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Die Erfindung betrifft eine Hydraulikgeberanordnung für ein hydraulisches System eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Set aus einer Hydraulikgeberanordnung und einem Rahmenabschnitt für einen Fahrzeugrahmen. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug mit dem Set und ein Verfahren zur Montage des Sets.
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Bekannt sind bereits Geberanordnungen mit vorbefüllten Geberzylindern und mit daran anschließbaren Hydraulikleitungen, welche zur Betätigung eines Nehmerzylinders eines hydraulischen Systems zumindest teilweise in einem Fahrzeugrahmen angeordnet und mit dem Nehmerzylinder verbindbar ist.
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Beispielsweise beschreibt die Druckschrift
DE 10 2017 219 666 A1 eine Hydraulikgebervorrichtung für eine hydraulische Bremse oder Kupplung lenkergeführter Fahrzeuge mit einem Hydraulikzylinder, der einen Kolben umfasst, und mit einer Zugeinrichtung. Der Hydraulikzylinder ist in einem Rahmenabschnitt des Fahrzeugs anordbar, wobei die Zugeinrichtung bei der Betätigung der Hydraulikgebervorrichtung eine Zugkraft auf den Kolben ausübt. Eine Hydraulikleitung ist an einen Hydraulikkanal angebunden, der in der Zugeinrichtung integriert ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine vorbefüllte Hydraulikgeberanordnung bereitzustellen, welche auf einfache und funktionale Weise an einem lenkergeführten Fahrzeug montiert und gewartet werden kann. Diese Aufgabe wird durch eine Hydraulikgeberanordnung für ein hydraulisches System eines Fahrzeugs mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch ein Set aus einem Rahmenabschnitt für einen Fahrzeugrahmen und der Hydraulikgeberanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 8, durch ein Fahrzeug mit dem Set gemäß dem Anspruch 9 und durch ein Verfahren zur Montage des Sets mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Es wird eine Hydraulikgeberanordnung für ein hydraulisches System eines z.B. lenkergeführten Fahrzeugs bereitgestellt. Das hydraulische System kann z.B. eine Kupplung oder eine Bremsvorrichtung sein. Die Hydraulikgeberanordnung umfasst eine Leitungsanschlussvorrichtung und eine Geberarmatur. Die Leitungsanschlussvorrichtung umfasst eine Hydraulikleitung.
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Die Geberarmatur umfasst einen hydraulischen Geberzylinder. Der Geberzylinder weist einen Druckraum auf, welcher optional in einem Armaturgehäuse des Geberzylinders, welches z.B. aus einem Kunststoffmaterial oder aus Metall gebildet ist, ausgeformt und/oder in diesem integriert ist. Vorzugsweise ist der Druckraum zylinderförmig mit einer Längsachse ausgebildet. Die Längsachse kann sich gleichgerichtet oder parallel zu der Hauptachse erstrecken oder quer, insbesondere winklig, z.B. rechtwinklig, zu dieser verlaufen. Der Druckraum ist mit einem Fluid, z.B. einer Hydraulikflüssigkeit, bevorzugt werkseitig vorbefüllt. Insbesondere handelt es sich bei der Geberarmatur um eine werkseitig vorbefüllte Geberarmatur.
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Die Hydraulikgeberanordnung kann von einem Vormontagezustand in einen Anbindungszustand überführt werden. In dem Vormontagezustand sind der Geberzylinder, insbesondere der Druckraum, und die Leitungsanschlussvorrichtung strömungstechnisch unverbunden. In dem Anbindungszustand sind der Geberzylinder, insbesondere der Druckraum, und die Leitungsanschlussvorrichtung strömungstechnisch miteinander verbunden.
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Bevorzugt weist der Geberzylinder einen Kolben auf, der in dem Druckraum angeordnet ist und bei Druckbeaufschlagung in die Hubrichtung bewegbar ist, insbesondere um das Fluid aus dem Druckraum zu verdrängen und in die verbundene Leitungsanschlussvorrichtung einzuleiten. Zur Erzeugung der Druckbeaufschlagung umfasst die Geberarmatur vorzugsweise einen Handhebel, welcher von einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung überführbar ist. Beispielsweise ist der Handhebel an dem Armaturgehäuse oder relativ zu diesem schwenkbeweglich angeordnet. Insbesondere kann der Handhebel von der Ruhestellung in die Arbeitsstellung geschwenkt werden. Bevorzugt ist der Handhebel mit dem Kolben wirkverbunden. Beispielsweise umfasst die Geberarmatur eine Übertragungseinrichtung zur Umsetzung der Schwenkbewegung des Handhebels in eine translatorische Bewegung und zur Übertragung der translatorischen Bewegung auf den Kolben. Beispielsweise ist die Übertragungseinrichtung als eine Druckstange ausgebildet. Vorzugsweise ist der Geberzylinder bei und/oder während der Schwenkbewegung des Handhebels betätigt, wobei der Kolben druckbeaufschlagt ist und in die Hubrichtung bewegt wird.
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Die Leitungsanschlussvorrichtung kann innerhalb eines Rahmenabschnitts für einen Fahrzeugrahmen des Fahrzeugs angeordnet werden. Die Geberarmatur kann an dem Rahmenabschnitt befestigt werden. Der Rahmenabschnitt definiert vorzugsweise eine Hauptachse, welche sich in eine axiale Richtung erstreckt. Beispielsweise ist der Rahmenabschnitt ein Lenkerrohr für eine Lenkeinrichtung, insbesondere für einen Lenker, Lenkhebel oder für ein Lenkrad, des Fahrzeugs. Optional bildet der Fahrzeugrahmen die Lenkeinrichtung zumindest abschnittsweise.
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Vorteilhaft ist, dass die Geberarmatur bei und/oder während der Montage an dem Rahmenabschnitt nicht mehr mit dem Fluid befüllt werden und anschließend entlüftet werden muss. Vielmehr kann die werkseitig vorbefüllte Geberarmatur geliefert und wie sie ist montiert werden. Insbesondere ist sie sofort dazu einsatzbereit an die Leitungsanschlussvorrichtung angebunden zu werden.
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Auch bei einer Wartung, Reparatur oder Ersatz der Geberarmatur kann die werkseitig vorbefüllte Geberarmatur Vorteile haben. So muss der vorbefüllte und an die Leitungsanschlussvorrichtung anbindbare Geberzylinder der Geberarmatur bei der Montage an dem Rahmenabschnitt nicht mehr befüllt und entlüftet werden, was zu einer Zeitersparnis bei der Reparatur und/oder zu einer Reduktion der Servicezeit z.B. im Verleih der Fahrzeuge führen kann. Eine Umweltbelastung durch verschüttetes Fluid bei dem Befüllen des Geberzylinders kann vermieden werden.
