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Aus offenkundiger Vorbenutzung sind Kopfstützen bekannt, wobei auf ein Basisteil, z.B. aus Kunststoff, welches wenigstens eine Haltestange zur Halterung an der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes aufweist, wenigstens ein vorgefertigtes Schaumteil aufgezogen wird und anschließend das Basisteil mit einem Bezug aus einem Textil oder einem Leder versehen wird. Oftmals wurde auch an einer Rückseite des Kopfteils ein Kunststoffteil vorgesehen, welches ungepolstert war und z.B. aus optischen Gründen mit einem Textil oder einem Leder versehen sein konnte.
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Darüber hinaus ist es aus offenkundiger Vorbenutzung bekannt, ein mit wenigstens einer Haltestange versehenes Basisteil mit einem Bezug zu versehen, in einer definierten Relativposition zu einer Form in einem Formhohlraum anzuordnen und den Polsterschaum im sogenannten Insitu-Verfahren anschließend in den Bezug einzufüllen, derart, dass sich der Bezug an die Wand des Formhohlraums anlegt und nach dem Erstarren des Schaums die Soll-Form der Kopfstütze ausgebildet ist.
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Das zuletzt genannte Verfahren erlaubt eine kostengünstige Herstellung, konnte aber nicht zur Herstellung von Lautsprecher-Kopfstützen verwendet werden, weil der Schaum nicht prozesssicher aus den notwendigen Akustik-Kanälen ferngehalten werden konnte. Aus diesem Grund wurden Lautsprecher-Kopfstützen mit einem Formschaumteil mit geeigneter Lochung für die Lautsprecher bzw. den Akustik-Kanal nach dem oben zuerst genannten Verfahren hergestellt.
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Die Aufgabe bestand darin das Verfahren zur Herstellung einer Lautsprecher-Kopfstütze in Bezug auf den Kosten- und Herstellungsaufwand zu verbessern.
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Die Aufgabe wurde gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Herstellung einer Kopfstütze für einen Fahrzeugsitz vorgesehen. Mit dem Begriff „Fahrzeug“ ist im Sinne der Erfindung ein Land-, Luft- oder Wasserfahrzeug gemeint. mit einem Basisteil, mit einer Audiovorrichtung umfassend wenigstens einen Lautsprecher aufweisend die folgenden Verfahrensschritte.
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Ein Basisteil wird bereitgestellt. Das Basisteil weist eine Haltevorrichtung, z.B. Haltestangen, zur Halterung an der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes auf. Alternativ könnten die Haltestangen auch später montiert werden. An dem Basisteil wird wenigstens ein Lautsprecher der Audiovorrichtung montiert.
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Wenigstens ein vorgefertigtes Formschaumteil mit mindestens einer Lautsprecheraussparung wird auf eine Vorderderseite des Basisteils aufgebracht, derart, dass der Schall der Lautsprecher durch die Lautsprecheraussparungen austreten kann. Das Formschaumteil weist z.B. einen Akustikschaum auf, welcher im Bereich der Lautsprecheraussparung angeordnet ist und die Lautsprecheraussparung wenigstens teilweise überspannt.
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Ein erster Bezug wird auf das Basisteil aufgebracht, welcher das Formschaumteil überdeckt. Der erste Bezug wird an dem Basisteil befestigt. Der erste Bezug ist z.B. derart ausgebildet, dass er akustisch transparent ist oder akustisch transparente Bereiche aufweist. D.h., dass der Bezug den Schall bei seiner Ausbreitung nur unwesentlich behindert.
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Ein zweiter Bezug für eine Rückseite der zu produzierenden Kopfstütze wird an dem Basisteil befestigt, so dass der Bezug einen Füllraum bildet. Der zweite Bezug dient der Herstellung einer rückwärtigen Polsterung des Basisteils im Insitu-Verfahren. Der zweite Bezug kann z.B. schlauchartig ausgebildet sein. Ein erster Endbereich des z.B. schlauchartigen Bezugs wird z.B. an dem Basisteil befestigt. Insbesondere ein Randbereich der schlauchartigen Öffnung wird an dem Basisteil befestigt. Der zweite Bezug wird gegen das Basisteil abgedichtet, damit kein Schaum zwischen dem ersten Endbereich des Bezugs und dem Basisteil hindurchdringen kann.
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Das Basisteil wird in definierter Position relativ zu einer Form mit einem Formhohlraum angeordnet und befestigt. Die Anordnung erfolgt derart, dass die Form des Formhohlraums sich an dem zu produzierenden Schaumteil abbilden kann.
