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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Schloss, insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss, mit einem Gesperre aus im wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke, ferner mit einem elektrischen Öffnungsantrieb für das Gesperre, und mit einem Notbetätigungselement zum manuellen Notöffnen des Gesperres, wobei das Notbetätigungselement wenigstens teilweise außerhalb eines Schlossgehäuses angeordnet ist und mittels wenigstens eines Übertragungselementes auf das Gesperre zum Notöffnen arbeitet. - Das Gesperre und der elektrische Öffnungsantrieb sind größtenteils im Inneren des Schlossgehäuses platziert. Demgegenüber findet sich das Notbetätigungselement wenigstens teilweise außerhalb des besagten Schlossgehäuses.
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Kraftfahrzeug-Schlösser und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschlösser werden heutzutage und zunehmend aus Komfortgründen mit einem elektrischen bzw. elektromotorischen Antrieb zumindest zum Öffnen des Gesperres, folglich einem elektrischen Öffnungsantrieb ausgerüstet. Aus diesem Grund spricht man bei solchen Kraftfahrzeug-Schlössern auch von Elektroschlössern. Um das Öffnen des Gesperres zu bewirken, ist folglich das Gesperre in der Regel nicht mechanisch an beispielsweise einen Türaußengriff gekoppelt. Vielmehr führt eine Beaufschlagung des Türaußengriffes zu einer Sensorbetätigung, die wiederum über eine Steuereinheit zur Beaufschlagung des elektromotorischen Antriebes bzw. elektrischen Öffnungsantriebes genutzt wird, der dann seinerseits das Gesperre öffnet. Dazu arbeitet der elektromotorische Antrieb in der Regel auf einen Auslösehebel, und zwar mittelbar oder unmittelbar. Mithilfe des Auslösehebels wird üblicherweise die Sperrklinke von ihrem rastenden Eingriff mit der Drehfalle im Schließzustand des Gesperres abgehoben. Dadurch kommt ein zuvor von der Drehfalle gefangener Schließbolzen frei. Dementsprechend lässt sich die zugehörige Kraftfahrzeug-Tür öffnen.
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Solche Elektroschlösser haben sich in der Praxis bewährt, weil sie seitens des Bedieners praktisch keine Kraftbeaufschlagung des Türaußengriffes erfordern und im Übrigen schonend sowie geräuscharm arbeiten. Allerdings setzt ihr funktionssicherer Betrieb voraus, dass der elektromotorische Antrieb bzw. elektrische Öffnungsantrieb mit ausreichender elektrischer Energie versorgt wird. An dieser Stelle besteht das Problem, dass die im Fahrzeuginnenraum meistens befindliche Hauptenergiequelle in Gestalt eines oder mehrerer Akkumulatoren bei längerer Standzeit oder auch infolge eines Defektes ganz oder teilweise entladen ist. Dadurch lässt sich das fragliche Kraftfahrzeug-Schloss nicht mehr öffnen. Um dennoch eine Notbetätigung zu ermöglichen, werden im Stand der Technik verschiedene Ansätze verfolgt.
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So beschreibt die
DE 10 2019 127 109 A1 ein Kraftfahrzeug-Schloss mit einer Notbetätigung, bei welchem der elektromotorische Antrieb mit einer Notenergiequelle für eine Notbetätigung der Hebelkette ausgerüstet ist. Zu diesem Zweck verfügt die Hebelkette über einen Notbetätigungshebel, welcher in seiner Normalstellung funktionslos ist und mithilfe des Antriebes zur Notbetätigung zumindest in seine die Notbetätigungshebelkette schließende Betätigungsstellung überführt wird. Dadurch soll eine einfache und kostengünstige Notbetätigung der Hebelkette zur Verfügung gestellt werden. Allerdings ist der konstruktive Aufwand durch den elektromotorischen Antrieb und die Notenergiequelle nicht unerheblich. Außerdem können grundsätzlich auch Funktionsstörungen infolge einer zumindest teilweise entladenen Notenergiequelle nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
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Beim weiteren Stand der Technik nach der
WO 2019/076402 A1 wird so vorgegangen, dass bei einem Kraftfahrzeug-Türschloss eine mechanische Betätigungshebelkette zum Notöffnen des Gesperres realisiert ist. Außerdem findet sich ein Stellelement, welches die Betätigungshebelkette mittelbar oder unmittelbar im Normalbetrieb blockiert und zum Notöffnen freigibt. Das Stellelement ist mit einem Elektromotor mit Abtriebselement ausgerüstet. Außerdem kann das Stellelement wahlweise ein flexibles Verbindungselement zur Kopplung der Betätigungshebelkette an einer Handhabe blockieren oder freigeben. Auch in diesem Fall ist im Endeffekt ein zusätzlicher elektromotorischer Antrieb in Verbindung mit einer Betätigungshebelkette für die Notbetätigung erforderlich, was zu einem gesteigerten Aufwand in konstruktiver Hinsicht korrespondiert.
