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Die vorliegende Erfindung betrifft die Unterstützung eines Fahrers eines Fahrzeugs. Insbesondere betrifft die Erfindung die Absicherung gegen einen emotional begründeten Fahrfehler.
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Ein Fahrzeug kann durch einen menschlichen Fahrer gesteuert werden, der das Fahrzeug sicher steuern und gut auf unvorhergesehene Situationen reagieren kann. Allerdings unterlaufen auch dem besten Fahrer gelegentlich Fahrfehler, die häufig auf mangelnde Konzentration rückführbar sind.
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An Bord eines modernen Fahrzeugs können verschiedene Fahrassistenten vorgesehen sein, um den Fahrer beim Führen des Fahrzeugs zu unterstützen. Beispielsweise kann ein Müdigkeitsassistent bestimmen, dass der Fahrer eine Pause benötigt, um sich weiter angemessen auf das Führen des Fahrzeugs konzentrieren zu können. Es hat sich jedoch gezeigt, dass auch einem Fahrer, der hellwach ist, Fahrfehler aus mangelnder Konzentration unterlaufen können. Insbesondere wenn der Fahrer emotional belastet ist, kann er beim Führen des Fahrzeug nachlässig werden, sodass ein Unfall drohen kann.
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Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik, um einen Fahrer darin zu unterstützen, ein Fahrzeug sicher zu steuern. Die Erfindung löst die Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Nach einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Verfahren zum Unterstützen eines Fahrers eines Fahrzeugs Schritte des Abtastens des Fahrers; des Erfassens einer gedrückten Stimmung des Fahrers; des Bestimmens einer unterdurchschnittlichen Führung des Fahrzeugs durch den Fahrer; und des Ausgebens einer akustischen Sequenz, die für den Fahrer einer verbesserten Stimmung zugeordnet ist.
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Es wurde erkannt, dass eine gedrückte Stimmung die Konzentrationsfähigkeit des Fahrers für das Führen des Fahrzeugs signifikant verringern kann. Es wird daher vorgeschlagen, eine gedrückte Stimmung des Fahrers, die mit einem niedrigen Perfektionsgrad beim Führen des Fahrzeugs einhergeht, zu erkennen und der gedrückten Stimmung gezielt entgegen zu wirken. Um die Stimmung des Fahrers anzuheben soll insbesondere eine akustische Darbietung verwendet werden, die ihn nicht zusätzlich von einer Verkehrssituation ablenken kann.
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Die Qualität des Führens des Fahrzeugs kann daran gemessen werden, ob der Fahrer frühzeitig und/oder angemessen auf eine Verkehrssituation reagiert. Erfolgt beispielsweise ein Lenkeinschlag für eine vorbestimmte Trajektorie spät, so muss er um so stärker sein, um der Trajektorie zu folgen. Eine Abweichung einer tatsächlichen von einer geplanten Trajektorie kann ein Hinweis auf eine mangelnde Qualität des Führens sein. Auch wenn beispielsweise eine vorbestimmte Fahrgeschwindigkeit nicht gut eingehalten wird, kann eine geringe Führungsqualität bestimmt werden.
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Ein weiterer Hinweis kann eine mangelnde Vorbereitung auf eine drohende Gefahrensituation sein, beispielsweise wenn eine Fahrgeschwindigkeit nicht an geltende Sichtverhältnisse angepasst wird oder sich der Fahrer bei Entstehen einer unübersichtlichen Situation nicht rechtzeitig über andere Fahrzeuge neben oder hinter ihm informiert. Es ist bevorzugt, dass die bestimmte Fahrqualität mit üblichen Werten des selben Fahrers verglichen wird, um zu bestimmen, dass seine Konzentrationsfähigkeit gegenüber einem üblichen Wert verringert ist. So kann sichergestellt werden, dass eine Korrelation zwischen seinem Fahrstil und seiner Stimmung besteht.
