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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Instrumentenhalter für ein Musikinstrument, insbesondere für ein Saiteninstrument, umfassend einen Unterteil zur Befestigung an einer Wand oder an einem Instrumentenständer und einen Oberteil, wobei am Oberteil eine Haltevorrichtung zum Einhängen eines Musikinstrumentes angeordnet ist.
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Technologischer Hintergrund
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Im Stand der Technik sind Instrumentenhalter für Musikinstrumente bekannt, in welche ein Musikinstrument zur platzsparenden Aufbewahrung und ansprechenden Präsentation eingehängt werden kann.
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Derartige Instrumentenhalter können entweder an einer Wand oder an einem freistehenden Instrumentenständer befestigt sein. Instrumentenhalter für Saiteninstrumente wie Gitarren oder Bassgitarren sind meist für die Befestigung an einer Wand vorgesehen und weisen eine Haltevorrichtung in Form einer Haltegabel oder von zwei benachbart angeordneten, freistehenden Stiften auf, in die das Saiteninstrument mit dessen Hals eingehängt werden kann. Dabei liegt die Kopfplatte der Gitarre oder der Bassgitarre auf der Haltegabel bzw. auf den freistehenden Stiften auf, sodass ein Herunterfallen des Instruments verhindert wird.
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Bekannte Instrumentenhalter für Gitarren oder Bassgitarren sind meist nur für Instrumente mit symmetrischen Kopfplatten ausgelegt bzw. müssen für Instrumente mit asymmetrischen Kopfplatten in geeigneter Ausrichtung, beispielsweise an einer Wand, fixiert werden. Ferner sind Instrumentenhalter für Gitarren oder Bassgitarren bekannt, bei denen die Haltevorrichtung, in der das Instrument am Übergang zwischen Hals und Kopfplatte eingehängt werden kann, rotieren kann. Bei letzteren Instrumentenhaltern erfolgt die rotierbare Befestigung der Haltevorrichtung meist über nur eine zentral angeordnete Schraube, die darüber hinaus auch zur Fixierung des Instrumentenhalters an der Wand oder an dem Instrumentenständer dient.
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Aus der
DE 10 2007 060 103 A1 ist eine Haltevorrichtung für ein Saiteninstrument bekannt. Die Haltevorrichtung umfasst ein Gehäuse mit zwei gabelförmig angeordneten Haltearmen, wobei mindestens ein Haltearm um eine Längsachse drehbar ist und so mit einem Halteabschnitt auf den anderen Halterarm zu bewegbar ist. Es ist eine Rückstelleinrichtung vorgesehen, die an den Haltearmen exzentrisch angreift und ein rückstellendes Moment einbringt.
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Aus der
DE 20 2015 003 355 U1 ist ein Wandhalter für Gitarren bekannt, aufweisend ein Befestigungsgehäuse und zwei Haltearme, die zwischen einer Haltestellung und einer Freigabestellung verschwenkbar in dem Befestigungsgehäuse gelagert sind, wobei jeder Haltearm jeweils einen außerhalb des Befestigungsgehäuses angeordneten Haltebereich und einen innerhalb des Befestigungsgehäuses angeordneten Lagerbereich aufweist. Die Haltearme sind mittels einer Federanordnung in die Freigabestellung vorgespannt.
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Die
US 2016/0335994 A1 offenbart eine Gitarrenaufhängevorrichtung mit einer festen Basis und einem Aufhängekörper, der fest mit der festen Basis verbunden ist. Der Aufhängekörper umfasst ferner einen Befestigungshalter, der die Gitarre stützt und sich dem Gewicht der Gitarre folgend nach unten bewegt, sowie einen Selbstverriegelungsmechanismus, der mit dem Befestigungshalter verbunden ist und von diesem angetrieben wird.
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Die
US 2010/0181441 A1 offenbart einen Musikinstrumentenständer umfassend einen oberen Teil mit einer Halteeinheit. Die Halteeinheit umfasst zwei Schwenkelemente, eine Torsionsfeder und zwei Haltestangen. Wenn ein Musikinstrument relativ zur Halteeinheit nach oben gehoben wird, um es von den beiden Haltestangen der Halteeinheit zu lösen, werden die beiden Schwenkelemente der Halteeinheit durch die Rückstellkraft der Torsionsfeder nach oben gedrückt, so dass die beiden Schwenkelemente der Halteeinheit nach oben in eine Spreizposition bewegt werden, und die beiden Haltestangen der Halteeinheit voneinander beabstandet werden, so dass der Hals des Musikinstruments von den beiden Haltestangen der Halteeinheit leicht und bequem entfernt werden kann.
