EP2598694B1 - Verfahren zur herstellung einer faserstoffbahn, insbesondere einer papier- oder kartonbahn - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mehrlagigen und gestrichenen Faserstoffbahn, insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn, wobei die Faserstoffbahn in einer Formerpartie mehrlagig hergestellt, in einer Pressenpartie entwässert und in einer Vortrockenpartie getrocknet wird.
- Weiterhin betrifft es eine Maschine zur Durchführung dieses Verfahrens.
- Das Dokument
DE10 2008 054 908 A1 offenbart ein Verfahren zur mehrfachen Beschichtung einer Faserstoffbahn, insbesondere bewegbaren Kartonbahn mit fluessigen oder pastoesen Auftragsmedien. Dabei wird in einem Verfahrensschritt ein erstes Auftragsmedium zur Erzeugung einer ersten Schicht und in einem folgenden Verfahrensschritt zumindest ein weiteres Auftragsmedium zur Erzeugung zumindest einer weiteren Schicht mit zumindest einer nachdosierenden Auftragseinrichtung aufgetragen und in einem der weiteren Verfahrensschritte zumindest ein weiteres drittes Auftragsmedium zur Erzeugung zumindest einer weiteren dritten Schicht mit einer Vorhangauftragseinrichtung aufgetragen, wobei nach jedem Auftrag die Faserstoffbahn getrocknet wird. Als erstes Auftragsmedium wird Stärke aufgetragen. - Im Dokument
EP1908878 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von gestrichenem Papier beschrieben. Dabei werden auf eine Oberfläche der Papierbahn mehrere Striche mit unterschiedlichen Auftragsverfahren aufgebracht. - Das Dokument
EP1964971 A2 offenbart ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von gestrichenem Papier, wobei die Faserstoffbahn mit einem Stoffauflauf und einer Siebpartie aus einer Faserstoffsupension gebildet, in einer Pressenpartie entwässert und danach in einer Vortrocknung bis auf einen Restfeuchtegehalt getrocknet wird. Anschließend erfolgt eine Beschichtung wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn mit mindestens drei Auftragsschichten, wobei die beiden letzten Auftragsschichten mit einem 1:1 Auftragswerk aufgebracht werden. - Zur Herstellung einer mehrlagigen und gestrichenen Faserstoffbahn, zum Beispiel eines sogenannten White-Top-Liners oder White-Top-Test-Liners ist das nachfolgend beschriebene Verfahren bekannt.
- White-Top-Liner und White-Top-Test-Liner sind Kartonbahnen, die üblicherweise aus drei Lagen aufgebaut sind: Decklage, Schonschicht und Rückenlage. Die Decklage ist die Seite, die später bedruckt wird, sie besteht aus weißer Frischfaser und wird zusätzlich noch gestrichen. Wichtig ist es, dass die zu bedruckende Seite möglichst weiß und möglichst glatt und glänzend wird, sowie eine gute Bedruckbarkeit aufweist. Außerdem soll die Faserstoffbahn für die weitere Verwendung gute Festigkeitseigenschaften besitzen. Das wird vor allem durch das Flächengewicht, die Faserstoffauswahl und die Zugabe von Stärke in die Faserstoffsuspension erreicht.
- Bei dem bekannten Verfahren werden die drei Lagen in der Formerpartie einzeln hergestellt und anschließend zu einer Faserstoffbahn zusammengeführt. In der Pressenpartie wird sie dann in mehreren Pressnips mechanisch unter Druck entwässert und in der sich anschließenden Vortrockenpartie mithilfe von beheizten Trockenzylindern getrocknet. Anschließend wird die Faserstoffbahn in einem Vorkalander geglättet und auf gleichmäßige Dicke kalibriert, damit der in einer nachfolgenden Filmstreicheinrichtung aufgebrachte pigment-haltige Vorstrich eine Faserstoffbahn bei geringerem Flächengewicht oder mit geringwertigerem Faserstoff oder mit mehr Füllstoff erreicht wird, ohne dass nachteilige Auswirkungen auf die anderen wichtigen Eigenschaften entstehen. Weiterhin soll sich eine geringe Abrisshäufigkeit und hohe Runnability, sowie ein geringerer Energiebedarf für die Trocknung in der Maschine ergeben.
