-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schachtleiste zum Führen einer verstellbaren Fensterscheibe, insbesondere an einer Fahrzeugtür, sowie ein Fahrzeugkarosserieteil, insbesondere eine Fahrzeugtür, das mit einer solchen Schachtleiste ausgestattet ist. Die Schachtleiste ist herkömmlicherweise an der Oberkante eines Türkörpers montiert, um einen Schacht zu begrenzen, in dem die Fallfensterscheibe zwischen einer offenen und einer geschlossenen Stellung beweglich ist. Die Schachtleiste soll schnell und einfach zu montieren sein, soll aber gleichzeitig so exakt an der Fensterscheibe anliegen, dass sie diese einerseits zuverlässig wasserdicht berührt, andererseits aber auch nicht so stark drückt, dass sie die Bewegung der Fensterscheibe behindert.
-
Üblicherweise hat eine solche Schachtleiste einen steifen Leistenkörper mit einer sich in einer Längsrichtung erstreckenden, nach unten offenen Nut zum Aufstecken auf eine Oberkante des Türkörpers. Z. B. zeigt
EP 3 482 983 A1 eine Schachtleiste, die auf einen U-förmig gebogenen Flansch einer Fahrzeugkarosserie aufgesteckt ist. An den die Nut begrenzenden Schenkeln der Schachtleiste sind mehrere sich in der Längsrichtung der Schachtleiste erstreckende Vorsprünge gebildet. Damit diese den Flansch von zwei Seiten her klemmen können, auch wenn die Dicke des Flansches infolge von Fertigungstoleranzen variiert, müssen die Vorsprünge nachgiebig sein. Solche Vorsprünge können aber auch im Betrieb einer äußeren Kraft nachgeben, was das Eindringen von Schmutz und Regenwasser in den Türkörper durch einen Spalt zwischen der Schachtleiste und der Fensterscheibe begünstigt.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Außenschachtleiste für eine Fahrzeugtür anzugeben, die trotz Fertigungstoleranzen der Oberkante des Türkörpers fest und sicher an dieser montierbar ist und bei der die Gefahr der Undichtigkeit verringert ist.
-
Die Aufgabe wird einer Ausgestaltung der Erfindung zufolge gelöst, indem bei einer Außenschachtleiste für eine Fahrzeugtür mit einem Leistenkörper, der eine sich in einer Längsrichtung erstreckende Nut zur Aufnahme einer Oberkante eines Türkörpers aufweist, und wenigstens einer sich entlang des Leistenkörpers erstreckenden Dichtlippe zur Anlage an einer Fensterscheibe der Fahrzeugtür an zwei einander gegenüberliegenden Schenkeln der Nut in die Nut eingreifende Vorsprünge in der Längsrichtung alternierend und ohne zu überlappen angeordnet sind. Eine Anpassung an die Dicke der Oberkante ist hier durch Verbiegen des Leistenkörpers in seiner Längsrichtung möglich, der Leistenkörper kann aus einem Material von geringer Nachgiebigkeit bestehen, das hohe Klemmkräfte und einen entsprechend festen Sitz der Schachtleiste ermöglicht.
-
Um das Aufstecken der Außenschachtleiste auf die Oberkante des Türkörpers zu erleichtern, können die Vorsprünge als sich in Tiefenrichtung der Nut erstreckende Rippen ausgebildet sein.
-
Die Vorsprünge können an einem ersten der zwei Schenkel der Nut enger beabstandet sein als an dem gegenüberliegenden zweiten Schenkel; insbesondere können zwischen zwei Vorsprüngen des zweiten Schenkels jeweils mehrere des ersten Schenkels platziert sein, oder es kann der zweite Schenkel nur einen einzigen Vorsprung aufweisen, der zwischen zwei Vorsprüngen des ersten Schenkels angeordnet ist.
-
Eine weitere Aufgabe ist, eine Fahrzeugtür mit einer einfach und sicher befestigten Außenschachtleiste zu schaffen.
-
Die Aufgabe wird einer Ausgestaltung der Erfindung zufolge gelöst durch eine Fahrzeugtür mit einem Türkörper, der eine erste und eine zweite Wandplatte umfasst, wobei eine Oberkante des Türkörpers einen Bördelfalz der ersten Wandplatte und einen von dem Bördelfalz umgriffenen oberen Rand der zweiten Wandplatte umfasst, und der Außenschachtleiste wie oben beschrieben, deren Nut die Oberkante des Türkörpers aufnimmt.
