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Die Erfindung betrifft eine Leuchterpyramide, bestehend aus einer Rahmenkonstruktion mit einer in oberen und unteren Lagerelementen vertikal umlaufend angeordneten Mittelwelle, welche mit einer Nabe verbunden ist, an deren Umfang radial nach außen gerichtete und gegenüber der Horizontalen schräggestellte Flügel lösbar befestigt sind, wobei mindestens eine das Umlaufen bewirkende Energiequelle unterhalb des Flügelbereiches angeordnet ist.
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Eine Ausschmückung von Wohn- und Geschäftsräumen mit ereignisbezogenen und jahreszeitlich passenden Dekorationsartikeln ist allgemein üblich. In der Advents- und Weihnachtszeit werden vorzugsweise kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus dem Sächsischen Erzgebirge verwendet, beispielsweise Schwibbögen, Nussknacker, Räuchermänner oder Pyramiden. Erzgebirgische Weihnachtspyramiden, wie sie beispielsweise aus
DE 200 15 674 U1 oder
DE 298 09 735 U1 bekannt sind, werden überwiegend als Tischpyramiden ausgestaltet, d. h., sie werden auf einer Unterlage aufgestellt. Des Weiteren sind auch Ausgestaltungen als Wandpyramide oder als Deckenpyramide üblich.
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Die Grundform der erzgebirgischen Weihnachtspyramide leitet sich von dem früher im Bergbau als Förderanlage üblichen Pferdegöpel ab. Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung für stehende bzw. hängende Anordnung bestehen die erzgebirgischen Weihnachtspyramiden grundsätzlich aus einer horizontalen Grundplatte, auf der sich eine rahmenartige Trägerkonstruktion abstützt. Auf der Grundplatte ist eine als „Spindel“ bezeichnete und in oberen und unteren Lagerelementen drehbare vertikale Mittelwelle gelagert. Am unteren Ende der Welle befindet sich eine Kreisscheibe, auf der figürliche Szenen darstellbar sind. Am oberen Ende der Welle befindet sich eine Nabe, in der radial nach außen gerichtete und gegen die Horizontale schräg gestellte Flügel angeordnet sind, welche von Warmluft angetrieben werden, die von auf der Grundplatte der Pyramide stehenden Kerzen aufsteigt. Obwohl die Baugruppen in Abhängigkeit der jeweiligen konkreten Ausgestaltung etwas variieren, hat sich der grundsätzliche Aufbau der erzgebirgischen Weihnachtspyramiden über Jahrzehnte nicht verändert.
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Hauptaufgabe einer solchen Weihnachtspyramide, auch Leuchterpyramide oder Lichtspindel genannt, ist es, vor allem in Innenräumen eine angenehme Atmosphäre zu schaffen, zu einer wohltuenden Stimmung und zum Wohlbefinden der Betrachter beizutragen. Das ergibt sich zum einen aus einer lautlosen und gleichmäßig leichten Bewegung im Kerzenlicht. Zum anderen aber besonders eindrucksvoll sind die ab einer leicht dämmrigen Beleuchtung in den Raum und an die den Raum begrenzenden Wände projizierten und sich bewegenden Schatten.
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Pyramiden werden üblicherweise nur in einem zeitlich begrenzten Teil des Jahres - nahezu ausschließlich in der dunkleren Jahreszeit - aufgestellt und verwendet. Das bedeutet für den Nutzer, dass er die Pyramide während des größten Teils des Jahres aufbewahren muss, wofür je nach Baugröße ein relativ großer Raum bzw. Platz sowie entsprechendes Verpackungsvolumen notwendig sind. Stand der Technik ist, dass das Flügelrad der Pyramide zerlegbar ist. So beschreibt DD 12 447 U eine typische, mit Windflügeln versehene und durch aufsteigende Wärme angetriebene Spielzeugpyramide, wie sie vor allem im Erzgebirge als Weihnachtsschmuck verwendet wird.
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Auch für die leichte Zerlegbarkeit der gesamten Pyramide sind nach dem Stand der Technik Lösungen bekannt. So schlägt
DE 85 03 915 U1 eine technische Lösung für eine Weihnachtspyramide vor, bei der das Rahmengestell auseinandernehmbar und wieder zusammensteckbar ist.
