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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Klimatisierungsanlage eines Kraftfahrzeugs mit einem Fahrzeuginnenraum. Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Klimatisierungsanlage, die sich zur Durchführung dieses Betriebsverfahrens eignet und die mit einer Steuereinrichtung zur Durchführung dieses Betriebsverfahrens ausgestattet ist.
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Eine Klimatisierungsanlage eines Kraftfahrzeugs mit Fahrzeuginnenraum dient zum Klimatisieren eines zum Einleiten in den Fahrzeuginnenraum vorgesehenen Luftstroms aus Umluft und/oder Frischluft. Sie kann eine mehrstufig hinsichtlich des Umluftanteils im Luftstrom einstellbare Klappeneinrichtung sowie eine mehrstufig hinsichtlich ihrer Förderleistung einstellbare Gebläseeinrichtung zum Antreiben des Luftstroms in einer Strömungsrichtung aufweisen. Ferner kann die Klimatisierungsanlage eine Hauptfiltereinrichtung zum Filtern des Luftstroms sowie eine Zusatzfiltereinrichtung zum Filtern des Luftstroms aufweisen. Des Weiteren kann die Klimatisierungsanlage eine mehrstufig zum Öffnen und Schließen einstellbare Bypasseinrichtung zur Umgehung der Zusatzfiltereinrichtung sowie eine Luftgütesensoreinrichtung zum Erfassen einer aktuellen Schadstoffkonzentration im Luftstrom aufweisen, die wenigstens einen Luftgütesensor aufweisen kann, der beispielsweise bezüglich der Strömungsrichtung stromab der Hauptfiltereinrichtung, stromab der Zusatzfiltereinrichtung und stromab der Bypasseinrichtung angeordnet sein kann.
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Aus der
DE 10 2014 225 272 A1 ist eine Klimatisierungsanlage bekannt, die eine Hauptfiltereinrichtung sowie eine Zusatzfiltereinrichtung und eine Bypasseinrichtung zur Umgehung der Zusatzfiltereinrichtung aufweist. Bei dieser bekannten Klimatisierungsanlage ist die Bypasseinrichtung so konfiguriert, dass der ganze Luftstrom in beliebiger Aufteilung durch die Hauptfiltereinrichtung und durch die Zusatzfiltereinrichtung geleitet werden kann. Bei vollständig geschlossener Bypasseinrichtung strömt dann der gesamte Luftstrom ausschließlich durch die Zusatzfiltereinrichtung. Bei vollständig geöffneter Bypasseinrichtung strömt dann der gesamte Luftstrom ausschließlich durch die Hauptfiltereinrichtung. Hierzu sind die beiden Filtereinrichtungen parallel durchströmbar angeordnet.
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Bei Klimatisierungsanlagen mit zwei Filtereinrichtungen können diese unterschiedliche Filtrationsaufgaben lösen. Beispielsweise kann die Hauptfiltereinrichtung hauptsächlich als Partikelfilter wirken, um eine partikuläre Verschmutzung herauszufiltern. Die Zusatzfiltereinrichtung kann in besonderem Maße für gasförmige Verunreinigungen ausgelegt sein, beispielsweise um Gerüche aus dem Luftstrom herauszufiltern. Je nach Konzept kann dabei vorgesehen sein, den Luftstrom je nach Verschmutzung nur durch die Hauptfiltereinrichtung oder nur durch die Zusatzfiltereinrichtung oder anteilig durch die Hauptfiltereinrichtung und durch die Zusatzfiltereinrichtung zu führen. Ebenso ist eine Konfiguration denkbar, bei die Filtereinrichtungen in Reihe angeordnet sind, so dass der Luftstrom zuerst durch die Hauptfiltereinrichtung und anschließend durch die Zusatzfiltereinrichtung strömt. Mit Hilfe der Bypasseinrichtung lässt sich dann der Luftstrom stromab der Hauptfiltereinrichtung auf die Zusatzfiltereinrichtung und auf einen, die Zusatzfiltereinrichtung umgehenden Bypasspfad aufteilen.
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Hauptfiltereinrichtung und Zusatzfiltereinrichtung können unterschiedliche Standzeiten aufweisen. Zur Reduzierung der Wartungskosten ist es erwünscht, möglichst einheitliche und möglichst große Standzeiten für die Hauptfiltereinrichtung und für die Zusatzfiltereinrichtung zu erzielen, sodass im Wartungsfall gleichzeitig beide Filtereinrichtungen getauscht werden können.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine derartige Klimatisierungsanlage bzw. für ein zugehöriges Betriebsverfahren einen Weg aufzuzeigen, der eine kostengünstige Wartung ermöglicht, wobei insbesondere optimierte Standzeiten für die Hauptfiltereinrichtung und für die Zusatzfiltereinrichtung angestrebt sind.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, während des Betriebs der Klimatisierungsanlage regelmäßig einen Luftgüteüberprüfungszyklus durchzuführen. Durch Überprüfung der aktuellen Luftgüte bzw. Luftqualität kann die Durchströmung der Zusatzfiltereinrichtung bedarfsabhängig eingestellt werden, wodurch sich deren Standzeit verbessern lässt.
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Ein erfindungsgemäßes Betriebsverfahren beinhaltet einen derartigen Luftgüteüberprüfungszyklus, wobei dieser Luftgüteüberprüfungszyklus folgende Schritte aufweist. Die Schritte sind dabei mit Buchstaben bezeichnet und werden bevorzugt in alphabetischer Reihenfolge ausgeführt bzw. abgearbeitet.
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In einem Schritt A wird überprüft, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration im Luftstrom unter einem vorbestimmten ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Es ist klar, dass die Luftgütesensoreinrichtung hierzu wenigstens einen Luftgütesensor im Luftstrom stromab der Hauptfiltereinrichtung und stromab der Zusatzfiltereinrichtung aufweist, um die Schadstoffkonzentration im Luftstrom zu messen.
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In einem Schritt B wird für den Fall, dass im Schritt A festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt, überprüft, ob die Bypasseinrichtung vollständig geöffnet ist oder ob die aktuelle Förderleistung der Gebläseeinrichtung einer aktuellen Luftmengenanforderung der Klimatisierungsanlage entspricht.
