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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Streichen einer Faserbahn mit
einer oder mehreren Streichschichten von Streichwerkstoff. Die Erfindung betrifft
auch eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
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Gemäß dem Stand
der Technik ist es herkömmlicher
Art, das Streichen einer Faserbahn mittels einer sogenannten Gießstreichtechnik
durchzuführen.
Dies beinhaltet das Auftragen eines Streichwerkstoffes zuerst in
einem oder mehreren Vorgängen
auf die Oberfläche
einer Faserbahn. Dem Auftragen kann die Durchführung eines Abschlusstrockenprozesses
direkt auf dem Streichwerkstoff folgen, wobei er an die Faserbahn
gebunden wird, sowie indem er in Form eines Heißkompressionskontaktes mit
einer Heißkontaktfläche glänzend gemacht
wird. Dieser Vorgang wird im Allgemeinen mittels eines Glättzylinders
ausgeführt.
Ein wesentliches Merkmal bei dem Gießstreichprozess besteht im
Aufbau eines direkten Kontaktes zwischen einem noch nassen Überzug und
einer heißen,
typischerweise polierten Metalloberfläche. Während er in Kontakt mit einer heißen Oberfläche steht,
trocknet der Überzug
und seine Oberflä che
wird glänzend,
wenn er an einer Oberfläche
der Faserbahn anhaftet. Durch den Prozess wird die Bereitstellung
einer Faserbahnoberfläche
mit besonders guten Druckqualitäten
ermöglicht. Die
Oberfläche
hat eine qualitativ hochwertige Glattheit und die Oberflächenschichten
absorbieren Druckfarbe schnell und das Trocknen von Druckfarben
erfolgt ebenfalls schnell.
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Ein
Problem bei dieser Art von Prozess wurde zum Beispiel durch Begrenzungen
bei der Laufgeschwindigkeit verursacht. Höhere Laufgeschwindigkeiten
wurden durch Auftragsverfahren und begrenzende Betriebsmerkmale
eines im Allgemeinen bei dem Kontaktprozess verwendeten Glättzylinders
verhindert. Folglich wurde es im Allgemeinen notwendig, eine Offline-Maschine
für eine
Gießstreichart
eines Streichprozesses zu verwenden. Ein weiteres offensichtliches
Problem wurde durch die Haftung eines nassen Streichwerkstoffes
an einer heißen
Metalloberfläche
verursacht. Es wurden Versuche unternommen, das Haftungsproblem
durch Antihaftmittel zu lindern. Ein solches Trennmittel wurde zum
Beispiel zuerst direkt auf eine Heißkontaktfläche, und dann, während des
eigentlichen Kompressionskontaktes zwischen der Kontaktfläche und
dem Überzug aufgetragen.
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Andererseits
umfasst die Technologie nach dem Stand der Technik auch einen Mehrfachstreichprozess
mittels einer Vorhangstreichtechnik. Ohne Mischung der Schichten
ermöglicht
diese Technik das Auftragen unterschiedlicher Schichten von Streichwerkstoff
oder von Schichten aus einem anderen funktionellen Werkstoff in genau
gewünschten
Dicken auf die Oberfläche
einer Faserbahn in einer oder in getrennten Prozessstufen. So können zum Beispiel
die tatsächlichen
Schichten von Streichwerkstoff durch das Auftragen weiterer zusätzlicher Überzüge überdeckt
werden, ohne die darunterliegenden Werkstoffschichten auf irgendeine
Art und Weise zu beeinflussen. Durch die Vorhangstreichtechnik werden
im Verhältnis
zu vielen anderen Streichtechniken auch hohe Laufgeschwindigkeiten erleichtert.
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Dementsprechend
besteht eine bedeutende Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der
Bereitstellung eines Verfahrens, welches Vorteile bietet, die denjenigen
eines Gießstreichprozesses
in Bezug auf die Bedruckbarkeit einer gestrichenen Faserbahn entsprechen,
und welches gleichzeitig die Verhinderung der oben genannten Art
von Problemen ermöglicht,
was die Haftung von Streichwerkstoffen an Kontaktflächen beinhaltet,
und wodurch höhere
Laufgeschwindigkeiten erleichtert werden, wobei das Verfahren somit
auch im Zusammenhang mit Online-Maschinen leichter als zuvor anwendbar
wird.
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Um
diese Aufgaben zu lösen,
ist ein Verfahren der vorliegenden Erfindung durch das gekennzeichnet,
was in dem kennzeichnenden Satzteil des unabhängigen Anspruches 1 aufgeführt ist.
Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
offenbart.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet zahlreiche Vorteile im Verhältnis zu den Lösungen nach
dem Stand der Technik. Ein wesentlicher Vorteil, der durch das erfindungsgemäße Verfahren
gewonnen wird, ist derjenige, dass die Verwendung eines Vorhangstreichprozesses
ein gesteuertes Auftragen von Trennmitteln auf einen Oberzug zum
Beispiel entweder auf eine obere Deckschicht und oben auf die obere
Deckschicht als einen getrennten Überzug ermöglicht. Dadurch wird es einfacher,
Probleme zu vermeiden, die bei einem Gießstreichprozess enthalten sind,
wenn der Überzug
an einer Heißkontaktfläche haftet.
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Daher
kann das Auftragen eines Trennmittels auf den Überzug genauso früh bzw. gleichzeitig mit
dem eigentlichen Auftragen des Überzuges selbst
erfolgen. Dies ermöglicht,
wenn es in Kombination mit einer höheren Laufgeschwindigkeit beim Auftragen
in Betracht gezogen wird, die im Allgemeinen bei der Vorhangstreichtechnik
erreicht wird, eine höhere
Laufgeschwindigkeit in Bezug auf den gesamten Streichprozess. Gleichzeitig
ermöglicht
dies eine Realisierung des Streichprozesses als eine Online-Maschine.
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Die
Verwendung eines Vorhangstreichprozesses und insbesondere eines
Mehrfachvorhangstreichprozesses ermöglicht ebenfalls die Ausbildung mehrerer
separater Schichten von Streichwerkstoff und dadurch eine gewünschte Art
von lamellenförmiger
Struktur zur Bereitstellung schichtenspezifischer Streichmerkmale.
Unterschiedliche Schichten des Überzuges
können
mit Quali täten
wunschgemäß bereitgestellt
werden. Bis jetzt waren die Fähigkeiten der
Regulierung der Merkmale eines Überzuges
innerhalb unterschiedlicher Schichten des Überzuges entschieden begrenzter.
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Wenn
der Vorhangstreichprozess im Wesentlichen unmittelbar nach dem Auftragen
eines Überzuges,
wie bei der Erfindung verlangt, angepasst wird, so dass er einen
Kompressionskontakt mit einer Heißkontaktfläche umfasst, wird sogar eine Überzugsfläche mit
hervorragender Glattheit erhalten werden. Dies hat in Bezug auf
die Bedruckbarkeit eine große
Bedeutung. Schließlich
bestand ein nachteiliger Faktor bei Streichverfahren auf der Grundlage eines
kontaktlosen Auftrages eines Überzuges
in der Tatsache, dass der Überzug
eine raue Oberfläche entwickelt,
die zu der ursprünglichen
Rauheit des Papiers passt. Ein Verfahren der Erfindung ist in der
Lage, ein Endprodukt mit einer glatten Oberfläche bereitzustellen, was normalerweise
bei einem kontaktlosen Verfahren nicht möglich ist. So ist die Oberfläche beim
Sprüh-
und Vorhangstreichen zum Beispiel normalerweise ziemlich rau, wobei
sie zu der ursprünglichen
Rauheit des Papiers passt. Während
eines Kompressionskontaktes wird die Oberfläche der oberen Deckschicht
wesentlich glatter. Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil besteht
darin, dass dann, wenn es um ein kontaktloses Auftragsverfahren
geht, die auf die Bahn aufgebrachte Beanspruchung und dadurch auch
die Neigung zu Bahnrissen im Verhältnis zu anderen Streichverfahren
wesentlich verringert wird.
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Ein
wesentlicher weiterer Vorteil wird gewonnen, wenn der Kompressionskontakt
auf eine besonders vorteilhafte Art und Weise mittels eines Metallbandkalanders
ausgeführt
wird, wie bei einer Ausführungsform
der Erfindung vorgeschlagen. Die Verwendung eines Metallbandkalanders
macht es leicht möglich,
einstellbare, genau passende Werte bereitzustellen, die zu unterschiedlichen
Laufbedingungen passen, sowohl in Bezug auf die Behandlungszeit beim
Kompressionskontakt, als auch auf den auf eine Faserbahn aufgebrachten
Druck und die Temperatur von Kontaktflächen. Gleichzeitig bietet sich
dahingehend eine Gelegenheit, eine getrennte Abschlusskalandrierung
der Faserbahn stromabwärts
des Streichprozesses zu aufzugeben. Ein weiterer wesentlicher Vorteil
bei der Verwendung eines Metallbandkalanders besteht darin, dass
dieser, anders als zum Beispiel ein Glättzylinder, keine Begrenzungen bei
der Laufgeschwindigkeit in Bezug auf den Streichprozess aufzwingt.
