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Die
Erfindung betrifft einen Bremssattel für eine Scheibenbremse, mit
einer Zuspanneinrichtung zum Zuspannen einer Bremsscheibe sowie
mit einem Bremsträger,
der zu beiden Seiten der Bremsscheibe mit Ausnehmungen zur Aufnahme
jeweils eines axial gegen die Bremsscheibe zustellbaren Bremspads
versehen ist, und mit an dem Bremspad ausgebildeten Aussparungen
oder Vorsprüngen,
die hinsichtlich Gestalt und Lage mit Vorsprüngen bzw. Aussparungen am Bremsträger oder
an Teilen des Bremsträgers
korrespondieren.
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Bei
der Reparatur und der Wartung von Kraftfahrzeugen oder Kraftfahrzeuganhängern müssen Bremsbeläge (sogenannte
Bremspads) häufig unter
schlechten Sichtverhältnissen
eingebaut werden, etwa wegen des engen Bauraums oder wegen mangelhafter
Beleuchtung. Da Bremsen und insbesondere Bremspads für die Sicherheit
des Fahrzeuges besonders wichtige Bauteile sind, ist es sinnvoll, geeignete
Vorsichtsmaßnahmen
mit dem Ziel der Vermeidung von Fehlern bei der Montage der Bremspads
zu treffen.
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Aus
der
EP 0 347 523 B1 ist
ein Bremssattel bekannt bei welchem, um nur die vorgesehenen Bremspads
an den hierfür
vorgesehenen Stellen einbauen zu können, an den die Bremspads
während der
axialen Zustellbewegung führenden
Führungsflächen des
Bremsträgers
zusätzliche
Ansätze
oder Ausnehmungen ausgebildet sind. Deren Konturen sind auf korrespondierende
Ausnehmungen bzw. Ansätze
abgestimmt, die an den Bremspads angeformt sind. Die so erreichte
Verschlüsselung
wird fertigungstechnisch realisiert, indem bei der ohnehin erforderlichen
Bearbeitung der Führungsflächen zugleich
auch die Ausformung der Verschlüsselungsstrukturen
erfolgt. So wird erreicht, dass sich nur die jeweils vorgesehenen
Bremspads in den Bremsträger
einsetzen lassen. Jedoch wird nicht vermieden, dass ein zwar richtiger
Bremspad, jedoch in falscher Einbaulage montiert wird.
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Mit
dem Ziel der Fehlervermeidung beim Einbau von Bremspads befassen
sich ferner die
DE
29 19 535 A1 und die
EP 0 752 541 A1 . In der erst genannten Druckschrift
werden Paare von Bremspads vorgeschlagen, bei denen die Reibbeläge der Pads unterschiedlich
lang sind. Demgegenüber
wird in der
EP 0 752
541 A1 eine asymmetrische Gestaltung der Belagplatten sowie
der Führungsflächen beider
Pads vorgeschlagen. Diese deutlich asymmetrische Grundkonstruktion
der Pads und des Bremssattels kann dazu führen, dass die Bremse in den
beiden möglichen
Drehrichtungen ein unterschiedliches Betriebsverhalten zeigt.
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Mit
der Vermeidung einer Fehlmontage der Bremspads befasst sich auch
die
DE 43 32 709 A1 . Bei
dieser Scheibenbremse vom Schwimmsattel-Typ sind an den Rückseiten
der Bremspad-Belagplatten axiale Vorsprünge nach Art von Noppen angeformt. Bei
fehlerhafter Montage der Bremspads bewirken diese Vorsprünge, dass
sich die beiden Bremspads nicht in einem ausreichenden gegenseitigen
Abstand montieren lassen, und dazwischen noch die Bremsscheibe passt.