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In einem Schritt D wird für den Fall, dass im Schritt B festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung nicht vollständig geöffnet ist oder dass die aktuelle Förderleistung nicht der aktuellen Luftmengenanforderung entspricht, überprüft, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter einem vorbestimmten zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, der kleiner ist als der erste Schadstoffgrenzwert.
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In einem Schritt E wird für den Fall, dass in Schritt D festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration nicht unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß Schritt O fortgesetzt.
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In Schritt O wird der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus beendet. Das Beenden des Luftgüteüberprüfungszyklus kann insbesondere ein Speichern der Daten des aktuellen Luftgüteüberprüfungszyklus beinhalten.
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Die Schadstoffkonzentration wird demgemäß zweifach bzw. zweistufig anhand von zwei unterschiedlichen Schadstoffgrenzwerten überprüft, um die Durchströmung der Hilfsfiltereinrichtung bedarfsabhängig zu optimieren.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung kann der Luftgüteüberprüfungszyklus zusätzlich einen Schritt C aufweisen, bei dem für den Fall, dass in Schritt B festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung vollständig geöffnet ist oder dass die aktuelle Förderleistung der aktuellen Luftmengenanforderung entspricht, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß dem Schritt O fortgesetzt wird, sodass dieser beendet wird.
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Der Luftgüteüberprüfungszyklus lässt sich nun wahlweise in einem Komfortmodus oder in einem Standzeitmodus durchführen. Im Komfortmodus bleibt der Luftgüteüberprüfungszyklus für die Fahrzeuginsassen weitgehend unbemerkt. Beim Standzeitmodus wird dagegen die Beladung der Hilfsfiltereinrichtung optimiert. Dementsprechend geht der Komfortmodus geringfügig zu Lasten der Standzeit der Hilfsfiltereinrichtung, während der Standzeitmodus geringfügig zu Lasten des Komforts der Fahrzeuginsassen geht.
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Für den Komfortmodus werden die Schritte B und D des Luftgüteüberprüfungszyklus zu Schritten B1 und D1 geändert, wobei im Schritt B1 für den Fall, dass in Schritt A festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt, überprüft wird, ob die Bypasseinrichtung vollständig geöffnet ist. In Schritt D1 wird für den Fall, dass in Schritt B1 festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung nicht vollständig geöffnet ist, überprüft, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann im Komfortmodus außerdem der Schritt C zu Schritt C1 geändert werden, derart, dass im Schritt C1 für den Fall, dass in Schritt B1 festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung vollständig geöffnet ist, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß Schritt O fortgesetzt und demnach beendet wird.
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Im Komfortmodus kann der Luftgüteüberprüfungszyklus optional folgende zusätzliche Schritte aufweisen.
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In einem Schritt F1 wird für den Fall, dass im Schritt D1 festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, die Bypasseinrichtung zum Öffnen um eine Stufe angesteuert. Dieser Schritt beruht auf der Überlegung, dass bei Unterschreitung des zweiten Schadstoffgrenzwerts die Luftqualität zu gut ist und demnach die Zusatzfiltereinrichtung unnötig belastet wird. Durch Vergrößern des Bypassanteils wird die Belastung und Beladung der Zusatzfiltereinrichtung reduziert und deren Standzeit vergrößert.
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In einem Schritt G1 wird nach dem Öffnen der Bypasseinrichtung um eine Stufe der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus auf Schritt A zurückgesetzt, sodass anschließend erneut überprüft wird, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Auf diese Weise kann der Bypassanteil stufenweise solange erhöht werden, bis die Luftqualität nicht mehr zu gut ist, so dass die Schadstoffkonzentration nicht mehr unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, sondern nur noch gut genug ist, so dass die Schadstoffkonzentration noch unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt.
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Im Komfortmodus kann der Luftgüteüberprüfungszyklus zusätzlich folgende Schritte aufweisen.
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In einem Schritt H1 wird für den Fall, dass in Schritt A festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration nicht unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt, überprüft, ob die Bypasseinrichtung vollständig geschlossen ist.
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In einem Schritt 11 wird für den Fall, dass in Schritt H1 festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung vollständig geschlossen ist, überprüft, ob an der Gebläseeinrichtung eine maximale Förderleistung eingestellt ist.
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In einem Schritt J1 wird für den Fall, dass in Schritt I1 festgestellt wird, dass an der Gebläseeinrichtung die maximale Förderleistung eingestellt ist, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß Schritt O fortgesetzt, also beendet. Hier wird der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus beendet, da bei geschlossenem Bypass und bei maximaler Förderleistung die Leistungsgrenze der Klimatisierungsanlage hinsichtlich der Luftreinigung erreicht ist.
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Bei einer Weiterbildung des Komfortmodus können außerdem zusätzlich folgende Schritte vorgesehen sein.
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In einem Schritt K1 wird für den Fall, dass in Schritt I1 festgestellt wird, dass an der Gebläseeinrichtung nicht die maximale Förderleistung eingestellt ist, die Klappeneinrichtung zum Erhöhen des Umluftanteils im Luftstrom um eine Stufe angesteuert. Durch Erhöhen des Umluftanteils wird mehr Luft wiederholt durch die Filtereinrichtungen geleitet, wodurch sich die Luftqualität verbessert. Hierzu wird angenommen, dass eine externe Schmutzquelle vorliegt, die außerhalb des Fahrzeuginnenraums, also in einer Umgebung des Fahrzeugs liegt.
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In einem Schritt L1 wird nach dem Erhöhen des Umluftanteils um eine Stufe der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus auf Schritt A zurückgesetzt, sodass erneut überprüft wird, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Somit lässt sich der Umluftanteil stufenweise solange erhöhen bis die Luftqualität den Anforderungen entspricht, also bis die Schadstoffkonzentration unter den ersten Schadstoffgrenzwert fällt.
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Zusätzlich können weitere Schritte für den Komfortmodus vorgesehen sein.
