-
HINTERGRUND
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen gefederten Sitz wie etwa einen Stoffsitz und insbesondere auf ein Verfahren zum Ummanteln einer Kante eines federnden Elements wie etwa einen federnden Stoff zum Sitzen, einen Träger für das federnde Element und einen Sitz, der mit dem an der Kante ummantelten federnden Element hergestellt ist.
-
Aufgehängte oder federnde bzw. dämpfende Stoffe sind als Alternative zu harten Oberflächen und schaumstoffgepolsterten Oberflächen zum Sitzen in den allgemeinen Gebrauch gekommen. Solche gefederten Stoffsitzflächen können den Komfort von schaumstoffgepolsterten Oberflächen bei einem ähnlichen Gewicht wie bei harten Kunststoffsitzen und zu relativ geringen Kosten bieten. Vorteilhafterweise bietet ein federnder Stoffsitz einen verbesserten Komfort, indem eine voreingestellte Spannung im federnden Stoff genutzt wird, die hinsichtlich der Reaktionskraft an die Komfortbedürfnisse anpassbar ist, einstellbare Pixelelementabstände und anpassbare Pixelflächengrößen und -formen ermöglicht.
-
Bei der Herstellung von Sitzen mit federndem Stoff wird in einem Aufspritzverfahren ein Träger auf den Stoff aufgespritzt. Der Träger kann auf den Stoff aufgespritzt werden, wobei oder ohne, dass der Stoff unter einer bestimmten Spannung steht. Beispiele von aufgeformten Trägern auf ungespanntem federnden Stoffen sind beispielsweise in Coffield,
US 6,540,950 , Coffield,
US 6,966,606 , Coffield et al.,
US 7,021,718 , und Coffield et al.,
US 7,159,293 , offenbart. Ein Beispiel eines umspritzten Trägers auf einem gespannten federnden Stoff ist in Coffield,
US 7,618,572 , offenbart. Es wurde jedoch beobachtet, dass bei bekannten Herstellungsvorgängen während des Formprozesses der Stoff zur A-Fläche (der dem Benutzer zugewandten Fläche) hingeschoben werden kann, was ein inakzeptables optisches Erscheinungsbild erzeugt und Qualitätsprobleme aufwirft.
-
Nachdem der Stoff an den Träger angeformt wurde, sind sekundäre Arbeitsschritte erforderlich, um die Träger-Stoff-Anordnung an der Aufhängungsrahmenkomponente zu befestigen. Dies ist ein wirksames Verfahren, um zu gewährleisten, dass die Spannung richtig eingestellt ist und über die gesamte Lebensdauer des Produkts erhalten bleibt. Es gibt jedoch Nachteile bei solchen sekundären Arbeitsschritten.
-
Ein Nachteil dieser sekundären Arbeitsschritte besteht darin, dass der Stoff nach dem Aufformen des Trägers auf den Stoff und vor der Montage am Rahmen von außerhalb des Trägers beschnitten werden muss. Der Stoffbeschnitt wird manuell durchgeführt und ist ein unperfekter Prozess. Unsachgemäß beschnittene Träger-Stoff-Anordnungen können sich bei der Endmontage als qualitativ mangelhaft erweisen, sie können einen ordnungsgemäßen Sitz des Trägers am Rahmen verhindern; somit kann der Träger nicht bündig mit dem Rahmen abschließen, wodurch er wiederum eine mangelhafte Qualität aufweist.
-
Ein weiterer Nachteil des aktuellen Herstellungsverfahrens besteht darin, dass Schrauben verwendet werden, um die Träger-Stoff-Anordnung am Rahmen zu sichern. Fehlende oder unsachgemäß angezogene Schrauben können zu Spalten zwischen Träger und Rahmen und zu einer uneinheitlichen Bündigkeit des Trägers führen und mit der Zeit zur Folge haben, dass sich der Träger vom Rahmen löst und wegzieht. Außerdem ist das Positionieren des Trägers im Rahmen körperlich anstrengend und arbeitsintensiv. Daher wird bisweilen Robotertechnik eingesetzt, um Träger in Rahmen zu pressen.