- Die Aufgabe wird für das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass nach der Vortrockenpartie in einer sich anschließenden Filmauftragsvorrichtung auf die Faserstoffbahn beidseitig simultan Stärke aufgetragen wird und dass die Faserstoffbahn in Durchlaufrichtung danach nur auf einer Seite in einer Vorhangstreicheinrichtung mit pigment-haltiger Farbe gestrichen wird und die Faserstoffbahn nach dem Streichen in der Vorhangstreicheinrichtung in einer Klingenstreicheinrichtung noch mal einseitig mit pigment-haltiger Farbe gestrichen wird. Mit einer Vorhangstreicheinrichtung kann in einem Vorgang wesentlich mehr Strich aufgetragen werden als mit einer Filmauftragsvorrichtung oder einer Klingenstreicheinrichtung. Dadurch dass erfindungsgemäß darauf verzichtet wird, in der Filmauftragsvorrichtung einen pigment-haltigen Vorstrich aufzubringen, kann von beiden Seiten Stärke zur Festigkeitssteigerung appliziert werden, was eine höhere Stärkeauftragsmenge ermöglicht und zu einer höheren Eindringung in die Faserstoffbahn führt, wodurch die Festigkeit mehr gesteigert wird. D.h. es kann das Flächengewicht reduziert werden oder es kann in einer oder mehreren Lagen ein geringwertigerer Faserstoff, wie zum Beispiel eine schlechtere Altpapierqualität, oder mehr Füllstoff eingesetzt werden.
- Die geringere Abrisshäufigkeit ergibt sich in der Filmauftragsvorrichtung dadurch, dass weniger viskose Stärkeflotte aufgetragen wird anstatt einer höher viskosen Streichfarbe, und in der Vorhangstreicheinrichtung durch den kontaktlosen Auftrag. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass nach dem Auftrag von Stärke die Trocknung ohne Probleme energieeffizienter im Kontakt mit beheizten Zylindern erfolgen kann statt wie in den bisherigen Verfahren mit energieintensiveren IR- oder Lufttrocknern.
- Da in der Filmauftragsvorrichtung kein Pigmentstrich aufgebracht wird, ist es darüber hinaus vorteilhaft, insbesondere um nachteilige Auswirkungen bei der Oberflächenqualität zu vermeiden und eine gut zu bedruckende Oberfläche mit verbesserten Eigenschaften bezüglich Weiße, Glätte und Glanz zu erzielen, wenn Faserstoffbahn bei geringerem Flächengewicht oder mit geringwertigerem Faserstoff oder mit mehr Füllstoff erreicht wird, ohne dass nachteilige Auswirkungen auf die anderen wichtigen Eigenschaften entstehen. Weiterhin soll sich eine geringe Abrisshäufigkeit und hohe Runnability, sowie ein geringerer Energiebedarf für die Trocknung in der Maschine ergeben.
- Die Aufgabe wird für das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass nach der Vortrockenpartie in einer sich anschließenden Filmauftragsvorrichtung auf die Faserstoffbahn beidseitig simultan Stärke aufgetragen wird und dass die Faserstoffbahn in Durchlaufrichtung danach nur auf einer Seite in einer Vorhangstreicheinrichtung mit pigment-haltiger Farbe gestrichen wird. Mit einer Vorhangstreicheinrichtung kann in einem Vorgang wesentlich mehr Strich aufgetragen werden als mit einer Filmauftragsvorrichtung oder einer Klingenstreicheinrichtung. Dadurch dass erfindungsgemäß darauf verzichtet wird, in der Filmauftragsvorrichtung einen pigment-haltigen Vorstrich aufzubringen, kann von beiden Seiten Stärke zur Festigkeitssteigerung appliziert werden, was eine höhere Stärkeauftragsmenge ermöglicht und zu einer höheren Eindringung in die Faserstoffbahn führt, wodurch die Festigkeit mehr gesteigert wird. D.h. es kann das Flächengewicht reduziert werden oder es kann in einer oder mehreren Lagen ein geringwertigerer Faserstoff, wie zum Beispiel eine schlechtere Altpapierqualität, oder mehr Füllstoff eingesetzt werden.
