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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeuggespann mit einem Zugfahrzeug und einer Transportvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Fahrzeuge weisen als Zubehörteil oftmals eine - als Zubehörteil auch gegebenenfalls nachrüstbare - Anhängevorrichtung beziehungsweise eine Anhängekupplung auf, an der eine Transportvorrichtung wie insbesondere ein Lastenträger, ein Fahrzeuganhänger, ein Fahrradträger, ein Bootsanhänger, ein Pferdeanhänger oder ein Wohnwagen über eine entsprechende Befestigungsvorrichtung formschlüssig angekoppelt werden kann. Das hierdurch gebildete Fahrzeuggespann aus dem Fahrzeug als Zugfahrzeug und der Transportvorrichtung kann daher für vielfältige Zwecke je nach angekoppelter Transportvorrichtung eingesetzt werden.
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Aus der
DE 10 2008 057 181 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit angebautem Lastenträger bekannt, bei dem die Handhabung des Kraftfahrzeugs insbesondere bei einer Rückwärtsfahrt erleichtert werden soll. Hierzu weist der Lastenträger eine Überwachungseinrichtung mit mindestens einem Überwachungssensor zur Überwachung eines Überwachungsraums am Lastenträger auf sowie Kommunikationsmittel zur Übertragung der durch den Überwachungssensor erzeugten Überwachungsdaten an ein Empfangsgerät im Kraftfahrzeug, beispielsweise zur Übertragung an ein Navigationsgerät oder an ein Mobiltelefon.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Fahrzeuggespann mit einem Zugfahrzeug und einer Transportvorrichtung anzugeben, bei dem auf einfache Weise eine effiziente und vorteilhafte Anbindung einer zulässigen Transportvorrichtung ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Fahrzeuggespann mit einem Zugfahrzeug und einer Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Bestandteil der weiteren Patentansprüche.
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Beim erfindungsgemäßen Fahrzeuggespann mit einem Zugfahrzeug und einer an eine gegebenenfalls auch nachrüstbare Anhängevorrichtung des Zugfahrzeugs formschlüssig anbindbare Transportvorrichtung, wird die Zulässigkeit der aktuell an die Anhängevorrichtung des Zugfahrzeugs angekoppelten Transportvorrichtung über die Auswertung von zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug übertragenen Datensignalen überprüft. Diese Überprüfung der Zulässigkeit der an das Zugfahrzeug angekoppelten Transportvorrichtung ist insbesondere relevant bei nicht als Originalbauteil bei der Produktion des Fahrzeugs verbauten Anhängevorrichtungen, sondern bei einer als Zubehörteil nachträglich an ein Zugfahrzeug montierten Anhängevorrichtung. Dies deshalb, weil bei manchen Fahrzeugen wie insbesondere auch bei Elektrofahrzeugen, oder bei manchen Anhängevorrichtungen eines Fahrzeugs, nur ganz bestimmte Transportvorrichtungen an die Anhängevorrichtung des Fahrzeugs angekoppelt werden dürfen, beispielsweise aus Gründen der Fahrstabilität oder aufgrund der Beschränkung der Transportlast.
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Von einem Steuergerät des Zugfahrzeugs wird mittels der zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug übertragenen Datensignale zunächst eine Anbindung einer Transportvorrichtung an die Anhängevorrichtung des Zugfahrzeugs erkannt, insbesondere über den an die Anhängersteckdose des Zugfahrzeugs eingesteckten Stecker der Transportvorrichtung und die hierdurch realisierte Leitungsverbindung zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug.
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Die Klassifizierung der an das Zugfahrzeug angekoppelten Transportvorrichtung wird nun von dem Steuergerät des Zugfahrzeugs über das Vorhandensein eines weiteren zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug übertragenen Datensignals vorgenommen. Insbesondere wird hierzu von einer als zulässig klassifizierten Transportvorrichtung als weiteres Datensignal ein Authentifzierungssignal an das Zugfahrzeug übertragen und vom Steuergerät des Zugfahrzeugs ausgewertet, von einer als unzulässig klassifizierten Transportvorrichtung wird dagegen kein gültiges Datensignal und damit auch kein Authentifzierungssignal an das Zugfahrzeug übertragen.