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Aus der
US 2008/0168883 A1 ist eine Halterung zur Montage auf einem Ständer zum Tragen einer Gitarre bekannt, umfassend eine Aufnahme mit zwei Fächern, zwei bewegliche Blöcke, die jeweils schwenkbar in den beiden Aufnahmen aufgenommen sind, und ein elastisches Element, das in dem Sitz aufgenommen ist, um eine Rückstellkraft für die beiden beweglichen Blöcke bereitzustellen.
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Darstellung der Erfindung: Aufgabe, Lösung, Vorteile
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Instrumentenhalter für ein Musikinstrument bereitzustellen, welcher seine Ausrichtung, insbesondere in Abhängigkeit eines eingehängten Musikinstrumentes, selbstständig anpassen kann.
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Zur Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe wird ein Instrumentenhalter für ein Musikinstrument, insbesondere für ein Saiteninstrument, vorgeschlagen, umfassend einen Unterteil zur Befestigung an einer Wand oder an einem Instrumentenständer und einen Oberteil, wobei der Oberteil eine Haltevorrichtung zum Einhängen eines Musikinstruments umfasst, wobei der Unterteil ein Drehlager umfasst, wobei der Oberteil eine Achse umfasst, wobei die Achse drehbar in dem Drehlager gelagert ist, und wobei ferner vorgesehen ist, dass das Drehlager ein Wälzlager umfasst.
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Der erfindungsgemäße Instrumentenhalter ist grundsätzlich für die Halterung verschiedenster Musikinstrumente geeignet.
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Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass der Instrumentenhalter für ein Saiteninstrument ausgebildet ist.
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Insbesondere ist der Instrumentenhalter für Saiteninstrumente ausgebildet, welche über eine Hals/Kopf-Kombination verfügen. Derartige Saiteninstrumente umfassen unter anderem Gitarren, Bassgitarren, Ukulelen und weitere Zupfinstrumente, Geigen, Bratschen, Cellos und weitere Streichinstrumente.
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Insbesondere bevorzugt ist der Instrumentenhalter für eine Gitarre und/oder Bassgitarre ausgebildet.
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Der erfindungsgemäße Instrumentenhalter kann mittels des Unterteils an einer Wand oder einem, bevorzugt freistehenden, Instrumentenständer befestigt sein oder werden. Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass der Instrumentenhalter mittels des Unterteils an einer Wand befestigt werden kann. In diesem Fall kann der Instrumentenhalter auch als Wandhalter oder Instrumentenwandhalter bezeichnet werden. Ist der Instrumentenhalter für ein Saiteninstrument, insbesondere eine Gitarre oder Bassgitarre, ausgebildet, so kann der Instrumentenhalter als Gitarrenhalter oder Bassgitarrenhalter beziehungsweise Gitarrenwandhalter oder Bassgitarrenwandhalter bezeichnet werden.
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Am Unterteil des Instrumentenhalters ist ein Oberteil angeordnet, an welchem wiederum eine Haltevorrichtung zum Einhängen eines Musikinstrumentes angeordnet ist, bzw. welcher eine solche Haltevorrichtung umfasst. Die Haltevorrichtung kann beispielsweise als Haltegabel bzw. als eine gabelförmige Haltevorrichtung ausgebildet sein. Bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass, wie weiter unten beschrieben, die Haltevorrichtung, insbesondere freistehende, Stützelemente, bevorzugt Arme oder Stifte, umfasst, welche weiter bevorzugt vom Oberteil abstehen.
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Wenn es sich bei dem Musikinstrument um eine Gitarre oder Bassgitarre handelt, bzw. wenn der Instrumentenhalter als Gitarrenhalter oder Bassgitarrenhalter ausgebildet ist, kann die Gitarre oder Bassgitarre mit deren Hals in die Haltevorrichtung eingeführt werden. Die Gitarre oder Bassgitarre liegt dann mit den lateral oder seitlich überstehenden Bereichen ihrer Kopfplatte auf der Haltevorrichtung auf und wird somit am Herunterfallen gehindert.
