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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen, insbesondere in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Eingangsseite mit zumindest einem Eingangsteil und eine Ausgangsseite mit zumindest einem Ausgangsteil, wobei das zumindest eine Eingangsteil und das zumindest eine Ausgangsteil über zumindest ein Dämpfungselement miteinander verbunden sind, wobei das zumindest eine Dämpfungselement mittels einer Führungseinrichtung geführt ist.
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Die Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zum Herstellen eines Führungselements für eine Führungseinrichtung zur Führung eines Dämpferelements für eine Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen.
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Obwohl die vorliegende Erfindung allgemein auf beliebige Vorrichtungen zur Entkopplung von Schwingungen anwendbar ist, wird die vorliegende Erfindung anhand von Zweimassenschwungrädern in Kraftfahrzeugen erläutert.
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Zur Reduzierung von Kohledioxidemissionen werden bei der Verbrennungsmotorentwicklung Maßnahmen wie sogenanntes „Downsizing“, also die Reduzierung des Hubraums und/oder der Anzahl der Zylinder, als auch sogenanntes „Downspeeding“, das heißt ein Fahren bei sehr niedrigen Drehzahlen, umgesetzt. Damit gehen auch immer höhere Anforderungen an Entkopplungssysteme einher. Verbrennungsmotoren mit einer geringen Anzahl an Zylindern verursachen eine hohe Ungleichförmigkeit, welche eine große Herausforderung an das Schwingungsentkopplungssystem darstellt. Zugleich stehen die Schwingungsentkopplungssysteme unter immer höherem Kostendruck.
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Zur Dämpfung von Rotationsschwingungen des Motors sind sogenannte Zweimassenschwungräder - kurz ZMS - bekannt geworden. Bei diesen ist eine Eingangsseite gegenüber einer Ausgangsseite verdrehbar. Eingangsseite und Ausgangsseite sind dabei über Druckfedern miteinander verbunden. Die Federn sind hier separat in Gleitschuhen radial in einem Gehäuse des ZMS geführt und in Reihe geschaltet.
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Nachteilig hierbei sind die hohen Herstell- und Stückkosten für die Gleitschuhe sowie der entsprechend große Bauraum. Darüber hinaus stellen Gleitschuhe nur eine begrenzte Führung in radialer Richtung bereit.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine einfachere und kostengünstigere Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen zur Verfügung zu stellen, welche einen geringeren Bauraum zum Gleiten der Federn beansprucht bei gleicher Zuverlässigkeit sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Führungselements für eine Führungseinrichtung zur Führung eines Dämpferelements für eine Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen, welches einfach und kostengünstig durchgeführt werden kann.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine alternative Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen sowie ein alternatives Verfahren zum Herstellen eines Führungselements für eine Führungseinrichtung zur Führung eines Dämpferelements für eine Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen zur Verfügung zu stellen.
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In einer Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten Aufgaben bei einer Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen, insbesondere in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, umfassend eine Eingangsseite mit zumindest einem Eingangsteil und eine Ausgangsseite mit zumindest einem Ausgangsteil, wobei das zumindest eine Eingangsteil und das zumindest eine Ausgangsteil über zumindest ein Dämpfungselement miteinander verbunden sind, wobei das zumindest eine Dämpfungselement mittels einer Führungseinrichtung geführt ist, dadurch, dass die Führungseinrichtung ausgebildet ist, sowohl zumindest teilweise eine radiale als auch zumindest teilweise eine axiale Gleitführung für das zumindest eine Dämpfungselement bereitzustellen.
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In einer weiteren Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten Aufgaben mit einem Verfahren zum Herstellen eines Führungselements für eine Führungseinrichtung zur Führung eines Dämpferelements für eine Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen, umfassend die Schritte
- - Bereitstellen eines flachen Bandes,
- - Einbringen von im Wesentlichen parallel angeordneten axialen Vertiefungen, zur Unterteilung des Bandes in drei Bereiche, einen inneren Bereich und zwei äußere Bereiche,
- - Einbringen von zur Unterteilung schräg verlaufenden Einschnitten,
- - Umklappen um zumindest 45 Grad, insbesondere um 90 Grad der äußeren Bereiche des Bandes entlang der Unterteilung zur Bereitstellung zumindest einer Wannen-Form, insbesondere einer U-Form, und
- - Umformen des umgeklappten Bandes zur Bildung zumindest eines Teils eines Rings.
