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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsanordnung für eine Klappenanordnung eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Antriebsanordnung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 12.
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Die in Rede stehende Antriebsanordnung ist zum motorischen Verstellen einer Klappe vorgesehen. Bei der Klappe kann es sich um jedwedes Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs handeln. Darunter fallen Heckklappen, Heckdeckel, Fronthauben, insbesondere Motorhauben, Türen, insbesondere Seiten- oder Hecktüren, Laderaumklappen, Fensterscheiben, Hubdächer oder dergleichen. Die Klappe kann schwenkbar und/oder längsverschieblich an der Kraftfahrzeugkarosserie angeordnet sein.
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Der bekannte Stand der Technik (
DE 10 2016 125 371 A1 ) von dem die Erfindung ausgeht, betrifft eine solche Antriebsanordnung, wobei das Auslösen des motorischen Verstellens über eine vorbestimmte Bedienergeste vorgenommen wird. Bei der Bedienergeste handelt es sich beispielsweise um eine vorbestimmte Fußbewegung des Bedieners. Von einem Bediener ausgeführte Bewegungen werden hierfür insbesondere mittels einer Radarsensoranordnung erfasst und mittels einer Steueranordnung ausgewertet.
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Radarsensoren erlauben eine verbesserte Erfassung der Bedienergeste. Es ist dabei jedoch eine Herausforderung, den störungsfreien Betrieb der Antriebsanordnung unter sämtlichen Randbedingungen zu gewährleisten. Insbesondere werden Radarsensoranordnungen zu unterschiedlichen Zwecken bereits in einer Vielzahl von Kraftfahrzeugen eingesetzt, wobei der Betriebssicherheit der Antriebsanordnung eine besondere Bedeutung zukommt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Antriebsanordnung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass Objekte über die Radarsensoranordnung mit hoher Sicherheit und weitgehend störungsfrei erfasst werden können.
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Das obige Problem wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Vorliegend weist die Antriebsanordnung eine Steueranordnung auf, welche die Radarsensoranordnung zum Erfassen von Sensorwerten bezüglich außerhalb des Kraftfahrzeugs befindlicher Objekte über frequenzmodulierte Radarsignale betreibt. Die frequenzmodulierten Radarsignale sind hierbei gemäß einer Signalvorgabe ausgestaltet.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Radarsensoranordnungen von Kraftfahrzeugen zunehmend Störsignalen ausgesetzt sind, welche sowohl durch weitere, etwa an anderen Kraftfahrzeugen vorgesehene Radarsensoren, als auch durch den Aufbau der Radarsensoranordnung selbst verursacht werden können. Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, bei einem frequenzmodulierten Betrieb der Radarsensoranordnung eine Variation der Zeitabhängigkeit der Radarsignale vorzunehmen, um etwaige Interferenzeffekte zu unterbinden.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Steueranordnung die Signalvorgabe im Betrieb der Radarsensoranordnung gemäß einer Abänderungsvorgabe zeitlich variiert.
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In der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 sind die Radarsignale als Pulse ausgestaltet, deren Frequenz-Zeitabhängigkeit variiert wird. Insbesondere bei der Verwendung von Chirps aufweisend eine lineare Frequenz-Zeitabhängigkeit kann die Steigung und/oder der Frequenzbereich der Frequenz-Zeitabhängigkeit variiert werden, womit die Erzeugung und Auswertung der Radarsignale auch unter der Variation auf besonders einfache Weise umgesetzt werden kann.
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Die weiteren bevorzugten Ausgestaltungen gemäß Anspruch 3 betreffen eine Variation von Zeitabständen zwischen einzelnen Pulsen oder Pulsgruppen sowie eine Variation einer Anzahl von Pulsen, womit ebenfalls nur geringe Anforderungen an die Radarsensoranordnung und die Steueranordnung gestellt werden.
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Insbesondere wird die Variation in den Ausgestaltungen gemäß Anspruch 4 fortlaufend, etwa zeitgesteuert und/oder nach einer vorgegebenen Anzahl von Pulsen, vorgenommen, sodass der Effekt von Störsignalen in der Auswertung der Sensorsignale zuverlässig vermindert wird. Ebenfalls kann die Variation der Signalvorgabe zufallsbasiert, beispielsweise nach zufälligen Zeitintervallen erfolgen, was Gegenstand von Anspruch 5 ist.
