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Die Erfindung betrifft einen Gantryrahmen für ein Computertomographiesystem. Überdies betrifft die Erfindung eine Gantry. Ferner betrifft die Erfindung ein Computertomographiesystem. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Gantryrahmens für ein Computertomographiesystem.
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Mit Hilfe moderner bildgebender Verfahren werden häufig zwei- oder dreidimensionale Bilddaten erzeugt, die zur Visualisierung eines abzubildenden Patienten, beispielsweise ein Mensch oder ein Tier, und darüber hinaus auch für weitere Anwendungen genutzt werden können.
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Eine spezielle Art der medizinischen Bildgebung wird durch die Computertomographie realisiert. Als Computertomographie sollen in der vorliegenden Patentanmeldung alle Arten von Bildgebungsverfahren verstanden werden, bei denen eine Mehrzahl von aus unterschiedlichen Richtungen von einem Untersuchungsbereich erfassten zweidimensionalen Aufnahmen, insbesondere Bildaufnahmen, erzeugt werden, auf deren Basis dann eine Rekonstruktion eines Schnittbildes durch eine rechnerbasierte Auswertung erfolgt. Beispielsweise umfasst der Begriff Computertomographie die sogenannte Transmissions-Computertomographie, welche ihrerseits die in der Medizin besonders stark verbreitete Röntgencomputertomographie auf der Basis der Emission und Detektion von Röntgenstrahlen umfasst.
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Wie bereits erwähnt, werden in Computertomographiesystemen, auch kurz CT-Systeme genannt, mit Hilfe eines zweidimensionalen Bilddetektionsverfahrens dreidimensionale Schichtbilder vom Inneren eines Untersuchungsobjekts erzeugt. Im Fall der Röntgencomputertomographie, welche in der Gemeinsprache auch kurz als Computertomographie bezeichnet wird, werden hierzu mittels eines bildgebenden Systems, welches eine in der Regel um das Aufnahmeobjekt rotierende Trommel, eine daran befestigte Röntgenstrahlquelle und einen ebenfalls an der Trommel befestigten und mitrotierenden Röntgenstrahldetektor aufweist, zweidimensionale Röntgenschnittbilder erzeugt, auf deren Basis eine Volumenberechnung (Image) ermittelt wird. Die genannten Funktionselemente sind um eine Systemachse drehbar in einem Gantrygehäuse, auch als Gantryrahmen bezeichnet, gelagert, welches ringförmig um einen Untersuchungsobjekt-Aufnahmeraum angeordnet ist. Die Gesamtanordnung aus dem bildgebenden System bzw. dem rotierenden Teil, dem Lager und dem Gantrygehäuse wird im Folgenden als Gantry bezeichnet. 1 zeigt eine allgemeine schematische Darstellung eines Computertomographiesystems, um dessen allgemeinen Aufbau zu verdeutlichen.
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Das bildgebende System umfasst die Röntgenstrahlquelle und den zur Erfassung von Röntgenstrahlen ausgebildeten Röntgenstrahldetektor und deren Steuerungssysteme, welche in der Gantry angeordnet sind, sowie eine Trommel (englisch: Drum) genannte trommelartige Vorrichtung, wobei die Trommel in Drehungen um die Systemachse versetzt wird, um Röntgenaufnahmen des Aufnahmeobjekts aus allen Richtungen zu erhalten. Im Inneren der Gantry befindet sich eine ringförmige Schutzabdeckung mit einer trichterförmig nach außen hin sich erweiternden, zentralen Öffnung.
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Ein erster herkömmlicher Gantryrahmen, der in 2 gezeigt ist, ist relativ leicht gebaut und erfordert einen vergleichsweise geringen Materialaufwand für die Herstellung.
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Ein zweiter herkömmlicher Gantryrahmen ist in 3 gezeigt. Der zweite herkömmliche Gantryrahmen weist einen in axialer Richtung stark erweiterten Trommelrahmen mit Hohlkammerstrukturen mit erhöhter Stabilität und daher verbesserter Bearbeitbarkeit auf. Für eine Befestigung der Hohlkammerstrukturen an einer Trägerstruktur werden Schweißpunkte sowohl von innen als auch von außen gesetzt.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Gantryrahmen für ein Computertomographiesystem sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Gantryrahmens mit einer verbesserten Bearbeitbarkeit des Gantryrahmens bei gleichzeitig möglichst geringem Herstellungsaufwand des Gantryrahmens anzugeben.
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Diese Aufgabe wird durch einen Gantryrahmen für ein Computertomographiesystem gemäß Patentanspruch 1, eine Gantry gemäß Patentanspruch 12, ein Computertomographiesystem gemäß Patentanspruch 13 und ein Verfahren zum Herstellen eines Gantryrahmens für ein Computertomographiesystem gemäß Patentanspruch 14 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Gantryrahmen für ein Computertomographiesystem umfasst einen zylinderförmigen Trommelrahmen mit einem Zylindermantel, welcher eine profilierte Mantelstruktur aufweist. Der Trommelrahmen dient dazu, eine vordere Stirnfläche als Befestigungsfläche für Halter vor dem rotierenden Teil einer Gantry bereitzustellen.
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Als Profil einer Mantelstruktur ist eine ortsabhängige Variation des Abstands des Zylindermantels von einem inneren und/oder einem äußeren Hüllzylinder, deren Längsachse mit der Längsachse des Zylindermantels zusammenfällt, zu verstehen. Dabei berührt der innere Hüllzylinder den Zylindermantel von innen und der äußere Hüllzylinder berührt den Zylindermantel von außen jeweils an mindestens einem Punkt der Innenfläche bzw. Außenfläche des Zylindermantels, wobei es mindestens einen Bereich der Innenfläche und/oder der Außerfläche des Zylindermantels gibt, der den jeweiligen Hüllzylinder nicht berührt. Die Profile durchbrechen also die ideale Zylinderform des Zylindermantels, wobei abgesehen von der Variation bzw. der Profilstruktur die Zylinderform des Zylindermantels aber grundsätzlich erhalten bleibt. Umfasst der Zylindermantel mehrere Wände, so gilt eine analoge Definition mit einer entsprechend erhöhten Anzahl von Hüllzylindern.