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Ein
weiterer bedeutender Vorteil, der durch die erfindungsgemäße Lösung geboten
wird, besteht in einer Möglichkeit
zur Konstruktion besonders kompakter und somit kostengünstiger
Maschinenausgestaltungen, besonders in Bezug auf die Realisierung eines
Mehrfachstreichprozesses und von Kompressionskontaktstufen davor
und danach. Mehrere verfügbare
Kalandrierungsprozesse bestehen aus einer Mehrzahl getrennter Unterprozesse
wie zum Beispiel einem Zweifachwalzenspalt-Weichkalander und einen
Mehrwalzenspaltkalander mit einer Anzahl aufeinanderfolgender identischer
Walzenspalte. Die Erfindung bietet eine Möglichkeit der Nutzung eines
Kalanders mit mehreren Behandlungsstufen in einem Faserbahnstreichprozess,
so dass ein Streichverfahren bereitgestellt wird, durch welches
die Verwendung einer möglichst
kompakten Vorrichtung ermöglicht
wird. Bei einem Verfahren gemäß dieser
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird eine zu streichende Faserbahn stromaufwärts eines
Streichvorganges der Faserbahn in eine Walzenspalt- oder Behandlungszone
eines Kalanders, zum Beispiel zur Vorkalandrierung, befördert. Darauf
folgt die Ausführung
eines Streichvorganges der Faserbahn und nach dem Streichvorgang
wird die Faserbahn in eine zweite Walzenspalt- oder Behandlungszone
desselben Kalanders zur Abschlusskalandrierung befördert. Durch
die Bereitstellung von zwei oder mehr Kompressionskontaktstufen
insbesondere für
eine Kalandrierung, die in unterschiedlichen Behandlungszonen ein
und derselben Vorrichtung ausgeführt
werden soll, werden die sich daraus ergebenden Maschinenausgestaltungen
im Wesentlichen kompakter und weniger kostspielig sein als zuvor.
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Die
Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die dazugehörige Zeichnung
beschrieben. In der Zeichnung ist
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1 eine
Darstellung eines Gießstreichverfahrens
nach dem Stand der Technik zum Streichen einer Faserbahn,
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2 eine
Darstellung einer Vorrichtung zur Anwendung eines Verfahrens der
Erfindung zum Streichen einer Faserbahn, wobei der Kompressionskontakt
mittels eines Metallbandkalenders bewirkt wird,
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3–5 eine
schematische Darstellung einiger weniger Metallbandkalander, die
zur Ausführung
eines Verfahrens gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung geeignet sind,
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6 eine
schematische Darstellung eines Zweifachwalzenspalt-Weichkalanders,
der zur Ausführung
eines Verfahrens gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung in der Lage ist, und
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7–8 eine
schematische Darstellung einiger weniger Mehrwalzenspaltkalander,
die zur Ausführung
eines Verfahrens gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung geeignet sind.
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Der
in 1 dargestellte Gießstreich-Faserbahnstreichprozess wird mit einer
Offline-Maschine ausgeführt, was
für dieses
Verfahren typisch ist. Eine Faserbahn W wird von einer Abwickeleinrichtung 10 ausgegeben
und auf ihrer Oberfläche
wird ein Überzug
aufgetragen. Das Auftragen kann unter Verwendung einer Anzahl von
bekannten Techniken nach dem Stand der Technik, so wie zum Beispiel
mittels eines Luftbürstenprozesses 11 erfolgen,
der in 1 dargestellt ist. Bei dem Prozess von 1 folgt
dem Auftragen eine Zwischentrocknung 12 sowie eine Wiederbe feuchtung 13 vor
dem Führen
der Faserbahn zu einem Heißkompressionskontakt.
Es ist auch möglich,
ein Verfahren zu verwenden, bei dem der Trocknungs- und Wiederbefeuchtungsprozess weggelassen
wurde, d. h. die Behandlung mit einer Heißkontaktfläche erfolgt im Wesentlichen
unmittelbar nach dem Auftragen eines Überzuges und möglicher
chemischer Zusätze.
Hier ist gemeint, dass ohne separate Aktionen, die auf einer Faserbahn
zur Beschleunigung der Trocknung des Überzuges ausgeführt werden,
nicht genügend
Zeit für
eine sinnvolle Trocknung ist, bevor sie zu einem Kompressionskontakt
mit Kontaktflächen
befördert
wird.