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Ein weiterer Vorteil ist, dass die Menge an benötigtem Werkzeug für einen Wechsel der Geberarmatur reduziert werden kann, insbesondere kann auf üblicherweise für das Befüllen des Geberzylinders benötigte Utensilien verzichtet werden. Weiterhin wird durch die werkseitig vorbefüllte Geberarmatur sichergestellt, dass das vom Hersteller der Geberarmatur spezifizierte Fluid verwendet wird und somit in dieser Hinsicht die volle Funktionsfähigkeit des Geberzylinders gewährleistet werden kann.
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Vorzugsweise kann die Geberarmatur mittels der Leitungsanschlussvorrichtung an einen Nehmerzylinder des hydraulischen Systems angebunden werden, wenn die Hydraulikgeberanordnung in dem Anbindungszustand an dem Rahmenabschnitt angeordnet ist und dieser in dem Fahrzeug integriert ist. Bevorzugt ist die Geberarmatur zur manuellen Betätigung des Nehmerzylinders ausgebildet, wenn sie über die Leitungsanschlussvorrichtung an diesen angebunden ist. Insbesondere ist die Geberarmatur, insbesondere der Geberzylinder, in dem Anbindungszustand und/oder bei Anordnung der Hydraulikgeberanordnung an dem Fahrzeug, dazu ausgebildet, einen hydraulischen Druck zu erzeugen und in den Nehmerzylinder einzuleiten.
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Bei der Ausbildung des hydraulischen Systems als Bremsvorrichtung umfasst diese insbesondere eine Bremseinrichtung, z. B. eine Backen- oder Scheibenbremse, welche mindestens ein Rad des Fahrzeugs mittels Reibung abbremsen kann. Eine Bremskraft wird insbesondere durch den Nehmerzylinder erzeugt.
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Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Hydraulikleitung mit einem Fluid vorbefüllt ist. Vorzugsweise ist die Hydraulikleitung zumindest an einem Ende unverschlossen. Bevorzugt ist ein anderes Ende der Hydraulikleitung an den Nehmerzylinder strömungstechnisch angebunden und/oder anbindbar.
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Die Vorbefüllung der Hydraulikleitung hat den Vorteil, dass die Hydraulikleitung bei und/oder während der Montage an dem Rahmenabschnitt nicht mehr mit dem Fluid befüllt werden muss und somit ein Verschütten des Fluids und eine daraus resultierende Umweltbelastung vermieden werden kann. In Zusammenschau mit der vorbefüllten Geberarmatur ist es besonders vorteilhaft, dass durch die Geberarmatur ein Überdruck im hydraulischen System erzeugt werden kann, insbesondere, wenn neben dem vorbefüllten Druckraum und der vorbefüllten Hydraulikleitung auch der angebundene Nehmerzylinder mit dem Fluid vorbefüllt ist. Aufgrund des erzeugbaren Überdrucks kann auf ein Entlüften des hydraulischen Systems bei und/oder während der Montage der Hydraulikgeberanordnung an dem Rahmenabschnitt verzichtet werden. Für den Fall, dass der Nehmerzylinder ein Fluid-Reservoir umfasst, kann etwaige Luft, die beim Montagevorgang ins System gelangt sein kann, bei einer Betätigung der Geberarmatur aus dem hydraulischen System entweichen, sodass auch hier eine aufwändige Entlüftungsprozedur entfallen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Leitungsanschlussvorrichtung ein Gehäuse mit einem ersten Gehäuseabschnitt und einem zweiten Gehäuseabschnitt auf. Vorzugsweise mündet die Hydraulikleitung insbesondere mit dem unverschlossenen Ende in dem Gehäuse, bevorzugt in dem zweiten Gehäuseabschnitt. Vorzugsweise sind der erste Gehäuseabschnitt und der zweite Gehäuseabschnitt strömungstechnisch, z.B. über eine Aussparung oder Öffnung in einer zwischenliegenden Gehäusewand, über einen Kanal etc., miteinander verbunden. Insbesondere ist es möglich, dass Fluid aus der Hydraulikleitung in den zweiten Gehäuseabschnitt und von diesem in den ersten Gehäuseabschnitt einströmen kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Geberarmatur eine Adaptereinrichtung zur Bildung einer hydraulischen Strömungsverbindung zwischen dem Geberzylinder, insbesondere dem Druckraum, und der Leitungsanschlussvorrichtung. Beispielsweise ist die Adaptereinrichtung ein zylinderförmiger oder im Wesentlichen zylinderförmiger Stecker. Vorzugsweise ist in der Adaptereinrichtung ein Strömungskanal integriert, welcher die Strömungsverbindung zwischen dem Geberzylinder und der Leitungsanschlussvorrichtung bilden kann. Insbesondere ist der Strömungskanal strömungstechnisch an den Druckraum angeschlossen, wobei der Strömungskanal in dem Anbindungszustand an die Leitungsanschlussvorrichtung strömungstechnisch angebunden ist. Vorzugsweise ist der Strömungskanal in dem Vormontagezustand z.B. durch eine Abdeckkappe verschlossen. Dadurch kann das Fluid in dem Vormontagezustand, z.B. bei einem Transport, einer Lagerung, Bereitstellung und/oder Montage der Geberarmatur an dem Lenkerrohr, nicht aus dem Druckraum entweichen. Die Abdeckkappe kann zur Überführung in den Anbindungszustand von der Adaptereinrichtung und/oder von dem Strömungskanal abgenommen werden.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist in dem ersten Gehäuseabschnitt eine z.B. zylinderförmige oder im Wesentlichen zylinderförmige Adapteraufnahme ausgebildet, deren Mittelachse quer, insbesondere winklig, z.B. rechtwinklig, zu der Hauptachse verläuft. Vorzugsweise ist die Adapteraufnahme korrespondierend und/oder passend für die Adaptereinrichtung ausgebildet. Bevorzugt kann die Adapteraufnahme zur Überführung der Hydraulikgeberanordnung in den Anbindungszustand in die Adapteraufnahme eingesteckt werden. Vorzugsweise ist die Adaptereinrichtung in dem Vormontagezustand außerhalb der Adapteraufnahme angeordnet, wobei sie in dem Anbindungszustand in der Adapteraufnahme aufgenommen ist. Im Speziellen ist die Strömungsverbindung zwischen dem Geberzylinder und der Leitungsanschlussvorrichtung gebildet, wenn die Adaptereinrichtung in die Adapteraufnahme eingesteckt und/oder in dieser aufgenommen ist.
