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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auffangen und Absaugen von Schnittabfall, insbesondere von Einbettmedium, beispielsweise von Paraffin, an einem Mikrotom, insbesondere einem Rotationsmikrotom.
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Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Mikrotom, insbesondere ein Rotationsmikrotom.
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Mikrotome sind Vorrichtungen zur Erzeugung von extrem dünnen Schnittpräparaten und werden beispielsweise in der Medizin oder der Biologie verwendet, um Gewebeproben mikroskopisch zu untersuchen. Um die Gewebeproben schneiden zu können, müssen diese zunächst fixiert und eingebettet werden. Bei der Einbettung werden die Gewebeproben in einem flüssigen Einbettmedium, beispielsweise Paraffin, eingeschlossen, das im Anschluss aushärtet. Die entsprechend vorbereitete Probe kann sodann mit dem Mikrotom geschnitten werden.
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Ein solches Rotationsmikrotom ist beispielsweise in der
DE 10 2011 112 450 A1 beschrieben. Bei der Verwendung des Mikrotoms fällt Schnittabfall an, der zu einem großen Teil aus dem Einbettmedium besteht. Zur Aufnahme des Schnittabfalls ist es bekannt, Schnittabfallwannen im Bereich der Messerhalterung bzw. des Probenhalters anzuordnen. Dabei ist jedoch problematisch, dass die Schnittabfallwannen oftmals zu klein dimensioniert sind. Ein weiteres Problem besteht in der mühsamen Leerung und Reinigung der Schnittabfallwannen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Auffangen von Schnittabfall anzugeben, die zur Aufnahme größerer Abfallmengen geeignet ist und des Weiteren einfach zu entleeren und zu reinigen ist. Des Weiteren soll ein Mikrotom mit einer solchen Vorrichtung angegeben werden. Weiterhin soll ein System mit einem Mikrotom und einer Aufnahme für das Mikrotom angegeben werden.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Damit ist eine Vorrichtung zum Auffangen und Absaugen von Schnittabfall, insbesondere von Einbettmedium, beispielsweise von Paraffin, an einem Mikrotom, insbesondere einem Rotationsmikrotom, angegeben, mit mindestens einem Verbindungselement zur form- und/oder kraftschlüssigen Befestigung an dem Mikrotom und einer einen Auffangbereich bildenden Auffangwanne, wobei an der Auffangwanne eine Absaugöffnung zum Absaugen des Schnittabfalls ausgebildet ist.
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In Bezug auf das Mikrotom wird die zugrundeliegende Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 10 gelöst Danach weist ein Mikrotom, insbesondere ein Rotationsmikrotom, eine Vorrichtung zum Auffangen und Absaugen von Schnittabfall nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auf.
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In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass die Entsorgung von Schnittabfall erheblich vereinfacht ist, wenn an der Auffangwanne eine Absaugöffnung zum Absaugen des Schnittabfalls ausgebildet ist. Somit kann das Reinigen im Wesentlichen automatisiert erfolgen, nämlich indem der Schnittabfall durch die Absaugöffnung kontinuierlich oder in zeitlichen Abständen abgesaugt wird. Eine händische Leerung bzw. Reinigung der Auffangwanne ist somit nicht mehr nötig, so dass keine Unterbrechung der Nutzung des Mikrotoms aufgrund einer Leerung der Schnittabfälle nötig ist.
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In vorteilhafter Weise kann eine Absaugeinrichtung angeordnet sein, die über einen Absaugkanal mit der Absaugöffnung strömungsverbunden ist. Die Absaugeinrichtung dient zur Absaugung des Schnittabfalls aus der Auffangwanne. Hierzu kann die Absaugeinrichtung eine Pumpe aufweisen, welche einen ausreichend großen Unterdruck erzeugt, um die Schnittabfälle einsaugen zu können.
