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Die Erfindung betrifft eine elektrische Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Kraftwagen, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Der
EP 3 348 867 A1 ist eine Drehmomentenverteilungseinrichtung als bekannt zu entnehmen, mit einem Drehmomentenverteilungsmotor, einem ersten Sonnenrad und einer Mehrzahl von ersten Planetenrädern, die an einer außenumfangsseitigen Seite des ersten Sonnenrades angeordnet sind und in das erste Sonnenrad eingreifen.
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Aus der gattungsgemäßen
US 2019 / 0 202 309 A1 ist eine elektrische Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit zwei elektrischen Maschinen und einer Drehmomentverteilungsvorrichtung bekannt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine elektrische Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Kraftwagen, zu schaffen, bei welcher eine besonders bauraumgünstige sowie reibungsarme Lagerung realisiert ist, sodass eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung und somit eine besonders vorteilhafte Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs realisiert werden können.
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Diese Aufgabe wird durch eine elektrische Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung betrifft eine elektrische Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Kraftwagen. Dies bedeutet, dass das vorzugsweise als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildete Kraftfahrzeug in seinem vollständig hergestellten Zustand die elektrische Antriebsvorrichtung aufweist und mittels der elektrischen Antriebsvorrichtung, insbesondere rein, elektrisch angetrieben werden kann. Somit ist das Kraftfahrzeug vorzugsweise ein Elektrofahrzeug, insbesondere ein batterieelektrisches Fahrzeug (BEV), oder aber ein Hybridfahrzeug. Insbesondere weist das Kraftfahrzeug in seinem vollständig hergestellten Zustand beispielsweise wenigstens oder genau zwei in Fahrzeuglängsrichtung aufeinanderfolgend und somit hintereinander angeordnete, einfach auch als Achsen bezeichnete Fahrzeugachsen auf. Die jeweilige Fahrzeugachse weist wenigstens oder genau zwei Fahrzeugräder auf. Die Fahrzeugräder sind Bodenkontaktelemente, über welche das Kraftfahrzeug in Fahrzeughochrichtung nach unten hin an einem Boden abgestützt oder abstützbar ist. Wird das Kraftfahrzeug entlang des Bodens gefahren, während das Kraftfahrzeug in Fahrzeughochrichtung nach unten hin über die Bodenkontaktelemente an dem Boden abgestützt ist, so rollen die Fahrzeugräder, insbesondere direkt, an dem Boden ab. Dabei ist vorzugsweise die elektrische Antriebsvorrichtung Bestandteil, insbesondere genau, einer der Achsen, sodass, insbesondere genau, eine der Achsen die elektrische Antriebsvorrichtung umfasst. Dabei sind beispielsweise die Fahrzeugräder der einen, die elektrische Antriebsvorrichtung umfassenden Achse mittels der elektrischen Antriebsvorrichtung antreibbar. Wenn im Folgenden die Rede von den Fahrzeugrädern ist, so sind darunter, falls nichts anderes angegeben ist, die mittels der elektrischen Antriebsvorrichtung, insbesondere elektrisch, antreibbaren Fahrzeugräder der einen, die elektrische Antriebsvorrichtung umfassenden, Achse zu verstehen. Durch Antreiben der Fahrzeugräder mittels der elektrischen Antriebsvorrichtung ist das Kraftfahrzeug insgesamt, insbesondere elektrisch und ganz insbesondere rein elektrisch, antreibbar.
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Die elektrische Antriebsvorrichtung weist ein Drehmomentenverteilungsgetriebe auf, welches auch einfach als Getriebe bezeichnet wird. Wie im Folgenden noch genauer erläutert wird, kann mittels des Drehmomentenverteilungsgetriebes eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung oder Drehmomentenaufteilung auf die Fahrzeugräder realisiert werden. Die Drehmomentenverteilung wird auch als Torque-Vectoring bezeichnet, sodass das Drehmomentenverteilungsgetriebe auch als Torque-Vectoring-Getriebe bezeichnet wird. Unter der Drehmomentenverteilung ist zu verstehen, dass mittels des Drehmomentenverteilungsgetriebes (Getriebe) ein jeweiliges, in das Getriebe eingeleitetes und beispielsweise auch als Antriebsmoment bezeichnetes, insbesondere erstes, Drehmoment auf die Fahrzeugräder verteilt oder aufgeteilt werden kann. Dies wird im Folgenden noch näher erläutert. Insbesondere weist die elektrische Antriebsvorrichtung ein Gehäuse auf, in welchem beispielsweise das Drehmomentenverteilungsgetriebe zumindest teilweise angeordnet sein kann.