Werden hingegen die Bremspads richtig montiert, so ist der Abstand
zwischen den Reibflächen
der Bremspads groß genug,
um dazwischen noch die Bremsscheibe aufnehmen zu können. Es
wird daher vermieden, den Schwimmsattel mit z.B. um 180° verdreht
darin eingesetzten Bremspads auf die Bremsscheibe aufzusetzen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bremssattel für eine Scheibenbremse
dahingehend zu verbessern, dass beim Einsetzen eines Bremspads sowohl
erkennbar ist, ob dieser für
die Bremse bestimmt ist als auch, ob dieser in richtiger Einbaulage
montiert wird.
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Zur
Lösung
ist ein Bremssattel mit den eingangs angegebenen Merkmalen gekennzeichnet durch
einen benachbart zu dem jeweiligen Bremspad in dem Bremsträger angeordneten
oder darin hinein reichenden Einsatz, an dem der bremsträgerseitige Vorsprung
bzw. die bremsträgerseitige
Aussparung ausgebildet ist.
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Erreicht
wird auf diese Weise, dass bereits bei dem Versuch des Einsetzens
der Bremspads in den Bremsträger
sofort erkennbar ist, ob deren Montage in richtiger Einbaulage erfolgt.
Bei falscher Einbaulage, z.B. einer um 180° verdrehten Einbaulage, korrespondieren
die Positionen der Vorsprünge
und Aussparungen nicht mehr, der Bremspad lässt sich gar nicht erst in
die Ausnehmung des Bremsträgers einsetzen.
Ferner ist schnell erkennbar, ob es sich um einen für die Bremse
bestimmten Bremspad handelt. Denn ist dies nicht der Fall, lässt sich
der Bremspad ebenfalls gar nicht erst montieren oder aber es fehlt
an der erfindungsgemäßen Zuordnung
zwischen einer Aussparung und einem zu der Aussparung korrespondierenden
Vorsprung, wobei vorzugsweise die Aussparung berührungsfrei gegenüber dem
korrespondierenden Vorsprung ist.
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Ausgestaltungen
des erfindungsgemäßen Bremssattels
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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So
wird mit einer ersten Ausgestaltung vorgeschlagen, dass der in dem
Bremsträger
angeordnete oder in den Bremsträger
hinein reichende Einsatz eine Platte und vorzugsweise eine Hitzeschutzplatte
ist, die sich an der Rückseite
des Bremspads befindet. Sie bewirkt eine Reduzierung der Übertragung
von Bremshitze von dem jeweiligen Bremspad auf den Bremssattel.
Dadurch wird die Übertragung der
beim Abbremsen entstehenden Reibungswärme zu weiteren nachgeordneten
Funktionsteilen des Bremssattels reduziert. Bei dieser Ausgestaltung nimmt
die Platte daher eine Doppelfunktion wahr, indem sie einerseits
den erwähnten
Hitzeschutz bewirkt, und andererseits Bestandteil der Verschlüsselung
der Bremspads gegen Montagefehler ist.
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Eine
weitere Ausgestaltung ist gekennzeichnet durch einen an der Rückseite
der Platte bzw. der Hitzeschutzplatte abgestützten Druckstempel. Dieser kann
Teil der üblichen
Brems-Zuspanneinrichtung sein,
oder aber Teil einer Nachstelleinrichtung zum Ausgleich von Bremsbelag-
und/oder -scheibenverschleiß durch
Verstellen des Abstandes zwischen Bremspad und Bremsscheibe. Eine
solche Nachstelleinrichtung ist z.B. aus der WO 2004/013510 A2 bekannt.
Zum Ausgleich des Bremsbelag- oder des Bremsscheibenverschleißes wirkt
sie über
ein oder zwei im wesentlichen axial zur Bremsscheibe verschiebliche
Druckstücke
auf den Bremspad, um so den Abstand zwischen dem jeweiligen Bremspad und
der Bremsscheibe nachzustellen. Werden derartige Nachstelleinrichtungen
bei einer Festsattel-Scheibenbremse auf beiden Seiten der Bremsscheibe
angeordnet, kann der Verschiebeweg der Bremsscheibe so gering gehalten
werden, dass gerade das Lüftspiel überwunden,
und die elastische Verformung der Bremspads und des Bremssattels, also
der sogenannte Arbeitshub, ausgeglichen werden kann.