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Daher
wird die Trocknung eines Überzuges in
einem Kompressionskontakt mit einer heißen, typischerweise polierten
Metalloberfläche
ausgeführt. Der
Kompressionskontakt wird in diesem Fall mittels eines Glättzylinders 20 ausgeführt, wobei
die Oberfläche
des Glättzylinders
hierbei als eine Heißkontaktfläche fungiert.
Vor der Behandlung kann auf die Oberfläche der Faserbahn weiterhin
ein Antihaftmittel entweder als solches, oder zum Beispiel mit einem Streichwerkstoff
gemischt, aufgetragen werden. In 1 wird immer
noch das Auftragen eines weiteren Überzuges mit einem Badstreichverfahren 14 sowie der
Zusatz eines Antihaftmittels direkt vor der Behandlung in dem Glättzylinder
bereitgestellt.
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Auf
die Behandlung folgt, dass die getrocknete und immer noch warme
gestrichene Faserbahn einen Kühlungsschritt 16 und
möglicherweise
auch einen Wiederbefeuchtungsschritt zum Beispiel in einer Befeuchtungs- /Dampfkabine 17 durchläuft, und noch
einmal mehr einen weiteren Kühlungsschritt. Schließlich folgen
hierauf ein möglicher
Kalandrierungsschritt 18 und andere mögliche Fertigbearbeitungsvorgänge vor
dem Aufwickeln auf eine Rolle 19.
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Die
oben genannte Art von Gießstreichprozessen
wird von vielen Problemen beeinträchtigt. Auf Grund der gegenwärtig verwendeten
Streichtechniken besteht der einzige Weg der Beeinflussung der Struktur
und Eigenschaften eines Überzuges
in der Regulierung der Zusammensetzung und Dicke des gesamten Überzuges.
Die nasse Oberfläche
eines Überzuges
erzeugt Probleme mit ihrer Neigung zur Haftung an Heißkontaktflächen. Die
bedeutendste Einzellösung
für dieses
Problem bestand in der Verwendung von Antihaftmitteln zwischen einem Überzug und
Kontaktflächen.
Das Auftragen solcher Mittel in vollem Umfang direkt auf die Oberfläche eines
nassen Überzuges
hat sich als schwierig erwiesen, und das Auftragen wird gewöhnlich mittels
einer Kontaktfläche
ausgeführt.
Daher besteht die Aufgabe in der Ausbreitung des Mittels zwecks
eines einheitlichen Filmes auf einer Heißkontaktfläche direkt vor dem Kontakt
mit einer Faserbahn. Es gab Probleme beim Sauberhalten der Oberflächen, der
einheitlichen Ausbreitung der Mittel, sowie bei der Erhöhung der
Laufgeschwindigkeiten.
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Zusätzlich beinhalten
herkömmliche
Streichtechniken Begrenzungen in Bezug auf die Laufgeschwindigkeit.
Die Laufgeschwindigkeit wird weiterhin von einem Glättzylinder
begrenzt, der typischerweise für
den Kompressi onskontakt verwendet wird. Auf Grund von Begrenzungen
bei der Laufgeschwindigkeit muss die Gießstreichart von Streichprozessen
oftmals als eine Offline-Anwendung
realisiert werden. Hinsichtlich eines Glättzylinders würde die Erhöhung der
Laufgeschwindigkeit in der Tat die Verwendung eines Stützsiebes
oder anderer ähnlicher Anordnungen
erfordern. Zusätzlich
müsste
die bereits große
Größe eines
Glättzylinders
noch weiter erhöht
werden, um eine ausreichend lange Kontaktzeit bereitzustellen.
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In 2 ist
ein Streichprozess der Erfindung veranschaulicht, bei dem eine zu
streichende Faserbahn W entweder direkt von einer Papier-/Kartonmaschine
zu der Behandlung befördert,
oder von einer Abwickeleinrichtung (nicht dargestellt) abgewickelt wird.
Der Auftrag eines Überzuges
auf die Oberfläche einer
Faserbahn wird aktuell mittels einer Vorhangstreicheinrichtung 21 bewirkt.
Die Vorhangstreicheinrichtung kann entweder eine schlitzbeschickte
oder eine gleitbeschickte Vorhangstreicheinrichtung sein. In dem
letzteren Fall können
mehrere Schichten von Streichwerkstoff vorzugsweise gleichzeitig
aufgetragen werden. Daher kann der Auftrag sogar eines Mehrfachüberzuges
in seiner Gesamtheit in einem Prozess mit einem einzelnen Vorgang
mittels einer einzigen Vorrichtung ausgeführt werden. Natürlich ist es
ebenso vorstellbar, eine Mehrzahl aufeinanderfolgender schlitzbeschickter
Vorhangstreicheinrichtungen zur Herstellung eines Mehrfachüberzuges
zu verwenden.
