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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Interieurbauteil für Fahrzeuge. Das Interieurbauteil weist eine Dekorschicht, einen Träger und einen Airbag-Halter auf. Vorzugsweise besteht der Träger aus Naturfasern, die mit einer Kunststoffmatrix vermischt sein können. Der Träger ist stoffschlüssig mit dem Airbag-Halter verbunden und zwischen der Dekorschicht und dem Airbag-Halter vorgesehen. Der Airbag-Halter weist zumindest im Bereich der Verbindung mit dem Träger einen geringeren Verformungswiderstand auf als der Träger.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Interieurbauteils für Fahrzeuge.
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Stand der Technik
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Aus dem Stand der Technik sind Interieurbauteile für Fahrzeuge bekannt, die eine Dekorschicht, einen Träger und einen Airbag-Halter aufweisen. Wenn das Interieurbauteil in einem Fahrzeug verbaut ist, ist für einen Fahrzeuginsassen ausschließlich die Dekorschicht sichtbar. Bei den bekannten Interieurbauteilen sind der Airbag-Halter und der Träger regelmäßig über Schweißrippen miteinander verbunden. Die Schweißrippen können so am Träger vorgesehen sein, insbesondere angespritzt sein, dass die Schweißrippen den Airbag-Halter vom Träger beabstanden. Die Schweißrippen können entweder am Träger (HE-Schweißen) oder am Airbag-Halter (IR-Schweißen/Reibschweißen) angebracht sein. Die Beabstandung bewirkt, dass die Kontur des Airbag-Halters nicht durch den Träger und die Dekorschicht hindurchdrücken kann und dadurch für einen Fahrzeuginsassen unsichtbar bleibt. Die bekannten Interieurbauteile haben den Nachteil, dass zur Herstellung der Interieurbauteile eine Vielzahl von Verfahrensschritten notwendig sind und ein gesteigerter Materialbedarf vorliegt.
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Beschreibung der Erfindung
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Ausgehend von dem oben aufgeführten Stand der Technik ist es eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Interieurbauteil anzugeben, welches die oben genannten Probleme und Nachteile des Standes der Technik ausräumt. Insbesondere ist es eine erste Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Interieurbauteil für Fahrzeuge anzugeben, das einfach und kostengünstig herzustellen ist, sowie ein geringes Eigengewicht aufweist. Eine zweite Aufgabe der Erfindung ist es, ein Herstellungsverfahren für ein solches Interieurbauteil anzugeben.
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Die erste Aufgabe wird mit einem Interieurbauteil gemäß Anspruch 1 gelöst. Die zweite Aufgabe wird mit einem Herstellungsverfahren gemäß Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, ein Interieurbauteil für Fahrzeuge anzugeben, das eine Dekorschicht, einen Träger und einen Airbag-Halter umfasst. Vorzugsweise ist die Dekorschicht, insbesondere nur die Dekorschicht, für einen Fahrzeuginsassen sichtbar, wenn das Interieurbauteil in einem Fahrzeug verbaut ist. Der Träger ist erfindungsgemäß zwischen der Dekorschicht und dem Airbag-Halter angeordnet. Vorzugsweise ist das Interieurbauteil über den Träger mit dem Fahrzeug verbindbar. Der Träger kann beispielsweise aus Naturfasern bestehen oder zumindest Bestandteile von Naturfasern aufweisen. Über den Airbag-Halter kann insbesondere ein Airbag des Fahrzeugs mit dem Interieurbauteil verbunden werden. Der Airbag-Halter bildet einen Schusskanal für ein Aufprallkissen des Airbags. Vorzugsweise ist der Airbag-Halter als Befestigungseinrichtung für ein Airbag-Modul, insbesondere einen Airbag, ausgebildet.
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Erfindungsgemäß sind der Träger und der Airbag-Halter in einem Verbindungsbereich stoffschlüssig miteinander verbunden. Zumindest im Verbindungsbereich weist der Airbag-Halter einen geringeren Verformungswiderstand auf als der Träger. Dies bedeutet umgekehrt, dass der Träger im Verbindungsbereich einen größeren Verformungswiderstand als der Airbag-Halter aufweisen kann. Beispielsweise kann der Airbag-Halter im Verbindungsbereich weicher bzw. nachgiebiger sein als der Träger.