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Aus
DE 92 06 692 U1 ist eine mehretagige, zerlegbare Weihnachtspyramide bekannt, deren Einzelteile in einem Kasten Platz finden, der im aufgebauten Zustand als Gestellgrundplatte dient.
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Eine weitere Form einer zerlegbaren Weihnachtspyramide ist aus
DE 203 04 007 U1 bekannt, in der eine etagenweise Zerlegung der Pyramide vorgeschlagen wird.
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DE 92 12 728 U1 offenbart einen mit Hilfe von Scharniergelenken klappbaren (Weihnachtsbaum-) Dekorationsständer, dessen Rahmenkonstruktion als Gittertragwerk ausgestaltet ist, wobei gelenkig miteinander verbundene Streben sternförmig aufspreizbar sind, wobei diese Lösung unter Umständen auf Pyramiden übertragbar ist.
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Grundsätzlich ist eine platzsparende Unterbringung einer Weihnachtspyramide durch Zerlegung in Einzelteile möglich. Nachteilig daran ist, dass Zerlegung und Wiederaufbau zeitaufwändig und fehleranfällig sind. Auch können leicht Einzelteile verloren gehen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Lösung für eine bei Nichtbenutzung platzsparend unterzubringende Leuchterpyramide zu schaffen. Gleichzeitig sollen das jahreszeitliche Einsatzspektrum eines solchen Dekorationsobjektes erweitert und neue Absatzmärkte für die Hersteller erschlossen werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst, indem die Rahmenkonstruktion der Leuchterpyramide als Gittertragwerk ausgestaltet ist, wobei gelenkig miteinander verbundene Streben in eine polygonartige Struktur sternförmig aufspreizbar sind, wobei die Streben mittig und an beiden Enden Bohrungen aufweisen und dass paarweise jeweils zwei Streben mittig zu einem beweglichen Strebenkreuz verbunden sind, wobei mehrere Strebenkreuze radial sternförmig um die Mittelwelle angeordnet und jeweils mit einem Strebenende mit einem oberen Schiebeelement und mit dem anderen Strebenende mit einem unteren Schiebeelement gelenkig verbunden sind, wobei mehrere Strebenkreuze mit den vier Strebenenden axial zur Mittelwelle jeweils so mit zwei der radial ausgerichteten Strebenkreuze verbunden sind, dass jedes der vier Strebenenden mit einem der freien Strebenenden der beiden benachbarten Strebenkreuze verbunden ist, wobei die aus jeweils drei miteinander verbundenen Strebenenden entstehenden Verbindungsknoten frei beweglich ausgeführt sind.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die frei beweglichen Verbindungsknoten der Streben durch ringförmige Verbindungselemente oder durch schlaufenförmige Verbindungselemente oder durch kettenförmige Verbindungselemente ausgebildet sind. Die Verbindungsknoten der Streben sind für das Falten der Leuchterpyramide besonders wichtige Elemente. Die konstruktive Lösung, dafür Ringe, Schlaufen oder Ketten zu nutzen, lässt sich preisgünstig realisieren und bietet zudem einfache Reparaturmöglichkeiten. Als Ringe können beispielsweise Federringe verwendet werden, während für Schlaufen ein geeignetes Garn zum Einsatz kommen kann. Die Verwendung feingliedriger Ketten bietet zusätzlichen ästhetischen Gestaltungsspielraum. Insbesondere an den Verbindungsknoten der Rahmenkonstruktion können nach Belieben zusätzliche Dekorelemente befestigt werden, die je nach Jahreszeit und Anlass variabel gestaltbar sind.