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Dank
der Vorhangstreicheinrichtungstechnologie kann das Streichen von
Schichten in Bezug auf Eigenschaften und Dicken derselben sehr unterschiedlich
erfolgen. Jede Schicht kann in ihren Eigenschaften so angepasst
werden, dass sie genau mit den erforderlichen übereinstimmt. Die Unterschicht, einschließlich eines
Bindemittels, kann für
eine hohe Haftung an der Oberfläche
an der Faserbahn formuliert werden, wobei die mittleren Schichten
aus weniger teuren Massenschichten ausgebildet werden können. Andererseits
können
die oberen Schichten unter Berücksichtigung
der durch die Bedruckbarkeit gesetzten Anforderungen, und, insbesondere
im Falle einer oberen Deckschicht, der Probleme in Bezug auf die
Haftung an einer Heißkontaktfläche hergestellt
werden. Die Schicht kann entweder mit einem Antihaftmittel ergänzt werden
oder ausschließlich aus
demselben zusammengesetzt sein. In Bezug auf das Haftungsproblem
ist nun die Tatsache wesentlich, dass die Eigenschaften von Deckschichten
wie gewünscht
regulierbar sind, ohne die anderen Werkstoffschichten des Überzuges
nachteilig zu beeinflussen.
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Nach
dem Auftragen ist die Faserbahn sofort bereit, um in einen Kompressionskontakt
mit einer Heißbehandlungsfläche weitergeführt zu werden.
Es ist auch plausibel, eine Vortrocknung 23 der Faserbahn
W zu bewirken, sowie eine weitere Befeuchtung 24 vor der
Behandlung auszuführen.
Es gibt eine Vielzahl bekannter Vorrichtungen nach dem Stand der
Technik zur Ausführung
der aktuellen Behandlung, wie zum Beispiel eine Condebelt-Vorrichtung, einen
Glättzylinder
sowie eine Viel zahl von Kalandern mit mindestens einer beheizten
Metallfläche
wie zum Beispiel einen Maschinen-, Weich- oder Schuhkalander. Es ist auch vorstellbar,
dass die Behandlung einer Faserbahn gegen eine Heißkontaktfläche mittels
Trockenzylindern ausgeführt
wird. In einem besonders bevorzugten Fall wird der Kompressionskontakt,
der in einer Anordnung der Erfindung auf eine Faserbahn aufgebracht
wird, mittels eines Metallbandkalanders bewirkt.
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Das
Wesentliche bei einer Anordnung der Erfindung in Bezug auf die Behandlung
einer Faserbahn besteht darin, dass der auf die Oberfläche einer Faserbahn
aufgetragene Überzug
nach Eintritt in die Behandlung weiterhin sehr feucht ist, wobei
der Trockengehalt typischerweise weniger als 90% beträgt. Die
Behandlung ist angepasst, um im Wesentlichen unmittelbar nach dem
Auftrag eines Überzuges
stattzufinden, so dass ohne die Anwendung spezifischer Trocknungsprozesse
auf die Faserbahn nicht genügend
Zeit für
den Überzug
besteht, um eine bedeutende Trocknung vor der Behandlung durchlaufen
zu können.
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Insbesondere
durch die Verwendung eines Metallbandkalanders bei einer Anordnung
der Erfindung wird ein zusätzlicher
Vorteil dahingehend bereitgestellt, dass ein getrennter Kalandrierungsprozess
nach dem Streichprozess weggelassen wird. Die Faserbahn kann sowohl
eine Behandlung durchlaufen, die ausreichend lang in Bezug darauf
ist, dass der Überzug
trocknet, und auch auf eine passend hohe Druckwirkung zur Bereitstellung einer
gewünschten
Auswirkung sowohl auf den Überzug
als auch auf die Faserbahn. Wenn notwendig, kann die Druckwirkung
mittels eines Presswalzenspaltes N erhöht werden, der mit einer getrennten
Presswalze 26 in der Behandlungszone des Metallbandkalanders aufgebaut
ist. Der Überzug
kann mit einer Oberfläche mit
hervorragender Glattheit und gewünschten
Eigenschaften für
den Druck versehen werden. Durch die Anwendung passender Prozessparameter
ist es auch möglich,
einen zusätzlichen
Vorteil dahingehend zu erhalten, dass man in der Lage ist, die Durchführung eines
getrennten Abschlusskalandrierungsprozesses zur Fertigbearbeitung
der gestrichenen Faserbahn wegzulassen.