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Das Drehmomentenverteilungsgetriebe weist einen ersten Planetenradsatz auf, welcher auch als erster Planetensatz bezeichnet wird und beispielsweise zumindest teilweise in dem Gehäuse angeordnet ist. Der erste Planetenradsatz weist ein erstes Sonnenrad, einen ersten Planetenträger und ein erstes Hohlrad auf, wobei erste Planetenräder des ersten Planetenradsatzes jeweils in Eingriff mit dem ersten Sonnenrad und, insbesondere gleichzeitig, in Eingriff mit dem ersten Hohlrad stehen. Das erste Sonnenrad, der erste Planetenträger und das erste Hohlrad sind erste Getriebeelemente des ersten Planetenradsatzes oder werden auch als erste Getriebeelemente bezeichnet. Insbesondere dann, wenn das jeweilige, erste Getriebeelement nicht drehfest mit dem Gehäuse verbunden ist, kann das jeweilige, erste Getriebeelement um eine erste Planetenradsatzdrehachse relativ zu dem Gehäuse gedreht werden, insbesondere dann, wenn der erste Planetenradsatz angetrieben wird, das heißt beispielsweise wenn ein Drehmoment in den ersten Planetenradsatz eingeleitet wird. Das Drehmomentenverteilungsgetriebe weist außerdem einen zusätzlich zu dem ersten Planetenradsatz vorgesehenen, zweiten Planetenradsatz auf, welcher beispielsweise zumindest teilweise in dem Gehäuse angeordnet ist. Der zweite Planetenradsatz weist ein zweites Sonnenrad, einen zweiten Planetenträger und ein zweites Hohlrad auf, wobei zweite Planetenräder des zweiten Planetenradsatzes in Eingriff mit dem zweiten Sonnenrad und, insbesondere gleichzeitig, in Eingriff mit dem zweiten Hohlrad stehen. Das zweite Sonnenrad, der zweite Planetenträger und das zweite Hohlrad sind zweite Getriebeelemente des zweiten Planetenradsatzes oder werden auch als zweite Getriebeelemente bezeichnet. Der zweite Planetenradsatz wird auch als zweiter Planetensatz bezeichnet. Insbesondere dann, wenn das jeweilige, zweite Getriebeelement nicht drehfest mit dem Gehäuse verbunden ist, ist oder wird das jeweilige, zweite Getriebeelement um eine zweite Planetenradsatzdrehachse relativ zu dem Gehäuse drehbar oder gedreht, insbesondere wenn der zweite Planetenradsatz angetrieben wird, das heißt wenn ein Drehmoment in den zweiten Planetenradsatz eingeleitet wird. Es ist vorgesehen, dass die Planetenradsätze koaxial zueinander angeordnet sind, sodass die Planetenradsatzdrehachsen zusammenfallen. Insbesondere sind die Planetenradsätze in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes und somit entlang der jeweiligen Planetenradsatzdrehachse betrachtet hintereinander, das heißt aufeinanderfolgend, angeordnet, sodass beispielsweise die Planetenradsätze in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes vollständig aufeinanderfolgen, mithin nicht ineinander angeordnet oder ineinander geschachtelt sind. Die zweiten Getriebeelemente sind zusätzlich zu den ersten Getriebeelementen vorgesehen. Der zweite Planetenträger ist, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Hohlrad verbunden.
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Mit der axialen Richtung ist die Richtung der Planetenradsatzdrehachsen gemeint. Unter dem Merkmal, dass zwei drehbar gelagerte Elemente „koaxial“ zueinander angeordnet sind, ist zu verstehen, dass die beiden Elemente die gleiche Drehachse aufweisen.
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Das Drehmomentenverteilungsgetriebe weist eine erste Ausgangswelle auf, über welche Drehmomente aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe ausgeleitet werden können. Des Weiteren weist das Drehmomentenverteilungsgetriebe eine zusätzlich zu der ersten Ausgangswelle vorgesehene, zweite Ausgangswelle auf, über welche Drehmomente aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe ausgeleitet werden können. Insbesondere kann beispielsweise die erste Ausgangswelle um eine erste Ausgangswellendrehachse relativ zu dem Gehäuse gedreht werden. Ferner kann beispielsweise die zweite Ausgangswelle um eine zweite Ausgangswellendrehachse relativ zu dem Gehäuse gedreht werden. Ganz vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Ausgangswellen koaxial zueinander angeordnet sind, sodass die Ausgangswellendrehachsen zusammenfallen.
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Die zweite Ausgangswelle ist, insbesondere permanent, drehfest mit dem zweiten Planetenträger verbunden, und die zweite Ausgangswelle ist, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Hohlrad verbunden. Somit ist es bei der elektrischen Antriebsvorrichtung vorgesehen, dass das erste Hohlrad, der zweite Planetenträger und die zweite Ausgangswelle, insbesondere permanent, drehfest miteinander verbunden sind.
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Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung ist unter dem Merkmal, dass zwei Bauelemente wie beispielsweise das erste Hohlrad und der zweite Planetenträger, der zweite Planetenträger und die zweite Ausgangswelle oder die zweite Ausgangswelle und das erste Hohlrad drehfest miteinander verbunden sind, zu verstehen, dass die drehfest miteinander verbundenen Bauelemente koaxial zueinander angeordnet und sich insbesondere dann, wenn die Bauelemente angetrieben werden, gemeinsam beziehungsweise gleichzeitig um eine den Bauelementen gemeinsame Bauelementdrehachse mit der gleichen Winkelgeschwindigkeit, insbesondere relativ zu dem Gehäuse, drehen. Unter dem Merkmal, dass zwei Bauelemente drehmomentübertragend miteinander verbunden sind, ist zu verstehen, dass die Bauelemente derart miteinander gekoppelt sind, dass Drehmomente zwischen den Bauelementen übertragen werden können, wobei dann, wenn die Bauelemente drehfest miteinander verbunden sind, die Bauelemente auch drehmomentübertragend miteinander verbunden sind.
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Unter dem Merkmal, dass zwei Bauteile permanent drehmomentübertragend miteinander verbunden sind, ist zu verstehen, dass nicht etwa ein Schaltelement vorgesehen ist, welches zwischen einem die Bauteile drehmomentübertragend miteinander verbindenden Koppelzustand und einem Entkoppelzustand umschaltbar ist, in welchem keine Drehmomente zwischen den Bauteilen übertragen werden können, sondern die Bauteile sind stets beziehungsweise immer und somit permanent drehmomentübertragend, das heißt derart miteinander verbunden, dass ein Drehmoment zwischen den Bauteilen übertragen werden kann. Somit ist beispielsweise eines der Bauteile von dem jeweils anderen Bauteil antreibbar beziehungsweise umgekehrt. Insbesondere ist unter dem Merkmal, dass die Bauelemente oder Bauteile permanent drehfest miteinander verbunden sind, zu verstehen, dass nicht etwa ein Schaltelement vorgesehen ist, welches zwischen einem die Bauteile beziehungsweise Bauelemente drehfest miteinander verbindenden Koppelzustand und einem Entkoppelzustand umschaltbar ist, in welchem die Bauteile beziehungsweise Bauelemente voneinander entkoppelt und relativ zueinander, insbesondere um die Bauelementdrehachse, drehbar sind, sodass keine Drehmomente zwischen den Bauteilen beziehungsweise Bauelementen übertragen werden können, sondern die Bauteile beziehungsweise Bauelemente sind stets beziehungsweise immer, mithin permanent, drehfest miteinander verbunden oder gekoppelt.
