Oberfläche des Fahrzeugelements 16.
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Genauer gesagt, es kann die Rechensteuerung 26, wenn ein Abstand L10 zwischen den Blickkoordinaten 17 und den Fahrzeugelementkoordinaten 16, die eine hintere Oberfläche des Armaturenbretts 19 darstellen, gleich einem oder größer als ein vorbestimmter Schwellenwert ist, die Feststellung treffen, dass sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet.
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In diesem Fall wird festgestellt, dass sich der Insasse 18 in einem Zustand befindet, in dem er nicht durch die Windschutzscheibe 12 zur Vorderseite des Fahrzeugs 10 blickt und beispielsweise durch eine tragbare Vorrichtung 22, wie etwa ein Smartphone abgelenkt ist, das auf der Rückseite des Armaturenbretts 19 angeordnet ist. Wie später noch beschrieben wird, ist es in diesem Fall möglich, dem Insassen 18 eine Benachrichtigung dahingehend zukommen zu lassen, das abgelenkte Fahren zu beenden.
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Unter Bezugnahme auf eine Tabelle in 7 kann im Schritt S14 auf der Basis des Typs eines Blick-Zielobjekts, auf das die Sichtlinie bzw. der Blick des Insassen 18 gerichtet ist, festgestellt werden, ob sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet oder ob die Benachrichtigung notwendig ist.
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Bei einem Beispiel trifft die Rechensteuerung 26 dann, wenn der Sichtlinienwinkel bzw. Blickwinkel des Insassen 18 auf die Windschutzscheibe 12 oder einen Spiegel (einen Seitenspiegel oder einen Rückspiegel) gerichtet ist und sich ein Blickpunkt in einem Außenbereich des Fahrzeugs befindet, die Feststellung, dass sich der Insasse 18 nicht in dem abgelenkten Zustand befindet und dass eine Benachrichtigung unnötig ist.
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Wenn der Sichtlinienwinkel des Insassen 18 auf die Windschutzscheibe 12 oder den Spiegel (den Seitenspiegel oder den Rückspiegel) gerichtet ist und der Blickpunkt in dem Fahrzeuginnenraum liegt, berücksichtigt die Rechensteuerung 26 eine Beziehung zwischen den Fahrzeugelementkoordinaten 16 und den Blickkoordinaten 17.
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Das heißt, wenn sich die Blickkoordinaten 17 auf der Oberfläche oder in der Nähe der Fahrzeugelementkoordinaten 16 befinden, stellt die Rechensteuerung 26 fest, dass der Insasse 18 kurzzeitig auf das Beschlagen der Windschutzscheibe oder den Schmutz auf der Windschutzscheibe blickt, dass der Insasse 18 sich nicht in dem abgelenkten Zustand befindet und dass eine Benachrichtigung unnötig ist. Wenn sich die Blickkoordinaten 17 in Bezug auf die Fahrzeugelementkoordinaten 16 auf einer nahen Seite befinden, d.h. näher bei dem Insassen 18 befinden, trifft die Rechensteuerung 26 die Feststellung, dass sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet, in dem er auf die tragbare Vorrichtung 22, wie z.B. das Smartphone, starrt und dass die Benachrichtigung notwendig ist.
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Außerdem berücksichtigt die Rechensteuerung 26 die Beziehung zwischen den Fahrzeugelementkoordinaten 16 und den Blickkoordinaten 17, wenn der Sichtlinienwinkel des Insassen 18 auf eine Innenfläche, wie etwa das Armaturenbrett 19 gerichtet ist und der Brennpunkt in dem Fahrzeuginnenraum liegt. Das heißt, wenn sich die Blickkoordinaten 17 auf der Oberfläche oder in der Nähe der Fahrzeugelementkoordinaten 16 befinden, trifft die Rechensteuerung 26 die Feststellung, dass der Insasse 18 kurzzeitig auf Infotainment oder einen Fleck im Innenraum blickt, dass der Insasse 18 sich nicht in dem abgelenkten Zustand befindet und dass eine Benachrichtigung unnötig ist.
