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Die Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für eine Betätigungseinrichtung eines Bremssystems, aufweisend ein Gehäuse, eine in dem Gehäuse angeordnete elektrische Maschine, wobei ein Rotor der elektrischen Maschine auf einer in dem Gehäuse drehbar gelagerten Motorwelle drehfest angeordnet ist, und ein Planetengetriebe mit einem gehäusefesten Hohlrad, wobei die Motorwelle durch das Planetengetriebe mit einem Aktuatorelement der Betätigungseinrichtung verbindbar oder verbunden ist.
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Außerdem betrifft die Erfindung eine Betätigungseinrichtung für ein Bremssystem, mit einem Aktuatorelement, und mit einer Antriebseinheit zum Antreiben des Aktuatorelementes.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Bremssystem.
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Stand der Technik
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Antriebseinheiten der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Mit der zunehmenden Elektrifizierung von Kraftfahrzeugen werden auch Betätigungseinrichtungen von Bremssystemen elektrifiziert. Hierzu weisen die Betätigungseinrichtungen eine Antriebseinheit mit einer in einem Gehäuse angeordneten elektrischen Maschine auf. Ein Rotor der elektrischen Maschine ist dabei auf einer in dem Gehäuse drehbar gelagerten Motorwelle drehfest angeordnet. Um ein hohes Drehmoment zu erreichen, ist der Motorwelle oftmals ein Planetengetriebe nachgeschaltet, sodass die Motorwelle durch das Planetengetriebe mit einem Aktuatorelement der Betätigungseinrichtung verbindbar oder verbunden ist. In der Regel weist das Planetengetriebe dabei ein gehäusefestes Hohlrad auf. Bei vorbekannten Antriebseinheiten ist die Motorwelle auf einer dem Planetengetriebe zugewandten Seite des Rotors typischerweise durch ein Lagerschild drehbar gelagert.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Antriebseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass die Herstellungskosten für die Antriebseinheit gering sind. Erfindungsgemäß ist hierzu vorgesehen, dass das Hohlrad einen hülsenförmigen Lagerabschnitt aufweist, der die Motorwelle radial umschließt und ein Gleitlager für die Motorwelle bildet. Das Hohlrad wird also funktional erweitert, nämlich dahingehend, dass das Hohlrad die Motorwelle drehbar lagert. Infolgedessen kann auf einen Lagerschild verzichtet werden, der in vorbekannten Antriebseinheiten auf derselben Seite des Rotors angeordnet ist wie das Hohlrad. Durch ein Gleitlager ist die Position der Motorwelle zwar weniger präzise definiert als durch ein Kugellager, das durch das Hohlrad gebildete Gleitlager bietet jedoch eine ausreichende Lagerung im unbestromten Zustand der elektrischen Maschine sowie einen ausreichenden Schutz vor mechanischem Schock. Im Betrieb der elektrischen Maschine, wenn also ein sich drehendes Antriebsmagnetfeld durch Bestromen einer Motorwicklung der elektrischen Maschine erzeugt wird, wird die Motorwelle zusätzlich durch das Antriebsmagnetfeld zentriert. Das Antriebsmagnetfeld unterstützt also die Lagerung der Motorwelle, sodass letztlich eine ausreichend präzise Lagerung im Betrieb der elektrischen Maschine erreicht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ein Sonnenrad des Planetengetriebes drehfest auf der Motorwelle angeordnet ist, und dass der Lagerabschnitt des Hohlrads die Motorwelle zwischen dem Rotor einerseits und dem Sonnenrad andererseits lagert. Durch die Lagerung der Motorwelle zwischen dem Rotor und dem Sonnenrad kann eine Unwucht der Motorwelle im Betrieb der elektrischen Maschine besonders effizient vermieden werden. Zudem ist die Motorwelle zwischen dem Sonnenrad und dem Rotor für die Lagerung technisch einfach zugänglich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Hohlrad einen konusförmigen Abschnitt aufweist, der sich in Richtung