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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anpresswalze für eine Leimpresse nach dem Oberbegriff des ersten unabhängigen Anspruchs.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch eine Leimpresse nach dem Oberbegriff des zweiten unabhängigen Anspruchs.
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Hintergrund der Erfindung
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Bei der Herstellung und Behandlung einer Faserbahn läuft die Bahn unter der Führung von Walzen. Auch bei den verschiedenen Behandlungsschritten, wie der Entfernung von Wasser, dem Pressen und dem Trocknen, sowie bei der Oberflächenbehandlung der Bahn werden verschiedene Arten von Walzen verwendet, um die Bahn mit den gewünschten Eigenschaften herzustellen. Die Umstände in den verschiedenen Stadien stellen unterschiedliche Anforderungen an die Walze, insbesondere an ihre äußere Oberfläche. Faserbahnen, wie Papier- und Kartonbahnen, sind in einer Vielzahl von Typen erhältlich und können je nach Flächengewicht in zwei Sorten unterteilt werden: einlagige Papiere mit einem Flächengewicht von 25 - 300 g/m2 und mehrlagige Kartons mit einem Flächengewicht von 150 - 600 g/m2. Es ist zu beachten, dass die Grenze zwischen Papier und Karton flexibel ist, da die Kartonsorten mit dem leichtesten Flächengewicht leichter sind als die schwersten Papiersorten.
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Eine so genannte Leimpresse oder ein Sizer ist eine Vorrichtung zur Behandlung einer oder beider Oberflächen der Papierbahn sowie zur Zugabe von Material auf die Oberfläche der Papierbahn, um die gewünschten Eigenschaften, wie zum Beispiel die Oberflächenbeschaffenheit, der Papierbahn zu erzielen. Das Material kann als Leimungsmittel bezeichnet werden. Bei der Oberflächenleimung wird das Leimungsmittel auf die Oberfläche der Faserbahn aufgebracht, typischerweise am trockenen Ende der Faserbahnmaschine, direkt oder indirekt über eine Walzenoberfläche. In Verbindung mit der Leimpresse werden verschiedene Leimungsverfahren eingesetzt, zum Beispiel die Teichleimtechnik, die Filmtransfertechnik oder die Sprühleimtechnik. In einer Leimungseinrichtung vom Typ Leimpresse wird das Leimungsmittel mit Hilfe von Leimungswalzen in einen zwischen diesen Walzen gebildeten Spalt gepresst, durch den die Faserbahn geführt wird.
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Die Oberflächenleimung wird bei der Herstellung vieler Faserbahnsorten eingesetzt, zum Beispiel bei ungestrichenen Feinpapieren und bei verschiedenen Kartonsorten. Die Leimung wird eingesetzt, um die Eigenschaften der Papierbahn zu verbessern, insbesondere die Wasserbeständigkeit, die Wasseraufnahmefähigkeit, die Festigkeit, die innere Festigkeit, die Oberflächenfestigkeit und die Biegesteifigkeit, sowie um die Haftung der Streichfarbe auf der Oberfläche der Faserbahn zu verbessern. Darüber hinaus können die Lauffähigkeit sowie die Staubungsneigung günstig beeinflusst werden.
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Der Feststoffgehalt des auf die Bahn aufgebrachten Leimungsmittels wirkt sich unter anderem auf die benötigte Nachtrocknungsleistung aus. Das in dem Leimungsmittel enthaltene Wasser muss aus der oberflächengeleimten Bahn entfernt werden, und eine geringere Befeuchtung der Bahn erhöht auch die Effizienz der Papiermaschine, indem die Anzahl der Bahnabrisse verringert wird. Ein höherer Feststoffgehalt in dem Leimungsmittel verringert dessen Eindringen in die Bahn. Daher stellt die Verwendung eines höheren Feststoffgehalts des Leimungsmittels besondere Anforderungen an die Leimungswalzen.
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Die Veröffentlichung
EP 3 617 403 A1 offenbart eine Leimpresse mit zwei Leimungswalzen mit harten Bezügen, die einen Leimungsspalt bilden, wobei das System des Weiteren eine Wärmebehandlungseinrichtung mit einer Wärmebehandlungszone aufweist und die Leimpresse ein Vorhangsizer mit indirektem Auftrag von Leimungsmittel bei hohem Feststoffgehalt ist und eine der harten Leimungswalzen eine durchbiegungsausgleichende Walze ist und ein im Wesentlichen gerader Leimungsspalt gebildet wird. Insbesondere offenbart das Dokument einen Leimungsspalt, bei dem die harte Walze eine keramische oder metallische Walze oder vorzugsweise eine Walze mit einem hartpolymeren Walzenbezug (Gummi, Polyurethan oder Verbundwerkstoff) mit einer Oberflächenhärte von 60 - 100 Shore D, vorzugsweise 80 - 95 Shore D ist.