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Weitere
Vorteile, die von einem Metallbandkalander bei der Behandlung einer
Faserbahn geboten werden, umfassen seine Einstellbarkeit und Geschwindigkeit.
Die Länge
einer Behandlungszone kann eingestellt werden, und auch die Laufgeschwindigkeit
ist kein begrenzender Faktor im Vergleich zum Beispiel bei einem
Vorhangstreichprozess. Darüber hinaus
ist es bei dem Metallbandkalander einfach, eine Heißkontaktfläche auf
jeder der beiden Seiten einer Faserbahn bereitzustellen. Es ist
zum Beispiel machbar, zwei beheizte Metallbänder zu verwenden, wobei die
Faserbahn angepasst ist, um dort hindurchzugehen. Andererseits kann
die Beheizung auch auf dem Gegendruckelement eines Metallbandkalanders
bereitgestellt werden, welches gewöhnlich eine Walze 25 ist.
Bei einem Verfahren der Erfindung beträgt der bevorzugte Temperaturbereich
für Kontaktflächen etwa
+50°C bis
+400°C.
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Bei
der oben erwähnten
Ausführungsform der
Erfindung wird das Auftragen eines gesamten Überzuges mittels einer Vorhangstreicheinrichtung ausgeführt. Es
ist natürlich
auch vorstellbar, einen Teil des Überzuges mittels anderer bekannter
Verfahren aufzutragen. Wesentlich ist bei einer Anordnung der Erfindung,
dass mindestens die obersten Schichten des Überzuges sowie ein Antihaftmittel
oder mehrere Antihaftmittel entweder damit gemischt, oder vollständig in
ihrer eigenen Schicht aufgetragen, mittels eines Vorhangstreichverfahrens
auf die Oberfläche
der Faserbahn aufgetragen werden. Dadurch wird die Ausführung des
Auftragens ermöglicht,
ohne die darunterliegenden Schichten von Streichwerkstoff wesentlich
zu beeinflussen.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung kann der Behandlung in einem Kompressionskontakt
das Auftragen eines Antihaftmittels zum Beispiel mittels eines Sprühverfahrens
auf die Streichfläche
vorangehen. Das Mittel kann als solches in Form einer passend dünnen Flüssigkeit
oder zum Beispiel in Wasser oder eine andere Flüssigkeit gemischt aufgetragen
werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung kann der Streichprozess auch auf beiden
Seiten einer Faserbahn bewirkt werden. Dies kann entweder durch
die Ausführung
des Auftragens mit einer Vorhangstreicheinrichtung zuerst auf einer
Seite und dann auf der anderen Seite oder durch die Ausführung des
Auftragens auf beiden Seiten einer Faserbahn vor der Behandlung
der Faserbahn in einem Heißkompressionskontakt
erfolgen.
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In 3 ist
wiederum eine Anordnung zur Durchführung eines Verfahrens gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht, welches auf einem Metallbandkalander
basiert. Die Anordnung umfasst zwei separate Metallbänder 2a und 2b,
die um Führungsrollen 3 umlaufen,
um mittels einer dazwischen vorhandenen Walze 5, die als
ein Gegendruckelement fungiert, zwei Behandlungszonen N1 und
N2 für
eine Faserbahn W1, W2 auszubilden.
Mindestens einige der Führungsrollen 3 innerhalb
der Bandkreise sind unverlagerbar ausgestaltet, um die Spannung
der Bänder 2a und 2b und den
Lauf derselben wie gewünscht
einzustellen. Während
ihres Durchganges durch jede Behandlungszone wird die Faserbahn
einem gewünschten Druckimpuls
und einer Heizwirkung in Abhängigkeit von
der Zeit ausgesetzt. Innerhalb des Bandkreises 2a kann
eine Presswalze 6 vorhanden sein, wie mit gestrichelten
Linien in 1 dargestellt, um einen zusätzlichen
Walzenspalt gegen die Walze 5 aufzubauen, um eine erhöhte Druckwirkung
auf die Faserbahn auszuüben.
Die Gegendruckwalze 5 sowie die Presswalze 6 kann
eine durchbiegungskompensierte Walze sein oder nicht und wird aus
einer Gruppe ausgewählt,
die Folgendes umfasst: eine Walze mit flexibler Oberfläche wie
zum Beispiel eine polymerbeschichtete Walze, eine gummibeschichtete
Walze oder eine Walze mit Elastomeroberfläche, eine Schuhwalze, eine
Thermowalze und eine gefüllte Walze.