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Die elektrische Antriebsvorrichtung weist des Weiteren eine erste elektrische Maschine auf, welche einen ersten Rotor aufweist. Beispielsweise weist die erste elektrische Maschine auch einen ersten Stator auf. Beispielsweise kann der erste Rotor mittels des ersten Stators angetrieben und dadurch um eine erste Maschinendrehachse relativ zu dem ersten Stator und vorzugsweise auch relativ zu dem Gehäuse gedreht werden. Der erste Rotor ist derart mit dem ersten Sonnenrad gekoppelt, dass von dem ersten Rotor bereitgestellte Drehmomente, das heißt von dem ersten Rotor ausgehende Drehmomente über das erste Sonnenrad in das Drehmomentenverteilungsgetriebe, insbesondere in den ersten Planetenradsatz und dadurch in das Drehmomentenverteilungsgetriebe, eingeleitet werden können. Insbesondere ist der erste Rotor, ganz insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Sonnenrad verbunden. Mitanderen Worten, die erste elektrische Maschine kann beispielsweise über ihren ersten Rotor erste Antriebsdrehmomente, insbesondere zum Antreiben der Fahrzeugräder, bereitstellen, sodass der erste Rotor das jeweilige, erste Antriebsdrehmoment bereitstellen kann. Das jeweilige, erste Drehmoment kann über das erste Sonnenrad in den ersten Planetenradsatz und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe eingeleitet werden. Somit ist beispielsweise das erste Sonnenrad ein erster Eingang oder ein erster Antrieb des Drehmomentenverteilungsgetriebes, insbesondere des ersten Planetenradsatzes. Das jeweilige, über die erste Ausgangswelle aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe ausleitbare Drehmoment und/oder das jeweilige, über die zweite Ausgangswelle aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe ausleitbare Drehmoment resultiert beispielsweise aus dem jeweiligen, über das erste Sonnenrad in das Drehmomentenverteilungsgetriebe eingeleitete, erste Antriebsdrehmoment.
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Des Weiteren weist die elektrische Antriebsvorrichtung eine zusätzlich zu der ersten elektrischen Maschine vorgesehene, zweite elektrische Maschine auf, welche einen zweiten Rotor aufweist. Insbesondere weist die zweite elektrische Maschine einen zweiten Stator auf. Beispielsweise ist der zweite Rotor mittels des zweiten Stators antreibbar und dadurch um eine zweite Maschinendrehachse relativ zu dem zweiten Stator und auch relativ zu dem Gehäuse drehbar. Ganz vorzugsweise sind die elektrischen Maschinen koaxial zueinander angeordnet, sodass die Maschinendrehachsen zusammenfallen. Insbesondere kann die zweite elektrische Maschine über ihren zweiten Rotor zweite Antriebsdrehmomente, insbesondere zum Antreiben der Fahrzeugräder, bereitstellen, sodass der zweite Rotor das jeweilige, zweite Antriebsdrehmoment bereitstellen kann.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung sowie eine besonders gute Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs realisieren zu können, ist es auf an sich bekannte Weise vorgesehen, dass das zweite Hohlrad, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Planetenträger verbunden ist, und das zweite Hohlrad ist, insbesondere permanent, drehfest mit der ersten Ausgangswelle verbunden. Der Erfindung liegen dabei insbesondere die folgenden Erkenntnisse und Überlegungen zugrunde: Bei Einzelradantrieben, bei denen einem jeweiligen Fahrzeugrad eine eigene, jeweilige elektrische Maschine zum Antreiben des jeweiligen Fahrzeugrads zugeordnet ist, kann an jedem Fahrzeugrad nur das Drehmoment der dem jeweiligen Fahrzeugrad zugeordneten, elektrischen Maschine gestellt werden. Somit ist eine Drehmomentenverteilung, das heißt ein Torque-Vectoring, auf eine Drehmomentenkapazität der jeweiligen, einzelnen, dem jeweiligen Fahrzeugrad zugeordneten elektrischen Maschine an dem jeweiligen, einzelnen, Fahrzeugrad begrenzt.
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Diese Begrenzung kann nun auf besonders einfache Weise aufgehoben werden. Durch die drehfeste Verbindung der auch als Seitenwellen bezeichneten oder als Seitenwellen ausgebildeten Ausgangswellen mit den auch als Stege bezeichneten Planetenträgern der einzelnen Planetenradsätze und durch die drehfeste Verbindung des ersten Hohlrads mit der zweiten Ausgangswelle und des zweiten Hohlrads mit der ersten Ausgangswelle, sodass sozusagen eine drehfeste Verbindung der Hohlräder mit den Ausgangswellen über Kreuz vorgesehen ist, sowie zumindest durch die Kopplung des ersten Rotors an das erste Sonnenrad kann die elektrische Antriebsvorrichtung als ein auch als Torque-Vectoring-Modul bezeichnetes Drehmomentenverteilungsmodul realisiert werden, bei dem durch eine Verstellung der elektrischen Maschinen an jede Ausgangswelle mehr Drehmoment gestellt werden kann, als die jeweilige elektrische Maschine der jeweiligen Seite im Falle eines Einzelantriebs zur Verfügung stellen kann. Mit anderen Worten kann auf die jeweilige Seitenwelle mittels der elektrischen Maschinen ein Drehmoment ausgeübt werden, welches größer ist als das maximal von der jeweiligen, elektrischen Maschine alleine betrachtet bereitstellbar ist. Somit können beispielsweise in einem Drehmomentenverteilungsfall höhere Drehmomente als bei herkömmlichen Anordnungen oder herkömmlichen Einzelantrieben realisiert werden, sodass bei einer Kurvenfahrt des Kraftfahrzeugs ein besonders starkes, jeweiliges, um die Fahrzeughochrichtung wirkendes Giermoment bewirkt werden kann. Des Weiteren ermöglicht die Erfindung die Realisierung einer symmetrischen Anordnung, in deren Rahmen insbesondere die Planetenradsätze in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes zwischen den elektrischen Maschinen angeordnet werden können. Realisierbar ist auch ein besonders einfaches und somit kostengünstiges Lagerkonzept sowie eine vorteilhafte gegenseitige Abstützung, um Verluste besonders gering halten zu können. Lagerdurchmesser können besonders gering gehalten werden, sodass Verluste besonders gering gehalten werden können. Dadurch kann ein besonders effizienter Betrieb dargestellt werden. Ferner ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die Planetenradsätze die gleiche Standübersetzung aufweisen, sodass eine hohe Gleichteileanzahl realisiert werden kann. Dadurch können die Kosten gering gehalten werden. Vorzugsweise sind die Planetenradsätze als Einfachplanetenradsätze ausgebildet, wodurch die Kosten in einem besonders geringen Rahmen gehalten werden können. Vorzugsweise ist die jeweilige, elektrische Maschine als eine Radialflussmaschine ausgebildet, wodurch ein besonders bauraumgünstiger Aufbau dargestellt werden kann. Insbesondere kann somit beispielsweise ein Differentialmodul einen Bauraum zwischen und/oder unter Wickelköpfen der elektrischen Maschinen füllen beziehungsweise nutzen.