-
Zu den weiteren Nachteilen gehört die Fehleranfälligkeit der Komponenten. Es wurde festgestellt, dass eine Versprödung durch geringe Feuchtigkeit zum Versagen des Trägers während des Streckens des Trägers nach dem Formen führen kann. Eine Versprödung des Rahmens kann auch durch Biegebeanspruchung während der Montage des Trägers am Tragrahmen entstehen. Außerdem sind Komponenten auch nach dem Formen bei der Montage des Trägers am Rahmen aufgrund verschiedener Farbkombinationen und der Verunreinigung durch Farbzusätze fehleranfällig.
-
Auch aus ästhetischer Sicht haben die aktuellen Herstellungsverfahren Nachteile. Beispielsweise erfordern aktuelle Trägerdesigns zwei oder drei Charakterlinien oder Nähte/Trennungen zwischen dem Träger und dem Rahmen, um zu ermöglichen, dass die Stoff-, Träger- und Rahmenkomponenten bündig auf die Fläche des Gesamterzeugnisses passen. Trägerpositionen innerhalb des Rahmens sind aufgrund von Fertigungsanforderungen und physikalischen Gegebenheiten auf bestimmte Positionen beschränkt. Es wird Gestaltungsfreiheit benötigt, um die stilistische Differenzierung für zukünftige Erzeugnisse zu verbessern.
-
Dementsprechend bedarf es einer Sitzfläche aus einem federnden Stoff mit einer aufgeformten ummantelten Kante, die in einen Rahmen eingeformt ist. Wünschenswerterweise bildet die ummantelte Kante der Stoffsitzfläche einen Träger für die Fläche, und der Träger ist in den Rahmen eingeformt. Besonders wünschenswerterweise erfolgt eine Befestigung des Trägers am Rahmen ohne Befestigungselemente, wobei die Anzahl sichtbarer Charakterlinien minimiert wird. Noch wünschenswerterweise werden Charakterlinien und Spalte weggelassen, um Schmutz- und Ablagerungsfänger auf dem fertigen Sitz zu reduzieren oder zu vermeiden. Immer noch wünschenswerterweise verzichtet ein Verfahren zur Herstellung eines Sitzes auf arbeitsintensive Schritte, einschließlich der Notwendigkeit, überschüssigen Stoff abzuschneiden, nachdem der Träger auf den Stoff aufgeformt wurde.
-
KURZE DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
-
Bei einem Aspekt beinhaltet ein Sitz eine Sitzfläche mit einem Umfang und einen Träger, der auf die Sitzfläche über den Umfang aufgeformt ist. Der Träger weist einen Umfang auf und ein Rahmen ist auf den Träger über den Trägerumfang aufgeformt. Bei einer Ausführungsform ist der Sitz ohne Befestigungselemente montiert und weist nicht mehr als eine sichtbare Charakterlinie auf.
-
Bei einer Ausführungsform ist die Sitzfläche ein Stoff, beispielsweise ein Webstoff. Der Stoff kann aus einem Gewebe aus elastischen und nichtelastischen Fasern ausgebildet sein. Alternativ kann die Sitzfläche eine Polymermembran sein, beispielsweise eine orientierte Block-Copolymer-Membran.
-
Bei einer Ausführungsform wird der Träger auf die Sitzfläche aufgeformt, während die Sitzfläche unter minimaler Spannung steht, wobei die Spannung ausreicht, um den Stoff straff zu halten, und der Rahmen wird auf die Sitzfläche-Träger-Anordnung aufgeformt, während die Sitzfläche-Träger-Anordnung unter Spannung steht. Bei einer Ausführungsform definiert die Sitzfläche mehrere Zonen, wobei sich die Spannung in einer Zone von einer Spannung in einer anderen Zone unterscheidet.
-
Bei einer Ausführungsform beinhaltet der Rahmen einen Anschlagabschnitt, der am Träger anliegt, um ein Lösen oder Herausziehen der Sitzfläche-Träger-Anordnung aus dem Rahmen zu verhindern.