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Die Stimmung des Fahrers kann bezüglich verschiedener biometrischer Abtastungen bestimmt werden. Insbesondere können eine Gestik und/oder eine Mimik ausgewertet werden. Die Stimmung kann auch bezüglich einer Stimme des Fahrers bestimmt werden. Ist er entspannt, so kann seine Stimme tiefer sein als wenn er nicht entspannt ist. Auch eine Sprechgeschwindigkeit, die Zeit, die er benötigt, um auf eine Ansprache zu reagieren, die Komplexität von Sätzen, die er bildet, oder die Wahl seiner Ausdrucksweise können als Hinweise auf seine Stimmung ausgewertet werden. In weiteren Ausführungsformen können auch ein Puls, eine Atemfrequenz oder ein Hautwiderstand des Fahrers bestimmt und zur Ermittlung seiner Stimmung ausgewertet werden.
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In einer Ausführungsform kann die Stimmung auf einer Skala ausgedrückt werden, die von einer guten bis zu einer schlechten Stimmung reicht. In einer anderen Ausführungsform kann berücksichtigt werden, dass sich verschiedene Stimmungen überlappen können, beispielsweise Angst und Glück, und es kann bestimmt werden, in welchem Maß eine vorbestimmte, als negativ bewertete Stimmung vorliegt, um dieses Maß dann zu verringern. Das Maß kann insbesondere dann verringert werden, wenn die vorbestimmte Stimmung ausreichend isoliert vorliegt und nicht durch andere Stimmungen beeinflusst ist.
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Bevorzugt wird eine erfasste Stimmung des Fahrers einer akustischen Sequenz zugeordnet. Die akustische Sequenz kann insbesondere gesprochene Worte umfassen. Anhand eines üblichen Verhaltens des Fahrers kann also erlernt oder abgespeichert werden, welche Sequenzen für ihn mit einer positiven Stimmung - oder der Absenz einer vorbestimmten negativen Stimmung - verbunden ist. Eine solche Sequenz kann dann zielgerichtet zur Verbesserung seiner Stimmung eingesetzt werden. Die akustische Sequenz kann insbesondere aus einem persönlichen Gespräch, einem Telefongespräch oder einem angehörten Wortbeitrag stammen, beispielsweise einem Podcast oder einem Radiobeitrag, den der Fahrer wenigstens einmal gehört hat.
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Es ist zu beachten, dass das Zuordnen einer Stimmung zu eine akustischen Sequenz eine Analyse der Sequenz umfassen kann. Insbesondere kann ein gesprochener Text verstanden und gegebenenfalls inhaltlich oder formal analysiert werden. Die Zuordnung kann in klassischer Weise mit heuristischen oder statistischen Methoden gebildet werden, oder mittels maschinellem Lernen, beispielsweise mittels eines künstlichen neuronalen Netzwerks, das darauf trainiert werden kann, eine akustische Sequenz zu erkennen, die einer erwünschten Stimmung zugeordnet ist oder nicht in Kombination mit einer unerwünschten Stimmung auftritt. Im weiteren Verlauf kann die Wirkung einer vorbestimmten akustischen Sequenz auf die Stimmung des Fahrers bestimmt oder erlernt werden.
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In einer Ausführungsform wird die Sequenz zusätzlich einer geografischen Position des Fahrzeugs zugeordnet. Dabei kann eine Art Karte angelegt werden, die geografische Positionen von Orten umfasst, an denen positive Stimmungen des Fahrers bestimmt wurden. Soll zu einem späteren Zeitpunkt die Stimmung des Fahrers positiv beeinflusst werden, so kann eine akustische Sequenz ausgegeben werden, die einer positiven Stimmung des Fahrers im Bereich der aktuellen Position des Fahrzeugs zugeordnet ist. So kann der Fahrer verbessert über seinen gegenwärtigen Aufenthaltsort an eine Episode seines Lebens erinnert werden, in der er sich in einer besseren Stimmung befunden hat.
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Die Sequenz kann zusätzlich einem Tag, einem Wochentag, einem Jahrestag und/oder einer Uhrzeit zugeordnet werden. So kann eine zeitliche Korrelation zu einer Situation geschaffen werden, in welcher der Fahrer eine verbesserte Stimmung hatte. Insbesondere wenn die gute Stimmung periodisch beobachtet wurde, etwa jährlich an einem Geburtstag des Fahrers oder einer ihm nahestehenden Person, an einem Wochenendtag oder nach Feierabend, kann später verbessert Bezug auf eine solche Situation genommen werden, indem eine damit verbundene akustische Sequenz bereitgestellt wird.