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Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist ein Radiallager vorgesehen, mittels welchem die Planetenträger in radialer Richtung des Drehmomentverteilungsgetriebes drehbar aneinander gelagert sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der erste Rotor permanent drehfest mit dem ersten Sonnenrad verbunden ist und der zweite Rotor permanent drehfest mit dem zweiten Sonnenrad (30) verbunden ist.
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Um eine besonders bauraumgünstige sowie reibungsarme Lagerung zu realisieren, sodass eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung realisiert werden kann, ist es ferner erfindungsgemäß vorgesehen, dass die elektrische Antriebsvorrichtung ein erstes Axiallager aufweist, welches dazu ausgebildet ist, das zweite Hohlrad an oder gegenüber dem ersten Sonnenrad axial abzustützen. Mit anderen Worten ist es vorgesehen, dass das zweite Hohlrad in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes und somit in axialer Richtung des Getriebes über das erste Axiallager an dem ersten Sonnenrad abgestützt ist.
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Ferner ist erfindungsgemäß ein zweites Axiallager vorgesehen, welches dazu ausgebildet ist, den zweiten Planetenträger an oder gegenüber dem ersten Planetenträger abzustützen. Mit anderen Worten ist der zweite Planetenträger in axialer Richtung des Getriebes und somit des jeweiligen Planetenradsatzes über das zweite Axiallager an dem ersten Planetenträger abgestützt.
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Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung werden auch als Ordinalia bezeichnete Ordnungszahlwörter wie „erster“, „erste“, „zweiter“, „zweite“ etc. nicht notwendigerweise verwendet, um eine Anzahl von Elementen, auf die sich die Ordnungszahlwörter beziehen, anzugeben, sondern die Ordnungszahlwörter werden dazu verwendet, um auf die Elemente oder Begriffe, auf die sich die Ordnungszahlwörter beziehen, eindeutig und widerspruchsfrei Bezug nehmen zu können.
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Ferner erfindungsgemäß umfasst die elektrische Antriebsvorrichtung ein drittes Axiallager, welches dazu ausgebildet ist, das erste Hohlrad an oder gegenüber dem zweiten Sonnenrad axial abzustützen. Mit anderen Worten ist das erste Hohlrad in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes und somit des Getriebes über das dritte Axiallager an dem zweiten Sonnenrad abgestützt. Dadurch kann eine besonders vorteilhafte, reibungsarme und bauraumgünstige Lagerung dargestellt werden.
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Ferner erfindungsgemäß ist ein weiteres Radiallager vorgesehen ist, über welches das erste Sonnenrad und die erste Ausgangswelle in radialer Richtung des Drehmomentverteilungsgetriebes drehbar aneinander gelagert sind, wobei noch ein weiteres Radiallager vorgesehen ist, über welches die zweite Ausgangswelle und das zweite Sonnenrad in radialer Richtung des Drehmomentverteilungsgetriebes drehbar aneinander gelagert sind.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn der zweite Rotor derart mit dem zweiten Sonnenrad gekoppelt ist, dass von dem zweiten Rotor bereitgestellte Drehmomente, das heißt von dem zweiten Rotor ausgehende Drehmomente, über das zweite Sonnenrad in das Drehmomentenverteilungsgetriebe, insbesondere in den zweiten Planetenradsatz und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe, eingeleitet werden können. Ganz insbesondere ist beispielsweise der zweite Rotor, insbesondere permanent, drehfest mit dem zweiten Sonnenrad gekoppelt. Hierdurch können auf die Ausgangswellen besonders hohe Drehmomente ausgeübt werden, sodass eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung darstellbar ist. In der Folge kann eine besonders gute Fahrdynamik realisiert werden.
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Insbesondere ist es denkbar, dass das jeweilige, über die zweite Ausgangswelle aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe ausleitbare Drehmoment und/oder das jeweilige, über die erste Ausgangswelle aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe ausleitbare Drehmoment aus dem jeweiligen, zweiten Antriebsdrehmoment, resultiert, welches die zweite elektrische Maschine über ihren zweiten Rotor bereitstellen kann. Somit ist beispielsweise das zweite Sonnenrad ein zweiter Eingang des Drehmomentenverteilungsgetriebes, insbesondere ein zweiter Eingang des zweiten Planetenradsatzes, wobei der zweite Eingang auch als zweiter Antrieb bezeichnet wird. Über den zweiten Eingang oder über den zweiten Antrieb kann das jeweilige, zweite Antriebsdrehmoment in den zweiten Planetenradsatz und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe eingeleitet werden.
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Bezogen auf einen ersten Drehmomentenfluss, über welchen das jeweilige, erste Antriebsdrehmoment von dem ersten Rotor in den ersten Planetenradsatz und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe eingeleitet werden kann, sind die erste Getriebeelemente in dem ersten Drehmomentenfluss angeordnet, wobei das erste Sonnenrad, das der erste Eingang beziehungsweise der erste Antrieb ist, stromauf der anderen, übrigen ersten Getriebeelemente angeordnet. Dementsprechend ist es beispielsweise vorgesehen, dass bezogen auf einen zweiten Drehmomentenfluss, über welchen das jeweilige, zweite Antriebsdrehmoment von dem zweiten Rotor in den zweiten Planetenradsatz und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe eingeleitet werden kann, die zweiten Getriebeelemente in dem zweiten Drehmomentenfluss angeordnet sind, wobei das zweite Sonnenrad stromauf der anderen, übrigen zweiten Getriebeelemente angeordnet ist, da das zweite Sonnenrad vorzugsweise der zweite Eingang beziehungsweise der zweite Antrieb ist.