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Die Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 betrifft eine bedarfsgerechte Variation und das Prüfen eines Störkriteriums, beispielsweise einer Schwelle einer Rausch-Charakteristik der Sensorwerte, wobei auf Erfüllen des Störkriteriums eine Variation folgt. Interessant ist zudem ein wiederholtes Prüfen des Störkriteriums, sodass die Antriebsanordnung beispielsweise bei einem Auftauchen eines Störsignals die Signalvorgabe so lange variiert, bis die Auswirkungen des Störsignals hinreichend unterdrückt sind.
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Zusätzliche Maßnahmen zur Vermeidung einer fehlerhaften Ansteuerung, etwa die Aktivierung eines zusätzlichen Signal-Rauschfilters und die Unterdrückung des motorischen Verstellens, sind in Anspruch 7 angegeben. Insbesondere können diese Maßnahmen nach einer Variation der Signalvorgabe wieder aufgehoben werden.
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Besonders bevorzugt ist zudem die Ausgestaltung gemäß Anspruch 8, wonach die Steueranordnung über eine vorgegebene Zusammenstellung von Signalvorgaben verfügt und wobei die Variation auf einem Zurückgreifen auf eine dieser Signalvorgaben beruht. In der Steueranordnung können folglich eine Vielzahl von Anwendungsfällen abdeckende Signalvorgaben gespeichert sein.
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Weiter bevorzugt erfolgt eine gezielte Auswahl der Signalvorgabe aus der Zusammenstellung (Anspruch 9), womit die Störeffekte besonders zeitnah vermindert werden können.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 12, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren zum Betrieb einer Antriebsanordnung beansprucht. Dabei ist wesentlich, dass mittels der Steueranordnung die Signalvorgabe im Betrieb der Radarsensoranordnung gemäß einer Abänderungsvorgabe zeitlich variiert wird. Auf alle Ausführungen zur vorschlagsgemäßen Antriebsanordnung darf verwiesen werden.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 ein Kraftfahrzeug mit einer vorschlagsgemäßen Antriebsanordnung zur Durchführung des vorschlagsgemäßen Verfahrens in einer Draufsicht und
- 2 a) - d) beispielhafte, schematische Darstellungen von Signalvorgaben.
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Die vorschlagsgemäße Antriebsanordnung 1 ist, wie in 1 dargestellt, für eine Klappenanordnung 2 eines Kraftfahrzeugs 3 vorgesehen. Die Antriebsanordnung 1 weist mindestens einen elektrischen Antrieb 4 zum motorischen Verstellen der Klappenanordnung 2 auf. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Antriebsanordnung 1 für eine Überführung der Klappe 5 der Klappenanordnung 2 von einer Schließstellung zu einer Offenstellung vorgesehen. Ebenfalls kann eine Überführung von einer Offenstellung in eine Schließstellung vorgesehen sein. Grundsätzlich kann die Antriebsanordnung 1 auch andere motorische Verstellfunktionen der Klappenanordnung 2 bewirken, beispielsweise ein Entriegeln und/oder Öffnen eines der Klappe 5 zugeordneten Kraftfahrzeugschlosses. Zu möglichen Ausgestaltungen der Klappe 5 wird auf die einleitenden Ausführungen verwiesen, wobei hier die Klappe 5 beispielhaft als Heckklappe dargestellt ist.
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Der mindestens eine Antrieb 4 ist antriebstechnisch mit der Klappenanordnung 2, hier der Klappe 5, gekoppelt und hier beispielhaft als Spindelantrieb ausgestaltet. Hier und vorzugsweise sind zwei Antriebe 4 vorgesehen, welche weiter vorzugsweise an gegenüberliegenden Seiten der Klappe 5 der Klappenanordnung 2 angeordnet sind.
