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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse eines Kraftfahrzeugs und ein Kraftfahrzeug.
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Aus
DE 10 2007 051 496 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einem Bugbereich bekannt, wobei im Bugbereich des Kraftfahrzeugs angeordneten Rädern jeweils eine Radbremse zugeordnet ist. Über eine Vorrichtung kann Luft in Richtung auf die jeweilige Radbremse zur Kühlung derselben geleitet werden. Diese Vorrichtung zur Führung von Luft verfügt über ein als Kanal ausgebildetes Luftführungselement, welches zur Überführung zwischen einer eingefahrenen Ruhestellung und einer ausgefahrenen Betriebsstellung um eine Drehachse schwenkbar ist. In der eingefahrenen Ruhestellung ist das als Kanal ausgebildete Luftführungselement gegenüber einem Unterboden des Kraftfahrzeugs derart eingefahren, dass dasselbe mit der Bodenfläche des Bugteils im Wesentlichen fluchtet. In der ausgefahrenen Betriebsstellung ist ein Einlassbereich des als Kanal ausgebildeten Luftführungselements nach unten geschwenkt, also aus dem Unterboden ausgefahren.
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DE 10 2020 006 425 A1 offenbart eine weitere Vorrichtung, mit der Luft in Richtung auf eine Radbremse eines Kraftfahrzeugs geführt werden kann. Auch hier ist ein Luftführungselement zwischen einer Ruhestellung und einer Betriebsstellung verlagerbar.
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DE 10 2017 107 747 A1 offenbart einen Luftstrom-Deflektor zur Bremskühlung. Ein Luftführungselement kann über einen Mechanismus zwischen Ruhestellung und einer Betriebsstellung verlagert werden.
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DE 103 06 501 A1 und
WO 2015 / 081 074 A1 offenbaren weiteren Stand der Technik.
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WO 2017 / 151 814 A1 offenbart eine Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse eines Kraftfahrzeugs nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es besteht Bedarf an einer Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse, bei welcher das Luftführungselement einfach und zuverlässig zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung verlagert werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse eines Kraftfahrzeugs und Kraftfahrzeug mit einer solchen Vorrichtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 1 und durch ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 8 gelöst.
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Das Luftführungselement ist zumindest abschnittsweise über eine hydraulische Verstellmechanik zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung verlagerbar.
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Die hydraulische Verstellmechanik weist einen Hydraulikzylinder und ein Rückstellelement auf
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Bei Vorliegen einer Bremsbetätigung ist der Hydraulikzylinder über einen Bremsflüssigkeitsschlauch, der stromaufwärts eines Bremssattels der Radbremse oder im Bereich des Bremssattels von einer Bremsflüssigkeitsleitung abzweigt, die von einem Bremsdruckverteiler zu dem Bremssattel der Radbremse führt, mit Bremsflüssigkeit befüllbar, um das Luftführungselement von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu verlagern.
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Bei Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung verlagert das Rückstellelement das Luftführungselement unter Abführung von Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder über den Bremsflüssigkeitsschlauch von der Betriebsstellung in die Ruhestellung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt eine einfache und zuverlässige Überführung des Luftführungselements zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung sowie umgekehrt zwischen der Betriebsstellung und der Ruhestellung.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist kostengünstig, benötigt wenig Bauraum und verursacht wenig Zusatzgewicht. Die erfindungsgemäße Vorrichtung benötigt keine Steuerelektronik.
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Der Hydraulikzylinder ist ausgehend von der Radbremse mit Bremsflüssigkeit versorgbar, um das Luftführungselement von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu überführen. Bei Vorliegen einer Bremsbetätigung wird der Hydraulikzylinder automatisch mit Bremsflüssigkeit befüllt, um das Luftführungselement von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu überführen.
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Bei Nicht-Vorliegen einer Bremspedalbetätigung wird mit Hilfe des Rückstellelements automatisch Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder abgeführt, um das Luftführungselement von der Betriebsstellung in die Ruhestellung zu überführen.
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Vorzugsweise ist das Rückstellelement ein Federelement, welches eine lineare Federkennlinie oder eine progressive Federkennlinie oder eine degressive Federkennlinie aufweist. Die Ausführung des Rückstellelements als Federelement ist besonders einfach und bevorzugt. Durch die Wahl einer entsprechenden Federkennlinie kann der Rückstellvorgang für das Luftführungselement ausgehend von der Betriebsstellung in die Ruhestellung angepasst werden.
