DE102022132941A1 - Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials, Beschichtungsmaterial, Beschichtungsvorrichtung und Verfahren zum Beschichten von Werkstücken - Google Patents

Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials, Beschichtungsmaterial, Beschichtungsvorrichtung und Verfahren zum Beschichten von Werkstücken Download PDF

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DE102022132941A1
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Martin Calmbach
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Kassette (8) zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials (B), insbesondere eines Kantenmaterials, für ein zu beschichtendes Werkstück (W), mit einem Kassettengehäuse (10), in dem das Beschichtungsmaterial (B) aufnehmbar ist, und mit einer Ausgabeeinrichtung (17) zum Herausführen des Beschichtungsmaterials (B) aus dem Kassettengehäuse (10), wobei in dem Kassettengehäuse (10) eine Schutzatmosphäre für das Beschichtungsmaterial (B) ausbildbar ist, sowie ein Beschichtungsmaterial (B) zum Beschichten von Werkstücken (W). Ferner betrifft die Erfindung eine Beschichtungsvorrichtung (1) und Verfahren zum Beschichten von Werkstücken (W).

Description

  • Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft eine Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials, insbesondere eines Kantenmaterials, ein Beschichtungsmaterial, eine Beschichtungsvorrichtung zum Beschichten von Werkstücken, insbesondere von Schmalflächen plattenförmiger Werkstücke, sowie ein Verfahren zum Beschichten von Werkstücken.
  • Stand der Technik
  • Werkstücke, insbesondere Werkstücke aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen, werden aus optischen sowie funktionalen Gründen häufig mit einem Beschichtungsmaterial versehen, wobei plattenförmige Werkstücke zumeist auch an deren Schmalflächen mit einem Kantenmaterial, auch als Kantenband oder Schmalflächenbeschichtungsmaterial bezeichnet, beschichtet werden. Zum Beschichten von Werkstücken, die hohen Belastungen oder intensiven Umgebungseinflüssen ausgesetzt sind, beispielsweise Küchenarbeitsplatten, Küchenmöbel, Badmöbel und dergleichen, werden hochfeste und resistente Haftmittel eingesetzt, beispielsweise PUR (Propolymer) Haftmittel. Solche Haftmittel werden als Leim mit Hilfe einer Auftragseinrichtung aufgetragen, wobei insbesondere der Einsatz von PUR Haftmittel eine besondere Handhabung erfordert, da diese unter Gegenwart von Luft bzw. Feuchtigkeit aushärten.
  • Darstellung der Erfindung
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials vorzuschlagen, welche eine vereinfachte Handhabung eines Beschichtungsmaterials ermöglicht. Zudem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde ein Beschichtungsmaterial bereitzustellen, durch welches eine hochfeste und belastbare Beschichtung ausbildbar ist und welches eine vereinfachte Handhabung bereitstellt. Der Erfindung liegt ebenso die Aufgabe zugrunde eine Beschichtungsvorrichtung vorzuschlagen, die ein vereinfachtes und effizientes Beschichten von Werkstücken ermöglicht. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Beschichten von Werkstücken bereitzustellen, durch welches eine zeit- und kosteneffiziente Beschichtung sowie eine hohe Beschichtungsqualität beim Beschichten von Werkstücken erreicht ist.
  • Eine Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials ist in Anspruch 1 definiert. Ein Beschichtungsmaterial ist in Anspruch 10 definiert. Eine Beschichtungsvorrichtung ist in Anspruch 12 definiert. Ein Verfahren zum Beschichten von Werkstücken ist in Anspruch 13 definiert. Unteransprüche beziehen sich auf bestimmte Ausführungsformen.
  • Die Aufgabe wird durch eine Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials, insbesondere eines Kantenmaterials, für ein zu beschichtendes Werkstück, gelöst, wobei die Kassette ein Kassettengehäuse aufweist, in dem das Beschichtungsmaterial aufnehmbar ist, und eine Ausgabeeinrichtung zum Herausführen des Beschichtungsmaterials aus dem Kassettengehäuse, wobei in dem Kassettengehäuse eine Schutzatmosphäre für das Beschichtungsmaterial ausbildbar ist.
  • Die Kassette ist insbesondere eingerichtet die Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse bereitzustellen, um eine Beeinträchtigung einer an dem Beschichtungsmaterial vorgesehenen Funktionsschicht zu verhindern, beispielsweise bei einer Unterbrechung des Beschichtungsvorgangs oder während einer Lagerung der Kassette.
  • Besonders bevorzugt ist die Kassette eingerichtet, die Schutzatmosphäre zum Ausführen des Beschichtungsvorgangs aufzulösen und bei einer Unterbrechung oder Beendigung des Beschichtungsvorgangs die Schutzatmosphäre bereitzustellen.
  • Durch die Schutzatmosphäre kann insbesondere sichergestellt sein, dass keine Beeinträchtigung der Funktionsschicht aufgrund von Luft- bzw. Feuchtigkeitskontakt auftritt.
  • Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse bei einem Nichtgebrauch des Beschichtungsmaterials ausbildbar ist und bei einem Gebrauch des Beschichtungsmaterials auflösbar ist.
  • Die Ausgabeeinrichtung ist bevorzugt eingerichtet, dass durch diese ein freies Ende des Beschichtungsmaterials, insbesondere ein freies Ende des Kantenmaterials, aus dem Kassettengehäuse herausführbar und/oder einziehbar ist.
