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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hydraulikventilverband. Insbesondere betriff die vorliegende Erfindung einen Hydraulikventilverband mit einer Anschlusssektion, einer über die Anschlusssektion mit Druck beaufschlagbaren ersten Ventilsektion und wenigstens einer über die Anschlusssektion mit Druck beaufschlagbaren zweiten Ventilsektion. Ferner betrifft die Anmeldung ein Mobilhydrauliksystem mit einem erfindungsgemäßen Hydraulikventilverband sowie ein Nutzfahrzeug mit einem Mobilhydrauliksystem.
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Derartige Ventilverbände sind aus dem Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2016 123 503 A1 . Der dort gezeigte Ventilverband weist eine Anschlusssektion sowie eine erste und eine zweite Ventilsektion auf. Die erste Ventilsektion und die zweite Ventilsektion sind über die Anschlusssektion mit Druck beaufschlagbar, sodass an die jeweilige Ventilsektion angeschlossene hydraulische Verbraucher angesteuert werden können. Hierfür weist die erste Ventilsektion einen ersten proportionalen Schieberkolben, eine erste Schieberweiche, einen ersten Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion und einen zweiten Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion auf. Entsprechend weist die zweite Ventilsektion einen zweiten proportionalen Schieberkolben, eine zweite Schieberweiche, einen ersten Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion und einen zweiten Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion auf.
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Die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche sind jeweils zumindest in eine erste Schieberweichenschaltstellung und in eine zweite Schieberweichenschaltstellung schaltbar. Wenn die erste und die zweite Schieberweiche jeweils in der ersten Schieberweichenschaltstellung sind, können die ersten Verbraucheranschlüsse der ersten Ventilsektion und der zweiten Ventilsektion über den jeweiligen Schieberkolben mit Druck beaufschlagt und die entsprechenden Verbraucher somit angesteuert werden. Wenn die erste und die zweite Schieberweiche jeweils in der zweiten Schieberweichenschaltstellung sind, können die zweiten Verbraucheranschlüsse der ersten Ventilsektion und der zweiten Ventilsektion über den jeweiligen Schieberkolben mit Druck beaufschlagt und die entsprechenden Verbraucher somit angesteuert werden.
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Mit anderen Worten, an den ersten Verbraucheranschlüssen der ersten und zweiten Ventilsektion ist eine erste Gruppe an hydraulischen Verbrauchern angeschlossen und an den zweiten Verbraucheranschlüssen der ersten und zweiten Ventilsektion ist eine zweite Gruppe an hydraulischen Verbrauchern angeschlossen. Am Beispiel eines mobilhydraulischen Systems, beispielsweise eines Forstkrans, erklärt, sind in der ersten Gruppe die Hydraulikzylinder zur Ansteuerung des Mastes bzw. des Auslegers zusammengefasst, wohingegen in der zweiten Gruppe die Hydraulikzylinder zur Ansteuerung der Stützen zusammengefasst sind.
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Nicht zuletzt aus sicherheitstechnischen Überlegungen ist es zwingend notwendig, dass Fehlsteuerungen vermieden werden, also dass im oben genannten Beispiel die Stützen immer getrennt vom Mast angesteuert werden. Insbesondere darf der Mast erst dann ansteuerbar sein, wenn die Stützten vollständig ausgefahren sind und eine sichere Abstützung des Forstkrans gewährleistet ist. Andernfalls könnte es aufgrund einer am Mast aufgenommenen Last zu einer Instabilität und im schlimmsten Fall zu einem Umstürzen des Forstkrans kommen.
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Aufgrund dessen schlägt die
DE 10 2016 123 503 A1 vor, dass sich die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche gemeinsam insbesondere über eine Kopplung bewegen. So kann sichergestellt werden, dass die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche immer gemeinsam entweder in der ersten Schieberweichenschaltstellung oder in der zweiten Schieberweichenschaltstellung sind. Mit anderen Worten, es kann immer nur entweder die erste Gruppe an hydraulischen Verbrauchern (z.B. die Hydraulikzylinder zur Bewegung der Stützen) oder die zweite Gruppe an hydraulischen Verbrauchern (z.B. die Hydraulikzylinder zur Bewegung des Mastes) angesteuert werden.
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Gleichwohl zeigt die
DE 10 2016 123 503 A1 nur auf, wie diese gemeinsame Bewegung der ersten Schieberweiche und der zweiten Schieberweiche mit einer mechanischen Kopplung umzusetzen ist. Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine einfachere, kostengünstigere und bauraumsparendere Lösung zur gemeinsamen Bewegung der ersten und der zweiten Schieberweiche aufzuzeigen.
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Die Lösung der Aufgabe gelingt mit einem Hydraulikventilverband gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Der erfindungsgemäße Hydraulikventilverband zeichnet sich gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Hydraulikventilverbänden insbesondere dadurch aus, dass der Hydraulikventilverband eine hydraulische Vorsteuereinrichtung mit einer Vorsteuerventilvorrichtung aufweist. Die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche sind über die hydraulische Vorsteuereinrichtung mit Vorstreuerdruck beaufschlagbar. Die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche sind in einer ersten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung parallel mit Vorsteuerdruck zur gemeinsamen Schaltung jeweils in die erste Schieberweichenschaltstellung beaufschlagt. Vorzugsweise sind die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche in einer zweiten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung parallel mit Vorsteuerdruck zur gemeinsamen Schaltung jeweils in die zweite Schieberweichenschaltstellung beaufschlagt.
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Mit anderen Worten, erfindungsgemäß wird der Vorsteuerdruck über die Vorsteuerventilvorrichtung an den entsprechenden Stirnseiten der ersten und der zweiten Schieberweiche angelegt, sodass die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche mit dem identischen Vorsteuerdruck beaufschlagt und so auch vollständig parallel in die entsprechende Schieberweichenschaltstellung geschaltet werden. Dabei ist es von Vorteil, wenn die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche baugleich ausgeführt sind. So ergibt sich eine besonders einfache, kostengünstige und bauraumsparende Lösung zur gemeinsamen Bewegung der ersten und der zweiten Schieberweiche.