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Vorzugsweise erfolgt die Variation des Abstands des Zylindermantels in Umfangsrichtung bzw. in Abhängigkeit von einem Azimut einer Position auf dem Zylindermantel.
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Die profilierte Mantelstruktur des Zylindermantels des zylinderförmigen Trommelrahmens hat den Vorteil, dass sie mechanisch besonders stabil ist. Mithin wird der Trommelrahmen des erfindungsgemäßen Gantryrahmens bei seiner Bearbeitung weniger verformt, so dass der Trommelrahmen des erfindungsgemäßen Gantryrahmens präziser bearbeitbar ist. Beispielsweise werden Montageabschnitte, wie zum Beispiel eine bearbeitbare Fläche für eine Aufnahme eines Halters oder ein Befestigungselement für einen Halter, an dem Trommelrahmen durch Ausfräsen erzeugt. Bei diesem Ausfräsen wird eine exakte Position der Halter festgelegt. Deshalb darf sich der Trommelrahmen bei diesem Arbeitsschritt nicht relevant verformen, da in einem solchen Fall die Bearbeitungspositionen an dem Trommelrahmen von der vorbestimmten exakten Position abweichen würden, so dass die Präzision der Bearbeitung darunter leiden würde.
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Die erfindungsgemäße Gantry weist einen erfindungsgemäßen Gantryrahmen, ein auch als rotierender Teil bezeichnetes bildgebendes System mit einer rotierbaren Trommel und einer oder mehreren an der Trommel montierten Röntgenstrahlquellen, einer oder mehreren an der Trommel montierten Röntgenstrahldetektoren sowie Hilfsaggregaten, auch allgemein als rotierende Komponenten bezeichnet, auf. Die erfindungsgemäße Gantry teilt die Vorteile des erfindungsgemäßen Gantryrahmens.
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Das erfindungsgemäße Computertomographiesystem umfasst eine erfindungsgemäße Gantry. Teil des erfindungsgemäßen Computertomographiesystems ist auch eine Steuerungseinheit zum Ansteuern der Gantry für eine Aufnahme von Röntgenrohdaten gemäß einem Bildaufnahmeprotokoll und eine Bedieneinheit zum Eingeben von Steuerungsdaten zur Steuerung eines Bildgebungsvorgangs und zum Überwachen des Bildgebungsvorgangs. Das erfindungsgemäße Computertomographiesystem teilt die Vorteile des erfindungsgemäßen Gantryrahmens.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Gantryrahmens für ein Computertomographiesystem wird ein zylinderförmiger Trommelrahmen mit einem Zylindermantel, welcher eine profilierte Mantelstruktur aufweist, ausgebildet. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Gantryrahmens für ein Computertomographiesystem teilt die Vorteile des erfindungsgemäßen Gantryrahmens.
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Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren, wobei die unabhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet sein können.
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Bevorzugt weist die profilierte Mantelstruktur ein Trapezprofil auf. Vorteilhaft wird durch das Trapezprofil eine erhöhte Stabilität des Zylindermantels des Trommelrahmens des Gantryrahmens bei wenig Materialeinsatz erzielt, wodurch ein geringeres Gewicht erreicht wird. Das Trapezprofil ist vorzugsweise in axialer Richtung, d.h. in Richtung der Längsachse des Trommelrahmens betrachtet ausgebildet, wobei die Trapezflächen der Trapeze des Trapezprofils parallel zur Längsachse des Trommelrahmens orientiert sind. D.h., eine Normale auf die Trapezflächen verläuft parallel zur Längsachse. Gegebenenfalls können daher die radialen Abmessungen, also die Dicke des Zylindermantels im Vergleich zu herkömmlichen Gantryrahmen mit herkömmlichen Hohlkammerstrukturen reduziert werden. Wie bereits erwähnt, verbessert sich mit der erhöhten Stabilität die Bearbeitbarkeit des Gantryrahmens im Vergleich zu herkömmlichen Gantryrahmen. Auch lässt sich ein Trapezprofil im Vergleich zu anderen profilierten, möglicherweise komplexeren Profilstrukturen mit einfachen Werkzeugen relativ leicht herstellen, wie weiter unten noch erläutert wird.
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Ebenfalls bevorzugt weist der Zylindermantel des erfindungsgemäßen Gantryrahmens eine Mehrzahl von Mantelabschnitten auf, von denen mindestens ein Mantelabschnitt, vorzugsweise eine Mehrzahl der Mantelabschnitte, eine profilierte Struktur, vorzugsweise ein Trapezprofil, besonders bevorzugt ein Doppeltrapezprofil umfasst bzw. umfassen. Je mehr profilierte Mantelabschnitte die Mantelstruktur in Umfangsrichtung aufweist, desto größer wird die Stabilität der Mantelstruktur aufgrund des mechanischen Stützeffekts der profilierten Mantelstruktur. Die besonderen Vorzüge eines Doppeltrapezprofils, insbesondere für einen Herstellungsprozess eines Gantryrahmens, werden weiter unten ausführlich erläutert.
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Ganz besonders bevorzugt weist sogar jeder der Mantelabschnitte eine profilierte Struktur, vorzugsweise ein Trapezprofil und ganz besonders bevorzugt ein Doppeltrapezprofil auf, was mit einer noch weiter verbesserten Stabilität der Mantelstruktur einhergeht.
