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Die Erfindung betrifft einen Scroll-Verdichter nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Fahrzeugklimaanlage und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Scroll-Verdichter.
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Ein Scroll-Verdichter der eingangs genannten Art und beispielsweise aus der
DE 10 2019 108 417 A1 bekannt. Darin ist ein Scroll-Verdichter beschrieben, der insbesondere geeignet ist, um in Elektrofahrzeugen verwendet zu werden. Bei Elektrofahrzeugen besteht das Problem, dass durch den Wegfall eines Verbrennungsmotors, der bei herkömmlichen Fahrzeugen eingesetzt wird, Geräusche von Nebenaggregaten stärker in den Vordergrund treten. Diese Geräusche werden meist durch Körperschallübertragungen der Nebenaggregate ausgelöst. Dies trifft insbesondere auf Kompressoren von Fahrzeugklimaanlagen zu, die bei herkömmlicher Bauweise in Elektrofahrzeugen hörbar und zudem auch aufgrund ihrer Vibrationen spürbar sind. Es besteht daher ein Bedürfnis, die durch die Nebenaggregate, insbesondere Scroll-Verdichter, erzeugten Vibrationen und Körperschallübertragungen zu reduzieren. Die eingangs genannte
DE 10 2019 108 417 A1 stellt dafür eine Lösung bereit, bei welcher Ringe eines sogenannten Pin-Ring-Systems, das die orbitierende Verdrängerspirale führt, durch ein Schmiermittel dämpfend gelagert werden. Obwohl die dämpfende Lagerung bereits zu einer deutlichen Reduktion von Vibrationen und Geräuschemissionen führt, besteht weiterer Verbesserungsbedarf.
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Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Scroll-Verdichter anzugeben, der weitere Verbesserungen im Hinblick auf Vibrationsarmut und geräuscharmem Betrieb bietet. Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, eine Fahrzeugklimaanlage und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Scroll-Verdichter anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf den Scroll-Verdichter durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1, im Hinblick auf die Fahrzeugklimaanlage durch den Gegenstand des Patentanspruchs 14 und im Hinblick auf das Kraftfahrzeug durch den Gegenstand des Patentanspruchs 15 gelöst.
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So beruht die Erfindung auf dem Gedanken, einen Scroll-Verdichter anzugeben, der ein Gehäuse mit einem Gehäusedeckel und einer Gehäusezwischenwand, eine elektrische Antriebseinheit, die durch eine eine Achse aufweisende Antriebswelle mit einem Exzenterlager verbunden ist, eine drehbar um eine exzentrische Achse mit dem Exzenterlager verbundene, bewegliche Verdrängerspirale, und eine mit der Verdrängerspirale in Eingriff stehende, unbewegliche Gegenspirale aufweist. Bei dem Scroll-Verdichter sind die Gehäusezwischenwand und die Verdrängerspirale auf einer Saugseite und der Gehäusedeckel und die Gegenspirale auf einer Hochdruckseite angeordnet. Auf der der Saugseite zugewandten Seite der Verdrängerspirale sind mehrere, insbesondere sechs, jeweils eine Innenumfangsfläche aufweisende, zylindrische Aussparungen ausgebildet. Auf der der Hochdruckseite zugewandten Seite der Gehäusezwischenwand sind Stifte so angeordnet, dass diese in die zylindrischen Aussparungen hineinragen und mit diesen zusammenwirken, so dass eine Führung für die bewegliche Verdrängerspirale gebildet ist. In den zylindrischen Aussparungen ist jeweils ein den Stift umgebendes und eine Außenumfangsfläche aufweisendes Ringelement angeordnet. Erfindungsgemäß weist das Ringelement zum Dämpfen von Körperschallübertragungen des Scroll-Verdichters einen nichtmetallischen Werkstoff auf. Alternativ oder zusätzlich ist wenigstens ein Zwischenelement zwischen dem Ringelement und der Innenumfangsfläche der jeweiligen Aussparung zum Dämpfen von Körperschallübertragungen des Scroll-Verdichters angeordnet.