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In einem Schritt M1 kann für den Fall, dass in Schritt H1 festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung nicht vollständig geschlossen ist, die Bypasseinrichtung zum Schließen um eine Stufe angesteuert werden. In der Folge wird der Bypassanteil reduziert, um anteilig mehr Luftstrom durch die Zusatzfiltereinrichtung zu leiten, was die Luftqualität erhöht.
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In einem Schritt N1 wird nach dem Schließen der Bypasseinrichtung um eine Stufe der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus auf Schritt A zurückgesetzt, sodass erneut überprüft wird, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Somit wird hier die Bypasseinrichtung solange stufenweise geschlossen bis die Luftqualität den Anforderungen entspricht, also bis die Schadstoffkonzentration unter den ersten Schadstoffgrenzwert fällt.
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Für den Standzeitmodus wird der Luftgüteüberprüfungszyklus dagegen dahingehend modifiziert, dass die Schritte B und D zu den Schritten B1 und D2 wie folgt geändert werden.
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Im Schritt B2 wird für den Fall, dass in Schritt A festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt, überprüft, ob die aktuelle Förderleistung der Gebläseeinrichtung einer aktuellen Luftmengenanforderung der Klimatisierungsanlage entspricht.
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Im Schritt D2 wird für den Fall, dass in Schritt B2 festgestellt wird, dass die aktuelle Förderleistung nicht der aktuellen Luftmengenanforderung entspricht, überprüft, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung kann im Standzeitmodus außerdem der Schritt C zu Schritt C2 geändert werden, derart, dass im Schritt C2 für den Fall, dass in Schritt B2 festgestellt wird, dass die aktuelle Förderleistung der aktuellen Luftmengenanforderung entspricht, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß Schritt O fortgesetzt und demnach beendet wird.
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Im Standzeitmodus kann der Luftgüteüberprüfungszyklus zusätzlich folgende Schritte aufweisen.
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In einem Schritt F2 wird für den Fall, dass in Schritt D2 festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, die Klappeneinrichtung zum Reduzieren des Umluftanteils im Luftstrom um eine Stufe angesteuert. Dieser Schritt beruht auf der Überlegung, dass bei Unterschreitung des zweiten Schadstoffgrenzwerts die Luftqualität zu gut ist und demnach die Zusatzfiltereinrichtung unnötig belastet wird. Durch Reduzieren des Umluftanteils wird die Belastung und Beladung der Zusatzfiltereinrichtung reduziert und deren Standzeit vergrößert.
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In einem Schritt G2 wird dann nach dem Reduzieren des Umluftanteils im Luftstrom um eine Stufe der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus auf Schritt A zurückgesetzt, sodass erneut überprüft wird, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Auf diese Weise kann der Umluftanteil stufenweise solange reduziert werden, bis die Luftqualität nicht mehr zu gut ist, so dass die Schadstoffkonzentration nicht mehr unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, sondern nur noch gut genug ist, so dass die Schadstoffkonzentration nur noch unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt.
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Gemäß einer Weiterbildung des Standzeitmodus kann der Luftgüteüberprüfungszyklus zusätzlich folgende Schritte aufweisen.
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In einem Schritt H2 wird für den Fall, dass in Schritt A festgestellt wird, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration nicht unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt, überprüft, ob an der Gebläseeinrichtung eine maximale Förderleistung eingestellt ist.
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In einem Schritt I2 wird für den Fall, dass in Schritt H2 festgestellt wird, dass an der Gebläseeinrichtung die maximale Förderleistung eingestellt ist, überprüft, ob die Bypasseinrichtung vollständig geschlossen ist.
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In einem Schritt J2 wird für den Fall, dass in Schritt I2 festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung vollständig geschlossen ist, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß Schritt O fortgesetzt, also beendet.
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Optional kann der Standzeitmodus außerdem durch folgende zusätzliche Schritte ergänzt werden.
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In einem Schritt K2 wird für den Fall, dass in Schritt I2 festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung nicht vollständig geschlossen ist, die Bypasseinrichtung zum Schließen um eine Stufe angesteuert. Durch Reduzieren des Bypassanteils wird der Anteil des Luftstroms, der durch die Zusatzfiltereinrichtung geführt wird erhöht, was die Filtration verbessert und die Luftqualität erhöht.
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Anschließend kann in einem Schritt L2, also nach dem Schließen der Bypasseinrichtung um eine Stufe, der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus auf Schritt A zurückgesetzt werden, sodass erneut überprüft wird, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Demnach kann auf diese Weise der Bypassanteil stufenweise solange reduziert werden, bis die Luftqualität ausreichend gut ist, also bis die Schadstoffkonzentration unter den ersten Schadstoffgrenzwert fällt.
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Eine weitere Verbesserung des Standzeitmodus kann folgende zusätzliche Schritte umfassen.
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In einem Schritt M2 wird für den Fall, dass in Schritt H2 festgestellt wird, dass an der Gebläseeinrichtung nicht die maximale Förderleistung eingestellt ist, die Klappeneinrichtung zum Erhöhen des Umluftanteils im Luftstrom um eine Stufe angesteuert. Durch die Erhöhung des Umluftanteils wir mehr Luft wiederholt durch die Zusatzfiltereinrichtung geführt, wodurch deren Filtration verbessert ist.
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In einem nachfolgenden Schritt N2 wird nach dem Erhöhen des Umluftanteils im Luftstrom um eine Stufe der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus auf Schritt A zurückgesetzt, sodass erneut überprüft wird, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Auf diese Weise kann der Umluftanteil solange stufenweise reduziert werden, bis die Luftqualität ausreichend gut ist, also bis die Schadstoffkonzentration unter den ersten Schadstoffgrenzwert fällt.