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Beim gattungsbildenden Stand der Technik nach der US 2011/01 07800 A1 ist als Notbetätigungselement ein Schließzylinder außerhalb eines Schlossgehäuses vorgesehen und realisiert. Mithilfe eines in den Schließzylinder eingeführten Schlüssels kann das Gesperre alternativ zu einem elektromotorischen Antrieb notgeöffnet werden. Dazu ist der Schließzylinder über eine Verbindungsstange mit dem Auslösehebel gekoppelt.
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Der Stand der Technik hat sich zwar insgesamt und grundsätzlich bewährt, wenn es darum geht, eine Notbetätigung des Gesperres beispielsweise bei Ausfall des elektromotorischen Antriebes bzw. einer in speisenden Batterie oder Hauptenergiequelle des Kraftfahrzeuges zu realisieren. Allerdings werden an dieser Stelle oftmals aufwändige Lösungen mit eigenem Antrieb, eigener Betätigungshebelkette und eigener Notenergiequelle propagiert. Sofern beim gattungsbildenden Stand der Technik mit einem manuell beaufschlagbaren Notbetätigungselement außerhalb des Schlossgehäuses gearbeitet wird, besteht an dieser Stelle das grundsätzliche Problem, dass über die Verbindungsstange als Übertragungselement und eine damit verbundene zwangsläufige Öffnung Feuchtigkeit oder auch Schmutz ins Innere des Schlossgehäuses eindringen können. Dadurch ist auch eine eventuelle Schädigung des elektrischen Öffnungsantriebes möglich.
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Das lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass solche elektromotorischen Antriebe oftmals aus Kosten- und Gewichtsgründen mit Komponenten bzw. Getrieberädern aus Kunststoff ausgerüstet sind. An dieser Stelle in das Schlossgehäuse eindringender Schmutz oder eindringende Feuchtigkeit kann solche Getrieberäder aus Kunststoff abrasiv schädigen und dauerhafte Funktionsbeeinträchtigungen bis hin zum kompletten Ausfall bewirken.
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Als weiteres und wesentliches Problem ist der Umstand zusehen, dass das Notbetätigungselement zum manuellen Notöffnen des Gesperres oftmals geschützt oder verdeckt angebracht wird. Das gilt sowohl für eine Anbringung außenseitig einer zugehörigen Kraftfahrzeug-Tür als auch dann, wenn das Notbetätigungselement im Inneren der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür vorhanden ist. Tatsächlich wird man meistens eine solche Vorgehensweise präferieren, weil der elektrische Öffnungsantrieb beispielsweise im Anschluss an einen Crashfall ausfallen kann und im Inneren befindliche Personen dennoch das Kraftfahrzeug verlassen wollen. Für eine Öffnung der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür von außen her durch beispielsweise eintreffendes Rettungspersonal können demgegenüber manuelle Handhaben oder dergleichen vorgesehen sein.
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In dem beschriebenen Notfall besteht für die im Inneren des Kraftfahrzeuges befindlichen Personen oftmals das Problem, dass das Notbetätigungselement in eine Tür-Innenverkleidung eingelassen ist, allerdings oftmals nicht gefunden wird oder nicht einfach zugänglich ist. Dadurch können sich verunfallte Insassen nicht selbst aus dem Kraftfahrzeug auf einfache Art und Weise befreien.