- Die geringere Abrisshäufigkeit ergibt sich in der Filmauftragsvorrichtung dadurch, dass weniger viskose Stärkeflotte aufgetragen wird anstatt einer höher viskosen Streichfarbe, und in der Vorhangstreicheinrichtung durch den kontaktlosen Auftrag. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass nach dem Auftrag von Stärke die Trocknung ohne Probleme energieeffizienter im Kontakt mit beheizten Zylindern erfolgen kann statt wie in den bisherigen Verfahren mit energieintensiveren IR-oder Lufttrocknern.
- Da in der Filmauftragsvorrichtung kein Pigmentstrich aufgebracht wird, ist es darüber hinaus vorteilhaft, insbesondere um nachteilige Auswirkungen bei der Oberflächenqualität zu vermeiden und eine gut zu bedruckende Oberfläche mit verbesserten Eigenschaften bezüglich Weiße, Glätte und Glanz zu erzielen, wenn die Faserstoffbahn nach dem Streichen in der Vorhangstreicheinrichtung in einer Klingenstreicheinrichtung noch mal einseitig mit pigment-haltiger Farbe gestrichen wird. Durch das Aufbringen der Streichfarbe auf die Faserstoffbahn mit einer flexiblen oder steifen Klinge oder mit einem Rakelstab wird die Strichoberfläche sehr glatt und gleichmäßig. Für den hier aufgebrachten Deckstrich, kann ein höherwertiges Pigment verwendet werden. Aufgrund der vorherigen guten Abdeckung durch den Vorhangstrich, wird nicht soviel Deckstrich benötigt und das Wasser der Streichfarbe dringt in der Klingenstreicheinrichtung nicht mehr so tief ein, dass dadurch eine Befeuchtung und Schwächung der Faserstoffbahn entsteht könnte, die zu vermehrten Abrissen führen würde.
- In vorteilhafter Weise kann direkt nach der Trocknung der Faserstoffbahn in der Vortrockenpartie der Stärkeauftrag in der Filmauftragsvorrichtung erfolgen und danach aber noch vor dem Vorhangstreichen die Glättung in einem Vorkalander. Somit wird die Oberfläche ausreichend glatt für einen guten Vorhangstrich, die damit verbundene Verdichtung und Verringerung der Wasseraufnahmefähigkeit der Faserstoffbahn findet aber erst nach dem Stärkeauftrag statt.
- Ebenso ist es vorteilhaft für das erfindungsgemäße Verfahren, wenn der Vorhangstrich zweilagig oder mehrlagig ist, wobei für mindestens zwei der Lagen des Vorhangsstrichs eine unterschiedlich zusammengesetzte Streichfarbe verwendet wird. Dadurch kann zum Beispiel für die erste Lage geringwertigeres und damit billigeres Pigment eingesetzt werden, und für die zweite Lage oder weitere Lagen höherwertiges und teureres.
- Um die festigkeitssteigernde Wirkung besonders gut zu nutzen, ist es vorteilhaft eine Stärkemenge bezogen auf das Trockengewicht der Stärke von 1 bis 4 g/m2 je Seite, insbesondere mindestens 2 g/m2 je Seite auf die Faserstoffbahn aufzutragen.
- Um den Effekt des fehlenden Vorstrichs in der Filmauftragsvorrichtung zu kompensieren und eine gute Abdeckung durch den Strich zu bekommen ist es außerdem vorteilhaft, wenn in der Vorhangstreicheinrichtung eine hohe Strichmenge von 10 bis 30 g/m2 bezogen auf das Trockengewicht des Strichs, bevorzugt von 12 bis 25 g/m2 aufgetragen wird. Übliche Auftragsmenge bei einem pigment-haltigen Vorstrich mittels Filmauftragseinrichtung sind ca. 8 g/m2.
- Da die zu erwartende Abrisshäufigkeit in dem erfindungsgemäßen Verfahren gering ist, können besonders vorteilhaft alle Verfahrensschritte bis zum Fertigpapier, bei denen die Faserstoffbahn gestrichen oder getrocknet oder geglättet wird, nacheinander online ohne Zwischenaufrollung in einer Maschine erfolgen, wobei sich die eine Maschine von der Formerpartie bis zur Auftrollung des Fertigpapiers erstreckt.
