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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Offenend-Spinnvorrichtung für eine Offenend-Spinnmaschine mit einem feststehenden Grundträger, welcher ein Rotorgehäuse beinhaltet, mit einem gegenüber dem Grundträger verschwenkbaren Schwenkträger, welcher ein Deckelelement für das Rotorgehäuse ausbildet und an welchem wenigstens ein Funktionsbauteil der Offenend-Spinnvorrichtung angeordnet ist.
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An Offenendspinnvorrichtungen kommt es regelmäßig zu Verschmutzungen von Gehäusen und auch Funktionsbauteilen der Offenendspinnvorrichtung durch Staub und Faserflug. Dieser entsteht im Spinnprozess zwangsläufig durch die Verarbeitung und den Einzug des Fasermaterials sowie den Abzug und die Aufspulung des fertig gesponnenen Garns. Ebenso entsteht Schmutz und Faserflug im Bereich von Auflösevorrichtungen der Offenendspinnvorrichtungen, insbesondere im Bereich der Schmutzabscheidung. Diese können die Funktion der Funktionsbauteile erheblich beeinträchtigen und auch zu einer Verschlechterung der Garnqualität führen. Es ist daher üblich, die Offenendspinnvorrichtungen und deren Funktionsbauteile von Zeit zu Zeit zu säubern. Beispielsweise sind hierzu verfahrbare Wartungsvorrichtungen bekannt, die mit pneumatisch arbeitenden Reinigungsvorrichtungen ausgestattet sind. Diese reinigen die Offenendspinnvorrichtungen, wenn sie ohnehin zur Behebung eines Fadenbruchs oder zur Durchführung eines Spulenwechsels vor einer Offenendspinnvorrichtung positioniert sind.
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Aus der
DE 100 22 734 A1 ist eine solche verfahrbare Wartungsvorrichtung mit einer Reinigungsvorrichtung bekannt, welche zur Abreinigung schmutzgefährdeter Bereiche der Faserbandauflöseeinrichtung geeignet ist. Die Reinigungseinrichtung weist hierzu eine Blasdüse auf, die innerhalb des Antriebskegels des Faserbandeinzugsarmes angeordnet und über ein ansteuerbares Ventil aktivierbar ist. Der Druckluftstrahl ist dabei auf die Verzahnung des Antriebskegels gerichtet. Die Reinigungsvorrichtung wird aktiviert, kurz bevor der Antriebskegel auf den Faserbandeinzugszylinder einer Offenendspinnvorrichtung aufsetzt. Diese Reinigung erfolgt bei jedem Ansetzvorgang an der Spinnstelle. Somit wird sowohl der Antriebskegel als auch der Faserbandeinzugszylinder von eventuellen Verschmutzungen befreit und der Antrieb des Faserbandeinzugszylinders durch den Antriebskegel kann stets gewährleistet werden.
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Neben den Offenend-Spinnmaschinen, bei denen die Wartung der Spinnstellen durch verfahrbare Wartungsvorrichtungen durchgeführt wird, sind jedoch zwischenzeitlich Offenend-Spinnmaschinen mit sogenannten autarken Arbeitsstellen weit verbreitet. Diese sind in der Lage, zumindest einen Ansetzvorgang, ggf. aber auch weitere Wartungstätigkeiten, selbstständig ohne Hilfe einer verfahrbaren Wartungsvorrichtung durchzuführen. Die Arbeitsstellen sind in der Lage, nach einem Fadenbruch oder einem Reinigerschnitt das Garnende, ggf. nach einer entsprechenden Garnendenvorbereitung, wieder in die Spinnvorrichtung zurückzuführen. Eine verfahrbare Wartungsvorrichtung wird meist nur noch zur Durchführung eines Spulenwechsels benötigt. Dadurch findet jedoch eine Reinigung der Offenend-Spinnvorrichtung nur noch selten statt, so dass es zu Beeinträchtigungen von Funktionselementen der Arbeitsstellen kommen kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Offenend-Spinnvorrichtung vorzuschlagen, welche die Betriebssicherheit von Funktionselementen verbessert. Weiterhin soll eine entsprechende Offenend-Spinnmaschine vorgeschlagen werden.