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Im Rahmen der Erfindung ist es weiterhin bevorzugt, dass in dem zweiten Gehäuseabschnitt eine Buchse ausgebildet ist. Vorzugsweise kann in der Buchse ein Buchsenadapter angeordnet und/oder aufgenommen werden, wobei der Buchsenadapter ein Bestandteil einer Anbindungseinrichtung ist, mittels welcher das Gehäuse an die Hydraulikleitung anbindbar und/oder angebunden ist.
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Eine bevorzugte Realisierung der Erfindung sieht vor, dass die Leitungsanschlussvorrichtung einen Abdichtmechanismus umfasst, durch welchen der erste Gehäuseabschnitt in dem Vormontagezustand und in dem Anbindungszustand gegenüber einer Umgebung, z.B. bei Anordnung der Leitungsanschlussvorrichtung in dem Lenkerrohr gegenüber diesem, abgedichtet ist. In dem Vormontagezustand kann der Abdichtmechanismus in vorteilhafter Weise ein Entweichen des Fluids, welches aus der vorbefüllten und bevorzugt endseitig unverschlossenen Hydraulikleitung auslaufen und in den ersten Gehäuseabschnitt einströmen kann, verhindern. In dem Anbindungszustand kann der Abdichtmechanismus das Auslaufen des Fluids verhindern, welches über den zweiten Gehäuseabschnitt von dem Druckraum in die Hydraulikleitung und umgekehrt strömt.
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Beispielsweise umfasst der Abdichtmechanismus einen Gehäusering, in den eine Ringbohrung eingebracht ist. Bevorzugt sitzt der Gehäusering auf dem ersten Gehäuseabschnitt und umgibt diesen form- und/oder reibschlüssig. Vorzugsweise bildet die Ringbohrung eine Einstecköffnung für die Adaptereinrichtung. Bevorzugt kann die Adaptereinrichtung mittels einer Einsteckbewegung in eine Einsteckrichtung durch die Einstecköffnung hindurch in die Adapteraufnahme eingesteckt werden. Insbesondere verläuft die Einsteckrichtung quer, insbesondere winklig, z.B. rechtwinklig, zu der Hauptachse.
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Der Abdichtmechanismus kann optional eine z.B. als O-Ring ausgebildete Dichtungseinrichtung, eine z.B. zylinderförmige Hülse und eine z.B. als Spiralfeder ausgebildete Federeinrichtung umfassen. Die Dichtungseinrichtung, die Hülse und die Federeinrichtung sind bevorzugt in dem ersten Gehäuseabschnitt angeordnet. Insbesondere sind die Dichtungseinrichtung, die Hülse und die Federeinrichtung zumindest abschnittsweise in der Adapteraufnahme angeordnet.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung der Erfindung ist die Hülse in dem Vormontagezustand durch eine Vorlast der Federeinrichtung in einer Verschlussposition gehalten. In der Verschlussposition ist die Hülse vorzugsweise in der Einstecköffnung angeordnet, wobei sie diese in Zusammenwirkung mit dem Gehäusering, der Dichtungseinrichtung und/oder der Federeinrichtung verschließt. Bevorzugt bildet die Dichtungseinrichtung zur Abdichtung der Einstecköffnung Dichtflächen mit dem Gehäusering und mit dem ersten Gehäuseabschnitt und optional ergänzend mit der Hülse. Beispielsweise ist die Dichtungseinrichtung in einer durch den ersten Gehäuseabschnitt gebildeten Aufnahme oder Nut stationär angeordnet. Zum Beispiel ist die Hülse in der Verschlussposition in einer Ringöffnung der als O-Ring ausgebildeten Dichtungseinrichtung angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Geberarmatur mindestens einen Befestigungsabschnitt, mittels dem sie an dem Rahmenabschnitt befestigbar und/oder befestigt ist. Vorzugsweise bildet der Befestigungsabschnitt einen Bestandteil des Armaturgehäuses. Beispielsweise weist die Geberarmatur zwei Halbschalen als Befestigungsabschnitte auf, wobei die Halbschalen gemeinsam den Rahmenabschnitt umgreifen können und z.B. mittels einer Lasche form- und/oder kraftschlüssig miteinander und mit dem Rahmenabschnitt verbunden werden können.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Adaptereinrichtung an oder in dem mindestens einen Befestigungsabschnitt angeordnet, insbesondere zwischen den beiden Halbschalen angeordnet. Zur Überführung der Hydraulikgeberanordnung von dem Vormontagezustand in den Anbindungszustand wird die Adaptereinrichtung durch die Einstecköffnung in die Adapteraufnahme eingesteckt. Das Einstecken erfolgt insbesondere bei und/oder während der Anordnung des Befestigungsabschnitts zur Befestigung an dem Rahmenabschnitt. Bei dem Einstecken drückt die Adaptereinrichtung gegen die Hülse, sodass diese entgegen der Vorlast der Federeinrichtung aus der Dichtringöffnung und aus der Verschlussposition heraus in eine Ruheposition bewegbar ist. Zum Beispiel ist die Hülse in der Ruheposition innerhalb des ersten Gehäuseabschnitts in Einsteckrichtung unterhalb der Adapteraufnahme angeordnet. Vorzugsweise ist die Einstecköffnung in der Ruheposition für die Adaptereinrichtung geöffnet, wobei die Adaptereinrichtung bevorzugt darin angeordnet ist.
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Eine bevorzugte Realisierung der Erfindung sieht vor, dass die Adaptereinrichtung durch die Dichtringöffnung hindurchragt und/oder von der Dichtungseinrichtung umgeben ist, wenn sie durch die Einstecköffnung in die Adapteraufnahme eingesteckt und in dieser aufgenommen ist. Im Speziellen verschließt die Adaptereinrichtung anstatt der Hülse in dem Vormontagezustand die Dichtringöffnung, wenn die Geberarmatur den Anbindungszustand aufweist. Vorzugsweise bildet die Dichtungseinrichtung zur Abdichtung der Einstecköffnung Dichtflächen mit dem Gehäusering, mit dem ersten Gehäuseabschnitt und/oder mit der in die Adapteraufnahme eingesteckten Adaptereinrichtung. Somit ist die Einstecköffnung auch in dem Anbindungszustand mittels des Abdichtmechanismus strömungsdicht abgedichtet.
