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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft Aufschneide-Maschinen, insbesondere sogenannte Slicer, mit denen in der Lebensmittelindustrie Stränge eines nur geringfügig kompressiblen Produktes wie Wurst oder Käse in Scheiben aufgeschnitten werden.
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II. Technischer Hintergrund
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Da diese Stränge mit einem über ihre Länge gut formhaltigen und maßhaltigen, also im Wesentlichen konstanten, Querschnitt hergestellt werden können, werden sie Produkt-Kaliber genannt.
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Dabei werden meist mehrere parallel nebeneinander angeordnete Produkt-Kaliber gleichzeitig aufgeschnitten, indem vom gleichen Messer, welches sich in Querrichtung zur Längsrichtung der Produkt-Kaliber bewegt, in einem Durchgang jeweils eine Scheibe abgeschnitten wird.
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Die Produkt-Kaliber werden von einem Zuförderer einer Zufuhreinheit vorwärts geschoben in Richtung des Messers der Schneideinheit, meist auf einem schräg nach unten gerichteten Zuförderer, und jeweils durch die Produkt-Öffnungen einer plattenförmigen, sogenannten Schneidbrille geführt, an deren vorderen Ende das darüber hinaus vorstehende Teil des Produkt-Kalibers von dem Messer unmittelbar vor der Schneidbrille als Scheibe abgetrennt wird.
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Die Scheiben fallen in aller Regel auf einen Abförderer einer Abfördereinheit, mittels dessen sie zur Weiterverarbeitung abtransportiert werden.
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Der in Transportrichtung erste Abförderer der Abfördereinheit ist in aller Regel als Portionier-Band zum Ansammeln mehrerer Scheiben in geschindelten oder gestapelten Portionen ausgebildet, indem sein Förderband gesteuert schrittweise in, vorzugsweise beiden, Drehrichtungen antreibbar ist.
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Die Neigung des Obertrum des Portionierbandes ist dabei einstellbar, indem eine Schwenkeinheit der Portionierband-Einheit, in der deren Umlenkwalzen gelagert sind, um eine am stromabwärtigen Ende, meist der Rotationsachse der stromabwärtigen Umwelt Umlenkwalze angeordnete, in Querrichtung verlaufende Schwenkachse verschwenkbar ist.
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Dabei gibt es das Problem, dass gerade bei sehr flachen Produkt-Kalibern, also eingelegt in die Aufschneidemaschine und in deren Seitenansicht betrachtet beispielsweise mit einer Höhe, also Dicke, von unter 5 cm, und dementsprechend in Transportrichtung sehr kurzen Scheiben diese nach dem Abtrennen vom Kaliber mit ihrem hinteren Ende bereits in dem Umschlingungsbereich des Obertrums auf der stromaufwärtigen Umlenkwalze auftreffen und dadurch eine sehr starke Neigung besitzen, sodass ein Herabrutschen nach unten auftreten kann.
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Dies wirkt verstärkt bei geschindelten Portionen, bei denen die nächsten auftreffenden Scheiben mit ihrem vorderen Bereich auf der bereits gebildeten Teil-Portion aufliegen und noch stärker geneigt liegen.
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Zum Beheben dieser Situation wurde bisher die gesamte Portionierband-Einheit nach unten verstellt und in Richtung des Messers verschoben. Um dabei eine Kollision mit dem Messer zu verhindern, musste meist auch ein kürzerer Hub-Pleuel für die Portionierband-Einheit eingebaut werden, um die Hubhöhe zu begrenzen.
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Dies bedingte lange Stillstandszeiten der Maschine für den Umrüst-Vorgang.
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III. Darstellung der Erfindung
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Portionierband-Einheit sowie insbesondere eine damit ausgestattete Aufschneide-Maschine, insbesondere einen Slicer, bereitzustellen, welche diese Nachteile vermeidet, sowie ein entsprechendes Umrüstverfahren.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 11 und 14 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Eine gattungsgemäße Portionierband-Einheit umfasst einen Grundkörper, in dem eine Schwenkeinheit verschwenkbar befestigt ist um eine in Querrichtung verlaufende Schwenkachse. Diese Schwenkeinheit umfasst ein endloses, über Umlenkwalzen umlaufendes, Förderband, welches bei dieser Portionierband-Einheit Portionierband genannt wird, welches über mindestens zwei Umlenkwalzen, also eine in Transportrichtung vorderste, erste und eine hinterste letzte Umlenkwalze umläuft, von denen eine als Antriebswalze ausgebildet ist, indem sie mit einer gesteuert antreibbaren Antriebswelle wirkverbunden ist.