des Rotors verjüngt, und dass der Lagerabschnitt an einem dem Rotor zugewandten Ende des konusförmigen Abschnitts angeordnet ist. Typischerweise ist bei einem Planetengetriebe ein die Innenverzahnung des Hohlrads aufweisender Abschnitt bezogen auf die Rotationsachse des Planetengetriebes axial auf derselben Höhe angeordnet wie das Sonnenrad des Planetengetriebes. Durch den konusförmigen Abschnitt wird erreicht, dass der Lagerabschnitt axial versetzt zu dem die Innenverzahnung aufweisenden Abschnitt angeordnet ist, vorzugsweise zwischen dem Rotor und dem Sonnenrad. Zudem können durch den konusförmigen Abschnitt Radialkräfte, die im Betrieb der elektrischen Maschine auf den Lagerabschnitt einwirken, vorteilhaft auf das Gehäuse übertragen werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Hohlrad einen kreisringscheibenförmigen Abschnitt aufweist, und dass der konusförmige Abschnitt an einem radial inneren Ende des kreisringscheibenförmigen Abschnitts angeordnet ist. Durch den kreisringscheibenförmigen Abschnitt kann ein Radialabstand zwischen dem konusförmigen Abschnitt und dem die Innenverzahnung aufweisenden Abschnitt des Hohlrads vorteilhaft überbrückt werden. Vorzugsweise ist der kreisringscheibenförmige Abschnitt an einem dem Rotor zugewandten Ende des die Innenverzahnung aufweisenden Abschnitts des Hohlrads angeordnet.
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Vorzugsweise weist das Hohlrad einen hülsenförmigen Befestigungsabschnitt auf, wobei eine radial nach innen gerichtete Mantelfläche des Befestigungsabschnitts die Innenverzahnung des Hohlrads aufweist, und wobei eine radial nach außen gerichtete Mantelfläche des Befestigungsabschnitts an dem Gehäuse radial von innen anliegt. Der die Innenverzahnung aufweisende Befestigungsabschnitt steht also auch mit dem Gehäuse in Berührkontakt. Dies führt dazu, dass Drehmomente, die im Betrieb der Antriebseinheit auf das Hohlrad einwirken, über den gesamten Umfang des Hohlrads verteilt gleichmäßig auf das Gehäuse übertragen werden können. Beispielsweise wird erreicht, dass eine Verformung des Hohlrads im Betrieb der Antriebseinheit zumindest im Wesentlichen unterbleibt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die radial nach außen gerichtete Mantelfläche des Befestigungsabschnitts zumindest einen Radialvorsprung aufweist, der zur Ausbildung einer zwischen dem Gehäuse und dem Hohlrad wirkenden Verdrehsicherung in eine Radialausbuchtung des Gehäuses radial eingreift. Die Verdrehsicherung wird also durch eine Formschlussverbindung bereitgestellt, sodass auch hohe Drehmomente sicher übertragen werden können. Vorzugsweise weist die radial nach außen gerichtete Mantelfläche mehrere in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Radialvorsprünge auf, die zur Ausbildung der Verdrehsicherung in eine jeweils andere Radialausbuchtung des Gehäuses radial eingreifen. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Hohlrad beispielsweise durch eine zwischen dem Befestigungsabschnitt und dem Gehäuse wirkende Presspassung oder durch eine zwischen dem Befestigungsabschnitt und dem Gehäuse wirkende Klebeverbindung an dem Gehäuse befestigt.
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Vorzugsweise weist die Antriebseinheit einen Lagerschild auf, der die Motorwelle auf der von dem Hohlrad abgewandten Seite des Rotors lagert. Durch den Lagerschild wird auf der von dem Hohlrad abgewandten Seite eine präzise Definition der Position der Motorwelle erreicht. Vorzugsweise trägt der Lagerschild ein Wälzkörperlager, das zwischen dem Lagerschild einerseits und der Motorwelle andererseits wirkt. Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird die Motorwelle auf der von dem Hohlrad abgewandten Seite des Rotors durch einen Boden des Gehäuses drehbar gelagert. Vorzugsweise trägt dann der Boden ein Wälzkörperlager, das zwischen dem Boden und der Motorwelle wirkt.
