DE102009045459A1 - Navigationssystem und Verfahren zum Ausgeben von Navigations-Hinweisen - Google Patents

Navigationssystem und Verfahren zum Ausgeben von Navigations-Hinweisen Download PDF

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Abstract

Ein Verfahren zum Ausgeben von Navigationshinweisen an den Fahrer eines Fahrzeugs umfasst die folgenden Schritte: Ausgeben eines ersten Hinweissignals als Navigationshinweise; Erzeugen eines Verhaltenssignals (Xv), welches eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält; und Überwachen des Verhaltenssignals (Xv) nach Ausgabe des ersten Hinweissignals, und, falls das Verhaltenssignal (Xv) zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal (Xv) zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat, Ausgeben eines Erinnerungssignals. Ein entsprechendes Navigationssystem wird ebenfalls offenbart.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Navigationssystem sowie ein Verfahren zum Ausgeben von Navigationshinweisen.
  • STAND DER TECHNIK
  • Es sind Navigationssysteme bekannt, die in zeitversetzter Abfolge mehrere Navigationshinweise an den Fahrer ausgeben. Beispielsweise kann im Stadtverkehr ein erster Hinweis bei einer ersten, relativ großen Entfernung von einem vorzunehmenden Fahrmanöver bzw. Routenknotenpunkt ausgegeben werden (z. B. „Nach 100 Metern links abbiegen!”) und dann bei einer zweiten, relativ kleinen Entfernung von dem vorzunehmenden Fahrmanöver ein zweiter Hinweis bzw. Erinnerungshinweise ausgegeben werden (z. B. „Nach 20 Metern links abbiegen!”). Zum Einen haben viele Fahrer Schwierigkeiten damit, in Meter angegebene Entfernungen genau einzuschätzen, so dass ein zweiter, kurz vor dem Fahrmanöver ausgegebener Hinweis insbesondere im Stadtverkehr oft als hilfreich wahrgenommen wird. Zum Anderen wird somit auch sichergestellt, dass der Fahrer den Navigationshinweis wahrnimmt, falls er ihn bei der ersten Ausgabe überhört hat.
  • Die DE 10 2007 031 795 A1 offenbart ein Navigationssystem, welches nach der Ausgabe des ersten Hinweissignals überwacht, ob ein Absichtssignal vorliegt, welches indiziert oder zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer beabsichtigt, auf das Hinweissignal entsprechend zu reagieren. Ein Erinnerungssignal wird nur dann ausgegeben, wenn das Absichtssignal nicht vorliegt. Beinhaltet das erste Hinweissignal beispielsweise die Anweisung nach einer bestimmten Strecke links abzubiegen und betätigt der Fahrer den linken Blinker, dann schließt das System auf die Absicht des Fahrers abzubiegen und unterdrückt das Erinnerungssignal.
  • OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
  • Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Ausgeben von Navigationshinweisen an den Fahrer eines Fahrzeugs umfasst die folgenden Schritte:
    Ausgeben eines ersten Hinweissignals als Navigationshinweis,
    Erzeugen eines Verhaltenssignals, welches eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält, und
    Überwachen des Verhaltenssignals nach Ausgabe des ersten Hinweissignals, und, falls das Verhaltenssignal anzeigt oder zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal anzeigt oder zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat, Ausgeben eines Erinnerungssignals.
  • Ein entsprechendes Navigationssystem zum Ausgeben von Navigationshinweisen an den Fahrer eines Fahrzeugs weist Folgendes auf:
    einen Signalgeber, der eingerichtet ist, Navigationshinweise an den Fahrer des Fahrzeugs auszugeben,
    eine programmgesteuerte Einrichtung, die eingerichtet ist, den Signalgeber ein erstes Hinweissignal als Navigationshinweis ausgeben zu lassen, und
    eine Signalerzeugungseinrichtung, die ein Verhaltenssignal ausgibt, welches eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält,
    wobei die programmgesteuerte Einrichtung eingerichtet ist, nach Ausgabe des ersten Hinweissignals das Verhaltenssignal zu überwachen bzw. auszuwerten, und, falls das Verhaltenssignal anzeigt oder zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal anzeigt oder zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat, den Signalgeber ein Erinnerungssignal ausgeben zu lassen.