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Mit
einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass sich die erfindungsgemäß vorgesehenen
Vorsprünge
und Aussparungen am oder nahe des der Drehachse der Bremsscheibe
zugewandten Innenrandes des Bremspads befinden. Dort sind Bremspads
bereichsweise frei von Führungsflächen (d.h.
von Flächen,
welche die Führung
der Bremspads in dem Bremsträger übernehmen),
so dass eine dortige Anbringung von Vorsprüngen oder Aussparungen die
Wirkung und Effizienz der Führungsflächen nicht
beeinträchtigt.
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In
baulicher sowie in fertigungstechnischer Hinsicht ist es von Vorteil,
wenn jeweils der Vorsprung an dem Einsatz und die Aussparung an
dem Bremspad ausgebildet ist.
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In
näherer
Ausgestaltung wird ferner vorgeschlagen, dass der Vorsprung an der
dem Bremspad zugewandten Vorderseite des Einsatzes angeordnet ist,
und der Bremspad mit einer korrespondierenden Aussparung zumindest
in seiner Belagplatte versehen ist. Letztere Aussparung erstreckt
sich vorzugsweise maximal über
die Dicke der Belagplatte, und nicht in den Reibbelag hinein. Zur
Realisierung der Erfindung reicht es daher hinsichtlich der Bremspads aus,
nur deren Belagplatte individuell zu fertigen, wohingegen der darauf
angeordnete Reibbelag die übliche
vollflächige
Gestaltung aufweisen kann, und insoweit eine Adaptierung an die
Erfindung nicht erforderlich ist.
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Eine
weitere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsträger zur
axialen Führung
und/oder Abstützung
des jeweiligen Bremspads in Drehrichtung mit Führungsflächen versehen ist, die sich über den
Zustellweg des Bremspad erstrecken, und an denen sich korrespondierende
Führungsflächen des
Bremspads abstützen
können,
wobei die Führungsflächen des
Bremspads, bezogen auf die Mitte des Bremspads in Drehrichtung,
symmetrisch angeordnet und gestaltet sind. Unter den Führungsflächen der
Bremspads sollen hierbei jene Flächen
der Pads verstanden werden, welche beim Bremsvorgang die Bremskräfte und
-momente auf die korrespondierenden Führungsflächen des Bremsträgers abführen. Mit
einer solchen Ausgestaltung wird daher die herkömmliche, weitgehend unabhängig von
der Drehrichtung der Bremse arbeitende Grundkonstruktion beibehalten,
so dass der Entwicklungsaufwand bis zur Produktionsreife der Bremse relativ
gering ist.
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Wenn
sich außerdem
bei den Bremspads die Aussparung bzw. der Vorsprung außerhalb
der Führungsflächen des
Bremspads befindet, so wird durch die erfindungsgemäße Verschlüsselung
des Bremspads in dem Bremsträger
die Wirkung sowie die Effizienz der für die Führung des remspads wichtigen Führungsflächen in
keiner Weise beeinträchtigt.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Darin
zeigen:
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1:
den Bremssattel einer Festsattel-Scheibenbremse mit Zuspanneinrichtung,
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2:
den Bremssattel mit eingesetzten Bremspads,
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3:
einen Schnitt durch den Bremsträger des
Bremssattels,
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4a:
den Bremsträger
nach 3, perspektivisch mit geschnittenem Bremspad,
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4b:
entsprechend 4a, jedoch mit eingesetztem,
geschnittenem Bremspad und
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5:
einen Schnitt analog 3, jedoch bei einer abgewandelten
Ausführung.
