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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswuchten eines Rotationskörpers, insbesondere eines Rotationskörpers mit einem Metall- und/oder Keramikmantel.
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Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Auswuchten eines Rotationskörpers mit einem beschichteten Metallmantel, insbesondere einem keramisch beschichteten Metallmantel. In einer möglichen Ausgestaltung handelt es sich bei dem Rotationskörper um eine Galette zur Fadenführung in einer Textilmaschine.
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Galetten sind Schlüsselkomponenten bei der Filamentgarnherstellung. Es handelt sich üblicherweise um beheizbare, rotierende Zylinder, die die Filamente durch die Textilmaschinen bewegen. Galetten sind üblicherweise einseitig gelagert und rotieren mit hoher Geschwindigkeit, wofür sie durch eine elektrische Maschine angetrieben werden.
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Um der mechanischen und chemischen Belastung durch die Fadenführung der Garne standzuhalten, wird der Metallmantel von Galetten häufig keramisch beschichtet. Es sind jedoch auch metallische Beschichtungen üblich, beispielsweise druch Hartverchromen. Der Metallmantel selbst besteht üblicherweise aus Stahl und/oder Aluminium.
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Aufgrund der hohen Drehzahlen ist der Rundlauf der Galetten von entscheidender Bedeutung. Galetten werden daher üblicherweise ausgewuchtet, indem an dem Metallmantel Material entfernt wird, beispielsweise durch Einbringen von Bohrungen an einer Stirnseite des Metallmantels. Ein solches Auswuchten kann zum einen in regelmäßigen Abständen während des Betriebs notwendig werden, und zum anderen bei einer Wiederherstellung einer verbrauchten Beschichtung, insbesondere einer verbrauchten keramischen Beschichtung.
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Das Auswuchten von Galetten ist in Druckschrift
EP 0 349 829 A2 beschrieben. Druckschrift
CN 1 10 426 151 A zeigt eine Auswuchtmaschine, bei welcher das Auswuchten durch Materialabtrag erfolgt. Weiterer Stand der Technik zum Auswuchten ist aus Druckschriften
JP S54- 16 992 U und
US 4 842 485 A bekannt.
Die Lebensdauer von Galetten war bisher dadurch begrenzt, dass nach einer Reihe von Auswuchtvorgängen der zum Auswuchten vorgesehene Bereich so mit Bohrungen durchsetzt war, dass ein weiteres Auswuchten nicht mehr möglich war.
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Ähnliche Probleme treten auch bei anderen Rotationskörpern wie Drahtziehwalzen oder Druckwalzen auf, wenn diese ausgewuchtet werden sollen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein verbessertes Verfahren zum Auswuchten von Rotationskörpern zur Verfügung zu stellen.
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Diese Aufgabe wird durch die Verfahren gemäß Anspruch 1 und 10 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die vorliegende Erfindung umfasst ein Verfahren zum Auswuchten eines Rotationskörpers, insbesondere eines Rotationskörpers mit einem Metall- und/oder Keramikmantel, wobei zum Auswuchten des Rotationskörpers mindestens ein Wuchtelement in einer im Rotationskörper und insbesondere im Metall- und/oder Keramikmantel vorgesehenen Nut angeordnet wird. Durch dieses Vorgehen ist anders als im Stand der Technik die Anzahl der Wuchtvorgänge nicht mehr eingeschränkt, da für weitere Wuchtvorgänge entweder zusätzliche Wuchtelemente in der Nut angeordnet werden können, oder bereits vorhandene Wuchtelemente entfernt oder in ihrer Position verschoben werden können.