-
Ein Verfahren zur Herstellung eines Sitzes beinhaltet das Aufformen eines Trägers auf einen Umfang einer Sitzfläche, um eine Sitzfläche-Träger-Anordnung auszubilden, das Spannen der Sitzfläche-Träger-Anordnung in einer Form und das Aufformen eines Rahmens auf einen Umfang der Sitzfläche-Träger-Anordnung.
-
Bei einem Verfahren wird im Schritt des Aufformens des Trägers auf den Umfang der Sitzfläche die Sitzfläche unter minimaler Spannung gehalten, und eine gewünschte Spannung der Sitzfläche wird im Spannschritt eingestellt. Bei einem Verfahren definiert die Sitzfläche mehrere Zonen, wobei sich die Spannung in einer Zone von einer Spannung in einer anderen Zone unterscheidet.
-
Jeglicher überschüssige Stoff außerhalb des Umfangs der Sitzfläche-Träger-Anordnung kann im Schritt des Aufformens des Rahmens auf den Umfang der Sitzfläche-Träger-Anordnung verbraucht werden.
-
Bei einem Verfahren wird die Sitzfläche-Träger-Anordnung durch einen Abschnitt der Form gespannt. Die Sitzfläche-Träger-Anordnung kann mit mehreren Zonen ausgebildet werden, und die auf die Sitzfläche-Träger-Anordnung ausgeübte Spannung unterscheidet sich in zumindest einer Zone von anderen der Zonen.
-
Diese und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Vorrichtung werden aus der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen und in Verbindung mit den beigefügten Ansprüchen ersichtlich.
-
Figurenliste
-
Der Nutzen und die Vorteile der vorliegenden Ausführungsformen werden sich dem Durchschnittsfachmann nach Betrachtung der folgenden ausführlichen Beschreibung und der beigefügten Zeichnungen leichter erschließen. Es zeigen:
- 1A und 1B Darstellungen eines bekannten federnden Sitzbodens, wobei 1B eine Schnittansicht entlang der Linie 1B--1B aus 1A ist;
- 2A und 2B ein bekanntes Verfahren zum Aufformen eines Trägers auf einer federnden Sitzfläche (2A) und ein bekanntes Verfahren zum Befestigen der bekannten aufgeformten federnden Sitzfläche und des Trägers am Sitzbodenrahmen (2B);
- 3A und 3B ein Beispiel eines Verfahrens zum Aufformen eines Trägers auf einer federnden Sitzfläche (3A) und eines Verfahrens zum Montieren der aufgeformten federnden Sitzfläche und des Trägers am eingestellten Bodenrahmen (3B) gemäß der vorliegenden Offenbarung;
- 4 eine weitere Ausführungsform einer aufgeformten federnden Sitzfläche, die an einem Sitzbodenrahmen befestigt ist; und
- 5 ein Ablaufdiagramm, das ein Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung des Sitzes darstellt.
-
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
-
Wenngleich die vorliegende Offenbarung für Ausführungsformen in unterschiedlichen Formen geeignet ist, sind eine oder mehrere Ausführungsformen in den Zeichnungen dargestellt und im Folgenden beschrieben, wobei darauf hingewiesen wird, dass die vorliegende Offenbarung nur als illustrativ anzusehen ist und nicht die Offenbarung auf eine bestimmte beschriebene oder dargestellte Ausführungsform beschränken soll.
-
Unter Bezugnahme auf die Figuren und insbesondere auf 1A und 1B ist ein Sitz 10 dargestellt, der ein federndes Element aufweist, wie beispielsweise die dargestellte federnde Stoffsitzbodenfläche 12, die durch einen Träger in Übereinstimmung mit der vorliegenden Offenbarung in einem Rahmen 14 gesichert ist. Wie in 2A gezeigt, wird bei einem bekannten Sitzboden der Träger C auf die Sitzbodenfläche S aufgeformt, während die Sitzbodenfläche unter Spannung gehalten wird. Die Sitzbodenfläche wird in etwa auf die für das Endprodukt (den Sitz) gewünschte Spannung gebracht, und die Sitzbodenfläche (der Stoff) wird in Klammern P an einer Position des Stoffs außerhalb des Trägerumfangs gesichert. In den Sitzboden wird Spannung bis etwa zur gewünschten Endspannung der Fläche, wie sie am Sitz montiert ist, gezogen. Nachdem der Träger auf den Stoff aufgeformt ist, wird der Stoff bis zur Außenkante des Trägers beschnitten.