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Vorzugsweise ist in den Bremsflüssigkeitsschlauch eine Drossel oder ein Ventil integriert. Auch über die in den Bremsflüssigkeitsschlauch integrierte Drossel oder das in den Bremsflüssigkeitsschlauch integrierte Ventil kann die Rückstellcharakteristik für das Luftführungselement von der Betriebsstellung in die Ruhestellung angepasst werden.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist in Anspruch 8 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Ansicht von innen auf ein Rad eines Kraftfahrzeugs mit einer ersten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse des Rads, wobei ein Luftführungselement sowohl in einer Ruhestellung als auch in einer Betriebsstellung gezeigt ist;
- 2 ein Detail der 1 mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 3 ein Detail der 2 mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 4 ein Detail der 2 mit dem Luftführungselement in Betriebsstellung;
- 5 ein Detail der 3;
- 6 ein Detail der 4;
- 7 eine Ansicht von innen auf ein Rad eines Kraftfahrzeugs mit einer zweiten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse des Rads, wobei ein Luftführungselement sowohl in einer Ruhestellung als auch in einer Betriebsstellung gezeigt ist;
- 8 ein Detail der 7 mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 9 ein Detail der 8 mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 10 ein Detail der 8 mit dem Luftführungselement in Betriebsstellung;
- 11 eine Ansicht von innen auf ein Rad eines Kraftfahrzeugs mit einer dritten erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse des Rads, wobei ein Luftführungselement sowohl in einer Ruhestellung als auch in einer Betriebsstellung gezeigt ist;
- 12 ein Detail der 11 mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 13 das Detail der 12 in einer anderen Perspektive mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 14 das Detail der 12 in einer weiteren Perspektive mit dem Luftführungselement in Ruhestellung;
- 15 den Querschnitt A-A der 13 bei Luftführungselement in Ruhestellung;
- 16 den Querschnitt A-A der 13 bei Luftführungselement in Betriebsstellung;
- 17 Kennlinien zur Verdeutlichung unterschiedlicher Charakteristiken bei der Überführung des Luftführungselements in die Ruhestellung.
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1 bis 6 zeigen Details einer ersten Ausführungsform einer Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse eines Rads eines Kraftfahrzeugs.
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So zeigt 1 ausschnittsweise ein Rad 20 sowie eine dem Rad 20 zugeordnete Radbremse 21, von welcher ein Bremssattel 22 sichtbar ist. Im Bereich der Radbremse 21 ist eine Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf die Radbremse 21 angeordnet, wobei diese Vorrichtung ein Luftführungselement 23 aufweist. Das Luftführungselement 23 ist vorzugsweise kanalartig ausgeführt und führt Luft in Richtung auf eine jeweilige Radbremse 21, entweder direkt oder über einen zwischen das Luftführungselement 23 und die Radbremse 21 geschalteten Strömungskanal 45. Das Luftführungselement 23 verfügt über vorzugsweise einen ersten Abschnitt 46, an welchem mindestens eine Einströmöffnung 47 für Luft ausgebildet ist. An einem gegenüberliegenden zweiten Abschnitt 48 des Luftführungselements 23 ist vorzugsweise mindestens eine Ausströmöffnung 49 für Luft vorhanden.
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Das Luftführungselement 23 ist in 1 in zwei unterschiedlichen Zuständen gezeigt, nämlich einerseits in einer eingefahrenen Ruhestellung und andererseits in einer ausgefahrenen Betriebsstellung. In der eingefahrenen Ruhestellung ist das Luftführungselement mit der Bezugsziffer 23 und in der ausgefahrenen Betriebsstellung mit der Bezugsziffer 23' gekennzeichnet.
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In der eingefahrenen Ruhestellung ist das Luftführungselement 23 gegenüber einem Unterboden 24 des Kraftfahrzeugs eingefahren, in der eingefahrenen Ruhestellung steht das Luftführungselement 23 demnach nicht nach unten gegenüber dem Unterboden 24 vor (siehe 3). In diesem Fall kann dann das Luftführungselement 23 nicht direkt von einer Luftströmung, die entlang des Unterbodens 24 strömt, angeströmt werden. In der ausgefahrenen Betriebsstellung (siehe 4) hingegen ist das Luftführungselement 23' zumindest abschnittsweise gegenüber dem Unterboden 24 ausgefahren, derart, dass das Luftführungselement 23 zumindest abschnittsweise nach unten gegenüber dem Unterboden 24 vorsteht. In diesem Zustand kann dann das Luftführungselement 23' direkt von einer Unterbodenluftströmung angeströmt werden. Das Luftführungselement 23' erhöht dann den Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs.
