DE4328066A1 - Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters einer Geige oder Bratsche - Google Patents
Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters einer Geige oder BratscheInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters an
der Decke einer Geige oder Bratsche, bei der zwischen Decke und Boden im Be
reich der Zarge ein Unterklotz befestigt ist.
Der Sinn des Kinnhalters einer Geige oder einer Bratsche besteht darin, eine beque
me Stützfläche für das Kinn des Spielers zu bieten. Weiterhin soll er eine funktio
nelle Haltung des Spielers ermöglichen. Auch soll ein sicherer Griff des Instruments
mit dem Kinn möglich sein. Schließlich soll auch gewährleistet sein, daß der Saiten
halter während des Spiels nicht vom Druck des Kinns beaufschlagt wird. Der Kinn
halter und die Art seiner Befestigung am Instrument sollen insgesamt gesehen dem
Instrument nicht schaden und insbesondere auch dessen Akustik nicht nachteilig
beeinflussen.
Auf dem Markt ist erhältlich eine konventionelle Befestigungseinrichtung, bei der
zwei Gewindewinkelstücke vorgesehen sind, die jeweils mit einem Ende in den
Kinnhalter eingeschraubt werden. Am anderen Ende befindet sich je eine aufge
schraubte Gewindehülse, die mit mehreren Löchern für ein Spannwerkzeug verse
hen ist. In das Ende der beiden Gewindehülsen wird ein U-förmiger Bügel einge
schraubt, bei dem der Verbindungssteg flach ausgebildet ist und im Falle der Befe
stigung den Boden des Streichinstruments untergreift. Zur Befestigung dient auch
ein Endknopf, der konisch in den Unterklotz zwischen Decke und Boden fest einge
lassen ist. Um diesen Endknopf wird die Anhängesaite geschlungen, die zum Sai
tenhalter führt und in diesem mit zwei Endknoten oder Endverdickungen oder aber
mit zwei Schrauben befestigt ist. Der Saitenhalter eines konventionellen Instru
ments besitzt eine flache Unterfläche. Der Kinnhalter kann mittels einer solchen Be
festigungseinrichtung entweder links seitlich vom Unterklotz oder aber über dem
Saitenhalter am Unterklotz befestigt sein.
Bei dieser Art der Kinnhalter-Befestigung ist die Beschädigung des Randes der
Geige nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus wölbt sich die recht dünne Zarge unter
der ausgeübten Spannung, was äußerst schädlich ist. Die Zarge kann auch durch das
Spannwerkzeug beschädigt werden. Außerdem hat sich erwiesen, daß diese Art der
Befestigung recht instabil ist, das heißt es können sich Verbiegungen im Gewinde
ergeben, und die Teile der Befestigungseinrichtung können wackeln, was wiederum
zu einer Instabilität des Kinnhalters führt. Der Kinnhalter "kippt". Dadurch ist ein
sicherer und bequemer Griff des Instruments nicht möglich. Dieses kann man nicht
durch ein weiteres Anspannen verhindern. Ein weiteres Anspannen würde vielmehr
zu einem weiteren Aufsteigen des Kinnhalters führen. Ein weiterer Nachteil ist auch
darin zu sehen, daß der Verbindungssteg auf dem Schlüsselbein des Spielers auf
liegt. Dies kann auf die Dauer gesehen recht schmerzhaft für den Spieler werden.
Man sollte daher bestrebt sein, nicht den genannten Verbindungssteg, sondern das
Holz des Geigenbodens auf dem Schlüsselbein aufliegen zu lassen.
Aus der DE-PS 34 15 724 ist ein Kinnhalter für eine Violine bekannt, dessen "Trä
ger" eine den Korpus untergreifende Tragplatte und eine den Korpus übergreifende
Halteplatte aufweist. Diese beiden Platten sind miteinander über eine einzige, aus
einem unteren und oberen Rohrabschnitt bestehende Stützsäule verbunden. Der
obere Rohrabschnitt weist dabei ein Innengewinde auf, und er nimmt eine Verbin
dungsschraube auf, deren Kopf sich am unteren Ende des unteren Rohrabschnitts
abstützt. Kennzeichen dieses "Trägers" ist es, daß die beiden Rohrabschnitte tele
skopartig ineinandergreifen und das Innenrohr im Außenrohr mit Paßsitz auf großer
Länge geführt ist.