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Vorzugsweise weist die Antriebseinheit einen Sensor auf, der dazu ausgebildet ist, eine Drehstellung des Rotors und/oder der Motorwelle auf der von dem Hohlrad abgewandten Seite des Rotors zu erfassen. Wie zuvor erwähnt wurde, wird durch den Lagerabschnitt des Hohlrads die Position der Motorwelle weniger präzise definiert als durch ein Wälzkörperlager. Für die präzise Erfassung der Drehstellung des Rotors und/oder der Motorwelle ist es jedoch vorteilhaft, die Drehstellung in einem Bereich zu erfassen, in dem die Position der Motorwelle präzise definiert ist. Die von dem Hohlrad abgewandte Seite des Rotors ist deshalb für die Überwachung beziehungsweise Erfassung der Drehstellung des Rotors und/oder der Motorwelle besonders geeignet. Vorzugsweise ist der Sensor axial zwischen dem Rotor einerseits und dem Lagerschild oder dem Boden andererseits angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung zeichnet sich mit den Merkmalen des Anspruchs 9 durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Antriebseinheit aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Weitere bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Vorzugsweise ist das Aktuatorelement verschiebbar gelagert. Bei dieser Ausführungsform ist dem Planetengetriebe vorzugsweise ein Spindelgetriebe nachgeschaltet, das eine Drehung der Zahnräder des Planetengetriebes in eine translatorische Bewegung wandelt. Vorzugsweise ist das Gehäuse ein Extrusionsprofil mit zumindest zwei parallel zueinander angeordneten, zylinderförmigen Gehäuseabschnitten, wobei das Aktuatorelement zumindest teilweise in einem ersten der Gehäuseabschnitte angeordnet ist, und wobei die elektrische Maschine in einem zweiten der Gehäuseabschnitte angeordnet ist. Das Gehäuse kann jedoch auch anders ausgeführt sein. Beispielsweise sind das Aktuatorelement und die elektrische Maschine gemäß einer weiteren Ausführungsform in separat voneinander hergestellten Gehäusen angeordnet. Das der elektrischen Maschine zugeordnete Gehäuse ist dabei vorzugsweise topfförmig ausgebildet.
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Das erfindungsgemäße Bremssystem zeichnet sich mit den Merkmalen des Anspruchs 10 durch die erfindungsgemäße Betätigungseinrichtung aus. Auch daraus ergeben sich die bereits genannten Vorteile. Weitere bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dazu zeigen
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Betätigungseinrichtung für ein Bremssystem,
- 2 ein Gehäuse der Betätigungseinrichtung,
- 3 eine Schnittdarstellung der Betätigungseinrichtung und
- 4 eine weitere Schnittdarstellung der Betätigungseinrichtung.
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Die 1 bis 4 zeigen eine Betätigungseinrichtung 1 für ein nicht näher dargestelltes Bremssystem 2 eines Kraftfahrzeugs. Die Betätigungseinrichtung 1 weist ein Gehäuse 3 auf, das als Extrusionsprofil 3 ausgebildet ist. Im Folgenden wird zunächst der Aufbau des Extrusionsprofils 3 anhand von 2 näher erläutert. Diese zeigt eine perspektivische Darstellung des Extrusionsprofils 3.
