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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Audiovorrichtung und ein Verfahren zum Ausgeben von Audioinhalten in einem Kraftfahrzeug.
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In heutigen Kraftfahrzeugen sind Audiovorrichtungen in der Lage, einen Fokussierungspunkt in Bezug auf Lautstärke von Surround-Audioanlagen zu verschieben, beispielsweise von vorne nach hinten beziehungsweise von links nach rechts. Hierbei werden jedoch alle Audioinhalte mit gleicher Lautstärke verschoben, und es werden physiologische Eigenheiten eines menschlichen Gehörs nicht berücksichtigt. Insbesondere hat ein menschliches Gehör unterschiedliche Wahrnehmungspräferenzen zwischen dem linken und rechten Ohr. So kann beispielsweise das linke Ohr bevorzugt Musik wahrnehmen und das rechte Ohr bevorzugt Sprache.
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Aus der
DE 11 2013 005 844 B4 ist eine Fahrunterstützungseinrichtung bekannt, die einem Fahrer zum Fahren nützliche Hörinformationen über Sprachführung durch die Benutzung von Stimme und über Warnton zur Verfügung stellt, wobei die Fahrunterstützungseinrichtung die zum Fahren nützlichen Hörinformationen einem linken und einem rechten Ohr des Fahrers durch Nutzung eines rechten Lautsprechers und eines linken Lautsprechers zur Verfügung stellt, wobei der rechte Lautsprecher ein Ultraschallerzeugungsgerät für einen parametrischen Lautsprecher für das rechte Ohr ist, der einen reproduzierten Klang am rechten Ohr generiert durch Abstrahlung von Ultraschall zur Position des rechten Ohrs des Fahrers, der auf dem Fahrersitz des Fahrzeugs sitzt, wobei der linke Lautsprecher ein Ultraschallerzeugungsgerät für einen parametrischen Lautsprecher für das linke Ohr ist, der einen reproduzierten Klang am linken Ohr generiert durch Abstrahlen von Ultraschall zur Position des linken Ohrs des Fahrers, der auf dem Fahrersitz des Fahrzeugs sitzt und wobei die Sprachführung innerhalb der zum Fahrzeug nützlichen Hörinformationen direkt am rechten Ohr des Fahrers ausschließlich vom rechten Lautsprecher zur Verfügung gestellt wird.
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Aus der
DE 10 2017 211 923 A1 ist ein Verfahren zum selektiven Benachrichtigen einer Person an Bord eines Kraftfahrzeugs bekannt.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wahrnehmung von Audioinhalten zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen, der folgenden Beschreibung sowie den Figuren offenbart.
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Durch die Erfindung ist ein Kraftfahrzeug mit einer Audiovorrichtung bereitgestellt, wobei die Audiovorrichtung zumindest einen ersten und einen zweiten Lautsprecher aufweist, die dazu ausgebildet sind, Audioinhalte von Audiosignalen in einem menschlichen Hörbereich auszugeben, wobei der erste Lautsprecher aus Sicht in eine Fahrzeugfrontrichtung rechts von einer Fahrerposition angeordnet ist und der zweite Lautsprecher aus Sicht der Fahrzeugfrontrichtung links von der Fahrerposition angeordnet ist, wobei die Audiovorrichtung dazu ausgebildet ist, erste Audioinhalte von Audiosignalen durch den ersten Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke auszugeben als zweite Audioinhalte und die zweiten Audioinhalte von Audiosignalen durch den zweiten Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke auszugeben als die ersten Audioinhalte.
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Mit anderen Worten weist das Kraftfahrzeug eine Audiovorrichtung auf, die zumindest einen ersten und einen zweiten Lautsprecher umfasst, die im Kraftfahrzeug rechts und links von der Fahrerposition angeordnet sind. Rechts und links sind hierbei in Bezug zu einer Fahrrichtung des Kraftfahrzeugs nach vorne gemeint. Die Audiovorrichtung kann beispielsweise eine Stereoanlage beziehungsweise Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs sein, die Audioausgaben über die Lautsprecher bereitstellt. Die Lautsprecher können Schallwandler sein, die Audiosignale in einem menschlichen Hörbereich ausgeben können, insbesondere in einem Bereich von 20 Hz bis 20 kHz. Insbesondere können die Lautsprecher dazu ausgebildet sein, die Ausgabe der Audioinhalte direkt zu erzeugen, womit gemeint ist, dass die Audioinhalte nicht erst durch Intermodulation von Schallwellen, insbesondere Ultraschallwellen, erzeugt werden, was den Vorteil hat, dass die Lautsprecher so günstiger bereitgestellt werden können.
