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Die Erfindung betrifft eine Hydraulikgeberanordnung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Fahrzeug mit der Hydraulikgeberanordnung.
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Hydraulische Geberarmaturen zur Anordnung an einem Lenker eines Fahrzeugs sind bereits bekannt. Offenbart ist auch bereits, Bestandteile der Geberarmatur innerhalb eines Lenkerrohrs des Lenkers verdeckt anzuordnen.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 10 2017 219 666 A1 eine Hydraulikgebervorrichtung für eine hydraulische Bremse oder Kupplung lenkergeführter Fahrzeuge mit einem Hydraulikzylinder, der einen Kolben umfasst, und mit einer Zugeinrichtung. Der Hydraulikzylinder ist in einem Rahmenabschnitt des Fahrzeugs anordbar, wobei die Zugeinrichtung bei der Betätigung der Hydraulikgebervorrichtung eine Zugkraft auf den Kolben ausübt. Eine Hydraulikleitung ist an einen Hydraulikkanal angebunden, der in der Zugeinrichtung integriert ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine gegen Beschädigungen widerstandsfähige Hydraulikgeberanordnung für ein Fahrzeug bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Hydraulikgeberanordnung für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Fahrzeug mit der Hydraulikgeberanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Es wird eine Hydraulikgeberanordnung für ein z.B. lenkergeführtes Fahrzeug bereitgestellt. Beispielsweise ist das Fahrzeug als ein einspuriges oder mehrspuriges Fahrzeug ausgebildet. Optional ist das Fahrzeug als ein niederfluriges Fahrzeug ausgebildet. Vorzugsweise ist das Fahrzeug als ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug ausgebildet. Insbesondere ist das Fahrzeug ein Elektroklein- oder Kleinstfahrzeug oder als ein Elektromobil ausgebildet. Unter den Fahrzeugen sind insbesondere Fahrzeuge ohne Sitz oder selbstbalancierende Fahrzeuge mit oder ohne Sitz zu verstehen. Beispielsweise kann das Fahrzeug als ein elektrisches Einrad, z.B. als ein sogenanntes Monowheel oder Solowheel ausgebildet sein. Mit zwei oder mehr Rädern ist das Fahrzeug bevorzugt als ein Fahrrad, insbesondere als ein Elektrofahrrad, z.B. als ein Pedelec oder als ein E-Bike, ausgebildet. Das Fahrzeug kann alternativ als ein mehrspuriges Fahrrad, insbesondere mit drei oder mehr Rädern ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Transport- oder Lastenrad, insbesondere ein motorisiertes bzw. elektrisch angetriebenes Transport- oder Lastenrad, im Speziellen ein Dreirad- oder Vierrad-Pedelec oder eine Rikscha, insbesondere mit oder ohne Dach, oder ein Kabinenroller sein. Alternativ kann das Fahrzeug als ein Roller, insbesondere als ein Elektromotorrad, als ein Elektromotorroller, als ein Elektroroller, Elektrotretroller, Elektroscooter, z.B. E-Scooter ausgebildet sein. Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass das Fahrzeug als ein Segway, Hoverboard, Kickboard, o.ä. ausgebildet ist.
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Die Hydraulikgeberanordnung kann einen Bestandteil eines hydraulischen Systems des Fahrzeugs bilden. Das hydraulische System kann z.B. eine Kupplung oder eine Bremsvorrichtung des Fahrzeugs sein.
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Die Hydraulikgeberanordnung umfasst eine Geberarmatur. Bevorzugt ist die Geberarmatur zur manuellen Betätigung eines Nehmerzylinders des hydraulischen Systems ausgebildet. Insbesondere ist die Geberarmatur dazu ausgebildet, einen hydraulischen Druck zu erzeugen und in den Nehmerzylinder einzuleiten. Bei der Ausbildung des hydraulischen Systems als die Bremsvorrichtung umfasst diese insbesondere eine Bremseinrichtung, z.B. eine Backen- oder Scheibenbremse, welche mindestens ein Rad des Fahrzeugs mittels Reibung abbremsen kann. Vorzugsweise wird eine Bremskraft durch den Nehmerzylinder erzeugt.
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Die Geberarmatur weist ein Armaturgehäuse auf. Beispielsweise ist das Armaturgehäuse aus einem Kunststoffmaterial oder aus Metall gebildet.
