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Die Erfindung betrifft eine Radtasche mit einem Grundkörper, der eine Rückenwandung aufweist, sowie mit einem Funktionselement, welches an einer Seite ein Fahrradbefestigungssystem und an der gegenüberliegenden Seite ein Tragesystem aufweist.
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Immer mehr Menschen fahren mit dem Fahrrad zur Arbeit. Um während des Fahrens nicht zu sehr ins Schwitzen zu geraten, werden häufig Radtaschen verwendet, in denen beispielsweise Wechselkleidung oder Arbeitsmaterial transportiert werden. Wenn das Fahrrad am Arbeitsplatz abgestellt wird, ist es umständlich und unkomfortabel, die Radtasche mit der Hand zu tragen. Daher sind beispielsweise Radtaschen bekannt, die auch noch einen Trageriemen aufweisen, sodass die Radtasche umgehängt werden kann. Allerdings ist auch diese Transportmöglichkeit nicht besonders komfortabel. Wünschenswert ist es, eine Radtasche mit Schultergurten auszustatten, sodass diese als Rucksack getragen werden kann. Während der Fahrt, d. h. während der Verwendung der Radtasche am Gepäckträger eines Fahrrads, können die Schultergurte jedoch verschmutzen und nass werden.
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Aus der
DE 20 2021 002 582 U1 ist eine Tasche bekannt, die ein Funktionselement aufweist. Das Funktionselement weist auf einer Seite Schultergurte und auf der gegenüberliegenden Seite Befestigungsmittel zum Befestigen des Funktionselements an einem Fahrrad auf. Das Funktionselement ist an den jeweils linken und rechten Seitenflächen der Tasche befestigbar. Allerdings ist es notwendig, dass das Funktionselement zumindest mit einem Befestigungselement, beispielsweise einer Lasche, entlang der linken und rechten Seitenfläche geführt ist. An diesen Stellen kann ein Benutzer mit der Tasche hängen bleiben.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Radtasche der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Befestigung des Funktionselements an der Radtasche verbessert wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Radtasche mit einem Grundkörper, der eine Rückenwandung aufweist, sowie einem Funktionselement, welches an einer Seite ein Fahrradbefestigungssystem und an der gegenüberliegenden Seite ein Tragesystem aufweist, wobei das Funktionselement lösbar an der Rückenwandung des Grundkörpers, insbesondere in unterschiedlichen Orientierungen, befestigbar ist. Erfindungsgemäß ist demnach vorgesehen, das Funktionselement nicht an den Seitenflächen des Grundkörpers, sondern unmittelbar an der Rückenwandung des Grundkörpers zu befestigen. Dadurch kann verhindert werden, dass Teile des Funktionselements seitlich über den Grundkörper überstehen.
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An der Rückenwandung des Grundkörpers kann zumindest ein Befestigungselement zur Befestigung des Funktionselements angeordnet sein. Dabei sind unterschiedliche Befestigungselemente denkbar. Beispielsweise können an der Rückenwandung Druckknöpfe vorgesehen sein, über die das Funktionselement befestigt werden kann. Außerdem ist es denkbar, das Hakenband oder Flauschband eines Klettverschlusses an der Rückenwandung vorzusehen und das entsprechende Gegenstück am Funktionselement selbst vorzusehen. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass Magnetverschlüsse vorgesehen sind, sodass das Funktionselement im Wesentlichen über die Magnetkraft an der Rückenwandung gehalten werden kann.
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Das Funktionselement kann plattenartig ausgebildet sein. Somit kann eine gewisse Aussteifung des Grundkörpers, in dem Gegenstände transportiert werden sollen, erreicht werden. Außerdem kann sich der Tragekomfort erhöhen, wenn die Radtasche als Rucksack verwendet wird. Im Grundkörper transportierte Gegenstände drücken dann nicht auf den Rücken eines Benutzers durch.
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Das Funktionselement kann starr oder biegeelastisch ausgebildet sein. Insbesondere, wenn es biegeelastisch ausgebildet ist, kann eine weitere noch zu beschreibende Befestigungsmöglichkeit vorgesehen werden.
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Zumindest ein Befestigungselement kann als Randaufnahme zur Aufnahme eines Rands des Funktionselements ausgebildet sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Randaufnahme den Rand des Funktionselements bereichsweise übergreift und dadurch an der Rückenwandung des Grundkörpers hält. Beispielsweise könnten elastische Klammern vorgesehen sein, die den Rand des Funktionselements übergreifen können.
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Besonders vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Randaufnahme taschenartig ausgebildet ist. Somit kann ein Randbereich des Funktionselements einfach in die taschenartige Randaufnahme eingesteckt werden, ohne dass weitere Handgriffe notwendig wären, um das Funktionselement an der Rückenwandung des Grundkörpers zu befestigen.