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Der Verformungswiderstand eines Körpers bestimmt sich im Sinne dieser Erfindung aus einer Kraft, die der entsprechende Körper einer auf den Körper wirkenden äußeren Kraft entgegensetzt. Beispielsweise setzt der Airbag-Halter zumindest im Verbindungsbereich einer auf den Airbag-Halter wirkendenden normierten äußeren Kraft eine geringere Kraft entgegen als der Träger, wenn die gleiche normierte äußere Kraft im Verbindungsbereich auf den Träger wirkt.
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Das erfindungsgemäße Interieurbauteil bewirkt vorteilhafterweise, dass der Airbag-Halter durch den geringeren Verformungswiderstand direkt bzw. unmittelbar mit dem Träger verbunden werden kann, ohne dass sich die Konturen des Airbag-Halters durch den Träger und die Dekorschicht hindurchdrücken. Dies hat den Vorteil, dass auch bei einer direkten und unmittelbaren Verbindung zwischen dem Träger und dem Airbag-Halter die Konturen des Airbag-Halters für einen Fahrzeuginsassen unsichtbar bleibt. Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße Interieurbauteil den Vorteil, dass durch die Flexibilität des Airbag-Halters beim Fügen, insbesondere beim Infrarotschweißen, Vibrationsschweißen und/oder Heizelementschweißen, weniger Schweißdruck benötigt wird. Auch dies wirkt sich dahingehend vorteilhaft aus, dass sich die Konturen des Airbag-Halters auf der Dekorschicht nicht abzeichnen können.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Interieurbauteils ist der Airbag-Halter unmittelbar, insbesondere flächig, mit dem Träger verschweißt. Bei der beispielhaften flächigen Verbindung zwischen Träger und Airbag-Halter müssen am Träger und/oder am Airbag-Halter keine Schweißrippen oder Vorsprünge vorgesehen werden, damit der Träger beabstandet vom Airbag-Halter mit dem Airbag-Halter verschweißt werden kann. Dies hat den Vorteil, dass im Rahmen der Herstellung Material und zusätzliche Verfahrensschritte eingespart werden können, ohne dass die Funktionalität und/oder die Optik des Interieurbauteils negativ beeinflusst wird.
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Alternativ können am Träger und/oder am Airbag-Halter Schweißrippen oder Vorsprünge vorgesehen sein. Vorzugsweise ist der Airbag-Halter mit Schweißrippen versehen. Aufgrund des geringeren Verformungswiderstandes des Airbag-Halters im Verbindungsbereich zeichnen sich vorteilhafterweise auch die Konturen der Schweißrippen nicht auf der Dekorschicht ab. Die Schweißrippen haben den Vorteil, dass durch die Schweißrippen der Wärmeeintrag beim Verschweißen weiter reduziert werden kann.
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Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des Interieurbauteils, ist der geringere Verformungswiderstand des Airbag-Halters im Wesentlichen materialbedingt. Beispielsweise kann der Airbag-Halter zumindest im Verbindungsbereich ein nachgiebigeres und/oder weicheres Material als der Träger aufweisen. Vorteilhafterweise hat der Airbag-Halter im Verbindungsbereich einen Biege E-Modul von maximal 30% des Biege E-Moduls, den der Airbag-Halter außerhalb des Verbindungsbereichs aufweist. Beispielsweise hat der Airbag-Halter im Verbindungsbereich einen Biege E-Modul von maximal 30% des Biege E-Moduls, den ein herkömmlicher Schusskanal aus Thermoplast aufweist.
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Der materialbedingte geringere Verformungswiderstand hat den Vorteil, dass trotz geänderter Materialeigenschaften die konstruktiven Abmaße des Airbag-Halters beibehalten werden können. Der Begriff „im Wesentlichen“ ist in diesem Kontext dahingehend zu verstehen, dass neben den Materialeigenschaften keine weiteren konstruktiven Eigenarten, wie beispielsweise Nuten, Bohrungen oder reduzierte Materialdicken, zum verringerten Verformungswiderstand beitragen. Vorzugsweise ist der geringere Verformungswiderstand des Airbag-Halters nicht strukturbedingt. Das heißt, dass der geringere Verformungswiderstand beispielsweise nicht durch eine dünnere Konstruktionsweise bedingt ist.