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Vorzugsweise weist die hydraulische Vorsteuereinrichtung eine Vorsteuerleitung, eine Rücklaufleitung, einen ersten Vorsteuerabzweig und einen zweiten Vorsteuerabzweig auf. Ein Vorsteuerdruck im ersten Vorsteuerabzweig schaltet die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche gemeinsamen jeweils in die erste Schieberweichenschaltstellung. Ein Vorsteuerdruck im zweiten Vorsteuerabzweig schaltet die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche gemeinsam jeweils in die zweite Schieberweichenschaltstellung. Die Vorsteuerventilvorrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass sie in der ersten Schaltstellung den ersten Vorsteuerabzweig mit Vorsteuerdruck beaufschlagt und den zweien Vorsteuerabzweig mit der Rücklaufleitung verbindet. Ferner ist die Vorsteuerventilvorrichtung vorzugsweise so ausgebildet, dass sie in der zweiten Schaltstellung den zweiten Vorsteuerabzweig mit Vorsteuerdruck beaufschlagt und den ersten Vorsteuerabzweig mit der Rücklaufleitung verbindet. Aufgrund der Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung kann somit entweder der erste Vorsteuerabzweig oder der zweite Vorsteuerabzweig mit Vorsteuerdruck beaufschlagt werden, wobei der nicht mit Vorsteuerdruck beaufschlagte Vorsteuerabzweig über die Rücklaufleitung zum Tank entlastet ist. Somit ergibt sich ein besonders einfacher Aufbau der hydraulischen Vorsteuereinrichtung.
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Zweckmäßigerweise weist die Vorsteuerventilvorrichtung ein erstes Vorsteuerventil und ein zweites Vorsteuerventil auf. In der ersten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung verbindet das erste Vorsteuerventil den ersten Vorsteuerabzweig mit der Vorsteuerleitung und das zweite Vorsteuerventil den zweiten Vorsteuerabzweig mit der Rücklaufleitung. In der zweiten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung verbindet das erste Vorsteuerventil den ersten Vorsteuerabzweig mit der Rücklaufleitung und das zweite Vorsteuerventil den zweiten Vorsteuerabzweig mit der Vorsteuerleitung. Das erste Vorsteuerventil und das zweite Vorsteuerventil sind somit jeweils als 3/2-Wegeventil ausgebildet. Denkbar ist aber freilich auch, dass die Vorsteuerventilvorrichtung ein einziges 4/2-Wegeventil aufweist.
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Vorteilhafterweise weist der Hydraulikventilverband eine Druckleitung zur Beaufschlagung der ersten Ventilsektion und der zweiten Ventilsektion mit Druck auf, wobei ein Sperrventil in der Druckleitung angeordnet ist. Das Sperrventil dient hier als redundantes Sicherheitsventil, indem die Druckleitung bei einer Fehlsteuerung einer Schieberweiche gesperrt ist. Eine Fehlsteuerung kann sich beispielsweise durch verschmutztes Hydraulikfluid ergeben, wenn eine Schieberweiche aufgrund dessen unbeweglich ist.
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Hierbei ist es insbesondere von Vorteil, wenn das Sperrventil über die hydraulische Vorsteuereinrichtung aus einer Sperrstellung in eine offene Stellung schaltbar ist. Insbesondere ist das Sperrventil so ausgebildet, dass es in die Sperrstellung vorgespannt ist, beispielsweise über eine entsprechende Federvorrichtung. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die hydraulische Vorsteuereinrichtung wenigstens eine Sperrventilvorsteuerleitung zur Schaltung des Sperrventils aus der Sperrstellung in die offene Stellung aufweist. Vorzugsweise ist die wenigstens eine Sperrventilvorsteuerleitung mit einem Vorsteuerdruck nur dann beaufschlagbar, wenn die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche jeweils in der ersten Schieberweichenschaltstellung sind oder wenn die erste Schieberweiche und die zweite Schieberweiche jeweils in der zweiten Schieberweichenschaltstellung sind. Mit anderen Worten, ein Vorsteuerdruck liegt nur dann in der Sperrventilvorsteuerleitung an, wenn alle Schieberweichen in der gleichen Schieberweichenschaltstellung sind. Sofern eine der Schieberweichen nicht in die gewünschte Schieberweichenschaltstellung schaltet, und somit eine Fehlsteuerung vorliegt, liegt kein Vorsteuerdruck am Sperrventil an. Das Sperrventil verbleibt in der Sperrstellung und die Verbraucheranschlüsse können nicht mit Druck beaufschlagt werden. So kann sichergestellt werden, dass nicht ungewollt eine Gruppe von hydraulischen Verbrauchern angesteuert wird und es damit nicht zu gefährlichen Situation kommt.
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Es ist von Vorteil, wenn die wenigstens eine Sperrventilvorsteuerleitung über den ersten Vorsteuerabzweig und/ oder über den zweiten Vorsteuerabzweig mit Vorsteuerdruck beaufschlagbar ist. Somit kann eine Schaltung des Sperrventils aus der Sperrstellung in die offene Stellung über die Vorsteuerventilvorrichtung erfolgen, ohne dass ein weiteres Ventil zur Vorsteuerung des Sperrventils notwendig ist.
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Hierbei ist es von Vorteil, wenn die wenigstens eine Sperrventilvorsteuerleitung über eine Entlastungsleitung zum Tank entlastbar ist, wobei die Entlastungsleitung vorzugsweise in die Rücklaufleitung der hydraulischen Vorsteuereinrichtung mündet. Somit kann ein möglicher (Vorsteuer- )Druck in der Sperrventilvorsteuerleitung sicher abgebaut werden, sodass das Sperrventil in die Sperrstellung schaltet. In diesem Zusammenhang ist es insbesondere von Vorteil, wenn ein hydraulischer Widerstand in der Entlastungsleitung angeordnet ist, wobei der hydraulische Widerstand vorzugsweise eine Düse ist. Mithin ergibt sich zwangsläufig eine Entlastung der Sperrventilvorsteuerleitung über den hydraulischen Widerstand, sodass kein Restdruck in Sperrventilvorsteuerleitung verbleiben kann. Es wird daher sichergestellt, dass das Sperrventil sicher in die Sperrstellung schaltet.
