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Die Erfindung betrifft einen Haarbinder zum Bündeln von Haaren zu einem Zopf.
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Zum Bündeln von Haaren werden verschiedene Hilfsmittel verwendet, beispielsweise Klammern oder sogenannte Haargummis. Ein Haargummi besteht dabei im Wesentlichen aus einer ringförmig geschlossenen Schlaufe, welcher unter elastischer Aufweitung um das Haarbündel herumgelegt wird. Ein solches Bündeln der Haare erfordert allerdings Geschick und Übung. Ferner muss das Haarbündel in der Regel mehrfach durch die mittels Anordnung in Form einer „8“ erzeugten Schlaufen des Haargummis gelegt werden, um eine ausreichende Vorspannung zu erzeugen. Nachteilig ist weiterhin, dass sich einzelne Haare im elastischen Material des Haargummis verklemmen können.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Mittel zum vereinfachten und zuverlässigen Bündeln von Haaren bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Haarbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Der erfindungsgemäße Haarbinder dient insbesondere dem Bündeln von Haaren, er kann jedoch auch für zahlreiche andere Zwecke verwendet werden. Der Haarbinder enthält die folgenden Komponenten:
- a) Eine Zugschnur, welche mindestens einmal in einer Schlaufe umlaufend angeordnet ist.
- b) Einen Hüllschlauch, welcher die Schlaufe der Zugschnur (auf ganzer Länge oder nur abschnittsweise) umgibt.
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Weiterhin ist mindestens ein Endabschnitt der Zugschnur durch eine Öffnung des Hüllschlauches aus diesem herausgeführt.
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Bei der Zugschnur handelt es sich um ein langgestrecktes flexibles Element, welches als Schnur, Faden, Band, Seil, Kette oder dergleichen ausgebildet sein kann und welches eine in seiner Längsrichtung gerichtete Zugkraft übertragen kann. Von ihrer Geometrie her hat die Zugschnur eine sehr große Länge im Vergleich zur Dicke bzw. Breite, wobei der Querschnitt der Zugschnur typischerweise (kreis-)rund ist.
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Der Verlauf in einer „Schlaufe“ bedeutet wie üblich, dass ein linienförmiges Element (hier die Zugschnur) so angeordnet ist, dass zwei Punkte hiervon sich berühren und der zwischen diesen Punkten gelegene Abschnitt eine Öffnung (Durchlass) umschließt.
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Der Hüllschlauch umgibt die Schlaufe der Zugschnur, oder mit anderen Worten verläuft der Schlaufenbereich der Zugschnur durch das offene Innere des Hüllschlauches.
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Da mindestens ein Endabschnitt der Zugschnur aus dem Hüllschlauch herausgeführt ist, kann die Länge des Abschnittes der Zugschnur, welcher die Schlaufe bildet und durch den Hüllschlauch verläuft, von außen verändert werden, indem Zugschnur aus dem Hüllschlauch herausgezogen oder in diesen hineingesteckt wird. Die Öffnungsgröße der gebildeten Schlaufe ist somit veränderlich, was es erlaubt, ein durch die Schlaufe geführtes Haarbündel zusammenzupressen.
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Der beschriebene Haarbinder hat den Vorteil, dass zwischen dem Haarbündel und der Zugschnur der Hüllschlauch angeordnet ist, sodass die Zugschnur in der Regel nicht direkt mit dem Haarbündel in Kontakt kommt und eine Bewegung der Zugschnur nicht auf das Haarbündel übertragen wird. Letzteres kann vielmehr unverändert innerhalb des Schlauches liegen bleiben. Der Anwendungskomfort wird hierdurch gegenüber einem herkömmlichen Haargummi deutlich erhöht.
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Die Zugschnur kann im einfachsten Fall nur eine einzige geschlossene oder fast geschlossene Schlaufe bilden. Es hat sich indes als vorteilhaft erwiesen, wenn die Zugschnur in mindestens einem Abschnitt der gebildeten Schlaufe doppelt verläuft, also nach einem ersten (360°) Umlauf noch ein weiteres Stück erneut dem Schlaufenverlauf folgt. Insbesondere kann die Zugschnur (mindestens) zweimal umlaufend angeordnet sein, sodass sie (mindestens) zwei übereinanderliegende parallele Schlaufen bildet. Ein Vorteil des doppelten Verlaufes besteht darin, dass das Innere der Schlaufe symmetrischer und runder gebildet wird, da es keinen spitz zulaufenden Auslass für die Zugschnur gibt.