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Die Sequenz kann zusätzlich einer Fahrstrecke, einem Startpunkt oder einem Fahrziel zugeordnet werden. So kann eine weitere Möglichkeit geschaffen werden, den Fahrer individuell an eine Situation mit einer besseren Stimmung zu erinnern.
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In noch einer weiteren Ausführungsform kann die Sequenz zusätzlich einem Anlass einer Fahrt zugeordnet werden. Eine freudige Erinnerung kann auch dann induziert werden, wenn eine andere gedankliche Verbindung für den Fahrer nicht tragfähig ist.
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Die Sequenz kann zusätzlich einer weiteren Person an Bord des Fahrzeugs zugeordnet werden. So kann berücksichtigt werden, dass insbesondere soziale Verbindungen genutzt werden können, die Stimmung einer Person zu verbessern. Haben beispielsweise der Fahrer und eine weitere Person gemeinsame Erinnerungen an eine für den Fahrer positiv erinnerte Situation, und befindet sich diese Person an Bord, wenn die Stimmung des Fahrers aufgehellt werden soll, so kann eine akustische Sequenz eingespielt werden, welche die Erinnerungen beider Personen stimuliert. So kann die Stimmung des Fahrers effektiver angehoben werden, insbesondere wenn die Situation auch für die andere Person positiv konnotiert ist.
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Bevorzugt werden mehrere Zuordnungen zu einer positiven Situation getroffen, um möglichst viele Möglichkeiten zu schaffen, den Fahrer bei Bedarf mittels einer ebenfalls zugeordneten akustischen Sequenz an die Situation zu erinnern. Zur Verbesserung der Stimmung des Fahrers kann eine akustische Sequenz ausgewählt werden, deren zugeordnete Situation möglichst viele Verbindungen zu einer positiven Stimmung hat. Dabei können die verschiedenen Verbindungen unterschiedlich gewichtet werden. So kann etwa eine räumliche Verbindung stärker berücksichtigt werden als eine zeitliche oder eine anlassbezogene.
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Die Sequenz kann eines von einer gesprochenen Aussage, einem Musiktitel oder einem Aphorismus umfassen. Die Aussage kann von einer dem Fahrer bekannten Person stammen und die Wiedergabe kann einen Hinweis auf die Person umfassen. Der Hinweis kann dadurch erbracht sein, dass eine originale akustische Aufzeichnung der Aussage abgespielt wird, oder durch einen expliziten Hinweis auf die Person, der ebenfalls akustisch oder auch beispielsweise optisch ausgegeben werden kann. Der Aphorismus oder ein Witz können aus einer Datenbank entnommen werden, die akustische Sequenzen umfasst, die bereits bei anderen Personen zur Aufhellung der Stimmung beigetragen haben.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst eine Steuervorrichtung an Bord eines Fahrzeugs eine Abtasteinrichtung zur Abtastung eines Fahrers des Fahrzeugs; eine Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe einer akustischen Sequenz; und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet, eine gedrückte Stimmung des Fahrers zu erfassen, eine unterdurchschnittliche Führung des Fahrzeugs durch den Fahrer zu bestimmen und eine akustische Sequenz auszugeben, die für den Fahrer einer verbesserten Stimmung zugeordnet ist.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen werden oder umgekehrt.
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Nach wieder einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung umfasst ein Fahrzeug eine hierin beschriebene Vorrichtung. Das Fahrzeug umfasst bevorzugt ein Kraftfahrzeug, insbesondere ein Kraftrad, einen Personenkraftwagen, einen Lastkraftwagen oder einen Omnibus.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 ein System; und
- 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens
illustriert.
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1 zeigt ein System 100, das ein Fahrzeug 105 und eine externe Stelle 110 umfasst. Das Fahrzeug 105 kann durch einen Fahrer 115 gesteuert werden; außerdem kann sich eine weitere Person in Form eines Passagiers 120 an Bord des Fahrzeugs 105 befinden.
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Eine Steuervorrichtung 125 an Bord des Fahrzeugs 105 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 130, die mit einem Mikrofon 135 und einer weiteren Abtasteinrichtung 140 verbunden ist. Ferner ist eine akustische Ausgabeeinrichtung 145 vorgesehen. Bevorzugt ist eine Positioniereinrichtung 145 mit der Verarbeitungseinrichtung 130 verbunden. Optional kann eine Umfelderfassung 150 vorgesehen sein. Weiter optional ist eine Kommunikationseinrichtung 155 zur Kommunikation mit der externen Stelle 110 vorgesehen.