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In weiter vorteilhafter Weise kann die Absaugeinrichtung eine Leistungsregelung aufweisen, über die die Absaugleistung regelbar ist. Im Konkreten kann es sich hierbei um eine Drehzahlregelung einer Absaugpumpe handeln. Die Leistungsregelung kann über eine Steuer-/Regeleinheit, beispielsweise einen Microcontroller oder einen Computer, realisiert sein. Auch ist es denkbar, dass Parameter des Mikrotoms, beispielsweise die Anzahl der Schnitte, die Anzahl der Schnitte pro Zeiteinheit, bei der Leistungsregelung berücksichtigt werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Bedienfeld vorgesehen sein, über welches die Leistung der Absaugeinrichtung einstellbar ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Absaugkanal als Absaugschlauch ausgebildet sein. Eine solche Konstruktion lässt sich besonders einfach herstellen, wobei eine zuverlässige Funktion gewährleistet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können der Absaugkanal bzw. der Absaugschlauch lösbar an der Absaugöffnung festgelegt sein. Im Falle einer Verstopfung oder einer anderen Fehlfunktion kann der Absaugschlauch entfernt und die Störung behoben werden. Im Konkreten könnte der Absaugkanal bzw. der Absaugschlauch hierzu ein Rastmittel aufweisen, welches an einer dazu komplementär ausgebildeten Rastaufnahme an der Absaugöffnung festlegbar ist. Somit kann der Absaugkanal bzw. der Absaugschlauch an die Absaugöffnung angeklipst werden. Andere Befestigungsmittel sind denkbar, beispielsweise eine Steckverbindung, eine Schraubverbindung oder eine Bajonettverbindung.
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In vorteilhafter Weise können zwei Verbindungselemente vorgesehen sein, wobei die Verbindungselemente jeweils als Verbindungschenkel ausgebildet sind. Die Verbindungsschenkel ermöglichen es, die Vorrichtung im Bereich der Messeraufnahme an dem Mikrotom zu befestigen, indem die Verbindungsschenkel seitlich der Messeraufnahme verlaufen. Zusätzlich ist es denkbar, dass die Verbindungsschenkel über Schrauben oder Schnellspanner mit dem Mikrotom im Bereich der Messeraufnahme verspannbar sind.
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In weiter vorteilhafter Weise kann sich der Auffangbereich bis über das Verbindungselement bzw. die Verbindungselemente hinweg erstrecken. Somit kann auch seitlich der Messeraufnahme herabfallender Schnittabfall in den Auffangbereich gelangen und durch die Abgabeöffnung entsorgt werden.
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In besonders vorteilhafter Weise kann mindestens ein Rastelement zur formschlüssigen Verbindung mit dem Mikrotom angeordnet sein, beispielsweise and er Auffangwanne. Das Rastelement kann beispielsweise eine elastische Rastnase ausweisen, welche in eine komplementäre Struktur des Mikrotoms eingeklickt bzw. eingeschnappt werden kann. Im Konkreten ist es denkbar, dass die Vorrichtung zunächst über das Rastelement an dem Mikrotom angeklickt wird und sodann über Schrauben oder Schnellspanner mit diesem verspannbar ist.
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Die zugrundeliegende Aufgabe wird des Weiteren durch Anspruch 11 gelöst. Danach weist ein System ein Mikrotom nach Anspruch 10 und einen, vorzugsweise höhenverstellbaren, Labortisch auf.
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Durch das System ist ein ergonomischer Arbeitsplatz realisiert, der ein angenehmes Arbeiten an dem Mikrotom ermöglicht. Der Labortisch kann in vorteilhafter Weise aus Edelstahl oder einem ähnlich stabilen und leicht zu reinigendem Material bestehen.
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In vorteilhafter Weise kann an dem Labortisch eine Öffnung oder ein Ausschnitt für den Absaugkanal, insbesondere für einen Absaugschlauch, vorgesehen sein.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 in einer schematischen Darstellung ein erfindungsgemäßes System,
- 2 in einer schematischen Darstellung die Vorrichtung gemäß 1,
- 3 in einer weiteren schematischen Darstellung die Vorrichtung gemäß 1,
- 4 in einer weiteren schematischen Darstellung die Vorrichtung gemäß 1,
- 5 in einer weiteren schematischen Darstellung die Vorrichtung gemäß 1, und
- 6 in einer weiteren schematischen Darstellung die Vorrichtung gemäß 1.
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Die 1 bis 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Systems sowie einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit sind in den Figuren nicht immer sämtliche Elemente mit einem Bezugszeichen versehen, wobei gleiche Elemente in den Figuren die gleichen Bezugszeichen aufweisen.