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Ebenfalls bevorzugt sind benachbarte Mantelabschnitte beinahe entgegengesetzt orientiert ausgebildet. „Beinahe entgegengesetzt orientiert“ soll dabei bedeuten, dass die benachbarten Mantelabschnitte näherungsweise gespiegelt oder um etwas weniger oder etwas mehr als um 180° zueinander gedreht angeordnet sind, wobei die genannte Abweichung von der Größe des Umfangs des Zylindermantels und der Ausdehnung der einzelnen Mantelabschnitte in Umfangsrichtung abhängt. Für den Fall eines Mantelabschnitts mit einem einzelnen Trapezprofil bedeutet das, dass abwechselnd die Basis eines Trapezprofils und die Dachseite eines Trapezprofils benachbarter Mantelabschnitte der Rotationsachse des Zylindermantels zugewandt sind bzw. die Basis eines Trapezprofils eines Mantelabschnitts einen kürzeren Abstand zu dieser Achse aufweist als die entsprechende Seite des Trapezprofils eines benachbarten Mantelabschnitts. Weisen die einzelnen Mantelabschnitte jeweils ein einzelnes Trapezprofil auf, so können für den Fall, dass mindestens zwei Arten von Mantelabschnitten mit zumindest einem unterschiedlichen Basiswinkel des Trapezprofils gewählt werden, die Mantelabschnitte zu einem Zylindermantel mit einem polygonalen, annähernd kreisförmigen Querschnitt zusammengesetzt werden.
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Besonders bevorzugt sind die Profile aller Mantelabschnitte des Trommelrahmens des erfindungsgemäßen Gantryrahmens jedoch gleich geformt. Dabei muss das Profil der einzelnen Mantelabschnitte so ausgebildet sein, dass deren Querschnitte nach dem Zusammensetzen der einzelnen Mantelabschnitte einen Kreisbogen bilden. Vorteilhaft lassen sich die Mantelabschnitte bei einer jeweils identischen Form mit einem einzigen Formwerkzeug herstellen, wodurch der Herstellungsaufwand im Vergleich zur Herstellung unterschiedlich geformter Mantelabschnitte, beispielsweise mit unterschiedlichen Formwerkzeugen, reduziert ist.
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Weisen die einzelnen Mantelabschnitte ein identisches Trapezprofil auf, so können die Mantelabschnitte, wie bereits erwähnt, ganz besonders vorteilhaft ein Doppeltrapezprofil mit zwei unterschiedlichen, einander beinahe entgegengesetzt orientiert angeordneten (Einzel-)Trapezprofilen aufweisen. Dabei liegt die Basis eines ersten Trapezes näher an der Rotationsachse als die Basis des zweiten Trapezes. Weiterhin müssen die beiden unterschiedlichen Trapezprofile einen unterschiedlichen Basiswinkel aufweisen, damit beim Zusammenfügen der Mantelabschnitte ein Zylindermantel mit einem annähernd kreisförmigen Querschnitt entsteht. Vorteilhaft kann für diese schindelartigen Mantelabschnitte ein einziges Formwerkzeug, wie zum Beispiel eine Pressform oder eine Gussform, genutzt werden, um sämtliche Mantelabschnitte herzustellen, so dass der Aufwand für die Herstellung der Mantelabschnitte im Vergleich zur Herstellung von unterschiedlichen Mantelabschnitten reduziert ist. Im Vergleich zur Herstellung von unterschiedlich geformten Mantelabschnitten verringert sich die Anzahl der Arbeitsgänge für die Herstellung der für den Trommelrahmen benötigten Mantelabschnitte um die Hälfte. Auch der Aufwand beim Zusammenfügen der einzelnen Mantelabschnitte zu einem Zylindermantel reduziert sich aufgrund der doppelten Querschnittsbreite der Mantelabschnitte im Vergleich zu Mantelabschnitten mit gleich großen Einzelprofilen um die Hälfte.
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Die vorstehend genannte Variante ist insbesondere dann besonders vorteilhaft, wenn die Mantelabschnitte des Zylindermantels des erfindungsgemäßen Gantryrahmens zunächst als einzelne separate Mantelelemente ausgebildet sind, die durch eine Fügetechnik miteinander fest verbindbar ausgebildet sind. Vorteilhaft lassen sich dann einzelne Mantelelemente leichter vorfertigen und später zusammensetzen, was zum Beispiel einen arbeitsteiligen Prozess erleichtert und die Platzanforderungen für einen Teil des Herstellungsprozesses reduziert.
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Der beschriebene Gantryrahmen kann für ein Single-Source-CT-System oder ein Multi-Source-CT-System eingesetzt werden. Wird er für ein Single-Source-CT-System verwendet, so ist der Trommelrahmen an einer stützenden Trägerstruktur einseitig angeordnet, wobei der Trommelrahmen mit der stützenden Trägerstruktur den Gantryrahmen bildet.
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Wird der Gantryrahmen für ein sogenanntes Dual-Source-CT-System oder gar Multi-Source-System eingesetzt, bei dem das bildgebende System zwei separate Röntgenstrahlquellen sowie zwei separate, den jeweiligen Röntgenstrahlquellen gegenüberliegende Röntgenstrahldetektoren und noch zusätzliche Hilfsaggregate bzw. rotierende Komponenten umfasst, so weist der Trommelrahmen des erfindungsgemäßen Gantryrahmens zwei zylinderförmige Trommelrahmenabschnitte, die im Folgenden kurz als erster und zweiter Trommelrahmenabschnitt bezeichnet werden, auf. Die beiden Trommelrahmenabschnitte umfassen jeweils einen Zylindermantel, der jeweils eine profilierte Mantelstruktur aufweist. Aufgrund der profilierten Mantelstruktur der beiden Zylindermäntel werden beide Trommelrahmenabschnitte des Gantryrahmens stabilisiert.