  • Eine Weiterbildung der Kassette kann vorsehen, dass das Kassettengehäuse eingerichtet ist, die Schutzatmosphäre durch Evakuieren des Kassettengehäuses und/oder durch Einbringen eines Schutzgases in das Kassettengehäuse auszubilden.
  • Insbesondere kann die Schutzatmosphäre durch Ausbilden eines Vakuums in dem Kassettengehäuse ausbildbar sein.
  • Ebenso kann die Schutzatmosphäre durch Einbringen eines Inertgases, beispielsweise Stickstoff, eines Edelgases wie Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon, Radon, oder dergleichen, ausbildbar sein. Vor dem Einbringen des Schutzgases kann vorgesehen sein, das Kassettengehäuse zu evakuieren.
  • Vorteilhaft kann bei der Kassette vorgesehen sein, dass das Kassettengehäuse einen Innenraum aufweist, in dem das Beschichtungsmaterial zu einer Außenseite abgedichtet aufnehmbar ist.
  • Bevorzugt ist das Beschichtungsmaterial in dem Innenraum des Kassettengehäuses gasdicht zur Außenseite aufnehmbar.
  • Vorzugsweise kann der Innenraum einen Aufnahmebereich für das Beschichtungsmaterial bilden. In dem Aufnahmebereich kann das Beschichtungsmaterial bereitgestellt sein, beispielsweise aufgewickelt sein, um für den Beschichtungsvorgang ausgegeben zu werden.
  • Unter abgedichtet oder gasdicht ist dabei insbesondere zu verstehen, dass kein bzw. im Wesentlichen kein Gasaustausch mit der Außenseite, d.h. mit der Umgebung, erfolgt.
  • Durch die abgedichtete Ausbildung des Kassettengehäuses kann die Schutzatmosphäre insbesondere über einen definierten Zeitraum aufrechterhalten werden, beispielsweise bei einer Unterbrechung des Beschichtungsvorgangs über Nacht, über das Wochenende, einen längeren Lagerzeitraum oder dergleichen.
  • Vorzugsweise kann die Schutzatmosphäre über mehrere Stunden, beispielsweise 24 Stunden oder länger, 48 Stunden oder länger oder 72 Stunden oder länger, aufrechterhalten werden. Besonders bevorzugt kann die Schutzatmosphäre über mehrere Tage oder mehrere Wochen aufrechterhalten werden.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltung der Kassette kann eine Evakuierungseinrichtung vorgesehen sein, durch die das Kassettengehäuse evakuierbar ist und/oder das Schutzgas in das Kassettengehäuse einbringbar ist.
  • Durch die Evakuierungseinrichtung kann ein bedarfsgerechtes Ausbilden der Schutzatmosphäre steuerbar sein. Insbesondere kann durch die Evakuierungseinrichtung ein wiederholtes Ausbilden der Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse vorgesehen sein.
  • Bevorzugt kann beim Ausbilden der Schutzatmosphäre durch Einbringen des Schutzgases vorgesehen sein, dass das Kassettengehäuse zunächst evakuiert wird und anschließend des Schutzgas in das Kassettengehäuse eingebracht wird.
  • Besonders bevorzugt kann bei der Kassette vorgesehen sein, dass die Evakuierungseinrichtung eine Vakuumpumpe und/oder eine Schutzgasversorgung aufweist oder die Evakuierungseinrichtung mit einer Vakuumpumpe und/oder einer Schutzgasversorgung koppelbar ist.
  • Die Evakuierungseinrichtung, bevorzugt die Vakuumpumpe und/oder die Schutzgasversorgung, kann integral mit der Kassette ausgebildet sein oder an der Kassette anordenbar sein.
  • Ebenso kann die Evakuierungseinrichtung einen Evakuierungsanschluss aufweisen oder durch einen Evakuierungsanschluss gebildet sein, der mit einer Vakuumpumpe und/oder einer Schutzgasversorgung koppelbar ist.
  • Die Schutzgasversorgung kann in Form einer Schutzgasbevorratung, beispielsweise als ein Gasbehälter, eine Gasflasche oder dergleichen, oder durch eine lokale Gasleitung oder ein Gasversorgungsnetz ausgebildet sein.
  • Vorteilhaft kann die Vakuumpumpe und/oder die Schutzgasversorgung eine Einrichtung einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere einer Beschichtungseinrichtung, oder einer Kassettenaufbewahrungseinrichtung sein, die mit der Kassette über die Evakuierungseinrichtung koppelbar ist.
  • In einer Weiterbildung der Kassette kann das Kassettengehäuse eine Ausgabeöffnung aufweisen, durch welche das Beschichtungsmaterial aus dem Kassettengehäuse herausführbar ist, wobei eine Schließeinrichtung vorgesehen ist, welche die Ausgabeöffnung in einer Öffnungsposition freigibt und in einer Schließposition gasdicht verschließt.
  • Vorzugsweise ist vorgesehen, dass in der Öffnungsposition der Schließeinrichtung die Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse aufgelöst wird.
  • In der gasdichten Schließposition der Schließeinrichtung kann die Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse ausbildbar sein.