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Bei
Verwendung einer Vorrichtung 30 von 3 wird eine
Faserbahn W1 zuerst vor einer Streichstufe
durch eine Behandlungszone N1 zur Vorkalandrierung
der Faserbahn befördert.
Daraufhin folgt die Beförderung
der Faserbahn zu einem Streichprozess 15 zum Streichen
derselben mittels eines passenden Streichverfahrens, insbesondere eines
Vorhangstreichverfahrens. Es ist in diesem Fall auch vorstellbar,
dass das Streichverfahren aus einer Gruppe ausgewählt wird,
die Trockenstreichen, Gießstreichen,
Glättschaberstreichen,
Sprühstreichen,
Mikrostrahlstreichen oder Filmstreichen umfasst. Auf den Streichprozess
folgt die Beförderung der
Faserbahn, die mit dem Bezugszeichen W2 dargestellt
ist, durch eine zweite Behandlungszone N2 derselben
Kalandereinheit zum Verbinden des Überzuges und die Abschlusskalandrierung
der Faserbahn. In diesem Zusammenhang wird der Begriff Kalandrierung
in Bezug auf die Kalandrierung und auch im Allgemeinen auf den Kompressionskontakt
oder Heißpresskontakt
verwendet, die auf die Bahn aufgebracht werden.
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In 4 ist
eine Ausgestaltung 40 veranschaulicht, die auch zwei Bandkreise 2a, 2b,
und dazwischen eine Gegendruckwalze 5 zum Aufbauen von
zwei Behandlungszonen N1 und N2 wie
in 1 aufweist. Die Anzahl von Streichstufen beträgt optional
mehr als eine, wobei zum Beispiel eine Streichstufe 15a zum
Streichen einer Seite einer Bahn und eine Streichstufe 15b für die andere
Seite der Bahn verwendet werden kann. Insbesondere bei einem Vorhangstreichprozess
ist jedoch eine einzelne Streichstufe zur Realisierung eines gleich zeitigen Auftragens
mehrerer getrennter Schichten von Streichwerkstoff ausreichend.
Um einen Mehrfachstreichprozess zu realisieren, ist es andererseits möglich, die
Streichstufe 15b so zu konzipieren, dass sie zum Streichen
derselben Seite wie die Streichstufe 15a verwendet wird.
Eine Faserbahn W1 wird zuerst zu einem Vorkalandrierungsprozess
N1, und dann zu der Streichstufe 15a befördert, woraufhin folgt,
dass dieselbe mittels einer Umlenkrolle 7 zu einer optionalen
zweiten Streichstufe 15 und von dort aus zu einer Binde-/Abschlusskalandrierungsstufe
N2 geführt
wird.
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Eine
in 5 dargestellte Ausgestaltung 50 weist
einen ersten Metallbandkreis 2a und eine erste Gegendruckwalze 5a zum
Aufbau einer ersten Behandlungszone N1 dazwischen,
sowie einen zweiten Metallbandkreis 2b und eine zweite
Gegendruckwalze 5b zum Aufbau einer zweiten Behandlungszone N2 dazwischen auf. Die Gegendruckwalzen 5a, 5b sind
angeordnet, um miteinander vorzugsweise einen beheizten Bindewalzenspalt
N für den Überzug aufzubauen.