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Die
auf der Zeichnung dargestellte Scheibenbremse ist vom Festsattel-Typ.
Hierbei ist der Bremssattel axial ortsfest bezüglich der Achse sowie des Rades
angeordnet. Bei Festsattelbremsen ist die Bremsscheibe in der Regel
axial beweglich. Bekannt sind jedoch auch solche Festsattel-Konstruktionen, z.B.
aus der WO 2004/013510 A2, bei denen nicht nur der Bremssattel,
sondern auch die Bremsscheibe in axialer Richtung im wesentlichen
ortsfest sind. Der durch den Verschleiß der Bremsbeläge sowie
der Bremsscheibe bedingte Ausgleich wird in diesem Fall durch zusätzliche,
in den Bremssattel integrierte Nachstelleinrichtungen realisiert.
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Für eine solche
Scheibenbremse des Festsattel-Typs zeigt die 1 den Bremsträger 1,
bei 2 zusätzlich
mit den in Ausnehmungen des Bremsträgers eingesetzten Bremspads 4a, 4b.
Bei diesem speziellen Bautyp einer Scheibenbremse ist der Bremsträger 1 Bestandteil
des Bremssattels.
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Dargestellt
ist die Bremse für
eine einzige Bremsscheibe. In ähnlicher
Konstruktion läßt sich
die Erfindung aber auch bei Bremsen mit zwei oder mehreren Bremsscheiben
realisieren.
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Der
Bremssattel verfügt über den
Bremsträger 1,
an dem außen
eine Zuspanneinrichtung 3 angeflanscht ist. Die Zuspanneinrichtung 3 beinhaltet den
mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch angetriebenen Mechanismus
zur Erzeugung der Zuspannkraft auf die in dem Bremsträger 1 geführten Bremsbeläge, die
sogenannten Bremspads. Die Bremspads 4a, 4b setzen
sich in üblicher
Weise jeweils aus einem Reibbelag 5 und der rückseitigen Belagplatte 6 zusammen.
Der Bremsträger 1 des Bremssattels
dient der Aufnahme und Führung
der beiden Bremspads 4a, 4b, wobei sich im Betrieb
der Scheibenbremse der eine Bremspad 4a auf der einen Seite
der Bremsscheibe, und der andere Bremspad 4b auf der anderen
Seite der Bremsscheibe befindet. Aus Gründen der Übersicht zeigt 1 den
Bremssattel ohne die Bremspads, hingegen 2 den Bremssattel
einschließlich
der in den Bremsträger eingesetzten
Bremspads, jedoch wiederum ohne die zwischen den Bremspads angeordnete
Bremsscheibe.
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Ausgehend
von den Gegenständen
nach 2 zeigt 3 einen
Schnitt in der gedachten Ebene der – aus Übersichtsgründen nicht dargestellten – Bremsscheibe.
Zu erkennen ist, daß der
Bremsträger 1 in
jener Ebene, in welcher sich die Bremspads befinden, jeweils nach
Art einer Brücke
gestaltet ist mit zwei Endstücken 9,
welche jeweils, d.h. in der Ebene des jeweiligen Bremspads, über eine
Strebe 9a miteinander verbunden sind. Die Endstücke 9 bilden
mit der sie verbindenden Strebe 9a einen rechten Winkel
und bilden hierdurch eine im wesentlichen rechteckige Tasche oder
Ausnehmung 13, an der sich Führungsflächen 10, 11 befinden.
Bei diesen Führungsflächen 10, 11 handelt
es sich um paßgenau
gearbeitete Flächen,
welche z.B. durch Räumen oder
durch Fräsen
hergestellt sind. Zwei erste Führungsflächen 10,
welche an den Enden der Streben 9a ausgebildet sind, weisen
in etwa radial nach außen.
Sie befinden sich in ein- und derselben Ebene. Zweite, zu den ersten
Führungsflächen 10 rechtwinklige
Führungsflächen 11 befinden
sich an den Endstücken 9 und
weisen im wesentlichen tangential aufeinander zu.