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Das Extrusionsprofil 3 weist einen ersten Gehäuseabschnitt 5 und einen zweiten Gehäuseabschnitt 6 auf. Der erste Gehäuseabschnitt 5 wird durch eine umlaufende erste Mantelwand 7 gebildet. Der zweite Gehäuseabschnitt 6 wird durch eine umlaufende zweite Mantelwand 8 gebildet. Insofern sind die Gehäuseabschnitte 5 und 6 zylinderförmig ausgebildet. Vorliegend ist das Extrusionsprofil 3 derart ausgebildet, dass der erste Gehäuseabschnitt 5 und der zweite Gehäuseabschnitt 6 in einem Abschnitt 9 durch eine gemeinsame Mantelwand gebildet werden. In dem Abschnitt 9 entspricht also die erste Mantelwand 7 der zweiten Mantelwand 8. Die Gehäuseabschnitte 5 und 6 sind parallel zueinander angeordnet. Das bedeutet, dass die Gehäuseabschnitte 5 und 6, bezogen auf eine Achse, die senkrecht zu einer Querschnittsfläche des Extrusionsprofils 3 ausgerichtet ist, zueinander radial versetzt angeordnet sind. Vorzugsweise ist das Extrusionsprofil 3 aus Aluminium hergestellt. Vorliegend weist der zweite Gehäuseabschnitt 6 einen kreisförmigen Querschnitt auf. Der erste Gehäuseabschnitt 5 weist vorliegend einen abstrakt geformten Querschnitt auf. Die Gehäuseabschnitte 5 und 6 können jedoch auch einen anderen Querschnitt aufweisen als den in den Figuren dargestellten. Beispielsweise weist gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der erste Gehäuseabschnitt 5 einen kreisförmigen Querschnitt auf.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem eine hülsenförmige erste Gehäuseverlängerung 10 auf. Die erste Gehäuseverlängerung 10 ist aus Kunststoff gefertigt, vorzugsweise durch Spritzgießen. Die erste Gehäuseverlängerung 10 ist im Bereich des ersten Gehäuseabschnitts 5 an einer ersten Stirnseite 11 des Extrusionsprofils 3 angeordnet. Im Bereich des zweiten Gehäuseabschnitts 6 ist die erste Stirnseite 11 des Extrusionsprofils 3 frei von der ersten Gehäuseverlängerung 10. Durch die erste Gehäuseverlängerung 10 wird das Gehäusevolumen des ersten Gehäuseabschnitts 5 über die erste Stirnseite 11 des Extrusionsprofils 4 hinaus verlängert. Die erste Gehäuseverlängerung 10 wirkt dabei zur Ausbildung einer Fluiddichtung im Bereich der ersten Stirnseite 11 mit dem Extrusionsprofil 3 zusammen. Vorliegend ragt ein dem Extrusionsprofil 3 zugeordneter Endabschnitt 12 der ersten Gehäuseverlängerung 10 in den ersten Gehäuseabschnitt 5 hinein und kleidet die erste Mantelwand 7 zur Ausbildung der Fluiddichtung radial von innen aus.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem eine hülsenförmige zweite Gehäuseverlängerung 13 auf. Die zweite Gehäuseverlängerung 13 ist aus Kunststoff gefertigt, vorzugsweise durch Spritzgießen. Die zweite Gehäuseverlängerung 13 ist im Bereich des ersten Gehäuseabschnitts 5 sowie im Bereich des zweiten Gehäuseabschnitts 6 an einer von der ersten Stirnseite 11 abgewandten zweiten Stirnseite 14 des Extrusionsprofils 3 angeordnet. Durch die zweite Gehäuseverlängerung 13 werden also das Gehäusevolumen des ersten Gehäuseabschnitts 5 und das Gehäusevolumen des zweiten Gehäuseabschnitts 6 über die zweite Stirnseite 14 hinaus verlängert. Die zweite Gehäuseverlängerung 13 wirkt dabei zur Ausbildung einer Fluiddichtung im Bereich der zweiten Stirnseite 14 mit dem Extrusionsprofil 3 zusammen. Vorliegend umschließt ein dem Extrusionsprofil 3 zugeordneter Endabschnitt 15 der zweiten Gehäuseverlängerung 13 das Extrusionsprofil 3 zur Ausbildung der Fluiddichtung radial.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem eine Gehäuseplatte 16 auf. Die Gehäuseplatte 16 ist an einer von dem Extrusionsprofil 3 abgewandten Stirnseite 19 der zweiten Gehäuseverlängerung 13 angeordnet. Die zweite Gehäuseverlängerung 13 wirkt zur Ausbildung einer Fluiddichtung mit der Gehäuseplatte 16 zusammen. Vorliegend umschließt ein der Gehäuseplatte 16 zugeordneter Endabschnitt 18 der zweiten Gehäuseverlängerung 13 die Gehäuseplatte 16 zur Ausbildung der Fluiddichtung radial.