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Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
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Eine Offenend-Spinnvorrichtung für eine Offenend-Spinnmaschine weist einen feststehenden Grundträger, welcher ein Rotorgehäuse beinhaltet, und einem gegenüber dem Grundträger verschwenkbaren Schwenkträger auf, welcher ein Deckelelement für das Rotorgehäuse ausbildet und an welchem wenigstens ein Funktionsbauteil der Offenend-Spinnvorrichtung angeordnet ist.
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Es wird vorgeschlagen, dass in dem Schwenkträger und/oder in dem Grundträger wenigstens eine Blasbohrung vorgesehen ist, welche über ein Betätigungsventil an eine Druckluftversorgung der Offenendspinnvorrichtung angeschlossen ist und welche einen von der Offenendspinnvorrichtung weg gerichteten Reinigungsluftstrom zur Reinigung des wenigstens einen auf dem Schwenkträger angeordneten Funktionsbauteils erzeugt.
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Weiterhin wird eine Offenend-Spinnmaschine mit einer Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen vorgeschlagen, welche jeweils eine solche Offenend-Spinnvorrichtung aufweisen.
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Dadurch, dass die wenigstens eine Blasbohrung direkt in dem Schwenkträger oder dem Grundträger angeordnet ist, ist es möglich, die Offenend-Spinnvorrichtung direkt am Ort der Entstehung der Verflugung zu reinigen. Die Reinigung kann hierdurch besonders gründlich und effizient erfolgen. Dadurch, dass zudem der Reinigungsluftstrom von der Offenendspinnvorrichtung weg gerichtetet ist, werden die gelösten Fasern und Schmutzpartikel zuverlässig „von innen nach außen“ von der Offenendspinnvorrichtung weggeblasen. Demgegenüber konnte es bei der bisherigen Reinigung durch die verfahrbare Wartungsvorrichtung dazu kommen, dass die Fasern sich in unzugänglichen Spalten festsetzten, da durch die verfahrbare Wartungseinrichtung lediglich ein direkt von außen auf die Offenend-Spinnvorrichtung gerichteter Luftstrom aufgebracht werden konnte. Es kann somit mittels einer oder mehrerer Blasbohrungen in dem Schwenkträger die übermäßige Ansammlung von Fasern und Verschmutzungen, welche die Funktionstüchtigkeit von Funktionsbauteilen und die Garnqualität beeinträchtigen könnte, zuverlässig vermieden werden. Zugleich kann dadurch auch die Fadenbruchlage reduziert werden, so dass in der Summe auch ein höherer Maschinennutzeffekt erzielt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es daher auch, wenn die wenigstens eine Blasbohrung unmittelbar hinter oder unmittelbar neben dem wenigsten einen Funktionsbauteil, insbesondere einem verschmutzungsanfälligen Bereich des wenigstens einen Funktionsbauteils, angeordnet ist. Der Begriff „unmittelbar hinter“ oder „unmittelbar neben“ bezieht sich auf eine Blickrichtung von außen auf die im Einbauzustand bzw. im bestimmungsgemäßen Gebrauch sichtbare Oberfläche der Offenend-Spinnvorrichtung.
