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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung zur drehbaren Lagerung einer Welle einer landwirtschaftlichen Arbeitseinrichtung, vorzugsweise einer Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung oder allgemein einer Arbeitseinrichtung mit Bodenbearbeitungswerkzeugen zur mechanischen Bodenbearbeitung. Die Erfindung betrifft auch eine landwirtschaftliche Maschine mit zumindest einer derartigen Lagervorrichtung.
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In der Landwirtschaft werden die unterschiedlichsten Arbeitseinrichtungen eingesetzt, z. B. zur Bodenbearbeitung oder zum Säen. Zur Vorbereitung des Bodens z. B. für die Aussaat wird häufig eine Packerwalze verwendet. Mittels der Packerwalze wird der zuvor mit Bodenbearbeitungswerkzeugen gelockerte Boden in feinere Strukturen zerteilt und verdichtet. Die Packerwalze umfasst üblicherweise eine im Wesentlichen horizontal angeordnete Packerwelle. Ein Beispiel einer üblichen Packerwalze ist z. B. offenbart in der
DE 10 2013 214 473 A1 .
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Zur Lagerung der Packerwelle oder dergleichen werden im Stand der Technik in der Regel handelsübliche Wälzlager, insbesondere in Gestalt von einfach aufgebauten Kugellagern verwendet. Diese Wälzlager werden im Betrieb hohen mechanischen Belastungen wie z. B. Stößen und dynamischen Beanspruchungen ausgesetzt, was eine ausreichend starke Dimensionierung der Wälzlager erfordert. Insbesondere aber werden diese Wälzlager üblicherweise in einer permanenten Schmutz- und Staubumgebung insbesondere auf Äckern eingesetzt, was zu einer Beeinträchtigung der Funktion und zu einer Verkürzung der Haltbarkeit der Wälzlager führen kann.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative und/oder verbesserte Lagervorrichtung zur drehbaren Lagerung einer Welle einer landwirtschaftlichen Arbeitseinrichtung bereitzustellen, insbesondere eine Lagervorrichtung mit verbesserter Haltbarkeit und insbesondere verbesserter Abdichtung.
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Die Aufgabe kann durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst werden. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung.
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Die Erfindung betrifft eine Lagervorrichtung zur drehbaren Lagerung einer (z. B. schwenkbaren oder drehbaren) Welle einer landwirtschaftlichen Arbeitseinrichtung, vorzugsweise einer Rückverfestigungs- und/oder Packereinrichtung. Die Rückverfestigungs- und/oder Packereinrichtung kann z. B. eine Rückverfestigungs- und/oder Packerwalze sein und/oder als Bodenbearbeitungswerkzeuge z. B. Rollen, Ringe, Räder oder Walzen umfassen. Alternativ oder ergänzend kann die Arbeitseinrichtung allgemein Bodenbearbeitungswerkzeuge zur mechanischen Bodenbearbeitung umfassen (z. B. Rollen, Ringe, Räder, Walzen, Zinken und/oder Schare etc.) umfassen.
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Die Arbeitseinrichtung, insbesondere die Rückverfestigungs- und/oder Packereinrichtung kann vorzugsweise durch Räder gebildet sein und/oder ein (z. B. Räder umfassendes) Fahrwerk bilden oder umfassen, z. B. für die landwirtschaftliche Maschine.
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Die Lagervorrichtung umfasst einen (z. B. drehbaren) Innenring und einen (z. B. statischen) Außenring, die vorzugsweise im Wesentlichen koaxial zueinander angeordnet sind.
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Die Lagervorrichtung umfasst rollbare Körper (z. B. Rollen, Kugeln, ballig geformte Elemente, zylindrisch geformte Elemente, Tonnen oder Walzen etc.), die zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnet sind, vorzugsweise rollbar (z. B. wälzend oder drehbar) angeordnet sind.
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Die Lagervorrichtung dient insbesondere zur drehbaren Lagerung einer zweckmäßig schwenkbaren oder drehbaren Welle der Arbeitseinrichtung und somit vorzugsweise der Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung.
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Die rollbaren Körper können z. B. in einem Lagerkäfig untergebracht sein und/oder ohne Lagerkäfig zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnet sein. Die rollbaren Körper können z. B. mittels Fett- oder Ölfüllung zweckmäßig an ihrem Platz gehalten werden.