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In Abhängigkeit dieser Klassifizierung der Transportvorrichtung und des Vorliegens eines gültigen Authentifzierungssignals hinsichtlich der Zulässigkeit der Transportvorrichtung, werden unterschiedliche Steuerungsfunktionen veranlasst oder vorgegeben.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird bei einer Klassifizierung der an das Zugfahrzeug angekoppelten Transportvorrichtung als unzulässig und damit beim Fehlen eines gültigen Authentifzierungssignals, ein Warnsignal erzeugt und im Zugfahrzeug ausgegeben und hierdurch der Fahrer vor dem (unzulässigen) Betrieb des Fahrzeuggespanns mit dem Zugfahrzeug und einer an das Zugfahrzeug angekoppelten unzulässigen Transportvorrichtung gewarnt. Dieses Warnsignal kann insbesondere als optisches Warnsignal wie beispielsweise als farbiges Blinklicht ausgebildet sein, oder als akustisches Warnsignal wie beispielsweise als Warnton oder als Hupton ausgebildet sein.
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In einer hierzu alternativen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird bei einer Klassifizierung der an das Zugfahrzeug angekoppelten Transportvorrichtung als unzulässig und damit beim Fehlen eines gültigen Authentifzierungssignals, zusätzlich oder alternativ hierzu eine Deaktivierung von Funktionen des Zugfahrzeugs vorgenommen. Hierdurch können bei einer an das Zugfahrzeug angekoppelten als unzulässig klassifizierten Transportvorrichtung beispielsweise bestimmte Fahrfunktionen oder Fahrsysteme des Zugfahrzeugs nur eingeschränkt betrieben werden oder lassen sich gar nicht betreiben, so dass der Fahrer des Zugfahrzeugs aufgrund des nur eingeschränkt möglichen Fahrbetriebs des Fahrzeuggespanns auf sein unzulässiges Handeln hingewiesen wird.
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In einer weiteren hierzu alternativen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird bei einer Klassifizierung der an das Zugfahrzeug angekoppelten Transportvorrichtung als unzulässig und damit beim Fehlen eines gültigen Authentifzierungssignals, zusätzlich oder alternativ hierzu eine vollständige Deaktivierung des Zugfahrzeugs vorgenommen. Hierdurch wird ein Fahrbetrieb des Fahrzeuggespanns aus Zugfahrzeug und unzulässiger Transportvorrichtung unterbunden.
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Die Datensignale zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug des Fahrzeuggespanns zur Kommunikation zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug des Fahrzeuggespanns, können entweder leitungsgebunden über Datenkabel und/oder kabellos über eine drahtlose Datenübertragungsstrecke übertragen werden.
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Insbesondere kann auch über die Leitungsverbindung des an die Anhängersteckdose des Zugfahrzeugs eingesteckten Steckers der Transportvorrichtung das eine zulässige Transportvorrichtung klassifizierende Authentifzierungssignal übertragen werden. Alternativ hierzu kann das eine zulässige Transportvorrichtung klassifizierende Authentifzierungssignal auch über eine kabellose Datenverbindung von der Transportvorrichtung an das Zugfahrzeug übertragen werden. Diese Datenübertragung des Authentifzierungssignals kann insbesondere über eine Bluetooth-Verbindung oder über eine RFID-Verbindung zwischen der Transportvorrichtung und dem Zugfahrzeug vorgenommen werden.