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Nach einer ersten Ausführung der Erfindung ist es vorteilhaft, wenn als Funktionsbauteil eine Speisevorrichtung mit einer Speisewalze und einem Speisetisch, welche zwischen sich einen Klemmspalt ausbilden, an dem Schwenkträger angeordnet ist und dass die wenigstens eine Blasbohrung unmittelbar hinter dem Klemmspalt in dem Schwenkträger angeordnet ist. Hierdurch können Verschmutzungen des Klemmspaltes der Speisevorrichtung, welche zu Störungen des Faserbandeinzugs und einer verminderten Garnqualität führen können, vermieden werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist es ebenso vorteilhaft, wenn als Funktionsbauteil eine Bypassvorrichtung mit einer Zuluftöffnung an dem Schwenkträger angeordnet ist und die wenigstens eine Blasbohrung oder wenigstens eine weitere Blasbohrung unmittelbar hinter der Bypassvorrichtung in dem Schwenkträger angeordnet ist. Die Bypassvorrichtung dient dazu, der Offenendspinnvorrichtung für den Fasertransport unabhängig von der Schmutzabscheideöffnung Luft zuzuführen. Die in dem Fasermaterial enthaltenen Schmutzpartikel können hierdurch besser abgeschieden werden. Mittels der Blasbohrung können Faseransammlungen in der Bypassvorrichtung abgereinigt werden und eine Verflugung der Bypassvorrichtung kann verhindert werden. Derartige Verflugungen könnten andernfalls die Luftzufuhr durch die Bypassvorrichtung und damit die Wirkung der Schmutzabscheidung vermindern. Somit trägt auch dies zu einer verbesserten Garnqualität und reduzierten Fadenbruchlage bei.
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Dabei ist es zudem vorteilhaft, wenn die Bypassvorrichtung einen Ventileinsatz zur Regulierung der Zuluftöffnung aufweist. Der Zuluftstrom durch die Bypassöffnung ist hierdurch regulierbar, so dass die Wirkung der Schmutzabscheidung einstellbar ist und an verschiedene Spinnmaterialien angepasst werden kann Die wenigstens eine Blasbohrung oder wenigstens eine weitere Blasbohrung ist in diesem Fall vorzugsweise unmittelbar hinter dem Ventileinsatz in dem Schwenkträger angeordnet. Der Ventileinsatz kann auf diese Weise regelmäßig von innen heraus von Faseransammlungen abgereinigt werden und behält daher seine Fähigkeit zur Regulierung des Zuluftstroms.
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Zusätzlich oder alternativ ist es auch vorteilhaft, wenn als Funktionsbauteil eine Auflösewalze an dem Schwenkträger angeordnet ist, wobei die Auflösewalze mit einem ersten Kupplungsstück in ein dazu korrespondierendes, zweites Kupplungsstück an dem Grundträger eingreift. Die wenigstens eine Blasbohrung oder wenigstens eine weitere Blasbohrung ist in diesem Fall auf das erste und/oder das zweite Kupplungsstück gerichtet. Bei autarken Offenend-Spinnvorrichtungen ist die Auflösewalze meist mittels eines eigenen Einzelantriebs angetrieben. Das erste Kupplungsstück ist hierzu an einem Antriebsschaft der Auflösewalze angeordnet und das zweite Kupplungsstück an dem Einzelantrieb, welcher fest mit dem Grundträger verbunden ist. Durch die Blasbohrung können Schmutzansammlungen im Bereich der Kupplungsstücke beseitigt werden und es kann sichergestellt werden, dass die beiden Kupplungsstücke sicher ineinandergreifen.
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Nach einer anderen Ausführung der Erfindung ist zusätzlich oder alternativ als Funktionsbauteil ein Kanalplattenadapter mit einem Faserspeisekanal an dem Schwenkträger angeordnet und die wenigstens eine Blasbohrung oder wenigstens eine weitere Blasbohrung ist auf eine Ausgangsöffnung des Faserspeisekanals gerichtet. Auch dies trägt zu einer Verbesserung der Garnqualität und einer Reduzierung der Fadenbruchlage bei, da eventuelle Schmutzansammlungen aus dem Endbereich des Faserspeisekanals nicht mehr in den Spinnrotor gelangen können.