Diese teleskopartige Anordnung führt in der Tat zu einer stabileren Halterung, so
daß ein Wackeln weitgehend ausgeschlossen ist. Die genannten anderen Nachteile
sind hier jedoch nicht beseitigt. Weiterhin muß angemerkt werden, daß diese Aus
führungsform sehr schwer und sehr massiv ist, und daß die Befestigung für den
Spieler recht unbequem sein kann. Von Bedeutung ist hier insbesondere, daß man
beim Zusammenpressen über die genannte Verbindungsschraube den ausgeübten
Druck nicht genau genug feststellen kann. Mit anderen Worten: Dieser Druck kann
zu groß werden, ohne daß das bemerkt wird, so daß sich unter Umständen Schäden
am Musikinstrument ergeben können. Auch ist diese Befestigungseinrichtung für
den Musiker recht unbequem. Sie hat auch akustische Nachteile.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster 79 309 78 ist eine Kinnhalter-Befestigung
bekannt, bei der der Kinnhalter an einer Trägerplatte aus Eisen befestigt ist, die über
den Rand der Violine übersteht. Diese Trägerplatte weist ein Gewindeloch auf, in
welches eine Schraube eingeschraubt ist, die mit ihrem anderen Ende den Saiten
halter-Knopf durchsetzt. Bei dieser Art der Befestigung liegen die Druckpunkte
oder Berührungsflächen des Kinnhalters auf der Decke der Violine auf in einem Be
reich, der außerhalb des Unterklotzes liegt. Dies hat akustische Nachteile. Weiterhin
ist die Konstruktion nicht stabil. Beim Anziehen dreht sich die Befestigung um die
Achse der Befestigungsschraube, so daß sich die beiden Druckpunkte auf der Decke
verlagern. Dies schadet dem Instrument. Außerdem hat sich gezeigt, daß die Befe
stigung auf einer einzigen Schraube in vielen Richtungen wackeln kann. Zudem
kann der Winkel des Kinnhalters zur Decke des Instruments nicht eingestellt wer
den, das heißt der Kinnhalter kann nicht auf den Benutzer angepaßt werden. Dies ist
vor allem von Nachteil bei älteren Instrumenten, wo der Endknopf nicht parallel zur
Instrumenten-Achse ausgerichtet ist. Das heißt die Einstellung des Kinnhalters rich
tet sich hier nach der Stellung des Endknopfs, nicht jedoch nach dem Bedürfnis des
Spielers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zur Befestigung des
Kinnhalters einer Geige oder Bratsche der eingangs genannten Art anzugeben, die
eine stabile Befestigung gewährleistet, die aber akustisch keine negativen Auswir
kungen nach sich zieht. Sie soll außerdem dem Instrument nicht schaden und nicht
das Schlüsselbein des Spielers belasten.
Die Erfindung basiert auf der Überlegung, daß dieses erreicht werden kann, wenn
der Befestigungsdruck des Kinnhalters praktisch nicht auf die freischwingende
Fläche des Bodens und der Decke des Instruments übertragen wird.
Die genannte Aufgabe wird demgemäß erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Kontur der Auflagefläche des Kinnhalters der Kontur der dem Kinnhalter zuge
wandten Stirnfläche des Unterklotzes entspricht, und daß die Auflagefläche paß
genau oberhalb dieser Stirnfläche festhaltbar ist. Mit anderen Worten: Die Auflage
fläche des Kinnhalters soll nicht über die Stirnfläche des Unterklotzes überstehen.
Die Größe der Auflagefläche sollte weitgehend derjenigen der genannten Stirn
fläche entsprechen; sie kann etwas kleiner sein.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist ein Verbindungsstück vorgesehen, das
einerseits im Kinnhalter verschraubbar und andererseits mittels eines Festhalters,
der von außen durch die Zarge in den Unterklotz einführbar ist, am Unterklotz be
festigbar ist.
Das Verbindungsstück sollte in seiner Länge zwischen Kinnhalter und Einführstelle
im Unterklotz einstellbar sein. Durch Einstellen der Länge läßt sich der Festhalte
druck vorgeben.
