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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft Aufschneide-Maschinen, insbesondere sogenannte Slicer, mit denen in der Lebensmittelindustrie Stränge eines nur geringfügig kompressiblen Produktes wie Wurst oder Käse in Scheiben aufgeschnitten werden.
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II. Technischer Hintergrund
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Da diese Stränge mit einem über ihre Länge gut formhaltigen und maßhaltigen, also im Wesentlichen konstanten, Querschnitt hergestellt werden können, werden sie Produkt-Kaliber genannt.
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Dabei werden meist mehrere parallel nebeneinander angeordnete Produkt-Kaliber gleichzeitig aufgeschnitten, indem vom gleichen Messer, welches sich in Querrichtung zur Längsrichtung der Produkt-Kaliber bewegt, in einem Durchgang jeweils eine Scheibe abgeschnitten wird.
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Die Produkt-Kaliber werden von einem Zuförderer einer Zufuhreinheit vorwärts geschoben in Richtung des Messers der Schneideinheit, meist auf einem schräg nach unten gerichteten Zuförderer, und jeweils durch die Produkt-Öffnungen einer plattenförmigen, sogenannten Schneidbrille geführt, an deren vorderen Ende das darüber hinaus vorstehende Teil des Produkt-Kalibers von dem Messer unmittelbar vor der Schneidbrille als Scheibe abgetrennt wird.
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Die Scheiben fallen in aller Regel auf einen Abförderer einer Abförder-Einheit, mittels dessen sie zur Weiterverarbeitung abtransportiert werden.
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Der erste Abförderer, auf dem die Scheiben auftreffen, ist meist als schrittweise antreibbares Portionier-Band ausgebildet, um darauf Portionen aus geschindelten oder gestapelten, also wenigstens teilweise aufeinanderliegenden, Scheiben herzustellen.
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Um Zeit für die Abfuhr einer fertiggestellten Portion zu haben, muss vor dem Abtrennen der nächsten Scheibe das Messer aufgrund seiner hohen Drehzahl mindestens eine, meist mehrere, Umdrehungen durchführen, ohne eine Scheibe abzutrennen, also einen oder mehrere sogenannte Leer-Schnitte vollziehen.
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Hierfür wird in der Regel der gesamte rotierende Teil der Schneideinheit, der sogenannte Rotor, also einschließlich des Messers, in axialer Richtung aus der Schneide-Position heraus nach vorn verschoben, damit das rotierende Messer das Kaliber nicht berührt.
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Dabei gibt es das Problem, dass der diese Verstellung von der Schneide-Position in die Leerschnitt-Position bewirkende Leerschnitt-Antrieb einerseits sehr schnell sein muss, andererseits die axiale Baulänge der Schneideinheit möglichst wenig vergrößern soll.
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Die bisher übliche Bauweise einer koaxial auf das hintere Ende des Rotors aufgesetzten Einheit aus Gewindespindel, meist Kugel-Gewindespindel, und Spindelmutter erfüllt dies nicht.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Aufschneide-Maschine, insbesondere einen Slicer, bereitzustellen, welcher der genannten Problematik zu begegnen vermag und dennoch eine hohe Prozess-Sicherheit bietet.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine gattungsgemäße Aufschneide-Maschine umfasst - neben einer Zufuhr-Einheit für das wenigstens eine Kaliber und einer Abführ-Einheit für die Scheiben oder Portionen sowie einer Steuerung, die bewegliche Teile der Maschine steuert - vor allem eine Schneid-Einheit mit einem Rotor und einem Messer-Antrieb, der den Rotor einschließlich des Messers in Drehung versetzt.
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Dabei umfasst der Rotor meist eine drehfest daran montierte Riemenscheibe, die über einen Antriebsriemen und ein von einem Messer-Motor angetriebenes Riemenritzel angetrieben wird.
