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Die Erfindung betrifft eine Sitzanlage für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Sitzanlage gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
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Aus der
DE 10 2017 221 456 A1 ist bereits eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Elektrostimulation von Muskeln eines Insassen eines Fahrzeugs mittels Reizstrom bekannt. Hierbei sind jeweilige Elektromuskelstimulationselemente zur Elektromyostimulation des Sitzinsassen vorgesehen, welcher in einem üblicherweise ein Sitzteil und ein Rückenlehnenteil umfassenden Fahrzeugsitzplatz der Sitzanlage einsitzt. Durch die Elektromyostimulation entsprechender Muskeln beziehungsweise Körperpartien sollen hierbei unterschiedliche Funktionen erzielt werden, beispielsweise eine geeignete Sitzposition bei einer bevorstehenden Kollision.
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Bei bisher bekannten Vorrichtungen und Verfahren ist es allerdings üblich, die jeweiligen Elektromuskelstimulationselemente, welche auch als Elektroden bezeichnet werden, zu befeuchten, um eine günstige Einleitung des Stroms in den menschlichen Körper beziehungsweise in die entsprechenden Muskeln zu erreichen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sitzanlage sowie ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchen eine einfachere Elektromyostimulation des jeweiligen Sitzinsassen vorgenommen werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Sitzanlage mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Sitzanlage für ein Fahrzeug umfasst wenigstens einen Fahrzeugsitzplatz mit einem Sitzteil und einem Rückenlehnenteil, sowie wenigstens ein Elektromuskelstimulationselement einer Elektromuskelstimulationseinrichtung zur Elektromyostimulation des in dem Fahrzeugsitz Platz nehmenden Sitzinsassen.
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Erfindungsgemäß ist es hierbei vorgesehen, dass das wenigstens eine Elektromuskelstimulationselement als Trockenelektrode ausgebildet und im Bereich einer dem Sitzinsassen zugewandten Oberfläche der Sitzanlage angeordnet ist.
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Bei der Sitzanlage kann es sich insbesondere um einen einzelnen Fahrzeugsitz aber auch um eine Sitzbank eines Kraftwagens, insbesondere eines Personenkraftwagens, handeln. Allerdings sind auch andere Sitzanlagen denkbar, beispielsweise Einzelsitze oder Sitzbänke in Flugzeugen, Schienenfahrzeugen, Wasserfahrzeugen oder dergleichen. Auch der Einsatz einer derartigen Sitzanlage bei einem Zweirad, gegebenenfalls dann auch ohne Rückenlehnenteil, wäre denkbar. Die Anordnung des wenigstens einen Elektromuskelstimulationselements im Bereich einer dem Sitzinsassen zugewandten Oberfläche der Sitzanlage, also beispielsweise des Sitzteils oder des Rückenlehnenteils, ist dabei insbesondere in entsprechenden Polsterteilen vorgesehen. Gleichfalls können derartige Trockenelektroden auch innerhalb ungepolsterter Oberflächen der Sitzanlage, also Teilen des Fahrzeugsitzplatzes, vorgesehen sein. Auch die Integration derartiger Elektromuskelstimulationselemente in den Sicherheitsgurt ist denkbar.
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Neben unmittelbar zum jeweiligen Sitzplatz zugehörenden Teilen wie dem Sitzteil oder dem Rückenlehnenteil können die jeweiligen Elektromuskelstimulationselemente beziehungsweise Trockenelektroden auch im Bereich einer Kopf- oder Nackenstütze, oder beispielsweise einer Fuß- oder Wadenablage angeordnet sein. Außerdem können derartige Elektromuskelstimulationselemente beziehungsweise Trockenelektroden auch an Interieurteilen angeordnet sein, welche der Sitzanlage zugeordnet sind und zum jeweiligen Fahrzeugsitzplatz gehören, wie beispielsweise Armablagen, Lenkräder oder dergleichen Steuereinrichtung oder Tür- oder Seitenwandverkleidungselemente. Im Ergebnis soll jedenfalls erreicht werden, dass eine oder mehrere Oberflächen, welche dem Sitzinsassen zugewandt sind, mit entsprechenden Trockenelektroden als Elektromuskelstimulationselemente ausgestattet sind, um somit eine Elektromyostimulation des Sitzinsassen vorzunehmen.