Ein besonders geringer Verbindungsdruck ist erforderlich, wenn das Verbindungs
stück eine Halteplatte mit etwa zentral angeordnetem Loch und zwei seitlich ange
brachten Röhrchen umfaßt.
Bei dieser Ausführungsform kann insbesondere vorgesehen sein, daß für jedes
Röhrchen eine in deren Innenraum passende Schraubhülse mit Innengewinde und
Schraubkopf sowie ein Winkelschraubstück bereitgestellt ist, das mit dem einen
endseitigen Gewinde in das Innengewinde der Schraubhülse und mit dem anderen
endseitigen Gewinde in eine Gewindebohrung im Kinnhalter einschraubbar ist.
Die einzelnen Bauteile des Verbindungsstücks sollten aus einem Metall wie bei
spielsweise Stahl oder Messing gefertigt sein. Von Vorteil ist es hierbei, daß sich
dann der Winkel des Winkelschraubstücks durch Biegen von Hand einstellen läßt.
Auf diese Weise läßt sich der Winkel des Kinnhalters zur Decke des Instruments
funktionell und individuell auf den einzelnen Spieler einstellen.
Gemäß einer weiteren Ausbildung ist vorgesehen, daß der Festhalter einen End
knopf besitzt, der so geformt ist, daß an ihm die Anhängesaite für den Saitenhalter
befestigbar ist. Dieser Endknopf kann bevorzugt aus Holz bestehen. Zum Zwecke
der Befestigung kann er eine Ringnut besitzen, in welche die Anhängesaite einge
hängt wird.
Nach einer weiteren Ausbildung ist vorgesehen, daß der Festhalter einen Endknopf
und ein Konusstück besitzt, die mittels einer Schraubstange aneinander befestigbar
sind; das Konusstück ist dabei von außen durch die Zarge in ein passendes Loch im
Unterklotz einführbar.
Damit der Kinnhalter eine ausreichende Auflagefläche hat, wird vorliegend das
Ende des Saitenhalters bevorzugt schmaler gemacht als bei herkömmlichen Saiten
haltern; außerdem wird die Anhängesaite länger gemacht. Dies hat auch einen aku
stischen Grund. Untersuchungen haben nämlich erwiesen, daß eine Geige oder eine
Bratsche mit einem derartig gestalteten Saitenhalter besser klingt.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Aus obigen Ausführungen wird deutlich, daß sich die "Stützbeine" des Kinnhalters
auf der Decke nur innerhalb der Fläche des Unterklotzes befinden. Es fehlt ein Un
terteil zur Befestigung am Rand des Bodens, was bei herkömmlichen Befestigungs
einrichtungen zu schmerzhaften Auswirkungen im Bereich des Schlüsselbeins führ
te. Die Spannungskräfte der Befestigung verteilen sich praktisch nur auf die Stirn
fläche des Unterklotzes. Dadurch, daß der Kinnhalter nur auf der Decke im Bereich
des Unterklotzes steht, wird auf den Korpus des Instruments keine Spannung über
tragen. Auf diese Weise kann die Akustik des Instruments nicht in negativer Weise
beeinflußt werden.
Die Vorteile der Erfindung lassen sich demzufolge wie folgt zusammenfassen: Da
durch, daß die die Spannungskräfte der Befestigung nur auf das Stirnholz des Un
terklotzes Druck ausüben, werden die Schwingungen der Resonanzplatten, das sind
die Decke, der Boden und die Zargen, nicht gehemmt. Die Befestigung schadet we
der der Zarge noch dem Rand. Außerdem ist sie, wie lange Erprobungen ergeben
haben, sehr stabil. Sie übt auf das Instrument keine starken Spannungen aus. Die
Befestigungseinrichtung kann relativ klein ausgeführt werden, und sie drückt nicht
auf das Schlüsselbein des Spielers. Der über dem Saitenhalter angeordnete Kinnhal
ter ermöglicht eine orthopädisch-bequeme Haltung des Instruments, wenn der Sai
tenhalter in der genannten Weise ausgestaltet ist. Dies ist besonders wichtig, wenn
das Instrument groß und die Hände des Spielers klein sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand von 14 Figuren
näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Blick auf die Decke einer Violine im Bereich des Unterbugs, wobei
das Verbindungsstück zwischen Kinnhalter und Unterklotz der Übersichtlichkeit
halber weggelassen ist;
Fig. 2 einen Ausschnitt aus der Untenansicht der Violine nach Fig. 1, wobei De
tails eines Verbindungsstücks dargestellt sind;
Fig. 3 im oberen Teil einen Schnitt entlang der Linie A-A und im unteren Teil
einen Schnitt entlang der Linie B-B von Fig. 2;
Fig. 4 bis Fig. 7 die verschiedenen Bauteile des Verbindungsstücks gemäß Fig.