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Vorteilhaft ist es zudem, wenn wenigstens eine weitere Blasbohrung in dem Schwenkträger vorgesehen ist, an welche ein erstes Ende einer Luftleitung angeschlossen ist. Ein zweites Ende der Luftleitung ist in diesem Fall auf ein dem Schwenkträger benachbartes Bauteil gerichtet. Hierdurch ist es möglich, nicht nur unmittelbar auf dem Schwenkträger angeordnete Funktionsbauteile, sondern eben auch benachbarte Funktionsbauteile zu reinigen. Die wenigstens eine weitere Blasbohrung ist bevorzugt zusammen mit der wenigstes einen (ersten) Blasbohrung an ein gemeinsames Betätigungsventil angeschlossen.
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Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn das zweite Ende der Luftleitung auf einen Messkopf einer Garnüberwachungseinrichtung gerichtet ist. Auch dieser kann hierdurch in vorteilhafter Weise durch einen von der Offenend-Spinnvorrichtung weg gerichteten Luftstrom gereinigt werden. Fehlfunktionen wie zu seltene oder zu häufige Reinigerschnitte können hierdurch vermieden werden, was ebenfalls zu einer Steigerung der Garnqualität und des Nutzeffekts beiträgt.
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Um die wenigste eine Blasbohrung und ggf. die wenigstens eine weitere Blasbohrung zu betätigen, ist es besonders vorteilhaft, wenn diese an ein Betätigungsventil einer Schneid-/Blaseinheit der Offenend-Spinnvorrichtung angeschlossen ist/sind. Dieses ist ohnehin an der Offenend-Spinnvorrichtung vorhanden und kann deshalb problemlos dazu eingesetzt werden, die Blasbohrung/-en zu betätigen. Die Schneid-/Blaseinheit kommt bei jedem Ansetzvorgang nach einem Fadenbruch oder Reinigerschnitt zum Einsatz, um das Garnende wieder in die Offenend-Spinnvorrichtung zurückzuführen. Somit wird auf diese Weise auch an autarken Arbeitsstellen eine regelmäßige Reinigung bestimmter Funktionsbauteile durchgeführt.
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Nach einer anderen Ausführung ist die Blasbohrung oder sind die Blasbohrungen an ein Betätigungsventil einer Injektorvorrichtung der Offenend-Spinnvorrichtung angeschlossen. Auch diese kommt bei jedem Ansetzvorgang zum Rückführen des Garnendes in die Offenend-Spinnvorrichtung zum Einsatz und gewährleistet somit ebenso eine regelmäßige Reinigung.
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Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Blasbohrung oder die Blasbohrungen an ein Betätigungsventil einer pneumatischen Rotorreinigungsvorrichtung der Offenend-Spinnvorrichtung angeschlossen ist oder sind. Auch dieses wird bei jedem Ansetzvorgang betätigt und sorgt daher auch für eine regelmäßige Reinigung des oder der betreffenden Funktionsbauteile.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Offenend-Spinnmaschine in einer schematischen Übersichtsdarstellung,
- 2 eine Arbeitsstelle einer Offenend-Spinnmaschine mit einer Offenend-Spinnvorrichtung in einer schematischen, teilweise geschnittenen Seitenansicht,
- 3 eine schematische Vorderansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung nach einer ersten Ausführung,
- 4 eine schematische Vorderansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung nach einer zweiten Ausführung,
- 5 eine schematische, geschnittene Seitenansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung in einer detaillierten Darstellung, sowie
- 6 eine schematische, geschnittene Seitenansicht einer Auflösewalze in einer Detaildarstellung.
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Bei der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden identische oder in ihrer Gestaltung und/oder Wirkweise zumindest vergleichbare Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen. Weiterhin werden diese lediglich bei ihrer erstmaligen Erwähnung detailliert erläutert, während bei den folgenden Ausführungsbeispielen lediglich auf die Unterschiede zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen wird. Weiterhin sind aus Gründen der Übersichtlichkeit von mehreren identischen Bauteilen bzw. Merkmalen oftmals nur eines oder nur einige wenige beschriftet.