-
Um eine von Fertigungstoleranzen des Bördelfalzes, insbesondere seiner Dicke, unabhängige Klemmung der Vorsprünge zu ermöglichen, ist vorzugsweise der Bördelfalz entlang der Oberkante durch mindestens eine Lücke unterbrochen, und der wenigstens eine Vorsprung des zweiten Schenkels greift in eine solche Lücke des Bördelfalzes ein.
-
Vorzugsweise liegt der Vorsprung des zweiten Schenkels in der Lücke am oberen Rand der zweiten Wandplatte an. Der Abstand zwischen der von den Vorsprüngen des ersten Schenkels berührten Oberfläche des Türkörpers und der von dem Vorsprung des zweiten Schenkels berührten Oberfläche ist daher weitgehend unabhängig von der Genauigkeit, mit der der Bördelfalz geformt ist, und insbesondere davon, wie eng ein distaler und ein proximaler Abschnitt des Bördelfalzes an beiden Seiten des oberen Randes der zweiten Wandplatte anliegen.
-
Auch wenn ein solcher distaler Abschnitt nicht unmittelbar an der zweiten Wandplatte anliegt oder unter einem kleinen Winkel zu dieser verläuft, kann er zwischen zwei Vorsprüngen des zweiten Schenkels Platz finden, ohne an diesen anzustoßen.
-
Vorzugsweise sind der proximale Abschnitt und der obere Rand in flächigem Kontakt aneinander befestigt; so ist der Abstand zwischen ihren von den Vorsprüngen zu klemmenden Oberflächen mit hoher Genauigkeit festgelegt.
-
Der zweite Schenkel der Außenschachtleiste befindet sich vorzugsweise an einer dem Fahrzeuginneren zugewandten Seite, d.h. er greift zwischen die Oberkante und eine Fensterscheibe des Türkörpers ein.
-
Um die Schachtleiste nach dem Aufstecken unverlierbar am Türkörper zu sichern, sollte die zweite Wandplatte wenigstens einen Rastvorsprung aufweisen, der in eine Aussparung des zweiten Schenkels eingreift.
-
Der Rastvorsprung kann zweckmäßigerweise eine aus der zweiten Wandplatte freigeschnittene, an einem oberen Ende mit der zweiten Wandplatte einteilig zusammenhängende Zunge sein.
-
Bei der ersten Wandplatte handelt es sich vorzugsweise um eine äußere Wandplatte, bei der zweiten Wandplatte um eine innere Wandplatte des Türkörpers.
-
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen
- 1 einen Querschnitt einer Außenschachtleiste in einer Fahrzeugtür entlang einer ersten Schnittebene, die in 4 mit I-I bezeichnet ist,
- 2 einen Querschnitt der Außenschachtleiste entlang einer zweiten Schnittebene; die in 4 mit II-II bezeichnet ist,
- 3 einen Querschnitt der Außenschachtleiste entlang einer dritten Schnittebene; die in 4 mit III-III bezeichnet ist, und
- 4 einen Längsschnitt der Außenschachtleiste entlang einer in 1 bis 3 mit IV-IV bezeichneten Ebene.
-
1 zeigt einen Querschnitt durch eine Außenschachtleiste 1 einer Fahrzeugtür. Die Außenschachtleiste 1 hat einen Leistenkörper 26 von im wesentlichen U- oder J- förmigem Querschnitt mit zwei im wesentlichen vertikalen Schenkeln 2, 3, die eine nach unten offene Nut 4 begrenzen. In die Nut 4 greift eine Oberkante 5 eines nur teilweise gezeigten Türkörpers 6 ein.
-
Der Türkörper 6 umfasst ein hier nicht dargestelltes Türgerippe, an dem fachübliche Einbauten wie etwa eine Türschließung, ein Fensterheber etc. befestigt sind, ein Außenblech 7, das die außen am Fahrzeug sichtbare Seite der Tür bildet und auf das Türgerippe aufgezogen ist, ein Innenblech 8 zur Versteifung eines oberen Randes des Türkörpers sowie eine Innenverkleidung, die das Innenblech 8 zum Fahrzeuginneren hin verdeckt. Innen- und Außenblech 8, 7 sind miteinander verbunden, indem ein oberer Randbereich des Außenblechs 7 um eine Oberkante 9 des Innenblechs 8 herumgebördelt ist, so dass ein distaler Abschnitt 10 des oberen Randbereichs sich an einer Innenseite der Oberkante 9 erstreckt und mit einem Hauptteil des Außenblechs 7 über einen proximalen Abschnitt 11 zusammenhängt, der sich an einer Außenseite der Oberkante 9 erstreckt. Dabei verhindert in der Regel die Elastizität des Blechs, dass der distale Abschnitt 10 nach dem Bördeln unmittelbar an dem Rand 9 anliegt. Wie groß ein Winkel α ist, unter dem der Rand 9 und der distale Abschnitt 10 auseinanderlaufen, ist beim Bördeln nur schwer zu kontrollieren; dementsprechend variabel ist die Gesamtdicke der Oberkante 5.