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Dabei wird die Antriebswelle extern angetrieben, also bei einer in einer Aufschneidemaschine eingesetzten Portionierband-Einheit von einem Maschinen-seitigen Antriebsstutzen drehend angetrieben.
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Bezüglich des Grundkörpers soll klargestellt werden, dass dieser Bestandteil der Portionierband-Einheit ist, aber bei einer Aufschneide-Maschine mit herausnehmbarer Portionierband-Einheit nicht unbedingt Bestandteil des herausnehmbaren Teils der Portionierband-Einheit sein muss, sondern ein maschinenfestes Teil sein kann, beispielsweise lediglich ein Gegenhalter für die Schwenkeinheit, mit der er nach Einbringen der übrigen Portionierband-Einheit in die Aufschneide-Maschine in Wirkverbindung tritt.
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In den meisten Fällen wird der Grundkörper jedoch Bestandteil des aus der Maschine entnehmbaren Teils der Portionerband-Einheit sein, und im Folgenden ist die Beschreibung nur auf diese Bauform abgestellt.
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Erfindungsgemäß wird die bestehende Aufgabe dadurch gelöst, dass - in Querrichtung betrachtet - das Obertrum des Portionierbandes zwei im Winkel zueinanderstehende Abschnitte aufweist, nämlich einen in Transportrichtung vorderen Obertrum-Abschnitt, der insbesondere im eingebauten Zustand etwa horizontal verläuft, und einen hinteren Obertrum-Abschnitt der vom hinteren Ende aus ansteigt bis zur Höhe des vorderen Obertrum-Abschnittes.
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Der an der Unterseite des Obertrums gemessene Zwischenwinkel zwischen den beiden Abschnitten beträgt zwischen 90° und 180°, vorzugsweise zwischen 115° und 145°.
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Dabei besitzt die hinterste Umlenkwalze den geringsten Wirkdurchmesser in dem Sinn, dass die übrigen Umlenkwalzen mindestens einen gleichgroßen Wirkdurchmesser besitzen.
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Bevorzugt besitzt zumindest die erste Umlenkwalze, insbesondere alle Umlenkwalzen, einen größeren Wirkdurchmesser als die letzte Umlenkwalze
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Dadurch kann die Neigung des Obertrums des um die Umlenkwalzen umlaufenden Portionierbandes, insbesondere im Auftreff-Bereich für die abgetrennten Scheiben, also dem hinteren Obertrum-Abschnitt, wunschgemäß eingestellt werden und insbesondere so, dass kein Herabrutschen von Schreiben oder Teilportionen entgegen der Transportrichtung auftreten kann.
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Die Schwenkachse der Schwenkeinheit befindet sich vorzugsweise in Transportrichtung zwischen der Rotationsachse der ersten und der letzten Umlenkwalze, bevorzugt dient vorzugsweise die Rotationsachse der ersten Umlenkwalze und/oder der Antriebswelle als Schwenkachse. In letzterem Fall verbleibt die Antriebswelle dann ortsfest, was ein Antreiben der Antriebswelle erleichtert, da dann auch ein maschinenseitiger Antriebsstutzen ortsfest verbleiben kann.
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Um das gewinkelte Obertrum zu bewirken, wird das Obertrum zumindest zwischen dem hinteren und dem vorderen Obertrum-Abschnitt abgestützt entweder durch eine von unten am Obertrum anliegende Umlenkwalze, die wiederum in Querrichtung verläuft, oder ein Band-Auflage Blech, welches sich auch bis unter den hinteren und/oder den vorderen Obertrum-Abschnitt hinein erstrecken kann.
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Dadurch stehen unterschiedliche Gestaltungen der Schwenkeinheit zur Verfügung.
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Die Antriebswelle besitzt in ihrer axialen Richtung einerseits ein Antriebsende, an dem sie von einem Maschinen-seitigen z.B. Antriebsstutzen angetrieben wird, sowie ein Abtriebsende, an dem die Wirkverbindung zu der damit wirkverbundenen Umlenkwalze angeordnet ist.
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Das Antriebsende wird sich meist auf der vom Bediener abgewandten Seite befinden, an der die Portionierband-Einheit im montierten Zustand meist einseitig auskragend montiert ist.
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Wenn sich die Antriebswelle in Querrichtung über die gesamte Breite des Portionierbandes erstreckt, befindet sich das Abtriebsende meist auf der gegenüber der Längsmitte des Portionierband es anderen Seite, vorzugsweise der Bedienerseite.