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Um einen besonders kompakten Aufbau realisieren zu können, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass eine erste Anbindungsstelle, an welcher die erste Ausgangswelle, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Planetenträger verbunden ist, in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes zwischen dem ersten Planetenradsatz und dem zweiten Planetenradsatz angeordnet ist. Somit sind vorzugsweise die erste Ausgangswelle und der erste Planetenträger separat voneinander ausgebildete Bauelemente, die an der ersten Anbindungsstelle, insbesondere permanent, drehfest miteinander verbunden sind. Somit ist beispielsweise die erste Anbindungsstelle in eine parallel zur axialen Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes verlaufende und von dem ersten Planetenradsatz weg weisende, erste Richtung durch den zweiten Planetenradsatz überlappt oder überdeckt. Ferner ist vorzugsweise die erste Anbindungsstelle in eine parallel zu der jeweiligen axialen Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes verlaufende und der ersten Richtung entgegengesetzte, zweite Richtung, die von dem zweiten Planetenradsatz weg weist und hin zu dem ersten Planetenradsatz weist, durch den ersten Planetenradsatz überlappt oder überdeckt.
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Ganz vorzugsweise ist eine zweite Anbindungsstelle, an welcher die zweite Ausgangswelle, insbesondere permanent, drehfest mit dem zweiten Planetenträger verbunden ist, in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes zwischen dem ersten Planetenradsatz und dem zweiten Planetenradsatz angeordnet. Demzufolge ist es beispielsweise vorgesehen, dass die zweite Ausgangswelle und der zweite Planetenträger separat voneinander ausgebildete Bauelemente sind, die an der zweiten Anbindungsstelle, insbesondere permanent, drehfest miteinander verbunden sind. Somit ist es vorzugsweise vorgesehen, dass die zweite Anbindungsstelle in die erste Richtung durch den zweiten Planetenradsatz und die zweite Richtung durch den ersten Planetenradsatz überlappt oder überdeckt ist. Dadurch kann der Bauraumbedarf, insbesondere in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes betrachtet, besonders gering gehalten werden.
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Um die Planetenradsätze in axialer Richtung der Planetenradsätze betrachtet besonders nahe aneinander anordnen zu können, wodurch ein besonders kompakter Aufbau und eine besonders vorteilhafte Drehmomentenübertragung realisiert werden können, ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die erste Anbindungsstelle in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes auf einer von dem zweiten Planetenradsatz abgewandten Seite des ersten Planetenradsatzes angeordnet ist, sodass beispielsweise die erste Anbindungsstelle in die zuvor genannte, erste Richtung betrachtet durch beide Planetenradsätze überlappt beziehungsweise überdeckt ist.
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Als weiterhin besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die zweite Anbindungsstelle in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes auf einer von dem ersten Planetenradsatz abgewandten Seite des zweiten Planetenradsatzes angeordnet ist, sodass beispielsweise die zweite Anbindungsstelle in die zuvor genannte, zweite Richtung betrachtet durch beide Planetenradsätze überlappt ist. Somit ist vorzugsweise der erste Planetenradsatz in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes betrachtet zwischen der ersten Anbindungsstelle und dem zweiten Planetenradsatz angeordnet, und vorzugsweise ist der zweite Planetenradsatz in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes betrachtet zwischen der zweiten Anbindungsstellung und dem ersten Planetenradsatz angeordnet. Wieder mit anderen Worten ausgedrückt sind somit beispielsweise beide Planetenradsätze in axialer Richtung der Planetenradsätze betrachtet zwischen den Anbindungsstellen angeordnet.
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In weiterer, besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung weist die elektrische Antriebsvorrichtung ein viertes Axiallager auf, welches dazu ausgebildet ist, das erste Sonnenrad axial an oder gegenüber dem Gehäuse der Antriebsvorrichtung abzustützen. Somit ist beispielsweise das erste Sonnenrad in axialer Richtung des Planetenradsatzes über das vierte Axiallager an dem Gehäuse abgestützt oder abstützbar. Als weiterhin besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die elektrische Antriebsvorrichtung ein fünftes Axiallager aufweist, welches dazu ausgebildet ist, das zweite Sonnenrad axial an dem Gehäuse abzustützen, sodass beispielsweise das zweite Sonnenrad über das fünfte Axiallager in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes und somit des Getriebes an dem Gehäuse abstützbar oder abgestützt ist. Dadurch können Verluste, insbesondere Reibungsverluste, besonders gering gehalten werden, sodass eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung darstellbar ist.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die elektrische Antriebsvorrichtung ein erstes der antreibbaren Fahrzeugräder sowie eine dem ersten Fahrzeugrad zugeordnete, erste Übersetzungsstufe aufweist. Die erste Übersetzungsstufe weist ein, insbesondere permanent, drehfest mit der Ausgangswelle verbundenes, drittes Sonnenrad und einen, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Fahrzeugrad verbundenen, dritten Planetenträger auf. Des Weiteren weist die erste Übersetzungsstufe ein, insbesondere permanent, drehfest mit dem Gehäuse der Antriebsvorrichtung verbundenes, drittes Hohlrad auf. Die erste Übersetzungsstufe ist somit eine erste Endübersetzung oder schafft eine erste Endübersetzung, wobei die erste Endübersetzung auch als Final Drive (FD) bezeichnet wird. Über die erste Übersetzungsstufe ist das erste Fahrzeugrad von der ersten Ausgangswelle antreibbar. Mittels der ersten Übersetzungsstufe kann eine besonders bauraumgünstige Übersetzung von der ersten Ausgangswelle zu dem zweiten Fahrzeugrad hin betrachtet oder realisiert werden, sodass das Kraftfahrzeug besonders vorteilhaft angetrieben werden kann.