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Die beiden Trommelrahmenabschnitte umfassen außerdem jeweils zwei Stirnflächen, eine äußere und eine innere Stirnfläche, von denen jeweils die innere Stirnfläche mit einer Stirnfläche einer zwischen den beiden Trommelrahmenabschnitten angeordneten, stützenden Trägerstruktur des Gantryrahmens verbunden ist. Die äußere Stirnfläche der beiden Trommelrahmenabschnitte ist dagegen nach außen gerichtet, also von der stützenden Trägerstruktur abgewandt. Die Trägerstruktur bildet das tragende zentrale Element des Gantryrahmens, nimmt Krafteinwirkungen auf den Gantryrahmen auf und stabilisiert die ganze Gantry. Bevorzugt weist die Trägerstruktur ein Kastenprofil auf. Durch die Ausbildung eines Kastenprofils wird die Trägerstruktur stabil und es wird im Vergleich zu einer massiven Bauweise das Gewicht der Trägerstruktur reduziert und Material eingespart.
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Vorteilhaft kann zumindest ein Teil der zusätzlichen Hilfsaggregate bzw. rotierenden Komponenten in einer zweiten Trommel, welche von dem zweiten Trommelrahmenabschnitt umrahmt wird, untergebracht werden, wenn sie in einer ersten Trommel, die von dem ersten Trommelrahmenabschnitt umrahmt wird, keinen Platz finden, da dort eine größere Anzahl von Aggregaten als bei einem Single-Source-CT-System untergebracht werden muss.
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Die von dem Trommelrahmen aufgenommenen beiden Trommeln erweitern die Gantry bei dieser vorteilhaften Ausgestaltung bevorzugt in axialer Richtung im Vergleich zu einem Single-Source-CT-System über die Trägerstruktur hinaus, wobei auf der Rückseite der Trägerstruktur die zweite Trommel ausgebildet ist. Auf diese Weise sind zusätzliche Kapazitäten für Hilfsaggregate eines Dual-Source-Systems oder Multi-Source-Systems geschaffen, ohne das Lichtraumprofil des Gantryrahmens zu vergrößern, so dass ein Transport durch Engstellen, wie zum Beispiel Türrahmen oder Portale erleichtert wird.
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Bevorzugt weist der Trommelrahmen oder mindestens einer der zylinderförmigen Trommelrahmenabschnitte des erfindungsgemäßen Gantryrahmens an seiner äußeren Stirnfläche, welche von der Trägerstruktur abgewandt ist, eine bearbeitete Fläche und/oder ein Befestigungselement für eine Aufnahme eines Halters für Anbauelemente auf. Die Anbauelemente dienen unter anderem dazu, dass ein Benutzer bzw. eine Bedienperson einer solchen Gantry das zugehörige Computertomographiesystem leicht bedienen kann bzw. zu der Bedienung einen leichten Zugang hat. Vorteilhaft lassen sich Peripherieeinheiten der Gantry des erfindungsgemäßen Gantryrahmens mit dem Trommelrahmen bzw. dem Trommelrahmenabschnitt verbinden und an der Stirnseite des erfindungsgemäßen Gantryrahmens aufgrund der erhöhten Präzision der Strukturen der bearbeiteten Fläche bzw. des Befestigungselements besonders exakt positioniert anordnen.
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Bevorzugt weisen die Anbauelemente des erfindungsgemäßen Gantryrahmens mindestens eines der folgenden Elemente auf:
- - ein Bedienpanel,
- - eine Anzeige,
- - eine Schutzverkleidung,
- - eine Frontabdeckung,
- - einen Laser.
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Die Präzision der Anordnung der Halter ist besonders wichtig, da funktionelle Einheiten, welche an den Haltern montiert sind, auf eine exakte Positionierung angewiesen sind, um korrekt zu funktionieren. Zum Beispiel wird ein Laser benötigt, um für eine Bildaufnahme von einem Patienten einen festen Bezug zur Scanebene herzustellen und einen Scanbereich festzulegen. Bei einer Biopsie werden Positionen durch einen Laser festgelegt. Hier ist es für die Gesundheit eines Patienten sowie den Erfolg der Biopsie entscheidend, dass die gewünschte Körperstelle exakt getroffen wird. Auch die Positionierung einer Abdeckung, auch Frontcover genannt, muss präzise ausfallen, damit die Abdeckung dicht ist und zum Beispiel keine Körperflüssigkeiten des Patienten in das Innere der Gantry fließen können. Das Frontcover muss im geschlossenen Zustand auch eine besonders präzise Position einnehmen, damit automatisiert ermittelt werden kann, ob das Frontcover geschlossen oder geöffnet ist.
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Besonders bevorzugt weist die profilierte Mantelstruktur eine einwandige Mantelstruktur auf. Vorteilhaft ist die Mantelstruktur im Vergleich zu mehrwandigen Mantelstrukturen, beispielsweise Mantelstrukturen mit Hohlkammerstrukturen, einfacher aufgebaut, benötigt weniger Material und weist ein geringeres Gewicht auf. Außerdem lässt sich ein Gantryrahmen mit einer einwandigen Mantelstruktur im Vergleich zu einem Gantryrahmen mit einer Hohlkammerstruktur leichter montieren und herstellen, was im Zusammenhang mit einer Variante des Herstellungsverfahrens des Gantryrahmens im Folgenden noch ausführlicher beschrieben wird.