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Vergleichbares gilt für eintreffendes Rettungspersonal, welches beispielsweise nach Einschlagen einer Fahrzeugscheibe ebenfalls vor dem Problem steht, dass im Inneren angebrachte Notbetätigungselement auffinden und betätigen zu müssen. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss so weiterzuentwickeln, dass unter Berücksichtigung eines einfachen und funktionsgerechten sowie kostengünstigen Aufbaus die dauerhafte Funktionsfähigkeit auch auf langen Zeitskalen gewährleistet ist. Außerdem soll das sichere Auffinden und die einwandfrei Betätigung des Notbetätigungselementes gewährleistet sein.
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Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug-Schloss dadurch gekennzeichnet, dass das Notbetätigungselement eine gegenüber einem Gehäuse bewegbare Abdeckkappe für die Betätigung des Übertragungselementes aufweist, wobei die Abdeckkappe durch ihre strukturelle und/oder optische Auslegung auf ihre Notbetätigungsfunktion hinweist.
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Im Rahmen der Erfindung ist zunächst einmal das Notbetätigungselement ganz generell und grundsätzlich zweiteilig ausgebildet. Tatsächlich setzt sich nämlich das Notbetätigungselement im Wesentlichen aus dem Gehäuse und darüber hinaus der gegenüber dem Gehäuse bewegbaren Abdeckkappe zusammen. Die Bewegbarkeit der Abdeckkappe gewährleistet dabei die Zugänglichkeit und auch Beaufschlagung des Übertragungselementes, wie dies nachfolgend noch näher im Detail erläutert wird.
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Von wesentlicher Bedeutung ist nun der weitere Umstand, dass die Abdeckkappe im Rahmen der Erfindung durch ihre strukturelle und/oder optische Auslegung auf die Notbetätigungsfunktion hinweist. Das bedeutet, dass die Abdeckkappe so gestaltet ist, dass sie unmittelbar mit der Notbetätigungsfunktion in Verbindung gebracht wird, und zwar haptisch und/oder optisch Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass das Notbetätigungselement im Allgemeinen innenseitig eines Kraftfahrzeuges und insbesondere an einer Innenverkleidung einer zugehörigen Kraftfahrzeug-Tür angebracht wird bzw. in die betreffende Innenverkleidung eingelassen ist. Meistens wird hierzu so vorgegangen, dass das Gehäuse des Notbetätigungselementes in eine entsprechende Ausnehmung der Türinnenverkleidung eingelassen ist, sodass nach außen hin überwiegend die Abdeckkappe als einziges Element des Notbetätigungselementes sichtbar bleibt.
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Um nun insbesondere im Notfall bzw. dem zuvor bereits beschriebenen Crashfall eine einwandfreie Funktion und auch das Auffinden des Notbetätigungselementes zu erleichtern, ist die Abdeckkappe mit strukturellen und/oder optischen Besonderheiten ausgerüstet, mit deren Hilfe die Notbetätigungsfunktion sichtbar gemacht wird und/oder haptisch von einem Bediener erfasst werden kann.
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Tatsächlich ist es beispielsweise möglich, dass die Abdeckkappe zumindest ein manuelles Manipulationsmittel wie beispielsweise einen Knopf, eine Öse oder einen Griff als Hinweis auf die Notbetätigungsfunktion aufweist. Das betreffende manuelle Manipulationsmittel ist dabei gegenüber der Abdeckkappe exponiert ausgelegt, kann folglich von einem Bediener unschwer ertastet bzw. haptisch aufgenommen werden und lässt sich folglich als Notbetätigung interpretieren bzw. deutet hierauf hin.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Abdeckkappe aber auch mit einem optischen Hinweismittel ausgerüstet werden. Hierbei mag es sich um einen Aufdruck, eine Farbkennzeichnung etc. als Hinweis auf die Notbetätigungsfunktion handeln. Grundsätzlich sind auch entsprechende Beleuchtungen etc. denkbar, um die Hinweisfunktion auch bei schlechten Lichtverhältnissen gewährleisten zu können.