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Die Geberarmatur umfasst einen mit einem Fluid füllbaren oder befüllten Geberzylinder, welcher in dem Armaturgehäuse integriert ist. Vorzugsweise weist der Geberzylinder einen Druckraum auf, welcher in dem Armaturgehäuse ausgeformt ist. Insbesondere ist der Druckraum mit dem Fluid, z.B. einer Hydraulikflüssigkeit, befüllt. Optional kann der Druckraum bereits werkseitig mit dem Fluid vorbefüllt sein oder erst bei oder nach einer Montage der Geberarmatur an dem Fahrzeug befüllt werden.
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Die Geberarmatur weist einen Fluidauslass auf. Vorzugsweise ist der Fluidauslass strömungstechnisch mit dem Druckraum verbunden. Bei einer Betätigung des Geberzylinders kann das Fluid durch den Fluidauslass aus dem Druckraum ausströmen.
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Bevorzugt weist der Geberzylinder einen Kolben auf, der in dem Druckraum angeordnet ist. Insbesondere wird der Kolben bei der Betätigung des Geberzylinders mit Druck beaufschlagt und in eine Hubrichtung bewegt, sodass das Fluid aus dem Druckraum verdrängt und in den Fluidauslass eingeleitet wird.
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Vorzugsweise weist die Geberarmatur einen Handhebel auf, welcher an dem Armaturgehäuse oder relativ zu diesem schwenkbeweglich angeordnet ist. Bevorzugt ist der Handhebel mit dem Kolben wirkverbunden. Beispielsweise umfasst die Geberarmatur eine Übertragungseinrichtung zur Umsetzung der Schwenkbewegung des Handhebels in eine translatorische Bewegung und zur Übertragung der translatorischen Bewegung auf den Kolben. Beispielsweise ist die Übertragungseinrichtung als eine Druckstange ausgebildet. Vorzugsweise ist der Geberzylinder bei und/oder während der Schwenkbewegung des Handhebels betätigt, wobei der Kolben druckbeaufschlagt ist und in die Hubrichtung bewegt wird.
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Die Hydraulikgeberanordnung umfasst einen Rahmenabschnitt. Der Rahmenabschnitt definiert vorzugsweise eine Hauptachse, welche sich in eine axiale Richtung erstreckt. Beispielsweise ist der Rahmenabschnitt ein Lenkerrohr für eine Lenkeinrichtung, insbesondere für einen Lenker, Lenkhebel oder für ein Lenkrad, des Fahrzeugs. Optional bildet der Rahmenabschnitt die Lenkeinrichtung zumindest abschnittsweise.
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Die Geberarmatur, insbesondere das Armaturgehäuse, kann an dem Rahmenabschnitt befestigt werden. Beispielsweise bildet das Armaturgehäuse eine erste Halbschale aus, welche an dem Rahmenabschnitt angeordnet werden kann. Vorzugsweise umfasst das Armaturgehäuse eine zweite separate Halbschale, welche zur Befestigung der Geberarmatur mit der ersten Halbschale verbunden, insbesondere mittels mindestens einer Schraube verschraubt, werden kann. Im Speziellen umgreifen die beiden Halbschalen den Rahmenabschnitt, wenn das Armaturgehäuse an dem Rahmenabschnitt angeordnet ist und wenn die Halbschalen miteinander verbunden sind.
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Die Hydraulikgeberanordnung umfasst eine Fluidleitung. Vorzugsweise ist die Fluidleitung dazu ausgebildet, den Geberzylinder an einen Nehmerzylinder des hydraulischen Systems des Fahrzeugs anzubinden. Die Fluidleitung ist in einem Hohlraum des Rahmenabschnitts bevorzugt vollständig angeordnet. Insbesondere verläuft die Fluidleitung in die axiale Richtung.
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Die Hydraulikgeberanordnung umfasst eine Anbindungsvorrichtung, welche dazu ausgebildet ist, den Geberzylinder, insbesondere den Fluidauslass, strömungstechnisch an die Fluidleitung anzubinden. Die Anbindungsvorrichtung weist eine Adaptereinrichtung auf, welche an den Fluidanschluss angeschlossen ist/werden kann. Vorzugsweise weist die Adaptereinrichtung einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich auf, wobei die beiden Bereiche gemeinsam die Adaptereinrichtung bilden. Insbesondere sind der erste Bereich und der zweite Bereich einmaterialig und/oder einstückig zu der Adaptereinrichtung verbunden.