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Alternativ kann der geringere Verformungswiderstand des Airbag-Halters material- und strukturbedingt sein. Beispielsweise kann der Airbag-Halter zumindest im Verbindungsbereich ein nachgiebigeres und/oder weicheres Material als der Träger aufweisen, wobei zusätzlich die Materialstärke des Airbag-Halters dünner ausgebildet sein kann als die Materialstärke des Trägers. Bevorzugt ist die Materialstärke des Trägers dünner ausgebildet als die Materialstärke des Airbag-Halters.
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Der Airbag-Halter kann bei einer beispielhaften Weiterbildung zumindest im Verbindungsbereich aus einem Material bestehen, das thermoplastische Polyolefine aufweist. Beispielsweise kann das Material eine Harzmischung aus Polypropylen, unvernetztem EPDM-Kautschuk und Polyethylen aufweisen.
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Davon unabhängig kann der Träger aus einem Material bestehen, das Naturfasern aufweist. Unter dem Begriff „Naturfasern“ werden im folgenden Fasern verstanden, die von natürlichen Quellen, wie beispielsweise Pflanzen, Tieren oder Mineralien, stammen und sich ohne weitere chemische Umwandlungsreaktionen direkt einsetzen lassen. Die Verwendung von Naturfasern hat den Vorteil, dass der Träger umweltfreundlicher hergestellt werden kann. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn Naturfasern aus nachwachsenden Rohstoffen verwendet werden. Bei der Verwendung von leichten Naturfasern kann der Träger vorteilhafterweise als Leichtbauteil ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass das Gesamtgewicht des Interieurbauteils reduziert wird.
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Bei einer beispielhaften Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform können die Naturfasern in einem thermoplastischen Kunststoff eingelassen sein. Vorzugsweise sind die Naturfasern von thermoplastischen Kunststoff umspritzt. Bei dem thermoplastischen Kunststoff kann es sich beispielsweise um Polypropylen handeln. Die Verwendung eines thermoplastischen Kunststoffs bietet den Vorteil, dass der Träger einfach hergestellt werden kann und/oder eine größere Biegesteifigkeit aufweist. Insbesondere der Verformungswiderstand des Trägers kann durch die Verwendung von einem thermoplastischen Kunststoff erhöht werden.
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Der Airbag-Halter kann einen Verbindungsabschnitt aufweisen. Vorzugsweise ist der Verbindungsabschnitt der Abschnitt des Airbag-Halters, der im Verbindungsbereich angeordnet und mit dem Träger verbunden ist.
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Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform kann der Airbag-Halter einen Halteabschnitt aufweisen. Der Halteabschnitt ist vorzugsweise dafür ausgebildet, mit einem Airbag verbunden zu werden. Beispielsweise kann der Halteabschnitt form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Airbag verbindbar sein.
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Der Airbag-Halter kann einen Beabstandungsabschnitt aufweisen. Der Beabstandungsabschnitt kann dazu ausgebildet sein, den Airbag vom Träger zu beabstanden. Vorzugsweise formt der Beabstandungsabschnitt den Schusskanal. Alternativ oder zusätzlich kann der Verbindungsabschnitt über den Beabstandungsabschnitt mit dem Halteabschnitt verbunden sein.
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Bei einer beispielhaften Weiterbildung kann der Airbag-Halter des Interieurbauteils verschiedene Materialien umfassen. Beispielsweise kann der Airbag-Halter ein erstes Material und ein zweites Material aufweisen, insbesondere aus einem ersten und einem zweiten Material bestehen. Vorzugsweise ist das erste Material nachgiebiger bzw. weicher als das zweite Material. Das heißt, dass das erste Material einen geringeren Verformungswiderstand als das zweite Material haben kann. Beispielsweise kann das erste Material aus einem thermoplastischen Polyolefin und das zweite Material aus einem Thermoplast, insbesondere aus Polypropylen, bestehen.