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Zusätzliche Vorteile ergeben sich insbesondere bei dieser besonders bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, bei der einzelne Mantelabschnitte zunächst als separate Elemente ausgebildet werden. Dieser Vorgang kann beispielsweise durch ein Formungsverfahren, wie zum Beispiel ein Pressverfahren oder Prägeverfahren, erfolgen, bei dem die einzelnen Mantelabschnitte aus vorher zugeschnittenen Blechen geformt werden. Durch das Pressen der Bleche erhalten die Mantelabschnitte die gewünschte profilierte Struktur. Die Bleche können zum Beispiel Stahl als Material aufweisen.
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Die vorproduzierten einzelnen Mantelabschnitte werden dann mit einer Stirnfläche einer Trägerstruktur verbunden. Dabei können sie zum Beispiel an der Stirnfläche der Trägerstruktur angeschweißt werden. Für diesen Vorgang werden die einzelnen Mantelabschnitte derart positioniert und so zueinander orientiert und vorzugsweise schindelartig bzw. überlappend aneinander oder ineinandergefügt und vorzugsweise auch verschweißt, dass sie den Zylindermantel des Trommelrahmens bilden. Vorteilhaft können die Mantelabschnitte zunächst platzsparend mit einfachen Werkzeugen vorproduziert werden und später am Ort der Endmontage des Gantryrahmens zusammengesetzt werden.
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Wird die profilierte Mantelstruktur als einwandige Mantelstruktur ausgebildet, so lassen sich vorteilhaft Arbeitsschritte für die Herstellung des erfindungsgemäßen Gantryrahmens, insbesondere im Vergleich zu einer Herstellung eines Gantryrahmens mit einer Hohlkammerstruktur einsparen. Beispielsweise verbessert sich im Vergleich zu einer Hohlkammerstruktur bei einer Befestigung der Mantelabschnitte durch Schweißen an der Trägerstruktur die Zugänglichkeit der Schweißpunkte. Denn im Gegensatz zur Befestigung von Mantelabschnitten mit Hohlkammerstrukturen muss bei der Verwendung von einwandigen Mantelabschnitten ein Schweißgerät nur von einer Seite, beispielsweise von außen, angesetzt werden, so dass die Montage der Mantelabschnitte an der Trägerstruktur vereinfacht ist.
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An einer oder mehreren Stirnflächen derart an der Trägerstruktur befestigter Mantelabschnitte können dann Befestigungselemente oder direkt Halter angebracht werden. Hierzu können die äußeren Stirnflächen der betreffenden Mantelabschnitte geeignet vorbehandelt werden. Beispielsweise können in den äußeren Stirnflächen Aussparungen oder Vorsprünge ausgebildet werden, an denen die Befestigungselemente oder Halter anschließend angebracht werden können. In einem zusätzlichen Bearbeitungsschritt können die Befestigungselemente derart bearbeitet werden, vorzugsweise überfräst werden, dass sie ihre endgültige Form erhalten und zur positionsgenauen Aufnahme von Haltern für die bereits erwähnten Anbauelemente vorbereitet sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Computertomographiesystems nach dem Stand der Technik,
- 2 eine schematische Darstellung einer Gantry mit einem Gantryrahmen mit Tragarmen nach dem Stand der Technik,
- 3 eine schematische Darstellung einer Gantry mit einem Gantryrahmen mit Hohlkammerstrukturen nach dem Stand der Technik,
- 4 eine frontale Schnittansicht einer Gantry mit einem Gantryrahmen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 5 eine seitliche Schnittansicht der in 4 gezeigten Gantry,
- 6 eine schematische perspektivische Ansicht der in 4 und 5 gezeigten Gantry von schräg vorne betrachtet,
- 7 eine schematische seitliche Schnittansicht einer Gantry mit einem Gantryrahmen gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 8 eine schematische perspektivische Ansicht der in 7 gezeigten Gantry von schräg vorne betrachtet,
- 9 ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Herstellen eines Gantryrahmens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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1 zeigt eine allgemeine schematische Darstellung eines Computertomographiesystems 1, um dessen allgemeinen Aufbau zu verdeutlichen. Die Anordnung umfasst eine Gantry 2 mit einem stationären Teil 3, auch als Gantryrahmen bezeichnet, und mit einem um eine Systemachse 5 rotierbaren bzw. rotierenden Teil 4a mit einer Trommel 4. Der rotierende Teil 4a, welcher die Funktion eines bildgebenden Systems (Röntgensystem) 4a hat, umfasst neben der Trommel auch eine Röntgenstrahlquelle 6 und einen Röntgenstrahldetektor 7, die in der Trommel 4 einander gegenüberliegend angeordnet sind. Röntgenstrahlquelle 6 und Röntgenstrahldetektor 7 bilden zusammen mit der Trommel 4 das bildgebende System 4a. Im Betrieb des Computertomographiesystems 1 geht von der Röntgenstrahlquelle 6 Röntgenstrahlung 8 in Richtung des Röntgenstrahldetektors 7 aus, durchdringt ein Messobjekt P, zum Beispiel einen Patienten P, und wird vom Röntgenstrahldetektor 7 in Form von Messdaten bzw. Messsignalen erfasst.
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In 1 ist ferner eine Patientenliege 9 zur Lagerung eines Patienten P zu sehen. Die Patientenliege 9 umfasst einen Liegensockel 10, an dem eine zur eigentlichen Lagerung des Patienten P vorgesehene Patientenlagerungsplatte 11 angeordnet ist. Die Patientenlagerungsplatte 11 ist relativ zu dem Liegensockel 10 in Richtung der Systemachse 5 derart verstellbar, dass sie zusammen mit dem Patienten P in eine Öffnung 12 bzw. den Patientenaufnahmebereich 12 der Gantry 2 zur Aufnahme von Röntgenprojektionen von dem Patienten P eingeführt werden kann. Die rechnerische Verarbeitung der mit dem bildgebenden System 4a aufgenommenen Röntgenprojektionen bzw. die Rekonstruktion von Schichtbildern, 3D-Bildern oder eines 3D-Datensatzes basierend auf den Messdaten bzw. Messsignalen der Röntgenprojektionen erfolgt mit einem Bildrechner 13 des Computertomographiesystems 1, wobei die Schichtbilder oder 3D-Bilder auf einer Anzeigevorrichtung 14 darstellbar sind. Der Bildrechner 13 kann auch als Steuereinrichtung für eine Steuerung eines Bildgebungsprozesses zur Ansteuerung der Gantry 2 und insbesondere des bildgebenden Systems 4a ausgebildet sein.