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die Aufspreizung der Rahmenkonstruktion in Höhe und Durchmesser durch Verschieben von einem oder beiden Schiebeelementen verstellbar ist. Die miteinander verbundenen Streben der Rahmenkonstruktion sind in einem oberen Schiebeelement und einem unteren Schiebeelement gelenkig gelagert. Durch das axiale Verschieben eines der beiden oder beider Schiebeelemente werden die daran befestigten Streben bzw. Strebenkreuze und somit die gesamte Rahmenkonstruktion gestaucht oder gestreckt. Je geringer die Höhe eingestellt wird, desto weiter ist die resultierende Aufspreizung. Dadurch lässt sich die Breite der Leuchterpyramide variieren und damit auch das jeweilige Licht- und Schattenspiel. Im maximal gestreckten Zustand nimmt die Rahmenkonstruktion ein minimales Volumen ein, so dass die gesamte Leuchterpyramide äußerst platzsparend verstaubar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die Mittelwelle Querbohrungen aufweist, wobei die Position der Schiebeelemente mit Hilfe von Steckelementen arretierbar ist. Mit Hilfe dieser Bohrungen lässt sich die gewünschte Höhe sehr einfach beispielsweise durch das Stecken eines Stiftes oder Bolzens arretieren.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass unterhalb der Flügel und innerhalb des sich durch ihre radiale Ausdehnung ergebenden Umfangs der Rahmenkonstruktion Lichterhalter angeordnet sind, die lösbar mit einer Lichternabe verbunden sind. Bei den Lichterhaltern kann es sich beispielsweise um Kerzenhalter oder Teelichthalter handeln. Die Anordnung der Lichtquellen innerhalb des Umfangs des Pyramidengrundkörpers sorgt für ein im Vergleich zu herkömmlichen Gestaltungen deutlich lebhafteres Schattenspiel.
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Eine Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die Streben der Rahmenkonstruktion aus Holz oder aus Kunststoff oder aus Metall oder aus einem Verbundwerkstoff bestehen. Durch Variation des verwendeten Werkstoffs kann die Leuchterpyramide kundenspezifisch angepasst werden, und es lassen sich verschiedene Designs realisieren.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die Streben der Rahmenkonstruktion als Flachstabprofil oder als Rundstabprofil oder als Mehreckprofil ausgeführt sind. Die Variation des Profils der Streben der Rahmenkonstruktion bedingt den Einsatz unterschiedlicher Fertigungsverfahren. Die Gestaltung der Verbindungsknoten ist entsprechend anpassbar.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die Rahmenkonstruktion 24 Streben aufweist. Diese Anzahl der Streben für die Rahmenkonstruktion ergibt sich aus der vorgeschlagenen geometrischen Struktur. An der Rahmenkonstruktion können nach Belieben zusätzliche Dekorelemente befestigt werden, die je nach Jahreszeit und Anlass variieren können.
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Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sehen vor, dass die Pyramide als Tischpyramide oder als Wandpyramide oder als Deckenpyramide ausgeführt ist. Bei einer Ausgestaltung als Wand- oder Deckenpyramide wird am oberen Ende der Mittelwelle ein Hängelager mit einem Verbindungsstück zur Wand- bzw. Deckenaufhängung befestigt. Bei der Tischpyramide kann die Mittelwelle beispielsweise mittig an einem Ständerfuß befestigt werden.
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Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Leuchterpyramide sieht vor, dass die Pyramidenflügel an der Unterseite eine lichtreflektierende Beschichtung aufweisen. Eine solche Beschichtung kann den Licht- und Schattenwurf und damit die optische Wirkung der Leuchterpyramide verändern bzw. verstärken.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:
- 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Leuchterpyramide mit 24 Streben
- 2 die um 90 Grad gedrehte Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Leuchterpyramide mit 24 Streben
- 3 die Draufsicht einer erfindungsgemäßen Leuchterpyramide (ohne Flügel)
- 4 eine räumliche Darstellung einer erfindungsgemäßen Leuchterpyramide mit 24 Streben (ohne Flügel)