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Formschaum wird - z.B. durch eine zweite Öffnung des schlauchartigen Bezugs - in den Füllraum des Bezugs eingefüllt. Nach dem Erstarren des Schaums kann das fertige Produkt aus der Form entnommen werden.
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Das Verfahren ist z.B. mit dem Vorteil verbunden, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren das Insitu-Verfahren kostensparend einsetzbar ist, dass aber das unerwünschte Ausbreiten des Schaums in die Schallöffnungen bzw. Schallaussparungen sowie in den Aufnahmeraum der Lautsprecher verhindert werden kann. Darüber hinaus dichtet der Insitu-Schaum die Kabeldurchführungen und die Fügestellen von Bestandteilen des Basisteil, wie z.B. der Halbschalen des Basisteils. Aufgrund von Druckänderung durch den Betrieb der Audiovorrichtung können daher keine störenden Geräusche entstehen.
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Aufgrund der Fixierung der Teile durch den Insitu-Schaum werden Klappergeräusche, z.B. durch Bewegungen der Kabel oder durch Relativbewegung der Bestandteile des Basisteils, vermieden, da der Schaum eine Oberflächenverbindung mit den Teilen eingeht.
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Darüber hinaus kann mittels des Verfahrens die Verwendung von Blenden an der Rückseite der Kopfstütze vermieden werden, die oftmals kaschiert werden mussten. Erfindungsgemäß kann die Polsterung sowie die Struktur der Rückseite der Kopfstütze auf einfache Weise im Insitu-Verfahren hergestellt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform des Verfahrens findet der Verfahrensschritt des Füllens des zweiten Bezugs mit Formschaum vor den Verfahrensschritten des Aufbringens und Befestigens des Formschaumteils an dem Basisteil sowie der Montage des ersten Bezugs an dem Basisteil statt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens erfolgt die Abdichtung eines Endbereichs des Bezugs an einer umlaufenden Kante des Basisteils, wobei die Kante zwischen der Vorderseite und der Rückseite des Basisteils liegt.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung auch eine Kopfstütze mit einer Audiovorrichtung mit wenigstens einem Lautsprecher. Die Kopfstütze umfasst ein Basisteil, wobei an der Vorderseite wenigstens ein vorgefertigtes Formschaumteil aufgebracht ist, welches mit einem Bezug überzogen ist. An der Rückseite des Basisteils ist ein im Insitu-Verfahren hergestellter Schaum auf das Basisteil aufgebracht, wobei z.B. das oben erwähnte Verfahren verwendet wird. Die Kopfstütze weist z.B. Haltestangen oder eine alternative Haltevorrichtung zur Halterung an der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes auf.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Figurenbeschreibung, auch unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, beispielhaft beschrieben. Dabei werden der Übersichtlichkeit halber - auch soweit unterschiedliche Ausführungsbespiele betroffen sind - gleiche oder vergleichbare Teile oder Elemente oder Bereiche mit gleichen Bezugszeichen, teilweise unter Hinzufügung kleiner Buchstaben, bezeichnet.
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Merkmale, die nur in Bezug zu einem Ausführungsbeispiel beschrieben sind, können im Rahmen der Erfindung auch bei jedem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung vorgesehen werden. Derartig geänderte Ausführungsbeispiele sind - auch wenn sie in den Zeichnungen nicht dargestellt sind - von der Erfindung mit umfasst.
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Alle offenbarten Merkmale sind für sich erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der beschriebenen Vorrichtungen des Standes der Technik vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, einzelne oder mehrere Merkmale dieser Unterlagen in einen oder in mehrere Ansprüche der vorliegenden Anmeldung mit aufzunehmen.
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Es zeigen:
- 1 eine rückwärtige perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Kopfstütze,
- 2 eine Rückansicht der Kopfstütze gemäß 1,
- 3 eine Explosionsdarstellung der Kopfstütze,
- 4 eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie A - A in 2,
- 5 eine Detailansicht gemäß Ausschnittlinie B in 4,
- 6 eine Schnittdarstellung gemäß Schnittlinie C - C in 2.
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Die Kopfstütze insgesamt ist in den Zeichnungen mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.
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Die Kopfstütze 10 umfasst gemäß 1 ein Kopfteil 11 sowie eine Haltevorrichtung 12. Mit der Haltevorrichtung ist das Kopfteil 11 an der Rückenlehne eines nicht dargestellten Fahrzeugsitzes befestigbar.