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Die Audiovorrichtung ist zusätzlich dazu ausgebildet, erste und zweite Audioinhalte von Audiosignalen zu unterscheiden und die Lautsprecher derart anzusteuern, dass an dem ersten Lautsprecher, der rechts von der Fahrerposition angeordnet ist, erste Audioinhalte lauter ausgegeben werden als zweite Audioinhalte. Zusätzlich können an dem zweiten Lautsprecher, der links von der Fahrerposition angeordnet ist, die zweiten Audioinhalte lauter ausgegeben werden als die ersten Audioinhalte. Die ersten und zweiten Audioinhalte können sich beispielsweise von einer Art und/oder Wichtigkeit unterscheiden und in Wahrnehmungspräferenzen zwischen einem linken und einem rechten Ohr eines Benutzers unterteilt sein. Die Audioinhalte können beispielsweise Sprache, Fahrzeugsystemmeldungen, insbesondere Warnmeldungen und/oder Musik umfassen. Beispielsweise können die ersten Audioinhalte Sprachausgaben oder Fahrzeugsystemausgaben umfassen und die zweiten Audioinhalte Musikausgaben. Je nach Wahrnehmungspräferenz eines Benutzers kann dies jedoch auch umgekehrt sein.
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Als Quelle für die Audiosignale, die die Audioinhalte umfassen, kann das Audiosignal von einem Fahrzeugsystem, insbesondere einem Infotainmentsystem des Kraftfahrzeugs beziehungsweise Navigationssystem, stammen, einer Telefonieanlage und/oder einem Radio des Kraftfahrzeugs. Zur Ansteuerung der entsprechenden Lautsprecher kann die Audiovorrichtung vorzugsweise dazu ausgebildet sein, zu erkennen, von welcher Quelle das Audiosignal stammt und somit welcher Audioinhalt im Audiosignal dominant ist und wo dieser ausgegeben werden soll. Das heißt, dass beispielsweise Ausgaben einer Telefonieeinrichtung des Kraftfahrzeugs bevorzugt eine Sprachausgabe umfassen, die entsprechend einer Präferenz des Benutzers an den jeweiligen Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke ausgegeben werden kann. Mit einer höheren Lautstärke ist gemeint, dass eine Intensität beziehungsweise Stärke des Schalls für die jeweiligen Audioinhalte erhöht beziehungsweise verstärkt wird, was beispielsweise über einen Schalldruck messbar ist.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Audioinhalte je nach Präferenz eines Benutzers mit höherer Lautstärke auf der präferierten Seite ausgegeben werden können und somit eine Aufmerksamkeit gesteigert werden kann. So kann beispielsweise auch eine Sicherheit erhöht werden, wenn eine Warnmeldung aus einer präferierten Richtung mit einer höheren Lautstärke empfangen wird, da so die Warnmeldung schneller erfasst und darauf reagiert werden kann.
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Die Erfindung umfasst auch Ausführungsformen, durch die sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Audiovorrichtung ferner dazu ausgebildet ist, die ersten Audioinhalte durch den ersten Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke auszugeben als durch den zweiten Lautsprecher und/oder die zweiten Audioinhalte durch den zweiten Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke auszugeben als durch den ersten Lautsprecher. Mit anderen Worten kann nicht nur ein jeweiliger Audioinhalt gegenüber dem anderen Audioinhalt auf einem der Lautsprecher bevorzugt werden, sondern auch eine Balance zwischen dem ersten und dem zweiten Lautsprecher. Das bedeutet, dass ein jeweiliger Audioinhalt verstärkt von einer Richtung wahrgenommen werden kann. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass eine Wahrnehmungspräferenz noch deutlicher hervorgehoben werden kann und somit eine Aufmerksamkeit gesteigert werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Audiovorrichtung dazu ausgebildet ist, die ersten Audioinhalte ausschließlich durch den ersten Lautsprecher auszugeben und/oder die zweiten Audioinhalte ausschließlich durch den zweiten Lautsprecher auszugeben. Das heißt, dass der erste Lautsprecher nur die ersten Audioinhalte ausgibt und/oder der zweite Lautsprecher nur die zweiten Audioinhalte, wobei die ersten Audioinhalte beispielsweise Sprache sein können, die somit an das rechte Ohr eines Benutzers gelangen und die zweiten Audioinhalte, beispielsweise Musik, die durch die Ausgabe durch den zweiten Lautsprecher bevorzugt an das linke Ohr eines Benutzers gelangen. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass bei Auftreten des ersten Audioinhalts nur der erste Lautsprecher den ersten Audioinhalt ausgibt und der zweite Lautsprecher den zweiten Audioinhalt für die Dauer der Ausgabe des ersten Audioinhalts ausblendet. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass eine Aufmerksamkeit eines Benutzers in besonders hoher Weise gesteigert werden kann.