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Die Erfindung sieht also zwei Möglichkeiten vor, um Körperschallübertragungen weiter zu reduzieren, wobei beide Möglichkeiten auch miteinander kombiniert werden können. Einerseits kann das Ringelement selbst aus einem nichtmetallischen Werkstoff gebildet sein. Damit werden Körperschallübertragungen zwischen den ansonsten metallischen Werkstoffen, insbesondere der Verdrängerspirale und der Gehäusezwischenwand bzw. dessen Stift, merklich reduziert. Andererseits, oder zusätzlich, kann zum Dämpfen von Körperschallübertragungen ein Zwischenelement zwischen dem Ringelement und der Innenumfangsfläche der jeweiligen Aussparung angeordnet sein. Als Zwischenelement im Sinne der vorliegenden Anmeldung wird jedenfalls ein festes Bauteil angesehen. Flüssigkeiten oder Gase sind dadurch nicht erfasst. Das Zwischenelement soll jedenfalls dämpfende Eigenschaften aufweisen, um so eine Körperschallübertragung von der Verdrängerspirale zur Gehäusezwischenwand zu dämpfen.
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Es hat sich gezeigt, dass beide Varianten getrennt voneinander oder in Kombination jedenfalls signifikant zu einer Reduktion von Körperschallübertragungen und damit zu einer Reduktion von Geräuschemissionen führen. Für die Anwendung des erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters, insbesondere in Elektrofahrzeugen, ist dies vorteilhaft.
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Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass das Zwischenelement zum Dämpfen von Schwingungen des Scroll-Verdichters einen nichtmetallischen Werkstoff aufweist. Da die Verdrängerspirale und die Stifte sowie die Gehäusezwischenwand üblicherweise aus metallischen Werkstoffen, beispielsweise Aluminium, gebildet sind, bewirkt ein nichtmetallischer Werkstoff für das Zwischenelement eine gute Isolierung von Körperschallübertragungen.
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Das Zwischenelement ist vorzugsweise ringförmig, um es gut in die zylinderförmige Aussparung einbetten zu können, insbesondere zwischen die Innenoberfläche der zylindrischen Aussparung und dem Ringelement.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters sind mehrere Zwischenelemente zwischen dem Ringelement und der Innenumfangsfläche der jeweiligen Aussparung angeordnet. Dabei kann ein erstes Zwischenelement dem Ringelement und ein zweites Zwischenelement der Aussparung zugeordnet sein. Mit dieser Variante können die Dämpfungseigenschaften der zwei Zwischenelemente miteinander kombiniert werden und so zu einer weiteren Verbesserung der Reduktion von Körperschallübertragungen genutzt werden. Ferner kann eines der Zwischenelemente abdichtende Eigenschaften aufweisen, so dass mit dem ersten Zwischenelement und dem zweiten Zwischenelement eine Doppelfunktion erzielt wird, nämlich einerseits eine Reduktion von Körperschallübertragungen und andererseits eine Abdichtung der Verdrängerspirale gegenüber der Gehäusezwischenwand.
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Insofern ist es bevorzugt, wenn das zweite Zwischenelement zwischen dem ersten Zwischenelement und der Innenumfangsfläche der Aussparung angeordnet ist. Konkret kann vorgesehen sein, dass das erste Zwischenelement und das zweite Zwischenelement unmittelbar aneinander anliegen. Auf diese Weise können die verbesserten Dämpfungseigenschaften und ggf. Dichtungseigenschaften gut erzielt werden.
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Der nichtmetallische Werkstoff, der für das Ringelement und/oder das bzw. die Zwischenelement(e) vorgesehen ist, kann einen Kunststoff aufweisen und/oder gummielastisch bzw. flexibel sein. Besonders bevorzugt ist es, wenn der nichtmetallische Werkstoff Polyphenylensulfid (PPS) aufweist oder daraus besteht. Ein solches Kunststoffmaterial weist zusätzlich zu den dämpfenden Eigenschaften auch Gleiteigenschaften auf, die insbesondere bei der Verwendung eines solchen Werkstoffs für das Ringelement vorteilhaft sind. Der entlang des Ringelements geführte, meist metallische, Stift kann so leichter über die Innenumfangsfläche des Ringelements gleiten, wodurch Vibrationen reduziert werden, die zu zusätzlichen Körperschallanteilen führen könnten.
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Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters ist zwischen der Außenumfangsfläche des Ringelements und der Innenumfangsfläche der jeweiligen Aussparung ein Spalt ausgebildet. Der Spalt verhindert, dass das Ringelement großflächig an der Innenumfangsfläche der Aussparung anliegt, was zu erhöhten Körperschallübertragungen führen würde.
