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Die Erfindung betrifft ein Schloss für ein Kraftfahrzeug aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, mit einem in einem Eingriffsbereich zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke angeordneten Rastelement, wobei das Rastelement an der Drehfalle schwenkbar gelagert und zumindest haltbar ist.
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Schließsysteme oder Kraftfahrzeugschlösser unterliegen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, wobei die Entwicklung sich an stetig steigende Komfortbedingungen für den Benutzer anpassen muss. Eine Komfortfunktion für den Benutzer geht darin, dass ein leichtes Öffnen des Türschlosses gewährleistet werden soll. Als wesentlich stellt sich dabei heraus, dass das im Kraftfahrzeugschloss angeordnete Gesperre mit geringstmöglichen Kräften zu öffnen ist. Ist das Gesperre mit geringen Kräften zu öffnen, so besteht die Möglichkeit, das Entsperren des Gesperres mittels eines elektrischen Antriebs vorzunehmen. Dabei kann zum Beispiel an einem Außentürgriff ein Schaltmittel angeordnet sein, wobei das Schaltmittel mittels des Außentürgriffs betätigbar ist und mittels des Schaltmittels ein Steuersignal an das Kraftfahrzeugschloss leitbar ist. Das Steuersignal aktiviert den Elektromotor, der dann das Öffnen des Gesperres einleitet. Um diese Komfortfunktion in allen Funktionsstellungen und insbesondere in Extremsituationen realisieren zu können, muss ein leichtes Entsperren des Gesperres ermöglicht werden.
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In der Hauptrastposition des Kraftfahrzeugschlosses, in der die Drehfalle mit einem Schlosshalter zusammenwirkt und mittels der Sperrklinke verrastet vorliegt, wird das Gesperre üblicherweise maximal belastet. Die Belastung auf das Gesperre resultiert zum größten Teil aus dem Türdichtungsdruck, gegen die das Kraftfahrzeugschloss die zum Beispiel Seitentür in der dichtenden und schließenden Position halten muss. Wird nun das Kraftfahrzeugschloss geöffnet, so muss zum Öffnen des Gesperres die Sperrklinke aus dem Eingriff mit der Drehfalle herausbewegt werden. Um ein möglichst leichtes Entsperren des Gesperres zu realisieren, sind verschiedene Lösungen aus dem Stand der Technik bekannt geworden.
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Ein Lösungsansatz wird in der
DE 10 2019 123 825 A1 offenbart. Zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke ist Rastelement angeordnet, wobei das Rastelement sich beim Öffnen bzw. Entsperren des Gesperres auf der Sperrklinke abwälzt. Das Abwälzen bedingt dabei, dass die Drehfalle sich bereichsweise in eine Öffnungsposition bewegt, so dass ein erster Dichtungsgegendruck als Kraftkomponente im Gesperre abbaubar ist. Mittels des Abwälzens der Gesperreteile und des Rastelements kann somit ein leichtes Entsperren des Gesperres realisiert werden. Kommt es bei üblichen Gesperren meist zu einem Abreißen von Sperrklinke und Drehfalle, so wird während des Abreißens ein Geräusch erzeugt, das auch als Öffnungsknall bezeichnet wird. Das Abwälzen der Gesperreteile bzw. des Rastelements auf der Sperrklinke bewirkt hingegen, dass ein Druck bzw. eine Kraft im Gesperre abgebaut wird und es letztlich zu einem Abgleiten zwischen Sperrklinke und Rastelement kommt. Es kann folglich ein leichtes und leises Öffnen des Gesperres realisiert werden.
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Eine entsprechende Modifikation der Verwendung eines Rastelements ist aus der
DE 10 2019 123 825 A1 bekannt geworden. Auch hier zwischen der Sperrklinke und der Drehfalle ein Rastelement angeordnet, so dass sich beim Entsperren des Gesperres ein Abwälzvorgang einstellt. Zum Abwälzen des Rastelements bewegt sich das Rastelement in einer Gesperreebene, wobei das Rastelement eine Kippbewegung in der Drehfalle vollführt. Das Führen des Rastelements wird hierbei mittels eines Führungsfortsatzes am Rastelement sowie durch eine Ummantelung der Drehfalle realisiert. Weiterhin ist das Rastelement mittels eines Federmittels in der Drehfalle haltbar, so dass das Rastelement stets in seine Ausgangslage zurückbewegbar ist.