2 und 3;
Fig. 8 bis 10 drei Bauteile des in Fig. 2 und 3 verwendeten Festhalters;
Fig. 11 einen Blick von unten auf den Kinnhalter zur Illustration seiner Auflage
fläche;
Fig. 12 einen Schnitt entlang der gekrümmten Linie C-C gemäß Fig. 11;
Fig. 13 einen Längsschnitt durch den verwendeten Saitenhalter und
Fig. 14 einen Blick auf das linke Endstück des Saitenhalters nach Fig. 13.
Fig. 1 zeigt einen Blick auf die Decke 2 einer Violine. Zu sehen ist der Steg 4,
über den die nicht gezeigten Violinensaiten geführt werden. Zu sehen ist auch der
Saitenhalter 6, an dem diese Saiten endseitig befestigt werden. Dieser Saitenhalter 6
wird teilweise und berührungslos vom Kinnhalter 8 des Instruments überdeckt. Ge
strichelt eingezeichnet ist ein im Querschnitt etwa halbrunder Unterklotz 10, der im
Bereich der Zarge 28 zwischen der Decke 2 und dem Boden 12 (vergleiche Fig. 2)
befestigt ist. Von Bedeutung ist nun, daß die sich auf die Decke 2 abstützende Auf
lagefläche 14 (vergleiche Fig. 11) des Kinnhalters 8 in ihrer Außenkontur und
weitgehend auch in ihrer Fläche (das heißt mit Ausnahme eines Zentralbereichs 15)
der ihm zugewandten Stirnfläche 16 (vergleiche Fig. 3) des Unterklotzes 10 ent
spricht. Die Auflagefläche 14 ist paßgenau oberhalb der Stirnfläche 16 angeordnet.
Mit anderen Worten: Die Auflagefläche 14 steht nicht nach außen über die Stirnflä
che 16 über, was besonders deutlich aus Fig. 3 zu ersehen ist. Durch diese Maß
nahme wird erreicht, daß der Befestigungsdruck, der zum Festhalten des Kinnhal
ters 8 an der Decke 2 erforderlich ist, nicht auf die Decke 2 und den Boden 12 über
tragen wird.
Aus Fig. 1 ist weiter ersichtlich, daß sich unterhalb des Kinnhalters 8 auch der üb
liche Untersattel 18 befindet. Innerhalb einer Aufnahmehöhle 20 des Saitenhalters 6
liegen die Endverdickungen oder Endknoten 22, 24 einer Anhängesaite 26, die - wie
später deutlich wird - um einen Endknopf zwecks Befestigung geschlungen ist. Es
hat sich erwiesen, daß der eingezeichnete Abstand a zwischen dem Ende des Sai
tenhalters 6 und dem Untersattel 18 größer als üblich sein sollte; vorliegend beträgt
er etwa 13 bis 15 mm. Die Anhängesaite 26 ist auch etwas länger als üblich. Durch
diese Maßnahmen werden akustische Vorteile erzielt.
Aus Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß im Bereich der Zarge 28 zwischen der Decke
8 und dem Boden 12 ein allgemein mit 30 bezeichnetes Verbindungsstück vorgese
hen ist. Dieses Verbindungsstück 30 ist einerseits im Kinnhalter 8 verschraubbar.
Andererseits kann es mittels eines Festhalters 32, der von außen durch die Zarge 28
in den Unterklotz 10 eingeführt werden kann, am Unterklotz 10 befestigt werden.