  • Die der Erfindung zugrunde liegende Idee besteht darin, das Verhalten des Fahrers nach Ausgabe eines Navigationshinweises zu überwachen. Deutet das Verhalten des Fahrers darauf hin, dass der Fahrer hinsichtlich des Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat oder möglicherweise nicht beabsichtigt auf den Navigationshinweis zu reagieren, dann wird ein Erinnerungssignal bzw. ein weiterer Navigationshinweis ausgegeben. Dieser weitere Navigationshinweis wird unverzögert ausgegeben, also unmittelbar nachdem das Navigationssystem das Vorliegen eines entsprechenden Verhaltenssignals erkannt hat. Ferner kann der weitere Navigationshinweis abstandsunabhängig ausgegeben werden, also unabhängig vom aktuellen Abstand des Fahrzeugs vom nächsten Routenknotenpunkt.
  • Insbesondere in Situationen, in denen der Fahrer nach der Ausgabe eines Navigationshinweises eine Unsicherheit zeigt, kann diese Unsicherheit dadurch begründet sein, dass er den Navigationshinweis nicht oder nur unzureichend verstanden hat. In solchen Situationen wird anschließend oft ein großer Teil der Konzentration des Fahrers vom Fahren selbst auf die Orientierung in einer fremden Umgebung verwendet. Dies umso mehr, da bei Fahrten mit einem Navigationssystem zwar das Ziel bekannt ist, die Routenplanung aber komplett dem Navigationssystem überlassen wird, der Fahrer sich also im Vorhinein in der Regel nicht mit der Route vertraut gemacht hat. Bei solchen Unsicherheiten kann ein Erinnerungssignal als wiederholter Navigationshinweis die Belastung des Fahrers verringern, was in bestimmten Situationen zu einer Reduktion des Unfallrisikos führen kann. Ferner werden Erinnerungssignale als unterstützend wahrgenommen, was die Akzeptanz des Navigationssystems erhöht. Zwar wird ggf., wie eingangs erwähnt, bei ausreichender Annäherung an den Knotenpunkt ein weiteres Hinweissignal ausgegeben, allerdings kann mit der erfindungsgemäßen Anordnung eine Ausgabe eines weiteres Hinweissignals bzw. Erinnerungssignals unabhängig vom Abstand zum nächsten Routenknotenpunkt erfolgen. Somit kann die Zeit zwischen dem ersten Hinweissignal und dem Erinnerungssignal reduziert werden, so dass auch die Zeit während der der Fahrer orientierungslos ist reduziert und das Unfallrisiko verringert wird.
  • Das Verhaltenssignal kann beispielsweise eine oder mehrere der folgenden Informationen enthalten: eine Information zur Betätigung des Gaspedals, eine Information zur Betätigung der Bremse, eine Information zur Betätigung der Fahrzeugblinker, Geschwindigkeit des Fahrzeugs, (longitudinale bzw. laterale) Beschleunigung des Fahrzeugs, Gierrate des Fahrzeugs, Lenkwinkel des Fahrzeugs, Lenkmoment des Fahrzeugs und Spurposition des Fahrzeugs.
  • Alternativ oder zusätzlich kann das Verhaltenssignal zumindest ein physiologisches Merkmal des Fahrers repräsentierende Daten enthalten, wobei das physiologische Merkmal zumindest eine Hautleitfähigkeit, eine Temperaturverteilung oder einen Puls des Fahrers umfassen kann.