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Typischerweise verwendete Hartmetall- und Keramikbezüge werden durch thermisches Spritzen hergestellt, wobei eine dünne, typischerweise 0,1 - 0,8 mm dicke Schicht des Grundmaterials aufgetragen wird. Beim thermischen Spritzen wird ein kontinuierlicher Überzug gebildet, indem das Beschichtungsmaterial in Tröpfchen geschmolzen und diese Tröpfchen auf den Walzenkörper aufgebracht werden. Die Härte solcher thermischen Beschichtungen liegt typischerweise über 1100 HV, sogar 1600 HV. Da die Beschichtung sehr dünn ist, ist sie in der Regel nicht beständig gegen plötzliche stoßartige Beanspruchungen, wie sie insbesondere in Walzenspalten eines Kalibriergeräts vorkommen. Wenn die Dicke des Bezuges im Vergleich zur Aufprallfläche gering ist, kann der Bezug die Belastung nicht unbedingt tragen, sondern das Grundmaterial der Walze wird verformt. Im Wesentlichen dünne, harte und zerbrechliche Bezüge können auch reißen und so die Entwicklung von Korrosion in dem Grundmaterial der Walze ermöglichen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anpresswalze bereitzustellen, deren Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den Lösungen des Standes der Technik erheblich verbessert ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung kann im Wesentlichen so gelöst werden, wie es in den unabhängigen Ansprüchen und in den anderen Ansprüchen, die weitere Details verschiedener Ausführungsformen der Erfindung beschreiben, offenbart wird.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist eine Anpresswalze für eine Leimpresse einen stahlhaltigen Grundkörper, der ein erstes und ein zweites Ende aufweist, an den Enden des Grundkörpers angebrachte Endteile, mittels derer die Walze drehbar gelagert werden kann, und einen an einer Außenfläche des Grundkörpers angebrachten Walzenbezug auf, wobei der Walzenbezug eine schmelzgeschweißte Schicht aus einem auf Stahl basierenden Material aufweist.
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Dies bewirkt, dass die Verschleißfestigkeit der Walze erheblich erhöht wird. Dies ist bei der Anwendung von Leimpressen von Vorteil, da sich in der Praxis neben der Verschleißwirkung der Bahn auch einige sehr abrasive Verunreinigungen, wie verschiedene Arten von harten Füllstoffen und Partikeln, sowie aus recycelten Fasern stammender, feinkörniger Sand, in der Bahn befinden können. Die erhöhte Verschleißfestigkeit erweitert auch die Möglichkeiten für das Rakeln und Reinigen der Walzen.
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Das Schmelzschweißen ist ein Schweißverfahren zum Plattieren, das auf dem Schmelzen beruht, um Materialien mit ähnlichen Schmelzpunkten zu verbinden. Der Walzenbezug ist typischerweise 1 - 15 mm, vorzugsweise 2 - 5 mm dick. Er kann mit einer Vielzahl von Schweißverfahren auf- bzw. angebracht werden, darunter Lichtbogenschweißen und Laserauftragschweißen. Beim Laserauftragschweißen wird ein pulverförmiges oder drahtförmiges Ausgangsmaterial mit Hilfe eines Lasers geschmolzen und verdichtet, um einen Teil eines Körpers zu beschichten.
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Dies hat den Effekt, dass die Stoßfestigkeit der Walze noch weiter erhöht wird. Der Aufbau der Walze kann effizienter optimiert werden, da das Material des Grundkörpers der Walze bzw. Walzenkörpers so gestaltet werden kann, dass die Anforderungen an die Abstützung der Walze im Vordergrund stehen und das Material des Walzenmantels so gestaltet werden kann, dass die Anforderungen an den Kalibrierungsprozess im Vordergrund stehen. Wenn die Dicke des Walzenmantels erhöht wird, wird auch seine Schlagfestigkeit verbessert, insbesondere um Verformungen in dem Grundkörper zu vermeiden.