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1 zeigt eine schematische Vorderansicht einer Offenend-Spinnmaschine 2. Die Offenend-Spinnmaschine 2 weist eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen 34 auf, die auf einer oder auch auf beiden Längsseiten der Offenend-Spinnmaschine 2 zwischen zwei hier nicht bezeichneten Gestellen angeordnet sein können. Jede der Arbeitsstellen 34 weist in ebenfalls bekannter Weise eine Offenend-Spinnvorrichtung 1 zum Verspinnen eines Fasermaterials zu einem Garn 35 auf. Der Aufbau derartiger Offenend-Spinnmaschinen 2 ist soweit bekannt und wird daher an dieser Stelle nicht weiter erläutert.
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2 zeigt nun eine Detaildarstellung einer Arbeitsstelle 34 einer solchen Offenend-Spinnmaschine 2 in einer schematischen, teilweise geschnittenen Seitenansicht. Der Offenend-Spinnvorrichtung 1 wird in an sich bekannter Weise ein Fasermaterial zugeführt und mittels einer in einem Auflösewalzengehäuse 21 angeordneten Auflösewalze 9 in Einzelfasern aufgelöst. Die Auflösewalze 9 ist vorliegend mittels eines Einzelantriebs 19 angetrieben. Die Einzelfasern werden sodann über einen Faserspeisekanal 25 einem Spinnelement, hier einem in einem Rotorgehäuse 6 drehbar angeordneten Spinnrotor 3, zugeführt. Das ersponnene Garn 35 wird sodann aus einer Abzugsöffnung 20 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 abgezogen, wobei es eine Garnüberwachungseinrichtung mit einem Messkopf 30 passiert.
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Die Offenend-Spinnvorrichtung 1 weist dabei einen Grundträger 4 auf, welcher fest mit einem Maschinenrahmen 40 verbunden ist und welcher das Rotorgehäuse 6 mit dem Spinnrotor 3 trägt. Weiterhin weist die Offenend-Spinnvorrichtung 1 einen gegenüber dem Grundträger 4 verschwenkbaren Schwenkträger 5 auf. Dieser bildet einerseits ein Deckelelement 11 aus, welches während des Spinnbetriebs das Rotorgehäuse 6 verschließt und dient andererseits als Träger für vorzugsweise mehrere Funktionsbauteile 7 der Offenend-Spinnvorrichtung 1. Beispielsweise ist als Funktionsbauteil 7 die Auflösewalze 9 an dem Schwenkträger 5 festgelegt. Gemäß vorliegender Darstellung ist weiterhin als Funktionsbauteil 7 ein auswechselbarer Kanalplattenadapter 24 in dem Schwenkträger 5 festgelegt. Der Kanalplattenadapter beinhaltet einen endseitigen Abschnitt des Faserspeisekanals 25, der in diesem Fall mehrteilig ausgebildet ist. Zum Öffnen der Offenend-Spinnvorrichtung 1 mit dem Rotorgehäuse 6 kann der Schwenkträger 5 aus der in durchgezogenen Linien dargestellten Betriebsstellung in eine strichpunktiert dargestellte Wartungsstellung verschwenkt werden.
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Zum Wiederansetzen des Garns 35 nach einem Fadenbruch oder Reinigerschnitt sowie zum Schneiden des Garns 35 weist die Arbeitsstelle 34 weiterhin noch eine Schneid-/Blaseinheit 31 auf, welche an eine Druckluftversorgung 10 der Offenend-Spinnvorrichtung 1 angeschlossen ist. Die Druckluftversorgung 10 beinhaltet wenigstens ein Betätigungsventil 37. Zum Betätigen der Schneid-/Blaseinheit 31 weist die Offenend-Spinnvorrichtung 1 ein Betätigungsventil 37 auf, das seinerseits mit einer Druckluftquelle 36 der Offenend-Spinnmaschine 1 verbunden ist.