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Die in die Adapteraufnahme eingesteckte Adaptereinrichtung verdrängt innerhalb des ersten Gehäuseabschnitts ein gewisses Fluidvolumen. Dadurch kann, insbesondere, wenn keine Fluidverluste zu beklagen sind, der Überdruck im hydraulischen System erzeugt werden und/oder vorherrschen, was zu den bereits genannten Vorteilen der entfallenden Entlüftungsnotwendigkeit führen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Leitungsanschlussvorrichtung die Anbindungseinrichtung zur Anbindung des Gehäuses an die Hydraulikleitung. Vorzugsweise weist die Anbindungseinrichtung einen Kopplungsbereich auf, wobei der Kopplungsbereich mindestens ein Formschlusselement, z.B. mindestens einen Widerhaken, umfassen kann. In dem Kopplungsbereich kann die Anbindungseinrichtung mit der Hydraulikleitung gekoppelt sein, wobei der Kopplungsbereich hierfür auf die Hydraulikleitung aufgesteckt oder in diese eingesteckt ist und form- und/oder reibschlüssig an dieser befestigt ist.
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Bevorzugt umfasst die Anbindungseinrichtung den Buchsenadapter, welcher insbesondere korrespondierend und/oder passend zu der in dem zweiten Gehäuseabschnitt gebildeten Buchse ausgebildet ist. Zur Anbindung des Gehäuses an die Hydraulikleitung kann der Buchsenadapter in die Buchse eingesteckt werden, wobei er bevorzugt durch eine elastische Einrichtung, z.B. eine in dem zweiten Gehäuseabschnitt angeordnete Drahtformfeder, form- und/oder kraftschlüssig gegen ein ungewolltes Lösen aus der Buchse gesichert sein kann.
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Bevorzugt ist in der Anbindungseinrichtung ein weiterer Strömungskanal integriert, welcher durch den Kopplungsbereich und den Buchsenadapter verläuft und beidseitig geöffnet ist. Dadurch kann das Fluid der vorbefüllten Hydraulikleitung durch den weiteren Strömungskanal in den zweiten Gehäuseabschnitt und von diesem in den ersten Gehäuseabschnitt, oder umgekehrt, strömen. Die Buchse ist leitungsseitig durch ein ringförmiges Dichtelement strömungstechnisch abgedichtet. Vorzugsweise sitzt das Dichtelement auf dem Buchsenadapter, wobei es mit diesem und mit dem zweiten Gehäuseabschnitt und/oder mit der Buchse Dichtflächen bildet. Somit kann das Fluid nur in den ersten Gehäuseabschnitt strömen und nicht leitungsseitig aus dem ersten Gehäuseabschnitt und/oder der Buchse entweichen.
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Ein Set aus einem Rahmenabschnitt für einen Fahrzeugrahmen eines Fahrzeugs und aus der Hydraulikgeberanordnung nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach einem der Ansprüche 1 bis 7 bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. In den Rahmenabschnitt ist eine Bohrung eingebracht, welche z.B. eine Sacklochbohrung oder eine Durchgangsbohrung sein kann. Die Leitungsanschlussvorrichtung ist in dem Rahmenabschnitt angeordnet. Hierfür wird sie in den Rahmenabschnitt eingeschoben und so positioniert, dass die in der Einstecköffnung angeordnete Hülse deckungsgleich mit der Bohrung ist. Durch die Vorlast der Federeinrichtung wird die Hülse ein Stück weit in die Bohrung hineingedrückt, sodass sie in der Verschlussposition in die Bohrung eingreift. Somit bildet die Hülse in der Verschlussposition gemeinsam mit der Bohrung eine Positionierhilfe und Verdrehsicherung für die in dem Rahmenabschnitt anzuordnende und/oder angeordnete Leitungsanschlussvorrichtung.
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Ein Fahrzeug mit dem Set nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach dem Anspruch 8 bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Beispielsweise ist das Fahrzeug als ein einspuriges oder mehrspuriges Fahrzeug ausgebildet. Optional ist das Fahrzeug als ein niederfluriges Fahrzeug ausgebildet. Vorzugsweise ist das Fahrzeug als ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug ausgebildet. Insbesondere ist das Fahrzeug ein Elektroklein- oder Kleinstfahrzeug oder als ein Elektromobil ausgebildet. Unter den Fahrzeugen sind insbesondere Fahrzeuge ohne Sitz oder selbstbalancierende Fahrzeuge mit oder ohne Sitz zu verstehen.
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Zum Beispiel kann das Fahrzeug als ein elektrisches Einrad, z.B. als ein sogenanntes Monowheel oder Solowheel ausgebildet sein. Mit zwei oder mehr Rädern ist das Fahrzeug bevorzugt als ein Fahrrad, insbesondere als ein Elektrofahrrad, z.B. als ein Pedelec oder als ein E-Bike, ausgebildet. Das Fahrzeug kann alternativ als ein mehrspuriges Fahrrad, insbesondere mit drei oder mehr Rädern ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Fahrzeug ein Transport- oder Lastenrad, insbesondere ein motorisiertes bzw. elektrisch angetriebenes Transport- oder Lastenrad, im Speziellen ein Dreirad- oder Vierrad-Pedelec oder eine Rikscha, insbesondere mit oder ohne Dach, oder ein Kabinenroller sein. Alternativ kann das Fahrzeug als ein Roller, insbesondere als ein Elektromotorrad, als ein Elektromotorroller, als ein Elektroroller, Elektrotretroller, Elektroscooter, z.B. E-Scooter ausgebildet sein. Möglich ist im Rahmen der Erfindung auch, dass das Fahrzeug als ein Segway, Hoverboard, Kickboard, o.ä. ausgebildet ist.
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Das Fahrzeug weist einen Fahrzeugrahmen auf, wobei der Rahmenabschnitt einen Bestandteil des Fahrzeugrahmens bildet. Der Fahrzeugrahmen kann z.B. eine Lenkeinrichtung des Fahrzeugs ausbilden, wobei der Rahmenabschnitt ein Lenkerrohr der Lenkeinrichtung ist.