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Die Antriebsanordnung 1 weist eine Steueranordnung 6 zur Ansteuerung des Antriebs 4 auf, welche hier die im Rahmen des motorischen Verstellens anfallenden steuerungstechnischen Aufgaben in Bezug auf den Antrieb 4 wahrnimmt. Die Steueranordnung 6 ist vorzugsweise dafür eingerichtet, den Antrieb 4 in einer Verstellroutine für das bereits angesprochene motorische Verstellen der Klappe 5 anzusteuern und die Klappe 5 beispielsweise auf einen Bedienerwunsch motorisch zu öffnen oder zu schließen.
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Mit der Steueranordnung 6 ist eine Radarsensoranordnung 7 gekoppelt, wobei mittels der Radarsensoranordnung 7 Sensorwerte betreffend Objekte außerhalb des Kraftfahrzeugs 3 erfasst werden. Im Vordergrund steht vorliegend die Erfassung von Sensorwerten bezüglich eines Bedieners des Kraftfahrzeugs 3, etwa zum Auslösen des Verstellens, sowie von Objekten im Verstellbereich der Klappe 5, beispielsweise zur Vermeidung eines Einklemmens oder einer Kollision der Klappe 5 beim Verstellen. Diese Anwendungsfälle werden untenstehend noch weiter erläutert.
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Hier und vorzugsweise weist die Radarsensoranordnung 7 mindestens einen Radarsensor 8, vorzugsweise mehrere Radarsensoren 8 auf. Der Radarsensor 8 kann hierbei mit einem nicht näher dargestellten Antennenarray ausgestattet sein, welches in einer vorgegebenen Winkelstellung und Position zueinander angeordnete Antennen aufweist, um eine Winkelauflösung der Radarsignale zu ermöglichen. Die Radarsensoranordnung 7 ist vorzugsweise zum Betrieb mit Radarstrahlung im Frequenzband um 24 GHz und/oder 77 GHz eingerichtet. Weiter denkbar ist die Nutzung des Frequenzbereichs von 6,5 bis 10 GHz, beispielsweise für einen UWB-Betrieb der Radarsensoranordnung 7.
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Das Erfassen von Sensorwerten wird überfrequenzmodulierte Radarsignale vorgenommen. Die Radarsignale weisen demnach eine Frequenz-Zeitabhängigkeit auf. Beispiele hierfür, die im Folgenden noch weiter aufgegriffen werden, sind ein FMCW-Betrieb der Radarsensoranordnung 7 und pulskomprimierte Radarsignale, etwa Chirps mit einer linearen Frequenz-Zeitabhängigkeit.
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Die frequenzmodulierten Radarsignale sind gemäß einer Signalvorgabe ausgestaltet, welche beispielsweise von der Steueranordnung 6 verwaltet und umgesetzt wird. Ebenfalls kann die Steueranordnung 6 die Signalvorgabe an die Radarsensoranordnung 7, insbesondere an jeweilige Sensorsteuerungen der Radarsensoren 8, weitergeben. Bei der Signalvorgabe handelt es sich allgemein um eine Vorschrift dahingehend, auf welche Weise die frequenzmodulierten Radarsignale zu erzeugen sind. Beispielsweise gibt die Signalvorgabe die Frequenz-Zeitabhängigkeit, eine Pulsdauer, einen Zeitabstand zwischen Pulsen oder dergleichen an.
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Die Steueranordnung 6 nimmt das Ansteuern des mindestens einen Antriebs 4 zum motorischen Verstellen in Abhängigkeit der Sensorwerte vor. Folglich kann das motorische Verstellen durch die Sensorwerte und damit durch mittels der Radarsensoranordnung 7 erfasste Objekte, insbesondere den Bediener, beeinflusst werden. Die Steueranordnung 6 kann das Ansteuern in Reaktion auf bestimmte Sensorwerte beispielsweise auslösen, beenden, unterdrücken oder abändern.
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Wesentlich ist nun, dass die Steueranordnung 6 die Signalvorgabe im Betrieb der Radarsensoranordnung 7 gemäß einer Abänderungsvorgabe zeitlich variiert.
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Folglich ist die Signalvorgabe nicht unveränderlich festgelegt. Vielmehr ist eine gezielte Variation der Charakteristika der Radarsignale vorgesehen, wodurch Störeffekte vermindert werden können. Mit einer zeitlichen Variation „im Betrieb“ ist gemeint, dass die Signalvorgabe während einer laufenden Objekterfassung verändert werden kann.