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Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, kann aber verbessert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen. Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung ein Kraftfahrzeugschloss mit einem zwischen Drehfalle und Sperrklinke angeordneten Rastelement dahingehend zu verbessern, dass eine Ausrichtung des Rastelements mit einfachsten konstruktiven Mitteln über den gesamten Bewegungsbereich der Drehfalle hinweg realisierbar ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung, den Patentansprüchen und den Zeichnungen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß dem Patentanspruch 1 wird die Aufgabe der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Kraftfahrzeugschloss bereitgestellt wird, aufweisend ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke, mit einem in einem Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke angeordneten Rastelement, wobei das Rastelement an der Drehfalle schwenkbar gelagert und zumindest haltbar ist, und wobei am Kraftfahrzeugschloss zumindest ein Mittel zum kontinuierlichen Führen des Rastelements vorgesehen ist. Durch ein Führungsmittel, welches das Rastelement kontinuierlich nach dem Entsperren des Gesperres führt, kann zu jedem Zeitpunkt eine Lage des Rastelements bestimmt werden und das Rastelement kann lagegerecht während des Öffnungsvorgangs des Gesperres geführt werden. Es kann somit zu jedem Zeitpunkt ein sicheres Positionieren des Rastelements mit einfachsten konstruktiven Mitteln realisiert werden.
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Wird im Sinne der Erfindung von einem Kraftfahrzeugschloss gesprochen, so sind damit Schlösser und Schließsysteme umfasst, die zum Halten eines beweglich am Kraftfahrzeug angeordneten Bauteils zum Einsatz kommen. Zu nennen sind hier beispielhaft Klappen, Hauben, Seitentüren, Schiebetüren, Abdeckungen und/oder Ladefächer, eben Bauteile, die beweglich am Kraftfahrzeug angeordnet sind und die während des Betriebs in einer fixierten Position gehalten werden müssen.
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Die genannten Kraftfahrzeugschlösser weisen dabei ein Gesperre mit einer Drehfalle und mindestens einer Sperrklinke auf. Die Drehfalle ist drehbeweglich im Kraftfahrzeugschloss zumeist auf einer metallischen Achse gelagert und wirkt mit einem Schlosshalter zusammen. Schlosshalter und Kraftfahrzeugschloss können an der Karosserie oder am beweglichen Bauteil angeordnet sein. Beim Schließen des Gesperres wirkt das Kraftfahrzeugschloss und insbesondere die Drehfalle unmittelbar mit dem Schlosshalter zusammen und wird mittels der Sperrklinke in zumindest einer Rastposition gehalten. Dabei gibt es Gesperre mit ein oder zwei Rasten und ein, zwei oder mehr Sperrklinken. Bevorzugt kommen Gesperre mit einer Drehfalle und zwei Rastpositionen zum Beispiel in einer Seitentür zum Einsatz, wohingegen bei Schließsystemen in Fontsitzen zumeist auf einrastige Gesperre zurückgegriffen wird.
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Die Erfindung bezieht sich auf Kraftfahrzeugschlösser, bei denen im Eingriffsbereich zwischen Drehfalle und Sperrklinke ein Übertragungselement vorgesehen ist. Das Übertragungselement kann dabei auch als Rastelement bezeichnet werden, da am Übertragungselement zumindest eine Rastfläche für die Drehfalle ausgebildet ist. Bevorzugt bildet das Rastelement die Hauptrastposition des Gesperres. Das Rastelement ist schwenkbeweglich in der Drehfalle aufgenommen, und zwar in der Art, dass ausgehend von einer Hauptrastposition beim Entsperren des Gesperres sich ein Abwälzen zwischen dem Rastelement und der Sperrklinke einstellt. Dazu ist das Rastelement schwenkbar in der Drehfalle gelagert. Schwenkbar gelagert heißt hierbei, dass das Rastelement in der Lage ist, sich relativ zu einem Metallkern und auf dem metallischen Kern der Drehfalle abzustützen und eine Kipp- bzw. Schwenkbewegung auszuführen.