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Dabei ist es ein Grundgedanke der vorliegenden Erfindung, entsprechende Trockenelektroden einzusetzen, welche durch einfache Kontaktierung eine besonders günstige Beaufschlagung des Sitzinsassen mit stimulierendem elektrischen Strom ermöglichen, ohne dass zuvor eine Befeuchtung der Elektroden beziehungsweise der Elektromuskelstimulationselemente erfolgen muss. Eine derartige Trockenelektrode kann beispielsweise aus einem elektrisch leitfähigen Polymer, insbesondere einem elektrisch Leitfähigen Silikon, gebildet sein, welches in einem entsprechenden Aufnahmeelement angeordnet ist. Dieses Aufnahmeelement kann beispielsweise ein Stoff, ein Kunststoff oder dergleichen sein. Gegebenenfalls kann dieser Stoff oder dergleichen auch Teil des Sitzbezugs des Fahrzeugsitzplatzes sein. Ein besonderer Vorteil derartiger Trockenelektroden ist es, dass hierdurch auch bei trockener Haut eine homogene Stromimpulsweiterleitung ohne Spannungsspitzen möglich ist. Anstelle eines elektrisch leitfähigen Silikons ist auch ein elektrisch leitfähiges Polyurethan oder dergleichen denkbar. Ebenso ist auch Naturmaterial denkbar, in welches beispielsweise eine Elektrode integriert ist.
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Gegebenenfalls kann ein derartiges Elektromuskelstimulationselement beziehungsweise eine solche Trockenelektrode auch im Bereich eines Sicherheitsgurts angeordnet sein.
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Vorteilhafterweise ist dabei das jeweilige Elektrostimulationselement beziehungswiese die jeweilige Trockenelektrode so im Bereich der Oberfläche des jeweiligen Bauelements des Fahrzeugsitzplatzes oder eines an diesen angrenzenden Interieurbauteils angeordnet, dass sich beim Einsitzen des Sitzinsassen zwangsläufig eine Kontaktierung ergibt. Hierbei ist es weiter vorteilhaft, wenn der auf den Sitzinsassen einwirkende Reizstrom in Abhängigkeit eines Kontakts des Sitzinsassen mit dem Elektromuskelstimulationselement gesteuert ist. Insbesondere bedeutet dies, dass vorzugsweise der Reizstrom ausgeschaltet ist beziehungsweise wird, wenn kein Kontakt zwischen dem Sitzinsassen und dem Elektromuskelstimulationselement beziehungsweise der Trockenelektrode gegeben ist, da dies zu entsprechenden Irritationen führen kann.
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In weiter Ausgestaltung der Erfindung ist das wenigstens eine Elektromuskelstimulationselement beziehungsweise die Trockenelektrode in einem Sitzbezug des Fahrzeugsitzplatzes integriert. Insbesondere ist der Sitzbezug dabei Teil eines Polsters, welches durch den Sitzbezug verkleidet ist. Auf diese Weise kann die Trockenelektrode besonders einfach in den Sitzbezug integriert werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann dabei das Elektromuskelstimulationselement beziehungsweise die Trockenelektrode beispielsweise entweder in einer Aussparung des Sitzbezugs oder aber unterseitig von einem durchgängigen Sitzbezug angeordnet sein. Ist die Trockenelektrode innerhalb einer Aussparung des Sitzbezugs angeordnet, so kann beispielsweise ein besonders günstiger Kontakt zum jeweiligen Sitzinsassen hergestellt werden. Ist die Trockenelektrode unterseitig des Sitzbezugs angeordnet, so kann dieser beispielsweise als Teil der Trockenelektrode ausgebildet sein beziehungsweise beispielsweise auch den Aufnahmeraum zur Aufnahme eines entsprechenden, elektrisch leitfähigen Polymers, beispielsweise eines Silikons oder eines Polyurethans, dienen.