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Damit der das bildgebende System 4a bildende rotierende Teil 4a relativ zu dem stationären Teil 3 der Gantry 2 rotieren kann, ist eine Lagerung des rotierenden Teils 4a erforderlich. Hierzu wird beispielsweise ein ringförmiges Wälzlager verwendet, dass axial etwa in der Mitte der Gantry 2 angeordnet ist und um den Patientenaufnahmebereich 12 ringförmig herumverläuft.
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In 2 ist eine Gantry 2 mit einem herkömmlichen Gantryrahmen 3 mit Tragarmen 22 gezeigt. Der Gantryrahmen 3 umfasst eine stützende Trägerstruktur 21 auf der Rückseite des Gantryrahmens 3. Die Trägerstruktur 21 ist in axialer Richtung relativ schmal ausgebildet, aber sie weist in radialer Richtung einen großen Durchmesser zur Aufnahme einer zylinderförmigen Trommel 4 auf. An den Außenseiten der Trägerstruktur 21 sind eine Mehrzahl von Tragarmen 22 angeordnet, die in axialer Richtung verlaufen und über die Trommel 4 hinausragen. An den Tragarmen 22 sind sogenannte Halter 27 befestigt, die in einem Winkel von 90° zu den Tragarmen 22 bzw. radial zur Rotationsachse der Trommel 4 verlaufen. An den Haltern 27 können Funktionselemente, wie zum Beispiel ein Bedienpanel, ein Display und ähnliche Einheiten (nicht gezeigt) befestigt werden, die von der Frontseite der Gantry 2 aus zugänglich sein sollen.
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In 3 ist eine zweite Gantry 2 mit einem herkömmlichen Gantryrahmen 3 mit einem in axialer Richtung stark erweiterten Trommelrahmen 24 mit Hohlkammerstrukturen 25b mit erhöhter Stabilität gezeigt. Dabei erstreckt sich der Trommelrahmen 24 in der Darstellung in 3 links von einer Trägerstruktur 21 mit einem ringförmigen Lager 21a, in dem eine Trommel 4 drehbar gelagert ist. Der Trommelrahmen 24 weist einen Zylindermantel 25 mit einzelnen Segmenten bzw. Mantelabschnitten 25a mit den erwähnten Hohlkammerstrukturen 25b auf, die gemeinsam den Zylindermantel 25 des Trommelrahmens 24 bilden. Die Hohlkammerstrukturen 25b erhöhen die Stabilität des Gantryrahmens 3. An der Stirnseite 24a des Trommelrahmens 24 sind in radialer Richtung verlaufende Halter 27 angebracht. Die Halter 27 sind mit Befestigungselementen 27a an der Stirnseite 24a des Trommelrahmens 24 befestigt. Die Befestigungselemente 27a sind an die Stirnseite 24a geschweißt und sind per Überfräsen hergestellt worden. An den Haltern 27 sind Anbauelemente, wie zum Beispiel eine sogenannte Frontabdeckung (nicht gezeigt) montierbar.
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In 4 ist eine Schnittansicht einer Gantry 2a mit einem Gantryrahmen 3a gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung von vorne betrachtet gezeigt. Der Gantryrahmen 3a ist für ein sogenanntes Single-Source-CT-System ausgelegt. Dabei befinden sich die aufgrund des Schnitts schraffiert dargestellten Bestandteile 6, 7, 7a des bildgebenden Systems 4a, also sowohl die Röntgenstrahlquelle 6 als auch der Röntgenstrahldetektor 7 als auch die übrigen rotierenden Komponenten 7a, in ein und derselben Trommel 4. Aufgrund der Beschränkung auf eine einzige Röntgenstrahlquelle 6 und einen entsprechenden Röntgenstrahldetektor 7 reicht der Platz nur einer einzigen Trommel aus, daher wird für ein Single-Source-CT-System nur eine einzige Trommel 4 benötigt. Die Trommel 4 ist in einem Rotationslager 21a (siehe 5) drehbar gelagert und wird von einem stationären Trommelrahmen 44, der an einer Trägerstruktur 41 (siehe 5) befestigt ist, umgeben. Der Trommelrahmen 44 umfasst eine Mehrzahl von Mantelabschnitten 45a, die jeweils ein als Doppeltrapezprofil 48a ausgebildetes einwandiges Trapezprofil aufweisen. In dem unteren Teil der 4 ist außerdem eine Stützstruktur 51 des Gantryrahmens 3a mit einem stützenden Kastenprofil und eine Grundplatte 51a zu erkennen, auf der die Stützstruktur 51 aufgebaut ist.