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Das erste Material ist bevorzugt im Verbindungsbereich, insbesondere im Verbindungsabschnitt des Airbag-Halters, vorgesehen. Das zweite Material kann im Halteabschnitt des Airbag-Halters vorgesehen sein. Dies bewirkt vorteilhafterweise, dass der Airbag-Halter im Haltebereich die notwendige Steifigkeit und im Verbindungsbereich den kleinstmöglichen Verformungswiderstand aufweist.
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Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform sind der Airbag-Halter, der Träger und die Dekorschicht dazu ausgebildet, im Verbindungsbereich von einem Aufprallkissen eines Airbags durchschlagen werden zu können. Beispielsweise werden der Airbag-Halter, der Träger und die Dekorschicht von einem Aufprallkissen eines Airbags durchschlagen, wenn der Airbag auslöst bzw. ausgelöst hat. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn es zu einem Auffahrunfall mit dem Fahrzeug kommt, in welches das Interieurbauteil verbaut ist.
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Bei einer beispielhaften Weiterbildung kann/können der Träger und/oder der Airbag-Halter im Verbindungsbereich eine Sollbruchstelle aufweisen. Beispielsweise platzt/platzen der Träger und/oder der Airbag-Halter an der Sollbruchstelle auf, wenn sie vom Aufprallkissen des Airbags durchschlagen werden. Vorzugsweise umfasst der Träger im Verbindungsabschnitt eine Sollbruchstelle. Der Airbag-Halter kann im Verbindungsabschnitt Sollbruchstelle und/oder eine Ausnehmung aufweisen.
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Der durch den Airbag-Halter, insbesondere durch den Beabstandungsabschnitt des Airbag-Halters, gebildete Schusskanal ist vorzugsweise dazu ausgebildet, dass Aufprallkissen des Airbags in Richtung des Verbindungsbereiches zu führen. Dies hat den Vorteil, dass das Aufprallkissen an einer vordefinierten Stelle des Interieurbauteils aus dem Interieurbauteil, insbesondere aus der Dekorschicht, austritt. Die vordefinierte Stelle ist vorzugsweise im Verbindungsbereich vorgesehen.
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Der Airbag-Halter umfasst bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des Interieurbauteils zumindest ein Scharnier, vorzugsweise zwei Scharniere. Das Scharnier ist bevorzugt dazu ausgebildet, dass der Airbag-Halter über das Scharnier aufklappen kann, wenn der Airbag ausgelöst wird. Vorteilhafterweise weist das Scharnier das gleiche Material auf, wie der Airbag-Halter im Verbindungsbereich. Das Scharnier kann aus dem gleichen Material bestehen, wie der Airbag-Halter im Verbindungsbereich. Dies bewirkt vorteilhafterweise, dass der Airbag-Halter beim Auslösen des Airbags leichter aufklappen kann. Durch den geringen Verformungswiderstand des Airbag-Halters an den Scharnieren, kann die Flexibilität der Scharniere erhöht werden. Dies hat den Vorteil, dass ein Aufprallkissen des ausgelösten Airbags leichter in den Innenraum des Fahrzeugs gelangen kann, indem das Interieurbauteil eingebaut ist.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Interieurbauteils gemäß den obigen Ausführungen. Vorzugsweise werden bei dem Herstellungsverfahren der Träger und der Airbag-Halter im Verbindungsbereich durch Infrarotschweißen, Vibrationsschweißen und/oder Heizelementschweißen miteinander verschweißt. Dies hat den Vorteil, dass die Fügung zwischen Träger und Airbag-Halter unter einer möglichst geringen thermischen Last erfolgt. Dadurch können ungewünschte Verformungen des Trägers und/oder der Dekorschicht vermieden werden.