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In einer weiteren Ausführungsform löst die vorliegende Erfindung die vorstehend genannten Aufgaben durch ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen gemäß einem der Ansprüche 1-17.
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Einer der damit erzielten Vorteile ist, dass durch die gleitschuhfreie Führungseinrichtung ein einfacher und kostengünstiger Aufbau ermöglicht wird. Darüber hinaus kann ein größerer Bauraum für das Dämpfungselement bereitgestellt werden, sodass die Flexibilität hinsichtlich der Ausbildung von Dämpfungselementen verbessert wird. Ebenso kann eine einfache Montage bereitgestellt werden. Weiter kann gemäß dem Verfahren ein Führungselement auf einfache und kostengünstige Weise in großer Zahl hergestellt werden.
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Unter dem Begriff „äußerer Bereich“ ist grundsätzlich ein Bereich zu verstehen, der auf einer Seite mit einem anderen, inneren oder äußeren, Bereich verbunden ist und auf seiner anderen Seite nicht mit einem anderen Bereich verbunden ist. Insbesondere können zwei äußere Bereiche miteinander verbunden sein oder es kann auch ein innerer Bereich vorgesehen sein, an dessen gegenüberliegenden Seite jeweils ein äußerer Bereich angeordnet ist.
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Weitere Merkmale, Vorteile und weitere Ausführungsformen der Erfindung sind im Folgenden beschrieben oder werden dadurch offenbar.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Führungseinrichtung mehrere Führungselemente auf. Vorteil hiervon ist eine Erhöhung der Flexibilität bei der Anordnung der Führungselemente, da beispielsweise in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich ausgebildete Führungselemente angeordnet werden können.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung stellt eine erste Anzahl von Führungselementen eine axiale Gleitführung bereit und eine zweite Anzahl von Führungselementen eine radiale Gleitführung. Vorteil hiervon ist eine abgestimmte Ausbildung der jeweiligen Führungselemente, was die Führung des zumindest einen Dämpfungselements wesentlich verbessert.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Führungseinrichtung an zumindest einem Eingangsteil und/oder zumindest einem Ausgangsteil angeordnet. Dies ermöglicht eine einfache Anordnung der Führungseinrichtung.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Führungseinrichtung zumindest teilweise in einer Aussparung des zumindest einen Eingangsteils und/oder des zumindest einen Ausgangsteils angeordnet. Vorteil hiervon ist, dass weiterer Bauraum für das Dämpfungselement zur Verfügung gestellt werden kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die erste Anzahl von Führungselementen und/oder die zweite Anzahl von Führungselementen in Aussparungen des zumindest einen Eingangsteils und/oder des zumindest einen Ausgangsteils angeordnet. Dies ermöglicht die flexible Anordnung der ersten und/oder zweiten Anzahl von Führungselementen in entsprechenden Aussparungen in der Eingangs- oder Ausgangsseite.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung stützt sich die Führungseinrichtung zur zumindest teilweisen axialen Gleitführung zumindest teilweise bei Fliehkraftbeanspruchung an dem Dämpfungselement ab. Vorteil hiervon ist, dass eine Überbeanspruchung der Führungseinrichtung, insbesondere deren Führungselemente vermieden wird, was die Lebensdauer insgesamt erhöht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zumindest ein Führungselement der ersten Anzahl von Führungselementen gebogen ausgeführt. Vorteil hiervon ist eine im Wesentlichen vollständige Abstützung an einem Dämpfungselement in Form einer Feder.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Führungselemente mittels einer Rutschsicherung gegen Verrutschen gesichert. Dies verhindert eine unbeabsichtigte Bewegung der Führungselemente und damit auch ein Verschleiß der Dämpfungselemente, sodass insgesamt die Lebensdauer erhöht wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung stellt die Rutschsicherung eine stoff- und/oder formschlüssige Verbindung zwischen zumindest einem Führungselement und zumindest einem Eingangsteil und/oder zumindest einem Ausgangsteil, insbesondere mittels Kleben, Vernieten, Verstemmen und/oder zwischen zwei Führungselementen bereit, insbesondere mittels Kleben, Vernieten, Verstemmen und/oder Ineinandergreifen. Vorteil hiervon ist eine einfache und flexible Möglichkeit der Festlegung der Führungselemente, um ein Verrutschen zu verhindern.