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Der Oberteil umfasst eine Achse, die auch als Welle bezeichnet werden kann, welche in dem Drehlager des Unterteils drehbar gelagert ist. Dies ermöglicht eine Drehung des Oberteils um die in dem Drehlager gelagerte Achse gegenüber dem an der Wand oder dem Instrumentenständer befestigten Unterteil. Die Achse oder Welle des Oberteils definiert dabei die Drehachse, um die sich der Oberteil gegenüber dem Unterteil dreht. Durch Drehung des Oberteils gegenüber dem Unterteil kann die am Oberteil vorgesehene Haltevorrichtung verschiedene Orientierungen einnehmen. Dies ist insbesondere für die Halterung von Saiteninstrumenten, welche über eine asymmetrische Hals/Kopf-Kombination verfügen, weiter insbesondere für Gitarren oder Bassgitarren mit asymmetrischer Kopfplatte, vorteilhaft. So können Gitarren oder Bassgitarren sowohl mit symmetrischen als auch mit asymmetrischen Kopfplatten in die Haltevorrichtung eingehängt werden. Je nach Form der Kopfplatte richtet sich die Haltevorrichtung durch Drehung des Oberteils gegenüber dem Unterteil selbsttätig aus.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Drehlager ein Wälzlager umfasst oder ist. Wälzlager sind besonders reibungsarm, sodass beim Einhängen eines Musikinstrumentes in die Haltevorrichtung bereits das Eigengewicht des Musikinstrumentes ausreichend ist, um den Oberteil gegenüber dem Unterteil zu verdrehen, sodass die Haltevorrichtung automatisch eine geeignete Ausrichtung einnimmt. Diese automatische Ausrichtung erfolgt dabei ohne dass ein Nutzer manuell den Oberteil oder die Haltevorrichtung justieren muss.
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Die Ausbildung des Drehlagers als Wälzlager hat gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Instrumentenhaltern, bei denen eine Rotation der Haltevorrichtung über eine zentrisch angeordnete Schraube, welche gleichzeitig auch den Instrumentenhalter an einer Wand oder an einem Instrumentenständer fixiert, den Vorteil, dass die Befestigung an der Wand oder an dem Instrumentenständer unabhängig von dem Drehlager erfolgt. Durch diese Maßnahme werden mechanische Spannungen in dem Instrumentenhalter beim Einhängen eines Instrumentes reduziert.
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Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der Oberteil ein gegenüber der Achse versetzt angeordnetes Gewichtselement umfasst, wobei das Gewichtselement derart am oder im Oberteil angeordnet ist, dass sich der Oberteil im an einer Wand oder an einem Instrumentenständer befestigten Zustand des Instrumentenhalters und ohne eingehängtes Musikinstrument in eine Neutralposition ausrichtet.
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Das Gewichtselement kann ein separates, am Oberteil befestigtes oder angeordnetes Element sein. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass das Gewichtselement Teil des Oberteils ist. So kann der Oberteil durch eine geeignete Formgebung eine Massenverteilung aufweisen, deren Schwerpunkt sich versetzt von der Achse befindet. Das Gewichtselement kann zudem Teil der Haltevorrichtung des Oberteils sein. Insbesondere kann die Haltevorrichtung durch eine geeignete Formgebung eine Massenverteilung aufweisen, deren Schwerpunkt sich versetzt von der Achse befindet.
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Das Gewichtselement ist zur Achse beziehungsweise zur von der Achse definierten Drehachse versetzt angeordnet. Wird ein zuvor in die Haltevorrichtung des Instrumentenhalters eingehängtes Musikinstrument entfernt, so führt das Gewichtselement aufgrund der durch das vorgesehene Wälzlager gegebenen Drehbarkeit des Oberteils an dem Unterteil dazu, dass das Gewichtselement die tiefste, da energetisch günstigste Position einnehmen will. Entsprechend dreht sich dabei der Oberteil gegenüber dem Unterteil. Dabei ist das Gewichtselement derart am Oberteil oder an der Haltevorrichtung des Oberteils positioniert, dass, wenn sich das Gewichtselement am tiefsten Punkt befindet, die am Oberteil angeordnete Haltevorrichtung in einer Neutralposition ausgerichtet ist, in der ein Einhängen für eine Vielzahl unterschiedlich geformter Musikinstrumente ermöglicht wird. Diese Ausrichtung in die Neutralposition erfolgt dabei ohne dass ein Nutzer manuell den Oberteil oder die Haltevorrichtung justieren muss. Handelt es sich bei dem Instrumentenhalter um einen Gitarrenhalter und/oder einen Bassgitarrenhalter, so entspricht die Neutralposition bevorzugt einer Ausrichtung der Haltevorrichtung, welche besonders für ein Einhängen von Gitarren bzw. Bassgitarren mit symmetrischen Kopfplatten geeignet ist. Wenn die Haltevorrichtung, wie weiter unten erläutert, Stützelemente, beispielsweise Arme oder Stifte, umfasst, so entspricht die Neutralposition jener, in welcher die Arme und/oder Stifte den größten horizontalen Abstand zueinander aufweisen. Das Einhängen wird dann für alle Instrumente, egal ob mit symmetrischer oder asymmetrischer Kopfplatte erleichtert, da in der Neutralposition der Abstand der Arme oder Stifte in der Horizontalen am größten ist, um einen Instrumentenhals senkrecht hineinzuschieben.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Drehlager zwei Wälzlager umfasst, wobei die Achse in den zwei Wälzlagern drehbar gelagert ist.