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Es ist zweckmäßig, wenn die erste Ventilsektion eine erste Rückstelleinrichtung aufweist, wobei die erste Rückstelleinrichtung die erste Schieberweiche in eine dritte Schieberweichenschaltstellung vorspannt, wobei die erste Ventilsektion einen dritten Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion aufweist. Vorzugsweise weist die zweite Ventilsektion eine zweite Rückstelleinrichtung auf, wobei die zweite Rückstelleinrichtung die zweite Schieberweiche in eine dritte Schieberweichenschaltstellung vorspannt, wobei die zweite Ventilsektion einen dritten Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion aufweist. Der dritte Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion ist über den ersten Schieberkolben und/ oder der dritte Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion ist über den zweiten Schieberkolben mit Druck beaufschlagbar, wenn die erste Schieberweiche und/ oder die zweite Schieberweiche jeweils in der dritten Schieberweichenschaltstellung sind. Somit kann eine dritte Gruppe an hydraulischen Verbrauchern immer dann angesteuert werden, wenn kein Vorsteuerdruck an der hydraulischen Vorsteuereinrichtung anliegt. Denkbar ist in diesem Zusammenhang, dass der Vorsteuerdruck direkt an das Sperrventil gemeldet wird, um das Sperrventil in die offene Stellung zu schalten, ohne dass ein Vorsteuerdruck über den ersten Vorsteuerabzweig oder den zweiten Vorsteuerabzweig gemeldet wird.
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Ferner gelingt die Lösung der Aufgabe mit einem Mobilhydrauliksystem gemäß Anspruch 12 und einem Nutzfahrzeug mit einem solchen Mobilhydrauliksystem gemäß Anspruch 13. Das erfindungsgemäße Mobilhydrauliksystem weist einen vorstehend beschriebenen Hydraulikventilverband auf. Ferner weist das Mobilhydrauliksystem vorzugsweise wenigstens eine erste Gruppe an hydraulischen Verbrauchern und eine zweite Gruppe an hydraulischen Verbrauchern auf. Die erste Gruppe an hydraulischen Verbrauchern ist insbesondere am ersten Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion und am ersten Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion angeschlossen, und die zweite Gruppe an hydraulischen Verbrauchern ist insbesondere am zweiten Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion und am zweiten Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion angeschlossen.
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Obgleich vorstehend nur zwei Ventilsektionen beschrieben wurden kann der erfindungsgemäße Hydraulikventilverband auch drei oder mehr Ventilsektion aufweisen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikventilverbandes gemäß einer ersten Ausführungsform;
- 2 eine Variante des in 1 gezeigten Hydraulikventilverbandes;
- 3 eine Detailansicht einer in 1 gezeigten 8/3- Weiche;
- 4 einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikventilverbandes gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- 5 eine Detailansicht einer in 4 gezeigten 8/3- Weiche;
- 6 einen Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikventilverbandes gemäß einer dritten Ausführungsform;
- 7 eine Detailansicht einer in 6 gezeigten 8/3- Weiche; und
- 8 eine Darstellung eines Nutzfahrzeugs mit einem Mobilhydrauliksystem, welches einen erfindungsgemäßen Hydraulikventilverband umfasst.
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In 1 ist ein Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikventilverbandes 10 gemäß einer ersten Ausführungsform gezeigt. Der Hydraulikventilverband 10 weist eine Anschlusssektion 12, eine Zwischensektion 60, eine Endplatte 62 sowie eine erste Ventilsektion 14 und eine zweite Ventilsektion 16 auf. Die erste Ventilsektion 14 und die zweite Ventilsektion 16 sind über die Anschlusssektion 12 durch eine Druckleitung 46 mit Druck beaufschlagbar, wie nachfolgend noch genauer beschrieben wird. Hierfür wird in bekannter Weise eine Druckquelle an den Anschluss P der Anschlusssektion 12 angeschlossen, sodass der Druck über die Druckleitung 46 entsprechend verteilt werden kann.
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Die erste Ventilsektion 14 weist einen ersten proportionalen Schieberkolben 22 und eine erste Schieberweiche 24 auf. Wie insbesondere auch in 3 dargestellt, ist die erste Schieberweiche 24 als 8/3-Weiche ausgebildet. Darüber hinaus weist die erste Ventilsektion 14 insgesamt sechs Verbraucheranschlüsse A11, B11, A21, B21, A31 und B31 zum Anschluss hydraulischer Verbraucher auf, die über die proportionale Auslenkung des ersten Schieberkolbens 22 in bekannter Weise mit Druck beaufschlagt werden bzw. zum Tank entlastet werden können. Die erste Schieberweiche 24 kann in insgesamt drei Schaltstellungen S11, S12 und S13 geschaltet werden, nämlich in eine erste Schaltstellung S11, eine zweite Schaltstellung S12 und eine dritte Schaltstellung S13. Über eine erste Rückstelleinrichtungen 56 wird die erste Schieberweiche 24 in der dritten Schaltstellung S13 als Neutralstellung gehalten. Wenn die erste Schieberweiche 24 in der ersten Schaltstellung S11 ist, können die Verbraucheranschlüsse A11 und B11 mit Druck beaufschlagt werden, wobei die Verbraucheranschlüsse A21, B21, A31 und B31 gesperrt sind. Die Verbraucheranschlüsse A11 und B11 stellen somit erste Verbraucheranschlüsse der ersten Ventilsektion 14 im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. In der zweiten Schaltstellung S12 der ersten Schieberweiche 24 können die Verbraucheranschlüsse A31 und B31 mit Druck beaufschlagt werden, wobei die Verbraucheranschlüsse A11, B11, A21 und B21 gesperrt sind. Die Verbraucheranschlüsse A31 und B31 stellen somit zweite Verbraucheranschlüsse der ersten Ventilsektion 14 im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. In der dritten Schaltstellung S13 der ersten Schieberweiche 24 können die Verbraucheranschlüsse A21 und B21 mit Druck beaufschlagt werden, wobei die Verbraucheranschlüsse A11, B11, A31 und B31 gesperrt sind. Mithin stellen die Verbraucheranschlüsse A21 und B21 im Sinne der vorliegenden Erfindung dritte Verbraucheranschlüsse der ersten Ventilsektion 14 dar.