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem einen Hauptbremszylinder 20 auf. Der Hauptbremszylinder 20 ist an einer von der ersten Stirnseite 11 abgewandten Stirnseite 75 der ersten Gehäuseverlängerung 10 angeordnet. In dem Hauptbremszylinder 20 sind ein erster Hydraulikkolben 21 und ein zweiter Hydraulikkolben 22 verschiebbar gelagert, nämlich in eine erste Richtung 23 und eine der ersten Richtung 23 entgegengesetzte zweite Richtung 24. Der Hauptbremszylinder 20 weist mehrere Hydraulikanschlüsse 25, 26 auf. Ist die Betätigungseinrichtung 1 bestimmungsgemäß in dem Bremssystem 2 verbaut, so sind die Hydraulikanschlüsse 25, 26 mit Nehmerzylindern von Reibbremseinrichtungen des Bremssystems 2 fluidtechnisch verbunden. Die Reibbremseinrichtungen sind dann durch Verschieben der Hydraulikkolben 25, 26 in die erste Richtung 23 betätigbar.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem ein verschiebbar gelagertes Aktuatorelement 27 auf, das vorliegend als Druckstange 27 ausgebildet ist. Auch das Aktuatorelement 27 ist in die erste Richtung 23 und die zweite Richtung 24 verschiebbar. Wie aus den 3 und 4 erkenntlich ist, ist das Aktuatorelement 27 zumindest teilweise in dem ersten Gehäuseabschnitt 5 angeordnet. Dabei wird davon ausgegangen, dass das Aktuatorelement 27 auch dann zumindest teilweise in dem ersten Gehäuseabschnitt 5 angeordnet ist, wenn das Aktuatorelement 27 aus dem ersten Gehäuseabschnitt 5 axial herausragt. Das Aktuatorelement 27 ist derart mit den Hydraulikkolben 21, 22 gekoppelt, dass die Hydraulikkolben 21, 22 durch das Aktuatorelement 27 in die erste Richtung 23 verschiebbar sind. Die Reibbremseinrichtungen sind also durch Verschieben des Aktuatorelementes 27 betätigbar.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem eine Antriebseinheit 28 mit einer elektrischen Maschine 29 auf. Wie aus 4 erkenntlich ist, ist die elektrische Maschine 29 in dem Gehäuse 3 angeordnet, nämlich in dem zweiten Gehäuseabschnitt 6. Vorliegend ist ein Stator 30 der elektrischen Maschine 28 in den zweiten Gehäuseabschnitt 6 eingepresst. Die elektrische Maschine 29 weist außerdem einen Rotor 31 auf, der auf einer in dem zweiten Gehäuseabschnitt 6 drehbar gelagerten Motorwelle 32 drehfest angeordnet ist.
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Die elektrische Maschine 29 ist durch eine Getriebeeinrichtung 33 derart mit dem Aktuatorelement 27 wirkverbunden, dass das Aktuatorelement 27 durch die elektrische Maschine 29 verschiebbar ist. Entsprechend sind die Reibbremseinrichtungen des Bremssystems 2 durch die elektrische Maschine 29 betätigbar.
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Die Getriebeeinrichtung 33 weist ein Planetengetriebe 34 auf. Das Planetengetriebe 34 weist ein gehäusefestes Hohlrad 35 auf. Das Hohlrad 35 ist in dem zweiten Gehäuseabschnitt 6 angeordnet. Das Hohlrad 35 weist einen hülsenförmigen Befestigungsabschnitt 36 auf. Eine radial nach innen gerichtete Mantelfläche 37 des Befestigungsabschnitts 36 weist einen Innenverzahnung 38 auf. Eine radial nach außen gerichtete Mantelfläche 39 des Befestigungsabschnitts 36 liegt radial von innen an der den zweiten Gehäuseabschnitt 6 bildenden zweiten Mantelwand 8 an. Wie aus 2 erkenntlich ist, weist der zweite Gehäuseabschnitt 6 mehrere Radialausbuchtungen 40 auf. Die radial nach außen gerichtete Mantelfläche 39 des Befestigungsabschnitts 36 weist eine der Anzahl an Radialausbuchtungen 40 entsprechende Anzahl an Radialvorsprüngen auf, die zur Ausbildung einer zwischen dem zweiten Gehäuseabschnitt 6 und dem Hohlrad 35 wirkenden Verdrehsicherung in die Radialausbuchtungen 40 radial eingreifen.