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Insbesondere wird bei einem Fahrzeuggespann aus einem Zugfahrzeug und einer als Fahrradträger oder Fahrzeuganhänger oder Pferdeanhänger oder Bootsanhänger oder Wohnwagen ausgebildeten Transportvorrichtung nur bei einer als Fahrradträger angekoppelten Transportvorrichtung ein Authentifizierungssignal an das Steuergerät des Zugfahrzeugs übertragen, so dass der Fahrradträger daraufhin auch als (einzige) zulässige Transportvorrichtung klassifiziert wird. Alle anderen möglichen Transportvorrichtungen wie Fahrzeuganhänger oder Pferdeanhänger oder Bootsanhänger oder Wohnwagen werden hingegen als unzulässige Transportvorrichtung klassifiziert, wodurch dann beim Fehlen eines Authentifizierungssignals eines der beschriebenen Szenarien als Steuerungsfunktion eingeleitet wird.
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Insgesamt kann bei dem erfindungsgemäßen Fahrzeuggespann aus einem Zugfahrzeug und einer Transportvorrichtung somit auf einfache Weise und ohne zusätzlichen Bedarf an Komponenten oder Bauteilen, der Betrieb des Fahrzeuggespanns mit einer zulässigen Transportvorrichtung zuverlässig erkannt und ermöglicht werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Dabei zeigen:
- 1 Eine schematische Ansicht eines Fahrzeuggespanns mit einem Zugfahrzeug und einer als Fahrradträger ausgebildeten Transportvorrichtung.
- 2 Eine schematische Ansicht eines Fahrzeuggespanns mit einem Zugfahrzeug und einer als Anhänger ausgebildeten Transportvorrichtung.
- 3 Eine weitere schematische Ansicht eines Fahrzeuggespanns mit einem Zugfahrzeug und einer als Anhänger ausgebildeten Transportvorrichtung.
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In der 1 ist ein Fahrzeuggespann 10 aus dem Zugfahrzeug 1 und einer an das Zugfahrzeug 1 an der Anhängevorrichtung 2 angekoppelten Transportvorrichtung 3 schematisch dargestellt. An die beispielsweise als Zubehörteil am Zugfahrzeug 1 nachgerüstete Anhängevorrichtung 2 ist aus Sicherheitsgründen und aus Gründen der Fahrstabilität des Fahrzeuggespanns 10, beispielsweise nur die Ankopplung einer als Fahrradträger ausgebildeten Transportvorrichtung 3 zulässig.
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Bei einer Ankopplung einer Transportvorrichtung 3 an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1, wird über die Anhängersteckdose 5 des Zugfahrzeugs 1 zunächst der hieran angeschlossene Leitungssatz 11 der Transportvorrichtung 3 erkannt. Über die als Kabelverbindung 4 ausgebildete Datenleitung wird ein entsprechendes Anbindungssignal 7 an ein Steuergerät 6 des Zugfahrzeugs 1 übertragen. Bei Nutzung eines gemäß 1 dargestellten zugelassenen Fahrradträgers als Transportvorrichtung 3, wird weiterhin über die als Kabelverbindung 4 ausgebildete Datenleitung von einem Sendemodul des Fahrradträgers als Transportvorrichtung 3 ein Authentifizierungssignal 8 an das Steuergerät 6 des Zugfahrzeugs 1 übertragen.
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Da der an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelte zugelassene Fahrradträger als Transportvorrichtung 3 hierdurch als zulässig klassifiziert wurde, wird auch keine Warnung an den Fahrer des Zugfahrzeugs 1 ausgegeben und auch kein Alarm ausgelöst.