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Schließlich hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn die elektrische Antriebsvorrichtung das zweite antreibbare Fahrzeugrad sowie eine dem zweiten Fahrzeugrad zugeordnete, zweite Übersetzungsstufe aufweist. Die zweite Übersetzungsstufe weist ein, insbesondere permanent, drehfest mit der zweiten Ausgangswelle verbundenes, viertes Sonnenrad und einen, insbesondere permanent, drehfest mit dem zweiten Fahrzeugrad verbundenen, vierten Planetenträger auf. Des Weiteren weist die zweite Übersetzungsstufe ein, insbesondere permanent, drehfest mit dem Gehäuse der Antriebsvorrichtung verbundenes, viertes Hohlrad auf. Die zweite Übersetzungsstufe ist oder schafft somit eine zweite Endübersetzung, welche auch als zweiter Final Drive (FD) bezeichnet wird. Über die zweite Übersetzungsstufe kann das zweite Fahrzeugrad von der zweiten Ausgangswelle angetrieben werden, wobei durch die zweite Übersetzungsstufe eine besonders vorteilhafte Übersetzung von der zweiten Ausgangswelle hin zu dem zweiten Fahrzeugrad betrachtet realisiert werden kann. Dadurch können ein besonders vorteilhafter Antrieb und somit eine besonders gute Fahrdynamik des Kraftfahrzeugs dargestellt werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform einer elektrischen Antriebsvorrichtung für ein Kraftfahrzeug;
- 2 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der Antriebsvorrichtung; und
- 3 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsform der Antriebsvorrichtung.
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1 zeigt in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform einer elektrischen Antriebsvorrichtung 10 für ein Kraftfahrzeug, insbesondere für einen Kraftwagen. Das einfach auch als Fahrzeug bezeichnete Kraftfahrzeug weist in seinem vollständig hergestellten Zustand wenigstens oder genau zwei in Fahrzeuglängsrichtung aufeinanderfolgend angeordnete, einfach auch als Achsen bezeichnete Fahrzeugachsen auf. Die jeweilige Fahrzeugachse weist wenigstens oder genau zwei Fahrzeugräder auf, welche auch einfach als Räder bezeichnet werden und auf in Fahrzeugquerrichtung einander gegenüberliegenden Seiten angeordnet sind. Dabei umfasst eine der Achsen die elektrische Antriebsvorrichtung 10, mittels welcher die Fahrzeugräder der einen Achse angetrieben werden können. Hierdurch kann das Kraftfahrzeug insgesamt angetrieben werden. Die Fahrzeugräder der einen Achse sind in 1 besonders schematisch dargestellt und mit 12 und 14 bezeichnet. Die elektrische Antriebsvorrichtung 10 weist ein einfach auch als Getriebe bezeichnetes Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 auf, welches einen ersten Planetenradsatz 18 umfasst. Der erste Planetenradsatz 18 ist in einem in 1 besonders schematisch dargestellten Gehäuse 20 der Antriebsvorrichtung 10 aufgenommen und weist ein erstes Sonnenrad 22, einen ersten Planetenträger 24 und ein erstes Hohlrad 26 auf. Des Weiteren umfasst das Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 einen zumindest teilweise in dem Gehäuse 20 angeordneten, zweiten Planetenradsatz 28, welcher ein zweites Sonnenrad 30, einen zweiten Planetenträger 32 und ein zweites Hohlrad 34 aufweist. Der zweite Planetenträger 32 ist, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Hohlrad 26 verbunden. Die Planetenträger 24 und 32 werden auch als Stege bezeichnet.
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Das Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 weist außerdem eine erste Ausgangswelle 36 auf, über welche Drehmomente aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 ausgeleitet werden können. Des Weiteren weist das Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 eine zweite Ausgangswelle 38 auf, über welche Drehmomente aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 ausgeleitet werden können. Die über die Ausgangswelle 36 aus dem Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 (Getriebe) ausleitbaren Drehmomente sind in 1 durch einen Pfeil 40 veranschaulicht. Dementsprechend sind die über die Ausgangswelle 38 aus dem Getriebe ausleitbaren Drehmomente in 1 durch einen Pfeil 42 veranschaulicht. Die zweite Ausgangswelle 38 ist, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Hohlrad 26 und, insbesondere permanent, drehfest mit dem zweiten Planetenträger 32 verbunden.
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Es ist erkennbar, dass die Ausgangswelle 38 zusätzlich zu der Ausgangswelle 36 vorgesehen ist und umgekehrt. Außerdem ist der Planetenradsatz 28 zusätzlich zu dem Planetenradsatz 18 vorgesehen und umgekehrt. Die Antriebsvorrichtung 10 weist außerdem eine erste elektrische Maschine 44 auf, welche einen ersten Stator 46 und einen ersten Rotor 48 aufweist. Der Stator 46 ist beispielsweise, insbesondere permanent, drehfest mit dem Gehäuse 20 verbunden. Mittels des Stators 46 ist der Rotor 48 antreibbar und dadurch um eine erste Maschinendrehachse relativ zu dem Stator 46 und relativ zu dem Gehäuse 20 drehbar. Der erste Rotor 48 ist derart, insbesondere drehmomentübertragend, mit dem ersten Sonnenrad 22 verbunden, dass von dem ersten Rotor 48 bereitgestellte oder bereitstellbare Drehmomente, insbesondere erste Antriebsdrehmomente, über das erste Sonnenrad 22 in den ersten Planetenradsatz 18 und dadurch in das Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 einleitbar sind. Bei der in 1 gezeigten, ersten Ausführungsform ist der Rotor 48, insbesondere permanent, drehfest mit dem Sonnenrad 22 verbunden.
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Die Antriebsvorrichtung 10 weist außerdem eine zusätzlich zur elektrischen Maschine 44 vorgesehene, zweite elektrische Maschine 50 auf, welche einen zweiten Stator 52 und einen zweiten Rotor 54 aufweist. Insbesondere ist der Stator 52, ganz insbesondere permanent, drehfest mit dem Gehäuse 20 verbunden. Beispielsweise ist der Rotor 54 mittels des Stators 52 antreibbar und dadurch um eine zweite Maschinendrehachse relativ zu dem Stator 52 und relativ zu dem Gehäuse 20 drehbar. Bei der ersten Ausführungsform sind die elektrischen Maschinen 44 und 50 koaxial zueinander angeordnet, sodass die Maschinendrehachsen zusammenfallen. Außerdem sind bei der ersten Ausführungsform die Planetenradsätze 18 und 28, welche auch einfach als Planetensätze bezeichnet werden, koaxial zueinander angeordnet. Des Weiteren sind die Planetensätze koaxial zu den elektrischen Maschinen 44 und 50 angeordnet. Außerdem sind die Ausgangswellen 36 und 38 koaxial zueinander angeordnet, und die Ausgangswellen 36 und 38 sind koaxial zu den elektrischen Maschinen 44 und 50, das heißt koaxial zu den Rotoren 48 und 54, und koaxial zu den Planetensätzen angeordnet.