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Befestigungselemente können an gegenüberliegenden Enden der Rückenwandung vorgesehen sein. Beispielsweise kann jeweils ein Befestigungselement oben und unten an der Rückenwandung vorgesehen sein. Alternativ kann jeweils ein Befestigungselement links oder rechts an der Rückenwandung vorgesehen sein.
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Wenn beispielsweise eine taschenartige Randaufnahme am oberen und unteren Ende der Rückenwandung vorgesehen und das Funktionselement biegeelastisch ausgebildet ist, kann das Funktionselement zunächst mit einem Randbereich in eines der taschenartigen Befestigungselemente eingesteckt werden, anschließend manuell leicht verbogen und dann in das andere gegenüberliegende taschenartige Befestigungselement eingeschoben werden. Wenn das Funktionselement dann in seine ursprüngliche ebene Stellung zurückgeführt wird, ist es sicher in den beiden gegenüberliegenden taschenartigen Randaufnahmen gehalten.
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Alternativ kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Randaufnahme öffenbar oder zumindest teilweise von der Rückenwandung lösbar ist. Insbesondere kann eine taschenartige Randaufnahme über einen Reisverschluss geöffnet werden. Somit kann das Funktionselement einenends in eine erste taschenartige Randaufnahme eingesteckt werden, in Anlage an die Rückenwandung angebracht werden, an dem der ersten Randaufnahme gegenüberliegenden Ende von der geöffneten Randaufnahme überdeckt werden und anschließend kann die Randaufnahme geschlossen werden, sodass wiederum zwei gegenüberliegende Enden bzw. Randbereiche des Funktionselements in gegenüberliegenden Taschen angeordnet sind.
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Das Tragesystem kann zwei Schultergurte umfassen, die mit ihren oberen Enden jeweils mit einem Abstand zum oberen Rand des Funktionselements an diesem befestigt sind. Somit können die oberen Enden der Schultergurte bei befestigtem Funktionselement unterhalb des Befestigungselements, insbesondere einer taschenartigen Randaufnahme, angeordnet sein.
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Die unteren Enden der Schultergurte können jeweils in einem seitlichen Randbereich des Funktionselements befestigt sein. Auch durch diese Maßnahme kann verhindert werden, dass die Befestigung der Schultergurte mit einem Befestigungselement kollidieren.
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Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die unteren Enden der Schultergurte von einem unteren Rand des Funktionselements beabstandet an diesem befestigt sind. Auch durch diese Maßnahme kann sichergestellt werden, dass die Enden der Schultergurte außerhalb von einem Befestigungselement angeordnet sind bzw. nicht mit einem Befestigungselement kollidieren.
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Das Funktionselement kann tragesystemseitig gepolstert sein. Dadurch ergibt sich ein verbesserter Tragekomfort, wenn die Radtasche als Rucksack eingesetzt wird.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche Einzelheiten zeigt, sowie den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht notwendig maßgeblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten der Erfindung verwirklicht sein.
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In der schematischen Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1. einen Grundkörper einer Radtasche;
- 2 ein Funktionselement, welches an einer Seite ein Tragesystem aufweist;
- 3 die Radtasche mit an dem Grundkörper befestigten Funktionselement;
- 4 die gegenüberliegende Seite des Funktionselements mit einem Fahrradbefestigungssystem zur Befestigung an einem Fahrrad;
- 5 die Radtasche mit befestigtem Funktionselement und außenliegendem Fahrradbefestigungssystem zur Befestigung an einem Fahrrad.
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Die 1 zeigt einen Grundkörper 10 einer Radtasche 12. Der Grundkörper 10 umschließt ein Gepäckvolumen, in welchem Gegenstände transportiert werden können. Der Grundkörper 10 kann eine hier nicht gezeigte verschließbare Öffnung aufweisen.
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An der Rückenwandung 14 sind Befestigungselemente 16, 18 zur Befestigung eines Funktionselements, welches nachfolgenden noch näher beschrieben wird, an der Rückenwandung 14 des Grundkörpers 10 vorgesehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Befestigungselemente 16, 18 im unteren und oberen Randbereich der Rückenwandung 14 angeordnet. Die Befestigungselemente 16, 18 sind als Randaufnahmen ausgebildet. Insbesondere sind sie als taschenartige Randaufnahmen ausgebildet. Dabei ist das Befestigungselement 18 als öffenbares Befestigungselement ausgebildet. Angedeutet ist ein Reißverschluss 19, der geöffnet werden kann, sodass das Befestigungselement 18 ganz oder teilweise von der Rückenwandung 14 gelöst werden kann.