- Die Aufgabe wird für die eingangs beschriebene Maschine erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sie nach der Vortrockenpartie in Laufrichtung der Faserstoffbahn nacheinander eine beidseitig Stärke auftragende Filmauftragsvorrichtung, dann eine Vorhangstreicheinrichtung und dann eine Klingenstreicheinrichtung aufweist.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß ebenso gelöst, durch eine Maschine, die nach der Vortrockenpartie in Laufrichtung der Faserstoffbahn nacheinander eine beidseitig Stärke auftragende Filmauftragsvorrichtung, dann einen Vorkalander und dann eine Vorhangstreicheinrichtung aufweist.
- Beide Maschinen sind geeignet, die vorher beschriebenen Vorteile zu erzielen und nachteilige Auswirkungen auf die Qualität der gestrichenen Oberfläche zu vermeiden. Im Vorkalander kann die Oberfläche vor dem Vorhangstrich so vorbereitet werden, dass eine gute Qualität durch den Strich entstehen kann. Und in der Klingenstreichvorrichtung kann ein abschließender Deckstrich aufgebracht werden, der zu einer glätteren Oberfläche führt. Natürlich können die beiden Varianten der Maschine mit Vorteil auch kombiniert werden.
- Durch die geringere Abrissneigung und die gute Runnability der erfindungsgemäßen Maschine ist es in zusätzlich vorteilhafter Weise möglich, die Maschine als eine online-Maschine auszuführen, wobei die Faserstoffbahn von der Formerpartie bis zur Aufrollung des Fertigpapiers durch alle Auftrags- und Streicheinrichtungen, Trockenpartien und Kalander oder Glätteinrichtungen nacheinander online geführt werden kann, ohne dass die Maschine dazwischen eine Zwischenaufrollung aufweist.
- Anhand eines Ausführungsbeispiels werden weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung erläutert unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
- Die Zeichnung zeigt
inFig.1 einen Teil einer erfindungsgemäßen Maschine zur Durchführung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens. - Nachfolgend wird die Figur detaillierter beschrieben.
Fig.1 zeigt eine bevorzugte Ausführung der erfindungsgemäßen Maschine ab der Vortrockenpartie 10 bzw. eine Maschine, wie sie beispielsweise zur Herstellung einer White-Top-Liner oder White-Top-Test-Liner Kartonbahn nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens, verwendet werden kann. Die Herstellung der mehrlagigen Kartonbahn in einer Formerpartie und die Entwässerung derselben in einer Pressenpartie sind nicht dargestellt. - Die Faserstoffbahn 9 wird nach der Trocknung in der Vortrockenpartie 10 ohne eine Glättvorrichtung zu durchlaufen, direkt in die Filmauftragsvorrichtung 1 geführt und dort von beiden Seiten mit Stärke beaufschlagt, welche in Form einer wässerigen Stärkelösung oder Stärkesuspension über Walzen aufgetragen wird. Danach wird die Faserstoffbahn um einen sogenannten Airturn herum kontaktlos umgelenkt und zur ersten Nachtrockenpartie (20) geführt, in der sie durch Kontakt mit beheizten Trockenzylindern auf die gewünschte Feuchte getrocknet wird. Durch den beidseitigen Stärkeauftrag auf die vorher noch nicht geglättete Faserstoffbahn kann viel Stärke aufgetragen werden und die Stärke kann weit ins Innere eindringen und so besonders gut die Festigkeit der Faserstoffbahn erhöhen.
- In dem sich anschließenden Vorkalander 2 wird die Faserstoffbahn geglättet, so dass ihre Oberfläche gute Eigenschaften für das nachfolgende berührungslose Streichen aufweist. Dies erfolgt in einer Vorhangstreicheinrichtung (3), welche in der dargestellten Ausführungsform die Oberseite der Faserstoffbahn mit einem zweilagigen Vorhangstrich mit pigment-haltiger Streichfarbe streicht. Der zweilagige Vorhangstrich entsteht durch das Zusammenwirken einer ersten Dosiereinrichtung (3a) für die erste Vorhanglage und einer weiteren Dosiereinrichtung (3b) für die weitere Vorhanglage. Durch diese spezielle Ausführungsform kann in den beiden Lagen unterschiedliche Streichfarbe verwendet werden, was eine genaue Abstimmung auf die notwendigen Eigenschaften der verschiedenen Lagen ermöglicht. Der zweilagige Vorhangstrich sorgt für eine gute und gleichmäßige Abdeckung der Faserstoffbahn. In der ersten Vorhanglage, die direkt auf dem Papier zu liegen kommt, kann eine Streichfarbe mit weniger hochwertigem Pigment zur Grundabdeckung verwendet werden, während in der zweiten Vorhanglage zur Feinabdeckung Pigment mittlerer bis hochwertigerer Qualität verwendet werden kann.