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Durch die Verwendung von zwei, insbesondere bezüglich der Achse oder Drehachse hintereinander angeordneten, Wälzlagern wird eine verbesserte Stabilität des Instrumentenhalters erzielt. Die Achse wird über einen größeren Abschnitt in dem Drehlager gelagert, sodass von einem in die Haltevorrichtung eingehängten Musikinstrument aufgrund der Gravitation auf den Instrumentenhalter ausgeübte Drehmomente besser abgeleitet und aufgefangen werden können.
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Ferner kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Wälzlager ein Rollenlager und/oder ein Kugellager ist.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Gewichtselement mit der Achse verbunden, bevorzugt verschraubt, ist, und/oder dass das Gewichtelement mit dem Oberteil verbunden, bevorzugt verschraubt, ist, wobei eine Verbindung des Gewichtselements mit dem Oberteil weiter bevorzugt von der Achse versetzt vorgesehen ist.
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Das Gewichtselement kann in einer Weise mit der Achse verbunden sein, dass es gewissermaßen an der Achse hängt und/oder in etwa rechtwinklig von der Achse absteht. Wenn das Gewichtselement die tiefste Position einzunehmen versucht, übt das Gewichtselement ein Drehmoment auf die Achse aus, welche sich daher im Drehlager dreht. Da das Gewichtselement an dem Oberteil befestigt ist und/oder da die Achse an dem Oberteil befestigt ist, wird dadurch auch der Oberteil mit der daran angeordneten Haltevorrichtung gedreht.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist dabei vorgesehen, dass das Gewichtselement mit der Achse verbunden und versetzt zu der Achse angeordnet ist, und dass die Verbindung zwischen Gewichtselement und Oberteil in einem Bereich des Oberteils vorgesehen ist, welcher sich versetzt zur von der Achse vorgegebenen Drehachse befindet. In einem solchen Fall kann der Oberteil mittelbar über das Gewichtselement mit der Achse verbunden sein.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Gewichtselement ein Verbindungselement umfasst, wobei das Verbindungselement zur Verbindung des Gewichtselements mit der Achse und/oder mit dem Oberteil ausgebildet ist.
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Der Verbindungselement kann dabei als Platte oder Scheibe ausgebildet sein. Der Verbindungselement kann in einem ersten Bereich mit der Achse verbunden und in einem von dem ersten Bereich versetzt oder beabstandet vorgesehenen zweiten Bereich wiederum mit dem Oberteil verbunden sein.
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Mit weiterem Vorteil kann vorgesehen sein, dass das Gewichtselement ein Massenelement aufweist, wobei das Massenelement mit dem Verbindungselement verbunden ist.
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Ein Großteil der für die Selbstausrichtung des Oberteils benötigen Masse wird in diesem Fall durch das Massenelement bereitgestellt. Das Massenelement ist dann bevorzugt am Verbindungselement versetzt zu der durch die Achse definierten Drehachse angeordnet beziehungsweise mit diesem verbunden.
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Ferner kann bevorzugt vorgesehen sein, dass der Unterteil eine Basis und einen Deckel aufweist, wobei zwischen der Basis und dem Deckel ein Innenraum ausgebildet ist, wobei das Wälzlager in dem Innenraum angeordnet ist.
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Durch die zweiteilige Ausgestaltung des Unterteils wird eine stabile Konstruktion gewährleistet. Zur Lagerung der Achse in dem Wälzlager oder in den Wälzlagern kann im Deckel eine Öffnung vorgesehen sein, durch welche die Achse in den Innenraum und somit in das oder die in dem Innenraum angeordneten Wälzlager hineingeführt ist.
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Bevorzugt kann vorgesehen sein, dass der Unterteil Durchgangsöffnungen für Befestigungsmittel, insbesondere Schrauben, aufweist, und dass der Oberteil Durchbrüche aufweist, welche durch Drehen und Ausrichten des Oberteils mit den Durchgangsöffnungen in Überdeckung gebracht werden können.