  • Die Schließeinrichtung kann ein Schließelement, welches vorzugsweise steuerbar ist, aufweisen, beispielsweise einen Deckel, eine Klappe, ein Schiebeelement oder dergleichen. Durch das Schließelement ist die Ausgabeöffnung verschließbar und öffenbar.
  • Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Kassette kann zudem vorsehen, dass eine Transporteinrichtung vorgesehen ist, durch welche das Beschichtungsmaterial aus dem Kassettengehäuse transportierbar ist und/oder durch welche das Beschichtungsmaterial in das Kassettengehäuse einziehbar ist.
  • Insbesondere ist durch die Transporteinrichtung ein freies Ende des Beschichtungsmaterials, vorzugsweise ein freies Ende des Kantenmaterials, aus dem Kassettengehäuse transportierbar und/oder einziehbar.
  • Die Transporteinrichtung kann einen Antrieb aufweisen, der eine Transportbewegung des Beschichtungsmaterials zum Heraustransportieren aus dem Kassettengehäuse und/oder zum Einziehen in das Kassettengehäuse antreibt.
  • Vorteilhaft kann bei der Kassette vorgesehen sein, dass eine Sensoreinrichtung vorgesehen ist, durch welche zumindest ein Parameter der Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse erfassbar ist.
  • Vorzugsweise kann die Sensoreinrichtung einen Drucksensor zum Erfassen eines Gasdrucks und/oder einen Sensor zum Erfassen einer Gasatmosphäre, beispielsweise einer Gaskonzentration, im Kassettengehäuse aufweisen.
  • Durch die Sensoreinrichtung kann ein Überwachen und/oder Steuern der Schutzatmosphäre vorgesehen sein.
  • Bei einer Abweichung von einem definierten Zustand der Schutzatmosphäre, beispielsweise einem Sollzustand, kann durch die Sensoreinrichtung ein Warnsignal ausgebbar sein.
  • Bevorzugt kann die Sensoreinrichtung mit einer Steuereinrichtung einer Bearbeitungsmaschine, insbesondere einer Beschichtungseinrichtung, oder einer Kassettenaufbewahrungseinrichtung koppelbar sein und die Schutzatmosphäre auf der Grundlage eines Erfassungsergebnisses der Sensoreinrichtung steuerbar sein.
  • Vorteilhaft kann bei der Kassette zudem vorgesehen sein, dass das Kassettengehäuse eine Kopplungseinrichtung aufweist, durch welche die Kassette mit einer Beschichtungsvorrichtung koppelbar ist.
  • Über die Kopplungseinrichtung kann die Kassette mit einem Antrieb koppelbar sein. Durch den Antrieb kann das Beschichtungsmaterial für den Beschichtungsvorgang aus der Kassette heraustransportierbar sein und/oder in die Kassette einziehbar sein.
  • Vorteilhaft kann die Kopplungseinrichtung eine Schnittstelle oder den Evakuierungsanschluss aufweisen, durch welche die Evakuierungseinrichtung mit einer externen Vakuumpumpe und/oder Schutzgasversorgung koppelbar ist.
  • Die Aufgabe wird zudem durch ein Beschichtungsmaterial zum Beschichten von Werkstücken, insbesondere Kantenmaterial zum Beschichten einer Schmalfläche eines Werkstücks, das bevorzugt in einer Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufgenommen ist, gelöst, aufweisend ein Grundmaterial, das zumindest bereichsweise an wenigstens einer Oberfläche mit einer aktivierbaren Funktionsschicht versehen ist, wobei die aktivierbare Funktionsschicht unter Atmosphäre, insbesondere Luftfeuchtigkeit aushärtet und bevorzugt ein PUR (Propolymer) Haftmittel umfasst oder durch ein PUR Haftmittel ausgebildet ist.
  • Das Grundmaterial des Beschichtungsmaterials ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet oder besteht zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoffmaterial. Bevorzugt ist das Kunststoffmaterial ein thermoplastischer Kunststoff. Das Kunststoffmaterial kann beispielsweise PVC (Polyvinylchlorid) oder ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) umfassen. Alternativ kann das Beschichtungsmaterial auch aus Holz, beispielsweise einem Holzfurnier, oder einem Holzwerkstoff ausgebildet sein.
  • Indem das Beschichtungsmaterial das PUR (Propolymer) Haftmittel als aktivierbare Funktionsschicht aufweist, kann eine einfache Handhabung bei der Ausbildung einer hochfesten und belastbaren Beschichtung mit einem solchen Haftmittel erreicht sein. Eine zusätzliche Auftragseinrichtung für einen PUR Leim kann dadurch entfallen.
  • Bei den zu beschichtenden Werkstücken handelt es sich bevorzugt um Werkstücke, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoff, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet sind.
  • Eine vorteilhafte Weiterbildung des Beschichtungsmaterials kann vorsehen, dass die aktivierbare Funktionsschicht mit einer lösbaren Schutzschicht versehen ist, wobei die aktivierbare Funktionsschicht durch die lösbare Schutzschicht luftdicht abgedeckt ist.
  • Insbesondere bildet die Schutzschicht einen Feuchtigkeitsschutz, um ein Aushärten des PUR Haftmittels zu unterbinden.
  • Vorzugsweise ist die Schutzschicht aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Besonders bevorzugt ist die Schutzschicht als eine Kunststofffolie ausgebildet, beispielsweise als eine selbstklebende und/oder ablösbare Kunststofffolie.