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Weiterhin hat es sich als vorteilhaft gezeigt wenn das wenigstens eine Elektromuskelstimulationselement im Bereich des Sitzteils, des Rückenlehnenteils, einer Kopf- oder Nackenstütze, einer Sicherheitsgurteinrichtung und/oder einer Fuß- oder Wadenablage angeordnet ist. Je nach Anordnung des Elektromuskelstimulationselements beziehungsweise der Trockenelektrode können demzufolge unterschiedliche Körperpartien und dortige Muskeln mit entsprechendem Reizstrom beaufschlagt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das wenigstens eine Elektromuskelstimulationselement in ein an den Fahrzeugsitzplatz angrenzendes Interieurteil, insbesondere eine Armablage, ein Lenkrad oder dergleichen Steuerungseinrichtung oder ein Tür- oder Seitwandverkleidungselement integriert ist. Durch Integration einer jeweiligen Trockenelektrode in eines dieser an den Fahrzeugsitzplatz angrenzenden und ebenfalls zur Sitzanlage gehörenden Interieurteile können außerdem weitere Körperregionen mit Reizstrom beaufschlagt werden.
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Als weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, dass die Elektromuskelstimulationseinrichtung in Abhängigkeit von Informationen einer der Sitzanlage zugeordneten Sitzbelegungserkennungseinrichtung und/oder Sitzpositionserkennungseinrichtung steuerbar ist. In Abhängigkeit einer jeweiligen Sitzbelegung beziehungsweise Sitzposition eines Sitzinsassen können demzufolge jeweilige Reizströme erzeugt werden, beispielsweise um einen Sitzinsassen in einer entsprechenden Sitzposition innerhalb des Fahrzeugsitzplatzes zu positionieren.
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In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Elektromuskelstimulationseinrichtung in Abhängigkeit von fahrdynamischen Informationen des Kraftwagens steuerbar ist beziehungsweise gesteuert wird. Hierdurch kann beispielsweise bei Kurvenfahrten eine optimale Positionierung des Sitzinsassen im Fahrzeugsitz erreicht werden.
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Die vorstehend im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Sitzanlage beschriebenen Vorteile gelten in ebensolcher Weise für das Verfahren zum Betreiben einer derartigen Sitzanlage. Hierbei ist es des Weiteren insbesondere erfindungsgemäß vorgesehen, dass ein mittels des Elektromuskelstimulationselements auf den Sitzinsassen einwirkender Reizstrom in Abhängigkeit eines Kontakts des Sitzinsassen mit dem Elektromuskelstimulationselement gesteuert wird. Es hat sich nämlich gezeigt, dass eine Kontaktierung des Sitzinsassen bei bereits angelegtem Reizstrom für den Sitzinsassen entsprechend unangenehm sein kann, sodass insbesondere gesteuert werden soll, dass ein derartiger Reizstrom erst dann anliegt, wenn ein tatsächlicher Kontakt zwischen dem Sitzinsassen und dem Elektromuskelstimulationselement beziehungsweise der Trockenelektrode gegeben ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar.
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Die Erfindung wird nun anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Die einzige Figur zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine Sitzanlage für einen Fahrzeugsitz eines Personenkraftwagens mit einem einzelnen Fahrzeugsitz beziehungsweise Fahrzeugsitzplatz, welcher ein Sitzteil und ein Rückenlehnenteil umfasst sowie eine Mehrzahl von Elektromuskelstimulationselement in Form von Trockenelektroden einer Elektromuskelstimulationseinrichtung, mittels welcher unterschiedliche Körperregionen des Sitzinsassen mit Reizstrom beaufschlagbar sind.