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Vorteilhaft kann es dabei sein, wenn das Rastelement zumindest bereichsweise mittels der Sperrklinke führbar ist. Das Rastelement kommt nach einem Entsperren des Gesperres von der Drehfalle frei. Die Rastposition wird aufgehoben und die Drehfalle bewegt sich entlang der Sperrklinke. In vorteilhafter Weise kann dabei die Sperrklinke zum Führen des Rastelements eingesetzt werden. Das Gesperre ist dabei derart ausgelegt, dass die Drehfalle sich zumindest bereichsweise an der Sperrklinke vorbeibewegen kann, so dass eine äußere Kante der Sperrklinke zur Führung des Rastelements nutzbar ist. Somit dient die Sperrklinke einerseits dazu, in einer Vor- und/oder Hauptrast die Drehfalle zu verrasten und gleichzeitig dazu als Führungsmittel für das Rastelement nach einem Entsperren des Gesperres zur Verfügung zu stehen. Das Rastelement kommt somit nach dem Entsperren bzw. Entrasten des Gesperres von einer Rastfläche der Sperrklinke frei, wird aber nach dem Entsperren entlang der Sperrklinke geführt.
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Neben dem Führen des Rastelements mittels der Sperrklinke kann es vorteilhaft sein, wenn das Rastelement zumindest bereichsweise mittels einer Führungsrippe führbar ist. Neben dem Führen des Rastelements kann folglich eine Rippe vorhanden sein, die in der Lage ist, das Rastelement nach dem Entsperren des Gesperres zu führen. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn aufgrund der Anordnung von Drehfalle und Sperrklinke ein Führen des Rastelements durch die Sperrklinke nur bedingt oder nicht möglich ist. Somit kann stets gewährleistet werden, dass ein Führungsmittel für das in der Drehfalle gelagerte Rastelement zur Verfügung steht.
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Die Führungsrippe kann Teil eines Schlossgehäuses und/oder eines Schlosskastens sein. Die Führungsrippe ist dabei derart im Kraftfahrzeugschloss angeordnet, dass das Rastelement nach dem Entsperren des Gesperres mit der Führungsrippe in Eingriff gelangen kann. Dabei ist es auch vorstellbar, dass eine Kombination aus Führungsrippe und Führung mittels der Sperrklinke vorliegen kann. Nach dem Entrasten aus der Hauptrastposition kommt die Drehfalle frei, wobei nach einem Abwälzen des Rastelements auf der Sperrklinke das Rastelement durch die Sperrklinke und/oder die Führungsrippe positionierbar, das heißt in einer durch die Sperrklinke und die Führungsrippe geführten Position leitbar ist. Zu diesem Zweck kann die Führungsrippe zum Beispiel einstückig mit dem aus Kunststoff gefertigten Schlossgehäuse ausgebildet sein. Mit anderen Worten wird die Führungsrippe unmittelbar mit der Herstellung des Schlossgehäuses, einer Abdeckkappe des Schlossgehäuses oder dem Gehäusedeckel ausgebildet. Dabei besteht auch die Möglichkeit, dass die Führungsrippe aus einem, in Bezug auf den Schlossgehäusewerkstoff unterschiedlichen Kunststoff gebildet ist. Dieser Kunststoff kann besondere Führungs- und/oder Gleiteigenschaften aufweisen, so dass ein leichtes, geräuscharmes Bewegen der Sperrklinke ermöglichbar ist. Die Führungsrippe kann dabei zum Beispiel als separates Kunststoffbauteil mit dem Schlossgehäuse verbunden sein oder als Verbundwerkstoff, bevorzugt im Zweikomponenten-Spritzgießverfahren, ausgebildet sein.