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Zum Starten des Luftgüteüberprüfungszyklus optional ein Initiierungsvorgang durchgeführt werden, bei dem beispielsweise mehrere Parameter vorgegeben werden. Beispielsweise kann zur Vorbereitung des Luftgüteüberprüfungszyklus ein Minimalwert für den Frischluftanteil im Luftstrom ermittelt werden. Dies entspricht einem Maximalwert für den Umluftanteil im Luftstrom. Hierbei können unterschiedliche Parameter berücksichtigt werden, wie z.B. die Anzahl der Fahrzeuginsassen, ein aktueller CO2-Wert im Fahrzeuginnenraum, ein Feuchtigkeitswert sowie ein aktueller Status über Öffnungszustände von Fenstern des Fahrzeuginnenraums. Zusätzlich oder alternativ kann eine Luftmengenanforderung der Klimatisierungsanlage ermittelt werden. Auch hier können unterschiedliche Parameter berücksichtigt werden, wie beispielsweise Bedienungseingaben der Nutzer bzw. Fahrzeuginsassen, ein Antibeschlagbedarf, ein Enteisungsbedarf sowie ein Abkühlbedarf. Optional können Systemdaten anhand aktueller Standzeitdaten der Hauptfiltereinrichtung und der Zusatzfiltereinrichtung aktualisiert werden.
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Der vorstehend beschriebene Luftgüteüberprüfungszyklus ist vor allem dann sinnvoll, wenn die Verschmutzung des Luftstroms hauptsächlich von Schmutzquellen verursacht wird, die außerhalb des Fahrzeugs, also in einer Umgebung liegen. Derartige externe Schmutzquellen sind beispielsweise Umweltbelastungen wie Feinstaub und Pollen sowie störende Gerüche in einer industriellen oder landwirtschaftlichen Umgebung. Eine interne Schmutzquelle liegt dagegen im Fahrzeuginnenraum und kann beispielsweise durch die Insassen oder durch Ladegut gebildet sein. Beispielsweise verbraucht sich die Innenraumluft durch die Atmung der Fahrzeuginsassen. Ebenso können Hunde, Katzen und andere Tiere, die im Fahrzeug mitgeführt werden können, eine derartige interne Schmutzquelle bilden.
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Einige Maßnahmen des vorstehend beschriebenen Luftgüteüberprüfungszyklus zur Reduzierung der Schadstoffe, wie z.B. die Erhöhung des Umluftanteils, sind nur dann sinnvoll, wenn die Schadstoffe von einer externen Schmutzquelle stammen. Bei einer unerwarteten, zusätzlichen internen Schmutzquelle können diese Maßnahmen dagegen kontraproduktiv sein. Es besteht daher das Bedürfnis, das Vorhandensein einer zusätzlichen internen Schmutzquelle erkennen zu können.
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Das vorstehend ausführlich beschriebene Betriebsverfahren führt den jeweiligen Luftgüteüberprüfungszyklus vorzugsweise unter der Annahme durch, dass im Fahrzeuginnenraum eine vorbestimmte Standardsituation mit wenigstens einem Fahrzeuginsassen vorliegt. Beispielsweise kann über eine Sitzbelegungserkennung ermittelt werden, wie viele Fahrzeuginsassen tatsächlich im Fahrzeuginnenraum anwesend sind. Die Klimatisierungsanlage kann sich dann darauf einstellen. Zusätzliche interne Schmutzquellen lassen sich dagegen nicht oder nur schwer erkennen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann das Betriebsverfahren außerdem einen Schmutzquellenerkennungszyklus durchführen, mit dessen Hilfe derartige zusätzliche interne Schmutzquellen ermittelt werden können. Für den Fall, dass eine zusätzliche interne Schmutzquelle erkannt wird, kann gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform vorgehen sein, die Schritte K1 im Komfortmodus und M2 im Standzeitmodus zu deaktivieren oder sogar zu invertieren, so dass nicht der Umluftanteil erhöht, sondern reduziert wird, um die Luftqualität zu verbessern.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform kann der Schmutzquellenerkennungszyklus folgende Schritte aufweisen.
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In einem Schritt P1 wird überprüft, ob eine aktuelle Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum unter einem vorbestimmten Schmutzgrenzwert liegt. Die Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum lässt sich beispielsweise innerhalb der Umluft ermitteln, die aus dem Fahrzeuginnenraum abgeführt und der Klimatisierungsanlage zugeführt wird. Ebenso kann die Luftqualität im Fahrzeuginnenraum ermittelt werden. Es ist klar, dass die Luftgütesensoreinrichtung dann wenigstens einen Luftgütesensor im Umluftstrom bzw. im Fahrzeuginnenraum aufweist. Die Schmutzkonzentration des Schmutzquellenerkennungszyklus kann insbesondere der Schadstoffkonzentration des Luftgüteüberprüfungszyklus entsprechen bzw. damit identisch sein. Der Schmutzgrenzwert kann insbesondere identisch dem ersten Schadstoffgrenzwert entsprechen bzw. damit identisch sein.
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In einem Schritt Q1 wird für den Fall, dass in Schritt P1 festgestellt wird, dass die Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum unter dem Schmutzgrenzwert liegt, der Schmutzquellenerkennungszyklus gemäß Schritt V1 fortgesetzt.
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In einem Schritt R1 wird für den Fall, dass in Schritt P1 festgestellt wird, dass die Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum nicht unter dem Schmutzgrenzwert liegt, die Klappeneinrichtung zum Einstellen auf Umluftbetrieb angesteuert, derart, dass der Luftstrom einen maximalen Umluftanteil enthält. Der maximal einstellbare Umluftanteil kann im Idealfall 100 % betragen. Es ist jedoch üblich, dass die Klimatisierungsanlage auch bei maximal eingestelltem Umluftanteil noch einen gewissen Frischluftanteil dem Luftstrom zumischt.
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In einem Schritt S1 wird nach dem Einstellen des Umluftbetriebs überprüft, ob eine tatsächliche Abnahme der Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum größer ist als eine anhand von Standzeitdaten der Hauptfiltereinrichtung und der Zusatzfiltereinrichtung berechnete erwartete Abnahme der Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum.
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In einem Schritt T1 wird dann für den Fall, dass in Schritt S1 festgestellt wird, dass die tatsächliche Abnahme größer ist als die erwartete Abnahme, festgestellt, dass keine interne Schmutzquelle vorliegt. Der Schmutzquellenerkennungszyklus wird dann gemäß Schritt V1 fortgesetzt.
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In einem Schritt U1 wird für den Fall, dass in Schritt S1 festgestellt wird, dass die tatsächliche Abnahme nicht größer ist als die erwartete Abnahme, festgestellt, dass eine interne Schmutzquelle vorliegt. Anschließend wird der Schmutzquellenerkennungszyklus gemäß Schritt V1 fortgesetzt.