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So kann insbesondere bevorzugt vorgesehen sein, dass der Oberteil im an der Wand oder am Instrumentenständer angeordneten Zustand des Instrumentenhalters den Unterteil im Wesentlichen vollständig abdeckt beziehungsweise verdeckt. Aus Sicht eines Nutzers ist der Unterteil dann nicht sichtbar. Zur Befestigung des Unterteils an der Wand oder an dem Instrumentenständer können Befestigungsmittel wie beispielsweise Schrauben verwendet werden. Die Befestigungsmittel können durch Durchgangsöffnungen des Unterteils geführt werden, um eine Befestigung an einer Wand oder an einem Instrumentenhalter zu ermöglichen. Damit die Durchgangsöffnungen von außen zugänglich sind, sind im Oberteil Durchbrüche vorgesehen. Der Oberteil kann gegenüber dem Unterteil so weit verdreht werden, bis die Durchbrüche im Oberteil in Überdeckung mit den Durchgangsöffnung im Unterteil gelangen. In diesem Zustand können dann Befestigungsmittel, beispielsweise Schrauben, in die Durchgangsöffnung eingeführt werden, um den Instrumentenhalter mit der Wand oder mit dem Instrumentenständer zu verbinden. Anschließend kann der Oberteil wieder gegenüber dem Unterteil verdreht werden, sodass die Durchgangsöffnungen und/oder die Befestigungsmittel von außen nicht sichtbar sind.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung zum Einhängen eines Saiteninstruments ausgebildet ist, wobei das Saiteninstrument über eine Hals/Kopf-Kombination verfügt. Derartige Saiteninstrumente umfassen unter anderem Gitarren, Bassgitarren, Ukulelen und weitere Zupfinstrumente, Geigen, Bratschen, Cellos und weitere Streichinstrumente.
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Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Haltevorrichtung zum Einhängen einer Gitarre, weiter bevorzugt einer Akustikgitarre und/oder einer elektrischen Gitarre, ausgebildet ist.
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Mit weiterem Vorteil kann vorgesehen sein, dass die Haltevorrichtung Stützelemente, bevorzugt Arme oder Stifte, umfasst, wobei die Stützelemente derart an dem Oberteil befestigt sind, dass ein Musikinstrument, bevorzugt ein Saiteninstrument, weiter insbesondere ein Hals einer Gitarre, zwischen die Stützelemente einführbar ist.
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Die Stützelemente, welche bevorzugt als Arme oder Stifte ausgebildet sind, sind dabei einzeln bzw. separat an dem Oberteil befestigt beziehungsweise mit diesem verbunden. Die Stützelemente sind in einem gegenseitigen Abstand an dem Oberteil angebracht, sodass ein Musikinstrument, insbesondere der Hals einer Gitarre, zwischen die Stützelement einführbar ist. Zu diesem Zweck können die Stützelemente, insbesondere die Arme oder Stifte, im Wesentlichen senkrecht von dem Oberteil abstehen. Im Falle eines zwischen die Stützelemente eingeführten Halses einer Gitarre oder Bassgitarre liegt dann die Kopfplatte der Gitarre oder Bassgitarre seitlich auf den nebeneinander angeordneten Stützelementen auf, sodass die Gitarre oder Bassgitarre in dem Instrumentenhalter gehalten wird. Alternativ zu den Stützelementen kann die Haltevorrichtung auch eine Haltegabel aufweisen, welche an einem einzigen Punkt mit dem Oberteil verbunden ist.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Stützelemente Gewinde aufweisen, und in Gewindebohrungen im Oberteil eingeschraubt sind.
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Insbesondere bevorzugt sind die Gewindebohrung in den Durchbrüchen des Oberteils vorgesehen.
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Die Stützelemente können somit ausgetauscht werden. Dies hat den Vorteil, dass der Instrumentenhalter auch an Instrumente mit unterschiedlichen Tiefen bzw. Dicken angepasst werden kann. So weisen beispielsweise Akustikgitarren eine größere Tiefe als elektrische Gitarren auf und müssen daher mit einem größeren Abstand von einer Wand oder von einem Instrumentenständer im Instrumentenhalter gehalten werden. Durch Austauschen der Stützelemente mit unterschiedlichen Längen kann der Instrumentenhalter an die unterschiedlichen Instrumententiefen angepasst werden.