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Eine Ausführungsform sieht vor, dass die Audioinhalte Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte und/oder Musikinhalte umfassen. Sprachinhalte können beispielsweise eine Kommunikation und/oder eine Informationsweitergabe umfassen. Fahrzeugsysteminhalte können Warnmeldungen des Kraftfahrzeugs und/oder eine Ausgabe eines Navigationsgeräts umfassen. Musikinhalte können Töne, Klänge und/oder Geräusche sein, die einen Rhythmus und/oder Melodien umfassen. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass bevorzugte Audioinhalte nach Präferenzen aufgeteilt werden können.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die ersten Audioinhalte Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte sind und die zweiten Audioinhalte Musikinhalte sind. Mit anderen Worten werden Sprachinhalte oder Fahrzeugsysteminhalte von dem rechten Lautsprecher ausgegeben und Musikinhalte von dem linken Lautsprecher. Hierbei wird die physiologische Gegebenheit ausgenutzt, dass bei einer Mehrzahl von Menschen das rechte Ohr und damit die linke Gehirnhälfte üblicherweise die Areale aufweist, die für eine Sprachverarbeitung zuständig sind und das linke Ohr beziehungsweise die rechte Gehirnhälfte die Areale, die für eine Musikwahrnehmung zuständig sind. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass die Wahrnehmungspräferenzen für eine Mehrzahl von Benutzern berücksichtigt werden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Lautsprecher Richtlautsprecher sind. Mit Richtlautsprechern sind Lautsprecher gemeint, die eine Schallausrichtung mit vorgegebener Schallcharakteristik in einem vorgegebenen Hörbereich, insbesondere einem Hörbereich der Fahrerposition, erzeugen können. Hierzu können die Lautsprecher entsprechend ausgerichtet sein und/oder Blenden aufweisen, die ein Schallsignal in einen vorgegebenen Raumbereich beschränken. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass die Audioinhalte verbessert an das entsprechende Ohr eines Benutzers gelenkt werden können.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Audiovorrichtung dazu ausgebildet ist, die Lautsprecher mit den entsprechenden Audioinhalten in Abhängigkeit von einer Audiosignalquelle anzusteuern. Eine Audiosignalquelle kann beispielsweise eine Vorrichtung sein, durch die das Audiosignal erzeugt wird und/oder durch die das Audiosignal in das Kraftfahrzeug gelangt. Beispielsweise kann eine Audiosignalquelle ein Navigationsgerät und/oder eine Telefonieeinrichtung des Kraftfahrzeugs sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Audiosignalquelle auch ein Radio des Kraftfahrzeugs sein. Je nach Audiosignalquelle, von der das Audiosignal stammt, kann die Audiovorrichtung unterscheiden, ob die Audioinhalte einen Sprachinhalt oder einen Musikinhalt umfassen. Ist die Audiosignalquelle ein Radio, kann beispielsweise eine Trennung des ersten und zweiten Audioinhalts dadurch erreicht werden, dass nach einem Pilotton beziehungsweise einer Autofahrerrundfunkinformation von dem zweiten Audioinhalt auf den ersten Audioinhalt rückgeschlossen werden kann, wobei in diesem Beispiel der zweite Audioinhalt ein Musikinhalt ist und der erste Audioinhalt ein Sprachinhalt. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass die Audiovorrichtung die Audioinhalte verbessert unterscheiden kann.