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Das Mikrofon 135 und die akustische Ausgabeeinrichtung 145 können miteinander integriert ausgeführt sein, beispielsweise in einer Freisprecheinrichtung oder einem Unterhaltungssystem. Mittels des Mikrofons 135 kann eine akustische Sequenz erfasst werden, welcher der Fahrer 115 ausgesetzt ist. Ist diese Sequenz im Innenraum des Fahrzeugs 105 nicht direkt hörbar, beispielsweise weil der Fahrer 115 ein Mobiltelefon oder ein Headset verwendet, so kann die Sequenz während der Übermittlung durch eine Kommunikationseinrichtung angetastet werden, beispielsweise indem Datenverkehr zwischen dem Fahrzeug 105 und einer anderen Stelle durch eine Einrichtung an Bord des Fahrzeugs 105 geleitet wird, die dann im Sinne des Mikrofons 135 arbeiten kann.
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Die Abtasteinrichtung 145 ist dazu eingerichtet, den Fahrer 115 abzutasten und dabei Informationen bereitzustellen, die als Hinweis auf eine Stimmung des Fahrers 115 ausgewertet werden können. Bevorzugt umfasst die Abtasteinrichtung 145 eine Kamera, insbesondere zur Aufnahme bewegter Bilder. Ebenfalls bevorzugt kann die Kamera 145 im Infrarot Bereich arbeiten, um den Fahrer 115 auch bei für das menschliche Auge herrschender Dunkelheit abzutasten. Es können auch mehrere Kameras 145 vorgesehen sein, um den Fahrer 115 aus verschiedenen Perspektiven abzutasten. Die Abtasteinrichtung 145 kann auch ein Mikrofon zur Erfassung einer stimmlichen Äußerung des Fahrers 115 umfassen. In weiteren Ausführungsformen können ein Pulssensor, ein Blutdrucksensor oder ein Sensor zur Bestimmung eines Leitwerts der Haut des Fahrers 115 vorgesehen sein.
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Die Positioniereinrichtung 145 kann Teil eines Navigationssystems an Bord des Fahrzeugs 105 sein und ist dazu eingerichtet, eine aktuelle Position, eine Route, einen Startpunkt oder einen Endpunkt der Route bereitzustellen. Bevorzugt arbeitet die Positioniereinrichtung 145 auf der Basis eines satellitengestützten Navigationssystems (GNSS).
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Die Umfelderfassung 150 ist dazu eingerichtet, zu bestimmen, wie gut das Fahrzeug 105 durch den Fahrer 105 geführt wird. Dabei können nur einer oder mehrere vorbestimmte Aspekte des Führens betrachtet werden, beispielsweise die Genauigkeit, mit welcher der Fahrer 1154 das Fahrzeug 105 in einer Fahrspur hält, einen wie große Abstand er zu einem anderen Verkehrsteilnehmer hält oder wie gleichmäßig er die Geschwindigkeit des Fahrzeugs 105 reguliert. Es kann auch betrachtet werden, wie der Fahrer 115 auf eine Situation reagiert, beispielsweise im Bereich eines Fahrmanövers, um einer vorbestimmten Route zu folgen, oder wenn die Führung des Fahrzeugs 105 auf ein Manöver eines anderen Fahrzeugs abgestimmt werden muss.
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Zur Bestimmung der Qualität der Führung kann die Betätigung eines Aktors durch den Fahrer 115 bestimmt werden, insbesondere eines Fahrpedals zur Steuerung einer Beschleunigung, eines Bremspedals zur Steuerung einer Verzögerung oder eines Lenkrads zur Steuerung einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs 105. Die Umfelderfassung 150 kann auch ausschließlich die Betätigung von Aktoren durch den Fahrer 115 oder eine Beschleunigung des Fahrzeugs 105 in Längs- und/oder Querrichtung abtasten. Allgemein kann gelten, dass eine ruhige und gleichmäßige Betätigung eines Aktors, die zu einem sanften Beschleunigungsverlauf führen kann, für eine gute Führung des Fahrzeugs 105 spricht.