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Eine Rückansicht der Kopfstütze 10 ist in 2 gezeigt. In 3 sind die Komponenten der Kopfstütze 10 gezeigt. Das Kopfteil 11 umfasst ein Basisteil 13, welches Formteile 28 und 29 aufweist und an welchem Lautsprecher 14 einer Audiovorrichtung 15 gelagert sind. Die Audiovorrichtung 15 umfasst ferner Kabel 17. An einer Vorderseite 16 des Kopfteils 11 ist das Basisteils 13 mit einem vorgefertigten Schaumteil 19 versehen. In dem Schaumteil 19 sind in 3 nicht dargestellte Aussparungen ausgebildet, die den Schall des Lautsprechers 14 passieren lassen. An dem Schaumteil 19 können Akustikschaumteile 24 befestigt sein, welche schalltransparent sind und in den Aussparungen angeordnet sind.
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Ein erster Bezug 20 umfasst einen Randbereich, welcher mit einer Leiste 21 versehen ist. Die Leiste 21 ist an dem Basisteil 13 in nachfolgend zu beschreibender Weise befestigt. Der Bezug 20 überspannt das Schaumteil 19. Der erste Bezug 20 kann audiotransparent ausgebildet sein oder Bereiche aufweisen, die derart ausgebildet sind.
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Ein zweiter Bezug 22 ist schlauchartig geformt, wobei ein Endbereich ebenfalls mit einer Leiste 23 versehen ist, die an dem Basisteil 13 befestigt ist. An einer Hinterseite 26 des Kopfteils 11 ist auf das Basisteil 13 ein Insituschaum 25 aufgebracht, welcher die Form der Hinterseite 26 des Kopfteils 11 ausbildet.
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In der Schnittdarstellung gemäß 4 ist erkennbar, dass das Basisteil 13 ein erstes Formteil 28 sowie ein zweites topfförmiges Formteil 29 umfasst, die aneinander befestigt sind und einen Hohlraum 30 bilden. Die Vorderseite 16 des Kopfteils 11, welche eine Kopfanlagefläche 27 aufweist, ist mittels des Schaumteils 19 gepolstert, das die in 4 nicht erkennbaren Aussparungen für den Schallaustritt der Lautsprecher 14 aufweist. An der Hinterseite 26 ist der Insituschaum 25 ausgebildet welcher an einem Grenzbereich 31 an das Schaumteil 19 angrenzt.
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Wie in 5 zu sehen, verlaufen die Bezüge 20 und 22 and dem Grenzbereich 31 nach innen in Richtung des Basisteils 13, wo die ringförmigen Leisten 21 und 23 der Bezüge 20 und 22 an dem Basisteil befestigt sind. Alternativ sind auch andere Befestigungsmethoden möglich.
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In 6 ist eine Schnittansicht gezeigt, wobei der Schnitt durch einen Lautsprecher 14 verläuft. Eine Aussparung 32 in dem Schaumteil 19 sowie das darin angeordnetes Akustikschaumteil 24 sind erkennbar. Der Schall kann sich annähernd ungehindert in Richtung x ausbreiten. Die Haltevorrichtung 12 ist in 6 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Nachfolgend wird das Herstellungsverfahren der Kopfstütze 10 beschrieben.
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Das Basisteil 13 mit der daran befestigten Haltevorrichtung 12 sowie der Audiovorrichtung 15 wird vormontiert bereitgestellt. An der Vorderseite 16 wird das Schaumteil 19 mit den Aussparungen 32 auf das Basisteil 13 aufgebracht, In den Aussparungen 32 werden Akustikschaumteile 24 montiert. Der erste Bezug 20 wird derart auf die Vorderseite 16 aufgebracht, dass er das Schaumteil 19 überspannt. Die Leiste 21 des ersten Bezugs 20 wird an dem Basisteil 13 befestigt.
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Die Leiste 23 des zweiten Bezugs 22 wird an dem Basisteil 13 befestigt und der Bezug 23 wird zu dem Basisteil 13 hin abgedichtet. Das Kopfteil 11 wird in definierter Position relativ zu dem nicht dargestellten Formhohlraum einer Schäumform angeordnet, derart, dass bei dem Einfüllen eines Insituschaums in einen von dem zweiten Bezug 22 gebildeten Füllraum, der Insituschaum die Form des Formhohlraums annimmt.
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Nach dem Erstarren des Insituschaums 25 wird die Kopfstütze 10 der Form entnommen.
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Alternativ zu den zuvor beschriebenen Verfahrensschritten kann zuerst der Insitu-Schäumprozess an der Hinterseite 26 durchgeführt und erst danach die Vorderseite 16 mit dem Schaumteil 19 versehen und mit dem Bezug 20 überspannt werden.