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Sind die Gewindebohrung in den Durchbrüchen des Oberteils vorgesehen, so müssen keine separaten Durchbrüche im Oberteil für die Zugänglichkeit der Durchgangsöffnungen im Unterteil vorgesehen werden. Zudem weist der Oberteil nach Einschrauben der Stützelemente keine sichtbaren Durchbrüche mehr auf, so dass der Oberteil eine glatte, ästhetisch ansprechende Oberseite aufweist. Um die Durchgangsöffnungen im Unterteil zugänglich zu machen, können die Stützelemente aus den Gewindebohrungen der Durchbrüche herausgeschraubt werden.
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Bevorzugt sind Abstandshalter, insbesondere Abstandsscheiben, vorgesehen, wobei die Abstandshalter derart auf dem Gewinde angeordnet oder anordbar sind, dass eine Einschraubtiefe des Gewindes in die Gewindebohrung eingestellt wird.
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Zur Anpassung an Instrumente mit unterschiedlichen Tiefen ist es daher nicht zwingend notwendig, die Stützelemente auszutauschen. Es kann vorgesehen sein, dass durch Anordnen von Abstandshaltern auf den Gewinden der Stützelemente die Einschraubtiefe der Stützelemente in die Gewindebohrungen des Oberteils reduziert wird. Wird die Einschraubtiefe verringert, so ragen die Stützelemente weiter von dem Oberteil ab.
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Ferner kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Stützelemente ein flexibles und/oder elastisches Außenmaterial aufweisen.
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Durch die Verwendung eines flexiblen und/oder elastischen Außenmaterials werden Beschädigungen beim Einhängen des Musikinstrumentes, insbesondere einer Gitarre oder Bassgitarre, verhindert. Die Stützelemente können dabei einen Metallkern aufweisen, auf den das flexible oder elastische Außenmaterial aufgebracht ist.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass das Außenmaterial ein chemisch nicht mit Nitrocelluloselacken oder Nitrolacken reagierendes Material ist.
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Insbesondere ältere oder hochpreisige Gitarren sind mit Nitro-Lacken oder Nitrocelluloselacken beschichtet. Derartige Lacke regieren oft empfindlich auf üblicherweise in Gitarrenhaltern verwendete Materialien. Daher kann bevorzugt vorgesehen sein, dass das Außenmaterial ein chemisch nicht mit Nitrocelluloselacken oder Nitrolacken reagierendes Material ist.
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Insbesondere bevorzugt kann vorgesehen sein, dass das Außenmaterial Gummi oder Silikon oder Filz ist.
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Filz weist eine besonders geringe chemische Reaktivität mit Nitrolacken oder Nitrocelluloselacken auf, sodass Filz ein geeignetes Außenmaterial ist. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass andere geeignete Materialien für das Außenmaterial gewählt werden.
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Mit weiterem Vorteil kann vorgesehen sein, dass der Abstand zwischen den Stützelementen einstellbar ist.
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Dies kann entweder durch eine Führungsvorrichtung, mittels welcher die Stützelemente aufeinander zu bewegt werden können, oder durch das Vorsehen mehrerer Gewindebohrungen im Oberteil, in die je nach Bedarf in die Stützelemente eingeschraubt werden, erfolgen.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass die Stützelemente an einem dem Oberteil abgewandten, bevorzugt freistehenden, Ende erste Auswölbungen, bevorzugt erste Vorsprünge und/oder erste Verdickungen, aufweisen, wobei die ersten Auswölbungen ausgebildet sind, ein Herausrutschen eines eingehängten Musikinstruments aus der Haltevorrichtung zu verhindern.
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Die Stützelemente sind, wie vorstehend erläutert, bevorzugt in etwa senkrecht von dem Oberteil abstehend an diesem befestigt. Dadurch weisen diese jeweils ein freistehendes Ende auf. Dabei ist ferner vorgesehen, dass am oder in der Nähe des freistehenden Endes jedes Stützelementes eine erste Auswölbung vorgesehen ist, welche ein Herausrutschen eines eingehängten Musikinstrumentes aus der Haltevorrichtung verhindert.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Stützelemente, bevorzugt zwischen den ersten Auswölbungen und dem Oberteil, zweite Auswölbungen, bevorzugt zweite Vorsprünge und/oder zweite Verdickungen, aufweisen, wobei die zweiten Auswölbungen ausgebildet sind, ein in die Haltevorrichtung eingehängtes Musikinstrument in einem vorbestimmten Abstand von dem Oberteil zu beabstanden.