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Durch
die Führungsflächen 10, 11 des
Bremsträgers,
jedoch auch durch die übrigen
beteiligten Flächen
der Endstücke 9 und
der Strebe 9a werden zwei Ausnehmungen 13 begrenzt,
in denen sich im Betrieb der Bremse die Bremspads 4a, 4b befinden. Insbesondere 3 läßt erkennen,
daß jede
der Ausnehmungen 13 in etwa rechteckig ist, weshalb auch
der darin einsetzbare Bremspad 4a bzw. 4b eine
im wesentlichen rechteckige Gestalt aufweist, wobei diese jedoch
entlang ihres Innenrandes 14 wie auch ihres Außenrandes 15 konkave
bzw. konvexe Rundungen entsprechend der Kreisform der Bremsscheibe
aufweisen.
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Die
Bremspads sitzen nicht entlang ihres gesamten Umrisses in der jeweiligen
Ausnehmung 13. Vielmehr stützen sie sich in der Ausnehmung
nur an deren ersten und zweiten Führungsflächen 10, 11 ab. Hierbei übernehmen
die Führungsflächen 10, 11 eine doppelte
Funktion. Zum einen führen
sie die Bremspads in axialer Richtung, d.h. während der Nachstellbewegung
in Richtung auf die Bremsscheibe. Zum anderen übernehmen die Führungsflächen 10, 11 die
Abstützung
der Bremspads während
des Bremsvorganges, und damit die Ableitung der auftretenden Bremsmomente
auf den ortsfest bezüglich der
Fahrzeugachse befestigten Bremsträger 1. An dieser tangentialen
Abstützung,
d.h. in Drehrichtung, sind in erster Linie die zweiten Führungsflächen 11 beteiligt,
hingegen in geringerem Maße
die ersten, in etwa radial nach außen weisenden Führungsflächen 10.
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Durch
die in bezug auf die Mitte 16 der Pads und der Ausnehmung
symmetrische Gestaltung, Anordnung und Größe der Führungsflächen 10, 11 arbeitet
die Bremse in beiden Drehrichtungen mit gleichen Betriebseigenschaften.
Die axiale Erstreckung der Führungsflächen 10, 11 ist
so bemessen, daß eine
sichere Gleitbahn für
die Bremspads sichergestellt ist, und zwar sowohl bei neuen Bremspads,
wie auch bei stark verschlissenen Bremspads mit entsprechend reduziertem
Reibbelag 5 und entsprechend fortgeschrittener Nachstellung
der Belagplatte 6.
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Zur
Erzielung einer möglichst
geringen Reibung sind auch die Bremspads 4a, 4b dort,
wo sie an den Führungsflächen 10, 11 des
Bremsträgers 1 anliegen,
mit entsprechend bearbeiteten Führungsflächen 19 versehen.
Diese sind an der Belagplatte 6 ausgebildet, nicht am Reibbelag.
Unter den Führungsflächen 19 werden
daher jene Flächen
oder Flächenbereiche
am Umfang der Belagplatte 6 verstanden, welche beim Bremsvorgang
die Bremskräfte
und Bremsmomente auf die korrespondierenden Führungsflächen 10, 11 des
Bremsträgers
abführen.