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In dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 ist das Luftführungselement 23 zur Überführung zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung als Ganzes translatorisch in Richtung des Doppelpfeils 25 verlagerbar, und zwar in vertikaler Richtung bzw. in Hochrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Das Luftführungselement 23, 23` ist über eine hydraulische Verstellmechanik 26 zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung verlagerbar, sowohl ausgehend von der Ruhestellung in Richtung auf die Betriebsstellung als auch umgekehrt ausgehend von der Betriebsstellung in Richtung auf die Ruhestellung. Die hydraulische Verstellmechanik 26 verfügt über einen Hydraulikzylinder 27 und ein Rückstellelement 28.
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Bei Vorliegen einer Bremsbetätigung, und zwar sowohl bei Vorliegen einer fahrerseitigen Bremsbetätigung als auch bei Vorliegen einer automatisierten Bremsbetätigung, ist der Hydraulikzylinder 27 mit Bremsflüssigkeit befüllbar, um das Luftführungselement 23, 23' von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu verlagern. Eine Bremsbetätigung kann auch als Bremsanforderung bezeichnet werden.
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Bei Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung verlagert das Rückstellelement 28 das Luftführungselement 23 unter Abführung von Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder 27 von der Betriebsstellung in die Ruhestellung.
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Das Luftführungselement 23 kann über die hydraulische Verstellmechanik 26 einfach und zuverlässig zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung verlagert werden. Die hydraulische Verstellmechanik 26 benötigt wenig Bauraum, erfordert ein sehr geringes Zusatzgewicht und benötigt keine Steuerelektronik.
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Bei Vorliegen einer Bremsbetätigung ist der Hydraulikzylinder 27 der hydraulischen Verstellmechanik 26 über einen Bremsflüssigkeitsschlauch 29 mit Bremsflüssigkeit befüllbar.
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Dieser Bremsflüssigkeitsschlauch 29 zweigt, in einer durch die Bremsbetätigung verursachten Strömungsrichtung der Bremsflüssigkeit gesehen, stromaufwärts des Bremssattels 22 der Radbremse 21 oder im Bereich des Bremssattels 22 der Radbremse 21 von einer Bremsflüssigkeitsleitung 30 ab, die von einem nicht gezeigten Bremsdruckverteiler zu dem Bremssattel 22 der Radbremse 21 führt und über die der Bremssattel 22 der Radbremse 21 bei Vorliegen einer Bremsbetätigung mit Bremsflüssigkeit versorgt wird. In 2 ist eine Abzweigstelle 31 gezeigt, in bzw. an welcher der Bremsflüssigkeitsschlauch 29, welcher mit dem Hydraulikzylinder 27 der hydraulischen Verstellmechanik 26 zusammenwirkt, von der Bremsflüssigkeitsleitung 30 abzweigt.
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Bei Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung ist über den Bremsflüssigkeitsschlauch 29 Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder 27 der hydraulischen Verstellmechanik 26 abführbar.
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3 und 5 zeigen Details des Luftführungselements 23 sowie der hydraulischen Verstellmechanik 26 der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem Zustand, in welchem das Luftführungselement 23 seine eingefahrene Ruhestellung einnimmt. In diesem Zustand ist ein im Hydraulikzylinder 27 geführter Hydraulikkolben 32 in den Hydraulikzylinder 27 eingefahren. In diesem Zustand zieht das Rückstellelement 28 das Luftführungselement 23 nach oben in seine Ruhestellung.
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In 4 und 6, welche das Luftführungselement 23' in der Betriebsstellung zeigen, ist der Hydraulikzylinder 27 mit Bremsflüssigkeit befüllt und der Hydraulikkolben 32 aus dem Hydraulikzylinder 27 ausgefahren, wodurch das Luftführungselement 23' nach unten in seine Betriebsstellung verlagert ist. Dies erfolgt entgegen der Rückstellkraft des Rückstellelements 28.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Rückstellelement 28 als Federelement 33 ausgeführt, die sich an einem ersten Ende 33a an einer Baugruppe 34 und an einem gegenüberliegenden zweiten Ende 33b an einer Betätigungsstange 35 abstützt. Bei der Baugruppe 34 kann es sich um ein feststehendes Karosserieteil oder auch um einen Abschnitt eines Radträgers handeln.