  • Es ist möglich, ein weiteres Erinnerungssignal auszugeben, falls nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit nach Ausgabe des ersten Erinnerungssignals das Verhaltenssignal immer noch zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal immer noch zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat. Somit werden bei andauernder Unsicherheit des Fahrers o. dergl. mehrere Erinnerungssignale ausgegeben, was dem Fahrer das Verständnis des Navigationshinweises vereinfacht.
  • Dabei ist es möglich, nicht mehr als eine vorbestimmte Anzahl (z. B. nicht mehr als 2, 3 oder 4) von Erinnerungssignalen auszugeben. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Fahrer sich durch ständiges Wiederholen von Erinnerungssignalen belästigt fühlt.
  • Weiterhin ist es auch möglich vorzusehen, dass das Erinnerungssignal mindestens um eine vorbestimmte Zeit gegenüber dem Hinweissignal oder einem zuvor ausgegebenen Erinnerungssignal verzögert ausgegeben wird. Auf diese Weise wird verhindert, dass mehrere Navigationshinweise ohne Pause dazwischen hintereinander ausgegeben werden, was ebenfalls von manchen Fahrern als belästigend empfunden wird.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • 1 zeigt schematisch ein Navigationssystem 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
  • 2 ist ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung illustriert.
  • AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
  • Erstes Ausführungsbeispiel
  • 1 zeigt schematisch ein Navigationssystem 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Navigationssystem 1 umfasst eine Steuerung 10, einen Lautsprecher 40, einen Touchscreen 50, einen GPS-Empfänger 60, eine Datenbank 70 und eine Signalerzeugungseinrichtung 80. Die Steuerung 10 ist als programmgesteuerte Einrichtung ausgeführt und umfasst einen ROM-Speicher 20 und einen RAM-Speicher 30.
  • Der ROM-Speicher 20 ist beispielsweise als Flash-Speicher ausgeführt, und die Steuerung 10 führt ein darin gespeichertes Programm aus.
  • Als Ein- und Ausgabeeinrichtungen weist das Navigationssystem 1 in diesem Beispiel den Lautsprecher 40 und den Touchscreen 50 auf. Der Lautsprecher 40 dient zur akustischen Ausgabe von Hinweis- und Erinnerungssignalen. Der Touchscreen 50 dient zur optischen Ausgabe dieser Hinweis- und Erinnerungssignale. Ferner stellt der Touchscreen 50 die aktuelle Kartenposition des Navigationssystems dar und dient darüber hinaus auch als Eingabe-Interface, mit dem der Benutzer Fahrtziele oder dergleichen eingeben kann. Lautsprecher 40 und Touchscreen 50 sind also beide jeweils Signalgeber, die Navigationshinweise an den Fahrer des Fahrzeugs ausgeben.
  • Der GPS-Empfänger 60 empfängt die von geostationären GPS-Satelliten ausgesendeten Signale und wandelt diese in ein GPS-Signal Xgps um, welches einer aktuellen Position des Navigationssystems 1 auf der Erdoberfläche entspricht. Die Steuerung 10 empfängt dieses GPS-Signal Xgps und korreliert es mit in der Datenbank 70 abgespeicherten Kartendaten, welche auf dem Touchscreen 50 dargestellt werden.
  • Die Signalerzeugungseinrichtung 80 gibt ein Verhaltenssignal Xv aus, welches eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält. in einer einfachen Ausgestaltung kann der Sensor 80 als Schalter ausgebildet sein, der die Schalterstellung eines Blinkerhebels anzeigt und einen von drei Werten ausgibt, die die Schalterstellungen „links blinken”, „Ruhestellung” und „rechts blinken” repräsentieren.