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Alternativ oder gemeinsam kann die Führungsrippe auch aus einem Teil des Schlosskastens gebildet sein. Der Schlosskasten umschließt das Schlossgehäuse, es besteht aber die Möglichkeit, zum Beispiel eine Abkantung in den Schlosskasten einzuformen, so dass die Abkantung zu einer zumindest bereichsweisen Führung des Rastelements dienen kann. Vorzugsweise ist die Führungsrippe aus Kunststoff gebildet, wobei der Schlosskasten auch bereichsweise zumindest im Bereich der Führungsrippe mit einem Kunststoff versehen sein kann.
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Weiterhin vorteilhaft kann es sein und eine weitere Ausgestaltungsform der Erfindung bilden, wenn sich die Führungsrippe zumindest bereichsweise entlang der Sperrklinke erstreckt. Durch die Erstreckung der Führungsrippe entlang der Sperrklinke kann ein sicheres Überführen des Rastelements von der Sperrklinke auf die Führungsrippe gewährleistet werden. Insbesondere kann das Rastelement in einer nahezu identischen Lage entlang der Sperrklinke und der Führungsrippe geführt werden. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn sich aufgrund der Drehbewegung der Drehfalle das Rastelement so weit bewegt, dass das Rastelement außer Eingriff mit der Sperrklinke gelangt. In diesem Fall, in dem das Rastelement nicht vollumfänglich entlang der Sperrklinke geführt werden kann, wird das Rastelement beim Führen von der Sperrklinke an die Führungsrippe übergeben, so dass ein sicheres und gleichmäßiges Führen des Rastelements über den gesamten Drehwinkel der Drehfalle gewährleistet werden kann. Wird dabei die Führungsrippe derart in Bezug auf die Sperrklinke ausgerichtet, dass die Führungsrippe sich entlang der Sperrklinke erstreckt, so kann über den gesamten Bewegungsbereich des Rastelements ein sicheres und geräuscharmes Führen des Rastelements gewährleistet werden.
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Erstreckt sich die Führungsrippe zumindest bereichsweise in die Sperrklinke hinein, so kann eine zusätzlich vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung erzielt werden. Die Führungsrippe kann zumindest bereichsweise entlang der Sperrklinke im Kraftfahrzeugschloss ausgebildet und angeordnet sein. Um ein sicheres Überführen des Rastelements von der Sperrklinke auf die Führungsrippe gewährleisten zu können und dabei zu berücksichtigen, dass die Sperrklinke frei beweglich und somit unterschiedliche Winkelpositionen einnehmen kann, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Führungsrippe zumindest bereichsweise in die Sperrklinke hineinzulegen. Dabei wird die Führungsrippe derart ausgebildet, dass die Führungsrippe sich in eine Ausnehmung oder nutförmige Öffnung der Sperrklinke hineinerstrecken kann. Dazu kann die Sperrklinke eine Ausnehmung in einer Kunststoffummantelung und/oder einem Metallkern aufweisen. Bei einer Bewegung der Sperrklinke wird somit zu jedem Zeitpunkt gewährleistet, dass ein nahtloser Übergang zwischen der Sperrklinke und der Führungsrippe ermöglicht wird.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn mittels der Führungsrippe ein Anschlag für die Sperrklinke ausbildbar ist. Die Führungsrippe kann somit einerseits zum Führen des Rastelements dienen und andererseits in einer Doppelfunktion einen Anschlag für die Sperrklinke bereitstellen. Wird beispielsweise die Führungsrippe in Kombination mit der Ausnehmung oder Nut in der Sperrklinke derart ausgebildet, dass bei einem Zusammenspiel der Führungsrippe und der Ausnehmung bzw. Nut die Sperrklinke in der Hauptraststellung durch die Führungsrippe haltbar bzw. fixierbar ist, so bildet die Führungsrippe einen Anschlag für die Sperrklinke in der Hauptrastposition. Auf weitere Anschläge bzw. Positioniermittel für Sperrklinke kann dann gegebenenfalls verzichtet werden.