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Im Prinzip reicht es, wenn ein Endabschnitt der Zugschnur aus dem Hüllschlauch herausgeführt ist, damit die Größe des gebildeten Schlauches veränderbar ist.
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Das zweite Ende der Zugschnur kann beispielsweise innerhalb des Hüllschlauches mit diesem fest verbunden sein, damit es sich nicht einfach aus dem Hüllschlauch herausziehen kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Haarbinders sind indes beide Endabschnitte der Zugschnur aus dem Hüllschlauch herausgeführt. Durch Ziehen an beiden Enden bzw. durch Festhalten eines Endes und Ziehen am anderen Ende kann dann der Durchmesser der gebildeten Schlaufe verringert und der Haarbinder um ein Haarbündel zusammengezogen werden.
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Im vorgenannten Fall kann der Hüllschlauch eine Öffnung aufweisen, durch welche beide Endabschnitte der Zugschnur herausgeführt sind.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann der Hüllschlauch zwei verschiedene Öffnungen aufweisen, durch welche jeweils ein Endabschnitt der Zugschnur herausgeführt ist. Die genannten Öffnungen können dabei unmittelbar aneinandergrenzen, sie können jedoch auch ein Stück weit entlang des Hüllschlauches voneinander getrennt liegen. Bei einer solchen Ausführungsform ist ein besserer separater Zugriff auf die beiden Endabschnitte der Zugschnur möglich.
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Damit sich der Haarbinder nach Zusammenziehen der Schlaufe der Zugschnur nicht sofort wieder entspannt, ist die gebildete Schlaufe in geeigneter Weise zu stabilisieren. Beispielsweise können die nicht in der Schlaufe liegenden freien Enden der Zugschnur miteinander verknotet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist indes der aus dem Hüllschlauch herausgeführte Endabschnitt der Zugschnur mit einem (innerhalb oder außerhalb des Hüllschlauches befindlichen) Fixierelement verbunden, das an wählbaren Positionen des Endabschnittes reversibel fixiert werden kann. Auf diese Weise kann das jenseits des Fixierelementes liegende Stück des Endabschnittes veränderlich eingestellt werden. Wenn zwei Endabschnitte der Zugschnur aus dem Hüllschlauch herausgeführt sind, können beide ein derartiges Fixierelement tragen, wobei optional eines dieser Fixierelemente auch dauerhaft an der Zugschnur befestigt sein kann (also nicht positionsveränderlich ist).
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Bei einer Weiterbildung der vorstehend beschriebenen Ausführungsform ist das Fixierelement so ausgebildet, dass es nicht durch die Öffnung des Hüllschlauches passt. Wenn das Fixierelement zusätzlich außerhalb des Hüllschlauches angeordnet ist, kann in diesem Fall ein ungewolltes Hineinziehen der Zugschnur in den Hüllschlauch verhindert werden, da das Fixierelement von außen an der Öffnung des Hüllschlauches anstößt. Auf diese Weise kann ein einmal eingestellter Druck an der Zugschnur zum Zusammenpassen eines Haarbündels dauerhaft gehalten werden. Alternativ kann das Fixierelement auch innerhalb des Hüllschlauches angeordnet sein und so durch diesen geschützt werden.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung ist das Fixierelement auch mit dem anderen Ende (bzw. Endabschnitt) der Zugschnur verbunden. Diese Verbindung kann dabei dauerhaft und unveränderlich sein, sie kann jedoch optional ebenfalls reversibel und an wählbaren Positionen erfolgen. Das Fixierelement kann in diesem Falle innerhalb und/oder außerhalb des Hüllschlauches angeordnet sein. Durch seine Verbindung mit beiden Enden der Zugschnur wird das zwischen den fixierten Punkten liegende Stück der Zugschnur - und damit die Größe der gebildeten Schlaufe - fixiert.
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Die Zugschnur muss in Längsrichtung eine ausreichende Festigkeit aufweisen, sodass sie die auftretenden Zugkräfte aushält. Darüber hinaus kann sie zumindest abschnittsweise in Längsrichtung elastisch sein, sodass die von ihr gebildete Schlaufe gegen Rückstellkräfte radial erweiterbar ist bzw. sich mit einem radialen Druck an ein Haarbündel anpressen kann. Der oder die Endabschnitte der Zugschnur sind vorzugsweise nicht elastisch, sodass sie bei Benutzung ein sicheres Gefühl der Kraftübertragung gewährleisten.