  • Mit dem Touchscreen 50 (oder alternativ mittels akustischer Eingabe mit einem nicht näher dargestellten Mikrofon) gibt der Fahrer ein Fahrtziel ein. Auf Basis dieses Fahrtziels und der in der Datenbank 70 gespeicherten Kartendaten errechnet die Steuerung 10 eine Route und stellt diese abschnittsweise auf dem Touchscreen 50 dar. Die Steuerung 10 überwacht dabei ständig die vom GPS-Signal Xgps repräsentierte aktuelle Position und stellt diese auf dem Touchscreen 50 dar. Nähert sich das Fahrzeug dann einem Knotenpunkt oder dergl. der Route an, so gibt das Navigationssystem 1 bei einer bestimmten ersten Entfernung vor dem Knotenpunkt ein erstes Hinweissignal als Navigationshinweis über den Lautsprecher 40 und den Touchscreen 50 aus, der ein vom Fahrer vorzunehmendes Fahrmanöver anzeigt, z. B. „Nach 100 Metern links abbiegen!”. Nähert sich das Fahrzeug dann weiter dem Knotenpunkt und stellt die Steuerung 10 fest, dass die Entfernung vom Knotenpunkt kleiner als eine bestimmte zweite Entfernung ist, dann gibt das Navigationssystem 1, wie aus herkömmlichen Navigationssystemen bekannt, ein zweites Hinweissignal über den Lautsprecher 40 und den Touchscreen 50 aus, z. B. „Nach 20 Metern links abbiegen!”. Die genauen ersten und zweiten Entfernungen vom Knotenpunkt bei Ausgabe der Hinweissignale können dabei von verschiedenen Faktoren abhängen, wie z. B. Straßentyp, aktuelle Geschwindigkeit o. ä.
  • Die oben beschriebene Funktionalität, die aus herkömmlichen Navigationssystemen bekannt ist, wird gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel durch die im Folgenden beschriebene Funktionalität erweitert. Und zwar wird von dem Navigationssystem 1 zusätzlich oder alternativ zum zweiten Hinweissignal ein Erinnerungssignal ausgegeben, falls das Verhalten des Fahrers nach der Ausgabe des ersten Hinweissignals darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht die Absicht hat, auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder diesen möglicherweise nicht verstanden hat.
  • 2 ist ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren nach diesem ersten Ausführungsbeispiel illustriert. Dieses Verfahren kann beispielsweise als ein auf der Steuerung 10 ausgeführtes Programm implementiert werden.
  • Zunächst prüft die Steuerung 10 in Schritt S10, ob eine Bedingung für ein erstes Hinweissignal gegeben ist. Dies ist, wie oben erläutert, dann der Fall, wenn sich die Position des Fahrzeugs bzw. des Navigationssystems 1 bis auf die erste Entfernung an einen Knotenpunkt auf der von der Steuerung 10 errechneten Route angenähert hat. Ist die Bedingung für ein erstes Hinweissignal gegeben, dann springt das Verfahren zu Schritt S20, anderenfalls wird Schritt S10 wiederholt.
  • In Schritt S20 gibt die Steuerung 10 über den Lautsprecher 40 und den Touchscreen 50 ein erstes Hinweissignal (z. B. ”Nach 100 Metern links abbiegen!”) aus. Danach geht das Verfahren weiter zu Schritt S30.
  • In Schritt S30 wertet die Steuerung 10 das von der Signalerzeugungseinrichtung 80 zugeführte Verhaltenssignal Xv aus und entscheidet, ob dieses Signal darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht die Absicht hat, auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder diesen möglicherweise nicht verstanden hat. Dies ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel dann der Fall, wenn das Verhaltenssignal Xv nicht kongruent mit dem ausgegebenen Navigationshinweis ist. Falls beispielsweise der Navigationshinweis darin besteht, nach einer bestimmten Entfernung abzubiegen, und das Verhaltenssignal Xv anzeigt, dass der Fahrer den Blinker für ein Abbiegen in die entgegengesetzte Richtung gesetzt hat, dann entscheidet die Steuerung 10 in Schritt S30 auf „ja”. in einem solchen Fall geht das Verfahren weiter nach Schritt S40, anderenfalls springt es zu Schritt S70.