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Das wenigstens eine Zwischenelement kann zur Einstellung des Spaltes über die Außenumfangsfläche oder über die Innenumfangsfläche als Distanzstück radial vorstehen. Mit anderen Worten kann der Spalt durch das Zwischenelement überbrückt werden. Da das Zwischenelement dämpfende Eigenschaften hat, werden so Körperschallübertragungen zwischen dem Ringelement und der Aussparung effizient reduziert, insbesondere da durch den Spalt ein Abstand zwischen dem Ringelement und der Aussparung besteht. Das Ringelement ist weiterhin in der Aussparung befestigt, nämlich über das Zwischenelement, das jedoch Körperschallübertragungen dämpft.
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Vorzugsweise ist das Zwischenelement bzw. wenigstens eines der Zwischenelemente an der Außenumfangsfläche des Ringelements und/oder an der Innenumfangsfläche der Aussparung, insbesondere in einer Vertiefung der Außenumfangsfläche des Ringelements bzw. der Innenumfangsfläche der Aussparung, gehalten. Die Vertiefung dient dazu, die Position des Zwischenelements festzulegen. Insbesondere wird so eine Bewegung des Zwischenelements parallel zur Längsachse der Aussparung vermieden.
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Es ist auch möglich, dass das Ringelement an der Innenumfangsfläche der Aussparung in einer Vertiefung der Innenumfangsfläche der Aussparung gehalten ist. Bei dieser Variante ist es bevorzugt, wenn das Ringelement die dämpfenden Eigenschaften aufweist und/oder gleitende Eigenschaften umfasst. Ein Ringelement aus einem Kunststoff ist insofern bevorzugt vorgesehen. Das Ringelement ist in der Vertiefung der Innenumfangsfläche gehalten und so in seiner Position grundsätzlich fixiert. Eine gewisse Beweglichkeit, insbesondere in Umfangsrichtung ist jedoch weiterhin möglich und zweckmäßig.
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Das Ringelement und/oder das Zwischenelement bzw. eines der Zwischenelemente kann geschlitzt sein. Insofern können das Ringelement und/oder das Zwischenelement jeweils ringförmig ausgebildet sein, wobei der Ring nicht vollständig geschlossen, sondern an einer Stelle durchbrochen (geschlitzt) ist. Auf diese Weise kann das Ringelement und/oder das Zwischenelement eine Vorspannung aufbringen, die zu einer verbesserten Fixierung innerhalb der Aussparung führt.
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Das Ringelement ist in der Aussparung und/oder in der Vertiefung der Innenumfangsfläche der Aussparung vorzugsweise drehbar angeordnet. Insofern ist vorgesehen, dass das Ringelement in der Aussparung und/oder in der Vertiefung der Aussparung ein gewisses Spiel aufweist, das diese Drehbarkeit ermöglicht. Damit kann sich der Ring unter leichter Vorspannung innerhalb der Aussparung bzw. Vertiefung bewegen und seine dämpfenden Eigenschaften im laufenden Betrieb passend ausrichten.
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Ferner kann das Zwischenelement bzw. wenigstens eines der Zwischenelemente relativ zu der Außenumfangsfläche des Ringelements bzw. der Innenumfangsfläche der Aussparung drehbar angeordnet sein. Auch hier ist vorzugsweise entsprechendes Spiel vorhanden, um die Drehbarkeit zu gewährleisten. Das Spiel und die daraus resultierende Drehbarkeit bewirken ebenfalls eine weitere Reduktion von Körperschallübertragungen.
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Ein nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft eine Klimaanlage, insbesondere eine Fahrzeugklimaanlage, mit einem zuvor beschriebenen Scrollverdichter. Ferner wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein Kraftfahrzeug mit einer solchen Fahrzeugklimaanlage offenbart. Das Kraftfahrzeug kann vorteilhafterweise verbrennungs- und elektromotorisch oder rein elektromotorisch angetrieben sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
- 1 eine Querschnittsansicht eines Scroll-Verdichters aus dem Stand der Technik;
- 2 eine Teilquerschnittsansicht des Scroll-Verdichters gemäß 1, wobei der Eingriff des Stifts in die Aussparung der Verdrängerspirale dargestellt ist;
- 3 eine Teilquerschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei die Aussparung und das Ringelement jeweils Vertiefungen aufweisen, die ein Zwischenelement aufnehmen;
- 4 eine Teilquerschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei das Ringelement eine Vertiefung zur Aufnahme eines Zwischenelements aufweist;
- 5 eine Teilquerschnittsansicht durch einen erfindungsgemäßen Scroll-Verdichter nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei das Ringelement durch einen nichtmetallischen Werkstoff gebildet ist;
- 6 eine Teilquerschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei das Ringelement in einer Vertiefung der Aussparung vorgesehen ist; und
- 7 eine Teilquerschnittsansicht eines erfindungsgemäßen Scroll-Verdichters nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel, wobei sich das Ringelement über die gesamte Höhe der Aussparung erstreckt.