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Ferner umfasst eine gattungsgemäße Aufschneide-Maschine, insbesondere ein Slicer, einen Leerschnitt-Antrieb mit einem Aktuator zum automatischen, gesteuerten, axialen Verstellen zumindest des Messers aus der Schneidebene heraus nach vorne, also vom Kaliber weg, um eine Verstell-Strecke, also aus der Schneide-Position in eine Leerschnitt-Position.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die größte Erstreckungsrichtung des Leerschnitt-Antriebes, also dessen Längsrichtung, insbesondere einschließlich dessen Aktuators, nicht in Richtung der Rotationsachse des Messers liegt und insbesondere sich der Leerschnitt-Antrieb nicht mit seiner Längsrichtung fluchtend oder parallel zur Messerachse an das hintere Ende des Rotors anschließt, sondern diese Längsrichtung quer zur Rotationsachse des Messers verläuft.
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Dabei kann sich die Längsrichtung des Leerschnitt-Antriebes und/oder des Aktuators mit der Rotationsachse des Messers kreuzen oder windschief zu dieser verlaufen. In letzterem Fall wird der Zwischenwinkel zwischen der Längsrichtung des Leerschnitt-Antriebes und der Rotationsachse des Messers gemessen in der Projektion der beiden Richtungen aufeinander, also betrachtet in Richtung der kürzesten Verbindungsgeraden zwischen dieser Längsrichtung des Leerschnitt-Antriebes und der Rotationsachse des Messers.
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Um beim Verstellen zwischen Schneide-Position und Leerschnitt-Position ein Verschieben zwischen dem Antriebsriemen und der Riemenscheibe in axialer Richtung zu vermeiden, da dies den Verschleiß am Antriebsriemen fördern würde, ist die Schneideinheit so ausgebildet, dass der Achsabstand zwischen den Rotationachsen der Riemenscheibe und des Riemenritzels in Relation zur Größe der Verstell-Strecke so groß ist, das aufgrund der Flexibilität des Antriebsriemens keine solche Axialbewegung zwischen Riemenscheibe und Antriebsriemen auftritt.
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Insbesondere ist zu diesem Zweck der Achsabstand zwischen Riemenscheibe und Riemenritzel mindestens 100-mal so groß wie die Länge der Verstell-Strecke, besser mindestens 150-mal so groß, besser mindestens 200-mal so groß.
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Der Aktuator des Leerschnitt-Antriebes kann ein rotierbarer Leerschnitt-Motor, meist ein Elektro-Motor, sein, wobei dann dessen Rotationsachse vorzugsweise quer zur Rotationsachse des Messers angeordnet ist, um die axiale Baulänge der Schneid-Einheit nicht zu vergrößern.
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Die Wirkverbindung zwischen dem Aktuator und dem Rotor für die Axialverstellung kann eine axial, parallel zur Messerachse, verlaufende Zahnstange umfassen, die axialfest mit dem Rotor verbunden ist, aber nicht mit diesem mit dreht, also in der Regel über ein Axiallager mit dem Rotor verbunden ist.
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Mit dieser Zahnstange kämmt ein Ritzel, dessen Ritzel-Achse vorzugsweise quer zur Messerachse verläuft. Vorzugsweise ist der Leerschnitt-Motor drehfest mit dem Ritzel verbunden. Auch wenn der Leerschnitt-Motor koaxial zu dem Ritzel angeordnet ist, wird die Baulänge der Schneid-Einheit in axialer Richtung selbst dann nicht nennenswert vergrößert, wenn sich die Zahnstange axial an das hintere Ende des Rotors anschließt, da deren Länge analog zur Länge der Verstell-Strecke äußerst gering ist.
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Vorzugsweise ist die Zahnstange jedoch zwischen dem Messer und der Riemenscheibe angeordnet, wodurch eine axiale Verlängerung der Schneid-Einheit vollständig vermieden werden kann.
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Der Aktuator, insbesondere der Leerschnitt-Motor, kann mit der Messerwelle auch mittels eines Schwenkhebels wirkverbunden sein, dessen Schwenkebene parallel zu oder entlang der Rotationsachse des Messers verläuft.