-
Wie in 2B zu sehen ist, werden beim Montieren des Sitzbodens die gespannte Sitzfläche S und der Träger C gezogen (gespannt) und am Rahmen montiert. Bei einer herkömmlichen Montage wird der Träger in eine Aussparung oder einen Kanal im Rahmen eingesetzt und dann durch Befestigungselemente F wie beispielsweise Schrauben befestigt. Die Schrauben werden an einer Position durch den Rahmen getrieben, die vorzugsweise nicht sichtbar ist (z. B. durch die Unterseite eines Sitzbodens oder durch die Rückseite einer Sitzlehne), um die visuelle oder ästhetische Wirkung auf den Sitz zu minimieren.
-
Darüber hinaus gibt es, wie in 2B zu sehen ist, bei dem am Rahmen befestigten Träger zwei sichtbare Charakterlinien V oder Säume am sichtbaren Abschnitt des Sitzes. Dies wirkt sich ebenfalls auf die optische und ästhetische Wirkung des Sitzes aus.
-
Nun Bezug nehmend auf 3A und 3B ist ein federndes Sitzelement 10 gezeigt, das eine von einem Träger ummantelte Kante 18 und die an einem Sitzrahmen 14 montierte Anordnung aus Sitz und ummantelter Kante (hier als Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 bezeichnet) aufweist. 3A stellt die Sitzfläche 22 dar, bei der der Träger 16 auf die Kante 18 der Fläche 22 aufgeformt ist. Der Träger 16 ist halbstarr und wird in minimaler Spannung auf die Fläche 22 aufgeformt. Das heißt, dass die Fläche 22 straffgezogen aber nicht unter Spannung gesetzt wird und dass der Träger 16 auf die Kante 18 der Fläche 22 aufgeformt wird, um die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 auszubilden. Es wird davon ausgegangen, dass nur wenig bis gar kein Beschnitt des Materials der Fläche 22 außerhalb eines Umfangs des Trägers 16 erforderlich sein wird, da jegliches überschüssiges Material durch den Rahmen 14 übergeformt wird, wie unten beschrieben. Der Träger 16 kann mit einem oder mehreren Ausrichtelementen 24 ausgebildet sein. Ein Beispiel für ein solches Ausrichtelement 24 ist die dargestellte Ausrichtaussparung, die an einer Innenfläche 26 des Trägers 16 ausgebildet ist.
-
Es versteht sich, dass der federnde Stoffsitz 10 ein Sitzboden, eine Sitzlehne, eine Kopfstütze oder jede andere geeignete Fläche sein kann und dass Verweise auf Sitz, Sitzfläche und dergleichen Sitzböden, Sitzlehne und Kopfstützen und andere Flächen einschließen, die alle innerhalb des Umfangs und Wesens der vorliegenden Offenbarung liegen. Es versteht sich außerdem, dass Sitzfläche, Sitz und dergleichen alle derartigen Sitzflächen, einschließlich beispielsweise Stoffsitzflächen, Polymermembranflächen und dergleichen, beinhalten, bei denen eine Kante der Sitzfläche eingekapselt sein kann, und dass alle diese Sitzflächen innerhalb des Umfangs und Wesens der vorliegenden Offenbarung liegen.