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Die zweite Ventilsektion 16 ist entsprechend der ersten Ventilsektion 14 aufgebaut und weist einen zweiten proportionalen Schieberkolben 26 sowie eine zweite Schieberweiche 28 auf, die ebenfalls als 8/3-Weiche ausgebildet ist, vgl. 3. Auch die zweite Ventilsektion 16 weist insgesamt sechs Verbraucheranschlüsse A14, B14, A24, B24, A34 und B34 zum Anschluss hydraulischer Verbraucher auf, die in bekannter Weise über eine proportionale Auslenkung des zweiten Schieberkolbens 26 mit Druck beaufschlagt werden bzw. zum Tank hin entlastet werden können. Darüber hinaus kann auch die zweite Schieberweiche 28 in insgesamt drei Schaltstellungen S21, S22 und S23 geschaltet werden, nämlich in eine erste Schaltstellung S21, eine zweite Schaltstellung S22 und eine dritte Schaltstellung S23. Die zweite Schieberweiche 28 wird über eine zweite Rückstelleinrichtungen 58 in der dritten Schaltstellung S23 als Neutralstellung gehalten. Wenn die zweite Schieberweiche 28 in der ersten Schaltstellung S21 ist, können die Verbraucheranschlüsse A14 und B14 mit Druck beaufschlagt werden, wobei die weiteren Verbraucheranschlüsse A24, B24, A34 und B34 gesperrt sind. Somit stellen die Verbraucheranschlüsse A14 und B14 erste Verbraucheranschlüsse der zweiten Ventilsektion 16 im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. Ist die zweite Schieberweiche 28 in der zweiten Schaltstellung S22, können die Verbraucheranschlüsse A34 und B34 mit Druck beaufschlagt werden. In der zweiten Schaltstellung S22 sind die weiteren Verbraucheranschlüsse A14, B14, A24 und B24 gesperrt. Die Verbraucheranschlüsse A34 und B34 stellen somit im Sinne der vorliegenden Erfindung zweite Verbraucheranschlüsse der zweiten Ventilsektion 16 dar. Wenn die zweite Schieberweiche 28 in der dritten Schaltstellung S23 ist, können die Verbraucheranschlüsse A24 und B24 mit Druck beaufschlagt werden, wobei die weiteren Verbraucheranschlüsse A14, B14, A34 und B34 gesperrt sind. Folglich stellen die Verbraucheranschlüsse A24 und B24 im Sinne der vorliegenden Erfindung dritte Verbraucheranschlüsse der zweiten Ventilsektion 16 dar.
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Um die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 gemeinsam und parallel zu schalten, ist in der Zwischensektion 60 eine hydraulische Vorsteuereinrichtung 30 angeordnet. Die hydraulische Vorsteuereinrichtung 30 weist eine Vorsteuerleitung 34 und eine Rücklaufleitung 36 auf. Der anzulegende Vorsteuerdruck wird über die Vorsteuerleitung 34 direkt nach der Anschlusssektion 12 abgegriffen. Die hydraulische Vorsteuereinrichtung 30 umfasst darüber hinaus eine Vorsteuerventilvorrichtung 32, über welche die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 parallel mit einem Vorsteuerdruck beaufschlagt werden können, um die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 aus der jeweils dritten Schaltstellung S13, S23 gemeinsam in die jeweils erste Schaltstellung S11, S21 oder in die jeweils zweite Schaltstellung S12, S22 zu schalten. Hierfür ist die Vorsteuerventilvorrichtung 32 in eine erste Schaltstellung oder eine zweite Schaltstellung schaltbar. In der ersten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung 32 ist ein erster Vorsteuerabzweig 38 der hydraulischen Vorsteuereinrichtung 30 mit der Vorsteuerleitung 34 verbunden und in der zweiten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung 32 ist ein zweiter Vorsteuerabzweig 40 der hydraulischen Vorsteuereinrichtung 30 mit der Vorsteuerleitung 34 verbunden. Entsprechend ist der erste Vorsteuerabzweig 38 in der zweiten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung 32 und der zweite Vorsteuerabzweig 40 in der ersten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung 32 mit der Rücklaufleitung 36 verbunden.
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Um diese Schaltstellungen zu realisieren, weist die Vorsteuerventilvorrichtung 32 in diesem Ausführungsbeispiel ein erstes Vorsteuerventil 42 und ein zweites Vorsteuerventil 44 auf, welche den ersten Vorsteuerabzweig 38 und den zweiten Vorsteuerabzweig 40 wahlweise entweder mit der Vorsteuerleitung 34 oder mit der Rücklaufleitung 36 verbinden. Das erste Vorsteuerventil 42 und das zweite Vorsteuerventil 44 sind jeweils als magnetgesteuertes 3/2-Wegeventil ausgebildet. Das erste Vorsteuerventil 42 und das zweite Vorsteuerventil 44 sind jeweils über eine entsprechende Federvorrichtung so vorgespannt, dass der erste Vorsteuerabzweig 38 und der zweite Vorsteuerabzweig 40 im unbestromten Zustand des ersten Vorsteuerventils 42 und des zweiten Vorsteuerventils 42 mit der Rücklaufleitung 36 verbunden und mithin entlastet sind. Um die Vorsteuerventilvorrichtung 32 in die erste Schaltstellung zu schalten wird das erste Vorsteuerventil 42 bestromt, sodass die Vorsteuerleitung 34 mit dem ersten Vorsteuerabzweig 38 verbunden ist. Das zweite Vorsteuerventil 44 bleibt unbestromt. Entsprechend wird das zweite Vorsteuerventil 44 bestromt, um die Vorsteuerventilvorrichtung 32 in die zweite Schaltstellung zu schalten. Das erste Vorsteuerventil 42 ist in der zweiten Schaltstellung der Vorsteuerventilvorrichtung 32 unbestromt.
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Ferner weist der Hydraulikventilverband 10 ein Sperrventil 48 auf, welches in diesem Ausführungsbeispiel Teil der Zwischensektion 60 ist. Das Sperrventil 48 ist in der Druckleitung 46 angeordnet und über eine entsprechende Federvorrichtung so in eine Sperrstellung SS vorgespannt, dass die Druckleitung 46 gesperrt ist. Mit anderen Worten, sofern das Sperrventil 48 nicht geschaltet wird, können die erste Ventilsektion 14 und die zweite Ventilsektion 16 nicht mit Druck versorgt werden. In diesem Ausführungsbeispiel ist das Sperrventil 48 als vorgesteuertes 6/3-Wegeventil ausgebildet.