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Gemäß Schritt V1 wird schließlich der aktuelle Schmutzquellenerkennungszyklus beendet. Zum Beenden des Schmutzquellenerkennungszyklus kann insbesondere vorgesehen sein, dass dessen Daten gespeichert werden.
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Bei einer zweiten Ausführungsform des Schmutzquellenerkennungszyklus werden folgende Schritte durchgeführt.
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In einem Schritt P2 wird zunächst eine erwartete Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum anhand einer aktuellen Schmutzkonzentration der Fahrzeugumgebung und aktueller Standzeitdaten der Hauptfiltereinrichtung und der Hilfseinrichtung berechnet. Hierbei kann außerdem eine aktuelle Fahrzeugbelegung, also die Anzahl der Fahrzeuginsassen, berücksichtigt werden. Die aktuelle Schmutzkonzentration der Fahrzeugumgebung lässt sich z.B. mittels eines Luftgütesensors in der Frischluft ermitteln.
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In einem Schritt Q2 wird die aktuelle Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum, respektive im Umluftstrom, gemessen. Außerdem wird überprüft, ob die aktuell gemessene Schmutzkonzentration in einem vorbestimmten Toleranzbereich liegt. Dieser Toleranzbereich wird dabei unabhängig von der Fahrzeugumgebung und den aktuellen Standzeitdaten der Filtereinrichtungen vorbestimmt und ist in der Regel nicht einstellbar oder veränderbar.
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In einem Schritt R2 wird für den Fall, dass die aktuell gemessene Schmutzkonzentration im Toleranzbereich liegt, festgestellt, dass keine interne Schmutzquelle vorliegt. Der Schmutzquellenerkennungszyklus wird dann gemäß Schritt V2 fortgesetzt.
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In einem Schritt S2 wird für den Fall, dass die aktuell gemessene Schmutzkonzentration nicht im Toleranzbereich liegt, überprüft, ob die aktuell gemessene Schmutzkonzentration größer ist als die erwartete Schmutzkonzentration.
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In einem Schritt T2 wird für den Fall, dass in Schritt S2 festgestellt wird, dass die aktuell gemessene Schmutzkonzentration größer ist als die erwartete Schmutzkonzentration, festgestellt, dass eine interne Schmutzquelle vorliegt. Der Schmutzquellenerkennungszyklus wird dann gemäß Schritt V2 fortgesetzt.
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In einem Schritt U2 wird für den Fall, dass in Schritt S2 festgestellt wird, dass die aktuell gemessene Schmutzkonzentration nicht größer ist als die erwartete Schmutzkonzentration, festgestellt, dass eine zusätzliche interne Schmutzsenke vorliegt. Auch in diesem Fall wird der Schmutzquellenerkennungszyklus dann gemäß Schritt V2 fortgesetzt. Eine zusätzliche interne Schmutzsenke kann beispielsweise durch eine schmutzaufnehmende, schmutzabsorbierende Beladung des Fahrzeuginnenraums gebildet sein.
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Schließlich wird in Schritt V2 der aktuelle Schmutzquellenerkennungszyklus beendet. Zum Beenden des Schmutzquellenerkennungszyklus kann insbesondere vorgesehen sein, dass dessen Daten gespeichert werden.
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Eine erfindungsgemäße Klimatisierungsanlage ist für ein Kraftfahrzeug vorgesehen, das einen Fahrzeuginnenraum aufweist, und dient zum Klimatisieren eines Luftstroms, der aus Umluft und/oder Frischluft besteht und der zum Einleiten in den Fahrzeuginnenraum vorgesehen ist. Die Klimatisierungsanlage weist eine mehrstufig hinsichtlich des Umluftanteils im Luftstrom einstellbare Klappeneinrichtung, eine mehrstufig hinsichtlich ihrer Förderleistung einstellbare Gebläseeinrichtung zum Antreiben des Luftstroms in einer Strömungsrichtung, eine Hauptfiltereinrichtung zum Filtern des Luftstroms, eine Zusatzfiltereinrichtung zum Filtern des Luftstroms, eine mehrstufig zum Öffnen und Schließen einstellbare Bypasseinrichtung zur Umgehung der Zusatzfiltereinrichtung, eine Luftgütesensoreinrichtung zum Erfassen einer aktuellen Schadstoffkonzentration im Luftstrom, sowie eine Steuereinrichtung, die zum Betreiben der Klimatisierungsanlage mit der Klappeneinrichtung, mit der Gebläseeinrichtung, mit der Bypasseinrichtung und mit der Luftgütesensoreinrichtung gekoppelt ist. Außerdem ist diese Steuereinrichtung zur Durchführung eines Betriebsverfahrens der vorstehend beschriebenen Art ausgestaltet und/oder programmiert.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine stark vereinfachte, schaltplanartige Prinzipdarstellung einer Klimatisierungsanlage,
- 2 ein Blockschaltbild für eine erste Ausführungsform eines Luftgüteüberprüfungszyklus eines Betriebsverfahrens,
- 3 ein Blockschaltbild für eine zweite Ausführungsform eines Luftgüteüberprüfungszyklus des Betriebsverfahrens,
- 4 ein Blockschaltbild für eine erste Ausführungsform eines Schmutzquellenerkennungszyklus des Betriebsverfahrens,
- 5 ein Blockschaltbild für eine zweite Ausführungsform des Schmutzquellenerkennungszyklus des Betriebsverfahrens.
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Entsprechend 1 dient eine Klimatisierungsanlage 1 zum Klimatisieren eines Fahrzeuginnenraums 2 eines im Übrigen nicht gezeigten Kraftfahrzeugs. Hierzu klimatisiert die Klimatisierungsanlage 1 einen durch einen Pfeil symbolisierten Luftstrom 3, der letztlich dem Fahrzeuginnenraum 2 zugeführt wird. Dieser Luftstrom 3 besteht dabei aus durch einen Pfeil angedeuteter Umluft 4, die aus dem Fahrzeuginnenraum 2 abgeführt wird, und/oder aus durch einen Pfeil angedeuteter Frischluft 5, die aus einer Umgebung 6 des Fahrzeugs zugeführt bzw. angesaugt wird.