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Auf diese Weise kann der Grundkörper aus einem im Wesentlichen weichen Material hergestellt werden und der Walzenbezug ist wesentlich härter als der Grundkörper, so dass mechanische Stöße zumindest unter praktischen Umständen nicht auf den Grundkörper übertragen werden, wobei der Grundkörper vorzugsweise aus Weichstahl bzw. Baustahl besteht.
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Die Härte des schmelzgeschweißten Materials des Bezugs beträgt wenigstens 300 HV, vorzugsweise mehr als 450 HV.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Walzenbezug wenigstens eine Schicht aus geschweißtem Material.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Walzenbezug wenigstens zwei Schichten aus geschweißtem Material.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Walzenbezug wenigstens zwei Schichten aus geschweißtem Material, wobei die wenigstens zwei Schichten von unterschiedlichen Zusammensetzungen sind.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst der Walzenbezug wenigstens zwei Schichten, wobei die äußerste Schicht aus korrosionsbeständigem Material besteht.
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Vorzugsweise ist der geschweißte Walzenbezug gemäß der vorliegenden Erfindung an seiner Außenfläche hydrophil.
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Die Erfindung ist in Verbindung mit verschiedenen, dem Fachmann als solche bekannten Leimpressenaufbauten und -technologien, wie zum Beispiel Teichleimpresse, ein- und/oder zweiseitige Dosierleimpresse sowie Sprühauftrags- und Vorhangauftragstechniken, einsetzbar.
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Durch die Erfindung wird die Verschleißfestigkeit der Oberflächenwalze im Vergleich zu polymeren Bezügen, wie zum Beispiel Gummi, Polyurethan oder Komposit, erheblich verbessert. Die erfindungsgemäße Anpresswalze bietet eine Kombination aus verbesserter Korrosionsbeständigkeit, Schlagfestigkeit und Verschleißfestigkeit.
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Neben einer hohen Härte sollte das Oberflächenmaterial auch eine ausreichende Duktilität aufweisen, damit das Material bei starken Stößen nicht bricht. Diese Anforderung wird bei Eisenbasislegierungen in der Regel automatisch erfüllt. Ein dicker Hartchromüberzug ist dagegen sehr spröde und kann daher nicht verwendet werden.
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In diesem Zusammenhang bezeichnet der Begriff Nipwalze bzw. Anpresswalze eine Walze, die als Walze zur Bildung eines Leimungsspalts in einer Hartnip-Leimpresse geeignet ist, in der höhere Nip- bzw. Spaltbelastungen eingesetzt werden, um die Bahn-Eigenschaften zu verbessern, indem die Vorteile einer besseren Wirkstoffpenetration und eines geringeren Faser-Faser-Abstands in der Bahn genutzt werden. Ein hoher Nip- bzw. Spaltdruck erhöht sowohl die Oberflächen- als auch die Innenfestigkeit, indem er die Bindungsstärke des Fasernetzwerks erhöht. Auf diese Weise dringt das Mittel in die Faserverbindungsstellen und nicht nur in das Hohlraumvolumen ein. Wenn der Abstand zwischen den Fasern relativ klein ist, ist das Porenvolumen klein und der Druck für die Flüssigkeitsdiffusion ist groß. Es befindet sich mehr Wirkstoff in den Faserverbindungsstellen und die Stärke dringt besser ein. All dies führt zu besseren Festigkeitseigenschaften mit einer Leimpresse mit einem harten Walzenspalt, der die erfindungsgemäße Nipwalze bzw. Anpresswalze verwendet.