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In 5 ist eine Schnittansicht der in 4 gezeigten Gantry 2a mit dem erfindungsgemäßen Gantryrahmen 3a von der Seite betrachtet schematisch dargestellt. In 5 ist ebenfalls zu erkennen, dass der Trommelrahmen 44, dessen oberster Abschnitt ganz oben in der Darstellung in 5 gezeigt ist, eine einwandige Mantelstruktur aufweist. Aufgrund des Doppeltrapezprofils 48a des Trommelrahmens 44, das in 4 und 6 zu erkennen ist, ist der einwandige Trommelrahmen 44 sehr stabil. In 5 sind die Röntgenstrahlquelle 6 und der Röntgenstrahldetektor 7 innerhalb der Trommel 4 wiederum schraffiert dargestellt, da sie in der in 5 gezeigten Darstellung aufgeschnitten sind. In 5 sind auf der Frontseite des Trommelrahmens 44 auch Halter 27 eingezeichnet, die an einer frontseitigen Stirnfläche 46a des Trommelrahmens 44 befestigt sind. Links ist auch die bereits erwähnte Trägerstruktur 41 in Kastenprofilform zu erkennen, die das ebenfalls bereits genannte Rotationslager 21a des Gantryrahmens 3a umfasst, in dem die Trommel 4 gelagert ist. In der Seitenansicht in 5 ist außerdem zu erkennen, dass der Trommelrahmen 44 an einer ersten frontseitigen Stirnfläche 41b der Trägerstruktur 41 befestigt ist.
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In 6 ist eine schematische perspektivische Ansicht der in 4 und 5 gezeigten Gantry 2a von schräg vorne betrachtet veranschaulicht. Aus der Perspektive ist die Profilierung des Zylindermantels 45 des Trommelrahmens 44 mit seinen einzelnen Mantelabschnitten 45a besonders gut zu erkennen. Wie bereits erwähnt, weisen die einzelnen Mantelabschnitte 45a ein Doppeltrapezprofil 48a auf und sind jeweils schindelartig oder stufenartig ausgebildet. Das Doppeltrapezprofil 48a eines einzelnen Mantelabschnitts 45a weist jeweils zwei trapezförmige Stirnflächen 45b auf, von denen jeweils die Basis einer der beiden trapezförmigen Stirnflächen 45b näher an der Trommel 4 liegt und die Basis der anderen der beiden trapezförmigen Stirnflächen 45b weiter entfernt von der Trommel 4 liegt. Die Mantelabschnitte 45a bilden jeweils ein Segment oder Element des Zylindermantels 45 des Trommelrahmens 44. Gemeinsam bilden die Stirnflächen 45b der Mantelabschnitte 45a die frontseitige Stirnfläche 46a des Trommelrahmens 44. An der frontseitigen Stirnfläche 46b des Trommelrahmens 44 sind sich in Radialrichtung erstreckende Halter 27 befestigt, die Anbauelemente (nicht gezeigt) tragen können. Wie bereits erwähnt, ist die Trommel 4 in einem Rotationslager 21a, das in 6 aus einer perspektivischen Sicht zu erkennen ist, im rückwärtigen Bereich des Gantryrahmens 3a, der von einer Trägerstruktur 41 mit Kastenprofilform gebildet wird, gelagert. Trotz der Ausführung mit einem einwandigen Zylindermantel 45 ist der Trommelrahmen 44 sehr stabil, weil das Doppeltrapezprofil 48a des Zylindermantels 45 eine mechanische Verstärkung mit sich bringt.
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In 7 und 8 sind schematische Darstellungen einer Gantry 2a mit einem Gantryrahmen 3a gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Der in 7 und 8 gezeigte Gantryrahmen 3a ist für ein sogenanntes Dual-Source-CT-System ausgelegt. Dabei befinden sich sowohl zwei Röntgenstrahlquellen 6 als auch zwei Röntgenstrahldetektoren 7 sowie eine zusätzliche rotierende Komponente 7a, wie zum Beispiel eine Elektronikbox, in einem vorderen Trommelabschnitt 44f (siehe in 7 in der rechten Bildhälfte) der Trommel 4 und weitere rotierende Komponenten 7a in einem hinteren Trommelabschnitt 44g der Trommel (siehe in 7 in der linken Bildhälfte). Als vorderer Trommelabschnitt 44f soll hier derjenige Abschnitt der Trommel 4 verstanden werden, in dem auch eine Bildaufnahme durch die dort angeordneten Röntgenstrahlquellen 6 und Röntgenstrahldetektoren 7 erfolgt.
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Ähnlich wie der herkömmliche Gantryrahmen 3 in 3 weist der Gantryrahmen 3a gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung in 7 und 8 eine in axialer Richtung stark erweiterte Struktur eines Trommelrahmens 44 mit zwei Trommelrahmenabschnitten 44a, 44b auf. Die Trommelrahmenabschnitte 44a, 44b sind in axialer Richtung auf beiden Seiten einer zentral positionierten Trägerstruktur 41 angeordnet und bilden einen breiten Trommelrahmen 44, der zwei in axialer Richtung hintereinander angeordnete Trommeln 44f, 44g aufnehmen kann, die an einem Lager 21a, das Teil der Trägerstruktur 41 ist, angeschraubt sind. Eine vordere Trommel 44f ist von vorne an das Lager 21a angeschraubt und eine hintere Trommel 44g ist von hinten an das Lager 21a angeschraubt. Die Trägerstruktur 41 weist eine erste Stirnfläche 41b als vordere Stirnfläche und eine zweite Stirnfläche 41c als hintere Stirnfläche auf. Die beiden Trommelrahmenabschnitte 44a, 44b sind jeweils an einer der beiden Stirnflächen 41b, 41c der Trägerstruktur 41 befestigt. Die beiden Trommelrahmenabschnitte 44a, 44b weisen anders als der in 3 gezeigte Trommelrahmen 24 keinen Zylindermantel mit Hohlkammerstrukturen 25b, sondern jeweils einen einwandigen Zylindermantel 45, 48, d.h. einen ersten Zylindermantel 45 und einen axial zu diesem versetzten, zweiten Zylindermantel 48, mit Doppeltrapezprofilen 48a auf (siehe 8).