  • Bevorzugt ist die Schutzschicht eingerichtet, kurz vor dem Anbringen des Beschichtungsmaterials an dem Werkstück von der Funktionsschicht abgelöst zu werden.
  • Die Aufgabe wird zudem durch eine Beschichtungsvorrichtung zur Beschichtung von Werkstücken, insbesondere von Schmalflächen plattenförmiger Werkstücke, gelöst, aufweisend eine Andruckeinrichtung zum Anbringen eines Beschichtungsmaterials an ein Werkstück, eine Zuführeinrichtung, die eingerichtet ist, das Beschichtungsmaterial in den Bereich der Andruckeinrichtung zu bewegen, eine Aktivierungseinrichtung zum Aktivieren einer am Beschichtungsmaterial vorgesehenen Funktionsschicht, eine Fördereinrichtung zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen der Andruckeinrichtung und dem zu beschichtenden Werkstück, und eine Kopplungseinrichtung zum Koppeln mit wenigstens einer Kassette gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen.
  • Eine solche Beschichtungsvorrichtung ist insbesondere geeignet eine Schmalfläche eines plattenförmigen Werkstücks mit einem Beschichtungsmaterial, insbesondere mit einem Kantenmaterial, zu versehen.
  • Bevorzugt kann die Beschichtungsvorrichtung als eine Stationärmaschine (CNC-Maschine) oder Durchlaufmaschine ausgebildet sein.
  • Bei einer solchen Durchlaufmaschine werden nacheinander eine Vielzahl Werkstücke durch die Fördereinrichtung in der Förderrichtung relativ zu der Andruckeinrichtung bewegt und das Beschichtungsmaterial an die Werkstücke angebracht.
  • Vorteilhaft kann die Beschichtungsvorrichtung eine Vakuumpumpe und/oder eine Schutzgasversorgung aufweisen, die mit einer Evakuierungseinrichtung, insbesondere einem Evakuierungsanschluss, der Kassette verbindbar ist.
  • Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Beschichten von Werkstücken, insbesondere von Schmalflächen plattenförmiger Werkstücke, gelöst, aufweisend die Schritte: Bereitstellen einer Kassette, insbesondere einer Kassette gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen, in einer Beschichtungsvorrichtung, wobei das Beschichtungsmaterial in der Kassette unter einer Schutzatmosphäre aufgenommen ist, Ausgeben des Beschichtungsmaterials aus der Kassette und Anbringen des Beschichtungsmaterials an einem Werkstück, Kappen des Beschichtungsmaterials und Einziehen eines freien Endes des Beschichtungsmaterials in die Kassette, Verschließen der Kassette und Ausbilden einer Schutzatmosphäre, indem die Kassette evakuiert und/oder ein Schutzgas in die Kassette eingebracht wird.
  • Durch das Ausbilden der Schutzatmosphäre kann eine Beeinträchtigung einer an dem Beschichtungsmaterial vorgesehenen Funktionsschicht, insbesondere einer Funktionsschicht die ein PUR Haftmittel umfasst oder durch ein PUR Haftmittel ausgebildet ist, verhindert werden. Dies kann beispielsweise bei einer Unterbrechung des Beschichtungsvorgangs oder während einer Lagerung der Kassette mit dem darin befindlichen Beschichtungsmaterial erforderlich sein.
  • Durch das Ausbilden der Schutzatmosphäre kann insbesondere sichergestellt werden, dass die Funktionsschicht kein Kontakt mit Luft bzw. Luftfeuchtigkeit hat.
  • Insbesondere kann die Schutzatmosphäre durch Ausbilden eines Vakuums oder durch Einbringen eines Inertgases, beispielsweise Stickstoff, eines Edelgases wie Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon, Radon, oder dergleichen, ausgebildet werden.
  • Durch das Beschichtungsverfahren kann eine zeit- und kosteneffiziente Beschichtung sowie eine hohe Beschichtungsqualität bei der Verwendung eines Beschichtungsmaterials mit einer Funktionsschicht auf Basis eines PUR Haftmittels erreicht werden.
  • Bevorzugt kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass vor dem Anbringen des Beschichtungsmaterials an dem Werkstück eine Schutzschicht, die eine aktivierbare Funktionsschicht an dem Beschichtungsmaterial luftdicht abdeckt, von der Funktionsschicht abgelöst wird. Alternativ kann die Schutzschicht auch (z.B. durch Heißlufteinwirkung) zersetzt oder verflüchtigt werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Weitere Merkmale und Vorteile einer Vorrichtung, einer Verwendung und/oder eines Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen. Von diesen Zeichnungen zeigt:
    • 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Beschichtungsvorrichtung gemäß der Erfindung;
    • 2 eine schematische Teilschnittansicht einer Ausführungsform einer Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials gemäß der Erfindung;
    • 3 eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform eines Beschichtungsmaterials gemäß der Erfindung;
    • 4 eine schematische Teilansicht einer Modifikation der Beschichtungsvorrichtung in 1;
  • Beschreibung von Ausführungsformen
  • Gleiche Bezugszeichen, die in verschiedenen Figuren aufgeführt sind, benennen identische, einander entsprechende, oder funktionell ähnliche Elemente.
  • 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Beschichtungsvorrichtung 1 gemäß der Erfindung.