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Die Ausgestaltung und Realisierung des Hüllschlauches kann in weiten Grenzen variieren. Insbesondere kann der Hüllschlauch flexibel sein, um sich der Form eines Haarbündels anzupassen. Des Weiteren kann der Hüllschlauch in Richtung seiner Achse (elastisch) längenveränderlich sein, damit er Schlaufen verschiedener Radien umgeben kann. Typischerweise ist der Hüllschlauch aus einem textilen Material hergestellt.
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Im Folgenden wird die Erfindung mithilfe der beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 verschiedene perspektivische Ansichten eines erfindungsgemäßen Haarbinders;
- 2 einen Schnitt durch den Hüllschlauch eines Haarbinders mit einer doppelt umlaufenden Zugschnur, deren Enden durch dieselbe Öffnung aus dem Hüllschlauch austreten;
- 3 einen Schnitt analog zu 2 bei einfach umlaufender Zugschnur und Austritt aus derselben Öffnung;
- 4 einen Schnitt analog zu 2 bei einfach umlaufender Zugschnur und Austritt aus verschiedenen Öffnungen;
- 5 einen Schnitt analog zu 2 bei doppelt umlaufender Zugschnur und Austritt aus verschiedenen Öffnungen.
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In 1 sind verschiedene Außenansichten eines erfindungsgemäßen Haarbinders 10 dargestellt. Zu erkennen ist dabei jeweils der Hüllschlauch HS sowie die beiden Endabschnitte EA der Zugschnur ZS, welche aus dem Hüllschlauch herausgeführt sind. Innerhalb des Hüllschlauches verläuft die Zugschnur ZS in einer Schlaufe, deren Durchmesser veränderbar ist, um den Haarbinder fest um ein Bündel Haare oder andere Objekte legen zu können.
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2 zeigt diesbezüglich in einem Schnitt durch den Hüllschlauch HS eines Haarbinders 20 den Verlauf der Zugschnur ZS innerhalb des Hüllschlauches. Bei dieser Ausführungsform ist die Zugschnur zweimal komplett umlaufend angeordnet, bildet also eine doppelte Schlaufe. Dies hat den Vorteil, dass der von den Schlaufen umschlossene Raum symmetrisch und kreisrund zusammengepresst wird, wenn die Schlaufen durch Zusammenziehen der Zugschnur ZS verkleinert werden.
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Die beiden Endabschnitte ZS(EA) der Zugschnur ZS sind aus derselben Öffnung des Hüllschlauches HS nach außen geführt. Innerhalb des Hüllschlauches HS ist in unmittelbarer Nähe der Öffnung ein Fixierelement FM angeordnet, durch welches beide Endabschnitte der Zugschnur verlaufen. Das Fixierelement FM kann durch entsprechende Betätigung beispielsweise eines Druckknopfes an wählbarer Position der Zugschnur reversibel fixiert werden, z.B. mithilfe einer Kordelklemme (Tanka). Durch Fixierung beider Endabschnitte ZS(EA) am Fixierelement FM wird die Größe der eingestellten Doppelschlaufe fixiert. Beim Entfernen des Haarbinders 20 wird zunächst die Fixierung des Fixierelementes aufgehoben, sodass die Schlaufe der Zugschnur erweitert und der Haarbinder vom Haar gelöst werden kann.
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An den Enden der Zugschnur ZS können sich beispielsweise Ornamente bzw. Accessoires AC befinden.
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3 zeigt eine vereinfachte Ausführungsform eines Haarbinders 30, bei welcher die Zugschnur ZS nur einmal umlaufend angeordnet ist. Da jedoch beide Endabschnitte ZS(EA) der Zugschnur ZS im selben Fixierelement FM zusammengeführt werden und in dieses vorzugsweise von gegenüberliegenden Seiten eintreten, ist die gebildete Einfachschlaufe insgesamt symmetrisch und kreisrund.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Haarbinders 40, bei welchem im Gegensatz zu 3 die beiden Endabschnitte ZS(EA) der Zugschnur ZS durch verschiedene, beabstandet voneinander liegende Öffnungen aus dem Hüllschlauch HS herausgeführt sind. Die Zugschnur verläuft dadurch in einem (kurzen) Abschnitt der Schlaufe doppelt.
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5 zeigt eine Ausführungsform eines Haarbinders 50, bei der die beiden Endabschnitte ZS(EA) der Zugschnur ZS durch verschiedene Öffnungen aus dem Hüllschlauch HS herausgeführt sind und die Zugschnur eine doppelte Schlaufe bildet.