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Die Lagervorrichtung umfasst eine Dichtungseinrichtung und einen Deckel.
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Die Dichtungseinrichtung kann insbesondere (zweckmäßig zumindest abschnittsweise und/oder radial) zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnet sein.
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Die Dichtungseinrichtung umfasst zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf (vorzugsweise insbesondere ringförmig verlaufende und/oder flexible oder elastische) Dichtlippen.
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Die Dichtlippen können z. B. aus einem Kunststoffmaterial oder unterschiedlichen Kunststoffmaterialien hergestellt sein.
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Die rollbaren Körper können vorzugsweise axial zwischen der Dichtungseinrichtung und dem Deckel angeordnet sein.
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Die Dichtungseinrichtung kann z. B. einen ersten (z. B. drehbaren) Teilabschnitt und einen zweiten (z. B. statischen) Teilabschnitt umfassen.
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Der erste Teilabschnitt kann mit dem Innenring mitdrehbar sein, z. B. (zweckmäßig fest) mit dem Innenring verbunden sein, um sich mit dem Innenring vorteilhaft mitdrehen zu können.
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Der zweite Teilabschnitt kann (insbesondere fest) mit dem Außenring verbunden sein und vorzugsweise statisch sein.
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Es ist möglich, dass der erste Teilabschnitt ein drehbares Teil bildet und/oder der zweite Teilabschnitt ein statisches Teil bildet.
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Der Innenring und/oder der erste Teilabschnitt kann vorzugsweise drehbar sein und z. B. einen Rotor bilden. Wenn sich z. B. die zu lagernde Welle der Arbeitseinrichtung dreht, kann sich vorzugsweise auch der Innenring und/oder der erste Teilabschnitt mit der Welle der Arbeitseinrichtung vorteilhaft drehen.
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Der Außenring und/oder der zweite Teilabschnitt kann vorzugsweise statisch sein und z. B. einen Stator bilden. Wenn sich z. B. die zu lagernde Welle der Arbeitseinrichtung dreht, kann der Außenring und/oder der zweite Teilabschnitt vorzugsweise statisch sein und somit insbesondere nicht-drehend sein.
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Der Außenring und/oder der zweite Teilabschnitt können somit im Kontext der Erfindung relativ zum drehbaren Innenring, relativ zum drehbaren ersten Teilabschnitt und/oder relativ zur drehbaren Welle der Arbeitseinrichtung vorzugsweise statisch ausgebildet sein.
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Der erste Teilabschnitt kann z. B. aus einem Metall hergestellt sein. Alternativ oder ergänzend kann der zweite Teilabschnitt aus einem Metall hergestellt sein.
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Es ist möglich, dass die zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf Dichtlippen zwischen dem ersten Teilabschnitt und dem zweiten Teilabschnitt angeordnet sind, um vorzugsweise zwischen dem ersten Teilabschnitt und dem zweiten Teilabschnitt zu dichten.
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Es ist möglich, dass die zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf Dichtlippen drehbar sind, fest mit dem ersten Teilabschnitt verbunden sind und/oder vorzugsweise flexibel oder elastisch gegen den zweiten Teilabschnitt und/oder den ersten Teilabschnitt drücken. Es ist aber z. B. auch möglich, dass die Dichtlippen statisch sind.
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Zumindest zwei der zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf Dichtlippen können z. B. winklig zueinander angeordnet sein. Alternativ oder ergänzend können zumindest zwei der zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf Dichtlippen im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sein.
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Es ist möglich, dass zwischen dem Innenring und dem ersten Teilabschnitt eine Elastomerschicht angeordnet ist, und/oder zwischen dem Außenring und dem zweiten Teilabschnitt eine Elastomerschicht angeordnet ist.
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Die Dichtungseinrichtung kann vorzugsweise axial zweckmäßig seitlich neben den rollbaren Körpern angeordnet sein.
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Die Dichtungseinrichtung kann z. B. zwischen dem Innenring und dem Außenring in einer Presspassung angeordnet sein.
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Der erste Teilabschnitt und der zweite Teilabschnitt können (z. B. entgegengesetzt) winkelförmig ausgebildet sein, vorzugsweise um einen Hohlraum auszubilden, z. B. zur Aufnahme der zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf Dichtlippen.