  • Mittels der beschriebenen Beschichtungsvorrichtung 1 können vorzugsweise plattenförmige Werkstücke an jeweils einer Schmalfläche mit einem Beschichtungsmaterial, insbesondere mit einem Kantenmaterial, versehen werden.
  • Bei den zu beschichtenden Werkstücken handelt es sich insbesondere um Werkstücke, die zumindest teilweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen bestehen. Beispielsweise können die Werkstücke Massivholz- oder Spanplatten, Leichtbauplatten, Sandwichplatten oder dergleichen sein. Solche Werkstücke kommen beispielsweise im Bereich der Möbel- und Bauelementefertigung zum Einsatz. Insbesondere handelt es sich bei den Werkstücken um Werkstücke, die hohen Belastungen oder intensiven Umgebungseinflüssen ausgesetzt sind, beispielsweise Küchenarbeitsplatten, Küchenmöbel, Badmöbel und dergleichen. Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf derartige Werkstücke beschränkt.
  • Die Beschichtungsvorrichtung 1 umfasst eine Fördereinrichtung 2, beispielsweise einen Förderriemen oder ein Förderband, die durch eine Antriebseinrichtung angetrieben wird. Auf der Fo" rdereinrichtung 2 liegt das Werkstück W auf und wird in einer Förderrichtung F bewegt. Alternativ ist das Werkstück fix auf einem Aufspanntisch gespannt und die Beschichtungseinrichtung wird um das Werkstück bewegt.
  • Ferner umfasst die Beschichtungsvorrichtung 1 eine Andruckeinrichtung 3, beispielsweise eine Andruckrolle, um ein Beschichtungsmaterial B an das Werkstück W anzudrücken.
  • Der Andruckeinrichtung 3 ist eine Zuführeinrichtung 4 zugeordnet, entlang derer das Beschichtungsmaterial B in Richtung der Andruckeinrichtung 3 geführt wird. Die Zuführeinrichtung 4 weist einen Zuführantrieb 5 auf, durch den das Beschichtungsmaterial B in den Bereich der Andruckeinrichtung 3 bewegt wird.
  • Bei dem Beschichtungsmaterial B handelt es sich nachfolgend insbesondere um ein Kantenmaterial, auch als Kantenband oder Schmalflächenbeschichtungsmaterial bezeichnet, zum Anbringen an eine Schmalfläche 6 des Werkstücks W.
  • Das Beschichtungsmaterial B weist eine nachfolgend näher beschriebene aktivierbare Funktionsschicht 24 auf, durch welche das Beschichtungsmaterial B an die Schmalfläche 6 des Werkstücks W anbringbar ist.
  • Zum Aktivieren der Funktionsschicht 24 des Beschichtungsmaterials B umfasst die Beschichtungsvorrichtung 1 eine Aktivierungseinrichtung 7, beispielsweise eine Heißgaseinrichtung, Lasereinrichtung, Infraroteinrichtung oder dergleichen.
  • Das Beschichtungsmaterial B ist in einer Kassette 8 aufgenommen und wird für den Beschichtungsvorgang aus der Kassette 8 herausgeführt und durch den Zuführantrieb 5 der Andruckeinrichtung 3 zugeführt.
  • Die Kassette 8 kann über eine Kopplungseinrichtung 9 mit der Beschichtungsvorrichtung 1 koppelbar sein. Ebenso kann die Kassette 8 eine Komponente der Beschichtungsvorrichtung 1 bilden.
  • 2 zeigt exemplarisch eine schematische Teilschnittansicht einer Ausführungsform der Kassette 8 zum Aufnehmen des Beschichtungsmaterials B.
  • Die Kassette 8 weist ein Kassettengehäuse 10 auf, in dem das Beschichtungsmaterial B aufgenommen ist.
  • Das Kassettengehäuse 10 kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Das Kassettengehäuse 10 umschließt einen Innenraum 11, der einen Aufnahmebereich für das Beschichtungsmaterial B bildet.
  • Das Kassettengehäuse 10 ist eingerichtet, dass das Beschichtungsmaterial B zu einer Außenseite 12, d.h. zu einer Umgebung, abgedichtet im Innenraum 11 aufgenommen werden kann.
  • Das Kassettengehäuse 10 kann einen Deckel 13 aufweisen, durch den ein Zugang zum Innenraum 11 vorgesehen ist. Der Deckel 13 ist bevorzugt in abdichtender Weise am Kassettengehäuse 10 befestigbar. Durch Lösen des Deckels 13 kann das Beschichtungsmaterial B in die Kassette 8 eingesetzt werden.
  • In dem Kassettengehäuse 10 ist insbesondere eine Schutzatmosphäre zum Aufbewahren des Beschichtungsmaterial B ausbildbar.
  • Die Schutzatmosphäre kann durch ein Evakuieren des Kassettengehäuses 10 und/oder durch ein Einbringen eines Schutzgases in das Kassettengehäuse 10 ausgebildet werden.
  • Durch das Ausbilden der Schutzatmosphäre, d.h. durch das Evakuieren des Kassettengehäuses 10 und/oder Einbringen des Schutzgases in das Kassettengehäuse 10, kann während eines Nichtgebrauchs des Beschichtungsmaterials B ein Luftkontakt bzw. ein Kontakt mit Luftfeuchtigkeit verhindert werden.