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Die Abänderungsvorgabe gibt hierbei an, auf welche Weise die Signalvorgabe zu variieren ist. Die Abänderungsvorgabe kann insofern vorschreiben, unter welchen Bedingungen, beispielsweise zu welcher Zeit, eine Variation zu erfolgen hat. Die Abänderungsvorgabe kann auch vorschreiben, wie die Signalvorgabe abzuändern ist, beispielsweise auf welche Art eine Pulsform der Radarsignale abzuändern ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Radarsignale gemäß der Signalvorgabe als Pulse mit einer Frequenz-Zeitabhängigkeit ausgestaltet sind. Wie bereits angesprochen, unterliegen die Radarsignale beispielsweise zumindest zeitabschnittsweise einer Pulskompression. Insbesondere sind die Radarsignale als Chirps aufweisend eine lineare Frequenz-Zeitabhängigkeit ausgestaltet. Die Chirps können hierbei mit einer aufsteigenden oder absteigenden Frequenz-Zeitabhängigkeit vorgesehen sein. Ebenfalls denkbar ist eine Kombination von aufsteigenden und absteigenden, beispielsweise zueinander symmetrischen, Frequenz-Zeitabhängigkeiten.
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In 2 sind beispielhaft Signalvorgaben anhand der jeweiligen Frequenz-Zeitabhängigkeit für Chirps mit aufsteigender, linearer Frequenz-Zeitabhängigkeit gezeigt. Alle Ausführungen gelten entsprechend auch für andere Signalformen. Insbesondere können auch nicht-lineare Frequenz-Zeitabhängigkeiten für Pulse sowie die Verwendung kontinuierlicher Radarsignale vorgesehen sein.
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Hier und vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 gemäß der Abänderungsvorgabe die Frequenz-Zeitabhängigkeit der Pulse variiert. In 2a) ist beispielsweise mit den durchgezogenen Linien dargestellt, dass die Steueranordnung 6 gemäß der Abänderungsvorgabe die Steigung der linearen Frequenz-Zeitabhängigkeit variiert. Hierbei werden in den dem Zeitpunkt t1 nachfolgenden Chirps mit einer anderen, hier größeren, Steigung der linearen Frequenz-Zeitabhängigkeit, erzeugt.
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In 2a) sind zudem noch beispielhaft mit gestrichelten Linien Störsignale gezeigt, welche zu Interferenzeffekten führen können. Die in 2a) dargestellten Störsignale weisen eine bis zum Zeitpunkt t1 zu den Radarsignalen ähnliche Frequenz-Zeitabhängigkeit auf, was beispielsweise zum Auftreten von Artefakten in den Sensorwerten führen kann. Durch die Variation der Frequenz-Zeitabhängigkeit kann der Einfluss der Störsignale gemindert werden. Die Störsignale können hierbei grundsätzlich auf eine zum Kraftfahrzeug 3 externe Quelle und, wie in 1 beispielsweise dargestellt, etwa auf ein weiteres, in der Nähe des Kraftfahrzeugs 3 befindliches Fahrzeug 9 zurückgehen. Ebenfalls ist es denkbar, insbesondere bei der Verwendung mehrerer Radarsensoren 8, dass die Störsignale auf die Radarsensoranordnung 7 des Kraftfahrzeugs 3 selbst zurückgehen.
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In einer weiteren, nicht dargestellten Ausgestaltung können eine Anfangsfrequenz f1 und/oder eine Endfrequenz f2 der, insbesondere linearen, Frequenz-Zeitabhängigkeit variiert werden. Für die Radarsignale kann demnach beispielsweise ein anderer Frequenzkanal des vorgesehenen Frequenzbandes genutzt werden.