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Die 2 zeigt ein Funktionselement 20. Das Funktionselement 20 ist plattenartig ausgebildet. Auf der gezeigten Seite weist das Funktionselement 20 ein Tragesystem 22 auf, welches Schultergurte 24, 26 umfasst. Die Schultergurte 24, 26 können längenverstellbar sein. Außerdem kann ein Brustgurt 28 vorgesehen sein. Die Schultergurte 24, 26 sind mit ihren oberen Enden 30, 32 von einem oberen Rand 34 des Funktionselements 20 beabstandet befestigt. Auch die unteren Enden 36, 38 der Schultergurte 24, 26 sind von einem unteren Rand 40 des Funktionselements 20 beabstandet befestigt. Außerdem sind die unteren Enden 36, 38 jeweils im seitlichen Randbereich des Funktionselements 20 befestigt. Durch diese Anordnung der Enden 30, 32, 36, 38 der Schultergurte 24, 26 kann eine Kollision mit den Befestigungsmitteln 16, 18 verhindert werden.
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Das Funktionselement 20 kann eine Polsterung 42 auf der Tragesystemseite aufweisen. Das gezeigte Funktionselement 20 verjüngt sich zu seinen Rändern 34, 40 hin.
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Die 3 zeigt die Radtasche 12, wobei das Funktionselement 20 an einem Grundkörper 10 befestigt ist. Zur Befestigung wurde das Funktionselement 20 mit seinem unteren Rand 40 in das Befestigungselement 16, welches als taschenartige Randaufnahme ausgebildet ist, eingesteckt. Außerdem wurde der obere Rand 34 durch das Befestigungselement 18 überdeckt und anschließend der Reißverschluss 19 geschlossen. Das obere und untere Ende des Funktionselements 20 ist somit jeweils in einer taschenartigen Randaufnahme angeordnet und damit unverlierbar an dem Grundkörper 10, insbesondere dessen Rückenwandung 14 angeordnet. Zur Befestigung ist lediglich ein einziger Handgriff notwendig, nämlich das Schließen des Reißverschlusses 19.
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Das Funktionselement 20 kann plattenartig und starr ausgebildet sein. Dadurch wird bei Befestigung des Funktionselements 20 die Radtasche 12 ausgesteift. Außerdem kann dadurch das Gewicht eines gefüllten Grundkörpers 10 aufgenommen und getragen werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann das Funktionselement 20 beigeelastisch ausgebildet sein. In diesem Fall kann auch das obere Befestigungselement 18 analog zum Befestigungselement 16, d. h. nicht öffenbar, ausgebildet sein. Das Funktionselement 20 kann zum Einführen in die Befestigungselemente 16, 18 leicht verbogen werden. Wenn das obere und untere Ende des Funktionselements 20 in die jeweiligen Befestigungselemente 16, 18 eingeführt ist, kann sich das Funktionselement 20 entspannen, sodass es sicher in den Befestigungselementen 16, 18 angeordnet ist. Auch in diesem Fall weist das Funktionselement 20 eine gewisse Steifigkeit auf, um den Grundkörper 10 auszusteifen.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das obere Befestigungselement 18 als öffenbar ausgestaltet. Denkbar wäre es jedoch auch, alternativ oder zusätzlich, das untere Befestigungselement 16 öffenbar auszugestalten.
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Grundsätzlich wäre es auch denkbar, Befestigungselemente 16, 18 statt oben und unten, links und rechts an der Rückenwandung 14 vorzusehen.
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Der 3 kann man entnehmen, dass die Befestigung der Schultergurte 24, 26 an dem Funktionselement 20 außerhalb der Befestigungselemente 16, 18 liegt.
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Die 4 zeigt das Funktionselement 20 von der gegenüberliegenden Seite. Dies bedeutet, dass auf der hier verdeckten Rückseite das Tragesystem 22 angeordnet ist. Auf der in der 4 zu sehenden Seite sind Befestigungsmittel 44, 46 eines Fahrradbefestigungssystems 48 dargestellt, die der Befestigung des Funktionselements 20 an einem Fahrrad, insbesondere einem Gepäckträger eines Fahrrads, dienen. Wenn die Radtasche 12 demnach nicht als Rucksack verwendet werden soll, sondern als Radtasche an einem Fahrrad, insbesondere als Gepäckträgertasche, kann das Funktionselement 20 von dem Grundkörper 10 gelöst werden, um eine Längsachse 180° gedreht werden und dann wieder mit dem Grundkörper 10 verbunden werden, wie dies in der 5 gezeigt ist. Das Funktionselement 20 kann somit in unterschiedlichen Orientierungen an der Rückenwandung 14 des Grundkörpers 10 befestigt werden. In beiden Orientierungen kann das Funktionselement 20 durch die gleichen Befestigungselemente 16, 18 an dem Grundkörper 10 befestigt werden. Die Befestigung erfolgt analog zu der im Zusammenhang mit der 3 beschriebenen Befestigung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202021002582 U1 [0003]