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Gemäß 2 wird beim schematisch dargestellten Fahrzeuggespann 10 aus dem Zugfahrzeug 1 und einer an das Zugfahrzeug 1 an der Anhängevorrichtung 2 angekoppelten Transportvorrichtung 3, anstelle eines zugelassenen Fahrradträgers als Transportvorrichtung 3 eine andere Transportvorrichtung 3 an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelt, beispielsweise ein Anhänger als Transportvorrichtung 3 an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelt. Für diese als unzulässig klassifizierte Transportvorrichtung 3 wird nach Erkennung der Ankopplung der Transportvorrichtung 3 über die als Kabelverbindung 4 ausgebildete Datenleitung kein entsprechendes Authentifizierungssignal 8 bereitgestellt und somit auch kein Authentifizierungssignal 8 von der Transportvorrichtung 3 an das Steuergerät 6 des Zugfahrzeugs 1 übertragen. In diesem Falle erhält der Fahrer des Zugfahrzeugs 1 eine eindringliche Warnmeldung, die insbesondere als optische Warnmeldung und/oder als akustische Warnmeldung in einem Fahrerinformationssystem des Zugfahrzeugs 1 ausgegeben wird. Durch diese Warnmeldung wird der Fahrer des Zugfahrzeugs 1 über die unzulässigerweise angekoppelte Transportvorrichtung 3 informiert und beispielsweise zusätzlich zur Abkopplung der unzulässigen Transportvorrichtung 3 aufgefordert. Weiterhin kann als zusätzliche Maßnahme bei einer versuchten Inbetriebnahme des Fahrzeuggespanns 10 aus Zugfahrzeug 1 und als unzulässig klassifizierter angekoppelter Transportvorrichtung 3, auch der Fahrbetrieb des Fahrzeuggespanns 10 erschwert oder aber gänzlich unterbunden werden.
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In der 3 ist wie in der 2 ebenfalls ein Fahrzeuggespann 10 aus dem Zugfahrzeug 1 und einer an der Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelten Transportvorrichtung 3 schematisch dargestellt. Wiederum ist an die beispielsweise als Zubehörteil am Zugfahrzeug 1 nachgerüstete Anhängevorrichtung 2 aus Sicherheitsgründen und aus Gründen der Fahrstabilität des Fahrzeuggespanns 10 beispielsweise nur die Ankopplung einer als Fahrradträger ausgebildeten Transportvorrichtung 3 zulässig.
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Bei einer Ankopplung einer Transportvorrichtung 3 an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1, wird über die Anhängersteckdose 5 des Zugfahrzeugs 1 zunächst der hieran angeschlossene Leitungssatz 11 der Transportvorrichtung 3 erkannt. Über die als Kabelverbindung 4 ausgebildete Datenleitung wird ein entsprechendes Anbindungssignal 7 an ein Steuergerät 6 des Zugfahrzeugs 1 übertragen. Bei Nutzung eines zugelassenen Fahrradträgers als Transportvorrichtung 3 wird weiterhin von einem Sendemodul des Fahrradträgers als Transportvorrichtung 3 über die (drahtlose) Bluetoothverbindung 9 ein Authentifizierungssignal 8 an das Steuergerät 6 des Zugfahrzeugs 1 übertragen.
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Insbesondere ist aber gemäß 3 anstelle eines zugelassenen Fahrradträgers als Transportvorrichtung 3 eine andere Transportvorrichtung 3 an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelt, beispielsweise ein Anhänger als Transportvorrichtung 3 an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelt. In diesem Falle wird kein Authentifizierungssignal 8 von der Transportvorrichtung 3 an das Steuergerät 6 des Zugfahrzeugs 1 übertragen.
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Die Auswertung hinsichtlich der Zulässigkeit der an die Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelten Transportvorrichtung 3 und die Maßnahmen bei der Erkennung einer als unzulässig klassifizierten Transportvorrichtung 3, entsprechen denjenigen zur 1 und zur 2 beschriebenen Maßnahmen hinsichtlich der Warnung des Fahrers und/oder der Erschwerung des Fahrbetriebs des Fahrzeuggespanns 10 aus Zugfahrzeug 1 und einer an der Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelten, als unzulässig klassifizierten Transportvorrichtung 3 und/oder der Unterbindung des Fahrbetriebs des Fahrzeuggespanns 10 aus Zugfahrzeug 1 und einer an der Anhängevorrichtung 2 des Zugfahrzeugs 1 angekoppelten, als unzulässig klassifizierten Transportvorrichtung 3.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008057181 A1 [0003]