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Eine besonders vorteilhafte Variante ist dadurch gekennzeichnet, dass ein elektromotorischer Antrieb zur Beaufschlagung der Abdeckkappe vorgesehen ist. In diesem Fall wird so vorgegangen, dass beispielsweise im Crashfall oder im Anschluss hieran der elektromotorische Antrieb angesteuert wird und mit seiner Hilfe die Abdeckkappe eine Beaufschlagung erfährt. Diese kann darin liegen, dass die Abdeckkappe aufgeschwenkt wird, gegenüber dem Gehäuse entfernt wird oder sonst wie freigegeben wird, sodass für einen Bediener das Übertragungselement sichtbar wird und manipuliert werden kann, um mit seiner Hilfe das Gesperre notöffnen zu können. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass der besagte Crashfall sensorisch mithilfe beispielsweise eines Crashsensors erfasst werden kann und zu diesem Zeitpunkt (noch) genügend elektrische Energie zur Verfügung steht, um nicht nur Sicherungsmaßnahmen wie beispielsweise einen Airbag, Seitenaufprallschutz etc. zu beaufschlagen, sondern zusätzlich auch den elektromotorischen Antrieb zur Beaufschlagung der Abdeckkappe.
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In diesem Zusammenhang sind verschiedene Varianten zur spezifischen Auslegung der Abdeckkappe denkbar. So kann die Abdeckkappe schwenkbar an das Gehäuse angeschlossen sein. Es ist aber auch möglich, dass die Abdeckkappe mit dem Gehäuse lösbar verrastet wird. Außerdem besteht die Möglichkeit, das Übertragungselement lösbar oder unlösbar an die Abdeckkappe anzuschließen.
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Sofern das Übertragungselement lösbar an die Abdeckkappe angeschlossen ist, kann ein Bediener nach Öffnen der Abdeckkappe unschwer das Übertragungselement ergreifen und mit seiner Hilfe das Gesperre notöffnen. Es ist aber auch möglich, dass das Übertragungselement unlösbar an die Abdeckkappe angeschlossen ist. In diesem Fall sorgt eine Schwenkbewegung der Abdeckkappe gegenüber dem Gehäuse dafür, dass hierdurch zugleich über das Übertragungselement das Gesperre notgeöffnet wird. Schließlich besteht die weitergehende Möglichkeit, die von dem Gehäuse gelöste Abdeckkappe zusammen mit dem Übertragungselement beispielsweise ziehend seitens des Bedieners zu beaufschlagen, um auf diese Weise für die gewünschte Notöffnung des Gesperres zu sorgen.
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Zu diesem Zweck handelt es sich bei dem Übertragungselement vorteilhaft um ein flexibles Übertragungselement beispielsweise in Gestalt eines Seiles, eines Bowdenzuges etc. Außerdem ist die Auslegung meistens so getroffen, dass das Übertragungselement an einen Betätigungshebel zum Notöffnen des Kraftfahrzeug-Schlosses angeschlossen ist. Der Betätigungshebel ist dabei regelmäßig im Inneren des Schlossgehäuses gelagert. Um einen dauerhaften und funktionssicheren Betrieb zu gewährleisten, hat es sich darüber hinaus bewährt, wenn der Betätigungshebel vorzugsweise über eine Öffnung des Schlossgehäuses nach außerhalb geführt wird. Diese Öffnung kann darüber hinaus abgedichtet sein, sodass im Unterschied zum Stand der Technik nicht die Gefahr besteht, dass über die fragliche Öffnung ins Innere des Schlossgehäuses Schmutz oder Wasser eindringen kann. Das gilt erst recht für den Fall, dass der der Betätigungshebel außenseitig am Schlossgehäuse gelagert ist. Auch in diesem Fall mag die abgedichtete Öffnung die Verbindung des Betätigungshebels zum Gesperre zur Verfügung stellen.