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Von einer Sitzanlage für ein Fahrzeug, vorliegend in Form eines Personenkraftwagens, ist im vorliegenden Fall ein Fahrzeugsitzplatz 1 in Form eines Einzelsitzes dargestellt. Der Fahrzeugsitzplatz 1 umfasst hierbei ein Sitzteil 2 und ein Rückenlehnenteil 3, an welchem außerdem eine Kopfstütze 4 gehalten ist. Das Sitzteil 2 und somit der gesamte Fahrzeugsitz 1 sind mit einem Sitzuntergestell 5 auf Sitzverstellschienen 6 gelagert und somit längsverstellbar.
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Der jeweilige Fahrzeugsitzplatz 1 kann nicht nur - wie hier dargestellt - ein Einzelsitz sein, sondern beispielsweise auch Teil einer Sitzbank oder dergleichen. Ebenfalls ist die vorliegend beschriebene Sitzanlage nicht auf Kraftwagen begrenzt, sondern kann als Einzelsitze oder Sitzbänke auch bei anderen Fahrzeugen, beispielsweise Flugzeugen, Schienen- oder Wasserfahrzeugen zum Einsatz kommen.
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Zur Sitzanlage gehört vorliegend nicht nur der entsprechende Fahrzeugsitzplatz 1, sondern auch eine zugehörige Sicherheitsgurteinrichtung 7 mit einem schematisch und gestrichelt angedeuteten Brustgurt 8 sowie einem Gurtschluss 9.
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Ebenfalls zur Sitzanlage zählen vorliegend jeweilige, an den Fahrzeugsitzplatz 1 angrenzende Interieurbauteile wie beispielsweise eine Armablage 10 einer Mittelkonsole des Kraftwagens, ein Lenkrad 11 oder dergleichen Steuereinrichtung sowie beispielsweise auch ein nicht erkennbares Tür- oder Seitenwandverkleidungselement einer Tür beziehungsweise Seitenwand des Kraftwagens, welcher in eine weitere Armablage oder dergleichen integriert ist.
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Zur Sitzanlage gehört des Weiteren eine Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 mit einer Mehrzahl von im Weiteren noch näher beschriebenen Elektromuskelstimulationselementen zur Elektromyostimulation eines im Fahrzeugsitzplatz 1 einsitzenden Sitzinsassen.
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Die Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 umfasst dabei im vorliegenden Fall eine Mehrzahl von Elektromuskelstimulationselementen 13 im Bereich des Sitzteils, einen Mehrzahl von Elektromuskelstimulationselementen 14 im Bereich des Rückenlehnenteils 3, beispielsweise ein Elektromuskelstimulationselement 15 im Bereich der Kopfstützte 4, mehrere, symbolisch angedeutete Elektromuskelstimulationselemente 16 im Bereich des Brustgurts 8 der Sicherheitsgurteinrichtung 7, mehrere Elektromuskelstimulationselemente 17 im Bereich der Armablage 10 der Mittelkonsole sowie jeweilige Elektromuskelstimulationselemente 18 im Bereich des Lenkrads 11.
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Hierbei ist zunächst festzuhalten, dass es sich bei all diesen Elektromuskelstimulationselementen um Trockenelektroden handelt, welche demzufolge nicht befeuchtet sein müssen, um einen hinreichenden Kontakt mit einer entsprechenden Körperregion des Sitzinsassen herzustellen, damit insbesondere ein elektrischer Reizstrom der Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 in entsprechende Körperregionen und zugehörigen Muskeln des Sitzinsassen eingeleitet werden können. Derartige Trockenelektroden können beispielsweise durch elektrisch leitfähige Polymere, insbesondere elektrisch leitfähige Silikone oder elektrisch leitfähiges Polyurethan, gebildet werden, welche im Aufnahmeraum, beispielsweise einem entsprechenden Pad (Engl.: Kissen) angeordnet sind.