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Um das Sperrventil 48 in eine erste Freigabeschaltstellung FS1 zu schalten und somit die Druckleitung 46 freizugeben, weist die hydraulische Vorsteuereinrichtung 30 eine erste Sperrventilvorsteuerleitung 50 auf. Wie dargestellt wird die erste Sperrventilvorsteuerleitung 50 über den ersten Vorsteuerabzweig 38 oder den zweiten Vorsteuerabzweig 40 mit Druck beaufschlagt. Hierfür wird der erste Vorsteuerabzweig 38 in der Endplatte 62 umgelenkt und über die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 mit der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 verbunden, sofern die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 jeweils in der ersten Schaltstellung S11, S21 sind. Ist eine der beiden Schieberweichen 24, 28 nicht in der ersten Schaltstellung S11, S21, ist die Verbindung zwischen dem ersten Vorsteuerabzweig 38 und der Sperrventilvorsteuerleitung 50 gesperrt. Entsprechend wird der zweite Vorsteuerabzweig 40 ebenfalls in der Endplatte 62 umgelenkt und über die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 mit der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 verbunden, sofern die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 jeweils in der zweiten Schaltstellung S12, S22 sind. Wenn eine der beiden Schieberweichen 24, 28 nicht in der zweiten Schaltstellung S12, S22 ist, ist die Verbindung zwischen dem zweiten Vorsteuerabzweig 40 und der Sperrventilvorsteuerleitung 50 gesperrt. Somit wird die Druckleitung 46 nur dann über das Sperrventil 48 freigegeben, wenn die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 in der eigentlich gewünschten Schaltstellung sind.
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Wird die Vorsteuerventilvorrichtung 32 beispielsweise in die erste Schaltstellung geschaltet, um die erste Schieberweiche 24 in die erste Schaltstellung S11 und die zweite Schieberweiche 28 ebenfalls in die erste Schaltstellung S21 zu schalten, wird das Sperrventil 48 nur dann geschaltet, wenn auch beide Schieberweichen 24, 28 in die erste Schaltstellung S11, S21 schalten. Wenn eine der beiden Schieberweichen 24,28 nicht richtig schaltet, wird der erste Vorsteuerabzweig 38 nicht mit der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 verbunden. Das Sperrventil 48 verbleibt in der vorgespannten und die Druckleitung 46 sperrenden Sperrstellung SS. Mithin können die erste Ventilsektion 14 und die zweite Ventilsektion 16 nur dann mit Druck über die Druckleitung 46 versorgt werden, wenn die Schieberweichen 24, 28 richtig geschaltet sind.
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Um auch in der dritten Schaltstellung S13 der ersten Schieberweiche 24 und der dritten Schaltstellung S23 der zweiten Schieberweiche 28 eine Druckbeaufschlagung bzw. Entlastung der entsprechenden dritten Hydraulikanschlüsse A21, B21, A24 und B24 der ersten Ventilsektion 14 unter zweiten Ventilsektion 16 zu ermöglichen weist der Hydraulikventilverband 10 eine zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 auf, über die das Sperrventil 48 ebenfalls mit Vorsteuerdruck beaufschlagt werden kann, um in eine zweite die Druckleitung 46 freigebende Freigabeschaltstellung FS2 geschaltet zu werden. Die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 wird über ein drittes Vorsteuerventil 64 der Vorsteuerventilvorrichtung 32 mit der Vorsteuerleitung 34 oder der Rücklaufleitung 36 verbunden. Das dritte Vorsteuerventil 64 ist in diesem Ausführungsbeispiel als magnetgesteuertes 3/2-Wegeventil ausgebildet und über eine entsprechende Federvorrichtung so vorgespannt, dass die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 im unbestromten Zustand des dritten Vorsteuerventils 64 mit der Rücklaufleitung 36 verbunden ist. Wird das dritte Vorsteuerventil 64 bestromt, wird die Vorsteuerleitung 34 mit der zweiten Sperrventilvorsteuerleitung 66 verbunden. Die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 wird wie in 1 dargestellt in der Endplatte 62 umgelenkt und über die erste Schieberweiche 24 und die zweite Schieberweiche 28 zum Sperrventil 48 geleitet. Wenn wenigstens eine der beiden Schieberweichen 24, 28 nicht in der dritten Schaltstellung S13, S23 ist, ist die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 gesperrt und der Vorsteuerdruck kann nicht an das Sperrventil 48 gemeldet werden. Mithin wird das Sperrventil 48 nicht in die zweite Freigabeschaltstellung FS2 geschaltet, sodass die Druckleitung 46 gesperrt bleibt. Eine Druckversorgung der ersten Ventilsektion 14 und der zweiten Ventilsektion 16 ist mithin unterbrochen.
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Um sicherzustellen, dass das Sperrventil 48 nicht aufgrund eines in der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 eingesperrten Drucks nicht mehr schaltbar ist, ist die erste Sperrventilvorsteuerleitung 50 über eine erste Entlastungsleitung 52 zum Tank T bzw. Rücklauf R entlastet. Wie in 1 dargestellt, ist die erste Sperrventilvorsteuerleitung 50 über die erste Entlastungsleitung 52 mit der Rücklaufleitung 36 der hydraulischen Vorsteuereinrichtung 30 verbunden. Die erste Entlastungsleitung 52 zweigt in diesem Ausführungsbeispiel zwischen der ersten Schieberweiche 24 und dem Sperrventil 48 aus der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 ab. Um zu gewährleisten, dass ein ausreichender Druck in der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 anliegt, um das Sperrventil 48 sicher zu schalten, ist ein erster hydraulischer Widerstand 54 in der ersten Entlastungsleitung 52 angeordnet. In diesem Ausführungsbeispiel ist der erste hydraulische Widerstand 54 als Düse ausgebildet. Entsprechend ist auch die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 über eine zweite Entlastungsleitung 68 zum Tank T bzw. Rücklauf R entlastet. Die zweite Entlastungsleitung 68 zweigt zwischen der ersten Schieberweiche 24 und dem Sperrventil 48 aus der zweiten Sperrventilvorsteuerleitung 66 ab und mündet in die Rücklaufleitung 36. Damit ein ausreichender Druck zur Schaltung des Sperrventils 48 in die zweite Freigabeschaltstellung FS2 in der zweiten Sperrventilvorsteuerleitung 66 anliegt, ist ein zweiter hydraulischer Widerstand 70 in der zweiten Entlastungsleitung 68 angeordnet. Der zweite hydraulische Widerstand 70 ist hier ebenfalls als Düse ausgebildet. Über den ersten hydraulischen Widerstand 54 und den zweiten hydraulischen Widerstand 70 wird ein möglicherweise eingesperrter Restdruck in der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 bzw. der zweiten Sperrventilvorsteuerleitung 66 langsam abgebaut, sodass das Sperrventil 48 sicher aus der ersten Freigabeschaltstellung FS1 bzw. der zweiten Freigabeschaltstellung FS2 in die die Druckleitung 46 sperrende Sperrstellung SS schaltet. Über das Sperrventil 48 und die entsprechende Meldung des Vorsteuerdrucks kann somit eine Fehlsteuerung sicher ausgeschlossen werden.
