DE102022125912A1 - Kanüle für die Injektion von Medikamenten - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kanüle (1) für die Injektion von Medikamenten, welches ein an einer mit einem Medikament (3) oder dergleichen gefüllten Zylinderampulle (2) verbindbares Kanülengehäuse (10) sowie ein durch das Kanülengehäuse (10) geführtes Kanülenrohr (11) mit einem vorderen Einstechteil (110) mit mindestens einer Öffnung (1100) in ihrem Front- oder Spitzenbereich sowie mit einem hinteren Einstechteil (111) zur Einbringung des Kanülenrohrs (11) durch die Verschlusskappe (20) einer Zylinderampulle (2) in die Zylinderampulle (2) aufweist. Die erfindungsgemäße Kanüle (1) ist dadurch gekennzeichnet, dass der Front- oder Spitzenbereich (1110) des hinteren Einstechteils (111) in Längsrichtung (L) verschlossen ist, wobei das hintere Einstechteil (111) in seinem Einstechbereich (1111) mindestens eine seitliche Öffnung (1112) aufweist.
Description
- Technisches Gebiet
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kanüle für die Injektion von Medikamenten und anderen injektionsfähigen Flüssigkeiten unterschiedlicher Viskosität gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Stand der Technik
- Aus dem Stand der Technik sind bereits Kanülen für die Injektion von Medikamenten bekannt, welche ein an einer - zumeist zur einmaligen Verwendung ausgebildeten und - mit einem Medikament gefüllten Zylinderampulle verschraubbares Kanülengehäuse umfassen, in dem ein Kanülenrohr mit einem vorderen Einstechteil zur Einbringung in einen menschlichen oder tierischen Körper und einem hinteren Einstechteil zur Einbringung des Kanülenrohrs durch die Verschlusskappe einer Zylinderampulle in die Zylinderampulle aufgenommen sind.
- Der Einsatz von Zylinderampullen für die Injektion von Medikamenten wird weitestgehend genutzt, da sie als Einmalartikel bis zum Aufstechen steril sind und so meistens ohne Konservierungsmittel auskommen, was ein großer Vorteil ist. Diese Zylinderampullen sind mit einer Verschlusskappe verschlossen, die in der Regel aus Silikon gebildet ist. Diese wird durch die rückseitige Kanüle, also dem hinteren Einstechteil des Kanülenrohrs durchstochen. Dieser hintere Einstechteil einer Kanüle ist gemäß dem Stand der Technik entweder stumpf oder angeschrägt und dadurch schneidend spitz. Problematisch dabei ist, dass beim Durchstechen der Verschlusskappe das selbige ausgestanzt wird und häufig in der Kanüle verbleibt. Wird jetzt unter die Haut injiziert, gelangt das Kappenfragment ins Gewebe. Dort kann es als Fremdkörper Allergien auslösen, sich entzünden, oder sonstige Beschwerden verursachen. Darüber hinaus ist dieses Kappenfragment nicht steril, da es von der Außenhaut der Kappe stammt.
- Darstellung der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorgenannten Nachteile zu beseitigen und eine Kanüle zu schaffen, welche in Bezug auf das Kanülenrohr rückstandsloses Einbringen des hinteren Einstechteils durch die Verschlusskappe einer Zylinderampulle erlaubt.
- Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Kanüle sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
- Die vorliegende Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Front- oder Spitzenbereich des hinteren Einstechteils der erfindungsgemäßen Kanüle in Längsrichtung verschlossen ist, wobei das hintere Einstechteil in seinem Einstechbereich mindestens eine seitliche Öffnung aufweist, um hierdurch wirksam zu gewährleisten, dass beim Einstechen des hinteren Einstechteils in die Verschlusskappe einer Zylinderampulle keine Klappenfragmente in das Kanülenrohr gelangen.