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Es ist möglich, dass die Lagervorrichtung eine vorzugsweise ringförmig verlaufende Blende oder Schleuderscheibe aufweist, vorzugsweise zur zweckmäßig äußeren Abschirmung der Dichtungseinrichtung.
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Die Blende oder Schleuderscheibe kann z. B. als Ringblende oder Ringschleuderscheibe ausgebildet sein, z. B. mit hohlem Zentrum.
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Die Blende oder Schleuderscheibe kann vorzugsweise fest mit dem Innenring verbunden sein und/oder ausgebildet sein, um sich vorteilhaft mit dem Innenring mitdrehen zu können.
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Die Blende oder Schleuderscheibe kann z. B. radial zwischen dem Innenring und dem Außenring positioniert sein, insbesondere aufgenommen sein.
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Die Lagervorrichtung kann z. B. eine zusätzliche Dichtungseinrichtung umfassen, wobei die zusätzliche Dichtungseinrichtung zumindest eine oder zumindest zwei (vorzugsweise insbesondere ringförmig verlaufende und/oder flexible oder elastische) Dichtlippen umfassen kann.
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Die zusätzliche Dichtungseinrichtung kann insbesondere (zweckmäßig zumindest abschnittsweise und/oder radial) zwischen dem Innenring und dem Außenring angeordnet sein, z. B. in einer Presspassung.
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Der Außenring kann z. B. in einem zweckmäßig ringförmig verlaufenden Gehäuse (z. B. einem Außengehäuse oder einem Außenmantel) untergebracht sein, vorzugsweise schwenkbar untergebracht sein.
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Der Deckel ist vorzugsweise abnehmbar und/oder statisch, z. B. um die Lagervorrichtung (insbesondere seitlich außen) abzudichten/abzudecken.
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Der Deckel kann z. B ausgebildet sein, um. den Innenring, den Außenring, die zusätzliche Dichtungseinrichtung, eine Stirnseite der Welle der Arbeitseinrichtung und/oder das Gehäuse (zweckmäßig axial seitlich außen) vorzugsweise im Wesentlichen vollständig (insbesondere axial und/oder mittelbar oder im Wesentlichen unmittelbar) abzudecken.
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Die Lagervorrichtung kann z. B. einen zweckmäßig statischen Dichtring aufweisen.
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Der Dichtring kann vorzugsweise dichtend an dem Deckel und/oder am Gehäuse anliegen, z. B. axial zwischen dem Deckel und dem Gehäuse angeordnet sein.
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Der Dichtring kann z. B. in einer Nut untergebracht sein.
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Die Nut kann z. B. im Deckel und/oder im Außenring oder im Gehäuse untergebracht sein.
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Es ist möglich, dass der Dichtring sich (z. B. axial und/oder radial) außerhalb des Innenrings und/oder des Außenrings vorzugsweise ringförmig erstreckt.
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Die rollbaren Körper können (z. B. axial) zwischen der Dichtungseinrichtung und/oder der Blende oder der Schleuderscheibe einerseits und dem Deckel, dem statischen Dichtring und/oder der zusätzlichen Dichtungseinrichtung andererseits angeordnet sein, wodurch vorzugsweise die rollbaren Körper (insbesondere axial) beidseitig abgedichtet werden können.
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Die Dichtungseinrichtung und/oder die Blende oder die Schleuderscheibe kann ausgebildet sein, um die rollbaren Körper zweckmäßig seitlichen innen abzudichten. Alternativ oder ergänzend kann z. B. der Deckel, der statische Dichtring und/oder die zusätzliche Dichtungseinrichtung ausgebildet sein, um die rollbaren Körper zweckmäßig seitlich außen abzudichten.
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Die Dichtungseinrichtung und/oder die Blende oder die Schleuderscheibe sowie der Deckel, die zusätzliche Dichtungseinrichtung und/oder der statische Dichtring dienen insbesondere dazu, die rollbaren Körper axial beidseitig abzudichten, z. B. gegen Staub, Wasser und/oder Schmutz etc.
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Folglich kann die Dichtungseinrichtung und/oder die Blende oder die Schleuderscheibe zur Abdichtung (z. B. Abschirmung) auf der einen Seite der Lagervorrichtung dienen und der Deckel, die zusätzliche Dichtungseinrichtung und/oder der Dichtring zur Abdichtung (z. B. Abschirmung) auf der anderen Seite der Lagervorrichtung dienen.