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Um nun eine besonders vorteilhafte Drehmomentenverteilung sowie eine besonders gute Fahrdynamik realisieren zu können, ist das zweite Hohlrad 34, insbesondere permanent, drehfest mit dem ersten Planetenträger 24 verbunden, und das zweite Hohlrad 34 ist, insbesondere permanent, drehfest mit der ersten Ausgangswelle 36 verbunden. Außerdem ist der zweite Rotor 54 derart, insbesondere drehmomentübertragend, mit dem zweiten Sonnenrad 30 gekoppelt, dass von dem zweiten Rotor 54 bereitgestellte oder bereitstellbare Drehmomente, insbesondere zweite Antriebsdrehmomente, über das zweite Sonnenrad 30 in den zweiten Planetenradsatz 28 und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 einleitbar sind. Bei der ersten Ausführungsform ist der Rotor 54, insbesondere permanent, drehfest mit dem zweiten Sonnenrad 30 verbunden.
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Der erste Planetenradsatz 18 weist beispielsweise erste Planetenräder 56 auf. Das jeweilige Planetenrad 56 steht in Eingriff mit dem Sonnenrad 22 und, insbesondere gleichzeitig, in Eingriff mit dem Hohlrad 26. Das jeweilige Planetenrad 56 ist drehbar an dem ersten Planetenträger 24 gelagert. Der zweite Planetenradsatz 28 weist zweite Planetenräder 58 auf, welche drehbar an dem zweiten Planetenträger 32 gelagert sind. Das jeweilige, zweite Planetenrad 58 steht in Eingriff mit dem zweiten Sonnenrad 30 und, insbesondere gleichzeitig, in Eingriff mit dem zweiten Hohlrad 34,
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Vorzugsweise sind die auch als Seitenwellen bezeichneten oder als Seitenwellen ausgebildeten Ausgangswellen 36 und 38 separat voneinander und separat von den Stegen, das heißt separat von den Planetenträgern 24 und 32, ausgebildet. Dabei ist beispielsweise die Ausgangswelle 36 an einer ersten Anbindungsstelle A1, insbesondere permanent, drehfest mit dem Planetenträger 24 verbunden. Die Ausgangswelle 38 ist beispielsweise an einer zweiten Anbindungsstelle A2, insbesondere permanent, drehfest mit dem Planetenträger 32 verbunden. Bei der ersten Ausführungsform sind die Anbindungsstellen A1 und A2 in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes 18, 28 zwischen den Planetenradsätzen 18 und 28 angeordnet.
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Das Sonnenrad 22, der Planetenträger 24 und das Hohlrad 26 werden auch als erste Getriebeelemente bezeichnet, und das Sonnenrad 30, der Planetenträger 32 und das Hohlrad 34 werden auch als zweite Getriebeelemente bezeichnet. Es ist erkennbar, dass das Sonnenrad 22 ein auch als erster Eingang bezeichneter, erster Antrieb des Planetenradsatzes 18 und somit des Drehmomentenverteilungsgetriebes 16 ist, da das jeweilige, von dem ersten Rotor 48 bereitgestellte oder bereitstellbare, erste Antriebsdrehmoment bezogen auf die ersten Getriebeelemente zuerst auf das Sonnenrad 22 übertragen wird beziehungsweise wirkt und somit über das Sonnenrad 22 in den Planetenradsatz 18 und somit in das Drehmomentenverteilungsgetriebe 16 eingeleitet wird. Das Sonnenrad 30 ist ein auch als zweiter Eingang bezeichneter, zweiter Antrieb des Planetenradsatzes 28 und somit des Drehmomentenverteilungsgetriebes 16, da das jeweilige, von dem zweiten Rotor 54 bereitgestellte oder bereitstellbare, zweite Antriebsdrehmoment bezogen auf die zweiten Getriebeelemente zuerst auf das Sonnenrad 30 übertragen wird beziehungsweise wirkt und somit über das Sonnenrad 30 in den Planetenradsatz 28 und somit in das Getriebe eingeleitet wird. Das jeweilige, durch den Pfeil 40 veranschaulichte Drehmoment und/oder das jeweilige, durch den Pfeil 42 veranschaulichte Drehmoment resultieren beispielsweise aus dem jeweiligen, in das Getriebe eingeleiteten ersten Antriebsdrehmoment und/oder aus dem jeweiligen, in das Getriebe eingeleiteten, zweiten Antriebsdrehmoment. Die Ausgangswelle 36 ist ein auch als erster Ausgang bezeichneter, erster Abtrieb des Drehmomentenverteilungsgetriebes 16, da das jeweilige, durch den Pfeil 40 veranschaulichte, beispielsweise als zweites Abtriebsdrehmoment bezeichnete und aus dem jeweiligen ersten und/oder zweiten Antriebsdrehmoment resultierende Drehmoment über die Ausgangswelle 36 aus dem Getriebe ausgeleitet, mithin von dem Getriebe bereitgestellt wird. Dementsprechend ist die Ausgangswelle 38 ein auch als zweiter Ausgang bezeichneter, zweiter Abtrieb des Getriebes, da das jeweilige, durch den Pfeil 42 veranschaulichte, aus dem ersten und/oder zweiten Antriebsmoment resultierende und beispielsweise auch als zweites Abtriebsdrehmoment bezeichnete Drehmoment über die zweite Ausgangswelle 38 aus dem Getriebe ausgeleitet, mithin von dem Getriebe bereitgestellt wird. Somit werden die Ausgangswellen 36 und 38 zusammenfassend auch als Abtriebe bezeichnet, und die Sonnenräder 22 und 30 werden zusammenfassend auch als Antriebe bezeichnet.