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In 2 ist eine Variante des in 1 gezeigten Hydraulikventilverbandes 10 als Hydraulikschaltplan dargestellt. Die in 2 gezeigte Variante unterscheidet sich von der in 1 dargestellten ersten Ausführungsform dadurch, dass zwischen der zweiten Ventilsektion 16 und der Endplatte 62 noch eine dritte Ventilsektion 18 und eine vierte Ventilsektion 20 angeordnet sind, über welche die Verbraucheranschlüsse A13, B13, A23, B23, A33, B33 und A26, B26 mit Druck beaufschlagt werden können. Die dritte Ventilsektion 18 und die vierte Ventilsektion 20 sind prinzipiell entsprechend zur ersten Ventilsektion 14 und zur zweiten Ventilsektion 16 aufgebaut. Mithin werden die Schieberweichen der dritten Ventilsektion 18 und der vierten Ventilsektion 20 ebenfalls gemeinsam mit der ersten Schieberweiche 24 und der zweiten Schieberweiche 28 über die hydraulische Vorsteuereinrichtung 30 aus der dritten Schaltstellung in die erste Schaltstellung oder in die zweite Schaltstellung bewegt. Entsprechend wird das Sperrventil 48 über die erste Sperrventilvorsteuerleitung 50 oder die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 nur dann mit Vorsteuerdruck beaufschlagt und aus der die Druckleitung 46 sperrenden Stellung in die die erste Freigabeschaltstellung oder in die zweite Freigabeschaltstellung geschaltet, wenn alle Schieberweichen der ersten bis vierten Ventilsektionen 14, 16, 18 und 20 in der gleichen Schaltstellung sind.
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Wie in 2 dargestellt ist es nicht zwingend notwendig, dass alle Schieberweichen identisch aufgebaut sind. Bei der in 2 dargestellten Variante ist die Schieberweiche der vierten Ventilsektion 20 so aufgebaut, dass die lediglich zwei Verbraucheranschlüsse A26 und B26 der vierten Ventilsektion 20 mit Druck beaufschlagt werden können, wenn die Schieberweiche der vierten Ventilsektion 20 in der dritten Schaltstellung ist. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, dass im Sinne der Erfindung generell sämtliche Kombinationen von Ventilsektionen möglich sind. Denkbar ist beispielsweise auch eine Variante, bei der eine Ventilsektion nur zwei Verbraucheranschlüsse aufweist, die in der ersten Schaltstellung oder in der zweiten Schaltstellung der Schieberweiche mit Druck beaufschlagt werden können.
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In 4 ist ein Hydraulikschaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikventilverbandes 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Der Hydraulikventilverband 10 gemäß der zweiten Ausführungsform unterscheidet sich von dem in den 1 bis 3 gezeigten Hydraulikventilverband gemäß der ersten Ausführungsform dadurch, dass die nicht mit Druck beaufschlagbaren Verbraucheranschlüsse nicht gesperrt sind, sondern über die erste Schieberweiche 74 der ersten Ventilsektion 14 und die zweite Schieberweiche 78 der zweiten Ventilsektion 16 zum Rücklauf R entlastet werden. Nachfolgend wird aus Gründen der Übersichtlichkeit einzig auf die Unterschiede zwischen dem Hydraulikventilverband 10 gemäß der ersten Ausführungsform und dem Hydraulikventilverband 10 gemäß der zweiten Ausführungsform eingegangen.
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Mit anderen Worten, wenn die erste Schieberweiche 74 und die zweite Schieberweiche 78 in der dritten Schaltstellung S13, S23 sind, können die dritten Verbraucheranschlüsse A21, B21 der ersten Ventilsektion 14 und die dritten Verbraucheranschlüsse A24, B24 der zweiten Ventilsektion 16 mit Druck beaufschlagt werden bzw. zum Rücklauf R entlastet werden. Die ersten und zweiten Verbraucheranschlüsse A11, B11, A31 und B31 der ersten Ventilsektion 14 und die ersten und zweiten Verbraucheranschlüsse A14, B14, A34 und B34 der zweiten Ventilsektion 16 sind nicht gesperrt, sondern sind über die erste Schieberweiche 74 bzw. die zweite Schieberweiche 78 zum Rücklauf R entlastet.
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Hierfür weist die erste Ventilsektion 12 einen ersten Rücklaufsammelkanal 72 auf, über welchen die nicht über den ersten Schieberkolben 22 mit Druck beaufschlagbaren Verbraucheranschlüsse gesammelt zum Rücklauf R hin entlastet werden. Wie insbesondere in 5 dargestellt, weist die erste Schieberweiche 74 hierfür für jede der drei Schaltstellungen S11, S12 und S13 einen ersten Sammelkanal 80 auf, welcher die nicht mit dem ersten Schieberkolben 22 verbundenen Verbraucheranschlüsse mit dem ersten Rücklaufsammelkanal 72 verbindet. Der erste Sammelkanal 80 ist so ausgebildet, dass die mit ihm verbundenen Verbraucheranschlüsse durch eine erste Drosselung 82 gedrosselt über den ersten Rücklaufsammelkanal 72 entlastet werden.
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Entsprechend weist auch die zweite Ventilsektion 16 einen zweiten Rücklaufsammelkanal 76 auf, über welchen die nicht über den zweiten Schieberkolben 26 mit Druck beaufschlagbaren Verbraucheranschlüsse gesammelt zum Rücklauf R hin entastet werden. Hierfür weist die zweite Schieberweiche 78 einen zweiten Sammelkanal 84 für jede der drei Schaltstellungen S21, S22 und S23 auf, über welchen die nicht mit dem zweiten Schieberkolben 26 verbundenen Verbraucheranschlüsse mit dem zweiten Rücklaufsammelkanal 76 verbunden und mithin zum Tank entlastet sind. Der zweite Sammelkanal 84 ist so ausgebildet, dass die mit ihm verbundenen Verbraucheranschlüsse durch eine zweite Drosselung 86 gedrosselt über den zweiten Rücklaufsammelkanal 76 zum Rücklauf R entlastet werden.