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Die Geberarmatur ist z.B. mittels des mindestens einen Befestigungsabschnitts an dem Rahmenabschnitt befestigt und die Leitungsanschlussvorrichtung ist innerhalb des Rahmenabschnitts, insbesondere in dem Hohlraum des Lenkerrohrs, angeordnet. Die Hydraulikgeberanordnung ist in dem Anbindungszustand angeordnet. Vorzugsweise ist die Adaptereinrichtung in der Adapteraufnahme aufgenommen. Insbesondere nimmt die Hülse die Ruheposition ein.
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Zur Wartung, Reparatur oder zum Austausch kann die Geberarmatur von dem Anbindungszustand in den Vormontagezustand überführt werden. Hierzu ist die Geberarmatur von dem Rahmenabschnitt zu demontieren und die Adaptereinrichtung zugleich aus der Adapteraufnahme herauszuziehen. Die Hülse wird durch die Vorlast der Federeinrichtung von der Ruheposition zurück in die Verschlussposition überführt, sodass die Einstecköffnung wieder strömungstechnisch abgedichtet ist. Vorzugsweise kann die Hülse durch Eindrücken aus dem Eingriff der Bohrung gelöst werden, sodass die Leitungsanschlusseinrichtung aus dem Rahmenabschnitt zur Wartung, Reparatur oder auch zum Ersatz herausgezogen werden kann.
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Ein Verfahren zur Montage des Sets nach der bisherigen Beschreibung und/oder nach dem Anspruch 8 bildet einen weiteren Gegenstand der Erfindung. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
- Vorzugsweise wird die Leitungsanschlussvorrichtung gebildet. Bevorzugt wird die Hydraulikleitung hierzu mit dem Gehäuse verbunden. Insbesondere wird die Hydraulikleitung hierzu mit dem Kopplungsbereich der Anbindungseinrichtung gekoppelt. Danach wird der Buchsenadapter der Anbindungseinrichtung in die Buchse in dem zweiten Gehäuseabschnitt eingesteckt.
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Die Leitungsanschlussvorrichtung wird bevorzugt entlang der Hauptachse in den Rahmenabschnitt eingeschoben, bis die Hülse in die Bohrung in dem Rahmenabschnitt eingreift.
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Die Geberarmatur wird an dem Rahmenabschnitt so angeordnet, dass die Adaptereinrichtung koaxial mit der Bohrung angeordnet ist.
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Zur Überführung der Hydraulikgeberanordnung von dem Vormontagezustand in den Anbindungszustand wird die Adaptereinrichtung durch die Bohrung und die Einstecköffnung in die Adapteraufnahme hineingesteckt, wobei dabei die Hülse von der Verschlussposition in die Ruheposition überführt wird.
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Die Geberarmatur wird bevorzugt mittels des mindestens einen Befestigungsabschnitt an dem Rahmenabschnitt befestigt.
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Die vorgenannten Schritte können optional in einer anderen Reihenfolge durchgeführt werden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
- 1 ein Längsschnitt durch ein Set aus einer Hydraulikgeberanordnung in einem Vormontagezustand und einem Rahmenabschnitt für einen Fahrzeugrahmen, wobei die Hydraulikgeberanordnung eine Geberarmatur, und eine Leitungsanschlussvorrichtung umfasst;
- 2 der Längsschnitt durch das Set aus der 1, wobei die Hydraulikgeberanordnung in einem Anbindungszustand angeordnet ist;
- 3 ein Längsschnitt durch den Rahmenabschnitt mit der darin anzuordnenden bzw. angeordneten Leitungsanschlussvorrichtung;
- 4 eine vergrößerte Darstellung eines Buchsenadapters und eines Abdichtmechanismus der Leitungsanschlussvorrichtung;
- 5 ein Längsschnitt durch die Geberarmatur mit einer Vergrößerung eines Nehmerzylinders und einer Adaptereinrichtung der Geberarmatur;
- 6a, 6b Verfahrensschritte zur Montage der Geberarmatur an dem Rahmenabschnitt.
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Gleiche oder einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt einen Längsschnitt entlang einer Hauptachse 20 durch ein Set 50 aus einer Hydraulikgeberanordnung 1 und einem Rahmenabschnitt 2 für einen Fahrzeugrahmen 3 eines lenkergeführten Fahrzeugs. Der Fahrzeugrahmen umfasst eine Lenkeinrichtung des Fahrzeugs. Der Rahmenabschnitt 2 ist als ein Lenkerrohr ausgebildet, welches einen Bestandteil der Lenkeinrichtung bilden kann. Der Rahmenabschnitt 2 definiert die Hauptachse 20. Das Fahrzeug ist zum Beispiel ein Klein- oder Kleinstfahrzeug, ein durch Muskelkraft und/oder elektrisch angetriebenes Fahrrad oder Roller, insbesondere ein Pedelec, E-Bike, Elektroroller oder E-Scooter.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst eine Geberarmatur 4 zur Handbetätigung eines hydraulischen Systems, z.B. einer Bremsvorrichtung, des Fahrzeugs. Die Bremsvorrichtung umfasst eine Bremseinrichtung zur Abbremsung mindestens eines Rades des Fahrzeugs, welche z.B. als eine Reibbremse ausgebildet ist. Die Bremsvorrichtung weist einen Nehmerzylinder zur Übertragung einer Bremskraft auf die Bremseinrichtung auf. Die Geberarmatur 4 ist werkseitig mit einem Fluid, insbesondere einer Hydraulikflüssigkeit, vorbefüllt.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 umfasst auch eine Leitungsanschlussvorrichtung 5 zur Anbindung der Geberarmatur 4 an den Nehmerzylinder der Bremsvorrichtung. Die Leitungsanschlussvorrichtung 5 weist eine Hydraulikleitung 8 auf, welche mit einem Fluid, insbesondere dem gleichen Fluid wie die Geberarmatur 4, vorbefüllt ist.
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Die Hydraulikgeberanordnung 1 ist in der 1 in einem Vormontagezustand 6 angeordnet, in dem die Geberarmatur 4 und die Leitungsanschlussvorrichtung 5 strömungstechnisch nicht miteinander verbunden sind. In dem Vormontagezustand 15 kann die vorbefüllte Geberarmatur 4 und/oder die Leitungsanschlussvorrichtung 5 mit der vorbefüllten Hydraulikleitung 8 transportiert, gelagert, zur Montage an dem Rahmenabschnitt 2 bereitgestellt und/oder an diesem befestigt werden.