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Weist die Führungsrippe einen Stützsteg auf, so kann wiederum die Führungsrippe in ihrer Funktion stabilisiert werden. Die Führungsrippe kann sich dabei zumindest bereichsweise entlang der Sperrklinke erstrecken, so dass eine platzsparende Anordnung der Führungsrippe und des Stützstegs im Kraftfahrzeugschloss gewährleistet werden kann. Mittels des Stützstegs kann eine Dauerhaltbarkeit und eine Dauerbelastung der Führungsrippe weiter erhöht und eine Langlebigkeit gewährleistet werden.
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Vorteilhaft kann es auch sein, wenn in einer ausgelenkten Position der Sperrklinke sich in Kombination mit der Führungsrippe eine als kreisbogenförmig beschreibbare Bahn zum Führen des Rastelements einstellbar ist. Eine ausgelenkte Position der Sperrklinke liegt dann vor, wenn die Sperrklinke außer Eingriff mit der Drehfalle bzw. des Rastelements steht. Die ausgelenkte Position entspricht somit der entsperrten Position des Gesperres. Wird die Sperrklinke durch einen Auslösehebel ausgelenkt, so wird das Gesperre entsperrt, wobei das Rastelement sich auf der Sperrklinke abwälzt und letztlich sich von der Sperrklinke löst. Dabei wird die Sperrklinke so weit ausgelenkt, dass das Rastelement in der Lage ist, sich entlang der Sperrklinke und/oder der Führungsrippe zu bewegen. Gewährleistet wird durch diese Anordnung, dass das Rastelement bzw. das Übertragungselement zu jedem Zeitpunkt im gesperrten und entsperrten Zustand führbar ist. Hierdurch kann einerseits ein leises Öffnen und andererseits ein sicheres Schließen des Gesperres erzielt werden. Es kann folglich mit einfachsten konstruktiven Mitteln ein Führen des Rastelements in einer vorteilhaften Position des Rastelements gewährleistet werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausgestaltungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden.
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Es zeigt:
- 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäß ausgebildetes Gesperre in einer Hauptrastposition und mit einer im Kraftfahrzeugschloss angeordneten Führungsrippe,
- 2 eine Detailansicht auf das zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke angeordnete Rastelement in einer entsperrten Position und im Übergangsbereich zwischen Sperrklinke und Führungsrippe, und
- 3 wiederum eine Ansicht auf das erfindungsgemäße Gesperre, wobei die Drehfalle in einer Öffnungsposition wiedergegeben ist und das Rastelement durch die Führungsrippe positioniert wird.
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In der 1 ist Kraftfahrzeugschloss 1 in den zur Erläuterung der Erfindungsmeldung wesentlichen Bestandteile wiedergegeben. Das Kraftfahrzeugschloss 1 umfasst ein Gesperre 2 mit einer Drehfalle 3 und einer Sperrklinke 4. Zwischen der Drehfalle 3 und der Sperrklinke 4 ist ein Rastelement 5 schwenkbeweglich in der Drehfalle 3 aufgenommen. Dargestellt ist in der 1 die Hauptrastposition des Gesperres 2. In der Hauptrastposition befindet sich ein Schlosshalter 6 im Eingriff mit der Drehfalle 3, so dass beispielsweise eine Seitentür mittels des Kraftfahrzeugschlosses 1 verschließbar ist. Dargestellt ist insofern die Hauptraststellung des Gesperres 2. In der Hauptraststellung liegt das Rastelement 5 mit einer Anlagefläche 7 an einer Ausnehmung 8 der Drehfalle 3 an.
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Die Drehfalle 3 weist eine Kunststoffummantelung 9 auf, wobei das Rastelement 5 zumindest bereichsweise mittels der Kunststoffummantelung 9 in der Drehfalle 3 aufgenommen ist. Wie in der 1 deutlich zu erkennen, übergreift die Kunststoffummantelung 9 das Rastelement 5 nahezu vollständig, wobei lediglich eine Rastfläche am Rastelement 5 aus der Kunststoffummantelung 9 bereichsweise herausragt. Somit kann gewährleistet werden, dass die Rastfläche 10 mit dem metallischen Kern 11 der Sperrklinke 4 in Eingriff gelangt. Das Rastelement 5 ist vorzugsweise ebenfalls als metallisches Bauteil und bevorzugt als Stanzprägeteil ausgebildet.