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Das Abtriebsende der Abtriebswelle kann sich jedoch auch auf der gleichen, vorzugsweise von der Bedienerseite abgewandten, Seite der Portioniereinheit befinden, sodass die Antriebswelle dann nur in axialer Richtung sehr kurz ist, wobei sich dann auch die Wirkverbindung gegenüber der angetrieben Umlenkwalze auf dieser Seite der Längsmitte - genauer der Lotrecht stehenden und sich in Transportrichtung erstreckenden Längs-Mittelebene - der Portionierband-Einheit befinden kann wie das Antriebsende.
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Die Wirkverbindung am Abtriebsende besteht in aller Regel in einem Ritzel, über welches beispielweise ein Zahnriemen oder eine Kette läuft, die auch über ein auf der angetriebenen Umlenkwalze drehfest vorhandenes weiteres Ritzel umläuft was einen sehr einfach gestalteten Antrieb ergibt.
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Vorzugsweise ist die Antriebswelle - betrachtet in axialer Richtung der Antriebswelle - zwischen dem Obertrum und dem Untertrum des Förderbandes angeordnet, wodurch sich eine besonders kompakte Bauform der Portionierband-Einheit ergibt. Dadurch ist es auch möglich, die sich über die gesamte Breite erstreckende Antriebswelle als angetriebene Umlenkwalze auszubilden, über die zumindest das Obertrum des Portionierbandes umläuft.
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Um eine zu starke Neigung zwischen der hintersten Umlenkwalze und der als angetriebene mittlere, also zwischen der ersten und letzten Umlenkwalze angeordnete, Umlenkwalze ausgebildeten Antriebswelle zu vermeiden, beträgt der Umschlingungswinkel der Antriebswelle durch das Förderband maximal 35°, insbesondere nur maximal 30°.
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Insbesondere ist dabei zusätzlich die vorderste oder hinterste Umlenkwalze ebenfalls angetrieben entweder direkt von der Antriebswelle aus oder von der davon angetriebenen, insbesondere mittleren, Umlenkwalze.
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Vorzugsweise ist die Portionierband-Einheit so ausgebildet, dass sie sehr schnell, vorzugsweise innerhalb von 30 Sekunden, und/oder ohne Spezialwerkzeug, insbesondere vollständig ohne Werkzeug, aus einer Aufschneide-Maschine demontiert oder in eine solche Aufschneide-Maschine eingebaut werden kann.
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Unter Spezialwerkzeug wird jedes Werkzeug verstanden, welches über übliche Schraubendreher oder aufsteckbare Schraub-Nüsse zum Bewegen von polygonalen Schraubenköpfen oder handelsübliche Zangen hinausgeht.
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Hinsichtlich der Aufschneide-Maschine, insbesondere einem Slicer, die zum Aufschneiden von Produkt-Kalibern, etwa Lebensmitteln wie Wurst oder Käse, in Scheiben und Erstellen von Portionen aus den Scheiben dient, umfasst diese die üblichen Module wie
- - eine Schneideinheit mit einem rotierenden Messer,
- - eine Zufuhreinheit zum Zuführen des wenigstens einen Kalibers zur Schneideinheit,
- - eine Abfördereinheit zum Abfördern der erstellten Scheiben oder Portionen, die die wenigstens eine Portionierband-Einheit umfasst,
- - einen gesteuert antreibbaren Antriebsstutzen zum Koppeln mit der Antriebswelle der Portionierband-Einheit
- - eine Steuerung zur Steuerung beweglicher Teile der Aufschneide-Maschine,
wobei erfindungsgemäß die Portionierband-Einheit dabei so ausgebildet ist wie zuvor beschrieben.
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Betrachtet in Querrichtung verläuft der in Transportrichtung hintere Obertrum-Abschnitt etwa parallel zur Schneidebene oder kann zumindest in diese Stellung eingestellt werden. Etwa parallel bedeutet mit einer Abweichung hiervon um maximal +/- 10°, besser maximal +/- 5°.
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Insbesondere ist neben der Portionierband-Einheit auch der Rest der Aufschneide-Maschine, insbesondere der Rest der Abfördereinheit, so ausgebildet, dass die Portionierband-Einheit schnell und insbesondere ohne Spezialwerkzeug, vorzugsweise vollständig ohne Werkzeug, aus dem Rest der Aufschneide-Maschine ausgebaut oder in diese eingebaut werden kann.
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Dabei gelten hinsichtlich der Begriffe „schnell“ und „Spezialwerkzeug“ die vorher festgelegten Definitionen.
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Vorzugsweise ist eine Verriegelung vorhanden, die nach Einschieben der Portionierband-Einheit in Querrichtung in die Aufschneide-Maschine die Portionierband-Einheit in dieser eingeschobenen Betriebsstellung verriegelt und ein unbeabsichtigtes Lösen und Herausziehen in Querrichtung verhindert.