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Das Hohlrad 35 weist außerdem einen hülsenförmigen Lagerabschnitt 41 auf. Der Lagerabschnitt 41 umschließt die Motorwelle 32 radial und bildet dadurch ein Gleitlager 42 für die Motorwelle 32. Die Motorwelle 32 ist also auf der dem Hohlrad 35 zugewandten Seite des Rotors 31 durch den Lagerabschnitt 41 des Hohlrads 35 drehbar gelagert.
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Auf einer von dem Hohlrad 35 abgewandten Seite des Rotors 31 ist die Motorwelle 32 durch ein gehäusefestes Lagerschild 4 gelagert. Das Lagerschild 4 trägt ein Wälzkörperlager 43, das zwischen dem Lagerschild 4 und der Motorwelle 32 wirkt. Die Antriebseinheit 28 weist außerdem einen in den Figuren nicht dargestellten Sensor auf, der dazu ausgebildet ist, eine Drehstellung des Rotors 31 und somit der Motorwelle 32 auf der von dem Hohlrad 35 abgewandten Seite des Rotors 31 zu erfassen. Beispielsweise ist der Sensor zwischen dem Rotor 31 einerseits und dem Lagerschild 4 andererseits angeordnet.
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Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Betätigungseinrichtung 1 anstelle des Extrusionsprofils 3 zwei separat voneinander hergestellte Gehäuse auf, wobei das die elektrische Maschine 29 in einem der Gehäuse angeordnet ist. Beispielsweise ist das der Maschine 29 zugeordnete Gehäuse dann topfförmig ausgebildet. Die Motorwelle 32 ist bei diesem Ausführungsbeispiel vorzugsweise auf der von dem Hohlrad 35 abgewandten Seite des Rotors 31 durch einen Boden des topfförmigen Gehäuses drehbar gelagert.
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Wie aus 4 erkenntlich ist, weist das Hohlrad 35 außerdem einen kreisringscheibenförmigen Abschnitt 70 auf, der an einem dem Rotor 31 zugewandten Ende des Befestigungsabschnitts 36 angeordnet ist. An einem radial inneren Ende 44 des kreisringscheibenförmigen Abschnitts 70 ist ein konusförmiger Abschnitt 45 des Hohlrads 35 angeordnet. Der konusförmige Abschnitt 45 verjüngt sich in Richtung des Rotors 31. An einem dem Rotor 31 zugewandten Ende des konusförmigen Abschnitts 45 ist der Lagerabschnitt 41 des Hohlrads 35 angeordnet.
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Das Planetengetriebe 34 weist außerdem ein Sonnenrad 46 auf. Das Sonnenrad 46 ist auf einer von dem Rotor 31 abgewandten Seite des Lagerabschnitts 41 drehfest auf der Motorwelle 32 angeordnet. Der Lagerabschnitt 41 lagert die Motorwelle 32 also zwischen dem Sonnenrad 46 einerseits und dem Rotor 31 andererseits.
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Das Planetengetriebe 34 weist außerdem einen drehbar gelagerten Planetenträger 47 auf. Der Planetenträger 47 weist einen Trägerabschnitt 48 auf. An dem Trägerabschnitt 48 sind mehrere Planetenräder 49 drehbar gelagert, die mit der Innenverzahnung 38 einerseits und mit einer Verzahnung des Sonnenrads 46 andererseits in Eingriff stehen. Außerdem weist der Planetenträger 47 eine Abtriebswelle 50 auf. Ein Zahnrad 51 ist auf der Abtriebswelle 50 drehfest angeordnet. Auf einer der elektrischen Maschine 29 zugewandten Seite des Zahnrads 51 ist die Abtriebswelle 50 durch einen gehäusefesten weiteren Lagerschild 52 drehbar gelagert. Vorliegend ist der weitere Lagerschild 52 an der zweiten Gehäuseverlängerung 13 angeordnet. Alternativ dazu ist der weitere Lagerschild 52 beispielsweise an dem Gehäuse 3 angeordnet. Der weitere Lagerschild 52 trägt ein Wälzkörperlager 53, das zwischen der Abtriebswelle 50 und dem weiteren Lagerschild 52 wirkt. Auf einer von der elektrischen Maschine 29 abgewandten Seite des Zahnrads 51 ist die Abtriebswelle 50 durch die Gehäuseplatte 16 gelagert. Die Gehäuseplatte 16 trägt hierzu ein Wälzkörperlager 54, das zwischen der Abtriebswelle 50 und der Gehäuseplatte 16 wirkt.