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Im Ergebnis wird ein Kraftfahrzeug-Schloss und insbesondere Kraftfahrzeug-Türschloss mit einem speziell ausgelegten Notbetätigungselement zur Verfügung gestellt. Dieses ist regelmäßig innenseitig an eine Kraftfahrzeug-Tür angeschlossen. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, das Notbetätigungselement außenseitig der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür vorzusehen. Die letztgenannte Variante lässt sich insbesondere für den Fall realisieren und auch diebstahlsicher umsetzen, wenn der elektromotorische Antrieb zur Beaufschlagung der Abdeckkappe vorgesehen ist. Denn dieser Antrieb mag im Normalbetrieb für eine Verriegelung der Abdeckkappe sorgen, sodass Manipulationen an der Abdeckkappe von außen her nicht möglich sind.
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Kommt es dagegen zum Ausfall der Hauptbatterie bzw. kraftfahrzeugseitigen Batterie, so sorgt der elektromotorische Antrieb dafür, dass die Abdeckkappe aufgeschwenkt oder gegenüber dem Gehäuse ausgestoßen wird. Befindet sich das Notbetätigungselement jedoch im Inneren des zugehörigen Kraftfahrzeuges bzw. ist innenseitig an die betreffende Kraftfahrzeug-Tür angeschlossen, so kann grundsätzlich auch so vorgegangen werden, dass der elektromotorische Antrieb im Normalbetrieb die Abdeckkappe grundsätzlich freigibt und nicht beaufschlagt. Erst wenn es zum Crashfall kommt, sorgt der elektromotorische Antrieb dafür, dass die Abdeckkappe gegenüber dem Gehäuse geöffnet wird, sodass hierdurch insgesamt das Übertragungselement zugänglich ist.
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In Verbindung mit der weitergehenden Eigenschaft des Notbetätigungselementes, nach der die Abdeckkappe durch ihre strukturelle und/oder optische Auslegung auf Ihre Notbetätigungsfunktion hinweist, wird insgesamt nicht nur ein dauerhafter und funktionssicherer Betrieb des Notbetätigungselementes zur Verfügung gestellt, sondern ist auch das Auffinden des betreffenden Notbetätigungselementes gegenüber bisherigen Ausführungsformen deutlich erleichtert.
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Hierbei kann ergänzend zu bisherigen Ausführungsformen auch so vorgegangen werden, dass der Crashfall alternativ oder zusätzlich zur Beaufschlagung des elektromotorischen Antriebes auf die Notbetätigungsfunktion akustisch hinweist. Das heißt, neben dem haptischen und/oder optischen Hinweis an der Abdeckkappe lässt sich zusätzlich auch eine akustische Hinweisfunktion auf das Notbetätigungselement denken. Diese akustische Hinweisfunktion läuft darauf hinaus, dass im Crashfall oder unmittelbar im Nachgang zum Crashfall über ein im Kraftfahrzeug befindliches Radio oder eine Freisprechanlage eine akustische Meldung dergestalt abgegeben wird, das zum Öffnen bzw. Notöffnen der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür das Notbetätigungselement beaufschlagt werden muss, welches sich beispielsweise an der Fahrertür im Bereich einer Armlehne oder benachbart zur Spiegelverstellung oder sonst wo befindet.
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Hierbei geht die Erfindung wie bei der Beaufschlagung des elektromotorischen Antriebes für die Abdeckkappe von der Erkenntnis aus, dass zum Zeitpunkt der Erfassung des Crashfalles - noch - genügend elektrische Energie zur Verfügung steht, um einerseits den elektromotorischen Antrieb zur Beaufschlagung der Abdeckkappe anzusteuern und andererseits für die zuvor beschriebene akustische Warnung bzw. Hinweisfunktion zu sorgen. So oder so gelingt das Notöffnen gegenüber dem Stand der Technik deutlich vereinfacht und mit bisher nicht erreichter Zielgenauigkeit. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1 das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug-Schloss in einer grundsätzlichen Übersicht und
- 2 einen schematischen Schnitt durch das Notbetätigungselement.