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1 zeigt einen Scroll-Verdichter 10, der ein Gehäuse 11 mit einem Gehäusedeckel 12 und einer Gehäusezwischenwand 13 aufweist. Die Gehäusezwischenwand 13 erstreckt sich über den Innendurchmesser des Gehäuses 10.
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Innerhalb des Gehäuses 10 ist eine elektrische Antriebseinheit 21 angeordnet, die einen Elektromotor mit einem Stator 32 und einem Rotor 33 umfasst. Der Rotor 33 ist mit einer Antriebswelle 22 drehfest verbunden. Die Antriebswelle 22 erstreckt sich durch die Gehäusezwischenwand 13 hindurch und weist eine Achse A auf. Die Antriebswelle 22 ist ferner über einen Exzenterbolzen 24 mit einem Exzenterlager 23 verbunden. Das Exzenterlager 23 umfasst eine Achse EA, die zur Achse A der Antriebswelle 22 exzentrisch angeordnet ist und daher als exzentrische Achse EA bezeichnet wird.
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Das Exzenterlager 23 ist in einer Verdrängerspirale 14 befestigt, so dass das Exzenterlager 23 die Verdrängerspirale 14 trägt. Die Verdrängerspirale 14 ist beweglich und greift in eine unbewegliche Gegenspirale 15 ein.
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Der Scroll-Verdichter 10 umfasst im Allgemeinen eine Hochdruckseite HD und eine Saugseite SA. Die Verdrängerspirale 14 trennt die Saugseite SA, in welcher auch die Antriebseinheit 21 angeordnet ist, von der Hochdruckseite HD, die im Wesentlichen die Gegenspirale 15 umfasst.
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Auf der der Saugseite SA zugewandten Seite der Verdrängerspirale 14 sind mehrere zylindrische Aussparungen 16 ausgebildet. Wie in 1 gut erkennbar ist, ist in jeder der Aussparungen 16 ein Ringelement 18 eingebettet. Das Ringelement 18 bildet im Wesentlichen eine zylinderförmige Gleitfläche für einen Stift 17, der in die Aussparung 16 eingreift. Insgesamt sind mehrere Stifte 17 vorgesehen, die drehfest mit der Gehäusezwischenwand 13 verbunden sind und in die Aussparungen 16 so eingreifen, dass sie entlang der Innenflächen der Ringe 18 geführt werden. Diese Kombination aus Stiften 17 und Ringelementen 18 bildet eine Führung für die Verdrängerspirale 14, wodurch sichergestellt ist, dass die Verdrängerspirale 14 aufgrund ihrer exzentrischen Anregung über das Exzenterlager 23 eine orbitierende Bewegung ausführt.
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Bei allen in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen weist die Aussparung 16 ferner einen Absatz 16' auf, der tiefer als der Stift 17 in die Verdrängerspirale 14 eintaucht. Im Bereich des Absatzes 16' weist die Aussparung 16 einen kleineren Querschnittsdurchmesser als in dem Bereich auf, in dem der Stift 17 eingreift.
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2 zeigt in einer Detailansicht die Anordnung des Stifts 17 in der Aussparung 16 bei dem Scroll-Verdichter 10 gemäß dem Stand der Technik. Der Stift 17 ragt in die zylinderförmige Aussparung 16 hinein, wobei die Aussparung 16 an ihrer Innenumfangsfläche 42 ein Ringelement 18 trägt. Das Ringelement 18 umfasst eine Außenumfangsfläche 19, wobei die Außenumfangsfläche 19 direkt an der Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 anliegt. Der Stift 17 ist entlang einer Innenumfangsfläche des Ringelements 18 geführt.
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Aus der Darstellung gemäß 2 wird ersichtlich, dass eine Bewegung des Stifts 17 entlang des Ringelements 18 zur Übertragung von Körperschall zwischen der Verdrängerspirale 14 und der Gehäusezwischenwand 13 führt. Außerdem können infolge der Reibung zwischen dem Stift 17 und dem Ringelement 18 zusätzliche Vibrationen entstehen, die die übertragenen Körperschallwellen verstärken. Um dies zu vermeiden, sieht die Erfindung verschiedene Möglichkeiten vor, um eine Körperschallübertragung zwischen der Verdrängerspirale 14 und der Gehäusezwischenwand 13 zu reduzieren.