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Erfindungsgemäß ist in dem Armaturgehäuse eine Adapteraufnahme integriert. Vorzugsweise ist der Fluidauslass des Geberzylinders strömungstechnisch mit der Adpateraufnahme verbunden, insbesondere mündet der Fluidauslass in die Adapteraufnahme. Der erste Bereich der Adaptereinrichtung kann in der Adapteraufnahme angeordnet werden und/oder er ist in der Adapteraufnahme angeordnet. Dadurch ist die Adaptereinrichtung strömungstechnisch an den Fluidauslass angebunden und/oder kann an diesen angebunden werden.
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Vorzugsweise kann die Adaptereinrichtung durch eine Bewegung in eine Einsteckchtung, welche insbesondere winklig, z.B. rechtwinklig zu der axialen Richtung ist, in die Adapteraufnahme hineinbewegt werden. Alternativ kann das Armaturgehäuse in eine Gegenrichtung zu der Einsteckrichtung bewegt werden, um die Adaptereinrichtung in der Adapteraufnahme anzuordnen.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist der zweite Bereich der Adaptereinrichtung in dem Hohlraum des Rahmenabschnitts angeordnet. Vorzugsweise weist der Rahmenabschnitt eine Aussparung auf. Vorzugsweise ragt der erste Bereich durch die Aussparung hindurch aus dem Hohlraum des Rahmenabschnitts heraus. Beispielsweise ist die Aussparung ein Langloch, welches sich ausgehend von einem offenen Ende des Rahmenabschnitts ein Stückweit in die axiale Richtung erstreckt.
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Optional kann die Adaptereinrichtung zunächst ausgehend von dem offenen Ende des Rahmenabschnitts entlang des Langlochs in den Hohlraum eingeschoben werden und anschließend mit dem zweiten Bereich in der Adapteraufnahme zum Anschluss an den Fluidauslass angeordnet werden. Alternativ kann die Adaptereinrichtung zunächst an den Fluidauslass angeschlossen werden und danach gemeinsam mit der Geberarmatur durch Einschieben der Adaptereinrichtung in den Hohlraum entlang des Langlochs an dem Rahmenabschnitt angeordnet werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn der Geberzylinder mit dem Fluid vorbefüllt ist, da ein Auslaufen durch die vorherige Kopplung mit der Geberarmatur verhindert werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Adapteraufnahme, insbesondere der Anschluss der Adaptereinrichtung an den Fluidauslass, durch eine Dichtungseinrichtung abgedichtet. Beispielsweise ist die Dichtungseinrichtung ein elastischer O-Ring. Insbesondere weist die Adaptereinrichtung in dem ersten Bereich eine Nut auf, in welcher die Dichtungseinrichtung angeordnet ist. Bevorzugt liegt die Dichtungseinrichtung an einer Innenwandfläche der Adapteraufnahme an, wenn der erste Bereich in der Adapteraufnahme angeordnet ist. Insbesondere bildet die Dichtungseinrichtung Dichtflächen mit dem ersten Bereich und mit der Innenwandfläche zur Abdichtung der Adapteraufnahme gegen austretendes Fluid.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der erste Bereich mit Spiel in Einsteckrichtung in der Adapteraufnahme anordbar und/oder angeordnet. Insbesondere ist der erste Bereich nicht axial mit der Adapteraufnahme gekoppelt. Bevorzugt weist die Adapteraufnahme eine ausreichende Länge in die Einsteckrichtung auf, um die Dichtfläche mit der Dichtungseinrichtung auch bei einer Spielbewegung des ersten Bereichs in der Adapteraufnahme bilden zu können.
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Eine mögliche konstruktive Realisierung der Erfindung sieht vor, dass sich die Adaptereinrichtung, insbesondere der zweite Bereich, an einer den Hohlraum begrenzenden Innenumfangsfläche des Rahmenabschnitts abstützt, wenn der Geberzylinder betätigt ist. Insbesondere bewegt sich der erste Bereich bei Betätigung des Geberzylinders durch die Anordnung mit Spiel in der Adapteraufnahme ein Stück in die Gegenrichtung mit der Folge, dass der zweite Bereich gegen die Innenumfangsfläche bewegt ist. Insbesondere wird eine durch die Betätigung des Geberzylinders erzeugte und in die Gegenrichtung wirkende Kraft auf die mindestens eine Schraube abgeleitet, welche die beiden Halbschalen des Armaturgehäuses miteinander verbindet.