  • Alternativ oder zusätzlich können für die Auswertung in Schritt S30 auch andere Signale als Verhaltenssignale Xv herangezogen werden. Beispielsweise kann die Steuerung 10 ein von einem Geschwindigkeitssensor oder Beschleunigungssensor als Signalerzeugungseinrichtung 80 bereitgestellten Geschwindigkeitssignal oder Beschleunigungssignal auswerten. Falls beispielsweise die Geschwindigkeit nach einem Abbiegehinweis nicht gedrosselt sondern noch erhöht wird, dann kann das als Zeichen darauf gewertet werden, dass der Fahrer nicht die Absicht hat, auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder diesen möglicherweise nicht verstanden hat. Hierbei kann zusätzlich noch die aktuelle Entfernung zum Knotenpunkt in Betracht gezogen werden, oder auch ein Signal, welches anzeigt, ob die Bremse betätigt wurde. Ein weiteres Beispiel für das Verhaltenssignal Xv ist ein Signal, welches einen Spurwechsel anzeigt. Beispielsweise kann ein Gierratensensor ein Signal ausgeben, welches als Spurwechsel interpretiert werden kann. Ist dieser Spurwechsel (z. B. Wechsel auf die rechte von drei Spuren) nicht kongruent mit dem aktuellen Navigationshinweis (z. B. „nach x Metern links abbiegen!”), dann kann auch dies als Zeichen darauf gewertet werden, dass der Fahrer nicht die Absicht hat, auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder diesen möglicherweise nicht verstanden hat. Ein solches Spurwechselsignal kann auch mit Hilfe einer Kamera und einer entsprechenden Auswerteelektronik erzeugt werden, die Spurbegrenzungslinien im von der Kamera aufgezeichneten Bild erfasst und aus dem Verlauf der Spurbegrenzungslinien im Bild auf einen Spurwechsel schließt.
  • Selbstverständlich ist auch eine Kombination der verschiedenen oben genannten Sensoren bzw. Signalerzeugungseinrichtungen möglich, wobei die Steuerung 10 die verschiedenen Verhaltenssignale auswertet und beispielsweise mittels einer Entscheidungsmatrix, einer Fuzzy-Logik oder dergleichen darauf schließt, ob der Fahrer nicht die Absicht hat, auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder diesen möglicherweise nicht verstanden hat.
  • In Schritt S40 prüft die Steuerung 10, ob für den momentanen Navigationshinweis bereits eine vorbestimmte Anzahl (beispielsweise 2) Erinnerungshinweise ausgegeben wurden. Beispielsweise kann die Größe eines Zählers Z, die zu Anfang des Verfahrens auf 0 gesetzt und bei jeder Ausgabe eines Erinnerungshinweises um 1 inkrementiert wird geprüft werden (z. B. ”Z ≥ 2?”). Falls dies der Fall ist, dann springt das Verfahren zu Schritt S70, anderenfalls geht es weiter zu Schritt S50. Somit wird erreicht, dass nicht mehr als eine vorbestimmte Anzahl von Erinnerungshinweisen ausgegeben werden. Dies steigert die Akzeptanz des Systems, da eine ständige Wiederholung desselben Erinnerungshinweises leicht als belästigend empfunden werden kann.
  • In Schritt S50 wird der Zähler Z, der die Anzahl der ausgegebenen Erinnerungshinweise zählt, um 1 inkrementiert.
  • In Schritt S60 wird ein Erinnerungshinweis als Navigationshinweis ausgegeben. Dieser ist nicht notwendigerweise identisch mit dem ersten Navigationshinweis, sondern reflektiert ggf. die inzwischen möglicherweise verringerte Strecke zum Knotenpunkt (z. B. ”Nach 80 Metern links abbiegen!”).