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Die Getriebeeinrichtung 33 weist außerdem ein Spindelgetriebe 55 mit einer drehbar gelagerten Spindelmutter 56 und einer verschiebbaren Gewindespindel 57 auf. Das Spindelgetriebe 55 ist in einem Durchbruch 58 der Gehäuseplatte 16 angeordnet. Ein drehfest auf der Spindelmutter 56 angeordnetes Hohlrad 59 kämmt mit dem Zahnrad 51, sodass das Spindelgetriebe 55 durch das Planetengetriebe 34 beziehungsweise durch die Motorwelle 32 antreibbar ist. Eine Drehung der Motorwelle 32 ist also durch die Getriebeeinrichtung 33 in eine translatorische Bewegung der Gewindespindel 57 wandelbar. Die Gewindespindel 57 ist dabei derart mit dem Aktuatorelement 27 gekoppelt, dass das Aktuatorelement 27 durch die Gewindespindel 57 verschiebbar ist.
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Die Betätigungseinrichtung 1 weist außerdem ein Betätigungselement 60 auf, das in einem Axialdurchbruch 61 der Gewindespindel 57 verschiebbar gelagert ist. Ein erstes Ende 62 des Betätigungselementes 60 ist durch eine Eingangsstange 63 mit einem Bremspedal des Bremssystems 2 koppelbar oder gekoppelt, sodass das Betätigungselement 60 dann durch eine Betätigung des Bremspedals verschiebbar ist. Ein zweites Ende 64 des Betätigungselementes 60 ist derart mit dem Aktuatorelement 27 gekoppelt, dass das Aktuatorelement 27 durch das Betätigungselement 60 verschiebbar ist. Die Reibbremseinrichtungen sind also auch durch eine Betätigung des Bremspedals direkt betätigbar.
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Der Hauptbremszylinder 20 ist durch mehrere erste Befestigungsmittel 65 an dem Extrusionsprofil 3 befestigt. Das Extrusionsprofil 3 weist hierzu mehrere erste Axialdurchbrüche 66 auf. Die ersten Befestigungsmittel 65 sind als Schrauben 65 ausgebildet und zur Befestigung des Hauptbremszylinders 20 an dem Extrusionsprofil 3 in die ersten Axialdurchbrüche 66 eingeschraubt. Um den Axialabstand zwischen dem Extrusionsprofil 3 und dem Hauptbremszylinder 20 zu überbrücken, weist die Betätigungseinrichtung 1 eine der Anzahl an ersten Befestigungsmitteln 65 entsprechende Anzahl an Hülsen 67 auf, die axial zwischen dem Hauptbremszylinder 20 und dem Extrusionsprofil 3 angeordnet sind. Die ersten Befestigungsmittel 65 sind durch eine jeweils andere der Hülsen 67 hindurchgeführt.
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Die Gehäuseplatte 16 ist durch mehrere zweite Befestigungsmittel 68 an dem Extrusionsprofil 3 befestigt. Das Extrusionsprofil 3 weist hierzu eine der Anzahl an zweiten Befestigungsmitteln 68 entsprechende Anzahl an zweiten Axialdurchbrüchen 69 auf. Die zweiten Befestigungsmittel 68 sind als Schrauben 68 ausgebildet und zur Befestigung der Gehäuseplatte 16 an dem Extrusionsprofil 3 in die zweiten Axialdurchbrüche 69 des Extrusionsprofils 3 eingeschraubt.
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Wie aus 3 erkenntlich ist, sind die ersten Befestigungsmittel 65 und die ersten Axialdurchbrüche 66, bezogen auf eine Längsmittelachse 71 des Aktuatorelementes 27, radial innerhalb der zweiten Befestigungsmittel 68 und der zweiten Axialdurchbrüche 69 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Dimensionierung eines Montageflansches 72 des Hauptbremszylinders 20 in radialer Richtung verringert werden kann.