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In einer optionalen Ausgestaltung der Erfindung ist das Armaturgehäuse so an dem Rahmenabschnitt anordbar und/oder angeordnet, dass es einen Teil des Langlochs bedeckt, wenn der erste Bereich in der Adapteraufnahme aufgenommen ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Hydraulikgeberanordnung eine Rahmenverlängerung. Die Rahmenverlängerung ist z.B. ein weiterer Rohrabschnitt, welcher mit einer Ummantelung versehen ist. Beispielsweise bildet die Rahmenverlängerung einen Griff für die Lenkereinrichtung. Vorzugsweise kann die Rahmenverlängerung an dem Rahmenabschnitt befestigt werden und/oder sie ist an dem Rahmenabschnitt befestigt. Optional weisen der Rahmenabschnitt und die Rahmenverlängerung korrespondierende Schraubgewinde auf, mittels denen beide miteinander verschraubt werden können/sind.
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Bevorzugt grenzt die Rahmenverlängerung endseitig an das Armaturgehäuse an und bedeckt einen restlichen Teil der Aussparung vollständig, wenn die Rahmenverlängerung an dem Rahmenabschnitt befestigt ist. Zur genauen Positionierung des Armaturgehäuses an dem Rahmenabschnitt und zur angrenzenden Anordnung an die Rahmenverlängerung umfasst der Rahmenabschnitt bevorzugt eine Positionierhilfe. Die Positionierhilfe ist z.B. ein an dem Rahmenabschnitt angeordneter Endanschlag. Alternativ kann die Positionierung des Armaturgehäuses an dem Schraubgewinde des Rahmenabschnitts orientiert werden.
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Vorteilhaft ist, dass die Adaptereinrichtung vollständig durch das Armaturgehäuse, den Rahmenabschnitt und die Rahmenverlängerung verdeckt ist und somit unsichtbar integriert ist. Insbesondere sind alle Einrichtungen, durch die das Fluid geleitet wird, vollständig in dem Armaturgehäuse oder dem Rahmenabschnitt angeordnet. Im Speziellen ist nur noch das Aramturgehäuse und der daran angeordnete Handhebel zugänglich und sichtbar an dem Rahmenabschnitt angeordnet. Dadurch ist die Hydraulikgeberanordnung robust und widerstandsfähig gegen Beschädigungen, z.B. wenn das Fahrzeug ungewollt kippt und umfällt oder bei einem Aufprall des Fahrzeugs. Lockere oder von dem Rahmenabschnitt abstehende Störkonturen sind an dem Rahmenabschnitt und der Rahmenverlängerung nicht vorhanden. Insbesondere kann durch die vollständige Integration der Einrichtungen ein sogenanntes Clear Design der Lenkeinrichtung und des Fahrzeugs umgesetzt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Adaptereinrichtung einen Strömungskanal auf, durch den das Fluid insbesondere nach dem Ausströmen aus dem Fluidauslass strömen kann. Insbesondere ist der Strömungskanal in die Adaptereinrichtung integriert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Anbindungsvorrichtung einen Leitungskonnektor. Insbesondere ist der Leitungskonnektor dazu ausgebildet, die Fluidleitung strömungstechnisch mit der Adaptereinrichtung, insbesondere mit dem Strömungskanal zu verbinden. Der Leitungskonnektor ist z.B. mit einem ersten Endabschnitt in die Fluidleitung hineingesteckt. Vorzugsweise sind an dem ersten Endabschnitt radial nach außen abstehende Widerhaken angeordnet, mittels denen er an der Fluidleitung form- und/oder reibschlüssig befestigt ist.
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In einer möglichen konstruktiven Umsetzung der Erfindung weist die Adaptereinrichtung eine Konnektorbuchse auf. Mittels der Konnektorbuchse kann der Leitungskonnektor mit der Adpatereinrichtung gekoppelt und strömungstechnisch an die Fluidleitung angebunden werden.