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Die in dieser Patentanmeldung dargestellten beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung sind nicht so auszulegen, dass sie Einschränkungen der Anwendbarkeit der beigefügten Ansprüche darstellen. Das Verb „aufweisen“ wird in dieser Patentanmeldung als eine offene Einschränkung verwendet, die das Vorhandensein auch nicht erwähnter Merkmale nicht ausschließt. Die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Merkmale sind untereinander frei kombinierbar, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist. Die neuartigen Merkmale, die als charakteristisch für die Erfindung angesehen werden, sind insbesondere in den beigefügten Ansprüchen dargelegt.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten beispielhaften, schematischen Zeichnungen beschrieben, in denen
- 1 zeigt eine Hartspalt-Leimpresse gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 2 zeigt eine Anpresswalze gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 3 zeigt eine Querschnittsansicht einer Anpresswalze gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 4 zeigt eine Querschnittsansicht einer Anpresswalze gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
- 5 veranschaulicht eine Auswirkung der Erfindung in einer Walzenspaltanlage unter praktischen Bedingungen,
- 6 zeigt eine Hartspalt-Leimpresse gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
- 7 zeigt eine Hartspalt-Leimpresse gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung, und
- 8 zeigt eine Hartspalt-Leimpresse gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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In 1 ist schematisch ein Beispiel für einen Sizer mit hartem Walzenspalt bzw. eine Leimpresse 10 dargestellt, die zwei Nip- bzw. Leimungs- bzw. Anpresswalzen 110, 120 umfasst, zwischen denen ein Leimungsspalt SN ausgebildet ist, durch den die Faserbahn W in Laufrichtung SW, im Beispiel der 1 im Wesentlichen senkrecht nach unten, läuft. Daher werden die Leimungswalzen nachfolgend als Anpresswalzen bezeichnet. Die Anpresswalzen 110, 120 sind drehbar und mit einem Antrieb (nicht dargestellt) versehen. Die Drehrichtung S der Anpresswalze 110 ist in 1 angedeutet. Wenigstens eine der Anpresswalzen ist eine erfindungsgemäße Walze 110 mit harter Oberfläche. Das Leimungsmittel wird durch eine Auftragseinrichtung 22 auf die Oberfläche der hartbeschichteten Anpresswalze 110 als Leimungsmittelschicht 24 aufgebracht. Die Walze überträgt es in den Walzenspalt SN, wo es weiter in die Papierbahn W übertragen wird. Der Walzenspalt SN mit höherem Spaltdruck verbessert unter anderem die Übertragung des Mittels in das Papier.
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Die Auftragseinrichtung 22 kann unterschiedlich ausgebildet sein, zum Beispiel als ein Auftragsbalken, als ein Rakelauftragsbalken, während in 1 eine Sprühauftragseinrichtung dargestellt ist. Die Leimpresse 10 umfasst des Weiteren ein mit der eine harte Oberfläche aufweisenden Anpresswalze 110 einen Auftragsspalt AN bildendes Auftragselement 20, das in diesem Beispiel ein Auftragsstab 20 ist und mit dem die Leimungsmittelschicht 24 geglättet und zu einer glatten Leimungsmittelschicht 26 geebnet wird, die von der Walzenoberfläche auf den Leimungsspalt SN zum Auftragen auf die Faserbahn W übertragen wird. Das Auftragselement 20 wird durch eine Stützstruktur 21, beispielsweise durch einen Auftragsbalken 21, abgestützt.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 wird nur eine Seite der Faserbahn W geleimt, jedoch kann die Leimpresse 10 auch Mittel zum Leimen der anderen Seite der Faserbahn W aufweisen, vorzugsweise entsprechen die Mittel im Wesentlichen denen, die in der Figur zum Leimen der einen Seite der Faserbahn dargestellt sind.
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Gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung umfasst die Hartspalt-Leimpresse zwei Anpresswalzen, zwischen denen ein Leimungsspalt ausgebildet ist. Gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung handelt es sich bei beiden Anpresswalzen um eine harte Oberfläche aufweisende Anpresswalzen.
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Abweichend von 1 können beide Anpresswalzen 110, 120 mit der Auftragseinrichtung 22 und dem eine weiche Oberfläche aufweisenden Auftragselement 20 versehen sein. Gemäß einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist das Auftragselement ein Auftragstab mit kreisförmigem Querschnitt, oder das Auftragselement ist ein Auftragsbalken mit rechteckigem Querschnitt oder das Auftragselement ist ein rakelartiger Auftragsbalken mit dreieckigem Querschnitt. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Auftragsmittel eine von dem Auftragselement getrennte Konstruktion oder das Auftragsmittel und das Auftragselement sind zu einer gemeinsamen Einheit zusammengefasst.
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In 2 ist schematisch eine Anpresswalze 110 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung der Leimpresse 10 dargestellt. Die Anpresswalze umfasst einen Grundkörper 112 und Endteile 113, die an beiden Enden des Grundkörpers 112 befestigt sind.