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Die externe Stelle 110 umfasst in der vorliegenden Ausführungsform eine Verarbeitungseinrichtung 160 und eine Speichervorrichtung 165. Mittels einer Kommunikationseinrichtung 170 kann mit dem Fahrzeug 105 kommuniziert werden. Es ist zu beachten, dass die externe Stelle 110 in manchen Ausführungsformen der Erfindung auch mit der Steuervorrichtung 125 integriert ausgeführt sein kann. In diesem Fall kann insbesondere die Speichervorrichtung 165 mit der Verarbeitungsvorrichtung 130 verbunden sein.
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Es wird vorgeschlagen, in einer ersten Phase zu beobachten, was ein durchschnittliches Niveau der Führung des Fahrzeugs 105 durch den Fahrer 115 ist und welcher akustische Reiz zu einer vorbestimmten Stimmung des Fahrers 115 korreliert. Kombinationen von Reizen, insbesondere in Form von akustischen Sequenzen, und Stimmungen können abgespeichert oder erlernt werden. Diesen Kombinationen können noch weitere Umstände zugeordnet werden, beispielsweise eine Position, ein Datum, eine Uhrzeit, eine Fahrstrecke, ein Startpunkt oder ein Fahrziel der Fahrstrecke, ein Anlass einer Fahrt oder einen begleitenden Passagier 120.
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In einer zweiten Phase kann bestimmt werden, dass eine unterdurchschnittliche Führung des Fahrzeugs 105 durch den Fahrer 115 einhergeht mit einer vorbestimmten Stimmung des Fahrers 115, wobei die Stimmung als negativ oder jedenfalls der Führung des Fahrzeugs 105 nicht förderlich bestimmt wird. In diesem Fall kann eine akustische Sequenz bestimmt werden, die einer verbesserten Stimmung zugeordnet ist. Bevorzugt werden dabei geltende Umstände mit Umständen verglichen, unter denen die verbesserte Stimmung bestimmt wurde. Die akustische Sequenz kann dann an den Fahrer 115 ausgegeben werden.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200, das insbesondere mittels eines Systems 100 oder einer Steuervorrichtung 125 ausgeführt werden kann. In einem linken Bereich sind Schritte einer ersten Phase und in einem rechten Bereich Schritte einer zweiten Phase dargestellt. Zwar setzt die zweite Phase gewisse Informationen voraus, die vorher in der ersten Phase gesammelt werden, jedoch können die beiden Phasen auch miteinander integriert ausgeführt werden.
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In der ersten Phase kann in einem Schritt 205 der Fahrer 115 abgetastet werden, um in einem Schritt 210 seine gegenwärtige Stimmung zu bestimmen. Insbesondere kann ein Grad bestimmt werden, zu dem eine vorbestimmte (negative) Stimmung vorherrscht. In einem Schritt 215 kann ein akustischer Reiz oder Einfluss bestimmt werden, der auf den Fahrer 115 einwirkt. Optional kann in einem Schritt 220 ein Begleitumstand bestimmt werden, insbesondere eine Position, ein Datum, eine Uhrzeit, eine Fahrstrecke, ein Startpunkt oder ein Fahrziel der Fahrstrecke, ein Anlass einer Fahrt oder einen begleitenden Passagier 120.
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Die Stimmung, der akustische Reiz sowie gegebenenfalls der Begleitumstand können einander zugeordnet und in einem Schritt 225 abgespeichert werden. Optional kann maschinelles Lernen verwendet werden, um eine Korrelation der Stimmung mit dem Reiz, gegebenenfalls unter geltenden Begleitumständen, zu erlernen.
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In einem Schritt 230 kann das Fahrzeug 105 oder ein Umfeld abgetastet werden, um in einem Schritt 235 die Qualität einer Führung des Fahrzeugs 105 durch den Fahrer zu bestimmen. Für diese Bestimmung können auch Steuereingaben des Fahrers 115 oder Beschleunigungen des Fahrzeugs 115 verwendet werden. Optional kann eine bestimmte Qualität geltenden Begleitumständen zugeordnet werden. Die gesammelten Informationen können dann ebenfalls im Schritt 225 abgespeichert oder erlernt werden.
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Die Schritte 205 bis 235 der ersten Phase können periodisch ausgeführt werden, solange der Fahrer 115 das Fahrzeug 105 führt.