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3 zeigt eine Variante der Erfindung, bei welcher zwischen der Aussparung 16 und dem Ringelement 18 zwei Zwischenelemente 40, 41 vorgesehen sind. Konkret weist das Ringelement 18 beim Ausführungsbeispiel gemäß 3 eine Vertiefung 20 in der Außenumfangsfläche 19 auf. Die Vertiefung 20 nimmt ein erstes Zwischenelement 40 auf. Das erste Zwischenelement 40 kann insbesondere ringförmig ausgebildet und im Wesentlichen bündig in die Vertiefung 20 der Außenumfangsfläche 19 eingebettet sein. Die Vertiefung 20 kann insbesondere als Ringnut ausgebildet sein, die vollständig durch das erste Zwischenelement 40, beispielsweise einen Kunststoffring aus PPS, ausgefüllt ist.
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Die Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 kann ebenfalls mit einer Vertiefung 43 ausgestattet sein. Die Vertiefung 43 nimmt bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 ein zweites Zwischenelement 41 auf. Im Wesentlichen kann auch die Vertiefung 43 der Innenumfangsfläche 42 als Ringnut ausgebildet sein. Das zweite Zwischenelement 41 ist vorzugsweise ebenfalls ringförmig ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel gemäß 3 ist das zweite Zwischenelement insbesondere als O-Ring mit einem kreisförmigen Querschnitt ausgebildet. Der O-Ring dient insbesondere zur Abdichtung und Dämpfung. Das erste Zwischenelement 40 kann mit einer glatten Außenoberfläche dazu beitragen, dass der O-Ring 41 einem Druck durch den Stift 17 gut nachgeben kann, ohne dass dadurch aufgrund von Reibung zusätzliche Schwingungen bzw. Vibrationen ausgelöst werden.
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Um eine Körperschallübertragung wirksam zu unterbinden ist, wie 3 gut zeigt, insbesondere vorgesehen, dass zwischen Ringelement 18 und der Aussparung 16 ein Spalt 44 vorliegt. Das Ringelement 18 weist also einen Außenumfang auf, der kleiner als der Innenumfang der Aussparung 16 ist. So wird ein direkter Kontakt zwischen dem Ringelement 18 und der Aussparung 16 vermieden. Der Kontakt erfolgt im Wesentlichen mittelbar über die beiden Zwischenelemente 40, 41, die Körperschallübertragungen dämpfen.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß 4 unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel gemäß 3 darin, dass anstelle von zwei Zwischenelementen 40, 41, lediglich ein einziges Zwischenelement 40 vorgesehen ist. Das Zwischenelement 40 ist in einer Vertiefung 20 der Außenumfangsfläche 19 angeordnet. Das Zwischenelement 40 erstreckt sich über die Außenumfangsfläche 19 des Ringelements 18 hinaus und liegt an der Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 an. Indem das Zwischenelement 40 eine Höhe aufweist, die höher als die Tiefe der Vertiefung 43 der Innenumfangsfläche 42 ist, wird zwischen dem Ringelement 18 und der Aussparung 16 ein Spalt 44 gebildet. Der Spalt 44 verhindert auch hier, dass das Ringelement 18 in unmittelbarem Kontakt zur Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 gelangt.
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Das Zwischenelement 40 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff gebildet, insbesondere aus PPS. Damit dämpft das Zwischenelement 40 Vibrationen bzw. vermeidet Körperschallübertragungen zwischen dem Ringelement 18 und der Aussparung 16.
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In 5 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei welchem auf ein Zwischenelement 40 vollständig verzichtet wird. Stattdessen wird zur Dämpfung von Körperschallübertragungen das Ringelement 18 selbst aus einem nichtmetallischen Werkstoff bereitgestellt. Das Ringelement 18 kann insbesondere aus einem Kunststoff, insbesondere PPS, gebildet sein. Wie in 5 erkennbar ist, ist das Ringelement 18 mit leichtem Spiel in die Aussparung 16 eingesetzt. Dadurch kann sich das Ringelement 18 in der Aussparung 16 bewegen. Auf diese Weise werden Reibungsvibrationen gedämpft. Vorzugsweise wird der Abstand zwischen dem Ringelement 18 und der Aussparung 16 mit einem Schmiermittel gefüllt. Insbesondere kann das Ringelement 18 also geschmiert in der Aussparung 16 eingebettet sein. Auf diese Weise wird die Reibung zwischen dem Ringelement 18 und der Aussparung 16 weiter verringert und eine Körperschallübertragung effizient reduziert.