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Der Aktuator kann auch ein Arbeitszylinder, insbesondere ein Pneumatik-Zylinder, sein oder eine mit einem Leerschnitt-Motor drehfest verbundene Gewindespindel samt Spindelmutter aufweisen, die axial oder auch radial zur Rotationsachse des Messers ausgerichtet sein können.
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Um den Leerschnitt-Antrieb spielfrei zu halten, ist der Rotor in eine der Richtungen der Messerachse vorzugsweise vorgespannt, insbesondere mittels der Kraft einer Feder.
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Falls die Schneide-Einheit auch ein axiales Ausgleichsgewicht am Rotor umfasst, welches jedoch axial verstellbar zum Rotor angeordnet ist, ist dieses axiale Ausgleichsgewicht vorzugsweise axialfest mit dem Leerschnitt-Antrieb wirkverbunden. Dann kann die axiale Einstellung des axialen Ausgleichsgewichts mittels des Leerschnitt-Antriebes vorgenommen werden.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a, b: eine Aufschneide-Maschine in Form eines Slicers gemäß dem Stand der Technik in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten, mit in die Aufschneide-Stellung hochgeklapptem Zufuhrband,
- 2a: eine vereinfachte und von Verkleidungsteilen befreite Seitenansicht der Aufschneide-Maschine, sodass die einzelnen Förderbänder besser zu erkennen sind, beladen mit einem Produkt-Kaliber,
- 2b: eine Seitenansicht gemäß 2a, aber mit in die Beladestellung herabgeklapptem Zufuhrband und bis auf einen Kaliber-Rest aufgeschnittenen Produkt-Kaliber,
- 3a: einen Axial-Schnitt durch den Rotor der Schneideinheit in dessen Schneide-Position mit einer 1. Bauform des Leerschnitt-Antriebes,
- 3b: einen Axial-Schnitt durch den Rotor gemäß 3a in dessen Leerschnitt-Position,
- 4: einen Axial-Schnitt durch den Rotor einer Schneideinheit in dessen Schneide-Position mit einer 2. Bauform des Leerschnitt-Antriebes,
- 5: einen Axial-Schnitt durch den Rotor der Schneideinheit in dessen Schneide-Position mit einer 3. Bauform des Leerschnitt-Antriebes,
- 6: einen Axial-Schnitt durch den Rotor der Schneideinheit in dessen Schneide-Position mit einer 4. Bauform des Leerschnitt-Antriebes,
- 7: einen Axial-Schnitt durch den Rotor der Schneideinheit in dessen Schneide-Position mit einer 5. Bauform des Leerschnitt-Antriebes,
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Die 1a, 1b zeigen unterschiedliche perspektivische Ansichten eines mehrspurigen Slicers 1 zum gleichzeitigen Aufschneiden von mehreren Produkt-Kalibern K auf jeweils einer Spur SP1 bis SP4 nebeneinander und Ablegen in geschindelten Portionen P aus je mehreren Scheiben S mit einer generellen Durchlaufrichtung 10* durch den Slicer 1 von rechts nach links.
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2a zeigt -mit eingelegtem Kaliber K - eine Seitenansicht dieses Slicers 1 unter Weglassen für die Erfindung nicht relevanter Abdeckungen und anderer Teile, die ebenso wie alle anderen Einheiten am Grundgestell 2 befestigt sind, sodass die funktionalen Teile, vor allem die Förderbänder, besser zu erkennen sind. Die Längsrichtung 10 ist die Zufuhrrichtung der Kaliber K zur Schneideinheit 7 und damit auch die Längsrichtung der im Slicer 1 liegenden Kaliber K.
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Dabei ist zu erkennen, dass der Grundaufbau eines Slicers 1 nach dem Stand der Technik darin besteht, dass einer Schneideinheit 7 mit um eine Messerachse 3' rotierenden Messer 3, etwa einem Sichelmesser 3, mehrere, in diesem Fall vier, quer zur Zufuhrrichtung 10 nebeneinander auf einem Zuförderer 4 liegende Produkt-Kaliber K mit Abstandshaltern 15 des Zuförderers 4 dazwischen von dieser Zufuhreinheit 20 zugeführt werden, von deren vorderen Enden das rotierende Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a jeweils in einem Arbeitsgang, also fast gleichzeitig, je eine Scheibe S abtrennt.