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In den Figuren ist ein Kraftfahrzeug-Schloss dargestellt, bei dem es sich nach dem Ausführungsbeispiel um ein Kraftfahrzeug-Türschloss handelt. Von dem Kraftfahrzeug-Türschloss ist in der 1 lediglich und rein schematisch ein Schlossgehäuse 1 dargestellt und wiedergegeben. In dem Schlossgehäuse 1 befindet sich ein übliches Gesperre aus Drehfalle und Sperrklinke, welches jedoch nicht dargestellt ist. Außerdem erkennt man einen bzw. am im Schlossgehäuse 1 gelagerten Betätigungshebel 2, mit dessen Hilfe das Kraftfahrzeug-Schloss bzw. Kraftfahrzeug-Türschloss notgeöffnet werden kann.
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Zu diesem Zweck muss der fragliche Betätigungshebel 2 von seiner in der 1 eingenommenen und strichpunktiert wiedergegebenen Grundstellung in eine durchgezogen dargestellte Betätigungsstellung überführt werden. Diese mechanische Notöffnung korrespondiert dazu, dass der Betätigungshebel 2 nach dem Ausführungsbeispiel eine Bewegung im Gegenuhrzeigersinn um seine im Inneren des Schlossgehäuses 1 definierte Achse vollführt. Dadurch ist der Betätigungshebel 2 in der Lage, die Sperrklinke als Bestandteil des Gesperres aus Drehfalle und Sperrklinke von ihrem rastenden Eingriff mit der Drehfalle abheben zu können. Als Folge hiervon öffnet die Drehfalle federunterstützt und gibt einen zuvor gefangenen Schließbolzen frei. Die entsprechend beaufschlagte und nicht ausdrücklich dargestellte sowie mit dem beschriebenen Kraftfahrzeug-Türschloss ausgerüstete Kraftfahrzeug-Tür lässt sich hierdurch öffnen respektive notöffnen.
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Normalerweise erfolgt der Öffnungsvorgang des fraglichen Gesperres aus im wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke elektromotorisch. Dazu ist ein elektrischer Öffnungsantrieb für das Gesperre vorgesehen und realisiert, wie er beispielhaft Stand der Technik im Detail beschrieben wird und zeichnerisch wiedergegeben ist. Verwiesen wird hierzu nur beispielhaft auf die
DE 195 01 493 A1 .
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Das beschriebene manuelle Notöffnen des Gesperres und die Beaufschlagung des Betätigungshebels 2 erfolgt dabei mithilfe eines Notbetätigungselementes 3, 4. Dazu ist das Notbetätigungselement 3, 4 wenigstens teilweise außerhalb des Schlossgehäuses 1 angeordnet. Außerdem ist wenigstens ein Übertragungselement 5 realisiert, mit dessen Hilfe das Notbetätigungselement 3, 4 auf das Gesperre im Inneren des Schlossgehäuses 1 zum notöffnen arbeitet.
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Man erkennt, dass nach dem Ausführungsbeispiel das Notbetätigungselement 3, 4 einerseits und das Schlossgehäuse 1 andererseits strukturell und örtlich voneinander getrennt ausgelegt sind. Für die Verbindung sorgt einzig das Übertragungselement 5. Bei dem Übertragungselement 5 handelt es sich um ein flexibles Übertragungselement 5, welches nach dem Ausführungsbeispiel als Seil, Kunststoffband, Bowdenzug etc. ausgebildet ist. Außerdem ist das Übertragungselement 5 einerseits an den Betätigungshebel 2 und andererseits eine Abdeckkappe 4 als Bestandteil des Notbetätigungselementes 3, 4 angeschlossen. Die Verbindung zwischen der Abdeckkappe 4 und dem Übertragungselement 5 mag dabei lösbar oder fest umgesetzt werden.