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Wenn sich die Blickkoordinaten 17 in Bezug auf die Fahrzeugelementkoordinaten 16 auf der nahen Seite befinden, d.h. näher bei dem Insassen 18, trifft die Rechensteuerung 26 die Feststellung, dass sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet, in dem er auf die tragbare Vorrichtung 22, wie z.B. das Smartphone, starrt, und dass die Benachrichtigung notwendig ist. Wenn die Blickkoordinaten 17 in Bezug auf die Fahrzeugelementkoordinaten 16 auf einer entfernten Seite liegen, d.h. auf einer von dem Insassen 18 abgelegenen Seite, trifft die Rechensteuerung 26 die Feststellung, dass der Insasse 18 kurzzeitig auf ein separates Teil oder einen Schaden blickt, dass sich der Insasse 18 nicht in dem abgelenkten Zustand befindet und dass eine Benachrichtigung unnötig ist.
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Durch das Feststellen des abgelenkten Zustands des Insassen 18, wie vorstehend beschrieben, kann der abgelenkte Zustand in Übereinstimmung mit einer internen Situation des Fahrzeugs 10 und einer Fahrsituation des Insassen 18 exakt erfasst und mitgeteilt werden.
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Wie unter Bezugnahme auf 8 zu sehen ist, kann im Schritt S14 ein Wichtungsprozess ausgeführt werden, in dem ein Grad der Feststellung, dass sich der Insasse im abgelenkten Zustand befindet, in einem Bereich erhöht wird, in dem die tragbare Vorrichtung 22 oder dergleichen angeordnet ist. Bei einem Beispiel ist in dem Armaturenbrett 19 ein Bereich begrenzt, in dem die tragbare Vorrichtung 22, wie z.B. ein Smartphone, angeordnet ist.
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Normalerweise ist die tragbare Vorrichtung 22 in der Nähe der linken Seite oder der rechten Seite des Lenkrads 14 angeordnet, um die Bequemlichkeit und die Sichtbarkeit für den Insassen 18 zu gewährleisten. In 8 ist die tragbare Vorrichtung 22 häufig in einem der von gestrichelten Linien umgebenen Bereiche 29 angeordnet.
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Unter Bezugnahme auf 6 ist es bei einem Beispiel des Wichtungsprozesses vorstellbar, den mit L10 zu vergleichenden Schwellenwert innerhalb der Bereiche 29 kleiner vorzugeben bzw. einzustellen als in anderen Bereichen. Diese Einstellung ermöglicht eine zuverlässigere Erfassung des abgelenkten Zustands innerhalb der Bereiche 29.
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Folglich kann die Rechensteuerung 26 einen Wichtungsprozess ausführen, bei dem der Grad der Feststellung des abgelenkten Zustands in den Bereichen 29 erhöht wird. Das heißt, wenn die Sichtlinie des Insassen 18 auf den Bereich 29 gerichtet ist, trifft die Rechensteuerung 26 die Feststellung, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Insasse 18 in einem abgelenkten Zustand befindet, hoch ist.
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Wenn die Sichtlinie des Insassen 18 hingegen in eine andere Richtung als den Bereich 29 gerichtet ist, trifft die Rechensteuerung 26 die Feststellung, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet, gering ist. In diesem Fall ist es möglich, den abgelenkten Zustand, in dem der Insasse 18 auf die tragbare Vorrichtung 22 blickt, exakter zu erfassen.
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Wenn im Schritt S14 eine positive Feststellung „Ja“ erhalten wird, d.h. wenn sich der Insasse 18 in dem abgelenkten Zustand befindet, fährt der Prozess mit Schritt S15 fort.
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Wenn im Schritt S14 eine negative Feststellung „Nein“ erhalten wird, d.h. wenn sich der Insasse 18 nicht in dem abgelenkten Zustand befindet, fährt der Prozess mit Schritt S18 fort, und die Benachrichtigung wird nicht vorgenommen.