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Einseitig weist das Rastelement eine Verlängerung 12 auf, wobei die Verlängerung 12 in der Ausnehmung 8 bewegbar ist. Bei einem Verschwenken des Rastelements 5 in Richtung des Pfeils P um den Lagerpunkt 13 ist somit die Verlängerung 12 zwischen den Anlageflächen 7 und 14 bewegbar. Mittels der Verlängerung 12 ist somit der Schwenkwinkel des Rastelements 5 in der Drehfalle 3 begrenzbar.
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Das Rastelement 5 liegt folglich bereichsweise an einer Kunststoffummantelung 9 der Drehfalle an und gelangt zum Beispiel im Lagerpunkt 13 mit dem metallischen Kern 15 in Eingriff. Im Bereich der Anlageflächen 7, 14 gelangt das metallisch ausgebildete Rastelement mit der Kunststoffummantelung 9 der Drehfalle 3 in Eingriff.
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Die Sperrklinke 4 weist einen Metallkern 11 und ebenfalls eine Kunststoffummantelung 16 auf. Der Metallkern 11 weist eine Einkerbung 17 auf, wobei die Einkerbung 17 ebenfalls mit der Kunststoffummantelung 16 ausgekleidet ist. Zu erkennen ist in der 1 zusätzlich eine Führungsrippe 18, wobei die Führungsrippe 18 sich in die Einkerbung 17 der Drehfalle 3 hineinerstreckt. Die Führungsrippe 18 kann dabei beispielsweise einen Teil eines nicht dargestellten Kunststoffgehäuses des Kraftfahrzeugschlosses 1 bilden, oder auch aus dem Schlosskasten 19 gebildet sein. In jedem Fall erstreckt sich die Führungsrippe bereichsweise um die Sperrklinke 4 herum und weist zusätzlich einen Stützsteg 20 auf. Wie vorstehend beispielhaft beschrieben, kann die Führungsrippe 18 und der Stützsteg 20 einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet sein. Der Stützsteg 20 umschließt dabei die Lagerstelle 21 der Sperrklinke 4 zumindest bereichsweise. Hierdurch kann in platzsparender Weise eine Versteifung in die Führungsrippe 18 eingebracht werden.
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Zu erkennen ist in der 1, dass sich die Kunststoffummantelung 16 über den Metallkern 11 der Sperrklinke 4 hinauserstreckt, wobei die Erstreckung 22 eine Puffertasche 23 zum dämpfenden Zusammenspiel mit dem Rastelement 5 aufweist. Das Rastelement 5 liegt in der Hauptrastposition an der Anlagefläche 7, dem Lagerpunkt 13 sowie der Anlagefläche 24 an der Drehfalle an.
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Wird nun das Gesperre entsperrt, wobei beispielsweise die Sperrklinke 4 in Richtung des Pfeils P2 mittels eines nicht dargestellten Auslösehebels bewegt wird, so folgt hieran eine Abwälzbewegung des Rastelements 5 auf der Rastfläche 25 der Sperrklinke bzw. es wälzt sich das Rastelement 5 auf der Rastfläche 25 ab, wobei während des Abwälzens sich die Sperrklinke bereits in Öffnungsrichtung, in Richtung des Pfeils P2, bewegt und die Drehfalle 3 sich ebenfalls im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeils P3 verdreht. Während dieser Abwälzbewegung wird die auf die Drehfalle 3 wirkende Kraft, die beispielsweise und bevorzugt durch die Türdichtung erzeugt wird, bereits abgebaut, so dass ein leichtes Öffnen des Gesperres 2 ermöglichbar ist. Es findet folglich bei dem dargestellten Gesperre 2 kein abruptes Abreißen des Eingriffs zwischen Sperrklinke 4 und Drehfalle 3 statt, sondern die Eingriffsverhältnisse zwischen Drehfalle 3 und Sperrklinke 4 ändern sich durch die Schwenkbewegung des Rastelements kontinuierlich, bis hin zum Abgleiten des Rastelements auf der Rastfläche 25 der Sperrklinke 4.