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zumindest eines der Führungselemente mittels einer Übermaßpassung, mittels einer Vorspannung, insbesondere durch ein geschlitztes Führungselement und/oder mittels einer Klipsverbindung an zumindest einem Eingangsteil und/oder zumindest einem Ausgangsteil festlegbar. Dies ermöglicht eine einfache Montage der Führungselemente an der Eingangsseite. So wird beispielsweise verhindert, dass diese nach Einlegen wieder ab- oder herausfallen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Klipsverbindung eine federnd ausgebildete Freistellung im Führungselement, insbesondere wobei diese im Querschnitt sternförmig ausgebildet ist, die zu einem Vorsprung, insbesondere einer Anprägung an zumindest einem Eingangsteil und/oder zumindest einem Ausgangsteil korrespondiert. Vorteil hiervon ist eine einfache und schnelle Festlegung des Führungselements an der Eingangsseite.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist zumindest eines der Führungselemente im Querschnitt wannenförmig ausgebildet. Vorteil hiervon ist, dass mit einem derartig ausgebildeten Führungselement sowohl eine axiale als auch eine radiale Gleitführung ermöglicht wird.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Eingangsseite einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf, in dem das zumindest eine Dämpfungselement angeordnet ist, wobei Führungselemente der Führungseinrichtung schräg im Bereich von Ecken des U-förmigen Querschnitts angeordnet sind. Vorteil hiervon ist eine einfache und kostengünstige Bereitstellung eines Führungselements, welches sowohl eine axiale als auch eine radiale Gleitführung ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Führungseinrichtung Führungselemente in Form von Gleitbahnblechen auf. Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung von Führungselementen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das zumindest eine Dämpfungselement in Form einer Bogenfeder oder in Form einer geraden Feder ausgebildet, insbesondere wobei bei Anordnung mehrerer Dämpfungselemente in Form von geraden Federn, diese mittels Koppelelementen verbunden sind. Vorteil hiervon ist ein kostengünstiges Dämpfungselement beziehungsweise kostengünstige Dämpfungselemente.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung beträgt das Verhältnis der Materialstärke der Führungselemente der zweiten Anzahl und der ersten Anzahl mindestens 1, vorzugsweise zwischen 1 und 25, insbesondere zwischen 1 und 15. Vorteil hiervon ist eine jeweils ausreichende axiale und radiale Gleitführung mittels der Führungselemente bei gleichzeitig möglichst geringem Materialverbrauch.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird das Band entlang der Axialrichtung in Segmente unterteilt, insbesondere durch Einfügen einer Aussparung in die äußeren Bereiche. Vorteil hiervon ist, dass damit der Anordnung von Koppelelementen zwischen zwei Dämpfungselementen Rechnung getragen werden kann.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente beziehen.
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Dabei zeigen
- 1 einen Teil einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Querschnitt;
- 2 einen Teil einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Querschnitt;
- 3 einen Teil einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Querschnitt;
- 4 einen Ausschnitt eines Führungselements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 5 in schematischer Form einen Querschnitt eines Führungselements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
- 6 ein Führungselement gemäß einer Ausführungsform während dessen Herstellung; und
- 7 Schritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt einen Teil einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Querschnitt.