- Kurzbeschreibung der Zeichnungen
- Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Kanüle ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
- In den Zeichnungen zeigen
-
1 die erfindungsgemäße Kanüle in einer vorteilhaften Ausführungsform in der Seitenansicht an einer Zylinderampulle mit Verschlusskappe; -
2 das hintere Einstechteil der erfindungsgemäßen Kanüle in einer vorteilhaften Ausführungsform in der Seitenansicht in eingestochener Position in einer Zylinderampulle mit Verschlusskappe; -
3 das hintere Einstechteil der erfindungsgemäßen Kanüle in einer weiteren Ausführungsform mit mehreren seitlichen Öffnungen; -
4 eine Kanüle gemäß dem Stand der Technik, in der durch das Einstechen in die Zylinderampulle ein Kappenfragment eingebracht ist. - Ausführung der Erfindung
- Wie aus
1 ersichtlich, umfasst die erfindungsgemäße Kanüle 1 ein an einer mit einem Medikament 3 oder dergleichen gefüllten Zylinderampulle 2 verbindbares - vorzugsweise verschraubbares - Kanülengehäuse 10 sowie ein durch das Kanülengehäuse 10 geführtes Kanülenrohr 11 mit einem vorderen Einstechteil 110 mit mindestens einer Öffnung 1100 in ihrem Front- oder Spitzenbereich sowie mit einem hinteren Einstechteil 111 zur Einbringung des Kanülenrohrs 11 durch die Verschlusskappe 20 einer Zylinderampulle 2 in die Zylinderampulle 2. Zur Verbindung des Kanülengehäuses 10 mit der Zylinderampulle 2 kommen selbstverständlich auch sämtliche dem Fachmann geläufige, alternative Verbindungsmöglichkeiten wie bspw. Klemm-, Schnapp-, Steck- oder dergleichen geartete Verbindungen in Betracht, so dass diese hier nicht abschließend aufgelistet sind. - Das Kanülenrohr 11 muss nicht zwingend einteilig, sondern kann auch aus mehreren Kanülenrohrabschnitten oder Rohrteilen (bspw. einem vordere Einstechteil-Rohr 110 und einem hinteren Einstechteil-Rohr 111) gebildet sein.
- Der Front- oder Spitzenbereich 1110 des hinteren Einstechteils 111 ist in Längsrichtung L verschlossen und das hintere Einstechteil 111 weist in seinem Einstechbereich 1111 mindestens eine längliche Öffnung 1112 auf.
- In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die mindestens eine seitliche Öffnung 1112 mit Blick in Längsrichtung von der vorderen Spitze 11100 des hinteren Einstechteils 111 in Richtung des vorderen Einstechteils 110 durch die Außenwandung 11101 des Front- oder Spitzenbereichs 1110 des hinteren Einstechteils 111 verdeckt, so dass gewährleistet ist, dass auch die in Bezug auf die vordere Spitze beabstandete Öffnung 1112 derart gelegen - vorzugsweise zurückgelegen - ist, dass beim Einstechvorgang kein Material der Kappe in die Öffnung 1112 eindringen kann.
- Hierzu kann es vorteilhaft sein, dass jeder Durchmesser eines Querschnitts 11110 einer zwischen der seitlichen Öffnung 1112 und der vorderen Spitze 11100 des hinteren Einstechteils 111 verlaufenden Außenwandung 11101 des Front- oder Spitzenbereichs 1110 des hinteren Einstechteils 111 mindestens so groß oder größer ist als der entsprechend korrespondierende Durchmesser des Querschnitts 11120 der umlaufenden Außenwandung 11121 im Bereich der mindestens einen seitlichen Öffnung 1112.
- Die seitliche Öffnung 1112 ist in Seitenansicht der Kanüle 1 vorzugsweise bogen- oder teilbogenförmig ausgebildet, wobei auch andere bspw. eckige, runde, ovale oder sonstige Ausbildungen in Betracht kommen.