  • Die Kassette 8 weist eine Evakuierungseinrichtung 14 auf, durch die das Kassettengehäuse 10 evakuiert werden kann und/oder das Schutzgas in das Kassettengehäuse 10 eingebracht werden kann.
  • Insbesondere umfasst die Evakuierungseinrichtung 14 eine Vakuumpumpe 15, um die Schutzatmosphäre durch ein Vakuum in dem Kassettengehäuse 10 auszubilden.
  • Alternativ oder ergänzend kann die Evakuierungseinrichtung 14 eine Schutzgasversorgung 16 aufweisen. Durch die Schutzgasversorgung 16 kann die Schutzatmosphäre durch Einbringen eines Inertgases, beispielsweise Stickstoff, eines Edelgases wie Helium, Neon, Argon, Krypton, Xenon, Radon, oder dergleichen, in das Kassettengehäuse 10 ausgebildet werden. Vor dem Einbringen des Schutzgases kann vorgesehen sein, das Kassettengehäuse 10 durch die Vakuumpumpe 15 zu evakuieren.
  • Die Schutzgasversorgung 16 kann beispielsweise eine Schutzgasbevorratung aufweisen, beispielsweise ein Gasbehälter, eine Gasflasche oder dergleichen. Ebenso kann die Schutzgasversorgung 16 mit einer lokalen Gasleitung oder einem Gasversorgungsnetz verbunden sein.
  • In einer alternativen Ausführungsform kann ebenso vorgesehen sein, dass die Evakuierungseinrichtung 14 mit einer Vakuumpumpe 15 und/oder einer Schutzgasversorgung 16 koppelbar ist, vorzugsweise mit einer Vakuumpumpe 15 und/oder einer Schutzgasversorgung 16, die durch die Beschichtungsvorrichtung 1 bereitgestellt ist.
  • Die Kassette 8 weist eine Ausgabeeinrichtung 17 zum Herausführen des Beschichtungsmaterials B aus dem Kassettengehäuse 10 auf.
  • Die Ausgabeeinrichtung 17 umfasste eine Ausgabeöffnung 18, die an dem Kassettengehäuse 10 ausgebildet ist, und durch welche das Beschichtungsmaterial B für den Beschichtungsvorgang aus dem Kassettengehäuse 10 herausgeführt werden kann.
  • Der Ausgabeöffnung 18 ist eine Schließeinrichtung 19 zugeordnet, welche zwischen einer Öffnungsposition, in der die Schließeinrichtung 19 die Ausgabeöffnung 18 freigibt, und einer Schließposition, in der die Schließeinrichtung 19 die Ausgabeöffnung 18 gasdicht verschließt, überführbar ist.
  • Insbesondere ist vorgesehen, dass in der gasdichten Schließposition der Schließeinrichtung 19 die Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse 10 ausgebildet werden kann und in der geöffneten Öffnungsposition der Schließeinrichtung 19 die Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse 10 aufgelöst wird und das Beschichtungsmaterial B für den Beschichtungsvorgang aus dem Kassettengehäuse 10 herausgeführt werden kann.
  • Zum Verschließen der Ausgabeöffnung 18 kann die Schließeinrichtung 19 ein nicht näher dargestelltes, steuerbares Schließelement aufweisen, beispielsweise einen Deckel, eine Klappe, ein Schiebeelement oder dergleichen.
  • Die Ausgabeeinrichtung 17 kann eine Transporteinrichtung 20 aufweisen, die eingerichtet ist, das Beschichtungsmaterial B aus dem Kassettengehäuse 10 zu transportieren und das Beschichtungsmaterial B wieder in das Kassettengehäuse 10 zurückzuziehen.
  • Die Transporteinrichtung 20 kann einen Antrieb aufweisen, der die Transportbewegung des Beschichtungsmaterials B antreibt.
  • Insbesondere ist die Transporteinrichtung 20 eingerichtet, ein freies Ende des Beschichtungsmaterials B, insbesondere ein freies Ende des Kantenmaterials, aus dem Kassettengehäuse 10 zu transportieren und das freie Ende des Beschichtungsmaterials B wieder in das Kassettengehäuse 10 zurückzuziehen.
  • Vorzugsweise ist die Transporteinrichtung 20 vorgesehen, um das Beschichtungsmaterial B für den Beschichtungsvorgang der Zuführeinrichtung 4 der Beschichtungsvorrichtung 1 zuzuführen und um das Beschichtungsmaterial B nach dem Beschichtungsvorgang wieder in die Kassette 8 zurückzuziehen, sodass die Ausgabeöffnung 18 verschlossen und die Schutzatmosphäre ausgebildet werden kann.
  • Die Kassette 8 kann eine Sensoreinrichtung 21 aufweisen, durch die ein Zustand der Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse 10 erfasst werden kann, beispielsweise ein Gasdruck und/oder eine Gaskonzentration im Kassettengehäuse 10.
  • Die Sensoreinrichtung 21 kann ein Überwachen und/oder Steuern der Schutzatmosphäre ermöglichen. Beispielsweise kann die Sensoreinrichtung 21 mit einer Steuereinrichtung verbunden sein, welche die Evakuierungseinrichtung 14 auf der Grundlage eines Erfassungsergebnisses der Sensoreinrichtung steuert.