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Um ein versehentliches zu weites Hineinschieben des Musikinstrumentes, insbesondere des Halses einer Gitarre, in den Instrumentenhalter zu verhindern, sind zweite Auswölbungen vorgesehen, welche insbesondere in den Zwischenraum zwischen den Stützelementen hineinragen. Wird somit ein Instrument, beispielsweise der Hals einer Gitarre, zwischen die Stützelemente eingeführt, so stößt das Instrument, insbesondere der Hals der Gitarre, an die zweiten Auswölbungen an, wodurch ein weiteres Hineinführen in den Instrumentenhalter beziehungsweise zwischen die Stützelemente erschwert oder verhindert wird.
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Die zweiten Auswölbungen können dabei bevorzugt elastisch und/oder flexibel sein.
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Ein Nutzer, der ein Instrument zwischen die Stützelemente einführt, spürt daher beim Einführen des Instrumentes einen sanften Widerstand und wird dadurch vorsichtig darauf hingewiesen, dass er das Instrument zu tief einhängen möchte.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachstehend näher anhand der beigefügten Figuren erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Instrumentenhalters,
- 2 eine Seitenansicht des Instrumentenhalters,
- 3 eine Querschnittsansicht des Instrumentenhalters,
- 4 eine Explosionszeichnung des Instrumentenhalters,
- 5 eine Seitenansicht des Instrumentenhalters mit eingehängter Gitarre,
- 6 ein an einer Wand befestigter Instrumentenhalter, und
- 7 eine perspektivische Ansicht eines weiteren Instrumentenhalters.
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Ausführliche Beschreibung der Figuren
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Ein Instrumentenhalter 100 im Einklang mit der Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren erläutert. Einander entsprechende oder identische Teile des Gitarrenhalters 100 werden in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Der Instrumentenhalter 100 nach den 1 bis 6 ist als Wandhalter 10 für eine Gitarre 11 (5) oder Bassgitarre ausgebildet. Der Instrumentenhalter 100 umfasst ein Unterteil 12, mittels welchem der Instrumentenhalter 100 an einer Wand 13 ( 6) oder an einem Instrumentenständer befestigt werden kann. An dem Unterteil 12 ist wiederum ein Oberteil 14 drehbar gelagert. Am Oberteil 14 ist eine Haltevorrichtung 15 zum Einhängen einer Gitarre 11 angeordnet. Zur drehbaren Lagerung des Oberteils 14 am Unterteil 12 umfasst der Unterteil 12 ein Drehlager 16 welches aus zwei Wälzlagern 17 gebildet ist. Am Oberteil 14 ist eine Achse 18 vorgesehen, welche in den Wälzlager 17 gelagert ist. Die Wälzlager 17 sind als Kugellager 19 ausgebildet, um ein möglichst reibungsarmes Rotieren des Oberteils 14 gegenüber dem Unterteil 12 zu gewährleisten. Der Oberteil 14 weist ein Gewichtselement 20 auf, welches aus einem Verbindungselement 21 und einem an dem Verbindungselement 21 befestigten Massenelement 22 besteht. Das Verbindungselement 21 ist in einem ersten Bereich 23 mit der Achse 18 und in einem versetzt zur Achse 18 vorgesehenen zweiten Bereich 24 mit dem Oberteil 14 verbunden. Die Verbindungen werden durch Schrauben 25 hergestellt. Das Massenelement 22 ist ebenfalls versetzt zu der Achse 18 angeordnet. Wenn keine Gitarre in die Haltevorrichtung 15 des Oberteils 14 eingehängt ist, sorgt das Massenelement 22 für ein Drehmoment, welches über das Verbindungselement 21 auf die Achse 18 und auf das Oberteil 14 übertragen wird, so dass sich das Oberteil 14 und die daran angeordnete Haltevorrichtung 15 in eine Neutralposition ausrichtet, in welcher ein erneutes Einhängen einer Gitarre einfach möglich ist
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Die Haltevorrichtung 15 umfasst zwei als Stifte 26 oder Arme ausgebildete Stützelemente 27, welche am Oberteil 14 befestigt sind. Die Stützelemente 27 stehen in einem rechten Winkel von dem Oberteil 14 ab und sind in einem Abstand zueinander angeordnet, sodass zwischen sie der Hals 28 einer Gitarre 11 eingeführt werden kann (5). An einem freistehenden Ende 29 der Stützelemente 27 sind jeweils erste Auswölbungen 30 vorgesehen. Die ersten Auswölbungen 30 verhindern, dass die Gitarre 11 bei einem schrägen Einhängen aus der Haltevorrichtung 15 herausrutschen kann. Zwischen den ersten Auswölbungen 30 und dem Oberteil 14 weisen die Stützelemente 27 zudem zweite Auswölbungen 31 auf, welche im Wesentlichen in den Zwischenraum zwischen den Stützelementen 27 hineinragen. Die zweiten Auswölbungen 31 sind elastisch oder flexibel ausgebildet. Die zweiten Auswölbungen 31 dienen wie in 5 gezeigt dazu, ein zu tiefes Einführen des Halses 28 der Gitarre 11 zwischen die Stützelemente 27 zu verhindern und dem Nutzer sanft zu signalisieren, dass er das Instrument zu weit oder zu tief einhängen möchte. Die Stützelemente 27 bestehen aus einem Metallkern 32, welcher mit einem flexiblen oder elastischen Außenmaterial 33 überzogen, welches chemisch nicht mit NitroCellulose-Lacken oder Nitro-Lacken reagiert.