-
Bei einer Ausführungsform kann die Sitzfläche
22 einen Stoffsitz oder eine Polymermembranfläche beinhalten. Bei einem Beispiel kann eine Stoffsitzfläche aus Fasern gewebt sein. Bei einem bekannten Webstoff werden die Fasern oder Garne, die sich in der Richtung von vorn nach hinten in einer Sitzbodenfläche oder von oben nach unten in einer Sitzlehnenfläche oder Kopfstütze erstrecken, als Kettfasern bezeichnet. Bei einigen bekannten Sitzflächen sind die Kettfasern relativ unelastisch, während die Schussfasern, die sich quer zu den Kettfasern von einer Seite zur anderen erstrecken, elastisch sind. Kettfasern können beispielsweise aus Polyestergarn mit einer linearen Elastizität von nicht mehr als etwa 5 Prozent ausgebildet sein; Schussfasern können beispielsweise aus einem Block-Copolymer-Monofilament ausgebildet sein und eine lineare Elastizität von etwa 15 - 20 % aufweisen. Ein Beispiel einer solchen Sitzfläche ist in Coffield,
US 8,329,281 , offenbart, die gemeinsam mit der vorliegenden Anmeldung übertragen wurde und hierin durch Bezugnahme vollumfänglich aufgenommen ist.
-
Andere Sitzflächen beinhalten beispielsweise eine orientierte Polymermembran, wie beispielsweise ein orientiertes Block-Copolymer, zum Beispiel eine geformte orientierte Block-Copolymer-Membran, wie sie in Coffield, et al.,
US 8,465,007 , offenbart ist, die gemeinsam mit der vorliegenden Anmeldung übertragen wurde und hierin durch Bezugnahme vollumfänglich aufgenommen ist.
-
Beim Montieren oder Ausbilden des Rahmens 16 wird die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 in einem Abschnitt der Form gesichert, der einen Abschnitt des Formhohlraums bildet. Der Abschnitt der Form, der die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 sichert, übt eine nach außen gerichtete Kraft auf die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 aus, um eine gewünschte Spannung in der Sitzfläche 22 zu erzeugen. Statt also eine vorgespannte Sitzfläche-Träger-Anordnung zu montieren, wird bei dem vorliegenden Verfahren eine Kraft auf die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 ausgeübt, wenn sie auf den Rahmen 14 aufgeformt wird, um die gewünschte Spannung in der Sitzfläche 22 herzustellen. Vorteilhafterweise wurde, wie in 3B zu sehen ist, bei dem vorliegenden Verfahren die Position, an der die Kraft auf den Träger 16 ausgeübt wird, zur Innenseite 26 des Trägerumfangs verlagert, wo sie die Fläche 22 von der Innenseite des Umfangs nach außen oder radial von der Mitte der Sitzfläche-Träger-Anordnung drückt. Bei Ausführungsformen definiert die Sitzfläche 22 mehrere Zonen, und die Spannung in einer Zone kann sich von einer Spannung in einer anderen Zone unterscheiden. Zonen können beispielsweise entlang einer Linie von vorn nach hinten in einem Sitzboden oder einer Linie von oben nach unten in einer Sitzlehne oder um den Sitzumfang herum verlaufen. Andere Zonen werden vom Fachmann erkannt werden.
-
Wie in 3B zu sehen ist, können der geformte Abschnitt oder der Spannschieber T ein Ausrichtelement A beinhalten, das mit dem Trägerausrichtelement 24 zusammenwirkt, um eine korrekte Ausrichtung des Trägers 16 in der Form zu gewährleisten. Wenn sie in der Form positioniert ist, wird die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 auf die richtige Spannung gespannt, und der Träger 16 bildet einen Teil des Formhohlraums. Der Rahmen 14 wird um einen Abschnitt des Trägers 16 herumgeformt und umschließt diesen. Wie in 3B zu sehen, gibt es bei der Entnahme des Rahmens 14 und der Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 aus der Form nur eine einzige sichtbare Charakterlinie V an einer jeglichen Position, an der der Rahmen 14 auf den Träger 16 aufgeformt ist, wodurch ein ästhetisch akzeptableres Erscheinungsbild entsteht. Es ist zu erkennen, dass andere nicht sichtbare Charakterlinien, wie beispielsweise Linie V', in nicht oder weniger sichtbaren Bereichen des Sitzes 10 vorhanden sein können. Darüber hinaus werden keine Schrauben oder anderen Befestigungselemente benötigt, um die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 am Rahmen 14 zu montieren, wodurch Materialien, Arbeit und Zeit für die Herstellung des Sitzes 10 reduziert werden. Außerdem werden durch das vorliegende Aufformen des Trägers 16 auf die Sitzfläche 22 und des Rahmens 14 auf die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20 mechanische und/oder chemische Bindungen des Materials gebildet, wodurch eine Struktur bereitgestellt wird, die die notwendige Festigkeit und Integrität besitzt, um den Anforderungen eines Fahrzeugs zu entsprechen.