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Figurenliste
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Die oben beschriebenen, unterschiedlichen und beispielhaften Merkmale können erfindungsgemäß miteinander kombiniert werden, soweit dies technisch sinnvoll und geeignet ist. Weitere Merkmale, Vorteile und Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Innenausstattungsteils und anhand der Figuren. Es zeigen:
- 1 eine Schnittansicht eines Interieurbauteils gemäß eines Ausführungsbeispiels; und
- 2 die Schnittansicht des Ausführungsbeispiels gemäß 1, wobei ein Airbag mit dem Interieurbauteil verbunden ist.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Interieurbauteils 1 für ein Fahrzeug in einer Schnittansicht. Das Interieurbauteil 1 umfasst eine Dekorschicht 2, einen Träger 3 und einen Airbag-Halter 6.
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Der Träger 3 ist zwischen der Dekorschicht 2 und dem Airbag-Halter 6 angeordnet. Für einen Fahrzeuginsassen ist lediglich die Dekorschicht 2 sichtbar, wenn das Interieurbauteil in einem Fahrzeug verbaut ist. Bei der Dekorschicht 2 kann es sich beispielsweise um Leder, Kunstleder, Alcantara oder eine Kunststoffschicht handeln. Alternativ oder zusätzlich kann die Dekorschicht 2 eine Textiloberfläche aufweisen. Die Dekorschicht 2 ist auf einer ersten Oberfläche 4 des Trägers 3 angeordnet. Beispielsweise kann die Dekorschicht 2 auf der ersten Oberfläche 4 aufgeklebt sein.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Träger 3 aus einem Material, welches eine Mischung aus Naturfasern und einem thermoplastischen Kunststoff, beispielsweise Polypropylen, umfasst. Vorzugsweise sind die Naturfasern in dem thermoplastischen Kunststoff eingefasst bzw. vom thermoplastischen Kunststoff umspritzt.
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Der Träger 3 weist eine der ersten Oberfläche 4 gegenüberliegende zweite Oberfläche 5 auf. In einem Abschnitt der zweiten Oberfläche 5 ist der Träger 3 mit dem Airbag-Halter 6 verbunden, insbesondere stoffschüssig mit dem Airbag-Halter 6 verbunden. Der Bereich, in dem der Träger 3 mit dem Airbag-Halter 6 verbunden ist, wird im Folgenden als Verbindungsbereich 11 bezeichnet. Vorzugsweise sind der Träger 3 und der Airbag-Halter 6 im Verbindungsbereich 11 durch Infrarotschweißen und/oder Vibrationsschweißen unmittelbar miteinander verschweißt. Das heißt, dass zwischen dem Träger 3 und dem Airbag-Halter 6 keine weiteren Bauteile, wie beispielsweise Schweißrippen, vorgesehen sind.
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Der Airbag-Halter 6 ist in dem in 1 dargestellten Ausführungsbeispiel so geformt, dass der Airbag-Halter 6 einen Schusskanal 7 bildet. Hinsichtlich der Funktionalität des Schusskanals 7 wird auf die Beschreibung von 2 verwiesen. Der Airbag-Halter 6 umfasst einen Verbindungsabschnitt 8, einen Beabstandungsabschnitt 9 und einen in 2 gezeigten Halteabschnitt 10.
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Der Verbindungsabschnitt 8 erstreckt sich im Wesentlichen im gesamten Verbindungsbereich 11. Der Airbag-Halter 6 weist zumindest in Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8, eine geringeren Verformungswiderstand als der Träger 3 auf. Das heißt, dass der Airbag-Halter 6 zumindest im Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8, weicher ist als der Träger 3. Vorzugsweise ist dies dadurch bedingt, dass der Airbag-Halter 6 zumindest im Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8, aus einem weicheren Material besteht, als der Träger 3. Zumindest im Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8, besteht der Airbag-Halter 6 aus einem Material, dass thermoplastische Polyolefine, beispielsweise eine Harzmischung aus Polypropylen, unvernetztem EPDM-Kautschuk und Polyethylen, aufweist.
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Im Verbindungsabschnitt 8 weist der Airbag-Halter 6 eine Sollbruchstelle 15 auf. Die Sollbruchstelle 15 ist dazu ausgebildet, dass der Airbag-Halter 6 an der Sollbruchstelle 15 aufbricht, wenn beispielsweise ein mit dem Airbag-Halter 6 verbundener Airbag auslöst.