  • In Schritt S70 prüft die Steuerung 10, ob eine Bedingung für ein zweites Hinweissignal gegeben ist. Dies ist, wie oben erläutert, dann der Fall, wenn sich die Position des Fahrzeugs bzw. des Navigationssystems 1 bis auf die zweite Entfernung an einen Knotenpunkt auf der von der Steuerung 10 errechneten Route angenähert hat. Ist die Bedingung für ein zweites Hinweissignal gegeben, dann springt das Verfahren zu Schritt S80, anderenfalls springt das Verfahren zurück zu Schritt S30.
  • In Schritt S80 gibt die Steuerung 10 über den Lautsprecher 40 und den Touchscreen 50 ein zweites Hinweissignal aus (z. B. ”Nach 20 Metern links abbiegen!”). Danach endet das Verfahren.
  • Mit dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel wird nach Ausgabe eines ersten Navigationshinweises geprüft, ob es Anzeichen dafür gibt, dass der Fahrer nicht beabsichtigt, dem Navigationshinweis zu folgen oder diesen möglicherweise nicht verstanden hat. Falls dies der Fall ist, dann wird ein Erinnerungssignal ausgegeben.
  • Das Erinnerungssignal wird in dem oben beschriebenen Verfahren unverzögert ausgegeben, also unmittelbar nachdem die Steuerung 10 auf mangelnde Absicht oder Verstehen des Fahrers schließt. In einer alternativen Ausgestaltung ist es jedoch auch möglich, die Ausgabe des Erinnerungssignals um eine bestimmte Zeit t (z. B. 0,5 bis 3 Sek) zu verzögern. Somit wird verhindert, dass zwei nahezu identische Navigationshinweise unmittelbar aufeinanderfolgend ausgegeben werden, was von manchen Fahrern als unangenehm empfunden wird.
  • Zweites Ausführungsbeispiel
  • Die Konfiguration eines Navigationssystems 1' gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen der Konfiguration des Navigationssystems 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, unterscheidet sich jedoch dadurch, dass im zweiten Ausführungsbeispiel die Signalerzeugungseinrichtung als Sensor 80' ausgebildet ist, der ein physiologisches Merkmal des Fahrers erfasst und als Verhaltenssignal Xv an die Steuerung 10 gibt.
  • Der Sensor 80' erfasst dabei zumindest ein physiologisches Merkmal, welches auf eine Unsicherheit des Fahrers hindeuten kann. Beispielsweise erfasst der Sensor 80' die Hautleitfähigkeit, die Temperaturverteilung bzw. ein Temperaturprofil oder den Puls des Fahrers. So kann beispielsweise eine Änderung der Hautleitfähigkeit, der Temperatur, der Herzschlagfrequenz oder auch des Pulses auf eine Unsicherheit des Fahrers hindeuten, die darin begründet sein kann, dass der Fahrer den ersten Navigationshinweis nicht verstanden hat. Der Sensor 80' kann auch mehrerer solcher physiologischer Merkmale erfassen und als Verhaltenssignal. Xv ausgeben. Beispielsweise kann der Sensor 80' als Handmanschette (z. B. in Ausgestaltung einer Armbanduhr) ausgebildet sein, die Hautleitfähigkeit, Herzschlagfrequenz und/oder Puls des Fahrers misst. Auch dieser Sensor 80' ist somit eine Signalerzeugungseinrichtung, die ein Verhaltenssignal Xv ausgibt, welches eine Information über das Fahrverhalten (beispielsweise ”unsicheres Fahrverhalten”) des Fahrers enthält.
  • Das Verfahren gemäß diesem zweiten Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen dem Verfahren gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, unterscheidet sich davon jedoch dadurch, dass im zweiten Ausführungsbeispiel anstelle des Schritts S30 ein Schritt S30' durchgeführt wird. In diesem Schritt S30' wertet die Steuerung 10 das vom Sensor 80' zugeführte Verhaltenssignal Xv aus und entscheidet, ob dieses Signal auf eine Unsicherheit des Fahrers hindeutet. Dies ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel dann der Fall, wenn das Verhaltenssignal Xv eine Änderung der Hautleitfähigkeit, der Temperatur, der Herzschlagfrequenz oder des Pulses anzeigt.