-
Eine alternative Ausführungsform einer federnden Sitzfläche 40 mit einer Kante 42 mit ummanteltem Träger und einer an einem Sitzrahmen 44 montierten Sitz- und Kantenanordnung ist in 4 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist ebenfalls ein Träger 46 auf die Sitzfläche 48 aufgeformt, wobei die Sitzfläche 48 unter minimaler Spannung steht. Wenn er in der Form (nicht gezeigt) positioniert ist, wird der Träger 46 auf die richtige Spannung gespannt und bildet einen Teil des Formhohlraums, und der Rahmen 44 wird um einen Abschnitt des Trägers 46 herumgeformt und umschließt diesen. Wie in 4 zu sehen ist, gibt es bei der Entnahme des Rahmens 44 und einer Sitzfläche-Träger-Anordnung 50 aus der Form nur eine einzige sichtbare Charakterlinie V an einer jeglichen Position, an der der Rahmen 44 auf den Träger 46 aufgeformt ist, wodurch ein ästhetisch akzeptableres Erscheinungsbild entsteht, wobei keine Schrauben zum Montieren der Sitzfläche-Träger-Anordnung 50 am Rahmen 44 benötigt werden. Es ist zu erkennen, dass andere nicht sichtbare Charakterlinien, wie beispielsweise Linie V', in nicht oder weniger sichtbaren Bereichen vorhanden sein können.
-
Bei den Ausführungsformen in 3B und 4 ist zu erkennen, dass ein Anschlagabschnitt 28, 53 der Überform des Rahmens 14, 44 gegen eine Wand 30, 54 des Trägers 16, 46 quer zur Richtung D der Spannung in der Sitzfläche 22, 48 positioniert ist. Der Anschlagabschnitt 28, 53 des Rahmens 14, 44 dient dazu, ein Herausziehen des Trägers 16, 46 aus dem Rahmen 14, 44 zu verhindern, und gewährleistet, dass die Sitzfläche 22, 48 in der richtigen Spannung bleibt, wenn die Sitzfläche-Träger-Anordnung 20, 50 in den Rahmen 14, 44 eingeformt ist.
-
Unter Bezugnahme auf 5 wird bei einem betrachteten Verfahren 100 zum Ummanteln einer Kante eines Federnder Stoffs zum Sitzen in Schritt 102 die Sitzfläche vorgeformt und in Schritt 104 der Träger auf den Umfang der Sitzfläche aufgeformt, um die Sitzfläche-Träger-Anordnung auszubilden. Die Sitzfläche-Träger-Anordnung wird aus einer Träger-Spritzgussform entnommen, zum Beispiel mit Hilfe von Führungsstiften und gegenüberliegenden Löchern im Träger um seinen Umfang herum. Diese Löcher in Verbindung mit robotischer Bewegung halten eine korrekte Ausrichtung der Sitzfläche-Träger-Anordnung sowie die Gestalt und Form des Stoffs während der Weiterleitung zu einem nächsten Formschritt aufrecht.
-
Die Sitzfläche-Träger-Anordnung wird in ein strukturelles Rahmenwerkzeug geladen. Die Geometrie des Rahmenwerkzeugs kann mehr Freiheitsgrade bei der Gestaltung haben, da die sekundären Montageprozesse wegfallen. Das Rahmenwerkzeug nimmt die Sitzfläche-Träger-Anordnung mit Hilfe eines Satzes von Transferstiften um den Umfang des Trägers herum auf, die Transferstiften im Rahmenwerkzeug entsprechen. Die Weiterleitung der Fläche-Träger-Anordnung wird so gesteuert, dass die Gesamtform, die Gestalt und die Spannung in der Fläche-Träger-Anordnung erhalten bleiben.