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Im Detail ist in 1 ein Ausschnitt eines ZMS gezeigt. Das ZMS 1 weist ein Primärschwungrad 2 auf, welches mit einem Deckblech 9 versehen ist, sodass ein im Wesentlichen U-förmiger Querschnitt gebildet wird. Das Primarschwungrad 2 ist weiter mit Dämpfungselementen 4 in Form von Federn verbunden, die wiederum mit einer Abtriebsseite in Form einer Nabenscheibe 3 verbunden sind. Im Inneren 7 der U-Form ist eine Führungseinrichtung 5 angeordnet. Diese umfasst im radial äußeren Bereich im Inneren der U-Form radiale Gleitbahnbleche 21, angeordnet zur Bereitstellung einer radialen Führung 11 der Dämpfungselemente 4. An den beiden Schenkeln der U-Form sind weiter jeweils axiale Gleitbahnbleche 20a, 20b angeordnet zur axialen Führung 10 des beziehungsweise der Dämpfungselemente 4. Mittels gegebenenfalls Federkopplungselementen, die zwei Federn miteinander verbinden sowie durch eine Kombination von axial und radial angeordneten Blechen 20a, 20b, 21 wird eine axiale und radiale Abstützung/Führung 10, 11 der Federn 4 gewährleistet. Der Einsatz solcher Gleitbleche 20a, 20b, 21 hat einerseits die Funktion, die anliegenden Bleche, also Primärschwungrad 2 und Deckblech 9 vor dem Einarbeiten der Federn 4 zu schützen und zum anderen als Gleitpartner für die Federn 4 zu fungieren. Der Entfall von Gleitschuhen kann somit durch den Einsatz von kostengünstigen und einfachen, geraden Blechen zumindest kompensiert werden und führt zu einer Vergrößerung des Federvolumens. Dadurch können ebenfalls gerade Federn 4 in einem bogenförmigen Bauraum verwendet werden. Dies kann zu einer Kostenersparnis bei gleicher Funktion oder zu einer kostenneutralen Verbesserung der Funktion führen.
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Anstelle der in 1 durch ununterbrochene Linien dargestellten axialen und radialen Gleitbahnbleche ist auch eine schräge Anordnung von Gleitbahnblechen 20c denkbar, insbesondere in einem Winkel von 45 Grad zwischen Basis und jeweiligem Schenkel der U-Form, hier dargestellt als unterbrochene Linien. Auch hiermit wird eine axiale und radiale Abstützung/Führung 10, 11 der Federn 4 gewährleistet.
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Um die Gleitbahnbleche 20a, 20b, 20c gegen Verrutschen durch Reibung der Federn 4 im Betrieb zu sichern, ist es möglich, das jeweilige Gleitbahnblech 20a, 20b, 20c zu fixieren. Das ist unter anderem durch Einprägungen 12 im Segment - beispielsweise können diese eine beliebige Kontur aufweisen, zum Beispiel rund, quadratisch, dreieckig - und einer entsprechend ausgebildeten Negativ-Form derselben im Gleitbahnblech bereitstellbar (siehe auch 2). Diese greifen dann im Betrieb ineinander und sichern das Gleitbahnblech so gegen ein Verrutschen. Weiterhin ist ein Verrutschen auch durch Kleben, Vernieten, Verstemmen oder Ineinandergreifen der radialen und axialen Gleitbahnbleche 20a, 20b, 20c möglich.
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Die axialen Gleitbahnbleche 20a, 20b sind dabei je nach Federteilung geteilt. Bei zum Beispiel einer Zweier-Federteilung stützen sich am Umfang des ZMS 1 jeweils zwei axiale Gleitbahnbleche 20a, 20b an Segmenten des Primärschwungrades 2 und zwei axiale Gleitbahnbleche 20a, 20b an Segmenten des Deckblechs 9, also insgesamt vier axiale Gleitbahnbleche, ab. Möglich ist dabei auch das In-Reihe-Schalten von Federn, die dann mittels Koppelelementen, beispielsweise in Form von Federtellern, geschaltet werden. Die Feder 4 kann hierbei sowohl als Bogenfeder, als auch als gerade zylindrische Feder im Bogeneinbauraum ausgeführt sein. Dabei erstrecken sich diese über die gesamte Länge des Federkanals gemäß der Formel 360°/Federteilung - Segmentbreite. Bei einer Dreier-Teilung sind dann sechs axiale Gleitbahnbleche 20a, 20b, bei einer Vierer-Teilung acht axiale Gleitbahnbleche 20a, 20b angeordnet, etc.