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Die erste Drosselung 82 und die zweite Drosselung 86 können, wie in 5 dargestellt, über einen hydraulischen Widerstand für jeden der verbundenen Verbraucheranschlüsse realisiert werden. Alternativ kann selbstverständlich auch eine zentrale Drosselung für jeden der verbundenen Verbraucheranschlüsse erfolgen.
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In den 6 und 7 ist eine dritte Ausführungsform eines Hydraulikventilverbandes 10 gezeigt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von dem Hydraulikventilverband gemäß der ersten Ausführungsform dadurch, dass der Vorsteuerdruck über die Vorsteuerventilvorrichtung 32 direkt an das Sperrventil 48 gemeldet wird und der erste und zweite Vorsteuerabzweig 38, 40 in der Endplatte 62 nicht umgelenkt werden, sondern dort enden. Entsprechend wird auch die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 nicht in der Endplatte 62 umgelenkt, sondern ist direkt in der Zwischensektion 60 mit dem Sperrventil 48 verbunden.
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Darüber hinaus weist die erste Schieberweiche 94 einen ersten Positionssensor 92 auf und die zweite Schieberweiche 98 weist einen zweiten Positionssensor 96 auf. Der erste Positionssensor 92 und der zweite Positionssensor 96 übermitteln ein entsprechendes Positionssignal der ersten Schieberweiche 94 und der zweiten Schieberweiche 98 an eine (nicht dargestellte) übergeordnete Steuerung. Somit kann bestimmt werden, ob die erste Schieberweiche 94 und die zweite Schieberweiche 98 jeweils in der gleichen Schaltstellung sind und eine Fehlsteuerung kann sicher ausgeschlossen werden.
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Der erste Vorsteuerabzweig 38 und der zweite Vorsteuerabzweig 40 sind über ein Wahlventil 90 mit der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 verbunden. Wenn die Vorsteuerventilvorrichtung 32 in die erste Schaltstellung geschaltet wird, um die erste Schieberweiche 94 und die zweite Schieberweiche 98 gemeinsam in die erste Schaltstellung S11, S21 zu schalten, wird das erste Vorsteuerventil 42 bestromt. Das zweite Vorsteuerventil 44 bleibt unbestromt, sodass der zweite Vorsteuerabzweig 40 mit der Rücklaufleitung 36 verbunden ist. Entsprechend verbleibt das dritte Vorsteuerventil 64 ebenfalls unbestromt, sodass die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 mit der Rücklaufleitung 36 verbunden ist. Mithin ist der erste Vorsteuerabzweig 38 mit der Vorsteuerleitung 34 verbunden und die erste Schieberweiche 94 und die zweite Schieberweiche 98 werden gegen die erste Rückstelleinrichtung 56 und gegen die zweite Rückstelleinrichtung 58 aus der dritten Schaltstellung S13, S23 gemeinsam in die erste Schaltstellung S11, S12 bewegt. Gleichzeitig wird der Vorsteuerdruck aus der Vorsteuerleitung 34 über das Wahlventil 90 und die erste Sperrventilvorsteuerleitung 50 an das Sperrventil 48 gemeldet, welches aus der Sperrstellung SS in die erste Freigabeschaltstellung FS1 geschaltet wird und die Druckleitung 46 freigibt. Ein eventueller in der zweiten Sperrventilvorsteuerleitung 66 vorhandener Restdruck kann direkt über die Rücklaufleitung 36 zum Tank T entlastet werden.
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Wenn die erste Schieberweiche 94 und die zweite Schieberweiche 98 gemeinsame in die zweite Schaltstellung S12, S22 geschaltet werden sollen, wird das zweite Vorsteuerventil 44 bestromt und das erste Vorsteuerventil 42 und das dritte Vorsteuerventil 64 bleiben unbestromt. Mithin ist der zweite Vorsteuerabzweig 40 über das Wahlventil 90 mit der ersten Sperrventilvorsteuerleitung 50 verbunden. Der erste Vorsteuerabzweig 38 und die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 sind mit der Rücklaufleitung 36 verbunden, sodass ein eventuell vorhandener Restdruck direkt zum Tank T entlastet wird. Das Sperrventil 48 wird in die erste Freigabeschaltstellung FS1 geschaltet und die Druckleitung 46 wird freigegeben.
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Zum gemeinsamen Schalten der ersten Schieberweiche 94 und der zweiten Schieberweiche 98 in die dritte Schaltstellung S13, S23 wird das dritte Vorsteuerventil 64 bestromt. Das erste Vorsteuerventil 42 und das zweite Vorsteuerventil 44 bleiben unbestromt. Somit sind der erste Vorsteuerabzweig 38 und der zweite Vorsteuerabzweig 40 mit der Rücklaufleitung 36 verbunden. Da somit kein Vorsteuerdruck an der ersten Schieberweiche 94 und an der zweiten Schieberweiche 98 anliegt, werden diese über die erste Rückstelleinrichtung 56 bzw. die zweite Rückstelleinrichtung 58 in die dritte Schaltstellung S13, S23 geschaltet. Gleichzeitig wird der Vorsteuerdruck aus der Vorsteuerleitung 34 über das dritte Vorsteuerventil 64 und die zweite Sperrventilvorsteuerleitung 66 an das Sperrventil 48 gemeldet. Das Sperrventil 48 schaltet somit in die zweite Freigabeschaltstellung FS2 und gibt die Druckleitung 46 frei.