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Die Klimatisierungsanlage 1 weist eine Klappeneinrichtung 7 auf, die mehrstufig hinsichtlich des Umluftanteils im Luftstrom 3 einstellbar ist. Ferner weist die Klimatisierungsanlage 1 eine Gebläseeinrichtung 8 zum Antreiben des Luftstroms in einer Strömungsrichtung auf, die hinsichtlich ihrer Förderleistung einstellbar ist. Ferner ist die Klimatisierungsanlage 1 mit einer Hauptfiltereinrichtung 9 und mit einer Zusatzfiltereinrichtung 10 ausgestattet, die jeweils zum Filtern des Luftstroms 3 dienen. Jede dieser Filtereinrichtungen 9, 10 weist zumindest ein Filterelement auf. Des Weiteren ist die Klimatisierungsanlage 1 mit einer Bypasseinrichtung 11 zur Umgehung der Zusatzfiltereinrichtung 10 ausgestattet, die mehrstufig zum Öffnen und Schließen einstellbar ist. Im Beispiel der 1 ist die Zusatzfiltereinrichtung 10 stromab der Hauptfiltereinrichtung 9 angeordnet. Ferner ist die Bypasseinrichtung 11 hier so konfiguriert und positioniert, dass sie den gesamten, durch die Hauptfiltereinrichtung 9 geführten Luftstrom 3 beliebig auf die Zusatzfiltereinrichtung 10 und auf einen die Zusatzfiltereinrichtung 10 umgehenden Bypasspfad 12 der Bypasseinrichtung 11 aufteilen kann. Bei dieser Ausführungsform wird somit der Luftstrom 3 immer durch die Hauptfiltereinrichtung 9 geführt und bedarfsabhängig mit variablem Anteil durch die Zusatzfiltereinheit 10 geführt.
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Grundsätzlich ist auch eine andere Konstellation denkbar, wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2014 225 272 A1 bekannt ist und die hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme vollumfänglich hinzugefügt wird. Bei einer solchen anderen Konstellation ist die Bypasseinrichtung 11 so angeordnet und konfiguriert, dass damit der Luftstrom 3 auf die Hauptfiltereinrichtung 9 und auf die Zusatzfiltereinrichtung 10 beliebig aufteilbar ist.
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Die Klimatisierungsanlage 1 ist außerdem mit einer Luftgütesensoreinrichtung 13 zum Erfassen der aktuellen Schadstoffkonzentration im Luftstrom 3 ausgestattet, die zumindest einen Luftgütesensor 14 oder Schadstoffsensor 14 aufweist. Im Beispiel der 1 sind rein exemplarisch mehrere verschiedene Luftgütesensoren 14 an unterschiedlichen Positionen innerhalb der Klimatisierungsanlage 1 dargestellt. Es ist klar, dass grundsätzlich ein einziger Luftgütesensor 14 ausreichen kann. Zweckmäßig sind wenigstens zwei Luftgütesensoren 14 an unterschiedlichen Positionen vorgesehen.
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Die Klimatisierungsanlage 1 ist außerdem mit einer Steuereinrichtung 15 ausgestattet, die mit den hier genannten steuerbaren Komponenten der Klimatisierungsanlage 1 über entsprechende Steuerleitungen 16 gekoppelt ist. Dementsprechend ist die Steuereinrichtung 15 hier über die Steuerleitungen 16 mit der Klappeneinrichtung 7, mit der Gebläseeinrichtung 8 und mit der Bypasseinrichtung 11 gekoppelt. Über Signalleitungen 17 steht die Steuereinrichtung 15 mit den Luftgütesensoren 14 der Luftgütesensoreinrichtung 13 in Verbindung.
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Die Steuereinrichtung 15 ist zur Durchführung eines nachfolgend anhand der 2 bis 5 näher beschriebenen Betriebsverfahrens ausgestaltet bzw. programmiert, mit dem die Klimatisierungsanlage 1 betrieben werden kann.
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Dieses Betriebsverfahren beinhaltet einen Luftgüteüberprüfungszyklus 18, der in den 2 und 3 für zwei unterschiedliche Ausführungsformen als Blockschaltbild wiedergegeben ist. Dieser Luftgüteüberprüfungszyklus 18 wird innerhalb des Betriebsverfahrens automatisch, insbesondere periodisch während des Betriebs der Klimatisierungsanlage 1 durchgeführt.
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Gemäß den 2 und 3 erfolgt in einem Feld 19 der Start des jeweiligen Luftgüteüberprüfungszyklus 18. Nach dem Start 19 kann optional in einem Block 20 ein Initiierungsvorgang durchgeführt werden, bei dem beispielsweise mehrere Parameter vorgegeben werden. Beispielsweise kann zur Vorbereitung des Luftgüteüberprüfungszyklus 18 im Block 20 ein Minimalwert für den Frischluftanteil im Luftstrom 2 ermittelt werden. Dies entspricht einem Maximalwert für den Umluftanteil im Luftstrom 3. Hierbei können unterschiedliche Parameter berücksichtigt werden, wie z.B. die Anzahl der Fahrzeuginsassen, ein aktueller CO2-Wert im Fahrzeuginnenraum, ein Feuchtigkeitswert sowie ein aktueller Status über Öffnungszustände von Fenstern des Fahrzeuginnenraums. Zusätzlich oder alternativ kann im Block 20 eine Luftmengenanforderung der Klimatisierungsanlage 1 ermittelt werden. Auch hier können unterschiedliche Parameter berücksichtigt werden, wie beispielsweise Bedienungseingaben der Nutzer bzw. Fahrzeuginsassen, ein Antibeschlagbedarf, ein Enteisungsbedarf sowie ein Abkühlbedarf. Optional können Systemdaten anhand aktueller Standzeitdaten der Hauptfiltereinrichtung 9 und der Zusatzfiltereinrichtung 10 aktualisiert werden.