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Gemäß vorliegender Darstellung weist die Offenend-Spinnvorrichtung 1 zudem eine Injektorvorrichtung 32 auf, welche dem Rückführen des Garnendes in die Offenend-Spinnvorrichtung 1 dient und hierzu ebenfalls mittels eines Betätigungsventils 37 mit der Druckluftquelle 36 verbunden ist.
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Weiterhin ist gemäß vorliegender Darstellung noch eine pneumatische Rotorreinigungsvorrichtung 33 vorgesehen, welche den Spinnrotor 3 vorzugsweise bei jedem Ansetzvorgang ausbläst. Diese ist ebenfalls mittels eines Betätigungsventils 37 an die Druckluftquelle 36 angeschlossen.
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Die vorliegend gezeigte Arbeitsstelle 34 mit der Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Beispielsweise ist eine Injektorvorrichtung 32 oder eine Schneid-/Blaseinheit 31 nicht unbedingt erforderlich oder diese könnten in abweichender Ausführung gestaltet sein. Selbiges gilt für die pneumatische Rotorreinigungsvorrichtung 33. Ebenso könnten weniger, oder, wie aus den folgenden Figuren hervorgeht, auch noch weitere Funktionsbauteile 7 an dem Schwenkträger 5 angeordnet sein.
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3 zeigt nun eine erste Ausführung einer Offenend-Spinnvorrichtung 1 in einer schematische Vorderansicht. Dabei ist wiederum der Grundträger 4 sowie der gegenüber dem Grundträger 4 verschwenkbare Schwenkträger 5 erkennbar. Das Rotorgehäuse 6 mit dem Spinnrotor 3 ist in dieser Ansicht durch das Deckelelement 11 des Schwenkträgers 5 verdeckt. Erkennbar sind als an dem Schwenkträger 5 festgelegte Funktionsbauteile 7 die Auflösewalze 9 mit dem Auflösewalzengehäuse 21 sowie der Kanalplattenadapter 24 mit dem endseitigen Abschnitt des Faserspeisekanals 25. Dieser endseitige Abschnitt enthält die Ausgangsöffnung 26 des Faserspeisekanals 25, wo die auf die Wand des Spinnrotors 3 aufzuspeisenden Einzelfasern austreten.
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Weiterhin sind gemäß vorliegender Darstellung noch eine Speisevorrichtung 13 und eine Bypassvorrichtung 17 als Funktionsbauteile 7 vorgesehen.
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Die Speisevorrichtung 13 verfügt über eine vorzugsweise einzeln antreibbare Speisewalze 14 sowie einen Speisetisch 15, welche zwischen sich einen Klemmspalt 16 ausbilden. Mittels der Speisevorrichtung 13 wird der Auflösewalze 9 das zu verspinnende Fasermaterial in Form eines Faserbandes zugeführt.
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Die Bypassvorrichtung 17 dient hingegen dazu, der Offenend-Spinnvorrichtung 1 Luft unabhängig von einer Schmutzabscheideöffnung (hier nicht dargestellt) zuzuführen, um dadurch die Schmutzabscheidung zu erleichtern. Die Bypassvorrichtung 17 verfügt hierzu über eine Zuluftöffnung 18. Vorliegend ist die Zuluftöffnung 18 mittels eines Ventileinsatzes 38 regulierbar.
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Gemäß vorliegender Darstellung ist nun eine Blasbohrung 8 in dem Schwenkträger 5 direkt hinter der Bypassvorrichtung 17, genauer gesagt, direkt hinter dem Ventileinsatz 38, angeordnet. Diese ist an die Druckluftversorgung 10 (s. 2) der Offenend-Spinnvorrichtung 1 angeschlossen. Aufgrund der Anordnung der Blasbohrung 8 direkt hinter der Bypassvorrichtung 17 in dem die Bypassvorrichtung 17 tragenden Schwenkträger 5 wird hier bei Betätigung der Blasbohrung 8 ein Reinigungsluftstrom 12 erzeugt, der Verflugungen in der Bypassvorrichtung 17 nach außen hin abbläst. Die Abreinigung der Bypassvorrichtung 17 kann hierdurch besonders zuverlässig und gründlich erfolgen.