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2 zeigt einen Teil einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Querschnitt.
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Im Detail zeigt 2 im Wesentlichen den Aufbau des ZMS gemäß 1. Im Unterschied zum ZMS 1 gemäß 1 ist nun beim ZMS 1 gemäß 2 auf der linken Seite im Primärschwungrad 2 und auf der Höhe, bei der die Feder 4 ihren kleinsten Abstand in axialer Richtung von der Innenwand der U-Form aufweist, ein Rücksprung oder eine Einprägung 12 angeordnet, in dem das axiale Gleitbahnblech 20a angeordnet ist. Mittels der Ausführungsform der 2 wird das axiale Gleitbahnblech 20a weiterhin im Betrieb unter Drehzahl gegen die Fliehkraft abgestützt und gleichzeitig wird mehr Volumen für die Feder 4 bereitgestellt. Analog ist dies ebenfalls für das benachbarte axiale Gleitbahnblech 20b möglich, ebenso wie für das radiale Gleitbahnblech 21.
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3 zeigt einen Teil einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Querschnitt.
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Im Detail zeigt 3 im Wesentlichen den Aufbau des ZMS 1 gemäß 1. Im Unterschied zum ZMS 1 gemäß 1 sind nun beim ZMS 1 gemäß 3 die axialen Gleitbahnbleche 20a, 20b unterhalb der Feder 4, also im radial weiter innen liegenden Bereich entsprechend der Form der Feder 4 gebogen. Das axiale Gleitbahnblech 20a, 20b kann sich bei dieser Anordnung gegen die Fliehkraft an der Feder 4 abstützen. Dies kann beispielsweise in Form eines Radius, wie in 3 dargestellt oder in Form eines Knicks erfolgen. Dadurch muss sich das axiale Gleitbahnblech 20a, 20b nicht bis kurz über den Wirkradius der Feder 4 erstrecken, um eine ausreichende axiale Abstützung der Feder 4 zu gewährleisten.
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4 zeigt einen Ausschnitt eines Führungselements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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Im Detail ist in 4 eine im Wesentlichen sternförmige und damit federnde Aussparung oder Freistellung 22 in einem axialen Gleitbahnblech 20a, 20b gezeigt. Auch eine entsprechende Aussparung 22 in einem radialen Gleitbahnblech 21 ist denkbar. Damit kann das axiale Gleitbahnblech 20a, 20b mittels der federnden Freistellung beispielsweise in Anprägungen am Primärschwungrad 2 und am Deckblech 9 lösbar festgelegt werden. Dies wird dann im Bereich oberhalb oder unterhalb des Wirkradius der Feder umgesetzt, sodass keine Kollision mit der Feder zustande kommt.
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Mittels der Ausführungsform der 4 wird eine Sicherung der axialen Gleitbahnbleche 20a, 20b vor dem Herausfallen bei der Montage bereitgestellt. Dabei ist es alternativ oder zusätzlich möglich, die axialen Gleitbahnbleche 20a, 20b mit einer Übermaßpassung an zum Beispiel Segmenten im Primarschwungrad 2 und Deckblech 9 zu sichern. Es ist weiter alternativ oder zusätzlich ebenfalls möglich, das jeweilige axiale Gleitbahnblech 20a, 20b über eine Vorspannung festzulegen. Dies kann zum Beispiel mittels eines geschlitzten Gleitbahnblechs 20a, 20b bereitgestellt werden.
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5 zeigt in schematischer Form einen Querschnitt eines Führungselements gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 5 ist ein Querschnitt eines Führungselements in Form eines Gleitbahnblechs gezeigt. In 5 ist das dargestellte Gleitbahnblech 20b wannenförmig ausgebildet und kann dadurch sowohl eine axiale als auch radiale Gleitführung bereitstellen.
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6 zeigt ein Führungselement gemäß einer Ausführungsform während dessen Herstellung.