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In 6 ist ein Ausführungsbeispiel gezeigt, bei dem das Ringelement 18 ebenfalls aus einem nichtmetallischen Werkstoff gebildet ist. Zwischenelemente 40, 41 sind bei diesem Ausführungsbeispiel zur Dämpfung von Körperschallübertragungen nicht erforderlich. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 ist das Ringelement 18 jedoch in einer Vertiefung 43 der Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 eingebettet. Das Ringelement 18 ist damit formschlüssig zumindest in einem zur Mittelachse MA der Aussparung 16 parallelen Richtung fixiert. Das Ringelement 18 weist jedenfalls eine Dicke auf, die größer als die Tiefe der Vertiefung 43 der Innenumfangsfläche 42 ist. So ist sichergestellt, dass der Stift 17 nur mit dem Ringelement 18 in Kontakt gelangt und kein direkter, insbesondere metallischer, Kontakt mit der Verdrängerspirale 14 besteht.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 7 ist das Ringelement 18 ebenfalls aus einem nichtmetallischen Werkstoff, insbesondere Kohlenstoff, vorzugweise PPS, gebildet. Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß 6 ist das Ringelement 18 jedoch nicht in einer Vertiefung 43 der Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 angeordnet. Vielmehr erstreckt sich das Ringelement 18 über die gesamte Höhe der Aussparung 16 abzüglich des Absatzes 16'. Zwischen dem Absatz 16' und dem übrigen Teil der Aussparung 16 ist im Wesentlichen eine ringförmige Anlagefläche ausgebildet, auf der das Ringelement 18 aufliegt. Damit ist das Ringelement 18 in längsaxialer Richtung einseitig fixiert. Das Ringelement 18 erstreckt sich so in einer Höhe in der Aussparung 16, die ausreicht, um einen vollflächigen Kontakt mit dem Stift 17 bereitzustellen. Das Ringelement 18 liegt dabei mit seiner Außenumfangsfläche 19 direkt an der Innenumfangsfläche 42 der Aussparung 16 an. Ein Spalt ist hier nicht erforderlich, da durch die Höhe des Ringelements 18 der Stift 17 ausschließlich am Ringelement 18 anliegt. Der nichtmetallische Werkstoff des Ringelements 18 dämpft dabei Körperschallübertragungen effizient.
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Für alle Ausführungsbeispiele gilt, dass das Ringelement 18, wenn es aus einem nichtmetallischen Material gebildet ist und Körperschallübertragungen dämpfen soll, vorzugsweise als offener Ring ausgebildet ist. Das Ringelement 18 ist also an einer Stelle durchbrochen, so dass das Ringelement 18 eine Vorspannung ausüben kann, beispielsweise um sich in einer entsprechenden Vertiefung zu fixieren. Entsprechendes gilt für ringförmige Zwischenelemente 40, 41, die ebenfalls geöffnet sein können insofern, als sie einen an einer Stelle geschlitzten Ring bilden. Das Zwischenelement 40, 41 kann so ebenfalls eine Vorspannung aufweisen, die es beispielsweise in einer Ringnut eines Ringelements 18 hält.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Scroll-Verdichter
- 11
- Gehäuse
- 12
- Gehäusedeckel
- 13
- Gehäusezwischenwand
- 14
- Verdrängerspirale
- 15
- Gegenspirale
- 16
- Aussparung
- 16'
- Absatz der Aussparung 16
- 17
- Stift
- 18
- Ringelement
- 19
- Außenumfangsfläche des Ringelements 18
- 20
- Vertiefung in der Außenumfangsfläche 19
- 21
- Antriebseinheit
- 22
- Antriebswelle
- 23
- Exzenterlager
- 32
- Stator
- 33
- Rotor
- 40
- (erstes) Zwischenelement
- 41
- (zweites) Zwischenelement
- 42
- Innenumfangsfläche der Aussparung 16
- 43
- Vertiefung in der Innenumfangsfläche 42
- 44
- Spalt
- HD
- Hochdruckseite
- SA
- Saugseite
- A
- Achse
- EA
- Exzentrische Achse
- MA
- Mittelachse der Aussparung 16
- MS
- Mittelachse des Stifts 17
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019108417 A1 [0002]