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4 zeigt demgegenüber eine andere Ausführung einer erfindungsgemäßen Offenend-Spinnvorrichtung 1. Im Unterschied zu Offenend-Spinnvorrichtung 1 der 3 ist hier eine Blasbohrung 8 direkt hinter dem Klemmspalt 16 der Speisevorrichtung 13 angeordnet. Die Blasbohrung ist ebenfalls an die Druckluftversorgung 10 (s. 2) der Offenend-Spinnvorrichtung 1 angeschlossen. Bei Betätigung der Blasbohrung 8 wird auch hier aufgrund der Anordnung der Blasbohrung direkt hinter dem Klemmspalt 16 ein Reinigungsluftstrom 12 von „innen „nach „außen“ erzeugt. Faseransammlung in dem Klemmspalt, die zu einer Funktionsbeeinträchtigung der Speisevorrichtung 13 führen können, werden hierdurch vermieden.
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5 zeigt eine schematische, geschnittene Seitenansicht einer Offenend-Spinnvorrichtung in einer detaillierten Darstellung. Es wird darauf hingewiesen, dass die Darstellung sehr schematisiert ist und auch Einzelheiten in geschnittener Darstellung zeigt, die in verschiedenen Schnittebenen liegen oder schräg zur Schnittebene liegen und bei korrekter Darstellung ungeschnitten dargestellt werden müssten oder gar nicht erkennbar wären. Dies betrifft beispielsweise den Kanalplattenadapter 24, bei dem in der Schnittdarstellung der Faserspeisekanal 25, die Abzugsöffnung 20 und die pneumatische Rotorreinigungsvorrichtung 33 dargestellt sind. Ebenso betrifft dies die Bypassvorrichtung 17, die eigentlich ungeschnitten erscheinen müsste.
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Die Bypassvorrichtung 17 mit der unmittelbar dahinter angeordneten Blasbohrung 8 sowie der von der Offenend-Spinnvorrichtung 1 weg gerichtete Reinigungsluftstrom 12 ist hier noch einmal gut erkennbar.
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Bei der vorliegenden Offenend-Spinnvorrichtung 1 ist eine weitere Blasbohrung 8 in dem Schwenkträger 5 gezeigt, die auf die Ausgangsöffnung 26 des Faserspeisekanals 25 gerichtet ist. Gemäß vorliegender Darstellung ist die Blasbohrung 8 an die pneumatische Rotorreinigungsvorrichtung 33 angeschlossen und somit zusammen mit dieser betätigbar. Es wird somit in vorteilhafter Weise jedesmal, wenn der Spinnrotor gereinigt wird, was üblicherweise bei jedem Ansetzvorgang der Fall ist, zugleich auch die Ausgangsöffnung 26 des Faserspeisekanals 25 gereinigt.
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Wie vorliegend dargestellt, kann optional auch noch eine weitere Blasbohrung 8 in dem Schwenkträger vorgesehen sein, an welche ein erstes Ende 28 einer Luftleitung 27 angeschlossen ist. Mittels der Luftleitung 27 kann ein Reinigungsluftstrom 12 auch auf angrenzende Funktionsbauteile 7 gerichtet werden, die nicht direkt an dem Schwenkträger 5 angeordnet sind. Hierzu wird das zweite Ende 29 direkt auf das betreffende Funktionsbauteil 7 gerichtet. Dies ist vorliegend lediglich beispielhaft dargestellt.