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Eine weitere mögliche konstruktive Umsetzung der Erfindung sieht vor, dass der Strömungskanal eine L-Form mit einem langen Kanalabschnitt und mit einem kurzen Kanalabschnitt aufweist. Vorzugsweise verläuft der lange Kanalabschnitt durch den ersten Bereich der Adaptereinrichtung in den zweiten Bereich der Adaptereinrichtung hinein. Bevorzugt ist der kurze Kanalabschnitt ausschließlich in dem zweiten Bereich angeordnet. Optional umfasst oder bildet der kurze Kanalabschnitt die Konnektorbuchse zum Anschluss des Leitungskonnektors.
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Es ist eine Überlegung der Erfindung, die Fluidleitung zuerst mittels des Leitungskonnektors an die Adaptereinrichtung anzuschließen. Anschließend kann die Fluidleitung von dem offenen Ende aus durch den Rahmenabschnitt verlegt werden. Danach kann die Adaptereinrichtung durch das offene Ende und entlang des Langlochs innerhalb des Rahmenabschnitts positioniert werden. Um die Adaptereinrichtung durch das offene Ende hindurch wieder aus dem Rahmenabschnitt entnehmen zu können, ist die Fluidleitung vorzugsweise ein Stück länger vorzusehen.
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Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Fahrzeug mit der Hydraulikgeberanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 ein axialer Längsschnitt durch eine Hydraulikgeberanordnung für ein Fahrzeug;
- 2 eine perspektivische Draufsicht auf ein offenes Ende eines Rahmenabschnitts der Hydraulikgeberanordnung, wobei eine Adaptereinrichtung einer Anbindungsvorrichtung der Hydraulikgeberanordnung bereichsweise in einem Hohlraum des Rahmenabschnitts angeordnet ist;
- 3 eine axiale Draufsicht auf das offene Ende des Rahmenabschnitts mit einer an dem Rahmenabschnitt montierten Geberarmatur.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt einen axialen Längsschnitt durch eine Hydraulikgeberanordnung 1 für ein lenkergeführtes Fahrzeug, insbesondere für ein durch Muskelkraft und/oder elektrisch angetriebenes bzw. elektrisch unterstütztes Fahrrad, Roller oder Scooter. Die Hydraulikgeberanordnung 1 ist dazu ausgebildet, in das hydraulische System des Fahrzeugs integriert zu werden. Das hydraulische System ist zum Beispiel eine Kupplung oder eine Bremsvorrichtung des Fahrzeugs. Es umfasst einen Nehmerzylinder zur Betätigung der Kupplung oder der Bremsvorrichtung.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst einen Rahmenabschnitt 2, welcher ein Lenkerrohr einer Lenkeinrichtung des Fahrzeugs bildet. Der Rahmenabschnitt 2 weist eine Hauptachse auf, welche eine axiale Richtung 22 definiert. Der Rahmenabschnitt 2 weist ein offenes Ende 3 auf. Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst eine Rahmenverlängerung 4, welche einen Griff der Lenkeinrichtung des Fahrzeugs bildet.
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Die Rahmenverlängerung 4 weist eine Hülle 5, zum Beispiel aus Schaumstoff, auf, welche das Halten des Griffs komfortabler gestalten soll. Die Rahmenverlängerung 4 ist ein Rohrabschnitt mit einem weiteren offenen Ende 6. An das weitere offene Ende 6 der Rahmenverlängerung 4 schließt sich ein Innengewinde 7 an, welches korrespondierend zu einem Außengewinde 8 ausgebildet ist, welches sich an das offene Ende 3 des Rahmenabschnitts 2 anschließt. Die Rahmenverlängerung 4 ist mittels des Innengewindes 7 und des Außengewindes 8 auf den Rahmenabschnitt 2 aufgeschraubt.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst eine Geberarmatur 9. Die Geberarmatur 9 weist ein Armaturgehäuse 10 und einen Handhebel 11, z.B. aus einer Aluminiumlegierung, auf. Der Handhebel 11 ist schwenkbar mit dem Armaturgehäuse 10 verbunden. Somit kann der Handhebel 11 durch eine Schwenkung von einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung überführt werden.