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Der Außenring kann z. B. eine konkave, insbesondere konkav gekrümmte, Innenmantelfläche umfassen. Alternativ oder ergänzend kann der Innenring einen z. B. erhabenen Außenmantelbereich umfassen. Der Außenmantelbereich kann z. B. eine oder mehrere konkave, insbesondere konkav gekrümmte, Außenmantelflächen umfassen, die z. B. winklig zueinander angeordnet sein können.
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Die konkave Innenmantelfläche und der Außenmantelbereich, insbesondere dessen eine oder mehreren Außenmantelflächen, sind vorzugsweise einander gegenüberliegend ausgebildet.
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Die konkave Innenmantelfläche, der Außenmantelbereich und/oder die eine oder die mehreren Außenmantelflächen erstrecken sich vorzugsweise ringförmig, insbesondere um den Innenring und/oder den Außenring.
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Die drehbaren Körper können zweckmäßig auf der Innenmantelfläche und/oder dem Außenmantelbereich, vorzugsweise dessen einen oder mehreren konkaven Außenmantelflächen, zweckmäßig rollbar gelagert sein.Es ist möglich, dass der Deckel im Wesentlichen hutförmig ausgebildet ist und/oder einen Aufnahmeraum aufweist, um einen Stummel (z. B. Achsstummel) oder insbesondere axialen Endabschnitt der Welle der Arbeitseinrichtung aufzunehmen.
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Der Deckel kann z. B. ausgebildet sein, um eine Stirnseite des Stummels oder des Endabschnitts insbesondere axial abzudecken.
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Es ist möglich, dass das Gehäuse z. B. einen ringförmig verlaufenden konischen Teilabschnitt aufweist, der sich z. B. zum Deckel hin konisch erweitern kann.
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Die rollbaren Körper können z. B. in einer einzigen Reihe oder in zumindest zwei Reihen angeordnet sein.
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Es ist möglich, dass der Innenring (z. B. zusammen mit den rollbaren Körpern, der Dichtungseinrichtung und/oder der zusätzlichen Dichtungseinrichtung) relativ zum Außenring verschwenkbar (z. B. kippbar oder neigbar) ist und/oder der Außenring (z. B. zusammen mit den rollbaren Körpern, der Dichtungseinrichtung und/oder der zusätzlichen Dichtungseinrichtung) relativ zum Innenring verschwenkbar (z. B. kippbar oder neigbar) ist, insbesondere zum Ausgleich von Lagetoleranzen, z. B. des weiter unten offenbarten Maschinenrahmens. Der Innenring, der Außenring und die rollbaren Körper können z. B. ein Pendellager bilden.
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Der Schwenkwinkel kann z. B. maximal im Wesentlichen +/- 5°, +/- 3° oder +/- 1,5° betragen.
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Die Dichtungseinrichtung kann insbesondere eine Kassettendichtung umfassen, vorzugsweise mit oder ohne eingebrachtem Schmiermittel wie z. B. Öl oder Fett.
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Zwischen den rollbaren Körpern und der Dichtungseinrichtung kann z. B. ein Raum vorhanden sein, wobei der Raum vorzugsweise ein Fett oder ein Öl als Schmiermittel (zweckmäßig für die rollbaren Körper) aufweist.
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Die Dichtungseinrichtung kann z. B. ausgebildet sein, um ein Austreten des Fetts oder des Öls zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft auch eine landwirtschaftliche Maschine, vorzugsweise eine Bodenbearbeitungs- und/oder Sämaschine.
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Die landwirtschaftliche Maschine umfasst zumindest eine Lagervorrichtung wie hierin offenbart.
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Die landwirtschaftliche Maschine kann z. B. einen Maschinenrahmen und zumindest eine Arbeitseinrichtung (z. B. eine Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung oder allgemein eine Arbeitseinrichtung mit Bodenbearbeitungswerkzeugen zur mechanischen Bodenbearbeitung) umfassen.
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Die zumindest eine Lagervorrichtung kann zweckmäßig mittelbar oder unmittelbar an dem Maschinenrahmen angebracht sein.
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Die zumindest eine Arbeitseinrichtung kann z. B. eine Welle (und vorzugsweise Bodenbearbeitungswerkzeuge zur mechanischen Bodenbearbeitung) umfassen, wobei die Welle der zumindest einen Arbeitseinrichtung mittels der zumindest einen Lagervorrichtung zweckmäßig gelagert sein kann.