- Die vordere Spitze 11100 muss sich - gemäß allgemeinem Sprachgebrauch - nicht zwingend verjüngen, kann aber vorzugsweise verjüngt ausgebildet sein, wie dies in den
1-3 gezeigt ist. - Wie aus
3 ersichtlich, sind ein- oder mehrseitig am hinteren Einstechteil 111 vorzugsweise mehrere seitliche, runde Öffnungen 1112 ausgebildet. -
4 zeigt eine Kanüle 1' mit einem vorderen Einstechteil 110', wie es aus dem Stand der Technik (SdT) bekannt ist. Zu sehen ist, wie durch die Ausgestaltung der vorderen Öffnung am Einstechteil 110' am das Einstechen in die Verschlusskappe 20 der Zylinderampulle 2 ein Kappenfragment 200 in das Einstechteil 110' eingebracht ist. - Liste der Bezugsziffern
-
- 1
- Kanüle
- 1'
- Kanüle gemäß SdT
- 2
- Zylinderampulle
- 3
- Medikament
- 10
- Kanülengehäuse
- 11
- Kanülenrohr
- 20
- Verschlusskappe
- 200
- Kappenfragment
- 110
- vorderes Einstechteil
- 111
- hinteres Einstechteil
- 111'
- hinteres Einstechteil gemäß SdT
- 1110
- Front- oder Spitzenbereich des hinteren Einstechteils
- 1111
- Einstechbereich am hinteren Einstechteil
- 1112
- Öffnung/en
- 1112'
- vordere Öffnung am hinteren Einstechteil gemäß SdT
- 11100
- vordere Spitze des hinteren Einstechteils
- 11101
- Außenwandung des Front- oder Spitzenbereichs
- L
- Längsrichtung
Claims (6)
- Kanüle (1) für die Injektion von Medikamenten, welches ein an einer mit einem Medikament (3) oder dergleichen gefüllten Zylinderampulle (2) verbindbares Kanülengehäuse (10) sowie ein durch das Kanülengehäuse (10) geführtes Kanülenrohr (11) mit einem vorderen Einstechteil (110) mit mindestens einer Öffnung (1100) in ihrem Front- oder Spitzenbereich sowie mit einem hinteren Einstechteil (111) zur Einbringung des Kanülenrohrs (11) durch die Verschlusskappe (20) einer Zylinderampulle (2) in die Zylinderampulle (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Front- oder Spitzenbereich (1110) des hinteren Einstechteils (111) in Längsrichtung (L) verschlossen ist, wobei das hintere Einstechteil (111) in seinem Einstechbereich (1111) mindestens eine seitliche Öffnung (1112) aufweist.
- Kanüle (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine seitliche Öffnung (1112) mit Blick in Längsrichtung von der vorderen Spitze (11100) des hinteren Einstechteils (111) in Richtung des vorderen Einstechteils (110) durch die Außenwandung (11101) des Front- oder Spitzenbereichs (1110) des hinteren Einstechteils (111) verdeckt ist. - Kanüle (1) nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass jeder Durchmesser eines Querschnitts (11100) einer zwischen der seitlichen Öffnung (1112) und der vorderen Spitze (11100) des hinteren Einstechteils (111) verlaufenden Außenwandung (11101) des Front- oder Spitzenbereichs (1110) des hinteren Einstechteils (111) mindestens so groß oder größer ist als der entsprechend korrespondierende Durchmesser des Querschnitts der umlaufenden Außenwandung (11121) im Bereich der mindestens einen seitlichen Öffnung (1112). - Kanüle (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Öffnung (1112) in Seitenansicht der Kanüle (1) bogen- oder teilbogenförmig ausgebildet ist.
- Kanüle (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Spitze (11100) verjüngt ausgebildet ist.
- Kanüle (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein- oder mehrseitig am hinteren Einstechteil (111) mehrere seitliche Öffnungen (1112) ausgebildet sind.
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US950822A (en) | 1909-04-30 | 1910-03-01 | Randall Faichney Company | Hypodermic needle. |
US2653607A (en) | 1950-09-16 | 1953-09-29 | Ayerst Mckenna & Harrison | Injection apparatus |
US3811441A (en) | 1972-02-10 | 1974-05-21 | Survival Technology | Cartridge syringe |
EP2258423A1 (de) | 2009-06-04 | 2010-12-08 | Umberto Mariani | Mehrwegspritze mit austauschbarer Ampulle und zurückziehbarer Nadel |
-
2022
- 2022-10-07 DE DE102022125912.9A patent/DE102022125912A1/de not_active Ceased
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