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In einer möglichen Ausgestaltung kann der Metall- und/oder Keramikmantel den Rotationskörper bilden. Der Rotationskörper kann neben dem Metall- und/oder Keramikmantel jedoch auch noch weitere Komponenten umfassen, insbesondere innerhalb des Metall- und/oder Keramikmantels angeordnete Komponenten.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Rotationskörper um einen beschichteten Rotationskörper, insbesondere einen keramisch beschichteten Rotationskörper und/oder bei dem Metallmantel um einen beschichteten Metallmantel, insbesondere um einen keramisch beschichteten Metallmantel.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die Nut in einer axialen Stirnfläche des Rotationskörpers und insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels vorgesehen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Umfangsfläche des Rotationskörpers und insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels eine Nutzfläche des Rotationskörpers darstellt, beispielsweise eine Führungsfläche, z.B. für Fäden.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind in beiden Stirnflächen jeweils eine Nut vorgesehen, um so ein beidseitiges Auswuchten zu ermöglichen.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umgibt die Nut die Achse des Rotationskörpers ringförmig über zumindest einen Teil des Umfangs und gegebenenfalls den gesamten Umfang des Rotationskörpers. Insbesondere verläuft die Nut hier koaxial zur Drehachse des Rotationskörpers.
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Zum einen hat die Nut selbst damit keinen Einfluss auf die Unwucht des Rotationskörpers, da sie rotationssymmetrisch zur Rotationsachse des Rotationskörpers ausgeführt ist, zum anderen erlaubt sie so die Platzierung des Wuchtkörpers an entsprechenden bzw. beliebigen Umfangspositionen.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird das Wuchtelement lösbar in der Nut befestigt. Dies ermöglicht es, das Wuchtelement bei späteren Wuchtvorgängen entweder zu entfernen oder in seiner Position zu verschieben.
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Insbesondere kann die lösbare Befestigung des Wuchtelementes erfolgen, indem dieses durch eine Schraube in der Nut verspannt wird. Dies erlaubt eine sichere und dennoch leicht lösbare Befestigung.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Nut beidseitig einen Hinterschnitt auf.
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Insbesondere ist daher die Breite eines oberen Öffnungsbereiches der Nut geringer als die Breite der Nut unterhalb des Öffnungsbereiches.
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Die Hinterschnitte kragen bevorzugt ausgehend von den Seitenwänden der Nut nach innen aus oder werden durch die nach innen auskragenden Seitenwände gebildet.
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In einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung werden die Hinterschnitte durch sich von einem Bodenbereich der Nut ausgehend schräg nach innen verlaufende Seitenwände der Nut gebildet.
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Insbesondere kann die Nut daher die Form eines umgekehrten V aufweisen.
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In einer möglichen Ausgestaltung wird das mindestens eine Wuchtelement zwischen den Hinterschnitten und einem Bodenbereich der Nut verspannt. Dies kann insbesondere dadurch erfolgen, dass eine sich auf einem Bodenbereich der Nut abstützende Spannschraube Schulterbereiche des Wuchtelementes mit den Hinterschnitten verspannt.
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Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung umfasst das mindestens eine Wuchtelement einen ersten und einen zweiten Teil, welche einzeln in die Nut eingesetzt und in der Nut in Erstreckungsrichtung nebeneinandergeschoben werden. Dies ermöglicht eine Ausgestaltung, bei welcher das aus dem ersten und dem zweiten Teil bestehende Wuchtelement eine größere Breite aufweist als die Öffnung der Nut. Daher kann das Wuchtelement auch bei einer Ausgestaltung der Nut mit Hinterschnitten in die Nut eingesetzt werden und die Nut in Breitenrichtung dennoch ausfüllen.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist eine Spannschraube vorgesehen, welche zwischen den beiden Teilen des Wuchtelements hindurchgeht. Insbesondere dient die Spannschraube dabei zum Verspannen der beiden Teile des Wuchtelementes in der Nut. In einer möglichen Ausgestaltung stützt sich die Spannschraube an einem Bodenbereich der Nut ab.
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In einer möglichen Ausgestaltung ist das Gewinde für die Spannschraube jeweils in die aneinander angrenzenden Seitenflächen der beiden Teile des Wuchtelements eingearbeitet. Insbesondere umfasst jedes der beiden Teile eine Hälfte des Gewindes.