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Die Verriegelung umfasst wenigstens ein Verriegelungs-Element auf Seiten der Portionierband-Einheit und wenigstens ein Gegenelement auf Seiten des Restes der Auschneide-Maschine, wovon entweder das Verriegelungselement oder das Gegenelement so beweglich ist, dass die beiden in und außer Wirkverbindung gebracht werden können.
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Hinsichtlich des Verfahrens zum Umrüsten einer Aufschneide-Maschine, insbesondere für das Aufschneiden von sehr flachen Produkt-Kalibern oder für das Rückwärts-Schindeln, insbesondere bei einer wie zuvor beschriebenen Aufschneide-Maschine, erfolgt das Umrüsten generell dadurch, dass die Portionierband-Einheit an der Aufschneide-Maschine gewechselt wird, insbesondere im Ganzen gewechselt wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt dieser Wechsel dadurch, dass die in der Aufschneide-Maschine befindlichen alte Portionierband-Einheit nach Lösen einer Verriegelung lediglich in Querrichtung zur Bediener-Seite hin aus der Maschine herausgezogen wird und dabei von einem Maschinen-seitigen Antriebsstutzen abgezogen wird, und anschließend die neue Portionierband-Einheit lediglich von der Bedienerseite her in Querrichtung eingeschoben wird, und dadurch mit dem Antriebs-Stutzen wirkverbunden wird.
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Nach Verriegeln der Verriegelung ist die neue Portionierband-Einheit - die auf den jeweiligen Arbeitsauftrag hin optimiert ist - und damit die gesamte Aufschneide-Maschine einsatzbereit.
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Bereits vor, vorzugweise jedoch erst nach dem Einsetzen der neuen Portionierband-Einheit in die Maschine wird die Schwenkeinheit der Portionierband-Einheit relativ zu deren Grundkörper so verschwenkt, dass bei dem geplanten Arbeitseinsatz kein Herabrutschen einer Portion oder Teilportion entgegen der Transportrichtung vom Obertrum, insbesondere dem Beginn des Obertrums des Portionierbandes der Portionierband-Einheit mehr auftritt.
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Unter einem sehr flachen Produkt-Kaliber werden vorzugsweise solche Produkt-Kaliber verstanden, deren Höhe in der Seitenansicht betrachtet in der Aufschneide-Maschine liegend geringer ist als 5 cm.
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Unter Rückwärtsschindel wird eine Art der in Transportrichtung geschindelten, also in Transportrichtung teilweise überlappenden Scheiben, verstanden, bei der sich das Portionierband der Portionierband-Einheit schrittweise entgegen der Transportrichtung bewegen muss, da sich der sichtbare Überstand der Scheiben zueinander an entgegen der Transportrichtung befindlichen hinteren Ende der jeweiligen Scheibe befindet.
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c) Ausführungsbeispiele
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Ausführungsformen gemäß der Erfindung sind im Folgenden beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
- 1a, b: eine Aufschneide-Maschine in Form eines Slicers gemäß dem Stand der Technik in unterschiedlichen perspektivischen Ansichten, mit in die Aufschneidestellung hochgeklapptem Zufuhrband,
- 2a: eine vereinfachte und von Verkleidungsteilen befreite Seitenansicht der Aufschneide-Maschine, sodass die einzelnen Förderbänder besser zu erkennen sind, beladen mit einem Produkt-Kaliber,
- 2b: eine Seitenansicht gemäß 2a, aber mit in die Beladestellung herabgeklapptem Zufuhrband und bis auf einen Kaliber-Rest aufgeschnittenen Produkt-Kaliber,
- 3a, b: eine gegenüber den 2a, b vergrößerte, detaillierte Seitenansicht auf die Portionierband-Einheit in zwei verschiedenen Funktionsstellungen,
- 4a: in Prinzipdarstellung eine bekannte Bauform einer Portionierband-Einheit,
- 4b - 4d: in Prinzipdarstellung erfindungsgemäße Bauformen der Portionierband-Einheit,
- 5a, b: die Portionierband-Einheit in zwei erfindungsgemäßen Bauformen jeweils separat in perspektivischer Ansicht.
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Die 1a, 1b zeigen unterschiedliche perspektivische Ansichten eines mehrspurigen Slicers 1 zum gleichzeitigen Aufschneiden von mehreren Produkt-Kalibern K auf jeweils einer Spur SP1 bis SP4 nebeneinander und Ablegen in geschindelten Portionen P aus je mehreren Scheiben S mit einer generellen Durchlaufrichtung 10* durch den Slicer 1 von rechts nach links.