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass ein Audiosignal die ersten und zweiten Audioinhalte aufweist, wobei die Audiovorrichtung eine Rechenvorrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, den ersten und zweiten Audioinhalt mittels einer künstlichen Intelligenz aus dem Audiosignal zu erkennen und für die Lautsprecher die jeweiligen Audioinhalte bereitzustellen. Somit können die Lautsprecher mit den entsprechenden Audioinhalten passend angesteuert werden. Hierbei kann ein Audiosignal, das von einer Audioquelle stammt, gemischt die ersten und zweiten Audioinhalte aufweisen. Beispielsweise kann bei einem Radio Musik gespielt werden und/oder es können Sprachinhalte übermittelt werden, beispielsweise Verkehrsnachrichten. Eine Unterscheidung, welcher Audioinhalt gegenwärtig gespielt wird, kann durch eine Rechenvorrichtung der Audiovorrichtung durchgeführt werden, wobei die Rechenvorrichtung beispielsweise ein Computer ist. Der Computer kann einen Algorithmus für künstliche Intelligenz aufweisen, der die Audiosignale nach Frequenzanteilen untersucht, wobei vorgegebene Charakteristika der Frequenzanteile eine Unterscheidung zwischen Musik und Sprachinhalten ermöglicht. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass die Audioinhalte besser unterschieden werden können.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass die Audiovorrichtung weitere Lautsprecher aufweist, die jeweils rechts und links von zumindest einer Mitfahrerposition im Kraftfahrzeug angeordnet sind, wobei die Audiovorrichtung dazu ausgebildet ist, den jeweils rechten Lautsprecher wie den ersten Lautsprecher anzusteuern und den jeweils linken Lautsprecher wie den zweiten Lautsprecher. Mit anderen Worten können eine oder mehrere Mitfahrerpositionen im Kraftfahrzeug, beispielsweise eine Beifahrerposition und/oder eine Mitfahrerposition in einem Fond des Kraftfahrzeugs, auch Lautsprecher aufweisen, die in einer Fahrzeugfrontrichtung jeweils rechts und links von der jeweiligen Mitfahrerposition angeordnet sind. Diese können dann entsprechend dem ersten und dem zweiten Lautsprecher angesteuert werden, sodass beispielsweise auf dem rechten Lautsprecher der erste Audioinhalt dominant ausgegeben wird und auf dem linken Lautsprecher der zweite Audioinhalt. Vorzugsweise kann bei dieser Ausführungsform ein jeweiliger Lautsprecher als Richtlautsprecher ausgebildet sein, sodass sich die Lautsprecherausgaben gegenseitig weniger überlagern. Durch diese Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, dass für jeden Mitfahrer die physiologischen Gegebenheiten berücksichtigt werden können, was zu einer verbesserten Wahrnehmung und Aufmerksamkeit führt.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgeben von Audioinhalten in einem Kraftfahrzeug nach einer der vorhergehenden Ausführungsformen, wobei das Kraftfahrzeug eine Audiovorrichtung mit zumindest einem ersten und einem zweiten Lautsprecher aufweist, durch die Audioinhalte von Audiosignalen in einem menschlichen Hörbereich ausgebbar sind, wobei der erste Lautsprecher aus Sicht in eine Fahrzeugfrontrichtung rechts von einer Fahrerposition angeordnet ist und der zweite Lautsprecher aus Sicht der Fahrzeugfrontrichtung links von der Fahrerposition angeordnet ist, wobei die Audiovorrichtung erste Audioinhalte von Audiosignalen durch den ersten Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke ausgibt als zweite Audioinhalte und die zweiten Audioinhalte von Audiosignalen durch den zweiten Lautsprecher mit einer höheren Lautstärke ausgibt als die ersten Audioinhalte. Hierbei ergeben sich gleiche Vorteile und Variationsmöglichkeiten wie bei dem Kraftfahrzeug.