-
Bei einem betrachteten Verfahren beinhaltet das Rahmenwerkzeug, wie in Schritt 108 angegeben, bewegliche Kerne, wie beispielsweise hydraulische bewegliche Kerne, die vor und während des Schließens der Form eine kontrollierte Kraft auf den Träger ausüben. Die Spannung des Trägers (und damit des Stoffs) kann zonenweise variiert werden, um unterschiedliche Spannungen in unterschiedlichen Zonen der Sitzfläche bereitzustellen. Dadurch kann der Sitz so konfiguriert werden, dass er bestimmte Vorgaben bezüglich der Komfort-Druckkraftdurchbiegung (Indentation Force Deflection, IFD) erfüllt.
-
Anschließend schließt sich die Form und Rahmenmaterial wird in Schritt 110 über den Träger gespritzt. Bei einem Verfahren wird das Rahmenmaterial so begrenzt, dass es nicht mit dem Stoff in Kontakt kommt. Der Träger in seiner in Zonen unterteilten, gestreckten Position wird in einer Dauerposition gehalten, während das Rahmenmaterial aushärtet oder abkühlt. Nach dem Abkühlen wird die Form geöffnet und der Sitz wird aus der Form entnommen, wie in Schritt 112.
-
Bei einer Ausführungsform ist der Träger mit Blenden versehen, damit die hydraulischen Kerne während des Rahmenaufformschritts des Verkapselungsprozesses die Fläche-Träger-Anordnung dehnen können.
-
Es ist erkennbar, dass der vorliegende aufgehängte Sitz mit ummantelter Kante und das Verfahren zum Ummanteln einer Kante eines federnden Elements Gestaltungsfreiheit bieten, die bei bisher bekannten Sitzgestaltungen nicht erreicht werden konnte. Vorteilhafterweise verbessern eine solche Sitzfläche mit ummantelter Kante und ein solches Verfahren die designerische Gestaltung und ermöglichen eine Differenzierung der Sitze. Eine entsprechende Sitzfläche mit ummantelter Kante und ein solches Verfahren minimieren oder eliminieren Charakterlinien und Spalte, die sonst zu Schmutz- und Ablagerungsfängern auf dem Sitz führen würden, und erleichtern die Sitzreinigung, um die Gesamtästhetik von Fahrzeugsitzen zu verbessern.
-
In der vorliegenden Offenbarung sind die Wörter „ein“ oder „eine“ so auszulegen, dass sie sowohl den Singular als auch den Plural einschließen. Umgekehrt soll jede Bezugnahme auf Gegenstände im Plural gegebenenfalls auch den Singular einschließen. Der Fachmann wird erkennen, dass die relativen Richtungsbegriffe wie beispielsweise obere, untere, hintere, vordere und dergleichen lediglich Erläuterungszwecken dienen und nicht den Umfang der Offenbarung einschränken sollen.
-
Alle Patente oder Patentanmeldungen, auf die hier Bezug genommen wird, sind hierin durch diese Bezugnahme aufgenommen, unabhängig davon, ob dies im Text dieser Offenbarung ausdrücklich vorgesehen ist oder nicht.
-
Aus dem Vorstehenden wird ersichtlich, dass zahlreiche Modifikationen und Variationen vorgenommen werden können, ohne vom tatsächlichen Geist und Umfang des Vorliegenden abzuweichen. Es versteht sich, dass in Bezug auf die dargestellten spezifischen Ausführungsformen keinerlei Einschränkungen beabsichtigt sind oder daraus abgeleitet werden sollten. Die Offenbarung soll durch die beigefügten Ansprüche alle diese Modifikationen abdecken, wie sie in den Schutzumfang der Ansprüche fallen.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- US 6540950 [0003]
- US 6966606 [0003]
- US 7021718 [0003]
- US 7159293 [0003]
- US 7618572 [0003]
- US 8329281 [0026]
- US 8465007 [0027]