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2a zeigt -mit eingelegtem Kaliber K - eine Seitenansicht dieses Slicers 1 unter Weglassen für die Erfindung nicht relevanter Abdeckungen und anderer Teile, die ebenso wie alle anderen Einheiten am Grundgestell 2 befestigt sind, sodass die funktionalen Teile, vor allem die Förderbänder, besser zu erkennen sind. Die Längsrichtung 10 ist die Zufuhrrichtung der Kaliber K zur Schneideinheit 7 und damit auch die Längsrichtung der im Slicer 1 liegenden Kaliber K.
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Dabei ist zu erkennen, dass der Grundaufbau eines Slicers 1 nach dem Stand der Technik darin besteht, dass einer Schneideinheit 7 mit um eine Messerachse 3' rotierenden Messer 3, etwa einem Sichelmesser 3, mehrere, in diesem Fall vier, quer zur Zufuhrrichtung 10 nebeneinander auf einem Zuförderer 4 liegende Produkt-Kaliber K mit Abstandshaltern 15 des Zuförderers 4 dazwischen von dieser Zufuhreinheit 20 zugeführt werden, von deren vorderen Enden das rotierende Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a jeweils in einem Arbeitsgang, also fast gleichzeitig, je eine Scheibe S abtrennt.
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Für das Aufschneiden der Produkt-Kaliber K befindet sich der Zuförderer 4 in der in den 1a - 2a dargestellten, in der Seitenansicht schrägen AufschneideStellung mit tiefliegendem schneidseitigem, vorderen Ende und hochliegendem, hinteren Ende, aus der er um eine in seiner Breitenrichtung, der ersten Querrichtung 11, verlaufende Schwenkachse 20', die sich in der Nähe der Schneideinheit 7 befindet, herabgeklappt werden kann in eine etwa horizontale Belade-Stellung, wie sie in 2b dargestellt ist.
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Das hintere Ende jedes in der Zufuhreinheit 20 liegenden Kalibers K ist gemäß 2a jeweils von einem Greifer 14a - d formschlüssig mit Hilfe von Greiferklauen 16 gehalten. Diese hinsichtlich der Stellung der Greiferklauen 16 aktivierbaren und deaktivierbaren Greifer 14a - 14d sind an einem gemeinsamen Greifer-Schlitten 13 befestigt, welche entlang einer Greifer-Führung 18 in Zufuhrrichtung 10 nachgeführt werden kann.
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Dabei ist sowohl der Vorschub des Greifer-Schlitten 13 als auch des Zuförderers 4 gesteuert antreibbar, wobei jedoch die konkrete Zufuhrgeschwindigkeit der Kaliber K durch eine ebenfalls gesteuert angetriebene, sogenannte obere und untere Produkt-Führung 8, 9 bewirkt wird, die an der Oberseite und Unterseite der aufzuschneidenden Kaliber K in deren vorderen Endbereichen nahe der Schneideinheit 7 angreifen:
- Die vorderen Enden der Kaliber K werden jeweils durch eine sogenannte Brillenöffnung 6a - d einer plattenförmigen Schneidbrille 5 geführt, wobei unmittelbar vor der vorderen, schräg nach unten weisenden Stirnfläche der Schneidbrille 5 die Schneidebene 3" verläuft, in der das Messer 3 mit seiner Schneidkante 3a rotiert und damit den Überstand der Kaliber K aus der Schneidbrille 5 als Scheibe S abtrennt. Die Schneidebene 3" verläuft lotrecht zum Obertrum des Zuförderers 4 und/oder wird von den beiden Querrichtungen 11, 12 zur Zufuhrrichtung 10 aufgespannt.
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Dabei dient der Innenumfang der Brillenöffnungen 6a - d der Schneidkante 3a des Messers 3 als Gegenschneide.
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Da beide Produktführungen 8, 9 gesteuert antreibbar sind, insbesondere unabhängig voneinander und/oder eventuell für jede Spur SP1 bis SP4 separat, bestimmen diese die - kontinuierliche oder getaktete - Vorschubgeschwindigkeit der Kaliber K durch die Schneidbrille 5.
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Die obere Produktführung 8 ist in der zweiten Querrichtung 12 - die lotrecht zur Fläche des Obertrums des Zuförderers 4 verläuft - verlagerbar zur Anpassung an die Höhe H des Kalibers K in dieser Richtung. Ferner kann mindestens eine der Produktführungen 8, 9 um eine ihrer Umlenkrollen verschwenkbar ausgebildet sein, um die Richtung des am Kaliber K anliegenden Trumes ihres Führungsbandes begrenzt verändern zu können.