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Dann, wenn der Hydraulikzylinder 27 nicht mit Bremsflüssigkeit versorgt wird, drückt das Federelement 33 die Betätigungsstange 35 nach oben und zieht hierbei das Luftführungselement 23 nach oben in seine Ruhestellung.
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Dann hingegen, wenn der Hydraulikzylinder 27 mit Bremsflüssigkeit befüllt wird, fährt der Hydraulikkolben 32 aus dem Hydraulikzylinder 27 aus und drückt das Luftführungselement 23' entgegen der Federkraft des Federelements 33 nach unten in seine Betriebsstellung.
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Die Betätigungsstange 35 ist über ein erstes Ende 35a mit dem Luftführungselement 23, 23' verbunden, erstreckt sich durch die Baugruppe 34 hindurch, wobei sich an dem gegenüberliegenden zweiten Ende 35b der Betätigungsstange 35 das zweite Ende 33b des Federelements 33 abstützt. Während im Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 das Luftführungselement 23, 23' als Ganzes in vertikaler Richtung translatorisch verlagerbar ist, um dasselbe zwischen seiner Ruhestellung und seiner Betriebsstellung zu überführen, zeigen 7 bis 10 Details einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf die Radbremse 21 des Kraftfahrzeugs, in welcher das gesamte Luftführungselement 23, 23` bei der Überführung zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung um eine Schwenkachse 36 schwenkbar ist. So kann 7, 9 und 10 entnommen werden, dass bei der Überführung des Luftführungselements 23, 23' zwischen der in 9 gezeigten Ruhestellung und der in 10 gezeigten Betriebsstellung eine Schwenkbewegung oder Rotation des Luftführungselements 23 um die Schwenkachse 36 erfolgt. Diese Schwenkbewegung des Luftführungselements 23 um die Schwenkachse 36 erfolgt derart, dass der erste Abschnitt 46 des Luftführungselements 23, an welcher die mindestens eine Einströmöffnung 47 ausgebildet ist, bei der Überführung desselben von der Ruhestellung der 9 in die Betriebsstellung der 10 unter den Unterboden 24 des Kraftfahrzeugs geschwenkt wird, sodass dann der erste Abschnitt 46 in der Betriebsstellung von einer Unterbodenluftströmung frei anströmbar ist. Bis auf den Unterschied, dass im Ausführungsbeispiel der 7 bis 10 im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 das Luftführungselement 23, 23` bei der Überführung zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung nicht translatorisch verlagert sondern vielmehr um eine Schwenkachse 36 geschwenkt wird, stimmt das Ausführungsbeispiel der 7 bis 10 mit dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 6 überein, sodass zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet werden und auf die obigen Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der 1 und 6 verwiesen wird. Insbesondere kommen auch die Details der 5 und 6 beim Ausführungsbeispiel der 7 bis 10 zum Einsatz.
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11 bis 16 zeigen Details eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf eine Radbremse 21. Während in 1 bis 6 und in 7 bis 10 Ausführungsbeispiele gezeigt sind, in welchen das Luftführungselement 23, 23' als Ganzes entweder linear (1 bis 6) oder rotatorisch (7 bis 10) verlagerbar ist, zeigen 11 bis 16 eine Ausführungsform der Erfindung, in welcher das Luftführungselement 23 einen feststehenden Grundkörper 37 und im Bereich des ersten Abschnitts 46 eine am feststehenden Grundkörper 37 schwenkbar befestigte Spitze 38 aufweist, die zwischen einer Ruhestellung und einer Betriebsstellung verlagerbar ist. In 11 ist diese relativ zum feststehenden Grundkörper 37 schwenkbare Spitze 38 in zwei unterschiedlichen Zuständen gezeigt, wobei die Ruhestellung mit der Bezugsziffer 38 und die Betriebsstellung mit der Bezugsziffer 38' gekennzeichnet ist.