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Die Trockenelektroden 14, 15 können dabei insbesondere in jeweilige Polster des Sitzteils 2, des Rückenlehnenteils 3 beziehungsweise der Kopfstütze 4 integriert sein. Hierbei ist es beispielsweise vorgesehen, dass ein jeweiliger Sitzbezug 18 des Sitzteils 2, des Rückenlehnenteils 3 oder der Kopfstütze 4 eine entsprechende Aussparung 20 aufweist, in welcher die jeweilige Trockenelektrode 13, 14, 15 angeordnet ist. In diesem Fall bildet dann die jeweilige Trockenelektrode 13, 14, 15 einen Teil einer Oberfläche 21, welcher den Sitzinsassen zugewandt ist beziehungsweise beim Einsitzen des Sitzinsassen durch diesen berührt wird. Alternativ hierzu kann die jeweilige Trockenelektrode 13, 14, 15 auch durch den Sitzbezug 19 begrenzt sein, welcher seinerseits die den Sitzinsassen zugewandte Oberfläche des Fahrzeugsitzplatzes 1 bildet und demzufolge dann für eine Kontaktierung der jeweiligen Trockenelektrode 13, 14, 15 mit dem Sitzinsassen sorgt.
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Es ist klar, dass die Trockenelektroden auch an andere Stelle des Fahrzeugsitzplatzes 1 angeordnet sein können, beispielsweise in jeweiligen Seitenwangen des Sitzteils 2 oder des Rückenlehnenteils 3 oder beispielsweise auch in anderen Teilen des Fahrzeugsitzplatzes 1 wie beispielsweise jeweilige Fuß- oder Wadenablagen oder dergleichen.
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Die Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 umfasst vorliegend beispielhaft ein Steuergerät 22, welches beispielsweise in den jeweiligen Fahrzeugsitz 1 integriert ist oder aber auch an anderer Stelle angeordnet sein kann. Gegebenenfalls kann auch ein Fahrzeugsteuergerät zur Steuerung der Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 herangezogen werden.
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Auch die in angrenzenden Interieurbauteilen integrierten Elektromuskelstimulationselemente 16, 17, 18 sind über dieses Steuergerät 22 steuerbar. Diese, ebenfalls als Trockenelektroden ausgebildeten Elektromuskelstimulationselemente 13, 17, 18 sind ebenfalls in jeweiligen Aussparungen der entsprechenden Interieurbauteile, beispielsweise der Armablage 10 oder des Lenkrads 11, integriert. Natürlich können die jeweiligen Elektromuskelstimulationselemente 16, 17, 18 auch von einem entsprechend leitfähigen Bezug überdeckt sein.
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Zur Sitzanlage gehört außerdem eine schematisch angedeutete Sitzbelegungserkennungseinrichtung 23 und/oder Sitzpositionserkennungseinrichtung 24, mittels welchen beispielsweise durch eine entsprechende Matte 23 eine entsprechende Sitzbelegung beziehungsweise mittels beispielsweise einer Kamera eine entsprechende Sitzposition erkannt werden kann.
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Schließlich gehört zur vorliegenden Sitzanlage auch eine in dem Fahrzeugsitzplatz 1 beziehungsweise dem Einzelsitz integrierte Massageeinrichtung 25, bei welcher beispielsweise entsprechende Massageelemente, Rollen oder dergleichen aktorisch ausgefahren oder in ähnlicher Weise bewegt werden können, um dem Sitzinsassen ein Sitzmassageprogramm bereitstellen zu können.