- Im Anschluss an das Streichen wird die Strichschicht und die Faserstoffbahn zunächst kontaktlos getrocknet, beispielsweise mit IR-Trocknern (4a), die einseitig oder beidseitig der Bahn vorgesehen sein können. Alternativ oder ergänzend können je nach aufgetragener Strichmenge und je nach Streichfarbe auch Lufttrockner eingesetzt werden. Sobald die Oberfläche so angetrocknet ist, dass die Strichschicht auch im Kontakt mit einer Heizfläche nicht mehr beschädigt werden kann, wird die Strichschicht und die Faserstoffbahn in einer zweiten Nachtrockenpartie wieder mithilfe von beheizten Trockenzylindern (30) getrocknet. Diese Nachtrockenpartie dient auch zur Reduzierung einer eventuellen Rollneigung der Faserstoffbahn aufgrund des einseitigen Streichens und Trocknens.
- In der Klingenstreicheinrichtung 6 wird ein weiteres Mal die Oberseite der Faserstoffbahn mit pigment-haltiger Streichfarbe gestrichen, um eine Deckschicht zu bilden. Hierzu wird eine Streichfarbe mit hochwertigem Pigment verwendet, da die Deckschicht die später zu bedruckende Lage darstellt. Die Klingenstreicheinrichtung 6 ist mit einem Rakelstab dargestellt, der die überschüssige Streichfarbe abstreift. Alternativ können auch flexible oder steife Klingen verwendet werden. Vorteilhaft für Glätte, Glanz und Bedruckbarkeit der Deckschicht ist, dass die Klingenstreicheinrichtung nicht kontaktlos arbeitet, sondern dass die Deckschicht durch den Rakelstab oder die Klinge egalisiert und mit einer sehr glatten Oberfläche versehen wird.
- Im Anschluss an das weitere Streichen in der Klingenstreicheinrichtung 6 wird die Strichschicht und die Faserstoffbahn wiederum kontaktlos getrocknet. Dargestellt sind IR-Trockner 4b und Lufttrockner 5, wobei auch nur IR- oder nur Lufttrockner denkbar wären. Sobald die Oberfläche wieder ausreichend trocken ist folgt eine dritte Nachtrockenpartie 40, in der mithilfe von Trockenzylindern fertig getrocknet wird.
- Der letzte Verfahrensschritt, bevor die fertige Faserstoffbahn in einer Aufrollung 8 zu großen Rollen aufgewickelt wird, ist eine Nachglättung, die in einem Fertigkalander 7 erfolgt. Dargestellt ist ein Softkalander mit einem Kalanderspalt.
- Sowohl vor dem Vorkalander 2 als auch vor dem Fertigkalander 7 können Befeuchtungseinrichtungen vorgesehen sein, die Dampf und/oder Wasser auftragen, damit Glätte und Glanz weiter verbessert und eine eventuelle Rollneigung weiter verringert werden.
- In diesem Ausführungsbeispiel ist eine online-Maschine und ein online-Verfahren dargestellt, d.h. alle Verfahrensschritte zum Herstellen und Veredeln der Faserstoffbahn, insbesondere Stärkeauftrag, Streichen, Glätten, erfolgen in einer Maschine nacheinander ohne Zwischenaufrollung. Nicht dargestellt sind das Umrollen und Rollenschneiden, was immer in einer separaten Maschine erfolgt. Dies gehört erfindungsgemäß aber auch nicht mehr zum Herstellen und Veredeln, da hierbei die Eigenschaften der Faserstoffbahn nicht mehr verändert werden.