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3 zeigt einen Querschnitt durch eine Anpresswalze 110 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Die Anpresswalze weist einen Grundkörper 112 und einen Walzenbezug 114 auf. Der Grundkörper 112 ist mit einem Walzenbezug 114 versehen, der eine schmelzgeschweißte Schicht aus einem auf Stahl basierenden Material aufweist. In 3 ist der Walzenbezug aus einem einzigen Material hergestellt. Vorzugsweise ist die Schicht bzw. der Walzenbezug 114 aus korrosionsbeständigem Material, vorzugsweise aus chromhaltigem Eisen. Die Gesamtdicke der Schicht des Walzenbezugs 114 beträgt 1 - 15 mm, vorzugsweise 2 - 5 mm. Die Dicke der Schicht, die eine Härte von mehr als 300 HV aufweist, sorgt für eine beträchtliche Schlagfestigkeit, die Verformungen in dem Grundkörper 112 wirksam verhindert.
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In 4 ist schematisch eine Anpresswalze 110 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung dargestellt. Die Anpresswalze 110 umfasst einen Grundkörper 112 und einen Walzenbezug 114, der eine innere Schicht 114.1 und eine äußere Schicht 114.2 aufweist, die mit dem Grundkörper 112 verschweißt sind. In 4 sind die Schichten des Walzenbezugs 114 aus unterschiedlichen Materialien oder Zusammensetzungen hergestellt. Vorzugsweise ist die äußere Schicht 114.2 aus korrosionsbeständigem Material, vorzugsweise aus chromhaltigem Eisen. Wie ebenfalls aus der Figur ersichtlich ist, sind die Schichten unterschiedlich dick, wobei die äußere Schicht 114.2 dünner ist als die innere Schicht 114.2. Vorzugsweise beträgt die Dicke der äußeren Schicht 114.2 weniger als 10 % der Dicke der inneren Schicht 114.1. Die Gesamtdicke der Schichten des Walzenbezugs 114 beträgt 1 - 15 mm, vorzugsweise 2 - 5 mm. Die Dicke der Schicht sorgt für eine erhebliche Stoßfestigkeit, die mit Bezug auf 5 erläutert wird.
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5 veranschaulicht einen Effekt der Erfindung in einer Walzenspaltanlage unter praktischen Bedingungen. Die Kurve in der Figur zeigt die Änderung der relativen radialen Spannung (Druckspannung), die auf eine Walzenoberfläche einwirkt, wenn ein Partikel durch einen Walzenspalt zwischen zwei Walzen läuft, als Funktion der Tiefe. Die von den kleinen Aufprallteilchen verursachte Spannung ist also nicht nur in Bezug auf die Oberfläche des Aufpralls, sondern auch in radialer Richtung (Tiefe) sehr lokal. Das heißt, wenn die Dicke der harten Schicht im Verhältnis zu der Größe des Aufprallpartikels ausreichend ist, bleiben die durch den Aufprall verursachten Spannungen in dem Grundmaterial so gering, dass weder in dem Grundkörper noch in dem Walzenbezug eine bleibende Verformung auftritt. Das Verhalten ist dann fast dasselbe als wenn der gesamte Mantel aus dem harten Oberflächenmaterial bestehen würde. Zum Vergleich: Bei thermisch gespritzten Beschichtungen ist die Dicke der harten Beschichtung so gering, dass sie sich kaum auf die Belastung und/oder Beanspruchung des Grundmaterials auswirkt. Eine Beschichtung mit einer Dicke von etwa 2 - 5 mm bietet eine ausreichende Schlagfestigkeit für die Auswirkungen der meisten Verunreinigungen, die durch den Spalt laufen.
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6 zeigt eine Hartspalt-Leimpresse 10 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung. Ansonsten ähnelt sie der in 1 gezeigten Ausführungsform, mit der Ausnahme, dass beide Anpresswalzen 110, 120 mit den Auftragseinrichtungen 22' versehen sind. Hier umfassen die Auftragseinrichtungen 22' einen Schlitzdüsenvorhangkopf, mit dem auf die Oberflächen beider Walzen 110, 120 auf der Bahneinlaufseite des Walzenspaltes SN eine Schicht des Walzenbezugs aufgebracht wird.
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7 zeigt eine Hartspalt-Leimpresse 10 gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung. Ansonsten ähnelt sie der in 1 dargestellten Ausführungsform, mit der Ausnahme, dass beide Walzen 110, 120 mit Auftragseinrichtungen 22" versehen sind, die Sprühauftragsmittel aufweisen, mit denen das Mittel auf der Bahneinlaufseite des Walzenspalts SN auf die Oberflächen beider Walzen 110, 120 aufgetragen wird. Das Mittel wird zunächst auf die Walzen gesprüht, die es in den Walzenspalt SN übertragen, wo es weiter in die Papierbahn W übertragen wird. Der Walzenspalt SN mit dem höherem Spaltdruck verbessert unter anderem die Übertragung des Mittels in das Papier.