Dieses Verbindungsstück 30 ist, wie später deutlich wird, in seiner Länge einstell
bar, so daß die erforderliche Befestigungsspannung einstellbar ist und feinfühlig
aufgebracht werden kann.
Aus Fig. 2 und 3 wird in Verbindung mit den Fig. 4 bis 7 deutlich, daß das
Verbindungsstück 30 eine Halteplatte 34 mit einem darin etwa zentral angeordneten
Loch 36 und zwei seitlich angebrachte Röhrchen 38, 40 umfaßt. Diese Röhrchen
38, 40 können - abweichend von der Darstellung - einen runden Querschnitt aufwei
sen und beispielsweise an der Halteplatte 34 verlötet sein. Die Bauteile 34, 38, 40
bestehen vorliegend alle aus demselben Metall, vorzugsweise aus Messing. Die
Röhrchen 38, 40 besitzen eine glatte Innenfläche. Ihr Innendurchmesser kann bei
spielsweise 4 mm betragen.
Für jedes Röhrchen 38, 40 ist eine in dessen Innenraum knapp passende Schraub
hülse 42 vorgesehen, wie sie in Fig. 6 dargestellt ist. Diese Schraubhülse 42 be
sitzt ein Innengewinde 44 und einen endseitig angebrachten Schraubkopf 46. Durch
Schrauben an diesem Schraubkopf 46 kann die Befestigungslänge und damit die
Befestigungsspannung eingestellt oder einjustiert werden. Beim Zusammenbau wird
die betreffende Schraubhülse 42 in den Innenraum des Röhrchens 38 bzw. 40 bis
zum Anschlag eingeschoben, was durch einen Pfeil 48 symbolisiert ist.
Zum Verbindungsstück 30 gehört auch noch ein Winkelschraubstück 50, das wie
die Schraubhülse 42 aus Metall, beispielsweise aus Messing, bestehen sollte. Dieses
Winkelschraubstück 50 besitzt an beiden Enden Außengewinde 52 bzw. 54. Beide
sind Rechts-Gewinde. Mit dem einen endseitigen Außengewinde 52 wird es in das
Innengewinde 44 der zugeordneten Schraubhülse 42 eingeschraubt. Und mit dem
anderen endseitigen Außengewinde 54 wird es in eine Gewindebohrung 56 (verglei
che Fig. 3) im Kinnhalter 8 eingeschraubt. In Fig. 7 ist dargestellt, daß der Win
kel des Winkelschraubstücks 50 etwa 90° beträgt. Er kann durch Biegen von Hand
auf die funktionelle Stellung des Kinnhalters 8 und auf die Bedürfnisse des Spielers
genauer eingestellt werden.
Aus Fig. 3 sowie aus der Explosionsdarstellung der Fig. 8 bis 10 ist ersichtlich,
daß der Festhalter 32 aus drei Teilen besteht, und zwar aus einem Endknopf 58, ei
ner Schraubstange 60 und einem Konusstück 62. Der Endknopf 58 besteht bei
spielsweise aus Holz. Er besitzt ein zentrales Innengewinde 64 und auf dem Außen
mantel eine Ringnut 66. In diese Ringnut 66 wird, wie in Fig. 2 angedeutet, die
Anhängesaite 26 eingehängt. Die Schraubstange 60 besitzt am linken Ende ein
Außengewinde 68, das in das Innengewinde 64 einschraubbar ist, und am rechten
Ende ein Außengewinde 70, das mit dem Konusstück 62 verschraubbar ist. Die
Schraubstange 60 ist bevorzugt aus Messing ausgeführt. Zwischen den beiden
Außengewinden 68, 70 kann sich ein gewindefreier Bereich 72 befinden, in dem
beim Zusammenbau die Halteplatte 34 mit ihrem Loch 36 angeordnet ist. Und das
Konusstück 62 kann ebenfalls aus Holz bestehen. Es besitzt ein zentral gelegenes,
durchgehendes Innengewinde 74, das zur Aufnahme des Außengewindes 70 der
Schraubstange 60 bestimmt ist. Am linken Ende befindet sich ein Kragen 76, der
nach dem Zusammenbau an der Halteplatte 34 anliegt. Das Konusstück 62 ist
leicht konisch ausgebildet. Es gilt D1<D2. Für eine Geige kann beispielsweise
D1 = 8,5 mm und D2 = 8,0 mm betragen. Und für eine Bratsche kann D1 = 9,0 mm
und D2 = 8,5 mm betragen. Dies sind die Standard-Werte, die im Instrumentenbau
im Zusammenhang mit Befestigungsknöpfen 1 : 30 angewandt werden. Das Konus
stück 62 ist von außen durch die Zarge 28 in ein passendes Loch 78 (vergleiche
Fig. 3) im Unterklotz 10 einführbar. Es kann dort infolge der Konizität verklemmt
werden.