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Nachfolgend wird zunächst mit Bezug auf 2 der Luftgüteüberprüfungszyklus 18 für einen Komfortmodus 21 beschrieben. In einem Schritt A erfolgt ein Überprüfen, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration im Luftstrom 3 unter einem vorbestimmten ersten Schadstoffgrenzwert liegt. Ist dies der Fall (+), erfolgt in einem Schritt B bzw. B1 eine Überprüfung, ob die Bypasseinrichtung 11 vollständig geöffnet ist. Ist dies nicht der Fall (-), wird im Schritt D bzw. D1 überprüft, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter einem vorbestimmten zweiten Schadstoffgrenzwert liegt, der kleiner ist als der erste Schadstoffgrenzwert. Ist dies nicht der Fall (-), erfolgt gemäß einem Schritt E eine Fortsetzung des Luftgüteüberprüfungszyklus gemäß Schritt O. Schritt O repräsentiert dabei das Beenden des aktuellen Luftgüteüberprüfungszyklus 18 mit allen dafür erforderlichen Maßnahmen, wie z.B. ein Speichern der erforderlichen Daten des Luftgüteüberprüfungszyklus 18.
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Wird dagegen in Schritt B bzw. B1 festgestellt, dass die Bypasseinrichtung vollständig geöffnet ist (+), wird gemäß Schritt C bzw. C1 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 gemäß Schritt O fortgesetzt, also beendet.
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Wird gemäß 2 in Schritt D1 festgestellt, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt (+), wird in einem Schritt F1 die Bypasseinrichtung 11 zum Öffnen um eine Stufe angesteuert. Anschließend wird gemäß einem Schritt G1 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 auf Schritt A zurückgesetzt.
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Wird nun in Schritt A festgestellt, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration nicht unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt (-), wird in einem Schritt H1 überprüft, ob die Bypasseinrichtung 11 vollständig geschlossen ist. Ist die Bypasseinrichtung 11 vollständig geschlossen (+), wird in einem Schritt I1 überprüft, ob an der Gebläseeinrichtung 8 eine maximale Förderleistung eingestellt ist. Ist an der Gebläseeinrichtung 8 die maximale Förderleistung eingestellt (+), wird in einem Schritt J1 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 gemäß Schritt O fortgesetzt, also beendet.
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Wird in Schritt I1 dagegen festgestellt, dass an der Gebläseeinrichtung 8 nicht die maximale Förderleistung eingestellt ist (-), wird in einem Schritt K1 die Klappeneinrichtung 7 zum Erhöhen des Umluftanteils im Luftstrom 3 um eine Stufe angesteuert. Anschließend wird gemäß einem Schritt L1 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 auf Schritt A zurückgesetzt.
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Sofern in Schritt H1 dagegen festgestellt wird, dass die Bypasseinrichtung 11 nicht vollständig geschlossen ist (-), wird in einem Schritt M1 die Bypasseinrichtung 11 zum Schließen um eine Stufe angesteuert. Anschließend wird in einem Schritt N1 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 auf Schritt A zurückgesetzt.
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Nachfolgend wird anhand von 3 ein Standzeitmodus 22 für den Luftgüteüberprüfungszyklus 18 näher erläutert. Dabei sind die Schritte A und O im Standzeitmodus 22 und im Komfortmodus 21 identisch. Ergibt die Prüfung in Schritt A im Standzeitmodus 22, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration nicht unter dem ersten Schadstoffgrenzwert (-) liegt, folgt Schritt H2. Liegt die aktuelle Schadstoffkonzentration dagegen unter dem ersten Schadstoffgrenzwert (+) liegt, folgt Schritt B bzw. B2.
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Im Schritt B2 wird überprüft, ob die aktuelle Förderleistung der gemäß Einrichtung 8 der aktuellen Luftmengenanforderung der Klimatisierungsanlage 1 entspricht. Ist dies der Fall (+), folgt der Schritt C bzw. C2. Trifft dies dagegen nicht zu (-), folgt der Schritt D bzw. D2.
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In Schritt C2 wird der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 gemäß Schritt O weiterverfolgt, nämlich beendet.
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In Schritt D2 erfolgt eine Überprüfung dahingehend, ob die aktuelle Schadstoffkonzentration unter dem zweiten Schadstoffgrenzwert liegt. Ist die Überprüfung positiv (+), folgt Schritt F2. Ist die Überprüfung dagegen negativ (-), folgt Schritt E. Gemäß Schritt E wird der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 dann gemäß Schritt O fortgesetzt, also beendet. Ist die aktuelle Schadstoffkonzentration dagegen nicht unterhalb des zweiten Schadstoffgrenzwerts, wird in Schritt F2 die Klappeneinrichtung 7 zum Reduzieren des Umluftanteils im Luftstrom um eine Stufe angesteuert. Nachfolgend kann dann in Schritt G2 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 auf Schritt A zurückgesetzt werden.
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Wird nun in Schritt A festgestellt, dass die aktuelle Schadstoffkonzentration nicht unter dem ersten Schadstoffgrenzwert liegt, wird in Schritt H2 überprüft, ob an der Gebläseeinrichtung 8 eine maximale Förderleistung eingestellt ist. Ist dies der Fall (+), folgt dann Schritt 12. Ist dies dagegen nicht der Fall (-), folgt dann Schritt M2.
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In Schritt 12, also für den Fall, dass in Schritt H2 festgestellt wird, dass an der Gebläseeinrichtung 8 die maximale Förderleistung eingestellt ist, wird nun überprüft, ob die Bypasseinrichtung 11 vollständig geschlossen ist. Ist dies der Fall (+), folgt dann Schritt 12, in dem der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 gemäß Schritt O fortgesetzt, also beendet wird.
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Wird in Schritt I2 dagegen festgestellt, dass die Bypasseinrichtung 11 nicht vollständig geschlossen ist (-), wird in Schritt K2 die Bypasseinrichtung 11 zum Schließen um eine Stufe angesteuert. Anschließend wird in einem Schritt L2 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 auf Schritt A zurückgesetzt.
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Wird in dem Schritt H2 festgestellt, dass an der Gebläseeinrichtung 8 nicht die maximale Förderleistung eingestellt ist (-), wird im Schritt M2 die Klappeneinrichtung 7 zum Erhöhen des Umluftanteils im Luftstrom 3 um eine Stufe angesteuert. Anschließend wird in Schritt N2 der aktuelle Luftgüteüberprüfungszyklus 18 auf Schritt A zurückgesetzt.