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2 zeigt in einer schematischen Darstellung eine zweite Ausführungsform der Antriebsvorrichtung 10. Bei der zweiten Ausführungsform weist die Antriebsvorrichtung 10 ein erstes Axiallager L1 auf, welches dazu ausgebildet ist, das zweite Hohlrad 34 axial, das heißt in axialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes 18, 28 und somit des Getriebes an dem ersten Sonnenrad 22 abzustützen. Vorgesehen ist auch ein zweites Axiallager L2, welches dazu ausgebildet ist, den zweiten Planetenträger 32 axial an dem ersten Planetenträger 24 abzustützen. Vorgesehen ist auch ein drittes Axiallager L3, welches dazu ausgebildet ist, das erste Hohlrad 26 axial an dem zweiten Sonnenrad 30 abzustützen. Vorgesehen ist auch ein viertes Axiallager L4, welches dazu ausgebildet ist, das erste Sonnenrad 22 axial an dem Gehäuse 20 abzustützen. Vorgesehen ist auch ein fünftes Axiallager L5, welches dazu ausgebildet ist, das zweite Sonnenrad 30 axial an dem Gehäuse 20 abzustützen. Die Axiallager L1-5 sorgen für eine drehbare Lagerung oder Abstützung der genannten Elemente aneinander.
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Des Weiteren umfasst die Antriebsvorrichtung 10 ein erstes Radiallager R1, über welches der erste Rotor 48 radial, das heißt in radialer Richtung des jeweiligen Planetenradsatzes 18, 28 und somit des Getriebes an dem Gehäuse 20, insbesondere drehbar, abgestützt beziehungsweise gelagert ist. Vorgesehen ist auch ein zweites Radiallager R2, über welches der zweite Rotor 54 in radialer Richtung des Getriebes drehbar an dem Gehäuse 20 gelagert beziehungsweise abgestützt ist. Vorgesehen ist auch ein drittes Radiallager R3, über welches die Ausgangswelle 36 in radialer Richtung des Getriebes drehbar an dem Gehäuse 20 gelagert ist. Vorgesehen ist auch ein Radiallager R4, über welches oder mittels welchem die Ausgangswelle 38 in radialer Richtung des Getriebes drehbar an dem Gehäuse 20 gelagert ist. Vorgesehen ist auch ein fünftes Radiallager R5, über welches das Sonnenrad 22 und die Ausgangswelle 36 in radialer Richtung des Getriebes drehbar aneinander abgestützt oder gelagert sind. Vorgesehen ist auch ein sechstes Radiallager R6, über welches die Ausgangswelle 38 und das Sonnenrad 30 in radialer Richtung des Getriebes drehbar aneinander gelagert oder abgestützt sind. Vorgehsehen ist auch ein siebtes Radiallager R7, über welches oder mittels welchem die Planetenträger 24 und 32 in radialer Richtung des Getriebes drehbar aneinander gelagert sind.
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3 zeigt eine dritte Ausführungsform der Antriebsvorrichtung 10. Bei der dritten Ausführungsform ist die Anbindungsstelle A2 auf einer in axialer Richtung des Getriebes von dem Planetenradsatz 18 abgewandten Seite S1 des Planetenradsatzes 28 angeordnet. Die Anbindungsstelle A1 ist auf einer in axialer Richtung des Getriebes (Drehmomentenverteilungsgetriebe 16) von dem Planetenradsatz 28 abgewandten Seite S2 des ersten Planetenradsatzes 18 angeordnet. Bei der dritten Ausführungsform sind die Antriebe koaxial zueinander angeordnet. Die Abtriebe sind beispielsweise koaxial zueinander angeordnet. Die Abtriebe sind aber nicht koaxial zu den Antrieben angeordnet, sondern die Abtriebe sind achsparallel zu den Antrieben angeordnet. In 3 ist das jeweilige, erste Antriebsdrehmoment durch einen Pfeil 60 veranschaulicht, das jeweilige, zweite Antriebsdrehmoment ist in 3 durch einen Pfeil 62 veranschaulicht. Bei der dritten Ausführungsform fallen somit beispielsweise die Maschinendrehachsen zusammen. Die jeweilige Ausgangswelle 36, 38 ist um eine jeweilige Ausgangswellendrehachse relativ zu dem Gehäuse 20 drehbar. Die Ausgangswellen 36 und 38 sind beispielsweise koaxial zueinander angeordnet, sodass die Ausgangswellendrehachsen zusammenfallen.
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Bei der dritten Ausführungsform sind die Antriebe koaxial, und die Antriebe sind achsparallel. Bei einer in den Fig. nicht gezeigten Ausführungsform sind die Abtriebe koaxial, und die Antriebe sind achsparallel. Bei einer weiteren, in den Fig. nicht gezeigten Ausführungsform sind die Antriebe achsparallel, und die Abtriebe sind auch achsparallel. Bei der ersten und zweiten Ausführungsform sind die Antreibe koaxial, und die Abtriebe sind koaxial.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Antriebsvorrichtung
- 12
- Fahrzeugrad
- 14
- Fahrzeugrad
- 16
- Drehmomentenverteilungsgetriebe
- 18
- erster Planetenradsatz
- 20
- Gehäuse
- 22
- erstes Sonnenrad
- 24
- erster Planetenträger
- 26
- erstes Hohlrad
- 28
- zweiter Planetenradsatz
- 30
- zweites Sonnenrad
- 32
- zweiter Planetenträger
- 34
- zweites Hohlrad
- 36
- erste Ausgangswelle
- 38
- zweite Ausgangswelle
- 40
- Pfeil
- 42
- Pfeil
- 44
- erste elektrische Maschine
- 46
- erster Stator
- 48
- erster Rotor
- 50
- zweite elektrische Maschine
- 52
- zweiter Stator
- 54
- zweiter Rotor
- 56
- erstes Planetenrad
- 58
- zweites Planetenrad
- 60
- Pfeil
- 62
- Pfeil
- A1
- erste Anbindungsstelle
- A2
- zweite Anbindungsstelle
- L1-5
- Axiallager
- R1-7
- Radiallager
- S1
- Seite
- S2
- Seite