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Die zumindest eine Lagervorrichtung kann insbesondere an einer Anschraubstelle an dem Maschinenrahmen angebracht sein, um vorteilhaft einen sicheren und ruhigen Lauf der zumindest einen Arbeitseinrichtung gewährleisten zu können.
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Die Dichtungseinrichtung, die zusätzliche Dichtungseinrichtung, das Gehäuse, der Innenring, der Außenring, der erste Teilabschnitt, der zweite Teilabschnitt, die zumindest drei Dichtlippen, die Blende oder Schleuderscheibe, der Deckel, der Dichtring, die Innenmantelfläche, der Außenmantelbereich und/oder die eine oder die mehreren Außenmantelflächen sind vorzugsweise im Wesentlichen koaxial angeordnet.
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Der Innenring, der Außenring und die rollbaren Körper können z. B. ein Wälzlager, Kugellager, Tonnenlager, Pendellager oder Nadellager etc. bilden.
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Die rollbaren Körper können (z. B. axial) zwischen der Dichtungseinrichtung und/oder der Blende oder Schleuderscheibe einerseits und dem Deckel, dem statischen Dichtring und/oder der zusätzlichen Dichtungseinrichtung andererseits angeordnet sein, wodurch vorzugsweise die rollbaren Körper (insbesondere axial) beidseitig abgedichtet werden können.
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Es ist möglich, dass die Dichtungseinrichtung und/oder die Blende oder Schleuderscheibe auf der einen (z. B. axialen) Seite der rollbaren Körper angeordnet sind und der Deckel, der Dichtring und/oder die zusätzliche Dichtungseinrichtung auf der anderen (z. B. axialen) Seite der rollbaren Körper angeordnet ist, wodurch vorteilhaft die rollbaren Körper (insbesondere axial) beidseitig abgedichtet werden können.
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Der Maschinenrahmen kann z. B. durch einen Querträger gebildet sein oder z. B. einen Querträger umfassen.
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Zu erwähnen ist, dass der Innenring z. B. einen Innenmantel umfassen kann, welcher z. B. plan oder hohlzylindrisch ausgebildet sein kann, vorzugsweise, um eine Aufnahme bereitzustellen, in welche beispielsweise ein stirnseitig angeordneter Stummel (z. B. Lagerstummel, Wellenabschnitt etc.) der Welle der mindestens einen Arbeitseinrichtung aufgenommen werden kann.
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Zu erwähnen ist auch, dass wenn sich insbesondere bei Drehung der Welle der Arbeitseinrichtung der Innenring und/oder der erste Teilabschnitt dreht, der Außenring, das Gehäuse und/oder der zweite Teilabschnitt vorzugsweise statisch ist und somit sich insbesondere nicht dreht.
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Die Welle kann z. B. (zweckmäßig axial) einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein.
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Im Kontext der Erfindung umfasst das Merkmal „Dichtung“, „abdichten“, „dichten“, „dicht“ etc. vorzugsweise, Staub, Schmutz und/oder Wasser zumindest im Wesentlichen abzuweisen und/oder eine zweckmäßig größtmögliche Barriere entgegenzusetzen. Es ist z. B. möglich, ein Eindringen von Staub, Schmutz und/oder Wasser vorteilhaft zumindest im Wesentlichen und/oder großteils unterbinden zu können.
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Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele und Merkmale der Erfindung sind miteinander kombinierbar. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Figuren.
- 1 zeigt eine Seitenansicht einer Lagervorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 2 zeigt eine Schnittansicht entlang Linie A-A der 1,
- 3 zeigt eine perspektivische Schnittansicht der Lagervorrichtung der 1,
- 4 zeigt eine Detailansicht der Lagervorrichtung der 1,
- 5 zeigt eine stark schematische Schnittansicht einer Dichtungseinrichtung für die Lagervorrichtung,
- 6 zeigt einen schematisch dargestellten Teilabschnitt einer Lagervorrichtung gemäß einem wiederum anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung,
- 7 zeigt eine perspektivische Ansicht einer landwirtschaftlichen Maschine gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
- 8 zeigt eine perspektivische Ansicht einer landwirtschaftlichen Maschine gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die unter Bezugnahme auf die Figuren beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele der Erfindung stimmen teilweise überein, wobei ähnliche oder identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind und zu deren Erläuterung auch auf die Beschreibung der anderen Ausführungsbeispiele verwiesen werden kann, um Wiederholungen zu vermeiden.