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Die Geberarmatur 9 weist einen hydraulischen Geberzylinder 12 auf. Der Geberzylinder 12 ist in dem Armaturgehäuse 10 integriert. Der Geberzylinder 12 umfasst einen mit einem Fluid, zum Beispiel einer Hydraulikflüssigkeit, gefüllten Druckraum 13, welcher in dem Armaturgehäuse 10 ausgeformt ist. Der Geberzylinder 12 weist einen Fluidauslass 17 auf, welcher sich an den Druckraum 13 anschließt und strömungstechnisch mit diesem verbunden ist.
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Die Geberarmatur 9 weist ein Fluid-Reservoir 16 auf, in welchem aus dem Druckraum 13 austretende Leckage aufgefangen werden kann. Das Fluid-Reservoir 16 ist hierzu strömungstechnisch mit dem Druckraum 13 verbunden, sodass die Leckage aus dem Druckraum 13 in das Fluid-Reservoir 16 entweichen kann. Das Fluid-Reservoir 16 ist in dem Armaturgehäuse 10 integriert und durch einen Deckel verschlossen.
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Der Geberzylinder 12 weist auch einen Kolben 14 auf, welcher mit dem Handhebel 11 in einer Wirkverbindung steht. An dem Handhebel11 ist eine stabförmige Übertragungseinrichtung 15, insbesondere eine Druckstange, drehbeweglich befestigt. Die Übertragungseinrichtung 15 ist mit dem Kolben 14 gekoppelt. Über die Übertragungseinrichtung 15 wird der Geberzylinder 12 bei der Schwenkung des Handhebels 11 in die Arbeitsstellung betätigt, wobei der Kolben 14 mittels der Übertragungseinrichtung 15 innerhalb des Druckraums 13 bewegt wird.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst eine Fluidleitung 18, welche an einem nicht gezeigten Ende an den Nehmerzylinder des hydraulischen Systems des Fahrzeugs strömungstechnisch angebunden ist. Die Fluidleitung 18 ist vollständig in einem Hohlraum des Rahmenabschnitts 2 angeordnet.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst auch eine Anbindungsvorrichtung 19. Mittels der Anbindungsvorrichtung 19 ist die Fluidleitung 18 mit dem anderen gezeigten Ende an den Geberzylinder 12, insbesondere an den Fluidauslass 17, strömungstechnisch angebunden. In der Arbeitsstellung des Handhebels 11, insbesondere bei Betätigung des Geberzylinders 12, führt der Kolben 14 in dem Druckraum 13 einen Vorwärtshub aus und verdrängt das Fluid aus dem Druckraum 13, sodass es aus dem Fluidauslass 17 austritt und durch die Anbindungsvorrichtung 19 in die Fluidleitung 18 strömt, um den Nehmerzylinder betätigen. Wenn der Handhebel 11 in die Ruhestellung zurückschwenkt, lässt der hydraulische Druck in dem Druckraum 13 nach. Der Kolben 14 wird mittels einer in dem Druckraum 13 angeordneten Spiralfeder 20 des Geberzylinders 12 als Rückstelleinrichtung in eine Gegenrichtung zurückgestellt. Das Fluid strömt dabei von der Fluidleitung 18 über die Anbindungsvorrichtung 19 wieder in den Druckraum 13 zurück.
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Die Anbindungsvorrichtung 19 umfasst eine Adaptereinrichtung 21. Die Adaptereinrichtung 21 weist einen ersten Bereich 23 und einen zweiten Bereich 24 auf, welche miteinander einstückig und/oder einmaterialig verbunden sind und gemeinsam die Adaptereinrichtung 21 bilden.
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Wie aus der 2 zu entnehmen, welche eine perspektivische Draufsicht auf das offene Ende 3 des Rahmenabschnitts 2 zeigt, ist die Adaptereinrichtung 21 mit dem zweiten Bereich 24 in dem Hohlraum des Rahmenabschnitts 2 angeordnet und mit dem ersten Bereich 23 außerhalb des Hohlraums angeordnet.
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Der Rahmenabschnitt 2 weist eine Aussparung 25 auf, welche als ein Langloch ausgebildet ist und sich von dem offenen Ende 3 in axialer Richtung 22 erstreckt. Der erste Bereich 23 ragt durch die Aussparung 25 hindurch und somit aus dem Hohlraum heraus. Zur Anordnung der Adaptereinrichtung 21 wird diese ausgehend von dem offenen Ende 3 entlang der Aussparung 25 in axialer Richtung 22 bewegt. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Aussparung 25 breiter ausgebildet sein oder es können mehrere Aussparungen in dem Rahmenabschnitt 2 vorgesehen sein.