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Für das Aufschneiden der Produkt-Kaliber K befindet sich der Zuförderer 4 in der in den 1a - 2a dargestellten, in der Seitenansicht schrägen Aufschneide-Stellung mit tiefliegendem schneidseitigem, vorderen Ende und hochliegendem, hinteren Ende, aus der er um eine in seiner Breitenrichtung, der ersten Querrichtung 11, verlaufende Schwenkachse 20', die sich in der Nähe der Schneideinheit 7 befindet, herabgeklappt werden kann in eine etwa horizontale Belade-Stellung, wie sie in 2b dargestellt ist.
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Das hintere Ende jedes in der Zufuhreinheit 20 liegenden Kalibers K ist gemäß 2a jeweils von einem Greifer 14a - d formschlüssig mit Hilfe von Greifer-Klauen 16 gehalten. Diese hinsichtlich der Stellung der Greifer-Klauen 16 aktivierbaren und deaktivierbaren Greifer 14a - 14d sind an einem gemeinsamen Greifer-Schlitten 13 befestigt, welche entlang einer Greifer-Führung 18 in Zufuhrrichtung 10 nachgeführt werden kann.
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Dabei ist sowohl der Vorschub des Greifer-Schlitten 13 als auch des Zuförderers 4 gesteuert antreibbar, wobei jedoch die konkrete Zufuhrgeschwindigkeit der Kaliber K durch eine ebenfalls gesteuert angetriebene, sogenannte obere und untere Produkt-Führung 8, 9 bewirkt wird, die an der Oberseite und Unterseite der aufzuschneidenden Kaliber K in deren vorderen Endbereichen nahe der Schneideinheit 7 angreifen:
- Die vorderen Enden der Kaliber K werden jeweils durch eine sogenannte Brillen-öffnung 6a - d einer plattenförmigen Schneidbrille 5 geführt, wobei unmittelbar vor der vorderen, schräg nach unten weisenden Stirnfläche der Schneidbrille 5 die Schneidebene 3" verläuft, in der das Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a rotiert und damit den Überstand der Kaliber K aus der Schneidbrille 5 als Scheibe S abtrennt. Die Schneidebene 3" verläuft lotrecht zum Obertrum des Zuförderers 4 und/oder wird von den beiden Querrichtungen 11, 12 zur Zufuhrrichtung 10 aufgespannt.
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Dabei dient der Innenumfang der Brillenöffnungen 6a - d der Schneidkante 3a des Messers 3 als Gegenschneide.
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Da beide Produktführungen 8, 9 gesteuert antreibbar sind, insbesondere unabhängig voneinander und/oder eventuell für jede Spur SP1 bis SP4 separat, bestimmen diese die - kontinuierliche oder getaktete - Vorschubgeschwindigkeit der Kaliber K durch die Schneidbrille 5.
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Die obere Produktführung 8 ist in der zweiten Querrichtung 12 - die lotrecht zur Fläche des Obertrums des Zuförderers 4 verläuft - verlagerbar zur Anpassung an die Höhe H des Kalibers K in dieser Richtung. Ferner kann mindestens eine der Produktführungen 8, 9 um eine ihrer Umlenkrollen verschwenkbar ausgebildet sein, um die Richtung des am Kaliber K anliegenden Trumes ihres Führungsbandes begrenzt verändern zu können.
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Die bei Abtrennung schräg im Raum stehenden Scheiben S fallen auf eine unterhalb der Schneidbrille 5 beginnende und in Durchlaufrichtung 10* verlaufende Abförder-Vorrichtung 17, die in diesem Fall aus in Durchlaufrichtung 10* mehreren mit den Obertrumen ihrer Förderbänder etwa fluchtend hintereinander angeordneten Abförder-Einheiten 17a, b, c besteht, von denen die in Durchlaufrichtung 10 erste Abförder-Einheit 17a als Portionierband-Einheit 17a ausgebildet sein kann und/oder auch als Wiegeeinheit ausgebildet sein kann.