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Die 1 bis 4 zeigen unterschiedliche Ansichten einer Lagervorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Lagervorrichtung 100 ist ausgebildet zur drehbaren Lagerung einer Welle einer landwirtschaftlichen Arbeitseinrichtung 202 (z. B. 7 und 8), vorzugsweise einer drehbaren Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung. Grundsätzlich eignet sich die Lagervorrichtung 100 aber für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle, wie z. B. zur Lagerung von nahezu beliebigen Schwenkwellen oder rotierenden Wellen.
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Die Lagervorrichtung 100 umfasst einen insbesondere drehbaren Innenring 1 und einen insbesondere statischen Außenring 2 und eine Vielzahl an rollbaren Körpern 3 (z. B. Walzen, Rollen, Tonnen oder Kugeln etc.), die zwischen dem Innenring 1 und dem Außenring 2 zweckmäßig rollbar angeordnet sind. Der Innenring 1, der Außenring 2 und die rollbaren Körper 3 können z. B. ein Wälzlager, Kugellager, Tonnenlager, Pendellager oder Nadellager bilden.
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Die Lagervorrichtung 100 umfasst auch eine Dichtungseinrichtung 10, wobei 5 eine stark schematische Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer Dichtungseinrichtung 10 zeigt.
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Die Dichtungseinrichtung 10 ist vorzugsweise zwischen dem Innenring 1 und dem Außenring 2 zumindest abschnittsweise angeordnet und kann z. B. eine Kassettendichtung (zweckmäßig ohne oder mit eingebrachtem Schmiermittel wie z. B. Öl oder Fett) umfassen. Die Dichtungseinrichtung 10 ist zweckmäßig axial seitlich neben den rollbaren Körpern 3 positioniert und vorzugsweise in einer Presspassung zwischen dem Innenring 1 und dem Außenring 2 angeordnet.
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Die Dichtungseinrichtung 10 umfasst einen ersten Teilabschnitt 11 und einen zweiten Teilabschnitt 12, die z. B. entgegengesetzt winkelförmig ausgebildet sein können.
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Der erste Teilabschnitt 11 ist zweckmäßig mittelbar oder unmittelbar fest mit dem Innenring 1 verbunden, um sich mit dem Innenring 1 mitdrehen zu können.
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Der zweite Teilabschnitt 12 ist zweckmäßig mittelbar oder unmittelbar fest mit dem Außenring 2 verbunden.
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Der Außenring 2 ist zweckmäßig in einem Gehäuse 30 untergebracht, z. B. schwenkbar untergebracht. Das Gehäuse 30 kann z. B. einen (zweckmäßig ringförmig verlaufenden) konischen Teilabschnitt aufweisen, der sich zum Deckel 17 hin konisch erweitern kann.
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Der Innenring 1 und der erste Teilabschnitt 11 bilden somit eine Art Rotor.
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Der Außenring 2 und der zweite Teilabschnitt 12 und z. B. das Gehäuse 30 bilden somit eine Art Stator.
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Wenn also im Betrieb der landwirtschaftlichen Maschine 200 und somit bei Drehung der Welle der Arbeitseinrichtung 202 (z. B. 7 und 8) sich der Innenring 1 und der erste Teilabschnitt 11 drehen, sind der Außenring 2 und der zweite Teilabschnitt 12 und z. B. das Gehäuse 30 statisch und somit insbesondere nicht-drehend.
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Zwischen dem ersten Teilabschnitt 11 und dem zweiten Teilabschnitt 12 sind vorzugsweise zumindest drei, zumindest vier oder zumindest fünf ringförmig verlaufende Dichtlippen 13 angeordnet. Die Dichtlippen 13 können vorzugsweise mittelbar oder unmittelbar fest mit dem ersten Teilabschnitt 11 verbunden sein und können z. B. zweckmäßig flexibel oder elastisch an dem zweiten Teilabschnitt 12 dichtend anliegen.
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Zwischen dem Innenring 1 und dem ersten Teilabschnitt 11 kann z. B. eine Elastomerschicht 14 angeordnet sein, wobei zwischen dem Außenring 2 und dem zweiten Teilabschnitt 12 eine Elastomerschicht 15 angeordnet sein kann.