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In einer möglichen Ausgestaltung weist das Wuchtelement im Querschnitt eine sich nach oben verjüngende Form auf, welche bevorzugt einer Schräge der Seitenwände der Nut entspricht.
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Insbesondere weisen die Außenflächen des Wuchtelementes und/oder der Teile des Wuchtelementes einen schrägen Verlauf nach oben und innen auf, welcher bevorzugt dem Verlauf der Seitenwände der Nut entspricht.
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Durch eine Ausgestaltung der Nut mit von einem Bodenbereich der Nut ausgehend schräg nach innen verlaufenden Seitenwände wird das Wuchtelement zentriert und/oder werden die beiden Teile des Wuchtelementes durch das Verspannen in der Nut keilförmig in den nach oben enger werdenden Bereich der Nut und damit gleichzeitig aufeinander gepresst.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird die Nut durch Materialabtrag in den Rotationskörper und insbesondere den Metall- und/oder Keramikmantel eingebracht, insbesondere eingefräst. In einer möglichen Ausgestaltung kann das Einbringen der Nut im Rahmen einer Aufarbeitung eines bereits benutzten, verschlissenen Rotationskörpers erfolgen.
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Gemäß Anspruch 1 der vorliegenden Erfindung erfolgt das Einbringen der Nut, nachdem der Rotationskörper zunächst auf andere Art und Weise ausgewuchtet wurde.
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Erfindungsgemäß erfolgt das Auswuchten bei mindestens einem ersten Auswuchtvorgang durch gezielten lokalen Materialabtrag am Rotationskörper, insbesondere am Metall- und/oder Keramikmantel, insbesondere durch Einbringen von Bohrungen in eine Stirnseite des Rotationskörpers, insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels. Das erfindungsgemäße Auswuchten durch Einbringen der Nut in den Rotationskörper, insbesondere den Metall- und/oder Keramikmantel und das Befestigen des mindestens einen Wuchtelementes in der Nut zum Auswuchten des Rotationskörpers erfolgt dagegen bei mindestens einem zweiten, nach dem ersten Auswuchtvorgang erfolgenden Auswuchtvorgang.
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Insbesondere ist ein erfindungsgemäßes Auswuchten daher auch dann noch möglich, wenn aufgrund von fehlendem Platz beziehungsweise fehlendem Material am Rotationskörper, insbesondere am Metall- und/oder Keramikmantel ein Auswuchten durch gezielten lokalen Materialabtrag nicht mehr möglich ist.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung kann das Einbringen der Nut in den Rotationskörper, insbesondere den Metall- und/oder Keramikmantel in einem Bereich erfolgen, in welchem zuvor ein Auswuchten durch Materialabtrag erfolgte. Insbesondere kann die Nut in eine Stirnseite des Rotationskörpers, insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels eingebracht werden, in welche zuvor Bohrungen zum Auswuchten des Rotationskörpers durch Materialabtrag eingebracht wurden. Da die Bohrungen üblicherweise ohnehin mit einem gewissen Mindestabstand zu den Umfangsflächen des Rotationskörpers, insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels in axialer Richtung erfolgen, kann nun erfindungsgemäß in jenem Bereich, in welchem zuvor lokal einzelne Bohrungen eingebracht wurden, durchgehend um den Umfang herum die Nut eingebracht werden. Soweit hierdurch die Bohrungen nicht ohnehin komplett entfernt und durch die durchgehende Nut ersetzt werden, sind deren Reste jedenfalls für das Einbringen der Wuchtkörper unproblematisch.