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In der zweiten Phase kann in einem Schritt 245 wieder der Fahrer 115 abgetastet werden wie im Schritt 205 der ersten Phase. Anschließend kann die Stimmung des Fahrers 115 bestimmt werden wie im Schritt 210 der ersten Phase. Ziel der Bestimmung ist wieder ein Grad, zu dem eine vorbestimmte (negative) Stimmung beim Fahrer 115 vorherrscht.
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In einem Schritt 255 kann bestimmt werden, ob dieser Grad ein vorbestimmtes Maß übersteigt und gleichzeitig eine durch den Fahrer 115 an den Tag gelegte Führung des Fahrzeugs 105 unter seinen üblichen Fähigkeiten liegt. Die aktuelle Fahrqualität kann durch Ausführen der Schritte 230, 235 bestimmt werden und auf einen statistischen Mittelwert zuvor erzielter Fahrqualitäten bezogen werden. Es kann erforderlich sein, die Stimmung des Fahrers 115 positiv zu beeinflussen, um eine negative Beeinflussung seiner Führung des Fahrzeugs 105 durch seine Stimmung zu verhindern. Beispielsweise kann versucht werden, den Fahrer aufzuheitern oder zu fokussieren, falls bestimmt wurde, dass er traurig beziehungsweise zerstreut ist.
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In einem Schritt 260, der dem Schritt 220 der ersten Phase entspricht, kann ein geltender Begleitumstand bestimmt werden. In einem Schritt 265 kann ein Einfluss bestimmt werden, der zuvor bei einer verbesserten Stimmung des Fahrers 115 beobachtet wurde. Bevorzugt wird eine vergangene Situation bestimmt, die einer aktuellen Situation bezüglich der Begleitumstände möglichst ähnelt und in welcher der Fahrer 115 die vorbestimmte, negative Stimmung zu einem geringeren Maß aufwies. Eine akustische Sequenz, die dieser Situation zugeordnet ist, kann dann bestimmt und in einem Schritt 270 dem Fahrer 115 dargeboten werden. Die Sequenz kann beispielsweise gesprochene Worte, einen Ausschnitt aus einem Gespräch, einen Merkspruch, eine Verabschiedung, ein Schlüsselwort, einen Aphorismus oder einen Witz umfassen.
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In einem Schritt 275 kann nach einer vorbestimmten bestimmt werden, ob die Stimmung des Fahrers 115 wie beabsichtigt verbessert werden konnte. Ist dies nicht der Fall, so kann die Wirkungslosigkeit der akustischen Sequenz vermerkt werden, um sie zukünftig weniger oft zu verwenden. Ferner kann eine andere akustische Sequenz bestimmt und ausgegeben werden. Sollte nach einer vorbestimmten Anzahl Versuche keine ausreichende Verbesserung der Stimmung des Fahrers 115 erzielt worden sein, so kann eine Maßnahme ergriffen werden, um den Fahrer 115 von der Führung des Fahrzeugs 105 abzulösen oder freizustellen. Beispielsweise kann eine Aufforderung zum Anhalten ausgegeben werden oder das Fahrzeug 105 kann automatisch verzögert werden, optional bis zum Stillstand.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Fahrzeug
- 110
- externe Stelle
- 115
- Fahrer
- 120
- Passagier
- 125
- Steuervorrichtung
- 130
- Verarbeitungseinrichtung
- 135
- Mikrofon
- 140
- Abtasteinrichtung
- 145
- Positioniereinrichtung
- 150
- Umfelderfassung
- 155
- Kommunikationseinrichtung
- 160
- Verarbeitungseinrichtung
- 165
- Speichervorrichtung
- 170
- Kommunikationseinrichtung
- 200
- Verfahren
- 205
- Fahrer abtasten
- 210
- Stimmung bestimmen
- 215
- Einfluss bestimmen
- 220
- Begleitumstand bestimmen
- 225
- abspeichern / lernen
- 230
- Umfeld abtasten
- 235
- Fahrqualität bestimmen
- 245
- Fahrer abtasten
- 250
- Stimmung bestimmen
- 255
- Ablenkung erforderlich?
- 260
- Begleitumstand bestimmen
- 265
- zugeordneten positiven Einfluss bestimmen
- 270
- zugeordneten Einfluss wiedergeben
- 275
- Verbesserung erreicht?