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Der Beabstandungsabschnitt 9 des Airbag-Halters 6 ist dazu ausgebildet, einen in 1 nicht dargestellten Airbag vom Träger 3 zu beabstanden. Gleichzeitig formt der Beabstandungsabschnitt 9 den Schusskanal 7. Über den Beabstandungsabschnitt 9 ist der Verbindungsabschnitt 8 mit dem Halteabschnitt 10 verbunden.
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2 zeigt das Ausführungsbeispiel des Interieurbauteils 1 gemäß 1, wobei ein Airbag 12 über den Airbag-Halter 6 mit dem Interieurbauteil 1 verbunden ist.
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Der Airbag 12 ist am Halteabschnitt 10 des Airbag-Halters 6 angeordnet. Wie in 2 gezeigt ist der Airbag 12 über eine erste Verbindung 13 (links) und eine zweite Verbindung 14 (rechts) mit dem Halteabschnitt 10 verbunden. Bei der ersten Verbindung 13 handelt es sich um eine kraftschlüssige Verbindung 13, insbesondere um eine Schraubverbindung 13. Bei der zweiten Verbindung 14 handelt es sich um eine formschlüssige Verbindung 14, insbesondere um eine Klick- bzw. Schnappverbindung 14. Bei alternativen Ausführungsbeispielen ist es denkbar, dass der Airbag 12 ausschließlich form-, kraft-, oder stoffschlüssig mit dem Airbag-Halter 6, insbesondere dem Halteabschnitt 10, verbunden ist.
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Der Airbag-Halter 6 besteht im Halteabschnitt 10 aus einem Material, das sich vom Material im Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8, unterscheidet. Vorzugsweise weist das Material im Halteabschnitt 10 einen größeren Verformungswiderstand auf als das Material im Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8. Das heißt, dass das Material des Airbag-Halters 6 im Verbindungsbereich 11, insbesondere im Verbindungsabschnitt 8, nachgiebiger ist als das Material im Halteabschnitt 10.
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Die Verbindungsabschnitte 8 des Airbag-Halters 6 sind nahe dem Beabstandungsabschnitt 9 schlaufenförmig ausgebildet. Durch die Schlaufenform bilden die Verbindungsabschnitte 8 an den Schlaufen Scharniere. Die Scharniere ermöglichen ein leichtgängiges Aufklappen des Airbag-Halters 6, wenn der Airbag 12 ausgelöst wird.
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Wie in 2 dargestellt, bildet der Airbag-Halter 6, insbesondere der Beabstandungsabschnitt 9, den Schusskanal 7. Der Schusskanal 7 dient zur Führung eines Aufprallkissens des Airbags 12.
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Sobald der Airbag 12 auslöst, beispielsweise bei einem Auffahrunfall, stößt der Airbag 12 ein Aufprallkissen aus. Dabei wird das Aufprallkissen vom Airbag 12 in den Schusskanal 7 ausgestoßen. Über den Schusskanal 7 wird das Aufprallkissen in Richtung des Verbindungsbereichs 11, insbesondere in Richtung des Verbindungsabschnitts 8 und der Sollbruchstelle 15, geführt. Sobald das Aufprallkissen auf die Sollbruchstelle 15 trifft, wird der Airbag-Halter 6 an der Sollbruchstelle 15 vom Aufprallkissen durchbrochen. Dabei reißen auch der darüber liegende Träger 3 und die Dekorschicht 2 an entsprechender Stelle auf. Das Aufprallkissen kann dann auf der vom Träger 3 abgewandten Oberfläche der Dekorschicht 2 aus dem Interieurbauteil 1 austreten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Interieurbauteil
- 2
- Dekorschicht
- 3
- Träger
- 4
- erste Oberfläche des Trägers
- 5
- zweite Oberfläche des Trägers
- 6
- Airbag-Halter
- 7
- Schusskanal
- 8
- Verbindungsabschnitt
- 9
- Beabstandungsabschnitt
- 10
- Halteabschnitt
- 11
- Verbindungsbereich
- 12
- Airbag
- 13
- kraftschlüssiges Befestigungsmittel
- 14
- formschlüssiges Befestigungsmittel
- 15
- Sollbruchstelle