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Gemäß der Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung gemäß Anspruch 10 erfolgt das erfindungsgemäße Auswuchten im Rahmen einer Wiederaufarbeitung des Rotationskörpers, insbesondere nachdem eine Beschichtung oder Hülle des Rotationskörpers, insbesondere dem Metall- und/oder Keramikmantels erneuert wurde, insbesondere eine keramische Beschichtung oder eine keramische Hülle des Rotationskörpers, insbesondere dem Metall- und/oder Keramikmantels.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Rotationskörper um eine Galette und/oder den Metallmantel einer Galette zur Fadenführung in einer Textilmaschine, insbesondere einer Spinnereimaschine. Wie bereits eingangs beschrieben müssen solche Galetten regelmäßig ausgewuchtet werden. Die vorliegende Erfindung erhöht die erreichbare Nutzungsdauer der Galetten erheblich.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Rotationskörper um eine Drahtziehwalze, insbesondere eine metallische Drahtziehwalze. Die Drahtziehwalze kann eingelegte Keramikringe umfassen.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Rotationskörper um eine Druckwalze, insbesondere eine vollkeramische oder keramisch beschichtete Druckwalze.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Rotationskörper induktiv beheizbar. Insbesondere weist er hierfür eine oder mehrere eingebettete, innerhalb des Metall- und/oder Keramikmantels angeordnete Spulen auf.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird der Rotationskörper motorisch angetrieben, insbesondere über einen Elektromotor.
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Gemäß einer möglichen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der Rotationskörper einseitig gelagert.
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Die vorliegende Erfindung umfasst weiterhin eine Wuchtmaschine zum Auswuchten eines Rotationskörpers gemäß einem Verfahren, wie es oben beschrieben wurde.
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Die Wuchtmaschine umfasst bevorzugt einen Fräskopf zum Einbringen der Nut und eine Wuchtstation zum Auswuchten des Rotationskörpers mittels des mindestens einen in der Nut angeordneten Wuchtelements.
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Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen und Zeichnungen näher beschrieben.
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Dabei zeigen:
- 1: ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rotationskörpers in einer Prinzipdarstellung,
- 2: eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Rotationskörpers in einer konkreten Umsetzung als Galette,
- 3: einen Schnitt quer zur Nut bei einem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- 4a und 4b ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Wuchtelementes, wobei 4a das Wuchtelement in einer Draufsicht und 4b das Wuchtelement bzw. dessen beiden Teile in einer Schnittansicht entlang der Ebene A-A in 4a zeigen, und
- 5: eine Draufsicht auf ein Wuchtelement und die Nut im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rotationskörpers, von welchem in 1 lediglich der Metall- und/oder Keramikmantel 10 dargestellt ist. In einer möglichen Ausgestaltung umfasst der Rotationskörper lediglich den Metall- und/oder Keramikmantel 10 und wird daher durch diesen gebildet. In alternativen Ausgestaltungen umfasst der Rotationskörper weitere Komponenten, insbesondere Komponenten im Inneren des Metall- und/oder Keramikmantels 10.
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Der Rotationskörper und/oder der Metall- und/oder Keramikmantel 10 weist bevorzugt eine Beschichtung auf, beispielsweise eine metallische oder keramische Beschichtung.
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In einer möglichen Ausgestaltung besteht der Rotationskörper und/oder Metall- und/oder Keramikmantel 10 aus eine Metall wie z.B. Stahl und/oder Aluminium und/oder einem keramischen Werkstoff wie z.B. AI203, ZrO2, ZTA, ATZ und/oder Si3N4.
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Bei dem Rotationskörper und/oder dem Metall- und/oder Keramikmantel 10 handelt es sich, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, bevorzugt um ein rotationssymmetrisches Element, insbesondere um ein kreiszylinderförmiges Element.
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Zum Auswuchten des Rotationskörpers 10 weist der Rotationskörper und insbesondere der Metall- und/oder Keramikmantel eine Nut 30 auf, in welcher mindestens ein Wuchtelement 40 angeordnet ist. Wie in 1 dargestellt ist die Nut 30 bevorzugt in mindestens einer Stirnfläche 20 des Rotationskörpers und insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels vorgesehen. In einer möglichen Ausgestaltung können Nuten in beiden Stirnflächen des Rotationskörpers und insbesondere des Metall- und/oder Keramikmantels vorgesehen sein.