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In den 4 und 5 sind zwei Ausführungsformen für einen Luftgüteüberprüfungszyklus 23 wiedergegeben, die von der Steuereinrichtung 15 während des Betriebs der Klimatisierungsanlage 1 durchgeführt werden können. Dabei kann ein derartiger Schmutzquellenerkennungszyklus 23 vor oder nach einem Luftgüteüberprüfungszyklus 18 durchgeführt werden.
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Gemäß 4 repräsentiert ein Block 24 den jeweiligen Start eines Schmutzquellenerkennungszyklus 23. In einem Schritt P1 wird zunächst überprüft, ob eine aktuelle Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum 2 unter einem vorbestimmten Schmutzgrenzwert liegt. Für die aktuelle Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum 2 kann beispielsweise ein im Umluftstrom 4 angeordneter Luftgütesensor 14 herangezogen werden. Zweckmäßig kann die Schmutzkonzentration des Schmutzquellenerkennungszyklus 23. identisch zu der weiter oben in Verbindung mit dem Luftgüteüberprüfungszyklus 18 vorgestellten Schadstoffkonzentration sein. Insbesondere kann der Schmutzgrenzwert des Schmutzquellenerkennungszyklus 23 gleich dem ersten Schadstoffgrenzwert des Luftgüteüberprüfungszyklus 18 sein.
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Bei positivem Ausgang (+) dieser Überprüfung in Schritt P1 folgt in einem Schritt Q1 die Fortsetzung des Schmutzquellenerkennungszyklus 23 gemäß Schritt V1, wobei Schritt V1 das Beenden des Schmutzquellenerkennungszyklus 23 repräsentiert, wobei das Ergebnis des Schmutzquellenerkennungszyklus 23 in einem Speicher abgelegt werden kann. In diesem Fall wird in Schritt Q1 davon ausgegangen, dass keine zusätzliche interne Schmutzquelle vorliegt. Ist die Überprüfung in Schritt P1 dagegen negativ (-), wird in einem Schritt R1 die Klappeneinrichtung 7 zum Einstellen auf Umluftbetrieb angesteuert, derart, dass der Luftstrom 3 einen maximalen Umluftanteil enthält. Insbesondere enthält der Luftstrom 3 dann 100 % Umluft 4.
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Nachfolgend wird in einem Schritt S1 überprüft, ob eine tatsächliche Abnahme der Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum 2 größer ist als eine erwartete Abnahme der Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum 2, die anhand von Standzeiten der Hauptfiltereinrichtung 9 und der Zusatzfiltereinrichtung 10 berechnet wird. Trifft dies zu (+), folgt Schritt T1. Trifft dies dagegen nicht zu (-), folgt danach Schritt U1. In Schritt T1 wird festgestellt, dass keine interne Schmutzquelle vorliegt. Der Schmutzquellenerkennungszyklus 23 wird dann gemäß Schritt V1 fortgesetzt, also beendet. Im Schritt U1 wird dagegen festgestellt, dass eine interne Schmutzquelle vorliegt. Auch hier wird dann der Schmutzquellenerkennungszyklus 23 gemäß Schritt V1 fortgesetzt, nämlich beendet.
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5 zeigt eine andere Ausführungsform für den Schmutzquellenerkennungszyklus 23. Der Schmutzquellenerkennungszyklus 23 beginnt auch hier mit einem Startblock 24. Anschließend wird in einem Schritt P2 eine erwartete Schmutzkonzentration im Fahrzeuginnenraum 2 berechnet, und zwar anhand einer aktuellen Schmutzkonzentration in der Fahrzeugumgebung 6 sowie anhand aktueller Standzeiten der Hauptfiltereinrichtung 9 und der Zusatzfiltereinrichtung 10. Anschließend erfolgt in dem Schritt Q2 eine Überprüfung, ob die aktuell gemessene Schmutzkonzentration in einem vorbestimmten Toleranzbereich liegt. Dieser vorbestimmte Toleranzbereich ist dabei insbesondere unabhängig von der berechneten, erwarteten Schmutzkonzentration. Ist die Überprüfung in Schritt Q2 positiv (+), folgt Schritt R2. Ist die Überprüfung in Schritt Q2 dagegen negativ (-), folgt Schritt S2. In Schritt R2 wird festgestellt, dass keine zusätzliche interne Schmutzquelle vorliegt, sodass der Schmutzquellenerkennungszyklus 23 gemäß Schritt V2 fortgesetzt werden kann. Der Schritt V2 repräsentiert hier das Beenden des Schmutzquellenerkennungszyklus 23, wobei das Ergebnis des Schmutzquellenerkennungszyklus 23 in einem Speicher abgelegt werden kann.
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Im Schritt S2 erfolgt eine Überprüfung, ob die aktuell gemessene Schmutzkonzentration größer ist als die erwartete Schmutzkonzentration. Trifft dies zu (+), folgt Schritt T2. Trifft dies nicht zu (-), folgt Schritt U2. In Schritt T2 wird festgestellt, dass eine zusätzliche interne Schmutzquelle vorliegt. Anschließend kann der Schmutzquellenerkennungszyklus 23 gemäß Schritt V2 fortgesetzt bzw. beendet werden. In Schritt U2 wird hingegen festgestellt, dass eine zusätzliche interne Schmutzsenke vorliegt. Anschließend wird der Schmutzquellenerkennungszyklus 23 gemäß Schritt V2 fortgesetzt, also zweckmäßig beendet.
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Sofern mittels des Schmutzquellenerkennungszyklus 23 eine zusätzliche interne Schmutzquelle identifiziert wird, kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen sein, dass der Luftgüteüberprüfungszyklus 18 modifiziert wird. Beispielsweise kann im Komfortmodus 21 der Schritt K1 dahingehend geändert werden, dass der Umluftanteil nicht erhöht, sondern stattdessen um eine Stufe reduziert wird. Analog dazu kann im Standzeitmodus 22 der Schritt M2 dahingehend geändert werden, dass der Umluftanteil nicht erhöht, sondern stattdessen um eine Stufe reduziert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014225272 A1 [0003, 0078]