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Die Scheiben S können einzeln und in Durchlaufrichtung 10* beabstandet zueinander auf der Portionierband-Einheit 17a auftreffen oder durch entsprechende Steuerung des Portionierbandes 17a der Abförder-Vorrichtung 17 - dessen Bewegung wie fast alle beweglichen Teile von der Steuerung 1* gesteuert wird - geschindelte oder gestapelte Portionen P bilden, durch schrittweise Vorwärtsbewegung oder Rückwärtsbewegung des Portionierbandes 22.
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Unterhalb der Zuförder-Einheit 20 befindet sich meist ein etwa horizontal verlaufender Resteförderer 21, welcher mit seinem vorderen Ende unterhalb der Schneidbrille 5 und unmittelbar unter oder hinter der Abförder-Einheit 17 beginnt und mit seinem Obertrum dort darauf - mittels des Antriebes eines der Abförderer 17 entgegen der Durchlaufrichtung 10 - fallende Reste nach hinten abtransportiert.
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3a zeigt das rotierend angetriebene Messer 3 des Rotors 30 der Schneideinheit 7 in der Schneidstellung, also mit der Schneidkante 3a in der Schneidebene 3", die unmittelbar vor dem vorderen Ende der Schneidbrille 5 verläuft, sodass bei der in 3a dargestellten Schneide-Position beim Weiterdrehen des sichelförmigen Messers 3 der aus der Schneidbrille 5 nach vorne, hier nach links, vorstehende Überstand des Kalibers K als Scheibe S abgetrennt wird.
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Danach soll das Messer 3 soweit axial von der Schneidebene 3" nach vorn, hier nach links, geschoben werden gemäß 3b, dass das Messer ein- oder mehrfach rotieren kann, ohne an der - noch weiter vorwärts geschobenen - Stirnfläche des Kalibers K zu schleifen. Diese axiale Verstellung wird durch das Angreifen eines Leerschnitt-Antriebes 26 am Rotor 30 der Schneideinheit 7 bewirkt:
- Die Messerwelle 31, die über axial beabstandete Lager 39 im Grundgestell 40 der Schneideinheit 7 gelagert ist, ist in ihrem hinteren Endbereich drehfest mit einer Riemenscheibe 32 verbunden, die mittels eines über diese sowie ein Riemen-Ritzel 24 laufenden Antriebsriemen 25 die Messerwelle 31 in Drehung versetzt mittels eines koaxial auf dem Riemen-Ritzel aufgesetzten Messer-Motors 23.
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Auf dem vorderen Ende der Messerwelle 31 ist das plattenförmige Messer 3 in der Regel nicht direkt montiert, sondern über eine dazwischen angeordnetes und sowohl mit dem Messer 3 als auch der Messerwelle 31 drehfest verbundene Messer-Aufnahme 38, die in der Regel ein radiales Ausgleichsgewicht zum Ausgleich der Unwucht des sichelförmigen Messer 3 enthält.
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In der Realität ist der Achsabstand AA zwischen den Rotationsachsen des Riemen-Ritzels 24 und der Riemenscheibe 32 so groß im Vergleich zur Länge der Verstell-Strecke VS, um die das Messer 3 zusammen mit dem Rest des Rotors 30 aus der Schneideposition gemäß 3a axial in die Leerschnitt-Position gemäß 3b verfahren wird, dass die Riemenebene 25', in welcher der Riemen 25 umläuft, nur so wenig - in der Regel um weniger als 2° - schräg steht, dass kein Verrutschen des Antriebsriemens 25 auf der Riemenscheibe 32 erfolgt.