  • Entscheidet die Steuerung 10 in Schritt S30', dass eine solche Unsicherheit vorliegt, so wird in der gleichen Weise und unter den gleichen Bedingungen wie im ersten Ausführungsbeispiel ein Erinnerungssignal ausgegeben. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Fahrer den Navigationshinweis noch einmal wahrnehmen kann, falls er ihn beim ersten Hinweis nicht oder nur unzureichend verstanden hat.
  • Obwohl die Erfindung vorstehend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere sind verschiedene Merkmale der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele miteinander kombinierbar.
  • So ist beispielsweise als Verhaltenssignal jedes Signal geeignet, das eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält. Beispielsweise ist es auch möglich, im Fahrzeug eine Kamera zu installieren, die die Augenbewegungen, die Gestik und/oder die Mimik des Fahrers verfolgt. Weiterhin kann beispielsweise ein Mikrofon installiert werden, welches die Sprache, die Stimmlage und/oder die Prosodie des Fahrers verfolgt. Wird ein Navigationshinweis ausgegeben, der den Fahrer anweist, nach einer bestimmten Strecke abzubiegen, so richtet der Fahrer seine Aufmerksamkeit und seine Augen in der Regel mit vermehrter Häufigkeit auf die Strecke nach dem Abbiegen. Wird von der Kamera und einer nachgeschalteten Auswerteelektronik dagegen registriert, dass der Blick hauptsächlich in die entgegen gesetzte Richtung geht (also z. B. nach rechts, obwohl das Navigationssystem einen Abbiegehinweis nach links ausgegeben hat), dann kann auch dies als Zeichen dafür gewertet werden, dass der Fahrer unsicher ist oder den Navigationshinweis nur unzureichend verstanden hat, und ein entsprechendes Verhaltenssignal kann an die Steuerung 10 ausgegeben werden. Weitere Zeichen für eine Unsicherheit des Fahrers oder ein Mißverständnis bezüglich des Navigationshinweises können beispielsweise emotionale Äußerungen sein, wobei der sprachliche Inhalt an sich oder die Stimmlage des Fahrers bzw. dessen Prosodie auf eine Unsicherheit schließen lassen. In diesem Fall kann ebenfalls ein entsprechendes Verhaltenssignal an die Steuerung 10 ausgegeben werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102007031795 A1 [0003]

Claims (14)

  1. Verfahren zum Ausgeben von Navigationshinweisen an den Fahrer eines Fahrzeugs, mit den folgenden Schritten: Ausgeben eines Hinweissignals als Navigationshinweis, und Erzeugen eines Verhaltenssignals (Xv), welches eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält, gekennzeichnet, durch folgenden weiteren Schritt: Überwachen des Verhaltenssignals (Xv) nach Ausgabe des Hinweissignals, und, falls das Verhaltenssignal (Xv) zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal (Xv) zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat, Ausgeben eines Erinnerungssignals.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Verhaltenssignals (Xv) zumindest eine der folgenden Informationen enthält: eine Information zur Betätigung des Gaspedals, eine Information zur. Betätigung der Bremse, eine Information zur Betätigung der Fahrzeugblinker, Geschwindigkeit des Fahrzeugs, laterale Beschleunigung des Fahrzeugs, longitudinale Beschleunigung des Fahrzeugs, Lenkwinkel des Fahrzeugs, Lenkmoment des Fahrzeugs, Gierrate des Fahrzeugs, und Spurposition des Fahrzeugs.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Verhaltenssignals (Xv) zumindest ein physiologisches Merkmal des Fahrers repräsentierende Daten enthält.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei das physiologische Merkmal zumindest eine Hautleitfähigkeit, eine Temperaturverteilung, eine Herzschlagfrequenz oder einen Puls des Fahrers umfasst.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein weiteres Erinnerungssignal auszugeben wird, falls nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit nach Ausgabe des ersten Erinnerungssignals das Verhaltenssignal immer noch zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal immer noch zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei nicht mehr als eine vorbestimmte Anzahl von Erinnerungssignalen ausgegeben wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Erinnerungssignal mindestens um eine vorbestimmte Zeit gegenüber dem Hinweissignal verzögert ausgegeben wird.
