DE102022100615A1

DE102022100615A1 - Aus Gusseisen bestehender Bremssattel einer Scheibenbremse

Info

Publication number: DE102022100615A1
Application number: DE102022100615.8A
Authority: DE
Inventors: Daniel Krenn; Natalie Roth
Original assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Current assignee: Knorr Bremse Systeme fuer Nutzfahrzeuge GmbH
Priority date: 2022-01-12
Filing date: 2022-01-12
Publication date: 2023-07-13

Abstract

Ein aus Gusseisen bestehender Bremssattel einer Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, insbesondere einer Radial-Scheibenbremse, mit einem Sattelkopf (1) und einem abständig dazu angeordneten, eine Montageöffnung (9) begrenzenden Sattelrücken (2), wobei der Sattelkopf (1), an den sich ein Hebeldom (4) zur Aufnahme eines Bremshebels einer Zuspanneinrichtung anschließt, einen durch einen an einer Anlagefläche (7) des Sattelkopfes (1) anliegenden Verschlussdeckel verschließbaren Aufnahmeraum (11) für die Zuspanneinrichtung aufweist, ist so ausgebildet, dass auf der der Montageöffnung (9) benachbarten Oberseite (3) des Sattelkopfes (1) mindestens eine radial vorstehende Lasche (5) zur Halterung eines bremsenspezifischen Funktionselementes angeformt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen aus Gusseisen bestehenden Bremssattel einer Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus dem Stand der Technik ist ein derartiger Bremssattel bekannt, bei dem als Funktionsteil ein Kabelhalter in eine Bohrung des Bremssattels eingesetzt und dort reibschlüssig gehalten wird.
Ein solcher Kabelhalter dient der Aufnahme eines Kabels, das funktional einen Kontaktleiter bildet, der zur Überwachung der Reibbelagdicke eines Bremsbelages dient.
Für andere bremsenspezifische Funktionselemente jedoch sind keine bremssattelseitigen Halterungen vorgesehen bzw. ist der bekannte Bremssattel nicht derart konfiguriert, dass solche Funktionselemente gehalten werden können. D.h., es sind je nach fahrzeugspezifischem Einsatz sozusagen individuelle Maßnahmen erforderlich, um diese bremsenspezifischen Funktionselemente montieren zu können.
Überdies gehen Forderungen dahin, quasi einen universellen Bremssattel zu schaffen, der ohne wesentliche Bearbeitung an unterschiedlichen Fahrzeugen verschiedener Hersteller montierbar ist, wobei bislang diese Funktionselemente nur in bestimmten Bereichen des Bremssattels befestigbar sind, da Kundenvorgaben bezüglich einer Hüllkontur des Bremssattels einzuhalten sind.
Die Befestigung eines Kabelhalters am Bremssattel ist beispielsweise in der DE 10 2012 003 110 A1 offenbart. Dabei besteht der Kabelhalter aus einer Haltestange, die in eine Bohrung des Bremssattels eingesteckt ist, die in einem der Montageöffnung abgewandten Bereich des Sattelkopfes eingebracht ist.
Erkennbar ist, dass diese Bohrung ausschließlich dazu geeignet ist, diese Haltestange aufzunehmen. Die Montage der Haltestange, also des Kabelhalters, gestaltet sich überdies relativ schwierig, da die Bohrung in einem insbesondere bei montierter Scheibenbremse schwer zugänglichen Bereich platziert ist.
Überdies ist die Positionierung der Bohrung an einer Stelle vorgesehen, die einer Belastung durch Schmutz, Nässe oder anderen fahrtbedingten Einflüssen ausgesetzt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bremssattel der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass seine Verwendungsfähigkeit bezüglich der Befestigung bremsenspezifischer Funktionselemente verbessert und diese nach Montage am Bremssattel gegenüber Witterungseinflüssen geschützt sind.
Diese Aufgabe wird durch einen Bremssattel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Durch diese konstruktive Ausbildung des Bremssattels, die sich gegenüber dem bisher bekannten kostenneutral realisieren lässt, ist nun eine Position zur Befestigung von Funktionselementen geschaffen, die weitgehend gegen äußere, insbesondere gegenüber Witterungseinflüssen geschützt sind.
Je nach Erfordernis kann die Lasche spanend bearbeitet werden, für eine sichere Befestigung des zu haltenden Funktionselements. Beispielhaft sei die Befestigung eines Kabelhalters genannt, der stangenförmig ausgebildet ist und zu dessen Befestigung die Lasche eine Bohrung aufweist, die spangebend eingebracht ist.
Bevorzugt weist die Lasche beidseitig plane Flächen auf, die parallel zur Anlagefläche des Verschlussdeckels verlaufen, also quer zu einer gedachten axialen Mittelachse des Bremssattels. Hierbei ist die der Anlagefläche zugeordnete plane Fläche der Lasche gegenüber der Anlagefläche zurückgesetzt.
Für eine spanende Bearbeitung der Lasche, wie das genannte Einbringen der Bohrung mittels eines spangebenden Werkzeugs, sind am Sattelkopf beispielsweise muldenförmige Vertiefungen vorgesehen, die ein problemloses Führen des Werkzeugs, wie eines Bohrers, erlauben.
Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung sind beidseitig der genannten gedachten Mittelachse des Bremssattels, die sich quer zur Längserstreckung der Montageöffnung erstreckt, jeweils eine Lasche gemäß der Erfindung angeordnet, so dass auch mehrere Funktionselemente befestigbar sind. Dabei können diese Laschen mit gleichem Abstand zur Mittelachse angeordnet sein und überdies hinsichtlich ihrer Ausgestaltung identisch.
Neben dem genannten Kabelhalter können als weitere Funktionselemente beispielsweise Sensoren befestigt werden.
Die Dicke der jeweiligen Lasche kann bei Befestigung eines entsprechenden Funktionselementes derart gewählt sei, dass dieses Funktionselement, entsprechend konfiguriert, reibschlüssig an der Lasche gehalten wird. Denkbar sind jedoch auch andere gestalterische Lösungen denkbar, um ein Funktionselement reibschlüssig zu halten.
Die Vorteile der Erfindung ergeben sich insbesondere bei der Ausgestaltung des Bremssattels einer Radial-Scheibenbremse.
Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:

1 einen Bremssattel gemäß der Erfindung in einer perspektivischen Ansicht
2 den Bremssattel in einer Vorderansicht.

In den Figuren ist ein aus Gusseisen bestehender Bremssattel einer Radial-Scheibenbremse abgebildet, mit einem Sattelkopf 1 und einem abständig dazu angeordneten, eine Montageöffnung 9 begrenzenden Sattelrücken 2.
An den Sattelkopf 1 schließt sich ein Hebeldom 4 an zur Aufnahme eines Bremshebels einer Zuspanneinrichtung, die in einem Aufnahmeraum 11 des Sattelkopfes 1 positionierbar ist.
Dieser Aufnahmeraum 11 wird durch einen nicht dargestellten Verschlussdeckel verschlossen, der an einer dem Hebeldom 4 gegenüberliegenden Anlagefläche 7 des Sattelkopfes 1 anliegt und mit dem Sattelkopf 1 verschraubbar ist, wozu die Anlagefläche 7 Gewindebohrungen 8 aufweist.
Gemäß der Erfindung sind auf der der Montageöffnung 9 benachbarten Oberseite 3 des Sattelkopfes 1, dieser gegenüber radial vorstehende Laschen 5 zur Halterung eines bremsenspezifischen Funktionselementes angeformt, und zumindest auf ihrer der Anlagefläche 7 zugewandten Seite als plane Fläche 12 ausgebildet. Dabei weist jede Lasche 5 eine Bohrung 6 auf zur Halterung beispielsweise einer Haltestange eines Kabelhalters.
Die beim Gießen des Bremssattels mit angeformten Laschen 5 sind gegenüber der Anlagefläche 7 zurückgesetzt und mit gleichem Abstand zu einer gedachten Mittelachse X, die quasi eine Symmetrieachse bildet, angeordnet. Denkbar ist jedoch auch eine Positionierung der Laschen 5 derart, dass deren der Anlagefläche 7 zugeordnete plane Fläche damit fluchtet.
Zur spanenden Bearbeitung der Lasche 5, beispielsweise zum Einbringen der Bohrung 6, sind an der Oberseite des Sattelrückens 2 muldenförmige Vertiefungen 10 vorgesehen, denen entlang ein Bohrer oder dergleichen führbar ist.
Während die 1 den Bremssattel in einer perspektivischen Darstellung wiedergibt, zeigt die 2 den Bremssattel in einer Vorderansicht, d.h., in einer Sicht auf den Sattelrücken 2.
Bezugszeichenliste

1: Sattelkopf
2: Sattelrücken
3: Oberseite
4: Hebeldom
5: Lasche
6: Bohrung
7: Anlagefläche
8: Gewindebohrung
9: Montageöffnung
10: Vertiefung
11: Aufnahmeraum
12: Fläche

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 102012003110 A1 [0006]

Claims

Aus Gusseisen bestehender Bremssattel einer Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug, insbesondere einer Radial-Scheibenbremse, mit einem Sattelkopf (1) und einem abständig dazu angeordneten, eine Montageöffnung (9) begrenzenden Sattelrücken (2), wobei der Sattelkopf (1), an den sich ein Hebeldom (4) zur Aufnahme eines Bremshebels einer Zuspanneinrichtung anschließt, einen durch einen an einer Anlagefläche (7) des Sattelkopfes (1) anliegenden Verschlussdeckel verschließbaren Aufnahmeraum (11) für die Zuspanneinrichtung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der der Montageöffnung (9) benachbarten Oberseite (3) des Sattelkopfes (1) mindestens eine radial vorstehende Lasche (5) zur Halterung eines bremsenspezifischen Funktionselementes angeformt ist.
Bremssattel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (5) der Anlagefläche (7) gegenüber zurückgesetzt ist.
Bremssattel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (5) mit der Anlagefläche (7) fluchtet.
Bremssattel einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lasche (5) abständig zu einer gedachten Mittelachse (X) angeordnet ist.
Bremssattel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beidseitig der Mittelachse (X) eine Lasche (5) angeordnet ist.
Bremssattel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Laschen (5) mit gleichem Abstand zur Mittelachse (X) angeordnet sind.
Bremssattel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Lasche (5) zur Halterung eines Funktionselementes eine Bohrung (6) aufweist.
Bremssattel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sattelrücken (2) in Achsrichtung der Bohrung (6) mindestens eine muldenförmige Vertiefung (10) aufweist.
Bremssattel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Funktionselement reib- oder formschlüssig an der Lasche (5) halterbar ist.
Bremssattel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laschen (5) beim Gießen des Bremssattels angeformt sind.