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Die bei Abtrennung schräg im Raum stehenden Scheiben S fallen auf eine unterhalb der Schneidbrille 5 beginnende und in Durchlaufrichtung 10* verlaufende Abförder-Vorrichtung 17, die in diesem Fall aus in Durchlaufrichtung 10* mehreren mit den Obertrumen ihrer Förderbänder etwa fluchtend hintereinander angeordneten Abförder-Einheiten 17a, b, c besteht, von denen die in Durchlaufrichtung 10 erste Abförder-Einheit 17a als Portionierband-Einheit 17a ausgebildet sein kann und/oder auch als Wiegeeinheit ausgebildet sein kann.
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Die Scheiben S können einzeln und in Durchlaufrichtung 10* beabstandet zueinander auf der Portionierband-Einheit 17a auftreffen oder durch entsprechende Steuerung des Portionierbandes 17a der Abförder-Vorrichtung 17 - dessen Bewegung wie fast alle beweglichen Teile von der Steuerung 1 * gesteuert wird - geschindelte oder gestapelte Portionen P bilden, durch schrittweise Vorwärtsbewegung oder Rückwärtsbewegung des Portionierbandes 22.
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Unterhalb der Zuförder-Einheit 20 befindet sich meist ein etwa horizontal verlaufender Resteförderer 21, welcher mit seinem vorderen Ende unterhalb der Schneidbrille 5 und unmittelbar unter oder hinter der Abförder-Einheit 17 beginnt und mit seinem Obertrum dort darauf - mittels des Antriebes eines der Abförderer 17 entgegen der Durchlaufrichtung 10 - fallende Reste nach hinten abtransportiert.
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4a zeigt in Prinzipdarstellung eine bisher häufig verwendete Bauform einer Portionierband-Einheit 17a, bei der das Portionierband 22 über nur zwei Umlenkwalzen umläuft, nämlich eine in Transportrichtung 10 vordere Umlenkwalze 26 sowie eine hintere Umlenkwalze 25, die als Antriebswelle 25 angetrieben ist und als Antriebswalze dient und einen größeren Durchmesser als die vordere Umlenkwalze 26 aufweist.
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Konkret ist in 4a - und ebenso in den 4b, c und 4d - nur die Schwenkeinheit 24 der Portionierband-Einheit 17a dargestellt mit in Blickrichtung zwei hintereinander vorhandenen Seitenwangen 30, in denen die Umlenkwalzen gelagert sind - wie besser in 5a, b zu erkennen - wobei die gesamte Schwenkeinheit 24 in einem nicht dargestellten Grundkörper 23 - der nur in den 2a, b sowie in den 3a, b zu erkennen ist - verschwenkbar ist um eine in Querrichtung 11 verlaufende Schwenkachse, in 4a die Rotationsachse der vorderen Umlenkwalze 26, und auch im Ganzen in der Höhe verfahrbar ist an einem Grundgestell 17A der Abförder-Vorrichtung 17.
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Um das entgegen der Transportrichtung 10 von der Rotationsachse der hinteren Umlenkwalze 25 nach hinten schnell zunehmende Gefälle des Obertrums des Portionierbandes 22 zu vermeiden, wird bei den erfindungsgemäßen Bauformen gemäß 4b - 4d das Portionierband 22 zwar ebenfalls über eine vorderste und eine hinterste Umlenkwalze 26, 27 herumgeführt, das Obertrum 22a dazwischen jedoch durch ein zusätzliches Führungselement konvex nach außen gekrümmt gehalten, sodass nur ein hinterer Obertrum-Abschnitt 22A1 des Obertrums 22a geneigt verläuft und ein vorderer Obertrum-Abschnitt 22A2 des Obertrums 22a annähernd waagerecht verläuft.
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Bei der Bauform gemäß 4b ist das Führungselement eine weitere, im Bereich zwischen der vordersten und hintersten Umlenkwalze 26, 27 angeordnete, Umlenkwalze 25, die als Antriebswelle 25 angetrieben ist und als Antriebswalze dient und insbesondere einen größeren Durchmesser als die beiden anderen Umlenkwalzen 26, 27 aufweist.
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Durch das Vorhandensein der hintersten Umlenkwalze 27 ist der um Schwingungswinkel Alpha, mit dem das Portionierband 22 diese angetriebene Umlenkwalze umschließt, sehr viel geringer als beim Stand der Technik gemäß 4a, selbst wenn - wie in 4b dargestellt - diese Antriebswalze 25 sowohl mit dem Obertrum 22 a als auch dem Untertrum 22 b in Eingriff steht und sich der Umschlingungswinkel α die Summe der beiden Umschlingungswinkel α1 und α2 ist.