  8. Navigationssystem (1, 1') zum Ausgeben von Navigationshinweisen an den Fahrer eines Fahrzeugs, aufweisend: einen Signalgeber (40, 50), der eingerichtet ist, Navigationshinweise an den Fahrer des Fahrzeugs auszugeben, eine programmgesteuerte Einrichtung (10), die eingerichtet ist, den Signalgeber (40, 50) ein Hinweissignal als Navigationshinweis ausgeben zu lassen, und eine Signalerzeugungseinrichtung (80, 80'), die ein Verhaltenssignal (Xv) ausgibt, welches eine Information über das Fahrverhalten des Fahrers enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die programmgesteuerte Einrichtung (10) eingerichtet ist, nach Ausgabe des ersten Hinweissignals das Verhaltenssignal (Xv) zu überwachen, und, falls das Verhaltenssignal (Xv) zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal (Xv) zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat, den Signalgeber (40, 50) ein Erinnerungssignal ausgeben zu lassen.
  9. Navigationssystem (1, 1') nach Anspruch 8, wobei die Signalerzeugungseinrichtung zumindest eine der folgenden Informationen an die programmgesteuerte Einrichtung gibt: eine Information zur Betätigung des Gaspedals, eine Information zur Betätigung der Bremse, eine Information zur Betätigung der Fahrzeugblinker, Geschwindigkeit des Fahrzeugs, lateral Beschleunigung des Fahrzeugs, longitudinale Beschleunigung des Fahrzeugs, Lenkwinkel des Fahrzeugs, Lenkmoment des Fahrzeugs, Gierrate des Fahrzeugs, Spurposition des Fahrzeugs.
  10. Navigationssystem (1, 1') nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Signalerzeugungseinrichtung ein physiologisches Merkmal des Fahrers repräsentierende Daten als Verhaltenssignals (Xv) an die programmgesteuerte Einrichtung (10) gibt.
  11. Navigationssystem (1, 1') nach Anspruch 10, wobei das physiologische Merkmal zumindest eine Hautleitfähigkeit, eine Temperaturverteilung, eine Herzschlagfrequenz oder einen Puls des Fahrers umfasst.
  12. Navigationssystem (1, 1') nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei die programmgesteuerte Einrichtung (10) eingerichtet ist, ein weiteres Erinnerungssignal auszugeben, falls nach Ablauf einer vorbestimmten Zeit nach Ausgabe des ersten Erinnerungssignals das Verhaltenssignal (Xv) immer noch zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer nicht beabsichtigt auf den ausgegebenen Navigationshinweis zu reagieren, oder das Verhaltenssignal (Xv) immer noch zumindest darauf hindeutet, dass der Fahrer hinsichtlich des ausgegebenen Navigationshinweises unsicher ist oder diesen nicht verstanden hat.
  13. Navigationssystem (1, 1') nach Anspruch 12, wobei die programmgesteuerte Einrichtung (10) eingerichtet ist, nicht mehr als eine vorbestimmte Anzahl von Erinnerungssignalen auszugeben.
  14. Navigationssystem (1, 1') nach einem der Ansprüche 8 bis 13, wobei das Erinnerungssignal mindestens um eine vorbestimmte Zeit gegenüber dem Hinweissignal verzögert ausgegeben wird.
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