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8 wiederum offenbart eine Hartspalt-Leimpresse 10 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Sie ähnelt ebenfalls der in 1 dargestellten Ausführungsform, mit der Ausnahme, dass beide Walzen 110, 120 mit einer Auftragseinrichtung 22''' versehen sind, die eine Stabauftragseinrichtung umfasst, mit der das Mittel auf der Bahneinlaufseite des Spalts SN auf die Oberflächen beider Walzen 110, 120 aufgetragen wird.
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Liste der nummerierten Ausführungsformen
- 1. Anpresswalze für eine Leimpresse, wobei die Walze Folgendes aufweist:
- - einen stahlhaltigen Grundkörper mit Enden,
- - Endteile, die an den Enden des Grundkörpers angebracht sind, wobei die Walze mittels der Endteile drehbar gelagert werden kann,
- - einen Walzenbezug, der an einer Außenfläche des Grundkörpers angebracht ist,
wobei der Walzenbezug eine schmelzgeschweißte Schicht aus einem auf Stahl basierenden Material aufweist. - 2. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 1, wobei die Oberfläche des Grundkörpers der Walze schweißbar ist.
- 3. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß den Ausführungsformen 1 oder 2, wobei der Grundkörper der Walze aus Weichstahl bzw. Baustahl besteht.
- 4. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß den Ausführungsformen 1, 2 oder 3, wobei der Grundkörper der Walze aus Weichstahl bzw. Baustahl mit einer Härte <= 180 HV besteht.
- 5. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 1, wobei der Grundkörper der Walze aus Gusseisen besteht.
- 6. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 1, wobei der Walzenbezug wenigstens zwei übereinanderliegende Schichten aus geschweißtem Material aufweist.
- 7. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 1, wobei der Walzenbezug wenigstens zwei übereinanderliegende Schichten aus geschweißtem Material aufweist, wobei die schmelzgeschweißte Schicht die äußerste Schicht ist.
- 8. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die wenigstens zwei Schichten von unterschiedlichen Zusammensetzungen sind.
- 9. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 1, wobei der Walzenbezug wenigstens zwei übereinanderliegende Schichten aus geschweißtem Material aufweist und die äußerste Schicht aus korrosionsbeständigem Material besteht.
- 10. Anpresswalze für eine Leimpresse nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der Walzenbezug wenigstens zwei Schichten mit unterschiedlichen Dicken aufweist.
- 11. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 9, wobei die Dicke der äußeren Schicht geringer ist als die Dicke der inneren Schicht.
- 12. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß Ausführungsform 6, wobei die Dicke der äußeren Schicht weniger als 10 % der Dicke der inneren Schicht beträgt.
- 13. Anpresswalze für eine Leimpresse nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die gesamte Dicke der Schicht des Walzenbezugs 1 - 15 mm beträgt.
- 14. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß der Ausführungsform 13, wobei die gesamte Dicke der Schicht des Walzenbezugs 2 - 5 mm beträgt.
- 15. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die Außenfläche des Walzenbezugs hydrophil ist.
- 16. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei die Oberflächenhärte des Walzenbezugs mehr als 300 HV, vorzugsweise mehr als 450 HV, beträgt.
- 17. Anpresswalze für eine Leimpresse gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei der Walzenbezug aus einem Material auf Eisenbasis besteht, das eine Chromkomponente enthält.
- 18. Leimpresse, bei der wenigstens eine ihrer Walzen eine Anpresswalze gemäß einer der vorhergehenden Ausführungsformen ist.
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Während die Erfindung hier anhand von Beispielen in Verbindung mit den derzeit bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde, versteht es sich von selbst, dass die Erfindung nicht auf die offengelegten Ausführungsformen beschränkt ist, sondern verschiedene Kombinationen oder Modifikationen ihrer Merkmale sowie mehrere andere Anwendungen abdecken soll, die in den Anwendungsbereich der Erfindung fallen, wie er in den beigefügten Ansprüchen definiert ist. Die im Zusammenhang mit einer beliebigen Ausführungsform erwähnten Einzelheiten können in Verbindung mit einer anderen Ausführungsform verwendet werden, wenn eine solche Kombination technisch machbar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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