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Im Schritt S15 lässt die Rechensteuerung 26 dem Insassen 18 die Benachrichtigung zukommen. Bei einem Beispiel veranlasst die Rechensteuerung 26 einen Lautsprecher oder dergleichen, bei dem es sich um die Benachrichtigungseinrichtung 27 handelt, ein Sprachsignal oder einen Warnton abzugeben, um den Zustand des Insassen 18 aus dem abgelenkten Zustand in den normalen Zustand zurückzuführen, in dem er sich auf den Fahrvorgang konzentriert.
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Die Benachrichtigungseinrichtung 27 kann die Anzeige 15 sein. In diesem Fall zeigt die Anzeige 15 ein Bild an, um den Zustand des Insassen 18 aus dem abgelenkten Zustand in den normalen Zustand zurückzuführen. Die Benachrichtigung des Insassen 18 über die Benachrichtigungseinrichtung 27 ermöglicht es dem Insassen 18, aus dem abgelenkten Zustand in den normalen Zustand zurückzukehren.
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Im Schritt S16 stellt die Rechensteuerung 26 fest, ob der abgelenkte Zustand des Insassen 18 fortdauert. Der Prozess im Schritt S16 ist ähnlich wie in den vorstehend beschriebenen Schritten S13 und S14.
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Wenn im Schritt S16 eine positive Feststellung „Ja“ erhalten wird, d.h. wenn der abgelenkte Zustand des Insassen 18 anhält, springt die Rechensteuerung 26 zum Schritt S 15 zurück und setzt die Benachrichtigung fort.
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Wenn im Schritt S16 eine negative Feststellung „Nein“ erhalten wird, d.h. wenn der abgelenkte Zustand des Insassen 18 beendet ist, fährt die Rechensteuerung 26 mit Schritt S17 fort.
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Im Schritt S17 beendet die Rechensteuerung 26 die Benachrichtigung mittels der Benachrichtigungseinrichtung 27.
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Im Schritt S18 beendet der Insasse 18 die Fahrt des Fahrzeugs 10. Das heißt, der Insasse 18 stoppt das Fahrzeug 10.
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Obwohl die Ausführungsform der Erfindung vorstehend beschrieben worden ist, ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, und es können Modifikationen vorgenommen werden, ohne dass man den Umfang der Erfindung verlässt. Darüber hinaus können die vorstehend beschriebenen Ausführungsarten miteinander kombiniert werden.
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Zum Beispiel kann bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform, obwohl der Überwachungszielzustand der Rechensteuerung 26 der abgelenkte Zustand ist, der Überwachungszielzustand ein beliebiger anderer Zustand als der abgelenkte Zustand sein. Zum Beispiel kann der Überwachungszielzustand der Rechensteuerung 26 ein Zustand sein, in dem die Körperhaltung des Insassen 18 erheblich aus dem Gleichgewicht geraten ist.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Insassenzustands-Überwachungsvorrichtung kann der Zustand des Insassen festgestellt werden, indem die Blickkoordinaten aus dem von der Bildaufnahmeeinrichtung aufgenommenen Bild dreidimensional berechnet werden und die Blickkoordinaten mit den Fahrzeugelementkoordinaten verglichen werden. Dies erleichtert die Erkennung z.B. des abgelenkten Zustands des Insassen.
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Das heißt, selbst wenn die Blickrichtung des Insassen nach vorn gerichtet ist, kann, wenn der Insasse auf die in dem Fahrzeuginnenraum angeordnete tragbare Vorrichtung oder dergleichen blickt, der abgelenkte Zustand des Insassen erfasst und mitgeteilt werden, und die Sicherheit beim Fahren des Fahrzeugs kann verbessert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- JP 2009 [0002, 0003, 0007, 0008]
- JP 23565 A [0002, 0003, 0007, 0008]
- JP 2021 [0002, 0004, 0007, 0008]
- JP 518010 A [0002, 0004, 0007, 0008]