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In der 2 ist nun das geöffnete Gesperre wiedergegeben, wobei sich das Rastelement 5 in Richtung des Pfeils P aus der Drehfallenummantelung 9 herausbewegt hat. Das Rastelement hat sich aus der Kunststoffummantelung 9 der Drehfalle 3 herausbewegt und gelangt nach dem Abgleiten von der Rastfläche 25 mit der Kunststoffummantelung 16 der Sperrklinke 4 in Eingriff. Die Kunststoffummantelung 16 der Sperrklinke 4 dient dabei als Führungsfläche 26 für das Rastelement 5.
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Dargestellt ist in der 2 der Übergangsbereich 27 zwischen der Führungsfläche 26 und der Führungsrippe 18. Zu erkennen ist, dass eine kontinuierliche Führung des Rastelements 5 über den Öffnungsbereich der Drehfalle hinweg durch die Führungsfläche 26 und die Führungsrippe 18 gewährleistet werden kann. Somit ist zu jedem Zeitpunkt eine definierte Lage des Rastelements 5 in Bezug auf die Drehfalle 3 und die Sperrklinke 4 mittels der Führungsmittel 18, 26 einstellbar.
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Die 3 zeigt das Gesperre 2 in einer vollständig geöffneten Stellung, das heißt die Stellung, in der die Drehfalle 3 den Schlosshalter freigibt und eine beispielsweise Heckklappe öffenbar ist. Die Sperrklinke 4 ist vollständig in ihre Endlage verschwenkt wiedergegeben und es ist deutlich zu erkennen, dass das Rastelement 5 durch die Führungsrippe 18 stets positionierbar ist. Das Rastelement wird mittels der Sperrklinke 4 bzw. der Führungsfläche 26 und der Führungsrippe 18 zwischen den Anlageflächen 7 und 14 gehalten. Mit anderen Worten wird die Verlängerung 12 zwischen den Anlageflächen 7 und 14 mittels der Führungsmittel 18, 26 in einer definierten Zwischenposition gehalten. Das Rastelement 5 befindet sich somit während des vollständigen Bewegens der Drehfalle 3 in einer definierbaren Lage, so dass eine Zwangsführung des Rastelements 5 in der Gesperreebene von Drehfalle 3, Rastelement 5 und Sperrklinke 4 realisierbar ist. Die Gesperreebene zeichnet sich durch eine parallele Ebene durch die Sperrklinke 4, das Rastelement 5 und die Drehfalle 3 hindurch aus. Sämtliche Bauteile des Gesperres 3, 4, 5 bewegen sich folglich in der Gesperreebene und verschwenken bzw. verdrehen sich in der Gesperreebene.
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Die Kunststoffummantelung 16 weist zusätzlich noch Pufferelemente 28, 29 auf und ist mit einem Anschlagpuffer 30 für eine Endlage der Sperrklinke 4 ausgestattet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugschloss
- 2
- Gesperre
- 3
- Drehfalle
- 4
- Sperrklinke
- 5
- Rastelement
- 6
- Schlosshalter
- 7, 14, 24
- Anlagefläche
- 8
- Ausnehmung
- 9, 16
- Kunststoffummantelung
- 10, 25
- Rastfläche
- 11, 15
- Metallkern
- 12
- Verlängerung
- 13
- Lagerpunkt
- 17
- Einkerbung
- 18
- Führungsrippe
- 19
- Schlosskasten
- 20
- Stützsteg
- 21
- Lagerstelle
- 22
- Erstreckung
- 23, 28, 29
- Puffertasche
- 26
- Führungsfläche
- 27
- Übergangsbereich
- 30
- Anschlagpuffer
- P, P2, P3
- Pfeil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019123825 A1 [0004, 0005]