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Die 2 zeigt den Längsschnitt durch das Set 50, wobei die Hydraulikgeberanordnung 1 einen Anbindungszustand 7 aufweist, in dem die Geberarmatur 4 und die Leitungsanschlussvorrichtung 5 strömungstechnisch miteinander verbunden sind, sodass das Fluid von der Geberarmatur 4 zu der Leitungsanschlussvorrichtung 5, insbesondere der Hydraulikleitung 8, und zurückströmen kann.
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In der 3 ist ein Längsschnitt des Rahmenabschnitts 2 gezeigt. In einem Hohlraum des als Lenkerrohr ausgebildeten Rahmenabschnitts 2 ist die Leitungsanschlussvorrichtung 5 angeordnet. Diese umfasst die Hydraulikleitung 8, eine Anbindungseinrichtung 9 und ein Gehäuse 10.
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Die Anbindungseinrichtung 9 weist einen Kopplungsbereich 11 und einen Buchsenadapter 12 auf. In die Anbindungseinrichtung 9 ist ein Strömungskanal 19 integriert, welcher sich vollständig durch den Kopplungsbereich 11 und den Buchsenadapter 12 erstreckt und beidseitig geöffnet ist.
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Das Gehäuse 10 umfasst einen ersten Gehäuseabschnitt 13 und einen zweiten Gehäuseabschnitt 14, welche durch eine Strömungsöffnung 15 strömungstechnisch miteinander verbunden sind. In dem ersten Gehäuseabschnitt 13 ist eine Adapteraufnahme 16 integriert und/oder ausgebildet, welche im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet ist. In dem zweiten Gehäuseabschnitt 14 ist eine für den Buchsenadapter passende Buchse 17 ausgeformt.
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Der Kopplungsbereich 11 ist in ein Ende der Hydraulikleitung 8 eingesteckt, wobei er darin durch Widerhaken 18 form- und/oder kraftschlüssig gegen ein unbeabsichtigtes Lösen gesichert ist. Der Buchsenadapter 12 ist in die Buchse 17 eingesteckt und darin mittels einer als Drahtformfeder ausgebildeten elastischen Einrichtung 33 form- und/oder kraftschlüssig gegen ein ungewolltes Lösen gesichert. Die Leitungsanschlussvorrichtung 5 umfasst ein ringförmiges Dichtelement 34 zur Abdichtung des zweiten Gehäuseabschnitts 14. Das Dichtelement 34 sitzt auf dem Buchsenadapter 12 und bildet mit dem die Buchse 17 begrenzenden zweiten Gehäuseabschnitt 14 Dichtflächen, sodass das aus dem Strömungskanal 19 in den zweiten Gehäuseabschnitt 14 ausströmende Fluid nicht leitungsseitig entweichen kann, sondern nur in den ersten Gehäuseabschnitt 13 strömen kann. Mittels der Anbindungseinrichtung 9 ist die Hydraulikleitung 8 somit mit dem Gehäuse 10 verbunden, wobei sie über den Strömungskanal 19 und die Strömungsöffnung 15 strömungstechnisch mit dem zweiten Gehäuseabschnitt 14 verbunden ist.
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Die Leitungsanschlussvorrichtung 5 umfasst einen Abdichtmechanismus 22, welcher den ersten Gehäuseabschnitt 13 gegenüber einer Umgebung abdichtet. Dadurch kann die Leitungsanschlussvorrichtung 5 mit der vorbefüllten Hydraulikleitung 8, den Verschluss des anderen Endes der Hydraulikleitung 8 vorausgesetzt, transportiert, gelagert, zur Montage bereitgestellt und/oder montiert werden, ohne dass das Fluid entweichen kann.
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In der 4 ist der in die Buchse eingesteckte Buchsenadapter 12 und der in dem ersten Gehäuseabschnitt 13 angeordnete Abdichtmechanismus 22 in einer vergrößerten Darstellung gezeigt.
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Der Abdichtmechanismus 22 umfasst einen Gehäusering 23 mit einer ersten Ringbohrung 24 und einer zweiten Ringbohrung 25. Außerdem umfasst der Abdichtmechanismus 22 folgende Bestandteile, welche zumindest teilweise in der Adapteraufnahme 16 angeordnet sind: eine erste Dichtungseinrichtung 26, eine zweite Dichtungseinrichtung 27, welche als O-Ringe ausgebildet sind, eine erste Hülse 28 und eine zweite Hülse 29 und eine Federeinrichtung 30, welche als eine Spiralfeder ausgebildet ist.
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Der Gehäusering 23 ist so auf dem ersten Gehäuseabschnitt 13 angeordnet und umgibt diesen, sodass die Adapteraufnahme 16 in die beiden Ringbohrungen 24, 25 mündet. Hierfür sind die Ringbohrungen 24, 25 koaxial mit der Adapteraufnahme 16 angeordnet. Die erste Ringbohrung 24 bildet eine Einstecköffnung 31, durch die eine mit der Adapteraufnahme 16 korrespondierende, im Wesentlichen zylinderförmige Adaptereinrichtung 32 der Geberarmatur 4 in die Adapteraufnahme 16 eingesteckt werden kann.
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Die beiden Dichtungseinrichtungen 26, 27 sind in zwei O-Ring-Aufnahmen 35, 36 bewegungsfest aufgenommen, wo die erste Dichtungseinrichtung 26 Dichtflächen mit dem Gehäusering 23 rund um die erste Ringbohrung 24 bildet und wobei die zweite Dichtungseinrichtung 27 Dichtflächen mit dem Gehäusering 23 rund um die zweite Ringbohrung 25 bildet.
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Die beiden Hülsen 28, 29 sind auf beiden Enden der Federeinrichtung 30 angeordnet, wobei die erste Hülse 28 durch die Vorlast der Federeinrichtung 30 in der ersten Ringbohrung 24 gehalten ist. Sie ist in einer Verschlussposition 51 angeordnet, in welcher sie in der Ringöffnung der ersten Dichtungseinrichtung 26 angeordnet ist. Gemeinsam mit dem Gehäusering 23 verschließt sie die Einstecköffnung 31. Die zweite Hülse 29 ist durch die Vorlast der Federeinrichtung 30 in der zweiten Ringbohrung 25 gehalten und in der Ringöffnung der zweiten Dichtungseinrichtung 27 angeordnet. Beide Hülsen 28, 29 sind somit von der entsprechenden Dichtungseinrichtung 26, 27 umgeben und bilden gemeinsam mit diesen Dichtflächen zur Abdichtung des ersten Gehäuseabschnitts 13, insbesondere der Adapteraufnahme 16, aus.