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6 zeigt schließlich noch eine schematische, geschnittene Seitenansicht einer Auflösewalze 9 in einer Detaildarstellung. Wie bereits im Zusammenhang mit den vorherigen Figuren erwähnt wird die Auflösewalze 9 bevorzugt mittels eines Einzelantriebs 19 (hier nicht dargestellt) angetrieben. Um die Auflösewalze 9, die an dem Schwenkträger 5 angeordnet ist, zusammen mit diesem gegenüber dem Grundträger 4, der den Einzelantrieb 19 trägt, verschwenken zu können, ist eine Kupplungsvorrichtung zwischen dem Schaft 39 der Auflösewalze 9 und dem an dem Grundträger 4 angeordneten, hier nicht dargestellten Einzelantrieb 19 vorgesehen. Diese beinhaltet ein erstes Kupplungsstück 22, das vorliegend als Innensechskant ausgebildet ist und in dem Schaft 39 angeordnet ist, sowie ein mit diesem zusammenwirkendes, zweites Kupplungsstück 23, das vorliegend als Außensechskant an dem Einzelantrieb 19 vorgesehen ist.
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Um die Kupplungsstücke 22 und 23 von Faseransammlungen abreinigen zu können und das Funktionieren der Kupplungsvorrichtung zu gewährleisten, ist eine Blasbohrung 8 in dem Grundträger 4 direkt hinter dem dem zweiten Kupplungsstück 23 und damit auch direkt hinter dem ersten Kupplungsstück 22 vorgesehen. Auch hier wird wiederum ein von der der Offenendspinnvorrichtung 1 weg gerichteter Reinigungsluftstrom 12 von innen nach außen erzeugt.
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Um die in den 3 - 6 gezeigten Blasbohrungen betätigen zu können, werden diese bevorzugt mittels eines der bereits an der Offenend-Spinnvorrichtung 1 vorhandenen Betätigungsventile 37 an die Druckluftversorgung 10 angeschlossen. Diese sind in 2 dargestellt. Natürlich ist es aber auch möglich, für eine oder mehrere Blasbohrungen 8 ein separates Betätigungsventil 37 vorzusehen. Besonders bevorzugt wird die wenigstens eine Blasbohrung 8 an das Betätigungsventil 37 der Schneid-/Blaseinheit 31 angeschlossen, so dass mit jedem Blasvorgang der Schneid-/Blaseinheit 31 zugleich eine Reinigung des betreffenden Funktionsbauteils 7 stattfindet.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der unabhängigen Ansprüche entsteht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Offenend-Spinnvorrichtung
- 2
- Offenend-Spinnmaschine
- 3
- Spinnrotor
- 4
- Grundträger
- 5
- Schwenkträger
- 6
- Rotorgehäuse
- 7
- Funktionsbauteil
- 8
- Blasbohrung
- 9
- Auflösewalze
- 10
- Druckluftversorgung
- 11
- Deckelelement
- 12
- Reinigungsluftstrom
- 13
- Speisevorrichtung
- 14
- Speisewalze
- 15
- Speisetisch
- 16
- Klemmspalt
- 17
- Bypassvorrichtung
- 18
- Zuluftöffnung
- 19
- Einzelantrieb
- 20
- Abzugsöffnung
- 21
- Auflösewalzengehäuse
- 22
- erstes Kupplungsstück
- 23
- zweites Kupplungsstück
- 24
- Kanalplattenadapter
- 25
- Faserspeisekanal
- 26
- Ausgangsöffnung
- 27
- Luftleitung
- 28
- erstes Ende der Luftleitung
- 29
- zweites Ende der Luftleitung
- 30
- Messkopf
- 31
- Schneid-/Blaseinheit
- 32
- Injektorvorrichtung
- 33
- pneumatische Rotorreinigungsvorrichtung
- 34
- Arbeitsstelle
- 35
- Garn
- 36
- Druckluftquelle
- 37
- Betätigungsventil
- 38
- Ventileinsatz
- 39
- Schaft
- 40
- Maschinenrahmen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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