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Insgesamt ist die Auslegung im Rahmen der Erfindung so getroffen, dass das Notbetätigungselement 3, 4 die gegenüber dem Gehäuse 3 bewegbare Abdeckkappe 4 aufweist, und zwar für die Betätigung des Übertragungselementes 5. Außerdem weist die Abdeckkappe 4 durch ihre strukturelle und/oder optische Auslegung auf ihre Notbetätigungsfunktion hin. Dazu kann die Abdeckkappe 4 mit einem manuellen Manipulationsmittel wie beispielsweise einem Knopf, einer Öse oder einem Griff als Hinweis auf die Notbetätigungsfunktion ausgerüstet sein, was im Detail jedoch nicht dargestellt ist. Vielmehr verfügt die Abdeckkappe 4 nach dem Ausführungsbeispiel über ein optisches Hinweismittel in Gestalt eines Aufdruckes 6. Grundsätzlich ist an dieser Stelle alternativ oder zusätzlich auch eine Farbkennzeichnung denkbar. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, anstelle des Aufdrucks 6 ein entsprechend beleuchtetes Piktogramm einzusetzen. So oder so sorgt der Aufdruck 6 bzw. das optische Hinweismittel oder alternativ das manuelle Manipulationsmittel dafür, dass auf diese Weise die Abdeckkappe 4 mit dem gewünschten Hinweis auf die Notbetätigungsfunktion ausgerüstet ist. Hierdurch ist ein Bediener in der Lage, die Abdeckkappe 4 unschwer aufzufinden.
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Tatsächlich ist das Notbetätigungselement 3, 4 in der Regel innenseitig an eine Kraftfahrzeug-Tür angeschlossen. Dazu mag das Notbetätigungselement 3, 4 mit seinem Gehäuse 3 in eine entsprechende Aussparung einer Innenverkleidung der betreffenden Kraftfahrzeug-Tür eingelassen sein. Um nun dennoch die Abdeckkappe 4 einwandfrei und zielsicher identifizieren zu können und auf die Notbetätigungsfunktion hinzuweisen, ist nach dem Ausführungsbeispiel der Aufdruck 6 vorgesehen.
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Darüber hinaus und gemäß der Schnittdarstellung in der 2 kann im Inneren des Gehäuses 3 als Bestandteil des Notbetätigungselementes 3, 4 auch ein elektromotorischer Antrieb 7 realisiert sein, der an dieser Stelle lediglich schematisch als Pfeil angedeutet ist. Mithilfe des elektromotorischen Antriebes 7 kann die Abdeckkappe 4 beaufschlagt werden. Tatsächlich ist es in diesem Fall und auch ansonsten denkbar, dass die Abdeckkappe 4 schwenkbar an das Gehäuse 3 angeschlossen ist oder auch mit dem Gehäuse 3 lösbar verrastet wird. Selbstverständlich sind auch Kombinationen denkbar.
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Mithilfe des elektromotorischen Antriebes 7 lässt sich nun insbesondere im Crashfall oder im unmittelbaren Anschluss an den Crashfall die Abdeckkappe 4 gegenüber dem Gehäuse 3 öffnen respektive gegenüber dem Gehäuse 3 ausstoßen. Als Folge hiervon wird in beiden Fällen das Übertragungselement 5 sichtbar und kann von einem Bediener manipuliert werden. Dazu besteht die Möglichkeit, dass der fragliche Bediener das Übertragungselement 5 direkt ergreift, wenn dieses beispielsweise lösbar an die Abdeckkappe 4 angeschlossen ist. Es ist aber auch möglich, die Abdeckkappe 4 zu beaufschlagen und auf diese Weise über das angeschlossene Übertragungselement 5 insgesamt dafür zu sorgen, dass der Betätigungshebel 2 zum notöffnen in der beschriebenen Art und Weise im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt wird. Als Folge hiervon kommt es jeweils dazu, dass die Sperrklinke von ihrem rastenden Eingriff mit der Drehfalle abgehoben wird, sodass im Anschluss hieran die Drehfalle federunterstützt öffnet, den Schließbolzen und damit auch die Kraftfahrzeug-Tür freigibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schlossgehäuse
- 2
- Betätigungshebel
- 3, 4
- Notbetätigungselement
- 3
- Gehäuse
- 4
- Abdeckkappe
- 5
- Übertragungselement
- 6
- Aufdruck
- 7
- elektromotorischer Antrieb
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102019127109 A1 [0004]
- WO 2019/076402 A1 [0005]
- DE 19501493 A1 [0031]