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Die 4a und 4b zeigen
in perspektivischer Darstellung jeweils einen Blick hinter den Bremspad 4a.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
ist der Bremsträger 1 wiederum
aufgeschnitten dargestellt. Ferner ist auch der Bremspad 4a entlang
seiner Mitte 16 aufgeschnitten dargestellt. Zu erkennen
ist dort in dem Bremssattel ein plattenförmiger Einsatz 20 mit
zwei in etwas kreisförmigen
Erhebungen 21. An ihnen stützt sich der Bremspad 4a mit
der Rückseite
seiner Belagplatte 6 ab. Der Einsatz 20 dient unter
anderem als Hitzeschutzplatte. Er ist Bestandteil einer beim Ausführungsbeispiel
elektrisch angetriebenen und in den Bremssattel integrierten Nachstelleinrichtung
zum Ausgleich von Bremsbelagverschleiß bzw. Bremsscheibenverschleiß. Mit der
Platte 20 sind an deren Rückseite zwei Druckstempel 22 verbunden,
deren Druckflächen
im Bereich der Erhebungen 21 enden. Die Druckstempel oder
auch Druckstücke
sind, wie dies im einzelnen in der WO 2004/013510 A2 beschrieben
ist, axial in bezug auf die Bremsscheibe verstellbar, vorzugsweise
mittels eines in den Bremssattel integrierten Elektromotors. Die
Nachstelleinrichtung wirkt daher über die zwei axial zur Bremsscheibe
verfahrbaren Stempel 22 bzw. Druckstücke auf die Platte 20,
und von dort auf den jeweiligen Bremspad 4a, 4b,
um so den Abstand zwischen diesem Bremspad und der Bremsscheibe nachzustellen.
Sind derartige Nachstelleinrichtungen auf beiden Seiten der Bremsscheibe
in dem Bremssattel angeordnet, kann der Verschiebeweg der Bremsscheibe
so gering gehalten werden, daß gerade
das Luftspiel überwunden
und die elastische Verformung der Bremspads und des Bremssattels,
also der sogenannte Arbeitshub, ausgeglichen wird.
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Die
axiale Führung
der Druckstücke
in dem Bremssattel ist in den 4a und 4b nicht
im einzelnen dargestellt. Über
die Funktion der Nachstellung hinaus übt der plattenförmige Einsatz 20 eine
weitere Funktion aus, indem er zusätzlich als Hitzeschutzplatte
dient. Diese bewirkt eine Reduzierung der Übertragung von Bremshitze von
dem jeweiligen Bremspad auf den Bremssattel, und insbesondere auf
die dortigen empfindlichen Elemente der Nachstelleinrichtung.
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Am
der dem jeweiligen Bremspad 4a, 4b zugewandten
Vorderseite 23 der Hitzeschutzplatte ist ein Vorsprung 25 in
Gestalt eines Zapfens oder eines Nockens ausgebildet. Im Falle eines
Zapfens kann dieser z.B. in eine Bohrung der Hitzeschutzplatte 20 fest
eingesetzt sein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach
den 3, 4a und 4b befindet
sich der Vorsprung 25, bezogen auf die Drehrichtung der Scheibenbremse,
exakt in der Mitte 16 des Bremspads.
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Die
baugleichen Bremspads 4a, 4b sind mit einer zu
dem Vorsprung 25 hinsichtlich Gestalt und Lage korrespondierenden
Aussparung 26 versehen. Der Vorsprung 25 an der
Hitzeschutzplatte 20 sowie die Aussparung 26 an
dem Bremspad sind daher so aufeinander abgestimmt, daß sich jeder
der beiden Bremspads, korrekte Bauart und richtige Ausrichtung vorausgesetzt,
wahlweise in jede der beiden Ausnehmungen 13 des Bremsträgers 1 einsetzen
läßt, und hierbei
der Vorsprung 25 ohne Widerstand in die Aussparung 26 eintreten
kann. Vorzugsweise ist die Bemessung von Vorsprung 25 bzw.
Aussparung 26 dergestalt, daß die Aussparung berührungsfrei
gegenüber
dem Vorsprung ist. Insgesamt wird erreicht, daß sich jeder der beiden baugleichen
Bremspads ausschließlich
in der in den 4a und 4b dargestellten
Lage und Ausrichtung in den Bremsträger einsetzen läßt. Bei
falscher Einbaulage korrespondieren die Positionen der Aussparung 26 und
des Vorsprungs 25 nicht mehr, der Bremspad läßt sich gar
nicht erst in die Ausnehmung 13 des Bremsträgers einsetzen.