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Die beiden Zylindermäntel 45, 48, welche perspektivisch in 8 zu erkennen sind, sind analog zu der in 4 bis 6 gezeigten ersten Ausführungsform mit einer Vielzahl von in Umfangsrichtung aneinander angrenzenden Mantelabschnitten 45a mit den erwähnten Doppeltrapezprofilen 48a ausgebildet, wobei die Struktur der Doppeltrapezprofile 48a aus der in 8 gewählten Perspektive zu erkennen ist.
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In 7 ist eine schematische Schnittansicht der Gantry 2a mit einem Gantryrahmen 3a gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel von der Seite betrachtet gezeigt. In 7 ist in der rechten Bildhälfte die vordere Trommel 44f mit der bereits erwähnten Verteilung der Komponenten 6, 7 zur Bildgebung schraffiert dargestellt, da sie durch die in 7 gewählte Schnittebene aufgeschnitten ist. Eine erste Röntgenstrahlquelle 6 befindet sich im oberen Bereich der vorderen Trommel 44f und ein erster Röntgenstrahldetektor 7 ist im unteren Bereich der vorderen Trommel 44f, also dem Bereich zur Grundplatte 51a hin zu erkennen. Weiterhin sind in 7 in der hinteren Trommel 44g, die in 7 in der linken Bildhälfte gezeigt ist, Hilfsaggregate bzw. rotierende Komponenten 7a schraffiert dargestellt. In 7 sind auf den beiden Stirnseiten des Trommelrahmens 44 auch wieder einige Halter 27 eingezeichnet, die an den äußeren Stirnflächen 46a, 49b des Trommelrahmens 44 befestigt sind. Dabei wird die frontseitige äußere Stirnfläche 46a auch als erste äußere Stirnfläche 46a bezeichnet und die rückseitige äußere Stirnfläche 49b auch als zweite äußere Stirnfläche 49b bezeichnet. In 7 sind auch die beiden inneren Stirnflächen 46b, 49a, d.h. die rückseitige Stirnfläche 46b des ersten Trommelrahmenabschnitts 44a, auch als erste innere Stirnfläche 46b bezeichnet, und die frontseitige Stirnfläche 49a des zweiten Trommelrahmenabschnitts 44b, auch als zweite innere Stirnfläche 49a bezeichnet, gezeigt, mit denen diese beiden Trommelrahmenabschnitte 44a, 44b an den Stirnflächen 41b, 41c der zentralen Trägerstruktur 41 befestigt sind. Hinsichtlich weiterer in 7 gezeigter Merkmale wird auf die obige gemeinsame Beschreibung von 7 und 8 verwiesen.
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In 8 ist eine schematische perspektivische Ansicht der in 7 gezeigten Gantry 2a mit einem Gantryrahmen 3a gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung von schräg vorne betrachtet veranschaulicht. Aus der Perspektive ist der als Doppelrahmen ausgeführte Trommelrahmen 44 mit seinem Doppeltrapezprofil 48a besonders deutlich zu erkennen. Der Trommelrahmen 44 umfasst zwei analog zu dem Trommelrahmen 44 des Gantryrahmens 2a gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel (siehe 4 bis 6) ausgeführte Trommelrahmenabschnitte 44a, 44b mit jeweils einem Zylindermantel 45, 48 mit einer Mehrzahl von Mantelabschnitten 45a mit dem im Zusammenhang mit 4 bis 6 bereits ausführlich erläuterten Doppeltrapezprofil 48a. An der ersten äußeren Stirnfläche 46a sind sechs in einem 60°-Winkel zueinander angeordnete Halter 27 befestigt, welche zur Befestigung der bereits erwähnten Anbauelemente an dem Trommelrahmen 44 genutzt werden können. Hinsichtlich weiterer in 8 gezeigter Merkmale wird auf die obige gemeinsame Beschreibung von 7 und 8 verwiesen.
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In 9 ist ein Flussdiagramm 900 gezeigt, welches ein Verfahren zum Herstellen eines Gantryrahmens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Im Rahmen des Verfahrens wird ein zylinderförmiger Trommelrahmen 44 mit einem einwandigen Zylindermantel 45 mit einem Trapezprofil ausgebildet.
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Bei dem Schritt 9.1 werden zunächst einzelne Mantelabschnitte 45a durch ein Pressverfahren aus vorher zugeschnittenen Blechen geprägt, wobei sie durch das Pressen der Bleche ein Trapezprofil, insbesondere ein Doppeltrapezprofil mit trapezförmigen Stirnflächen erhalten. Bei dem Schritt 9.II wird eine Trägerstruktur 41 in Kastenprofilform hergestellt. Die Trägerstruktur 41 wird gemeinsam mit einer Stützstruktur 51 für den Gantryrahmen 3a auf einer Grundplatte 51a montiert.
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Anschließend werden bei dem Schritt 9.III die einzelnen Mantelabschnitte 45a an einer ersten Stirnfläche 41b der Trägerstruktur 41 bspw. mittels Steckverbindung angeordnet und miteinander durch ihre ineinander passende Profilform verbunden. Dabei werden sie jeweils so aneinandergefügt, dass sie den Zylindermantel 45 des Trommelrahmens 44 bilden. Anschließend erfolgt ein Verschweißen der Mantelabschnitte 45a untereinander und ein Verschweißen der Mantelabschnitte 45a mit der Trägerstruktur 41. Bei dem Schritt 9.IV werden Befestigungselemente 27a zur Aufnahme von Haltern 27 an einigen Stirnflächen 45b der Mantelabschnitte 45a angeschweißt. Diese Befestigungselemente 27a werden schließlich bei dem Schritt 9.V überfräst, so dass sie ihre endgültige Form und eine exakte Positionierung erhalten und zur Aufnahme der Halter 27 vorbereitet sind.
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Gantrys bzw. Gantryrahmen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit“ nicht aus, dass die betreffende Komponente aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.