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Bevorzugt ist das Wuchtelement 40 lösbar in der Nut 30 befestigt. Daher kann es zum Auswuchten in seiner Position verschoben oder auch wieder aus der Nut entnommen werden. Zum Auswuchten können je nach vorhandener Umwucht auch mehrere Wuchtelemente in der Nut angeordnet werden.
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Eine mögliche Ausgestaltung der Nut 30 sowie des Wuchtelementes 40 wird im Folgenden anhand der 3 und 4 näher beschrieben. Nun soll jedoch zunächst anhand von 2 ein mögliches Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Rotationskörper und insbesondere weitere mögliche Komponenten des Rotationskörpers beschrieben werden.
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Das in 2 angezeigte Ausführungsbeispiel des Rotationskörpers ist induktiv beheizbar. Hierfür sind im Inneren des Metall- und/oder Keramikmantels 10 ein Induktorkern 11 sowie Wicklungen 12 vorgesehen, über welche induktiv Energie in den Rotationskörper eingebracht werden kann, um diesen zu erwärmen.
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Wie in 2 ersichtlich weist der Rotationskörper eine Aufnahme auf, mittels welcher er auf einen Befestigungsdorn 15 einseitig aufgeschoben wird. Über den Dorn 15 ist der Rotationskörper einseitig gelagert und wird über diesen angetrieben.
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Bei dem Ausführungsbeispiel kann es sich insbesondere um eine Galette für die Filamentgarnherstellung handeln. Solche Galetten bewegen Filamente durch Textilmaschinen und rotieren hierfür mit einer hohen Geschwindigkeit, während die Filamente an der Umfangsfläche der Galette geführt sind. Die Umfangsfläche ist daher einem hohen Verschleiß ausgesetzt. Sie ist daher bevorzugt beschichtet, insbesondere keramisch oder metallisch beschichtet.
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Die vorliegende Erfindung kann jedoch auch bei anderen Rotationskörpern zum Einsatz kommen. Beispiele hierfür sind metallische Drahtziehwalzen (i.d.R. mit eingelegten Keramikringen) oder vollkeramische oder keramische beschichtete Druckwalzen.
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3 zeigt nun einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel der in der vorliegenden Erfindung zum Einsatz kommenden Nut 30 sowie eines in der Nut angeordneten Wuchtelementes 42, 43. 4 zeigen das Wuchtelement und 5 zeigt die Nut und das Wuchtelement in einer entsprechenden Draufsicht.
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Wie aus 3 ersichtlich, ist die Nut auch in diesem Ausführungsbeispiel, wie in 1 gezeigt, in einer Stirnfläche 20 des Metallmantels vorgesehen, 3 zeigt daher einen Radialschnitt durch die Stirnseite des Metallmantels. Eine Anordnung der Nut am Umfang des Metallmantels wäre theoretisch jedoch ebenfalls denkbar, soweit dort ausreichend Platz verfügbar ist.
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Die Nut 30 weist auf beiden Seiten Hinterschnitte 31 auf. Im Ausführungsbeispiel werden diese Hinterschnitte dadurch gebildet, dass die Seitenwände der Nut schräg nach oben und innen verlaufen. Die Nut weist daher die Form eines umgekehrten V auf. In einer alternativen Ausgestaltung, welche nicht dargestellt ist, könnte die Nut jedoch auch eine umgedrehte T-Form mit die Hinterschnitte bildenden, in die Nut hineinragenden Randbereichen am oberen Ende der Seitenwände der Nut.
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Das Wuchtelement 42, 43 wird an einer bestimmten Stelle in der Nut fixiert, indem es zwischen einem Bodenbereich 32 der Nut und den Hinterschnitten 31 verspannt wird. Im Ausführungsbeispiel erfolgt dies durch eine Spannschraube 41, welche durch das Wuchtelement hindurchgeht und sich am Bodenbereich 32 abstützt und hierdurch Schulterbereiche des Wuchtelementes gegen die Hinterschnitte 31 presst.