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4a läßt erkennen,
daß sich
Vorsprung 25 und Aussparung 26 jeweils nahe des
Innenrandes 14 befinden, und daß die Aussparung 26 nur
eine begrenzte Tiefe hat und sich maximal über die Dicke der Belagplatte 6 des
Bremspads erstreckt. Insbesondere reicht die Aussparung 26 bei
diesem Ausführungsbeispiel
nicht in den Reibbelag 5 hinein.
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Eine
andere Anordnung der korrespondierenden Vorsprünge und Aussparungen zeigt
das Ausführungsbeispiel
nach 5. Hierbei befinden sich Vorsprünge und
Aussparungen, bezogen auf die Drehrichtung der Scheibenbremse, nicht
mehr in der Mitte 16 des jeweiligen Bremspads bzw. der
Hitzeschutzplatte, sondern asymmetrisch versetzt hierzu. Der Ort
von Vorsprung 25 und Aussparung 26 ist um den
Abstand A zur Mitte 16 und damit zur Symmetriemitte des
jeweiligen Bremspads versetzt. In weiterer Abweichung zu dem Ausführungsbeispiel
gemäß den 3, 4a und 4b ist
die Aussparung 26 über
die Dicke des jeweiligen Bremspads 4a, 4b durchgehend,
d.h. die Aussparung 26 durchsetzt sowohl die rückseitige
Belagplatte 6 wie auch den vorderseitigen Reibbelag 5 des
Bremspads. Wiederum ist die in 5 hinter
dem Bremspad angeordnete Hitzeschutzplatte mit einem Vorsprung 25,
hier in Gestalt eines Zapfens, versehen, welcher Vorsprung hinsichtlich
Gestalt und Ort mit der Aussparung 26 korrespondiert. Auch
bei dieser Ausführung
läßt sich daher
der Bremspad nur in der richtigen Ausrichtung in die Ausnehmung
des Bremsträgers
einsetzen, Montagefehler werden vermieden.
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Das
Zusammenwirken der Vorsprünge
und Aussparungen wurde voranstehend anhand jeweils des inneren,
der Zuspanneinrichtung 3 näheren Bremspads 4a erläutert. In
gleicher Weise und an gleicher Stelle ist aber auch der andere,
baugleich gestaltete Bremspad 4b mit einer Aussparung versehen,
und entsprechend ist auch die dort angeordnete Hitzeschutzplatte
mit einem korrespondierenden Vorsprung versehen. Dies gilt auch
im Fall der beschriebenen unsymmetrischen Variante (5).
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Beiden
beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist gemeinsam, daß sich
der Vorsprung 25 jeweils an der Hitzeschutzplatte 20 befindet,
hingegen die Aussparung 26 an dem Bremspad 4a, 4b.
In gleicher Weise ist es aber auch möglich, die Hitzeschutzplatte mit
einer Aussparung zu versehen, in die ein entsprechender, an dem
Bremspad angeformter Vorsprung eingreifen kann, um so die gegenseitige
Verschlüsselung
gegenüber
Montagefehlern zu erreichen.
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- 1
- Bremsträger
- 3
- Zuspanneinrichtung
- 4a
- Bremspad
- 4b
- Bremspad
- 5
- Reibbelag
- 6
- Belagplatte
- 9
- Endstücke
- 9a
- Strebe
- 10
- Führungsfläche
- 11
- Führungsfläche
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Innenrand
- 15
- Außenrand
- 16
- Mitte
- 19
- Führungsfläche
- 20
- Einsatz,
Hitzeschutzplatte
- 21
- Erhebung
- 22
- Druckstempel
- 23
- Vorderseite
- 25
- Vorsprung
- 26
- Aussparung
- A
- Abstand
in Drehrichtung