Durch diese Ausgestaltung wird es ermöglicht, eine Faserbahn unterschiedlichen
Arten von Behandlung auszusetzen, zum Beispiel so, dass die Faserbahn
W1 zuerst zur Vorkalandrierung durch die
Behandlungszone N1, und dann durch eine Streichstufe 15a,
und mittels einer Umlenkrolle 7 weiter durch eine zweite
Streichstufe 15b befördert
wird, von wo aus sie in den Bindewalzenspalt N ausgegeben wird,
um den Streichwerkstoff mit der Faserbahn zu verbinden, und um die
Abschlusskalandrierung zu bewirken. Auf diesen Prozess kann die
Beförderung einer gestrichenen
Bahn W2 aus der Vorrichtung zur weiteren
Bearbeitung erfolgen, zum Beispiel zu einem Aufwickelprozess. Die
Streichstufen 15a und 15b können zueinander optional sein,
oder es können
beide entweder zum Streichen einer Seite einer Bahn mit mehreren
Schichten, oder zum Streichen entgegengesetzter Seiten einer Bahn
verwendet werden. Stromabwärts
des Bindewalzenspaltes N kann die Bahn optional eine dritte Streichstufe 15c aufweisen,
von wo aus die Bahn mittels einer Umlenkrolle 7a zu der
zweiten Behandlungszone N2 zu einem Binde-/Abschlusskalandrierungsprozess
ausgegeben werden kann. Die Vorrichtung kann sogar eine vierte Streichstufe 15d aufweisen,
die zum Beispiel als eine Vorstreichstufe stromaufwärts der
eigentlichen Streichstufe 15a und/oder 15b und/oder 15c fungieren
kann. Von den Streichstufen 15a–15d können optional
eine oder mehr als eine auf einmal zur Behandlung einer Faserbahn
aktiv sein, um einen Einfach- oder Mehrfachüberzug auf einer oder jeder Seite
der Bahn bereitzustellen. Zusätzlich
kann die Bewegungsrichtung einer Faserbahn im Verhältnis zu
dem oben Beschriebenen umgekehrt sein, wobei zum Beispiel die Behandlungszone
N2 oder der Bindewalzenspalt N als ein Vorkalander,
und die Behandlungszone N1 als ein Abschlusskalander
fungieren kann.
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Bei
einer in 6 dargestellten Ausgestaltung 60 ist
eine Streichstation 15 zwischen zwei Walzenspalten N1 und N2 eines Weichkalanders
angeordnet, wobei eine Kontaktvorrichtung zur Ausführung einer
Vorkalandrie rung vor einem Streichprozess und einer Abschlusskalandrierung
nach dem Streichprozess in der Lage ist.
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Bei
einer in 7 dargestellten Ausgestaltung 70 ist
eine Streichstufe 15 an einer Stelle zwischen zwei Walzenspalten
eines Mehrwalzenspaltkalanders und bei einer Ausgestaltung 60 von 6 ist
eine Streichstufe 15 an einer Stelle zwischen zwei Anordnungen
von Walzen angeordnet. Bei den Ausführungsformen von 7 und 8 geht
die Faserbahn zwecks wirksamer Vorkalandrierung und Abschlusskalandrierung
durch eine Mehrzahl von Walzenspalten vor und nach einem Streichprozess
hindurch. Insbesondere im Fall von 8 sollte
darauf hingewiesen werden, dass die Frage auch einen Superkalander
betreffen kann. Wie in 8 dargestellt, kann ein Superkalander
auf zwei oder mehr Abschnitte, genauer ausgedrückt auf zwei getrennte Sätze von
Walzen aufgeteilt werden, der so angepasst ist, dass dazwischen
ein angemessener Streichprozess erfolgt.
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Der
in der Ausgestaltung von 3–8 dargestellte
Streichprozess 15, 15a, 15b umfasst das Auftragen
eines Streichwerkstoffes, d. h. dessen Übertragung auf die Oberfläche einer
Bahn. Der Streichprozess kann weiterhin je nach Notwendigkeit Trocknen,
Beheizen und Binden umfassen. Zusätzlich ist das vorgeschlagene
Verfahren für
einen Streichprozess geeignet, der mit einem Streichwerkstoff in
trockener Form (Trockenstreichen) durchgeführt wird.
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Zusammenfassung:
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Streichen einer Faserbahn mit
einer oder mehreren Streichschichten. Das Verfahren umfasst das
Auftragen mindestens einer Schicht eines Streichwerkstoffes auf
die Oberfläche
auf mindestens einer Seite einer Faserbahn (W) mittels einer Vorhangstreicheinrichtung
(21), und dass ein noch feuchter Überzug der aufgetragenen Schichten
von Streichwerkstoff im Wesentlichen unmittelbar nach dem Auftragsprozess einem
Heißkompressionskontakt
mittels einer Heißkontaktfläche oder
-kontaktflächen
ausgesetzt wird, wobei sich der Überzug
mit der Oberfläche
der Faserbahn (W) verbindet, der Überzug trocknet, und seine
Oberfläche
glatt und glänzend
wird. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung (2)
zum Streichen einer Faserbahn (W). Die Vorrichtung weist mindestens
eine Vorhangstreicheinrichtung (21) zum Auftragen mindestens
einer Schicht von Streichwerkstoff auf eine Oberfläche der
Faserbahn (W) sowie eine Behandlungseinheit (22) im Wesentlichen
unmittelbar stromabwärts
der Vorhangstreicheinrichtung in Bewegungsrichtung der Faserbahn
(W) zur Behandlung der Faserbahn in einem Heißkompressionskontakt auf.