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Das in den 1 und 2 dargestellte System weist ein als Rotationsmikrotom ausgebildetes Mikrotom 1, eine Vorrichtung zum Auffangen und Absaugen von Schnittabfall und einen Arbeitstisch 2 auf.
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Die Vorrichtung zum Auffangen und Absaugen von Schnittabfällen weist eine Auffangwanne 3 auf, die einen Auffangbereich für den Schnittabfall bildet. An bzw. in der Auffangwanne 3 ist eine Absaugöffnung 4 ausgebildet, durch die der Schnittabfall abgesaugt werden kann. Hierzu ist eine Absaugeinrichtung 5 mit einem als Absaugschlauch ausgebildeten Absaugkanal 6 strömungsverbunden.
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Der Absaugschlauch weist ein Rastmittel 7 auf, welches an einer dazu komplementär ausgebildeten Rastaufnahme 8 an der Absaugöffnung 4 festlegbar ist. Durch diese Rastverbindung bzw. Klickverbindung kann der Absaugschlauch auf einfache Weise mit der Absaugöffnung 4 verbunden und von dieser gelöst werden. Die Absaugeinrichtung 5 kann beispielsweise eine Pumpe aufweisen, die zur Erzeugung eines Unterdrucks dient, um den Schnittabfall abzusaugen. Die Absaugeinrichtung 5 kann eine Leistungsregelung, beispielsweise eine Drehzahlregelung aufweisen. Des Weiteren ist ein Bedienfeld 9 angeordnet, über welches die Leistung und/oder andere Parameter der Absaugeinrichtung 5 einstellbar ist.
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Der Arbeitstisch 2 weist einen Ausschnitt 10 für den Absaugschlauch auf, so dass die Absaugeinrichtung 5 unterhalb des Arbeitstisches 2 positionierbar ist und keinen Platz im eigentlichen Arbeitsbereich wegnimmt. Der Arbeitstisch 2 kann des Weiteren höhenverstellbar ausgebildet sein, um ein ergonomisches Arbeiten zu ermöglichen. Alternativ oder zusätzlich kann der Arbeitstisch 2, zumindest dessen Arbeitsfläche, aus Edelstahl oder einem anderen leicht zu reinigenden und stabilen Material gebildet sein.
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In den Figuren ist des Weiteren zu erkennen, dass zwei als Verbindungsschenkel 11 ausgebildete Verbindungselemente 12 vorgesehen sind. Der Aufnahmebereich erstreckt sich dabei bis über die Verbindungsschenkel 11, so dass die Messeraufnahme des Mikrotoms 1 von drei Seiten von dem Aufnahmebereich umgeben ist, um Schnittabfall aufzunehmen.
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Die Verbindungsschenkel 11 werden in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel über Schnellspanner 13 mit dem Mikrotom 1 verspannt. Des Weiteren können - hier nicht dargestellte - Rastelemente angeordnet sein, die beispielsweise Rastnasen aufweisen, mit welchen sie an einer komplementär ausgebildeten Struktur des Mikrotoms 1 angreifen können. Hierdurch kann eine Klickverbindung bzw. Schnappverbindung zwischen der Vorrichtung und dem Mikrotom 1 erzeugt werden, beispielsweise bevor die Vorrichtung über die Schnellspanner 13 mit dem Mikrotom 1 verspannt wird.
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Insbesondere in den 5 und 6 ist des Weiteren zu erkennen, dass an der dem Mikrotom 1 zugewandten Seite der Auffangwanne 3 eine Kante 14 ausgebildet ist. Durch diese wird eine Versteifung der Auffangwanne 3 erreicht. Des Weiteren kann die Kante 14 als Positionierhilfe der Vorrichtung gegenüber dem Mikrotom 1 dienen.
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Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
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Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mikrotom
- 2
- Arbeitstisch
- 3
- Auffangwanne
- 4
- Absaugöffnung
- 5
- Absaugeinrichtung
- 6
- Absaugkanal
- 7
- Rastmittel
- 8
- Rastaufnahme
- 9
- Bedienfeld
- 10
- Ausschnitt
- 11
- Verbindungsschenkel
- 12
- Verbindungselement
- 13
- Schnellspanner
- 14
- Kante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011112450 A1 [0004]