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Gemäß der 3 weist der Rahmenabschnitt 2 eine vertikal zu der Hauptachse 20 verlaufende Bohrung 21 auf, wobei die Bohrung 21 eine Sacklochbohrung ist. Zur Montage der Leitungsanschlussvorrichtung 5 in dem Rahmenabschnitt 2 wird diese soweit entlang der Hauptachse 20 in den Rahmenabschnitt 2 eingeschoben, bis die Ringbohrungen 24, 25 und die darin angeordneten Hülsen 28, 29 koaxial mit dieser angeordnet sind. Durch die Vorlast der Federeinrichtung 30 werden die Hülsen 28, 29 ein Stück in die Bohrung 21 hineingedrückt, wie es aus der 1 ersichtlich ist. Die Hülsen 28, 29 bilden in Zusammenwirkung mit der Bohrung 21 eine Positionierhilfe bei dem Einschieben der Leitungsanschlussvorrichtung 5 und eine Verdrehsicherung im Anbindungszustand 7 oder bei der Überführung der Hydraulikgeberanordnung 1 in den Anbindungszustand 7.
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In der 5 ist ein Längsschnitt durch die Geberarmatur 4 gezeigt, welche nicht strömungstechnisch an die Leitungsanschlussvorrichtung 5 angebunden ist. Die Geberarmatur 4 weist ein Armaturgehäuse 37 aus einer Aluminiumlegierung und einen Handhebel 38 auf, welcher schwenkbeweglich mit dem Armaturgehäuse 37 verbunden ist und von einer in der 5 gezeigten Ruhestellung in eine Arbeitsstellung überführt werden kann. Durch eine Schwenkung des Handhebels 38 in die Arbeitsstellung kann die Bremsvorrichtung des Fahrzeugs durch Betätigung des Nehmerzylinders aktiviert werden.
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Die Geberarmatur 4 umfasst einen hydraulischen Geberzylinder 39, welcher in dem Armaturgehäuse 37 integriert ist. Der Geberzylinder 39 umfasst einen mit einem Fluid, insbesondere dem gleichen Fluid wie die Hydraulikleitung 8, gefüllten Druckraum 40, welcher in dem Armaturgehäuse 37 ausgeformt ist. Der Geberzylinder 39 weist auch einen Kolben 41 auf. Der Kolben 41 ist in dem Druckraum 40 angeordnet und kann darin entlang einer Längsachse 42 axial bewegt werden. Die Längsachse ist in dem Anbindungszustand 7 der Hydraulikgeberanordnung 1 und bei Befestigung der Geberarmatur 4 an dem Rahmenabschnitt 2, gleichgerichtet und/oder parallel zu der Hauptachse 20 angeordnet.
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Zur axialen Bewegung steht der Kolben 41 mit dem Handhebel 38 in einer Wirkverbindung. An dem Handhebel 38 ist eine stabförmige Übertragungseinrichtung 43, insbesondere eine Druckstange, befestigt, über welche der Kolben 41 bei der Schwenkung des Handhebels 38 in die Arbeitsstellung betätigt werden kann. Die Übertragungseinrichtung 43 ist mit dem Kolben 41 gekoppelt. Bei Betätigung führt der Kolben 41 einen axialen Vorwärtshub aus. Wenn der Handhebel 38 in die Ruhestellung zurück geschwenkt wird, wird der Kolben 41 mittels einer in dem Druckraum 40 angeordneten Federrückstelleinrichtung 44, welche als eine Spiralfeder ausgebildet ist, in eine axiale Gegenrichtung zurückgestellt. Die Geberarmatur 4 weist mindestens einen, z.B. zwei Befestigungsabschnitte 45a, 45b auf, mittels denen sie an dem Rahmenabschnitt 2 befestigt werden kann.
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Wie aus den 6a, 6b, ersichtlich, können die Befestigungsabschnitte 45a, 45b den Rahmenabschnitt 2 umgreifen und mittels zweier Schrauben 47 kraftschlüssig miteinander verbunden und an dem Rahmenabschnitt 2 befestigt werden. Die Befestigungsabschnitte 45a, 45b sind als zusammensetzbare Halbschalen ausgebildet, wobei eine Halbschale mit der Geberarmatur 4 fest verbunden ist, insbesondere einen Bestandteil des Armaturgehäuses 37 bildet und sich quer zu der Längsachse 42 erstreckt. In dem Anbindungszustand 7 und/oder bei Anordnung der Geberarmatur 4 zur Befestigung an dem Rahmenabschnitt 2 erstreckt sich die Halbschale quer zu der Hauptachse 20. Die andere Halbschale ist ein separates Teil und kann mit der ersten Halbschale verschraubt werden.
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In der 5 ist gezeigt, dass die Adaptereinrichtung 32 der Geberarmatur 4 an dem geberarmaturfesten Befestigungsabschnitt 45a angeordnet ist und sich bei der Anordnung der Geberarmatur 4 zur Befestigung an dem Rahmenabschnitt 2 und/oder in dem Anbindungszustand 7 quer zu der Hauptachse 20 erstreckt.
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Das Armaturgehäuse 37 weist einen Durchlass 46 zu dem Druckraum 40 auf. In der Adaptereinrichtung 32 ist ein Adapter-Strömungskanal 48 angeordnet, welcher in dem Durchlass 46 mündet und somit eine Strömungsverbindung zu dem Druckraum 40 bildet. Der Durchlass 46 und der Adapter-Strömungskanal 48 sind gegenüber dem Befestigungsabschnitt 45a durch ein weiteres Dichtelement 49 abgedichtet. Endseitig ist der Adapter-Strömungskanal 48 durch eine nicht gezeigte Kappe verschlossen, wenn die Hydraulikgeberanordnung 1 den Vormontagezustand 6 gemäß der 5 einnimmt. Zur Überführung in den Anbindungszustand 7 gemäß der 2 wird die Kappe abgenommen.
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Zur Überführung der Hydraulikgeberanordnung 1 in den Anbindungszustand 7 wird die Geberarmatur 4 wie in den 1, 2, 6a, 6b gezeigt an dem Rahmenabschnitt 2 angeordnet, sodass der geberarmaturfeste Befestigungsabschnitt 45a den Rahmenabschnitt 2 umgreift und sodass die Adaptereinrichtung 32 koaxial mit der Bohrung 21 in dem Rahmenabschnitt 2 angeordnet ist.