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Zu der Erfindung gehört auch die Steuervorrichtung für das Kraftfahrzeug. Die Steuervorrichtung kann eine Datenverarbeitungsvorrichtung oder eine Prozessoreinrichtung aufweisen, die dazu eingerichtet ist, eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Die Prozessoreinrichtung kann hierzu zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen FPGA (Field Programmable Gate Array) und/oder zumindest einen DSP (Digital Signal Processor) aufweisen. Des Weiteren kann die Prozessoreinrichtung Programmcode aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Der Programmcode kann in einem Datenspeicher der Prozessoreinrichtung gespeichert sein.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, oder als Personenbus oder Motorrad ausgestaltet.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen. Die Erfindung umfasst also auch Realisierungen, die jeweils eine Kombination der Merkmale mehrerer der beschriebenen Ausführungsformen aufweisen, sofern die Ausführungsformen nicht als sich gegenseitig ausschließend beschrieben wurden.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- Fig. ein schematisch dargestelltes Kraftfahrzeug mit einer Audiovorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden. Daher soll die Offenbarung auch andere als die dargestellten Kombinationen der Merkmale der Ausführungsformen umfassen. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen jeweils funktionsgleiche Elemente.
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In 1 ist eine schematisch dargestellte Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug 10 mit einer Audiovorrichtung 12 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform gezeigt. Das Kraftfahrzeug 10 kann beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildet sein, insbesondere als autonomes oder teilautonomes Kraftfahrzeug, wobei die Audiovorrichtung 12 dazu ausgebildet sein kann, Audioinhalte von Audiosignalen in dem Kraftfahrzeug 10 auszugeben. Dazu kann die Audiovorrichtung zumindest einen ersten Lautsprecher 14 und einen zweiten Lautsprecher 16 aufweisen, wobei der erste Lautsprecher 14 in einem Bereich im Kraftfahrzeug 10 angeordnet ist, der sich rechts von einer Fahrerposition 18 befindet. In diesem Beispiel ist die Fahrerposition auf der linken Fahrzeugseite, wobei auch bei einer Rechtssteuerung der erste Lautsprecher 14 vorzugsweise rechts von der Fahrerposition 18 angeordnet ist. Der zweite Lautsprecher 16 ist in einem Bereich des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet, der sich links von der Fahrerposition 18 befindet. Wie dargestellt, können der erste und zweite Lautsprecher 14, 16 in einer Längsrichtung des Kraftfahrzeugs 10 beliebig angeordnet sein, wobei die Lautsprecher vorzugsweise angrenzend an die Fahrerposition 18 angeordnet sind.
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Der erste Lautsprecher 14 und der zweite Lautsprecher 16 können bevorzugt als Richtlautsprecher ausgebildet sein und somit einen Audioinhalt in Richtung der Fahrerposition 18 ausgeben, sodass sich bevorzugt ein Schallkegel bildet, der ein Maximum in einem Kopfbereich der Fahrerposition 18 aufweist. Die Audiovorrichtung 12 kann bevorzugt Audiosignale aus mehreren Audioquellen empfangen und über die Lautsprecher 14, 16 in einem menschlichen Hörbereich, der insbesondere von 20 Hz bis 20 kHz reicht, ausgeben, wobei die Audiosignalquellen beispielsweise von einer Telefonievorrichtung, einem Fahrzeugsystem und/oder einem Radio des Kraftfahrzeugs 10 stammen können. Die Audiosignale können insbesondere erste Audioinhalte und zweite Audioinhalt aufweisen, wobei die ersten Audioinhalte Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte sein können und die zweiten Audioinhalte Musikinhalte. Das heißt, dass die ersten Audioinhalte Sprache wie Telefongespräche und/oder Ausgaben eines Navigationsgeräts oder Warntöne des Kraftfahrzeugs 10 sein können und die zweiten Audioinhalte Musik, die beispielsweise über ein Radio gespielt wird.