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In 6 ist ein Führungselement 50 gezeigt, welches als längliches Blech bereitgestellt wird. Das längliche Blech ist hierbei in einen inneren Bereich 52 und zwei jeweils seitlich des inneren Bereichs 52 angeordnete Bereiche 51 unterteilt, beispielsweise durch Einprägen einer Vertiefung oder dergleichen. In 6 weisen die Bereiche 51, 52 jeweils die gleiche Materialstärke sowie die gleiche Breite auf. Andere Materialstärken und/oder Breiten sind ebenfalls denkbar. Des Weiteren sind in den Bereichen 51 schräg verlaufende Einschnitte 54 angeordnet, die sich im Wesentlichen zickzackförmig entlang des Blechs 50 erstrecken. Diese dienen zur Kompensation des bei Krümmung des Blechs überstehenden Randes. Das Band 50 weist weiterhin Aussparungen 53 in den Bereichen 51 auf, die zur Aufnahme gegebenenfalls vorhandener Verbindungselemente zwischen den Federn dienen.
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Das in 6 oben hergestellte Rohteil wird dann in beide Richtungen umgeformt, also entlang der Grenzen zwischen den Bereichen 50, 51 gebogen. Dadurch wird eine U-Form erhalten, die zum Einbringen in eine U-Form, wie beispielsweise in 1 gezeigt, dient. Insgesamt wird das Blech dann noch als Ring 60 ausgebildet, also senkrecht zur Längsachse des Bandes 50 gebogen. Dieser Ring 60 kann dann in die U-Form der 1 eingebracht und dort festgelegt werden, um den in 1 dargestellten Aufbau zu erhalten.
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7 zeigt Schritte eines Verfahrens gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 7 sind Schritte eines Verfahrens zum Herstellen eines Führungselements für eine Führungseinrichtung zur Führung eines Dämpferelements für eine Vorrichtung zur Entkopplung von Schwingungen gezeigt. Das Verfahren umfasst dabei die Schritte
- - Bereitstellen S1 eines flachen Bandes 50,
- - Einbringen S2 von im Wesentlichen parallel angeordneten axialen Vertiefungen, zur Unterteilung des Bandes 50 in drei Bereiche 51, 52, einen inneren Bereich 52 und zwei äußere Bereiche 51,
- - Einbringen S3 von zur Unterteilung schräg verlaufenden Einschnitten 54,
- - Umklappen S4 um zumindest 45 Grad, insbesondere im Wesentlichen 90 Grad der äußeren Bereiche 51 des Bandes 50 entlang der Unterteilung zur Bereitstellung zumindest einer Wannen-Form, insbesondere einer U-Form, und
- - Umformen S5 des umgeklappten Bandes 50 zur Bildung zumindest eines Teils eines Rings 60.
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Denkbar, insbesondere im Zusammenhang mit Schritt S4 sind auch ein Umklappen um 20 Grad, 25 Grad, 30 Grad oder dergleichen, um eine Wannen-Form bereitzustellen.
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Zusammenfassend kann zumindest eine der Ausführungsformen der Erfindung zumindest eines der folgenden Merkmale bereitstellen:
- - Gleitschuhfreie Führungseinrichtung.
- - Einfacher und kostengünstiger Aufbau.
- - Größerer verfügbarer Bauraum für das Dämpfungselement.
- - Hohe Flexibilität hinsichtlich der Ausbildung von Dämpfungselementen.
- - Einfache Montage.
- - Einfache und kostengünstige Durchführung des Herstellungsverfahrens.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Weise modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zweimassenschwungrad (ZMS)
- 2
- Eingangsseite/Primärschwungrad
- 3
- Abtriebsseite/Nabenscheibe
- 4
- Dämpfungselemente/Federn
- 5
- Führungseinrichtung
- 7
- Innenseite der U-Form
- 9
- Deckblech
- 10
- axiale Führung
- 11
- radiale Führung
- 12
- Einprägung
- 20a
- axiales Gleitbahnblech
- 20b
- axiales Gleitbahnblech
- 20c
- axiales Gleitbahnblech
- 21
- radiales Gleitbahnblech
- 22
- Freistellung/Aussparung
- 50
- Führungselement
- 51
- Bereich
- 52
- Bereich
- 53
- Aussparung
- 54
- Einschnitte
- 60
- Ring
- S1-S4
- Schritte des Verfahrens