  • Beispielsweise kann bei einer Abweichung von einem Sollzustand der Schutzatmosphäre die Sensoreinrichtung 21 eingerichtet sein, ein Warnsignal auszugeben und/oder die Evakuierungseinrichtung 14 auf der Grundlage des Erfassungsergebnisses anzusteuern, um das Kassettengehäuse 10 zu evakuieren und/oder das Schutzgas in das Kassettengehäuse 10 einzubringen.
  • 3 zeigt eine schematische Schnittansicht einer Ausführungsform des Beschichtungsmaterials B, insbesondere des Kantenmaterials, die den Aufbau des Beschichtungsmaterials B verdeutlicht. Die zuvor beschriebene Kassette 8 ist bevorzugt vorgesehen, um ein solches Kantenmaterial aufzunehmen.
  • Das Beschichtungsmaterial B umfasst ein Grundmaterial 22, welches bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet ist oder zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoffmaterial besteht. Vorzugsweise ist das Kunststoffmaterial ein thermoplastischer Kunststoff. Das Kunststoffmaterial kann beispielsweise PVC (Polyvinylchlorid) oder ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) umfassen. Alternativ kann das Beschichtungsmaterial auch aus Holz, beispielsweise einem Holzfurnier, oder einem Holzwerkstoff ausgebildet sein.
  • An wenigstens einer Oberfläche 23 des Grundmaterials 22 ist eine aktivierbare Funktionsschicht 24 vorgesehen. Bei der aktivierbaren Funktionsschicht 24 handelt es sich um eine Haftmittelschicht, deren Haftwirkung durch Energiezufuhr, insbesondere durch die Aktivierungseinrichtung 7 der Beschichtungsvorrichtung 1, kurz vor dem Anbringen an der Schmalfläche 6 des Werkstücks W ausgebildet wird.
  • Die aktivierbare Funktionsschicht 24 umfasst insbesondere ein PUR (Propolymer) Haftmittel oder ist durch ein PUR Haftmittel ausgebildet. Derartige Haftmittel härten unter Atmosphäre, insbesondere Luftfeuchtigkeit aus.
  • Bevorzugt kann die aktivierbare Funktionsschicht 24 mit einer Schutzschicht 25 abgedeckt sein. Die Schutzschicht 25 bildet einen luftdichten Schutz und verhindert dadurch ein Aushärten des PUR Haftmittels, indem diese einen Kontakt des PUR Haftmittels mit Feuchtigkeit verhindert.
  • Die Schutzschicht 25 ist vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Insbesondere als eine Kunststofffolie, die als eine selbstklebende und/oder ablösbare Kunststofffolie ausgebildet ist.
  • Für den Beschichtungsvorgang kann die Schutzschicht 25 vor dem Anbringen an dem Werkstück W von der Funktionsschicht 24 mittels einer geeigneten Baugruppe abgelöst und ggf. auch zerkleinert werden. Dies kann bevorzugt durch die in 4 in einer schematischen Teilansicht dargestellte Modifikation der Beschichtungsvorrichtung 1 erfolgen.
  • Bei dieser modifizierten Ausführungsform der Beschichtungsvorrichtung 1 ist eine Einrichtung 26 zum Ablösen und Aufnehmen der Schutzschicht 25 vorgesehen. Bevorzugt ist die Einrichtung 26 zum Ablösen und Aufnehmen der Schutzschicht 25 der Andruckeinrichtung 3 zugeordnet.
  • Vor dem Aktivieren der Funktionsschicht 24 und Anbringen des Beschichtungsmaterials B an dem Werkstück W wird die Schutzschicht 25 durch die Einrichtung 26 von der Funktionsschicht 24 abgelöst und einer Aufnahmeeinrichtung 27 zugeführt und durch diese aufgenommen. Die Aufnahmeeinrichtung 27 ist insbesondere eine Rolle, auf welche die Schutzschicht 25 zur Wiederverwendung oder Entsorgung aufgerollt wird.
  • Ebenso kann vorgesehen sein, dass die Einrichtung 26 eine nicht näher dargestellte Schneideinrichtung umfasst, durch welche die Schutzschicht 25 nach dem Ablösen von der Funktionsschicht 24 zur Entsorgung zerkleinert wird.
  • Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass einzelne, jeweils in verschiedenen Ausführungsformen beschriebene Merkmale auch in einer einzigen Ausführungsform umgesetzt werden können, sofern sie nicht strukturell inkompatibel sind. Gleichermaßen können verschiedene Merkmale, die im Rahmen einer einzelnen Ausführungsform beschrieben sind, auch in mehreren Ausführungsformen einzeln oder in jeder geeigneten Unterkombination vorgesehen sein.

Claims (13)

  1. Kassette (8) zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials (B), insbesondere eines Kantenmaterials, für ein zu beschichtendes Werkstück (W), mit einem Kassettengehäuse (10), in dem das Beschichtungsmaterial (B) aufnehmbar ist, und mit einer Ausgabeeinrichtung (17) zum Herausführen des Beschichtungsmaterials (B) aus dem Kassettengehäuse (10), wobei in dem Kassettengehäuse (10) eine Schutzatmosphäre für das Beschichtungsmaterial (B) ausbildbar ist.
  2. Kassette nach Anspruch 1, bei der ferner das Kassettengehäuse (10) eingerichtet ist, dass die Schutzatmosphäre durch Evakuieren des Kassettengehäuses (10) und/oder durch Einbringen eines Schutzgases in das Kassettengehäuse (10) ausbildbar ist.