Es soll noch einmal Fig. 2 betrachtet werden. Danach besitzt der Kinnhalter 8 zwei
nebeneinanderliegende Gewindebohrungen 56, in die jeweils das endseitige Außen
gewinde 54 der Winkelschraubstücke 50 eingeschraubt ist. Zwischen diesen beiden
Gewindebohrungen 56 ist eine Brücke 80 vorgesehen. Hierbei handelt es sich um
eine Ausnehmung, die zum Hindurchführen der Anhängesaite 26 für den Sai
tenhalter 6 bestimmt ist.
Nach Fig. 11 und 12 liegt der Kinnhalter 8 mit seiner Auflagefläche 14 auf der
Decke 2 des Instruments an. Die Auflagefläche 14 ist hier infolge der Brücke 80
zweigeteilt. Man erhält so im Bereich des Unterklotzes 10 zwei Teilflächen oder
"Stützbeine", die durch den Zentralbereich 15 getrennt sind. Zur Schonung des
Instruments kann die Auflagefläche 14 an die Wölbung der Decke 2 angepaßt und
mit einer Korkschicht 82 belegt sein. Aus Fig. 12 sind insbesondere die beiden
nebeneinanderliegenden Gewindebohrungen 56 beidseitig der Brücke 80 ersichtlich,
in welche die Außengewinde 54 der Winkelschraubstücke 50 eingeschraubt werden.
In Fig. 13 ist eine bevorzugte Ausführungsform des Saitenhalters 6 dargestellt.
Am linken Ende 96a ist hier die Aufnahmehöhlung 20 für die beiden Endknoten 22,
24 der Anhängesaite 26 zu sehen. Zu sehen ist auch der eine Führungskanal 84.
Beide Führungskanäle 84, 86 für die Anhängesaite 26 sind in Fig. 1 dargestellt.
Zu sehen ist auch ein Saitenbefestigungsloch 88 und der üblicherweise verwendete
Saitenhalter-Sattel 90 am rechten Ende 96b.
Von besonderer Bedeutung ist nun, daß der Saitenhalter 6 nach Fig. 13 an der
Oberseite eine konkave Wölbung 92 besitzt. Mit anderen Worten: Der Saitenhalter
6 ist im mittleren Bereich durchgewölbt. Hierdurch ist es möglich, einen orthopä
disch bequemen Kinnhalter 8 über den Saitenhalter 6 zu bauen. Die übliche Innen
wölbung am rechten Ende 96b ist mit 94 bezeichnet.
Von ganz erheblicher Bedeutung ist auch die Tatsache, daß die Unterfläche 96 des
Saitenhalters 6 gewölbt ist, und zwar heben sich die beiden Enden 96a, 96b des Sai
tenhalters 6 von der Horizontalen 98 ab. Durch diese Biegung wird erreicht, daß der
Kinnhalter 8 tiefer über dem Saitenhalter 6 liegen kann, was für den Spieler bequem
ist. Er muß beim Spiel nicht seinen Hals verrenken.
Aus Fig. 14 ergibt sich noch, daß sich das linke Ende 96a des Saitenhalters 6 ver
jüngt. Die Länge l dieses Verjüngungsbereichs kann beispielsweise nur 7 mm be
tragen. Diese Verjüngung trägt dazu bei, daß sich der Saitenhalter 6 frei und kon
taktlos unter der Brücke 80 befindet. Durch die Verjüngung ist also die Berührung
der beiden Bauteile 6 und 8 sicher vermieden.