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Um physiologische Gegebenheiten von Personen zu berücksichtigen, insbesondere eine verbesserte Spracherkennung über ein rechtes Ohr und eine verbesserte Musikerkennung über ein linkes Ohr, kann die Audiovorrichtung 12 dazu ausgebildet sein, Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte aus den ersten Lautsprecher 14 hervorzuheben und Musikinhalte durch den zweiten Lautsprecher 16. Dazu kann der die Audiovorrichtung 12 die Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte durch den ersten Lautsprecher 14 lauter ausgeben als die zweiten Audioinhalte und entsprechend auf dem zweiten Lautsprecher 16 die Musikinhalte lauter als die Sprachinhalte. Des Weiteren kann durch die Audiovorrichtung 12 auch eine Balance zwischen der Ausgabe des ersten Lautsprechers 14 und des zweiten Lautsprechers 16 eingestellt werden, indem die Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte auf dem ersten Lautsprecher 14 lauter ausgegeben werden als auf dem zweiten Lautsprecher 16. Entsprechend können die Musikinhalte auf dem zweiten Lautsprecher 16 lauter ausgegeben werden als auf dem ersten Lautsprecher 14. Auch kann beispielsweise vorgesehen sein, dass der erste Lautsprecher 14 nur Sprachinhalte und/oder Fahrzeugsysteminhalte ausgibt und der zweite Lautsprecher 16 nur Musikinhalte. So kann eine noch größere Auftrennung zwischen den Richtungen der Audioinhalte erreicht werden.
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Zur Unterscheidung, welcher Audioinhalt in einem jeweiligen Audiosignal vorhanden ist, kann die Audiovorrichtung 12 vorzugsweise unterscheiden, von welcher Audiosignalquelle das Audiosignal stammt. So können beispielsweise Audiosignale, die von einem Fahrzeugsystem, beispielsweise einem Infotainmentsystem (nicht gezeigt) und/oder einem Navigationssystem stammen, als Sprachinhalte beziehungsweise Fahrzeugsysteminhalte erkannt werden und über den ersten Lautsprecher 14 lauter als über den zweiten Lautsprecher 16 ausgegeben werden. Audiosignale von Musikeinrichtungen, wie beispielsweise CD, MP3 und/oder Musikapplikationen, können beispielsweise als Musikinhalte erkannt werden und verstärkt über den zweiten Lautsprecher 16 ausgegeben werden.
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Bei einem Audiosignal von einem Radio des Kraftfahrzeugs 10 können sowohl Sprachinhalte als auch Musikinhalte in dem Audiosignal vorkommen. Hier kann die Audiovorrichtung 12 beispielsweise eine Unterscheidung treffen, indem ein Musikinhalt angenommen wird, wobei bei Auftreten eines Pilottons für Verkehrsnachrichten auf dem Lautsprecher 14 für Sprachinhalte umgeschaltet werden kann, um eine Aufmerksamkeit eines Benutzers zu erhöhen. Alternativ oder zusätzlich kann die Audiovorrichtung 12 auch eine Rechenvorrichtung 20 aufweisen, die als Computer ausgebildet sein kann, wobei die Rechenvorrichtung 20 eine künstliche Intelligenz aufweisen kann, beispielsweise ein Programm, das Audiosignale analysiert und nach vorgegebenen Frequenzcharakteristiken sucht. Die Audiosignale können beispielsweise vorgegebene Muster in den Frequenzsignalen umfassen, die eine Unterscheidung zwischen Sprachinhalten und Musikinhalten ermöglichen. Somit kann die Rechenvorrichtung 20 die Audiosignale geeignet nach Sprachinhalten und Musikinhalten aufteilen und die entsprechenden Lautsprecher 14, 16 mit den Audioinhalten ansteuern.
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Zusätzlich zu dem ersten Lautsprecher 14 und dem zweiten Lautsprecher 16 kann das Kraftfahrzeug 10 weitere Lautsprecher 14`, 16` aufweisen, die um jeweilige Mitfahrerpositionen im Kraftfahrzeug 10 angeordnet sind. So kann ein jeweils rechts von der Mitfahrerposition befindlicher Lautsprecher 14` und ein links von der Mitfahrerposition befindlicher Lautsprecher 16' für jede Mitfahrerposition vorgesehen sein, wobei die rechts befindlichen Lautsprecher 14' entsprechend dem ersten Lautsprecher 14 angesteuert werden und die links befindlichen Lautsprecher 16' entsprechend dem zweiten Lautsprecher 16. Somit kann für jede Mitfahrerposition der passende Audioinhalt gemäß physiologischen Gegebenheiten zugespielt werden.
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Die Beispiele zeigen, wie durch die Erfindung eine Adaption der Audiologie an physiologische Gegebenheiten eines Hörens bereitgestellt werden kann, indem eine Links-Rechts-Regulierung akustischer Ausgabegeräte für ein Kraftfahrzeug 10 bereitgestellt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112013005844 B4 [0003]
- DE 102017211923 A1 [0004]