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In weiteren Ausgestaltungen sind die Radarsignale gemäß der Signalvorgabe ebenfalls als Pulse ausgestaltet und die Steueranordnung 6 variiert gemäß der Abänderungsvorgabe Puls-Zeitdauern. Unter der Puls-Zeitdauer ist die Zeit zu verstehen, die zwischen dem Beginn und dem Ende eines Pulses beim Generieren der Radarsignale verstreicht. In 2a) wird neben der Steigung der Frequenz-Zeitabhängigkeit auch die Pulszeitdauer in den dem Zeitpunkt t1 nachfolgenden Chirps variiert, hier verringert. Die Pulszeitdauer kann jedoch auch unabhängig von der Steigung der Frequenz-Zeitabhängigkeit variiert werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung variiert die Steueranordnung 6 zwischen den Pulsen auftretende Puls-Zeitabstände. Hierbei kann der Zeitabstand zwischen einzelnen Pulsen - hier der Zeit, die zwischen dem Ende eines ersten Pulses und dem Beginn eines zweiten, dem ersten nachfolgenden Pulses verstreicht - variiert werden. Vorzugsweise ist wie in 2b) bis d) dargestellt vorgesehen, dass die Radarsignale als Pulsgruppen zugeordnete Pulse ausgestaltet sind. Die Steueranordnung 6 kann hierbei die zwischen den Pulsen einer Pulsgruppe auftretenden Puls-Zeitabstände Δt1 variieren, was in 2b) gezeigt ist.
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Ebenfalls können die Pulse einer Pulsgruppe ohne wesentlichen Zeitabstand aufeinander folgen. In 2c) ist gezeigt, dass die Steueranordnung 6 eine Puls-Anzahl einer Pulsgruppe zugeordneter Pulse mit dem Zeitpunkt t1 variiert.
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Weiter kann die Steueranordnung 6 zwischen den Pulsgruppen auftretende Pulsgruppen-Zeitabstände Δt2, Δt3 variieren, was wiederum in 2d) dargestellt ist.
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Die Variation der Frequenz-Zeitabhängigkeit kann auch bei kontinuierlichen Radarsignalen, etwa im FMCW-Betrieb, vorgenommen werden. Beispiele hierfür sind eine Abänderung der Periode und der Form des Modulationssignals.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 die Signalvorgabe gemäß der Abänderungsvorgabe fortlaufend, vorzugsweise in vorgegebenen Abänderungs-Zeitintervallen, variiert.
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Allgemein kann als fortlaufende Variation eine zeitgesteuerte oder ereignisbasierte Variation vorgenommen werden. Über die Abänderungs-Zeitintervalle wird vorzugsweise eine regelmäßige Variation der Signalvorgabe umgesetzt.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Radarsignale als Pulse ausgestaltet sind und die Steueranordnung 6 die Signalvorgabe gemäß der Abänderungsvorgabe nach einer vorgegebenen Anzahl von Pulsen und/oder Anzahl von Pulsgruppen variiert. Auch hiermit wird insbesondere eine regelmäßige Variation der Signalvorgabe umgesetzt. In einer bevorzugten Ausgestaltung wird eine Variation nach jeder Pulsgruppe vorgenommen, wodurch eine besonders effektive Absicherung gegen Störeffekte erreicht wird.
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Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 die Signalvorgabe gemäß der Abänderungsvorgabe zufallsbasiert variiert.
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Die Steueranordnung 6 kann hierbei beispielsweise auf Grundlage einer deterministischen oder nicht-deterministischen Zufallsgenerierung entscheiden, ob zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Variation der Signalvorgabe vorgenommen wird. Eine nicht-deterministische Methode basiert insbesondere auf der Messung physikalischer Größen, beispielsweise elektrischer Größen wie Strom und/oder Spannung mittels der Steueranordnung 6. Weiter kann auf an sich bekannte deterministische Methoden zur Umsetzung von Pseudozufallsgeneratoren zurückgegriffen werden.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 die Signalvorgabe gemäß der Abänderungsvorgabe auf Erfüllen eines Störkriteriums, insbesondere eines Überschreitens einer vorgegebenen Schwelle einer Rausch-Charakteristik, durch die Sensorwerte variiert.