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Bei der Bauform gemäß der 3a, b des Leerschnitt-Antriebes 26 ist ein Antriebs-Grundkörper 26A mit dem hinteren Endbereich, also auf der vom Messer abgewandten Rückseite, der Messerwelle 31, über Axiallager mit der Messerwelle 31 axialfest, aber nicht mitdrehend verbunden, der sich axial über eine Druck-Feder 36 am Grundgestell 40 der Schneideinheit 7 abstützt, und dadurch die Messerwelle 31 nach vorn, hier nach links, axial vorspannt, sodass diese sich über eines der beiden Lager 39, welches dann ebenfalls als Axiallager ausgebildet ist, dort axial am Grundgestell 40 abstützt. Dadurch wird die Messerwelle 31 in axialer Richtung 3" des Messers 3 spielfrei gegenüber dem Grundgestell 40 gehalten.
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An dem nicht mit dem Messer mitrotierenden Antriebs-Grundkörper 26A ist eine in axialer Richtung verlaufende Zahnstange 33 axialfest befestigt, die von einem damit kämmenden Ritzel 34, dessen Ritzel-Achse 34' somit quer zur axialen Richtung, der Messerachse 3', verläuft, um die Verstell-Strecke VS gegen die Kraft der Feder 36 in die Schneide-Position gemäß 3a bewegt werden bzw. gehalten werden.
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Da auf dem Ritzel 34 koaxial der es antreibende Leerschnitt-Motor 28, der meist auch ein Getriebe umfasst, angeordnet ist, ist die Richtung der Ritzel-Achse 34' in der Regel auch die größte Erstreckungsrichtung des aus Zahnstange 33, Ritzel 34 sowie Leerschnitt-Motor 28, meist mit Getriebe bestehenden Leerschnitt-Antriebes 26 und damit die Antriebs-Längsrichtung 26', die somit quer zur axialen Richtung der Messerachse 3' verläuft und unabhängig von ihrer Länge die Schneideinheit 7 axial in nur geringfügig, nämlich um die notwendige Länge der Zahnstange 33, vergrößert.
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4 zeigt eine zweite Bauform des Leerschnitt-Antriebes 26, wobei der Rotor 30, in diesem Fall die Rotorwelle 31, nach hinten verlängert ist und in dem nach hinten, also auf der vom Messer 3 abgewandten, Seite der Riemenscheibe 32 vorstehenden Teil ein Vielzahn-Profil aufweist, auf dem ein axiales Ausgleichsgewicht 37, welches drehfest mit der Messerwelle 31 verbunden ist, axial verschiebbar und in seiner Axiallage gegenüber der Messerwelle 31 einstellbar ist, um auch ein axiales Auswuchten des Rotors 30 zu ermöglichen.
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Der Leerschnitt-Antrieb 26 ist ausgebildet wie anhand der 3a, b beschrieben, jedoch über die Axiallager axialfest, jedoch nicht mitdrehend mit dem axialen Ausgleichsgewicht 37 verbunden, und nicht mit der Messerwelle 31. Deshalb muss das Ausgleichsgewicht 37 in seiner Axialposition zur Messerwelle 31 fixierbar sein, was beim Auswuchten ohnehin geschieht.
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Bei der Bauform des Leerschnitt-Antriebes 26 gemäß 5 wird das hintere Ende des Antriebs-Grundkörpers 26A nicht mittels einer Druckfeder 36 in die Leerschnitt-Position vorgespannt, sondern mittels einer Zugfeder 36* in die Schneide-Position vorgespannt. Zum Verlagern in die Leerschnitt-Position gegen die Kraft dieser Zugfeder 36* ist am hinteren Ende des Antriebs-Grundkörpers 26A ein Keil-Antrieb mit Bewegungsrichtung quer zur Messerachse 3' vorhanden:
- Entlang der schräg ausgebildete hinter Stirnfläche des Grundkörpers 26A kann ein Antriebs-Keil 42 in dieser Querrichtung verschoben werden, der beim radialen Vorwärtsschieben den Grundkörper 26A axial vorwärts, also nach links in Richtung Leerschnitt-Position, schiebt. Der Antriebs-Keil 42 kann von einem Arbeitszylinder 29, etwa einem Pneumatik-Zylinder, als Aktuator 27 beaufschlagt werden, da er lediglich zwischen zwei Endstellungen entsprechend Schneide-Position und Leerschnitt-Position hin und her bewegt werden muss.