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Dies reicht jedoch für die zuverlässige Vermeidung von Schlupf dazwischen nicht aus. Deshalb ist zusätzlich auch eine der beiden, vordersten oder hintersten, Umlenkwalzen 26, 27 als Antriebswalze ausgebildet, hier die vorderste Umlenkwalze 26. Dort ist der Umschlingungswinkel ausreichend, nämlich mindestens 50°, besser mindestens 60°, besser mindestens 70° groß.
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Dabei kann es sich auch um die identische Umlenkwalze 25 wie bei der bisherigen Bauform gemäß 4a handeln, was die Erstellung von Portionierband-Einheiten aus einem Baukasten, der als Baukasten-Elemente die verschiedenen, einzelnen Umlenkwalzen und verschiedene Sorten von Seitenwangen sowie Grundkörpern enthält, erleichtert.
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Angetrieben wird die Umlenkwalze 26 von der Antriebswalze 25 über einen Zahnriemen 31 und jeweils ein, sowohl auf der Umlenkwalze 26 als auch der Umlenkwalze 25 drehfest, in der Regel stirnseitig, angeordnetes Ritzel 32a, 32b.
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Der Antrieb der gesamten Portionierband-Einheit 17a wird vorzugsweise an der Position der Umlenkwalze 25 von der Maschine 1 aus herangeführt über einen ortsfest in der Maschine vorhandenen Antriebsstutzen.
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Um die erfindungsgemäße Portionierband-Einheit 17a auch nachträglich gegen eine Portionierband-Einheit gemäß dem Stand der Technik, etwa gemäß 4a, austauschen zu können, muss sich der Antriebszapfen 33 der Portionierband-Einheit 17a an der analogen Stelle befinden, beispielsweise wiederum koaxial zur bisherigen Antriebswalze 25.
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Zusätzlich ist in 4b im Obertrum-Abschnitt 22A1 eine rückwärts geschindelte Portion P aus mehreren, teilweise einander in Transportrichtung 10 überlappenden Scheiben S dargestellt, die eben bei einem entgegen der üblichen Transportrichtung 10 laufenden Portionierband 22 erzeugt wird, weshalb der vordere Bereich einer Scheibe S vom hinteren Bereich einer in Transportrichtung 10 nachfolgenden Scheibe S überlappt wird. Aufgrund des Rückwärtslaufs ist dabei das Herabfallen einer Scheibe besonders leicht möglich durch die kinetische Energie, die die Scheiben S beim Rückwärtslauf erhalten.
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4c zeigt eine erfindungsgemäße Bauform, bei der zwischen vorderster und hinterster Umlenkwalze 26, 27 zwar die Antriebswelle 25 vorhanden ist, aber zumindest mit dem Obertrum 22a des Portionierbandes 22 keinen Kontakt mehr hält, insbesondere auch nicht mit dem Untertrum 22b.
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Die Antriebswelle 25 dient somit nur noch dem Heranführen der Antriebskraft in Form einer Rotation der Antriebswelle 25, primär von der Anti-Bediener-Seite A zur Bediener-Seite B wie in 5a eingezeichnet, der Portionierband-Einheit 17a, und Antreiben eines daran drehfest befestigten Ritzels 32b, welches über den Zahnriemen 31 wiederum die eine, vorzugsweise vorderste, Umlenkwalze 26 über ein dortiges Antriebsritzel 32a antreibt.
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4d zeigt eine weitere erfindungsgemäße Bauform, die sich von denen der 4b, c dadurch unterscheidet, dass überhaupt keine Antriebswelle 25, erst recht nicht ausgebildet als Antriebswalze, die in Kontakt mit dem Portionierband 22 steht, vorhanden ist, sondern insbesondere nur die vorderste und die hinterste Umlenkwalze 26, 27 als einzige Umlenkwalze vorhanden sind, mit dem Band-Auflageblech 35 dazwischen, welches das Obertrum 22a abstützt.
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Dann ist eine dieser beiden Umlenkwalzen, aus Platzgründen vorzugsweise die stromabwärtige, vordere Umlenkwalze 26, gesteuert antreibbar, wofür vorzugsweise koaxial dazu ein Antriebsstutzen 29 in der Maschine 1 vorhanden ist.
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Schwenkeinheiten 24 nach den Prinzipien der 4b, c zeigen die 5a, b in einer realistischen, perspektivischen Darstellung.
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Dort ist zusätzlich auf der von der Bediener-Seite B abgewandten Anti-Bediener-Seite A der von der Rotationsachse der Antriebswelle 25 stirnseitig vorstehende, drehfest damit verbundene, einen Formschluss bietende, Antriebszapfen 33 zu erkennen, der im montierten Zustand mit einem maschinenseitigen Antriebsstutzen 29 in Wirkverbindung steht, sowie ein um diese Achse schwenkbarer, auf der Bediener-Seite B angeordneter Schwenkhebel, der Teil der Verriegelung 34 ist, mit der die in den Slicer 1 eingesetzte Portionierband-Einheit 17a in der Maschine verriegelt wird.