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In 8 ist schematisch ein Nutzfahrzeug 200 dargestellt, welches ein Mobilhydrauliksystem 100, einen Mast sowie Stützen aufweist. Das Mobilhydrauliksystem 100 umfasst eine Pumpe P, einen Tank T, einen vorstehend beschriebenen Hydraulikventilverband 10 sowie eine Vielzahl an hydraulischen Verbrauchern, die in bekannter Weise an den Hydraulikventilverband 10 angeschlossen sind. in diesem Ausführungsbeispiel umfasst der Hydraulikventilverband insgesamt fünf Ventilsektionen. Die hydraulischen Verbraucher sind in diesem Ausführungsbeispiel in drei Gruppen zusammengefasst. In der ersten Gruppe G1 sind beispielsweise die hydraulischen Verbraucher der linken Stützen zusammengefasst, in der zweiten Gruppe G2 sind beispielsweise die hydraulischen Verbraucher der rechten Stützen zusammengefasst und in der dritten Gruppe G3 sind beispielsweise die hydraulischen Verbraucher des Mastes zusammengefasst. Die erste Gruppe G1 an hydraulischen Verbrauchern ist an den ersten Verbraucheranschlüssen der jeweiligen Ventilsektion angeschlossen. Die zweite Gruppe G2 an hydraulischen Verbrauchern ist an den zweiten Verbraucheranschlüssen der jeweiligen Ventilsektion angeschlossen und die dritte Gruppe G3 an hydraulischen Verbrauchern ist an den dritten Verbraucheranschlüssen der jeweiligen Ventilsektion angeschlossen.
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Um die erste Gruppe G1 anzusteuern, werden die Schieberweichen der fünf Ventilsektionen gemeinsam in die erste Schaltstellung S11, S21, ... geschaltet. Die anderen Gruppen G2 und G3 sind gesperrt. Entsprechend werden die Schieberweichen der fünf Ventilsektionen gemeinsam in die zweite Schaltstellung S12, S22, ... geschaltet, um die zweite Gruppe G2 an hydraulischen Verbrauchern anzusteuern. Die erste Gruppe G1 und die dritte Gruppe G3 sind gesperrt. Um die dritte Gruppe G3 an hydraulischen Verbrauchern anzusteuern, werden die Schieberweichen der fünf Ventilsektionen gemeinsam in die dritte Schaltstellung S13, S23, ... geschaltet. Die erste Gruppe G1 und die zweite Gruppe G2 sind gesperrt.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung können selbstverständlich eine beliebige Anzahl an Ventilsektionen verwendet werden, je nach Anforderung des Mobilhydrauliksystems 100. Auch können die Ausführungsformen untereinander kombiniert werden. So ist es beispielsweise denkbar, dass ein Hydraulikventilverband 10 in der ersten Ventilsektion 14 eine erste Schieberweiche 24 gemäß der ersten Ausführungsform aufweist und in der zweiten Ventilsektion 16 eine Schieberweiche 74 gemäß der zweiten Ausführungsform aufweist. Abschließend ist auch darauf hinzuweisen, dass die hierin verwendeten Bezeichnungen wie „erste“, „zweite“ oder „dritte“ keine konkrete Reihenfolge vorgeben, sondern ausschließlich der inhaltlichen Trennung und Unterscheidbarkeit von Elementen und Merkmalen dienen.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 10
- Hydraulikventilverband
- 12
- Anschlusssektion
- 14
- erste Ventilsektion
- 16
- zweite Ventilsektion
- 18
- dritte Ventilsektion
- 20
- vierte Ventilsektion
- 22
- erster Schieberkolben
- 24
- erste Schieberweiche
- 26
- zweiter Schieberkolben
- 28
- zweite Schieberweiche
- 30
- hydraulische Vorsteuereinrichtung
- 32
- Vorsteuerventilvorrichtung
- 34
- Vorsteuerleitung
- 36
- Rücklaufleitung
- 38
- erster Vorsteuerabzweig
- 40
- zweiter Vorsteuerabzweig
- 42
- erstes Vorsteuerventil
- 44
- zweites Vorsteuerventil
- 46
- Druckleitung
- 48
- Sperrventil
- 50
- erste Sperrventilvorsteuerleitung
- 52
- erste Entlastungsleitung
- 54
- erster hydraulischer Widerstand/ Düse
- 56
- erste Rückstelleinrichtung
- 58
- zweite Rückstelleinrichtung
- 60
- Zwischensektion
- 62
- Endplatte
- 64
- drittes Vorsteuerventil
- 66
- zweite Sperrventilvorsteuerleitung
- 68
- zweite Entlastungsleitung
- 70
- zweiter hydraulischer Widerstand/ Düse
- 72
- erster Rücklaufsammelkanal
- 74
- erste Schieberweiche
- 76
- zweiter Rücklaufsammelkanal
- 78
- zweite Schieberweiche
- 80
- Sammelkanal der ersten Schieberweiche
- 82
- erste Drosselung der ersten Schieberweiche
- 84
- Sammelkanal der zweiten Schieberweiche
- 86
- zweite Drosselung der zweiten Schieberweiche
- 90
- Wahlventil
- 92
- erster Positionssensor
- 94
- erste Schieberweiche
- 96
- zweiter Positionssensor
- 98
- zweite Schieberweiche
- 100
- Mobilhydrauliksystem
- 200
- Nutzfahrzeug
- A11
- (erster) Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion
- A14
- (erster) Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion
- A21
- (dritter) Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion
- A24
- (dritter) Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion
- A31
- (zweiter) Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion
- A34
- (zweiter) Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion
- B11
- (erster) Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion
- B14
- (erster) Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion
- B21
- (dritter) Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion
- B24
- (dritter) Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion
- B31
- (zweiter) Verbraucheranschluss der ersten Ventilsektion
- B34
- (zweiter) Verbraucheranschluss der zweiten Ventilsektion
- FS1
- erste Freigabeschaltstellung
- FS2
- zweite Freigabeschaltstellung
- G1
- erste Gruppe an hydraulischen Verbrauchern
- G2
- zweite Gruppe an hydraulischen Verbrauchern
- G3
- dritten Gruppe an hydraulischen Verbrauchern
- P
- Druckanschluss/ Pumpe
- R
- Rücklauf
- T
- Tank
- S11
- erste Schieberweichenschaltstellung der ersten Schieberweiche
- S12
- zweite Schieberweichenschaltstellung der ersten Schieberweiche
- S13
- dritte Schieberweichenschaltstellung der ersten Schieberweiche
- S21
- erste Schieberweichenschaltstellung der zweiten Schieberweiche
- S22
- zweite Schieberweichenschaltstellung der zweiten Schieberweiche
- S23
- dritte Schieberweichenschaltstellung der zweiten Schieberweiche
- SS
- Sperrstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016123503 A1 [0002, 0006, 0007]