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Bezugnehmend auf die 2 und 4 wird die Adaptereinrichtung 32 durch die Bohrung 21 bzw. durch die Einstecköffnung 31 in eine vertikal und/oder senkrecht zu der Hauptachse 20 verlaufende Einsteckrichtung eingesteckt. Dabei drückt die Adaptereinrichtung 32 gegen die erste Hülse 28, die in der Verschlussposition 51 in der Ringöffnung der ersten Dichtungseinrichtung 26 sitzt. Mit zunehmender Einsteckbewegung wird die erste Hülse 28 entgegen der Vorlast der Federeinrichtung 30 aus der Verschlussposition 51 gelöst und weiter in den ersten Gehäuseabschnitt 13 hineingeschoben, wobei die Adaptereinrichtung 32 durch die Ringöffnung der ersten Dichtungseinrichtung 26 hindurch in die Adapteraufnahme 16 hineinbewegt wird.
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Wenn die Adaptereinrichtung 32 gemäß der 2 vollständig in der Adapteraufnahme 16 aufgenommen ist, ist die erste Hülse 28 in Einsteckrichtung unterhalb der Adapteraufnahme 16 in einer Ruheposition 52 angeordnet. Die zweite Hülse 29 ist durch die Vorlast der Federeinrichtung 30 noch stärker in die Bohrung 21 hineingedrückt. Zwischen dem Druckraum 40 und der Hydraulikleitung 6 ist nun über den Adapter-Strömungskanal 48 und durch die beiden durch den Durchlass 46 verbundenen Gehäuseabschnitte 13, 14 eine Strömungsverbindung gebildet. Das Fluid kann bei Betätigung des Handhebels 38 und bei axialer Bewegung des Kolbens 41 von dem Druckraum 40 in die Hydraulikleitung 6 und bei Rückstellung des Kolbens 41 in den Druckraum zurückströmen. Die Hydraulikgeberanordnung 1 ist somit in dem Anbindungszustand 7 angeordnet.
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Die erste Dichtungseinrichtung 26 umgibt nun die Adaptereinrichtung 32 und bildet Dichtflächen mit dem ersten Gehäuseabschnitt 13, dem Gehäusering 23 und mit der Adaptereinrichtung 32, sodass der erste Gehäuseabschnitt 13 gegenüber der Umgebung, gemäß der 2 gegenüber dem Hohlraum des Rahmenabschnitts 2, abgedichtet ist. Somit dichtet der Abdichtmechanismus 22 den ersten Gehäuseabschnitt 13 im Vormontagezustand 6 gemäß der 1 und 5 und im Anbindungszustand 7 gemäß der 2 strömungstechnisch gegenüber der Umgebung ab.
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Bei dem Einstecken verdrängt die Adaptereinrichtung 32 das in dem ersten Gehäuseabschnitt 13, insbesondere in der Adapteraufnahme 16, angeordnete Fluid, wodurch in dem hydraulischen System, insbesondere zwischen der Hydraulikgeberanordnung 1 und dem mit Fluid befüllten und an die Hydraulikleitung 6 angebundenen Nehmerzylinder, ein Überdrück erzeugt werden kann. Aufgrund des Überdrucks muss eine Entlüftung des hydraulischen Systems nicht durchgeführt werden.
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Zur Wartung oder Reparatur der Hydraulikgeberanordnung 1 kann die Geberarmatur 4 von dem Rahmenabschnitt 2 durch Lösen der Schrauben 47 (6a, 6b) getrennt und die Adaptereinrichtung 32 aus der Adapteraufnahme 16 herausgezogen werden. Mit dem Herausziehen wird die erste Hülse 28 mittels der Federeinrichtung 30 in der Ringöffnung der ersten Dichtungseinrichtung 26 angeordnet, sodass die Einstecköffnung 31 wieder strömungsdicht verschlossen ist. Somit kann die Geberarmatur 4 problemlos gegen eine andere ausgewechselt werden.
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Die Leitungsanschlussvorrichtung 5 kann zur Wartung oder Reparatur aus dem Hohlraum des Rahmenabschnitts 2 herausgezogen werden, wenn die Hülsen 28, 29 aus der Bohrung 21 gelöst sind. Das Lösen ist durch Druck auf die erste Hülse 28 durch die Bohrung 21 als Einstecköffnung 31 hindurch möglich. Bei der zweiten Hülse 29 besteht diese Möglichkeit, wenn die Bohrung 21 nicht als Sacklochbohrung, wie in der 2 dargestellt, sondern als Durchgangsbohrung ausgebildet ist, was im Rahmen eines alternativen Ausführungsbeispiels der Erfindung möglich ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydraulikgeberanordnung
- 2
- Rahmenabschnitt
- 3
- Fahrzeugrahmen
- 4
- Geberarmatur
- 5
- Leitungsanschlussvorrichtung
- 6
- Vormontagezustand
- 7
- Anbindungszustand
- 8
- Hydraulikleitung
- 9
- Anbindungseinrichtung
- 10
- Gehäuse
- 11
- Kopplungsbereich
- 12
- Buchsenadapter
- 13
- erster Gehäuseabschnitt
- 14
- zweiter Gehäuseabschnitt
- 15
- Strömungsöffnung
- 16
- Adapteraufnahme
- 17
- Buchse
- 18
- Widerhaken
- 19
- Strömungskanal der Anbindungseinrichtung
- 20
- Hauptachse
- 21
- Bohrung
- 22
- Abdichtmechanismus
- 23
- Gehäusering
- 24
- erste Ringbohrung
- 25
- zweite Ringbohrung
- 26
- erste Dichtungseinrichtung
- 27
- zweite Dichtungseinrichtung
- 28
- erste Hülse
- 29
- zweite Hülse
- 30
- Federeinrichtung
- 31
- Einstecköffnung
- 32
- Adaptereinrichtung
- 33
- elastische Einrichtung
- 34
- Dichtelement
- 35
- erste O-Ring-Aufnahme
- 36
- zweite O-Ring-Aufnahme
- 37
- Armaturgehäuse
- 38
- Handhebel
- 39
- Geberzylinder
- 40
- Druckraum
- 41
- Kolben
- 42
- Hubrichtung
- 43
- Übertragungseinrichtung
- 44
- Federrückstelleinrichtung
- 45a, b
- Befestigungsabschnitte
- 46
- Durchlass
- 47
- Schrauben
- 48
- Adapter-Strömungskanal
- 49
- weiteres Dichtelement
- 50
- Set
- 51
- Verschlussposition
- 52
- Ruheposition
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017219666 A1 [0003]