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Bezugnehmend auf die 1 weist das Armaturgehäuse 10 eine Adapteraufnahme 26 für die Adaptereinrichtung 21, insbesondere für den ersten Bereich 23, auf. Die Adapteraufnahme 26 ist in das Armaturgehäuse 10 integriert und/oder durch dieses gebildet. Die Adaptereinrichtung 21 ist mit dem ersten Bereich 23 in die Adapteraufnahme 26 eingesteckt und dadurch strömungstechnisch an den Fluidauslass 17 angebunden. Der erste Bereich 23 weist eine Ringnut 28 (2) auf, in der eine als O-Ring ausgebildete Dichtungseinrichtung 27 zur Abdichtung der Adapteraufnahme 26 angeordnet ist. Hierzu bildet die Dichtungseinrichtung 27 Dichtflächen mit einer die Adapteraufnahme 26 begrenzenden Innenwand des Armaturgehäuses 10.
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Die 3 zeigt eine axiale Draufsicht auf das offene Ende 3 des Rahmenabschnitts 2. Das Armaturgehäuse 10 ist an dem Rahmenabschnitt 2 angeordnet und an diesem mittels zweier Halbschalen 36, 37 (siehe 3) des Armaturgehäuses 10 form- und/oder kraftschlüssig befestigt. Die beiden Halbschalen 36, 37 umgreifen den Rahmenabschnitt 2 und sind miteinander mittels zweier Schrauben 38 verschraubt. Zur richtigen Positionierung des Armaturgehäuses 10 an dem Rahmenabschnitt 2 weist dieser gemäß der 2 eine Positionierhilfe 39 in Form einer Endanschlagskante auf. Die Positionierhilfe 39 schließt sich an das Außengewinde 8 an, an dem gemäß der 1 die Rahmenverlängerung 4 angeschraubt ist. Somit grenzt die Rahmenverlängerung 4 mit ihrem weiteren offenen Ende 6 an das Armaturgehäuse 10 an. Die Aussparung 25 ist durch das Armaturgehäuse 10 und durch die Rahmenverlängerung 4 vollständig bedeckt.
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Gemäß der 1 ist in die Adaptereinrichtung 21 ein Strömungskanal 29 integriert. Der Strömungskanal 29 weist einen L-förmigen Verlauf auf und umfasst einen langen Kanalabschnitt 30 und einen kurzen Kanalabschnitt 31. Der lange Kanalabschnitt 30 erstreckt sich winklig, insbesondere rechtwinklig zu der axialen Richtung 22 und verläuft durch den ersten Bereich 23 in den zweiten Bereich 24 der Adaptereinrichtung 21 hinein. Der lange Kanalabschnitt 30 weist in dem ersten Bereich 23 eine zu dem Fluidauslass 17 gerichtete Öffnung 33 (2) auf, durch welche das aus dem Fluidauslass 17 austretende Fluid in den Strömungskanal 29 einströmen kann. Der kurze Kanalabschnitt 31 ist an den langen Kanalabschnitt 30 strömungstechnisch angebunden. Er ist ausschließlich in dem zweiten Bereich 24 angeordnet und bildet dort eine Konnektoraufnahme 32.
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Die Anbindungsvorrichtung 19 weist einen Leitungskonnektor 34 auf. Der Leitungskonnektor 34 ist mit einem ersten Ende in die Fluidleitung 18 eingesteckt und an dieser mittels Widerhaken des Leitungskonnektor 34 form- und/oder reibschlüssig befestigt. Mit einem zweiten Ende ist der Leitungskonnektor 34 in die Konnektoraufnahme 32 eingesteckt und dadurch strömungstechnisch an den Strömungskanal 29 angebunden. Insbesondere kann das Fluid an dem Fluidauslass 17 aus dem Druckraum 8 austreten, von dort aus durch die Öffnung 33 in den Strömungskanal 29 einströmen und durch den Leitungskonnektor 34 in die Fluidleitung 18 strömen.