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Die Lagervorrichtung 100 kann insbesondere auch eine vorzugsweise ringförmig verlaufende Blende oder Schleuderscheibe 16 umfassen, insbesondere zur Abschirmung der Dichtungseinrichtung 10. Die Blende oder Schleuderscheibe 16 kann z. B. mittelbar oder unmittelbar fest mit dem Innenring 1 verbunden sein, um sich vorteilhaft mit dem Innenring 1 mitdrehen zu können.
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Die Lagervorrichtung 100 kann auch eine zusätzliche Dichtungseinrichtung 20 umfassen, die eine oder mehrere Dichtlippen aufweisen kann und zweckmäßig zwischen dem Innenring 1 und dem Außenring 2 angeordnet ist.
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Die Dichtungseinrichtung 10 und/oder die Blende oder die Schleuderscheibe 16 können auf der einen Seite der Lagervorrichtung 100, insbesondere der rollbaren Körper 3, angeordnet sein, wobei die zusätzliche Dichtungseinrichtung 20 und ein vorzugsweise abnehmbarer, statischer Deckel 17 und ein statischer Dichtring 18 auf der anderen Seite der Lagervorrichtung 100 angeordnet sein können. Mit anderen Worten können die rollbaren Körper 3 axial zwischen einerseits der Dichtungseinrichtung 10 und der Blende oder der Schleuderscheibe 16 und andererseits der zusätzlichen Dichtungseinrichtung 20, dem Deckel 17 und dem statischen Dichtring 18 angeordnet sein.
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Der Deckel 17 ist vorzugsweise hutförmig ausgebildet und/oder kann einen Aufnahmeraum 17.1 aufweisen, um vorteilhaft einen Stummel der Welle (z. B. einen Achsstummel, einen Wellenabschnitt etc.) der Arbeitseinrichtung 202 aufzunehmen und insbesondere dessen Stirnseite zweckmäßig axial abdecken zu können.
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Der Dichtring 18 liegt vorzugsweise dichtend am Deckel 17 und am Gehäuse 30 an. Der Deckel 17 ist statisch und somit ein nicht-drehbares Teil und kann z. B. am Gehäuse 30 zweckmäßig lösbar angebracht sein.
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Der Deckel 17 ist vorzugsweise ausgebildet, um den Innenring 1, die zusätzliche Dichtungseinrichtung 20, den Außenring 2, den Dichtring 18, die Stirnseite der Welle und/oder das Gehäuse 30 axial seitlich im Wesentlichen vollständig abzudecken und somit abzuschirmen.
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Zur Verbesserung der Abdichtung kann die Lagervorrichtung 100 somit auf einer Seite den Deckel 17 und den statischen Dichtring 18 sowie die zusätzliche Dichtungseinrichtung 20 umfassen, welche das Lager zweckmäßig verschließen, um somit das Eindringen von z. B. Staub, Schmutz etc. im Wesentlichen komplett zu unterbinden. Auf der gegenüberliegenden Seite kann die Lagervorrichtung 100 die vorzugsweise eine vorteilhaft hochabdichtende Kassettendichtung bildende Dichtungseinrichtung 10 in Verbindung mit der Blende oder Schleuderscheibe 16 umfassen, um z. B. Staub, Schmutz etc. somit eine zweckmäßig größtmögliche Barriere entgegenzusetzen. Die Lebensdauer des Lagers kann daher vorteilhaft optimal ausgenutzt werden, ohne vorzeitig z. B. aufgrund von Fremdpartikeln im Lagerinnenraum auszufallen oder zu verschleißen.
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Die Lagervorrichtung 100 umfasst eine Mittelachse M, wobei der Innenring 1, der Außenring 2, der erste Teilabschnitt 11, der zweite Teilabschnitt 12, die Dichtlippen 13, die Blende oder Schleuderscheibe 16, die zusätzliche Dichtungseinrichtung 20, das Gehäuse 30, der Deckel 17 und/oder der Dichtring 18 im Wesentlichen koaxial zur Mittelachse M angeordnet sein können.
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6 zeigt einen schematisch dargestellten Teilabschnitt einer Lagervorrichtung 100 gemäß einem wiederum anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die Lagervorrichtung 100 kann zunächst im Wesentlichen wie zuvor beschrieben ausgeführt sein.