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Die 3a, b zeigen in der Seitenansicht gemäß 2a, b eine erfindungsgemäße, in der Maschine 1 montierte Portionierband-Einheit 17a gemäß dem Grundprinzip der 4b in zwei verschiedenen Funktionsstellungen.
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Außer der Schwenkeinheit 24 mit den Seitenwangen 30, in denen die drei Umlenkwalzen 25, 26, 27 gelagert sind, ist dort auch ein Teil des Grundkörpers 23 zu erkennen, der ortsfest in der Maschine 1, insbesondere der Abförder-Vorrichtung 17, eingebaut wird und gegenüber dem die Schwenkeinheit 24 verschwenkbar ist, hier um eine Schwenkachse 24' die identisch ist mit der Rotationsachse 25' der Antriebswelle 25.
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Für eine reproduzierbare Schwenklage der Schwenkeinheit 24 besitzt diese ein Kreisbogen-förmiges Langloch 23b bezüglich der Schwenkachse 24' in der Bediener-seitigen Seitenwange 30, durch die hindurch ein ortsfester Anzeige-Pin 23a des Grundkörpers 23 sichtbar ist bzw. in oder durch das Langloch ragt. Entlang dieses Langloches 23b ist eine Grad-Skala aufgebracht zum Einstellen einer definierten Drehlage der Schwenkeinheit 24.
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In 3b ist die Schwenkeinheit 24 um wenige Grad im Uhrzeigersinn um die Schwenkachse 24' verschwenkt gegenüber 3a, wodurch mehr Abstand zwischen dem Messer drei und dem hinteren Beginn des Obertrums 22a des Portionierbandes 22 erreicht werden kann, einhergehend mit einer stärkeren Neigung des hinteren Beginns des Obertrums 22a.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Aufschneide-Maschine, Slicer
- 1''
- Längs-Mittelebene
- 1*
- Steuerung
- 2
- Grundgestell
- 3
- Messer
- 3
- Rotationsachse
- 3"
- Messerebene, Schneidebene
- 3a
- Schneidkante
- 4
- Zuförderer, Zufuhr-Band
- 5
- Schneidbrille
- 6a - d
- Brillen-Öffnung
- 7
- Schneideinheit
- 8
- obere Produktführung, oberes Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Unter-Trum
- 8a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 8b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 9
- untere Produktführung, unteres Führungsband
- 8.1
- Kontakt-Trum, Ober-Trum
- 9a
- Brillen-seitige Umlenkrolle
- 9b
- Brillen-abgewandte Umlenkrolle
- 10
- Transportrichtung, Längsrichtung, axiale Richtung
- 10*
- Durchlaufrichtung durch Maschine
- 11
- 1. Querrichtung (Breite Slicer)
- 12
- 2. Querrichtung (Höhen-Richtung Kaliber)
- 13
- Greifer-Einheit, Greifer-Schlitten
- 14,14 a - d
- Greifer
- 15
- Abstandshalter
- 15'
- Auflagefläche
- 16
- Greifer-Klaue
- 17
- Abförder-Vorrichtung
- 17A
- Grundgestell
- 17a
- Portionierband-Einheit
- 17a, b, c
- Abförder-Einheit
- 18
- Greifer-Führung
- 19
- Höhen-Sensor
- 20
- Zufuhreinheit
- 21
- Reststück-Förderer
- 22
- Förderband, Portionierband
- 22A
- Obertrum
- 22B
- Untertrum
- 23
- Grundkörper
- 23a
- Anzeige-Pin
- 23b
- Langloch
- 24
- Schwenkeinheit
- 24'
- Schwenkachse
- 25
- Antriebswelle
- 25a
- Antriebsende
- 25 b
- Abtriebsende
- 26
- vorderste Umlenkwalze
- 27
- hinterste Umlenkwalze
- 28
- Umlenkwalze
- 29
- Antriebsstutzen
- 30
- Seitenwange
- 31
- Zahnriemen
- 32a, b
- Ritzel
- 33
- Antriebszapfen
- 34
- Verriegelung
- 35
- Band-Auflageblech
- α
- Umschlingungswinkel
- β
- Zwischenwinkel
- A
- Anti-Bedienerseite
- B
- Bedienerseite
- K
- Produkt, Produkt-Kaliber
- KR
- Reststück
- S
- Scheibe
- P
- Portion