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Alternativ kann gemäß 6 statt des Arbeitszylinders eine vom Leerschnitt-Motor 28 antreibbare Gewindespindel 35 eingesetzt werden, die in einer am hinteren Ende des Antriebs-Keiles 42 drehfest befestigten Spindelmutter läuft.
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7 zeigt eine Bauform, bei der der Leerschnitt-Antrieb 26 - der jede beliebige Form aufweisen kann, auch die zuvor beschriebenen Bauformen - zwischen Messer 3 und Riemenscheibe 32 und Riemeneben 25" angeordnet ist und eine Lagerhülse 43 axial verschiebt um die Verstell-Strecke VS, gegenüber der die Messerwelle 31 mittels Lagern 39 gelagert ist. Die Lagerhülse 43 ist somit nicht mehr Teil des fixen Grundgestells 40, sondern gegenüber diesem in axialer Richtung entlang der Messerachse 3' verschiebbar gelagert.
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Dabei ist es unerheblich, ob der Rotor 30 überhaupt in eine der beiden axialen Richtungen, also nach vorne oder nach hinten, vorgespannt ist mittels z.B. einer dargestellten Feder. Falls ja, hält das Ritzel 34 durch Anlage an den Zähnen der Zahnstange 33 entgegen der Kraft der Feder 36 den Rotor 30 spielfrei sowohl in der Schneide-Position als auch in der Leerschnitt-Position.
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BEZUGSZEICHENLISTE
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- 1
- Aufschneide-Maschine, Slicer
- 1*
- Steuerung
- 2
- Grundgestell
- 3
- Messer
- 3'
- Rotationsachse
- 3"
- Messerebene, Schneidebene
- 3a
- Schneidkante
- 4
- Zuförderer, Zufuhr-Band
- 5
- Schneidbrille
- 6a - d
- Brillen-Öffnung
- 7
- Schneideinheit
- 8
- obere Produktführung, oberes Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Unter-Trum
- 8a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 8b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 9
- untere Produktführung, unteres Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Ober-Trum
- 9a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 9b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 10
- Transportrichtung, Längsrichtung, axiale Richtung
- 10*
- Durchlaufrichtung durch Maschine
- 11
- 1. Querrichtung (Breite Slicer)
- 12
- 2. Querrichtung (Höhen-Richtung Kaliber)
- 13
- Greifer-Einheit, Greifer-Schlitten
- 14,14 a - d
- Greifer
- 15
- Abstandshalter
- 15'
- Auflagefläche
- 16
- Greifer-Klaue
- 17
- Abförder-Einheit
- 17a, b, c
- Portionier-Band, Abförderer
- 18
- Greifer-Führung
- 19
- Höhen-Sensor
- 20
- Zufuhreinheit
- 21
- Reststück-Förderer
- 22
- Messer-Antrieb
- 23
- Messer-Motor
- 24
- Riemenritzel
- 25
- Antriebsriemen
- 25"
- Riemenebene
- 26
- Leerschnitt-Antrieb
- 26A
- Antriebs-Grundkörper
- 26'
- Antriebs-Längsrichtung
- 27
- Aktuator
- 28
- Leerschnitt-Motor
- 28'
- Rotationsachse
- 29
- Arbeitszylinder
- 30
- Rotor
- 31
- Messerwelle
- 32
- Riemenscheibe
- 33
- Zahnstange
- 34
- Ritzel
- 34'
- Ritzel-Achse
- 35
- Gewindespindel
- 36
- Feder
- 37
- axiales Ausgleichsgewicht
- 38
- Messer-Aufnahme
- 39
- Lager
- 40
- Grundgestell
- 41
- Axiallager
- 42
- Antriebs-Keil
- 43
- Lagerhülse
- AA
- Achsabstand
- K
- gleichmäßiges Produkt, Produkt-Kaliber
- K*
- gleichmäßiges Produkt-Stück
- KR
- Reststück
- S
- Scheibe
- P
- Portion
- VS
- Verstell-Strecke
- Alpha
- Zwischenwinkel