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Mittels der beschriebenen Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 können eine Vielzahl von Funktionen auf Basis einer Elektromyostimulation des Sitzinsassen durchgeführt werden. Zum einen ist es beispielsweise möglich, mittels der Massageeinrichtung 25 an dem Sitzinsassen ein Massageprogramm durchzuführen. Zudem ist es denkbar, bei einem derartigen, durch die Massageeinrichtung 25 durchgeführten Massageprogramm gezielt Muskelgruppen beispielsweise im Rücken des Sitzinsassen durch entsprechende Aktivierung der Elektromuskelstimulationselemente 15 anspannen zu lassen, und den Körper während des mechanischen Massagevorgangs mittels der durch die Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 verursachten Anspannung der Muskeln des Sitzinsassen diesen in den Fahrzeugsitz zu drücken. Über die Kombination der Massageeinrichtung 25 mit der Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 ist demzufolge eine besonders effektive, intensive Massage ohne Ausweichen des Körpers möglich. Zusätzlich werden sowohl über den mechanischen Massagereiz als auch die Anspannung der Muskulatur in Folge des elektrischen Reizstroms unterschiedliche Massageformen möglich, nämlich beispielsweise entspannend, vitalisierend oder trainierend. Natürlich können beide Systeme sowohl Synchron als auch unabhängig voneinander betrieben werden. So ist es beispielsweise auch denkbar, alleine mittels der Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 ein entsprechendes Massage- oder Trainingsprogramm für die Fahrzeugsitzinsassen bereitzustellen.
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Überdies sind auch eine Vielzahl anderer Funktionen mittels der Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 beziehungsweise durch Beaufschlagen des Sitzinsassen mit jeweiligen Reizströmen über die Elektromuskelstimulationselemente 13 - 19 zu erreichen. So ist es beispielsweise denkbar, ein beispielsweise mittels der Sitzbelegungserkennungseinrichtung 23 oder der Sitzpositionserkennungseinrichtung 24 eine entsprechende Belegung und Position des Sitzinsassen zu erkennen, und diese durch Anlegen entsprechender Reizströme gezielt zu beeinflussen. Dies kann beispielsweise zur Unfallvorbereitung bei einem bevorstehenden Unfall dienen oder beispielsweise auch zur Verbesserung der Position des Sitzinsassen bei Kurvenfahrten, wobei hierbei beispielsweise kurveninnere oder kurvenäußere Muskelpartien des Sitzinsassen entsprechend mit Reizstrom beaufschlagt und somit angespannt werden.
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Von großer Bedeutung ist es hierbei, dass der mittels der jeweiligen Elektromuskelstimulationselemente 13 - 18 auf den Sitzinsassen einwirkende Reizstrom in Abhängigkeit eines Kontakts des Sitzinsassen mit den entsprechenden Elektromuskelstimulationselementen 13 - 18 steuerbar ist beziehungsweise gesteuert wird. Hierbei ist insbesondere zu berücksichtigen, dass ein entsprechender Reizstrom nur dann angelegt wird, wenn sich die entsprechende Körperpartie tatsächlich in Kontakt mit dem jeweiligen Elektromuskelstimulationselement 13 - 18 befindet, da andernfalls unerwünschte Irritationen, Stromschläge oder dergleichen erfolgen können.
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Mittels der Elektromuskelstimulationseinrichtung 12 sind beispielsweise unterschiedliche Reizströme einstellbar, beispielsweise kontinuierlich ansteigend und dann abbrechend, oder aber in Intervallen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitzplatz
- 2
- Sitzteil
- 3
- Rückenlehnenteil
- 4
- Kopfstütze
- 5
- Sitzuntergestell
- 6
- Sitzverstellschiene
- 7
- Sicherheitsgurteinrichtung
- 8
- Brustgurt
- 9
- Gurtschluss
- 10
- Armablage
- 11
- Lenkrad
- 12
- Elektromuskelstimulationseinrichtung
- 12
- Elektromuskelstimulationseinrichtung
- 13
- Elektromuskelstimulationselement
- 14
- Elektromuskelstimulationselement
- 15
- Elektromuskelstimulationselement
- 16
- Elektromuskelstimulationselement
- 17
- Elektromuskelstimulationselement
- 18
- Elektromuskelstimulationselement
- 19
- Sitzbezug
- 20
- Aussparung
- 21
- Oberfläche
- 22
- Steuergerät
- 23
- Sitzbelegungserkennungseinrichtung
- 24
- Sitzpositionserkennungseinrichtung
- 25
- Massageeinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017221456 A1 [0002]