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Das Störkriterium ist hierbei charakteristisch für einen in der Auswertung der Sensorwerte nachteiligen Effekt eines weiteren Signals, beispielsweise durch die bereits angesprochene Interferenz mit einem weiteren Radargerät. Die Definition des Störkriteriums beruht insbesondere auf einer Rausch-Charakteristik der Sensorwerte, beispielsweise einer Rauschleistung, einem Signal-Rausch-Verhältnis oder dergleichen. Entsprechend wird die Variation der Signalvorgabe bedarfsgerecht bei dem Auftauchen eines Störeffekts vorgenommen.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 mit der Variation der Signalvorgabe das Störkriterium erneut prüft und auf Erfüllen des Störkriteriums die Signalvorgabe erneut variiert, was insbesondere wiederholend vorgenommen wird, bis mit der Variation der Signalvorgabe etwaige Störeffekte hinreichend unterdrückt sind. Insbesondere verbleibt mit einem Ausbleiben des Erfüllens des Störkriteriums die Steueranordnung 6 bei der aktuellen Signalvorgabe, bis erneut ein Erfüllen des Störkriteriums festgestellt wird.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 auf Erfüllen des Interferenzkriteriums ein Signal-Rauschfilter der Sensorwerte aktiviert. Alternativ kann ein bereits bestehendes Signal-Rauschfilter abgeändert, beispielsweise neu parametrisiert werden. Die Aktivierung oder Abänderung des Signal-Rauschfilters dient hierbei einer weitergehenden Unterdrückung von Störeffekten in den Sensorwerten zur Vermeidung einer Fehlauslösung.
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In einer weiteren Ausgestaltung unterdrückt oder beendet die Steueranordnung 6 auf Erfüllen des Interferenzkriteriums das motorische Verstellen der Klappenanordnung 2. Mit einem Unterdrücken erfolgt keine Ansteuerung des mindestens einen Antriebs 4. Zum Beenden des motorischen Verstellens wird der Antrieb 4 vorzugsweise durch die Steueranordnung 6 nicht mehr mit elektrischer Energie versorgt und/oder die Klappenanordnung 2 in einen Ruhezustand überführt.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 über eine vorgegebene Zusammenstellung von Signalvorgaben verfügt und zur Variation der Signalvorgabe auf eine weitere, in der Zusammenstellung enthaltene Signalvorgabe zurückgreift.
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Die Steueranordnung 6 betreibt die Radarsensoranordnung 7 folglich in einem von mehreren vorgegebenen „Kanälen“, wobei ein Wechseln des Kanals zur Vermeidung von Störeffekten vorgesehen ist. Die jeweiligen Signalvorgaben der Zusammenstellung müssen sich jedoch, in Abgrenzung von herkömmlichen Frequenzkanälen, nicht zwingend im verwendeten Frequenzbereich unterscheiden.
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Vielmehr kann auf beliebige Varianten der Frequenz-Zeitabhängigkeit zurückgegriffen werden, wozu auf die vorhergehenden Ausführungen verwiesen wird. Vorzugsweise weisen die Signalvorgaben der Zusammenstellung sogar zumindest teilweise den gleichen Frequenzbereich auf.
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Der Wechsel zwischen den Signalvorgaben der Zusammenstellung kann zufällig oder auch nach einer festen Vorgabe vorgenommen werden. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 zur Variation eine in der Zusammenstellung enthaltene Signalvorgabe anhand eines Auswahlkriteriums, insbesondere anhand der bereits angesprochenen Rausch-Charakteristik, in den mit den jeweiligen Signalvorgaben erfassten Sensorwerten, auswählt.
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Denkbar ist hierbei auch eine Auswahlroutine, in welcher mittels der Steueranordnung 6 eine Rausch-Charakteristik unter mehreren der Signalvorgaben aus der Zusammenstellung ermittelt wird. Die Steueranordnung 6 gibt beispielsweise die neue Signalvorgabe anhand einer Optimierung der Rausch-Charakteristik vor.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 die Sensorwerte auf das Erfüllen von vorgegebenen Bedieneraktionskriterien prüft und in Abhängigkeit vom Ergebnis der Prüfung eine über die Sensorwerte erfasste Bedieneraktion verwirft oder als gültige Bedieneraktion qualifiziert, und dass die Steueranordnung 6 auf Erfassen einer gültigen Bedieneraktion die Antriebsanordnung 1 zum motorischen Verstellen der Klappenanordnung 2 ansteuert, vorzugsweise, dass die gültige Bedieneraktion in den Bedieneraktionskriterien als Bedienergeste definiert ist.