-
Der proximale Abschnitt 11 liegt großflächig eng an der Oberkante 9 an; ein solcher großflächig enger Kontakt entsteht beispielsweise, wenn beim Zusammenbau des Türkörpers der proximale Abschnitt 11 und die Oberkante 9 aneinandergepresst werden, sei es um zwischen ihnen eine Punktschweißverbindung zu bilden oder um sie mit Hilfe eines zuvor aufgetragenen Klebstoffs aneinander zu verkleben. Der distale Abschnitt 10 kann nach dem Kleben oder Punktschweißen um die Oberkante 9 herumgebogen werden, um einen Bördelfalz zu bilden. Alternativ können proximaler und distaler Abschnitt 11, 10 zuerst zu der in 1 gezeigten U-förmigen Kontur gebogen und die Oberkante 9 anschließend in die so erhaltene Nut eingeschoben werden; um dann beide Bleche 7, 8 punktschweißen zu können, muss der distale Abschnitt 10 Lücken aufweisen, in denen eine Schweißzange platziert werden kann, um den proximalen Abschnitt 11 und den oberen Rand 9 aneinanderzupressen. In dem Fall, dass die Bleche 7, 8 aneinander verklebt werden, kann eine Lücke 10 auch dazu dienen, ein erstes Klemmwerkzeug an einer Seite der Oberkante 9 zu platzieren, während ein zweites an der entgegengesetzten Seite des proximalen Abschnitts platziert wird. So können die Klemmwerkzeuge ein Aufreißen der Klebung verhindern, während der distale Abschnitt 11 umgebogen wird und an der ersten Seite der Oberkante neben dem ersten Klemmwerkzeug zu liegen kommt.
-
Im einen wie im anderen Fall sind der distale Abschnitt 11 und der obere Rand 9 nicht unmittelbar aneinander befestigt, und wenn die beiden Abschnitte 10, 11 nicht exakt parallel zueinander verlaufen, wie durch einen gestrichelten Umriss des Abschnitts 10 in 1 dargestellt, dann kann die Dicke der Türkörper-Oberkante 5 deutlich größer sein als die Summe der Dicken des oberen Rands 9 und der Abschnitte 10 und 11.
-
Die beiden Schenkel 2, 3 der des Leistenkörpers 26 sind einteilig aus einem steifen Kunststoffmaterial geformt, so dass die Breite der von ihnen begrenzten Nut 4 im Wesentlichen nicht veränderlich ist. Wenn gewünscht, können beide durch eine metallische Einlage 12 zusätzlich versteift sein. Die Breite der Nut 4 ist größer als die maximal zu erwartende Dicke des oberen Rands 9. Entlang des Schenkels 2 sind in der Einsteckrichtung der Oberkante 5 langgestreckte Rippen 13 verteilt, die in die Nut 4 eingreifen und jeweils am proximalen Abschnitt 11 anliegen.
-
An ein unteres Ende des Schenkels 2 ist eine erste Lippe 14 aus elastisch flexiblem Kunststoff angeformt, die im montierten Zustand der 1 in Kontakt mit dem Außenblech 7 elastisch verformt ist und die Tiefe begrenzt, bis zu der die Oberkante 5 in die Nut 4 einschiebbar ist.
-
Eine zweite Lippe 15 ist an einen Übergangsbereich der Außenschachtleiste 1 angeformt, in dem die Schenkel 2, 3 aufeinandertreffen. Nuten 16 in den Dichtlippen 14, 15 ermöglichen das Aufrasten eines Zierprofils 17. Eine Spitze der Lippe 15 ist einer höhenverstellbar in der Tür montierten Fensterscheibe 18 zugewandt, berührt diese aber nicht notwendigerweise.
-
Eine dritte Lippe 19 ist an einer von der Nut 4 abgewandten Seite des Schenkels 3 angeformt. Die Fig. zeigt den Querschnitt der Lippe 19 in entspannter Konfiguration; durch den Kontakt mit der Fensterscheibe 18 ist die Lippe 19 elastisch ausgelenkt und liegt dichtend an dieser an.