Claims (16)
1. Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters (8) auf der Decke (2) einer Geige
oder Bratsche, bei der zwischen Decke (2) und Boden (12) im Bereich der Zarge
(28) ein Unterklotz (10) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontur der Auflagefläche (14) des Kinnhalters (8) der Kontur der dem Kinnhal
ter (8) zugewandten Stirnfläche (16) des Unterklotzes (10) entspricht, und daß die
Auflagefläche (14) paßgenau oberhalb dieser Stirnfläche (16) festhaltbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Verbindungsstück (30) vorgesehen ist, das einerseits im Kinnhalter (8) verschraub
bar und andererseits mittels eines Festhalters (32), der von außen durch die Zarge
(28) in den Unterklotz (10) einführbar ist, am Unterklotz (10) befestigbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Länge des Verbindungsstücks (30) zwischen Kinnhalter (8) und Einführstelle im
Unterklotz (10) einstellbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verbindungsstück (30) eine Halteplatte (34) mit etwa zentral angeordnetem
Loch (36) und zwei seitlich angebrachte Röhrchen (38, 40) umfaßt.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß für
jedes Röhrchen (38, 40) eine in dessen Innenraum passende Schraubhülse (42) mit
Innengewinde (44) und Schraubkopf (46) sowie ein Winkelschraubstück (50) vor
gesehen ist, das mit seinem einen endseitigen Gewinde (52) in das Innengewinde
(44) der Schraubhülse (42) und mit seinem anderen endseitigen Gewinde (54) in
eine Gewindebohrung (56) im Kinnhalter (8) einschraubbar ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Bauteile (34, 38, 40, 42, 50) des Verbindungsstücks (30) aus ei
nem Metall wie Messing gefertigt sind.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel des Winkelschraubstücks (50) durch Biegen von Hand einstellbar
ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Festhalter (32) einen Endknopf (58) besitzt, der so geformt
ist, daß an ihm die Anhängesaite (26) für den Saitenhalter (6) befestigbar ist, wobei
der Endknopf (58) bevorzugt aus Holz besteht.
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Endknopf (58) eine Ringnut (66) aufweist, in die die Anhangesaite (26) einhängbar
ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Festhalter (32) einen Endknopf (58) und ein Konusstück
(62) besitzt, die mittels einer Schraubstange (60) aneinander befestigbar sind, und
daß das Konusstück (62) von außen durch die Zarge (28) in ein passendes Loch (78)
im Unterklotz (10) einführbar ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kinnhalter (8) zwei nebeneinanderliegende Gewindeboh
rungen (56), in die jeweils das andere endseitige Gewinde (54) des zugehörigen
Winkelschraubstücks (50) einschraubbar ist, und zwischen diesen beiden Gewinde
bohrungen (56) eine Brücke (80) zum Hindurchführen der Anhängesaite (26) für
den Saitenhalter (6) besitzt.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Saitenhalter (6) der Geige oder Bratsche im mittleren Be
reich nach unten durchgewölbt ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kinnhalter (8) den Saitenhalter (6) teilweise überdeckt, wo
bei diese Überdeckung berührungslos erfolgt.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß das eine Ende (96a) des Saitenhalters (6) sich verjüngt.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand (a) zwischen dem einen Ende (96a) des Saiten
halters (6) und dem Untersattel (18) etwa 13 bis 15 mm beträgt.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Unterfläche (96) des Saitenhalters (6) gewölbt ist derart,
daß das Saiten-Befestigungsende (96b) des Saitenhalters (6) von der Decke (2)
absteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328066 DE4328066A1 (de) | 1993-08-20 | 1993-08-20 | Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters einer Geige oder Bratsche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934328066 DE4328066A1 (de) | 1993-08-20 | 1993-08-20 | Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters einer Geige oder Bratsche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4328066A1 true DE4328066A1 (de) | 1994-03-31 |
Family
ID=6495655
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934328066 Withdrawn DE4328066A1 (de) | 1993-08-20 | 1993-08-20 | Einrichtung zur Befestigung des Kinnhalters einer Geige oder Bratsche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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1993
- 1993-08-20 DE DE19934328066 patent/DE4328066A1/de not_active Withdrawn
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