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Demnach wird in 11 bis 16 bei der Überführung des Luftführungselements 23 von der Ruhestellung in die Betriebsstellung nicht das gesamte Luftführungselement 23 verlagert, sondern lediglich die am feststehenden Grundkörper 37 schwenkbar befestigte Spitze 38, 38'. In 11 bis 16 erfolgt eine abschnittsweise Verlagerung des Luftführungselements 23 von der Ruhestellung in die Betriebsstellung, während in den Ausführungsbeispielen der 1 bis 6, 7 bis 10 das gesamte Luftführungselement 23 verlagert wird. Auch im Ausführungsbeispiel der 11 bis 16 erfolgt die Verlagerung des Luftführungselements 23, nämlich der Spitze 38, 38' desselben, zwischen der Ruhestellung und der Betriebsstellung über eine hydraulische Verstellmechanik 26, die den Hydraulikzylinder 27 und das Rückstellelement 28 aufweist. Der Hydraulikzylinder 27 ist mit Bremsflüssigkeit befüllbar, um bei Vorliegen einer Bremsbetätigung das Luftführungselement 23, nämlich die Spitze 38 desselben, von der Ruhestellung in die Betriebsstellung zu verlagern. Bei Nicht-Vorliegen der Bremsbetätigung verlagert das Rückstellelement 28 die Spitze 38 des Luftführungselements 23 unter Abführung von Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder 27 von der Betriebsstellung in die Ruhestellung.
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Während in den Ausführungsbeispielen der 1 bis 6 und 7 bis 10 bei der Befüllung oder Entleerung des Hydraulikzylinders 27 mit Bremsflüssigkeit ein Hydraulikkolben 32 linear oder translatorisch entweder in den Hydraulikzylinder 27 eingefahren oder aus demselben ausgefahren wird, erfolgt im Ausführungsbeispiel der 11 bis 16 gemäß 15 und 16 eine Drehbewegung eines vom Hydraulikzylinder 27 aufgenommenen Hydraulikkolbens 39, der mit einem abgewinkelten Hebel 40 zusammenwirkt.
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Wird der Hydraulikzylinder 27 bei Vorliegen einer Bremsbetätigung über den Bremsflüssigkeitsschlauch 29 mit Bremsflüssigkeit befüllt, so wird im Ausführungsbeispiel der 15 und 16 der Hydraulikkolben 39 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht, wobei derselbe dann den abgewinkelten Hebel 40 und somit die Spitze 38 des Luftführungselements 23 nach unten verschwenkt.
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Wird hingegen der Hydraulikzylinder 27 nicht mit Bremsflüssigkeit versorgt und zieht das Federelement 33 die Spitze 38 ausgehend von der Betriebsstellung nach oben in die Ruhestellung, so wird der Hydraulikkolben 39 im Uhrzeigersinn verdreht und drückt die Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder 27 zumindest teilweise heraus.
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Wie bereits ausgeführt, wird in den gezeigten Ausführungsbeispielen der jeweilige Hydraulikzylinder 27 über einen Bremsflüssigkeitsschlauch 29 mit Bremsflüssigkeit versorgt, und zwar dann, wenn eine Bremsbetätigung bzw. Bremsanforderung vorliegt. Bei Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung ist über den Bremsflüssigkeitsschlauch 29 Bremsflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder 27 abführbar. In 13 und 14 ist gezeigt, dass dem Bremsflüssigkeitsschlauch 29 eine Drossel 41 oder alternativ ein Ventil 42 zugeordnet ist. Bei der Drossel 41 kann es sich um eine Drosselrückschlageinheit handeln, beim Ventil 42 um ein Tesla-Ventil oder auch um ein Rückflussventil mit zeitlicher Verzögerung. Eine solche Drossel 41 oder ein solches Ventil 42 kann auch in den Ausführungsbeispielen der 1 bis 6 sowie 7 bis 10 dem Bremsflüssigkeitsschlauch 29 zugeordnet sein.