-
2 zeigt einen zweiten Schnitt durch die Außenschachtleiste 1 entlang einer zur Schnittebene der 1 parallel versetzten Schnittebene. Die Schnittebene verläuft durch eine (in 4 mit 25 bezeichnete) Lücke zwischen zwei Teilen des distalen Abschnitts 10; dieser ist daher in der Fig. nicht sichtbar. Eine vom Schenkel 3 abstehende, in der Einsteckrichtung langgestreckte Rippe 20 greift in die Lücke 25 ein und berührt den oberen Rand 9 des Innenblechs 8. Der Abstand zwischen der Rippe 20 und einer zu den Rippen 13 des gegenüberliegenden Schenkels 2 tangentialen Ebene ist entsprechend der Dicke des oberen Randes 9 und des proximalen Abschnitts 11 bemessen, so dass die Rippen 13 an dem proximalen Abschnitt 11 und die Rippe 20 an dem oberen Rand 9 jeweils reibschlüssig anliegen.
-
3 zeigt in einem dritten Querschnitt eine aus dem Innenblech 8 freigeschnittene Zunge 21. Die Zunge 21 erstreckt sich von ihrem mit dem Innenblech 8 zusammenhängenden oberen Ende aus schräg nach unten und ins Fahrzeuginnere und bildet so einen schrägen Abschnitt 22, der beim Aufstecken der Außenschachtleiste 1 deren Schenkel 3 fahrzeugeinwärts auslenkt. Wenn die Außenschachtleiste 1 vollständig auf die Oberkante 5 aufgesteckt ist, greift ein freies Ende 23 der Zunge 21 in eine Aussparung 24 oder ein Loch des Schenkels 3 ein. Die Klemmung der Oberkante 5 zwischen den (in 3 nicht gezeigten) Rippen 13, 20 bewirkt, dass die Zunge 21 nur durch Auseinanderspreizen der beiden Schenkel 2, 3 unter Kraftaufwand aus der Aussparung 24 freikommen kann. So ist die Außenschachtleiste 1 am Türkörper 6 sicher verrastet.
-
4 zeigt einen Längsschnitt durch die Oberkante 5 des Türkörpers 6 und die darauf verrastete Außenschachtleiste 1 entlang der in 1-3 mit IV-IV bezeichneten Ebene. Die Schnittebenen der 1-3 sind in 4 jeweils mit I-I, II-II bzw. III-III bezeichnet. Mehrere vom äußeren Schenkel 2 ausgehende Rippen 13 berühren den proximalen Abschnitt 11 des Außenblechs. Rippen 20 des inneren Schenkels 3 greifen jeweils in Lücken 25 des distalen Abschnitts 10 ein und berühren dort den oberen Rand 9 des Innenblechs 8. Da der proximale Abschnitt 11 und der obere Rand 9 flächig aneinander anliegen, variiert der Abstand zwischen ihren von den Rippen 13, 20 berührten Oberflächen nur wenig, und es genügt eine geringe Nachgiebigkeit der Außenschachtleiste 1, um trotz eventueller Abstandstoleranzen eine feste Klemmung der Außenschachtleiste 1 an der Oberkante 5 sicherzustellen. Da die Rippen 13, 20 sich niemals unmittelbar gegenüberliegen, sondern immer in Längsrichtung der Außenschachtleiste 1 gegeneinander versetzt sind, kann diese sich einer eventuell übermäßigen Dicke von proximalem Abschnitt 11 und oberer Kante 9 auch anpassen, indem sie eine von oben gesehen eine Wellenform annimmt, bei der jeweils Abschnitte mit einer Rippe 20 geringfügig zum Fahrzeuginneren und solche mit Rippen 13 zum Fahrzeugäußeren ausgelenkt sind.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Außenschachtleiste
- 2
- äußerer Schenkel
- 3
- innerer Schenkel
- 4
- Nut
- 5
- Oberkante (des Türkörpers)
- 6
- Türkörper
- 7
- Außenblech
- 8
- Innenblech
- 9
- Oberkante (des Innenblechs)
- 10
- distaler Abschnitt
- 11
- proximaler Abschnitt
- 12
- Einlage
- 13
- Rippe
- 14
- Lippe
- 15
- Lippe
- 16
- Nut
- 17
- Zierprofil
- 18
- Fensterscheibe
- 19
- Lippe
- 20
- Rippe
- 21
- Zunge
- 22
- schräger Abschnitt
- 23
- freies Ende
- 24
- Aussparung
- 25
- Lücke
- 26
- Leistenkörper
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-