  3. Kassette nach Anspruch 1 oder 2, bei der ferner das Kassettengehäuse (10) einen Innenraum (11) aufweist, in dem das Beschichtungsmaterial (B) zu einer Außenseite (12) abgedichtet aufnehmbar ist.
  4. Kassette nach Anspruch 2 oder 3, bei der ferner eine Evakuierungseinrichtung (14) vorgesehen ist, durch die das Kassettengehäuse (10) evakuierbar ist und/oder das Schutzgas in das Kassettengehäuse (10) einbringbar ist.
  5. Kassette nach Anspruch 4, bei der ferner die Evakuierungseinrichtung (14) eine Vakuumpumpe (15) und/oder eine Schutzgasversorgung (16) aufweist oder die Evakuierungseinrichtung (14) mit einer Vakuumpumpe (15) und/oder einer Schutzgasversorgung (16) koppelbar ist.
  6. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ferner das Kassettengehäuse (10) eine Ausgabeöffnung (18) aufweist, durch welche das Beschichtungsmaterial (B) aus dem Kassettengehäuse (10) herausführbar ist, wobei eine Schließeinrichtung (19) vorgesehen ist, welche die Ausgabeöffnung (18) in einer Öffnungsposition freigibt und in einer Schließposition gasdicht verschließt.
  7. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ferner eine Transporteinrichtung (20) vorgesehen ist, durch welche das Beschichtungsmaterial (B) aus dem Kassettengehäuse (10) transportierbar ist und/oder durch welche das Beschichtungsmaterial (B) in das Kassettengehäuse (10) zurückziehbar ist.
  8. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ferner eine Sensoreinrichtung (21) vorgesehen ist, durch welche zumindest ein Parameter der Schutzatmosphäre in dem Kassettengehäuse (10) erfassbar ist.
  9. Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der ferner das Kassettengehäuse (10) eine Kopplungseinrichtung (9) aufweist, durch welche die Kassette (8) mit einer Beschichtungsvorrichtung (1) koppelbar ist.
  10. Beschichtungsmaterial (B) zum Beschichten von Werkstücken (W), insbesondere Kantenmaterial zum Beschichten einer Schmalfläche (6) eines Werkstücks (W), das bevorzugt in einer Kassette nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufgenommen ist, aufweisend ein Grundmaterial (22), das zumindest bereichsweise an wenigstens einer Oberfläche (23) mit einer aktivierbaren Funktionsschicht (24) versehen ist, wobei die aktivierbare Funktionsschicht (24) unter Atmosphäre, insbesondere Luftfeuchtigkeit aushärtet und bevorzugt ein PUR (Propolymer) Haftmittel umfasst oder durch ein PUR Haftmittel ausgebildet ist.
  11. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 10, bei dem ferner die aktivierbare Funktionsschicht (24) mit einer lösbaren Schutzschicht (25) versehen ist, wobei die aktivierbare Funktionsschicht (24) durch die lösbare Schutzschicht (25) luftdicht abgedeckt ist.
  12. Beschichtungsvorrichtung (1) zur Beschichtung von Werkstücken (W), insbesondere von Schmalflächen (6) plattenförmiger Werkstücke (W), aufweisend eine Andruckeinrichtung (3) zum Anbringen eines Beschichtungsmaterials (B) an ein Werkstück (W), eine Zuführeinrichtung (4), die eingerichtet ist, das Beschichtungsmaterial (B) in den Bereich der Andruckeinrichtung (3) zu bewegen, eine Aktivierungseinrichtung (7) zum Aktivieren einer am Beschichtungsmaterial (B) vorgesehenen Funktionsschicht (24), eine Fördereinrichtung (2) zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen der Andruckeinrichtung (3) und dem zu beschichtenden Werkstück (W) und eine Kopplungseinrichtung (9) zum Koppeln mit wenigstens einer Kassette (8) zum Aufnehmen des Beschichtungsmaterials (B) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9.
  13. Verfahren zum Beschichten von Werkstücken (W) mit einem Beschichtungsmaterial (B), insbesondere von Schmalflächen (6) plattenförmiger Werkstücke (W) mit einem Kantenmaterial, aufweisend die Schritte: Bereitstellen einer Kassette (8), insbesondere einer Kassette (8) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, in einer Beschichtungsvorrichtung (1), wobei das Beschichtungsmaterial (B) in der Kassette (8) unter einer Schutzatmosphäre aufgenommen ist, Ausgeben des Beschichtungsmaterials (B) aus der Kassette (8) und Anbringen des Beschichtungsmaterials (B) an einem Werkstück (W), Kappen des Beschichtungsmaterials (B) und Einziehen eines freien Endes des Beschichtungsmaterials (B) in die Kassette (8), Verschließen der Kassette (8) und Ausbilden einer Schutzatmosphäre, indem die Kassette (8) evakuiert und/oder ein Schutzgas in die Kassette (8) eingebracht wird.
DE102022132941.0 2022-12-12 Kassette zum Aufnehmen eines Beschichtungsmaterials, Beschichtungsmaterial, Beschichtungsvorrichtung und Verfahren zum Beschichten von Werkstücken Pending DE102022132941A1 (de)

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