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Das als Federelement 33 ausgebildete Rückstellelement 28 kann eine lineare Federkennlinie oder eine progressive Federkennlinie oder eine degressive Federkennlinie aufweisen. Abhängig davon, welche Federkennlinie das als Federelement 33 ausgebildete Rückstellelement 28 aufweist, sowie abhängig davon, ob in dem Bremsflüssigkeitsschlauch 29 eine Drossel 41 oder ein Ventil 42 integriert ist, kann eine definierte Rückstellcharakteristik bei der Überführung des Luftführungselements 23 ausgehend von der Betriebsstellung in die Ruhestellung eingestellt werden. Dies wird unter Bezugnahme auf 17 beschrieben, wobei in 17 über der Zeit t mehrere zeitliche Kurvenverläufe gezeigt sind, nämlich mit dem Kurvenverlauf 43 eine Stellung des Luftführungselements 23 und mit dem Kurvenverlauf 44 das Vorliegen oder Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung. Der Zustand I für den zeitlichen Kurvenverlauf 44 entspricht dem Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung, der Status II entspricht dem Vorliegen einer Bremsbetätigung, sodass demnach zum Zeitpunkt t1 eine Bremsbetätigung vorliegt, und zwar bis zum Zeitpunkt t2. Mit dem Vorliegen der Bremsbetätigung zum Zeitpunkt t1 erfolgt gemäß dem Kurvenverlauf 43 eine Verlagerung des Luftführungselements 23 ausgehend von der Ruhestellung R in die Betriebsstellung B. Dies erfolgt so schnell wie möglich, um unmittelbar nach bzw. mit Vorliegen der Bremsbetätigung Kühlluft in Richtung auf die Radbremse 21 zu leiten. Dann, wenn zum Zeitpunkt t2 die Bremsbetätigung nicht mehr vorliegt, können für das Rückstellverhalten des Luftführungselements 23, also für die Überführung desselben von der Betriebsstellung B in die Ruhestellung R, unterschiedliche Verläufe des Kurvenverlaufs 43 bereitgestellt werden, wobei in 17 exemplarisch vier mögliche Kurvenverläufe 43a, 43b, 43c und 413d für das Rückstellverhalten des Luftführungselements 23 gezeigt sind.
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Das Rückstellverhalten gemäß dem Kurvenverlauf 43a ergibt sich dann, wenn das Federelement 33 eine lineare Federkennlinie aufweist und wenn in den Bremsflüssigkeitsschlauch 29 weder eine Drossel 41 noch ein Ventil 42 integriert ist. Verfügt das Federelement 33 über eine lineare Federkennlinie und ist in dem Bremsflüssigkeitsschlauch 29 eine Drosselrückschlageinheit integriert, so kann der Kurvenverlauf 43b bereitgestellt werden.
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Dann, wenn das Federelement 33 eine degressive Federkennlinie aufweist und in den Bremsflüssigkeitsschlauch 29 eine Drosselrückschlageinheit integriert ist, kann der Kurvenverlauf 43c bereitgestellt werden. Verfügt hingegen das Federelement 33 über eine progressive Federkennlinie und ist in dem Bremsflüssigkeitsschlauch 29 eine Drosselrückschlageinheit integriert, so kann der Kurvenverlauf 43d bereitgestellt werden.
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Hierdurch ist es möglich, das Rückstellverhalten des Luftführungselements 23, ausgehend von der Betriebsstellung B in die Ruhestellung R zu beeinflussen und auch nach dem Verschwinden einer Bremsbetätigung zum Zeitpunkt t2 das Luftführungselement 23 definiert in der Luftströmung zu belassen, um auch nach Verschwinden der Bremsbetätigung die Radbremse 21 weiter zu kühlen.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Kraftfahrzeug, welches mehrere Räder 20 mit Radbremsen 21 aufweist. Vorzugsweise ist jedem Rad 20, welches eine Radbremse 21 aufweist, eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Führung von Luft in Richtung auf die jeweilige Radbremse 21 zugeordnet. Diese ist dabei wie oben beschrieben ausgeführt.
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Beim Kraftfahrzeug handelt es sich insbesondere um ein Elektrofahrzeug. Bei einem Elektrofahrzeug kann die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Reichweitenerhöhung des Elektrofahrzeugs besonders vorteilhaft genutzt werden. Nur bei und unmittelbar nach Vorliegen einer Bremsbetätigung bzw. Bremsanforderung ist das Luftführungselement 23, welches auch als Bremsenspoiler bezeichnet werden kann, in die Betriebsstellung verlagert und erhöht den Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs. Bei Nicht-Vorliegen einer Bremsbetätigung bzw. Bremsanforderung ist das Luftführungselement 23 in die Ruhestellung verlagert, ist nicht direkt angeströmt und erhöht den Luftwiderstand des Kraftfahrzeugs nicht.