-
- 1
- Filmauftragsvorrichtung
- 1
- b Airturn
- 2
- Vorkalander
- 3
- Vorhangstreicheinrichtung
- 3a
- Dosiereinrichtung für erste Vorhanglage
- 3b
- weitere Dosiereinrichtung für weitere Vorhanglage
- 4a
- IR-Trockner
- 4b
- weitere IR-Trockner
- 5
- Lufttrockner
- 6
- Klingenstreicheinrichtung
- 7
- Fertigkalander
- 8
- Aufroll ung
- 9
- Papierbahn
- 10
- Vortrockenpartie
- 20
- erste Nachtrockenpartie
- 30
- zweite Nachtrockenpartie
- 40
- dritte Nachtrockenpartie
Claims (9)
- Verfahren zur Herstellung einer White-Top-Liner oder White-Top-Test-Liner Faserstoffbahn (9), wobei die Faserstoffbahn in einer Formerpartie mehrlagig hergestellt wird, in einer Pressenpartie entwässert und in einer Vortrockenpartie (10) getrocknet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass anschließend in einer Filmauftragsvorrichtung (1) auf die Faserstoffbahn beidseitig simultan Stärke aufgetragen wird und dass die Faserstoffbahn in Durchlaufrichtung danach nur auf einer Seite in einer Vorhangstreicheinrichtung (3) mit Pigment-haltiger Farbe gestrichen wird und dass die Faserstoffbahn (9) nach dem Streichen in der Vorhangstreicheinrichtung (3) in einer Klingenstreicheinrichtung (6) noch mal einseitig mit Pigment-haltiger Farbe gestrichen wird. - Verfahren nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
dass die Faserstoffbahn (9) direkt nach der Vortrockenpartie (10) in der Filmauftragsvorrichtung (1) mit Stärke beaufschlagt wird und in Durchlaufrichtung erst danach, aber noch vor der Vorhangstreicheinrichtung (3) in einem Vorkalander (2) geglättet wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass die Faserstoffbahn (9) in der Vorhangstreicheinrichtung (3) mit einem zweilagigen oder mehrlagigen Vorhangstrich gestrichen wird, wobei für mindestens zwei der Lagen des Vorhangsstrichs eine unterschiedlich zusammengesetzte Streichfarbe verwendet wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Filmauftragsvorrichtung (1) eine Stärkemenge bezogen auf das Trockengewicht der Stärke von 1 bis 4 g/m2 je Seite auf die Faserstoffbahn (9) aufgetragen wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Vorhangstreicheinrichtung (3) eine Strichmenge bezogen auf das Trockengewicht des Strichs von 10 bis 30 g/m2, insbesondere von 12 bis 25 g/m2 aufgetragen wird. - Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass das alle Verfahrensschritte bis zum Fertigpapier, bei denen die Faserstoffbahn gestrichen oder getrocknet oder geglättet wird, nacheinander online ohne Zwischenaufrollung in einer Maschine erfolgen, wobei sich die eine Maschine von der Formerpartie bis zur Aufrollung (8) des Fertigpapiers erstreckt. - Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen White-Top-Liner oder White-Top-Test-Liner Faserstoffbahn (9), besonders nach dem in einem der vorherigen Ansprüche beschriebenen Verfahren, welche eine Formerpartie, eine Pressenpartie und eine Vortrockenpartie (10) aufweist
dadurch gekennzeichnet,
dass sie in Laufrichtung der Faserstoffbahn (9) nacheinander eine beidseitig Stärke auftragende Filmauftragsvorrichtung (1), dann eine Vorhangstreicheinrichtung (3) und dann eine Klingenstreicheinrichtung (6) aufweist. - Maschine zur Herstellung einer mehrlagigen Faserstoffbahn (9), insbesondere einer Papier- oder Kartonbahn besonders nach dem in einem der Ansprüche 1-6 beschriebenen Verfahren, welche eine Formerpartie, eine Pressenpartie und eine Vortrockenpartie (10) aufweist
dadurch gekennzeichnet,
dass sie in Laufrichtung der Faserstoffbahn (9) nacheinander eine beidseitig Stärke auftragende Filmauftragsvorrichtung (1), dann einen Vorkalander (2) und dann eine Vorhangstreicheinrichtung (3) aufweist. - Maschine nach Anspruch 7 oder 8
dadurch gekennzeichnet,
dass die Maschine als eine online-Maschine ausgeführt ist, wobei die Faserstoffbahn (9) von der Formerpartie bis zur Aufrollung (8) des Fertigpapiers durch alle Auftrags- und Streicheinrichtungen, Trockenpartien und Kalander oder Glätteinrichtungen nacheinander online geführt werden kann, ohne dass die Maschine dazwischen eine Zwischenaufrollung aufweist.
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