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Wie aus 3 und 4 ersichtlich weisen die äußeren Seitenflächen des Wuchtelementes 42, 43 eine Schräge auf, welche der Schräge der Seitenwände der Nut entspricht. Das Wuchtelement wird durch die Spannschraube daher keilartig in der Nut verspannt.
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Im Abstützbereich für die Spannschraube 41 kann der Bodenbereich 42 der Nut eine weitere Nut aufweisen oder konkav ausgeführt sein, bspw. um eine Zentrierung der Spannschraube zu ermöglichen. Im Ausführungsbeispiel weist der Bodenbereich 32 eine weitere Nut auf, in welche ein Vorsprung an der Unterseite des Wuchtelementes 42, 43 hineinreicht.
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Wie aus 4 und 5 ersichtlich ist das Wuchtelement im Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgeführt, und weist insbesondere einen ersten Teil 42 und einen zweiten Teil 43 auf, welche innerhalb der Nut nebeneinander mit einer in Erstreckungsrichtung der Nut verlaufenden Trennlinie zwischen den beiden Teilen angeordnet sind. Die beiden Teile 42 und 43 können daher einzeln an unterschiedlichen Positionen der Nut in die Nut eingebracht und dann in Erstreckungsrichtung der Nut nebeneinander geschoben werden. Bevorzugt füllen sie im nebeneinandergeschobenen Zustand die Breite in der Nut im Wesentlichen aus und/oder weisen insgesamt eine Breite auf, welche größer ist als die Öffnungsbreite der Nut.
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Durch die Spannschraube 41 werden die beiden Teile 42, 43 durch das Verspannen mit den schrägen Innenflächen der Nut auch gegeneinander verspannt.
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Im Ausführungsbeispiel geht die Spannschraube 41 zwischen den beiden Teilen 42 und 43 des Wuchtelementes hindurch, d. h. die Spannschraube 41 verläuft innerhalb der Trennebene zwischen den beiden Teilen. Das Gewinde für die Spannschraube 41 ist jeweils zur Hälfte in den inneren, nebeneinander angeordneten Seitenflächen der Teile, welche sich über die Trennebene gegenüberliegen, vorgesehen.
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Bevorzugt liegen die beiden inneren Seitenflächen der Teile 42 und 43 im nebeneinandergeschobenen und befestigten Zustand aufeinander auf und stützen sich aufeinander, während sie mittels der Spannschraube gegen die seitlichen Hinterschnitte 31 verspannt und gegeneinander gepresst sind.
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Die Spannschraube 41 fixiert daher beide Teile 42 und 43 des Wuchtelementes gleichzeitig in der Nut.
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Im Ausführungsbeispiel weist das Wuchtelement bzw. weisen die beiden Teile des Wuchtelementes wie aus 4a ersichtlich jeweils die Form eines Ringsegmentes auf. Insbesondere weisen sie dabei gebogene Seitenflächen mit einem Krümmungsradius r1 bzw. r2 auf, welche dem Verlauf der Ringnut 30 und dem Krümmungsradius der Seitenflächen der Ringnut 30, in welche sie eingebracht werden, entsprechen.
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Die vorliegende Erfindung erhöht die Wiederverwendbarkeit von Rotationskörpern und insbesondere von Galetten um ein Vielfaches.
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Insbesondere können durch das Einbringen der Nut und das Auswuchten durch innerhalb der Nut eingebrachte, ausgerichtete und fixierte Wuchtelemente auch solche Rotationskörper, welche mit Methoden des Stands der Technik nicht mehr ausgewuchtet werden konnten und daher als endgültig kaputt angesehen wurden, wieder nutzbar gemacht werden.
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Insbesondere kann dabei wie im Ausführungsbeispiel beschrieben eine umgedrehte V-Nut in den Rand des Metallmantels eingefräst werden, um die Wuchtelemente innerhalb des Randes anzuordnen und in der Nut zu fixieren.