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Bei der in 1 dargestellten Leuchterpyramide handelt es sich um ein Ausführungsbeispiel mit 24 einheitlichen Streben 4, also Streben 4 mit gleicher Kontur, gleichem Querschnitt und gleicher Länge. Darstellungsbedingt sind in 1 nicht alle 24 Streben 4 sichtbar, weil die hinteren Streben 4 durch die vorderen Streben 4 verdeckt werden. Bevorzugt werden für die Streben 4 Flachstabprofile verwendet. An den Enden und in der Mitte weisen die Streben 4 Bohrungen auf. Jeweils zwei der Streben 4 werden paarweise mittig zu beweglichen Strebenkreuzen 14.1, 14.2 verbunden. Sechs dieser Strebenkreuze 14.1 sind radial sternförmig um die Mittelwelle 1 angeordnet und jeweils mit einem Strebenende mit dem oberen Schiebeelement 5 und mit einem zweiten Strebenende mit dem unteren Schiebeelement 6 gelenkig verbunden. Jedes der sechs übrigen Strebenkreuze 14.2 wird mit seinen vier Strebenenden axial zur Mittelwelle 1 jeweils so mit zwei der radial ausgerichteten Strebenkreuze 14.1 verbunden, dass jedes der vier Strebenenden mit einem der freien Strebenenden dieser beiden benachbarten radialen Strebenkreuze 14.1 verbunden ist. Somit treffen an jedem der äußeren Verbindungsknoten 8 drei Strebenenden zusammen. In den Verbindungsknoten 8 werden die Strebenenden durch ringförmige Verbindungselemente 9 (nur in 4 dargestellt) passender Größe, beispielsweise Federringe, frei beweglich verbunden. Insbesondere an den Verbindungsknoten 8 der Rahmenkonstruktion können nach Belieben zusätzliche Dekorelemente befestigt werden, die je nach Jahreszeit und Anlass variabel gestaltet sein können.
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Durch axiales Verschieben eines oder beider Schiebelemente 5, 6 wird die Rahmenstruktur gestaucht oder gestreckt. Die Mittelwelle 1 weist eine Anzahl von Querbohrungen 7 auf. Durch Abstecken mit einem Stift oder Bolzen (nicht dargestellt) wird die jeweilige Einstellung arretiert.
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Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform der Leuchterpyramide handelt es sich um eine Variante zur Deckenaufhängung. Zu diesem Zweck weist die Pyramide ein Hängelager 12 mit einem Verbindungsstück 13 zur Decken- bzw. Wandaufhängung auf.
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In 2 ist die um 90 Grad gedrehte Seitenansicht der in 1 abgebildeten Leuchterpyramide dargestellt.
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3 zeigt die erfindungsgemäße Leuchterpyramide in Draufsicht. Die Pyramidenflügel 3 sind hier nicht mit dargestellt. Die innerhalb des sich durch ihre radiale Ausdehnung ergebenden Umfangs der Rahmenkonstruktion angeordneten Lichterhalter 11 sind schematisch dargestellt.
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4 zeigt eine räumliche Darstellung der Leuchterpyramide. Zur besseren Veranschaulichung sind durch gestrichelte bzw. gepunktete Linien je ein radiales Strebenkreuz 14.1 und ein axiales Strebenkreuz 14.2 hervorgehoben.
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Durch das Stauchen oder Strecken der von den in sechs radialen Strebenkreuzen 14.1 und sechs axialen Strebenkreuzen 14.2 angeordneten 24 Streben 4 gebildeten Rahmenkonstruktion wird bei der Benutzung der Leuchterpyramide das Licht- und Schattenspiel im Raum variiert. Gleichzeitig wird der Wärmestrom, der von den Kerzen bzw. Teelichtern nach oben zu den schräg gestellten Flügeln 3 steigt und die Pyramide in Drehung versetzt, nicht beeinträchtigt.
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Bei Nichtbenutzung können mit wenigen Handgriffen die Flügel 3 und die Lichterhalter 11 abgenommen und die Rahmenstruktur in maximal gestreckte Position gebracht werden. So ist die gesamte Leuchterpyramide äußerst platzsparend verstaubar und mit wenigen Handgriffen wieder neu in Betrieb zu nehmen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mittelwelle
- 2
- Flügelnabe
- 3
- Flügel
- 4
- Strebe
- 5
- oberes Schiebeelement
- 6
- unteres Schiebeelement
- 7
- Querbohrung
- 8
- Verbindungsknoten
- 9
- Verbindungselement, ringförmig
- 10
- Lichternabe
- 11
- Lichterhalter
- 12
- Hängelager
- 13
- Verbindungsstück
- 14.1
- Strebenkreuz radial
- 14.2
- Strebenkreuz axial