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Eine Besonderheit ist aber, dass die rollbaren Körper 3 in zwei Reihen angeordnet sein können.
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Eine weitere Besonderheit ist auch, dass der Innenring 1, vorzugsweise zusammen mit den rollbaren Körpern 3, der Dichtungseinrichtung 10 und/oder der zusätzlichen Dichtungseinrichtung 20, relativ zum Außenring 2 verschwenkbar ist und/oder umgekehrt, z. B. zum Ausgleich von Lagetoleranzen vorzugsweise eines Maschinenrahmens 201 (z. B.
7 und
8). Der Schwenkwinkel kann hierbei z. B. maximal im Wesentlichen +/- 5°, +/- 3° oder +/- 1,5° betragen. Die Verschwenkbarkeit kann z. B. wie in der
DE 2019 10201 353 A1 offenbart realisiert werden.
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Zur Ermöglichung der Schwenkbarkeit kann insbesondere der Außenring 2 eine konkave, insbesondere ringförmig verlaufende Innenmantelfläche 4 umfassen und/oder der Innenring 1 kann einen vorzugsweise erhabenen, insbesondere ringförmig verlaufenden Außenmantelbereich 5 umfassen, der im dargestellten Ausführungsbeispiel zwei winklig zueinander angeordnete, konkav gekrümmte Außenmantelflächen umfassen kann.
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Die rollbaren Körper 3 können einerseits auf der konkaven Innenmantelfläche 4 und andererseits auf den konkaven Außenmantelflächen gelagert sein.
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Die 7 und 8 zeigen perspektivische Ansichten einer landwirtschaftlichen Maschine 200 (z. B. Bodenbearbeitungs- und/oder Sämaschine) gemäß zwei Ausführungsbeispielen der Erfindung, mit einer Vielzahl an in den 7 und 8 nicht zu sehenden Lagervorrichtungen 100.
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Die Lagervorrichtungen 100 dienen zur Lagerung einer Welle einer landwirtschaftlichen Arbeitseinrichtung 202. Die Arbeitseinrichtung 202 ist insbesondere eine Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung, die z. B. eine oder mehrere Rückverfestigungs- oder Packereinheiten umfassen kann. Die Welle der Arbeitseinrichtung 202 ist vorzugsweise mittels zumindest zwei Lagervorrichtungen 100 an einem Maschinenrahmen 201 der landwirtschaftlichen Maschine 200 gelagert. Die Lagervorrichtungen 100 sind jeweils an vorzugsweise einer Anschraubstelle an dem Maschinenrahmen 201 z. B. mittelbar oder unmittelbar angebracht, um somit einen sicheren und ruhigen Lauf der Arbeitseinrichtung 201 gewährleisten zu können.
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Die Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung kann als Arbeitswerkzeuge, insbesondere als Bodenbearbeitungswerkzeuge z. B. Räder umfassen, sodass die Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung z. B. ein Fahrwerk der landwirtschaftlichen Maschine 200 bilden kann.
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Als Bodenbearbeitungswerkzeuge sind aber auch z. B. Ringe oder Scheiben möglich.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglichen, die ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich fallen. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Merkmalen und Ansprüchen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenring
- 2
- Außenring
- 3
- rollbare Körper
- 4
- Innenmantelfläche
- 5
- Außenmantelbereich
- M
- Mittelachse
- 10
- Dichtungseinrichtung
- 11
- erster Teilabschnitt
- 12
- zweiter Teilabschnitt
- 13
- Dichtlippen
- 14
- Elastomerschicht
- 15
- Elastomerschicht
- 16
- Blende oder Schleuderscheibe
- 17
- Deckel
- 17.1
- Aufnahmeraum
- 18
- Dichtring
- 20
- zusätzliche Dichtungseinrichtung
- 30
- Gehäuse
- 100
- Lagervorrichtung
- 200
- landwirtschaftliche Maschine, vorzugsweise Bodenbearbeitungs- und/oder Sämaschine
- 201
- Maschinenrahmen
- 202
- Arbeitseinrichtung, vorzugsweise Rückverfestigungs- oder Packereinrichtung und/oder mit Bodenbearbeitungswerkzeugen zur mechanischen Bodenbearbeitung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013214473 A1 [0002]
- DE 201910201353 A1 [0104]