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Die Adaptereinrichtung 21, insbesondere der erste Bereich 23, ist in eine Einsteckrichtung 35, welche winklig, insbesondere rechtwinklig zu der axialen Richtung 22 ist, mit Spiel in die Adapteraufnahme 26 eingesteckt. Durch das Spiel ist eine geringe Relativbewegung zwischen der Adaptereinrichtung 21 und dem Armaturgehäuse 10 möglich.
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Wie aus der 3 ersichtlich kann die Adaptereinrichtung 21 bei der Schwenkung des Handhebels 11 und der Betätigung des Geberzylinders 12 in eine Gegenrichtung zu der Einsteckrichtung 35 ein Stück in den Hohlraum des Rahmenabschnitts 2 ausweichen und sich dort an einer den Hohlraum begrenzenden Innenumfangsfläche 40 des Rahmenabschnitts 2 abstützen. Die zwischen der Dichtungseinrichtung 27 und der die Adapteraufnahme 26 begrenzenden Innenwand des Amateurgehäuses 10 gebildete Dichtfläche ist ausreichend lang bemessen, sodass die Adapteraufnahme 26 auch bei dem Ausweichen der Adaptereinrichtung 21 in die Gegenrichtung gegen ein ungewolltes Austreten des Fluids abgedichtet ist. Eine bei der Betätigung des Geberzylinders 12 durch den hydraulischen Druck erzeugte Kraft wird über das Armaturgehäuse 10 auf die beiden Schrauben 38 abgeleitet.
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Dadurch, dass die Adaptereinrichtung 21 mit dem zweiten Bereich 24 in dem Hohlraum des Rahmenabschnitts 2 angeordnet ist und mit dem ersten Bereich 23 in die Adapteraufnahme 26 eingesteckt ist und dadurch, dass das Armaturgehäuse 10 formschlüssig an dem Rahmenabschnitt 2 angeordnet ist und die Rahmenverlängerung 4 unmittelbar an das Adaptergehäuse 10 angrenzt, ist die Adaptereinrichtung 21 vollständig verdeckt zwischen Armaturgehäuse 10 und Rahmenabschnitt 2 integriert. Sämtliche Einrichtungen, die das Fluid durchfließt, insbesondere der Druckraum 13, der Fluidauslass 17, der Strömungskanal 29, der Leitungskonnektor 34 und die Fluidleitung 18, sind unsichtbar und vollständig verdeckt in der Hydraulikgeberanordnung 1 integriert. Lediglich die Geberarmatur 9 mit dem Armaturgehäuse 10 und dem Handhebel 11 sind sichtbar und zugänglich an dem Rahmenabschnitt 2 angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Einrichtungen, die das Fluid durchfließt sicher geschützt vor Beschädigungen angeordnet sind. Weiterhin weist die Hydraulikeberanordnung 1 und somit die Lenkeinrichtung des Fahrzeugs bzw. das Fahrzeug selbst ein sogenanntes „Clean Design“ auf.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydraulikgeberanordnung
- 2
- Rahmenabschnitt
- 3
- offenes Ende
- 4
- Rahmenverlängerung
- 5
- Hülle
- 6
- weiteres offenes Ende
- 7
- Innengewinde
- 8
- Außengewinde
- 9
- Geberarmatur
- 10
- Armaturgehäuse
- 11
- Handhebel
- 12
- Geberzylinder
- 13
- Druckraum
- 14
- Kolben
- 15
- Übertragungseinrichtung
- 16
- Fluid-Reservoir
- 17
- Fluidauslass
- 18
- Fluidleitung
- 19
- Anbindungsvorrichtung
- 20
- Spiralfeder
- 21
- Adaptereinrichtung
- 22
- axiale Richtung
- 23
- erster Bereich
- 24
- zweiter Bereich
- 25
- Aussparung
- 26
- Adapteraufnahme
- 27
- Dichtungseinrichtung
- 28
- Ringnut
- 29
- Strömungskanal
- 30
- langer Kanalabschnitt
- 31
- kurzer Kanalabschnitt
- 32
- Konnektoraufnahme
- 33
- Öffnung
- 34
- Leitungskonnektor
- 35
- Einsteckrichtung
- 36
- erste Halbschale
- 37
- zweite Halbschale
- 38
- Schrauben
- 39
- Positionierhilfe
- 40
- Innenumfangsfläche
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017219666 A1 [0003]