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Der Unterteil 12 des Instrumentenhalters 100 umfasst eine Basis 34 und einen auf der Basis 34 beispielsweise mittels Schrauben 25 befestigten Deckel 35, wobei zwischen der Basis 34 und dem Deckel 35 ein Innenraum 36 ausgebildet ist, in dem die Wälzlager 17 angeordnet sind. Zum Hineinführen der Achse 18 in die Wälzlager 17 ist im Deckel 35 eine entsprechende Öffnung 37 vorgesehen (4).
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Wie insbesondere in den 4 und 6 gezeigt ist, weisen die Stützelemente 27 Gewinde 38 auf, welche in Gewindebohrungen 39 im Oberteil 14 eingeschraubt sind. Um die Einschraubtiefe der Stützelemente 27 und damit auch den Abstand deren freien Enden 29 vom Oberteil 14 des Instrumentenhalters 100 einstellen zu können, können Abstandshalter 40 wie Abstandsscheiben 41 vorgesehen sein, welche auf die Gewinde 38 aufgeschoben werden. Durch die Verringerung der Einschraubtiefe kann der Instrumentenhalter 100 an unterschiedlich tiefe Instrumente, wie beispielsweise Akustik- und Elektrogitarren, angepasst werden.
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Der Unterteil 12 wird mittels Befestigungsmitteln 42 wie Schrauben 43 an der Wand 13 oder an dem Instrumentenständer befestigt. Hierfür sind im Unterteil 12 Durchgangsöffnungen 44 vorgesehen, durch welche die Schrauben 43 hindurchgeführt werden können. Aus ästhetischen Gründen ist insbesondere vorgesehen, dass der Oberteil 14 den Unterteil 12 vollkommen abdeckt, sodass die Durchgangsöffnungen 44 des Unterteils 12 nicht sichtbar und nicht unmittelbar zugänglich sind. Um dennoch die Schrauben 43 bzw. die Befestigungsmittel 42 durch die Durchgangsöffnungen 44 einführen zu können, können die Stützelemente 27 aus den Gewindebohrungen 39 herausgeschraubt werden. Die die Gewindebohrungen 39 umfassenden Durchbrüche 45 im Oberteil 14 können durch Drehen und Ausrichten des Oberteils 14 in Überdeckung mit den Durchgangsöffnungen 44 im Unterteil 12 gebracht werden. Die Befestigungsmittel 42, bzw. die Schrauben 43 können dann durch die Durchbrüche 45 in die Durchgangsöffnungen 44 eingeführt werden und somit der Unterteil 12 an der Wand 13 oder am Instrumentenständer befestigt werden.
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Die Durchbrüche 45 können in einer in 7 gezeigten Ausführungsform auch als separate Durchbrüche 45 ohne Gewindebohrungen 39 ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Instrumentenhalter
- 10
- Wandhalter
- 11
- Gitarre
- 12
- Unterteil
- 13
- Wand
- 14
- Oberteil
- 15
- Haltevorrichtung
- 16
- Drehlager
- 17
- Wälzlager
- 18
- Achse
- 19
- Kugellager
- 20
- Gewichtselement
- 21
- Verbindungselement
- 22
- Massenelement
- 23
- Erster Bereich
- 24
- Zweiter Bereich
- 25
- Schraube
- 26
- Stift
- 27
- Stützelement
- 28
- Hals
- 29
- Freistehendes Ende
- 30
- Erste Auswölbung
- 31
- Zweite Auswölbung
- 32
- Metallkern
- 33
- Außenmaterial
- 34
- Basis
- 35
- Deckel
- 36
- Innenraum
- 37
- Öffnung
- 38
- Gewinde
- 39
- Gewindebohrung
- 40
- Abstandshalter
- 41
- Abstandsscheibe
- 42
- Befestigungsmittel
- 43
- Schraube
- 44
- Durchgangsöffnung
- 45
- Durchbruch