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In einem Überwachungslauf werden die Sensorwerte hier mittels der Steueranordnung 6 auf das Erfüllen der Bedieneraktionskriterien überprüft. Die Bedieneraktionskriterien können hierbei vorbestimmte Charakteristika der Bedieneraktion betreffen, beispielweise die Position, Geschwindigkeit, Beschleunigung des Körperteils oder dergleichen. Die erfassten Sensorwerte können beispielsweise auf eine Übereinstimmung mit den vorgegebenen Charakteristika geprüft und ein Ähnlichkeitsgrad dafür ermittelt werden, dass die Sensorwerte repräsentativ für eine Bedieneraktion mit dem jeweiligen Charakteristikum sind. Abhängig vom Ergebnis der Überprüfung wird beispielsweise eine erfasste Bedienerbewegung als ungültig verworfen oder als gültige Bedienerbewegung qualifiziert. Im erstgenannten Fall resultiert keine Ansteuerung des Antriebs 4. Im zweitgenannten Fall wird der Antrieb 4 mittels der Steueranordnung 6 angesteuert, wodurch hier eine motorische Verstellung der Klappenanordnung 2 bewirkt wird. Die gültige Bedieneraktion in den Bedieneraktionskriterien kann hierbei repräsentativ für einen vorgegebenen Bewegungsablauf eines Körperteils des Bedieners sein, etwa für eine Hin- und Herbewegung des Fußes oder eine Wischbewegung der Hand.
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Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Steueranordnung 6 die Sensorwerte auf das Erfüllen eines vorgegebenen Kollisionskriteriums und/oder Einklemmkriteriums prüft und auf Erfüllen des Kollisionskriteriums und/oder des Einklemmkriteriums die Ansteuerung des Antriebs 4 zum motorischen Verstellen abändert, insbesondere beendet, oder unterdrückt.
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Das Kollisionskriterium ist hierbei repräsentativ dafür, dass die Klappe 5 insbesondere bei einer Öffnungsbewegung in der motorischen Verstellung mit dem Objekt kollidiert und/oder einen vorgegebenen Mindestabstand zum Objekt voraussichtlich unterschreitet. Das Einklemmkriterium ist repräsentativ für ein mögliches Einklemmen eines Objekts, insbesondere bei einer Schließbewegung in der motorischen Verstellung, zwischen der Klappe 5 und einem Klappenrahmen oder dergleichen. Die Steueranordnung 6 kann auf Erfüllen des Kollisionskriteriums und/oder Einklemmkriteriums die Ansteuerung der Antriebsanordnung 1zur motorischen Klappenverstellung abändern, beenden oder unterdrücken, um eine Kollision bzw. ein Einklemmen zu vermeiden.
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Vorgeschlagen wird gemäß einer weiteren Lehre ein Verfahren zum Betrieb einer Antriebsanordnung 1 für eine Klappenanordnung 2 eines Kraftfahrzeugs 3, die Antriebsanordnung 1 aufweisend mindestens einen elektrischen Antrieb 4 zum motorischen Verstellen der Klappenanordnung 2, eine Steueranordnung 6 zur Ansteuerung des Antriebs 4 sowie eine mit der Steuerungsanordnung gekoppelte Radarsensoranordnung 7, wobei mittels der Steueranordnung 6 die Radarsensoranordnung 7 zum Erfassen von Sensorwerten bezüglich außerhalb des Kraftfahrzeugs 3 befindlicher Objekte über frequenzmodulierte Radarsignale betrieben wird, wobei die frequenzmodulierten Radarsignale gemäß einer Signalvorgabe ausgestaltet werden, und wobei mittels der Steueranordnung 6 das Ansteuern des mindestens einen Antriebs 4 zum motorischen Verstellen in Abhängigkeit der Sensorwerte vorgenommen wird.
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Wesentlich ist hierbei, dass mittels der Steueranordnung 6 die Signalvorgabe im Betrieb der Radarsensoranordnung 7 gemäß einer Abänderungsvorgabe zeitlich variiert wird. Auf alle Ausführungen zu der vorschlagsgemäßen Antriebsanordnung 1 darf verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016125371 A1 [0003]