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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten, Schraubwerkzeugs.
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Entsprechende Verfahren zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten, Schraubwerkzeugs sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt. So ist es bekannt, insbesondere handgeführte, Schraubwerkzeuge mit einem Gyroskopsensors auszustatten, welcher die Raumorientierung und/oder die Bewegung des Schraubwerkzeugs erfasst. Auf Grundlage dieser Raumorientierungs- und/oder Bewegungsinformation kann ein Rückschluss dahingehend getroffen werden, welche Raumorientierung und/oder welche Bewegungen/Beschleunigungen das Schraubwerkzeugs während des Ausführens eines Arbeitsprozesses ausgeführt hat. Hierbei kann es zu fehlerhaften und/oder ungenauen Interpretationen der vermittels des Sensors erfassten Daten kommen, wenn beispielsweise, insbesondere in deren geometrischen Form, unterschiedliche Arbeitsadapter wechselweise an das Schraubwerkzeug verbindbar sind. Da es aufgrund der unterschiedlichen geometrischen Form der Arbeitsadapter zu unterschiedlichen Rückschlüssen bzgl. der im Arbeitsbereich des Schraubwerkzeugs herrschenden Raumorientierung und/oder Bewegungen/Beschleunigungen insbesondere über den zeitlichen Verlauf des mit dem Schraubwerkzeugs ausgeführten Arbeitsprozesses kommen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, welches insbesondere im Hinblick auf eine einfache und schnelle sowie kostengünstige Maßnahme die Aussagekraft der schraubwerkzeugseitig erfassten Erfassungsinformationen bzgl. einer Beschleunigung und/oder einer Drehrate eines Schraubwerkzeugs ermöglicht, welches wechselweise mit unterschiedlichen Arbeitsadaptern betreibbar ist.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten, Schraubwerkzeugs gemäß Anspruch 1 oder einer Anordnung gemäß Anspruch 10 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen des Verfahrens.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten, Schraubwerkzeugs, wobei das Schraubwerkzeug wechselweise mit einem ersten und wenigstens einem zweiten Arbeitsadapter betreibbar ist. Die hierbei zum Einsatz kommenden Arbeitsadapter können z. B. eine unterschiedliche geometrische Form, insbesondere hinsichtlich der Anschlussstelle zu einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs und einem Arbeitsbereich bzw. Wirkort des Schraubwerkzeugs aufweisen.
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So ist es möglich, dass im Falle eines handgehaltenen bzw. handgeführten Schraubwerkzeugs an einen handgehaltenen Grundkörper wechselweise unterschiedliche Arbeitsadapter verbindbar sind. Hierzu kann der Grundkörper wenigstes eine Schnittstelle aufweisen, an welche jeweils eine mit dieser korrespondierend ausgebildete Schnittstelle der Arbeitsadapter anschließbar ist. Als handgeführtes bzw. handgehaltenes Schraubwerkzeug kann hierbei ein Schraubwerkzeug verstanden werden, welches ein Werker in seiner Hand hält, während das Schraubwerkzeug zur Erzeugung oder Aufhebung einer Schraubverbindung bestimmungsgemäß verwendet wird, also während eines Arbeitsprozesses des Schraubwerkzeugs. Das vorliegende handgeführte Schraubwerkzeug kann beispielsweise ein Schraubwerkzeug zur Ausführung von Drehwinkelverschraubungen umfassen. Bei solchen Schraubwerkzeug ist dies besonders vorteilhaft, da diese sensitiv sind bzw. fehleranfällig sind, für den Fall eines nicht ordnungsgemäßen Haltens während des Verschraubungsprozesses. Für eine korrekte Verschraubung muss die Lage des Werkezugs im Raum bestimmt werden.
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Das Verfahren umfasst dabei die folgenden Verfahrensschritte: (a) Erzeugen einer ersten, eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibende Erfassungsinformation; (b) Erzeugen einer zweiten, eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibende Erfassungsinformation; (c) Auswerten der ersten und zweiten Erfassungsinformation zur Ermittlung einer, den mit dem Schraubwerkzeug verbundenen Arbeitsadapter beschreibenden Adapterinformation ausgehend von einem Vergleich der ersten und zweiten Erfassungsinformation mit einer vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformation, (d) Ausgeben der Adapterinformation. Die Arbeitsadapterreferenzinformation kann hierbei eine Liste darstellen, welche eine Zuordnung von definierten Referenzerfassungsinformationen zu wenigstens zwei unterschiedlich ausgebildeten Adaptern ermöglicht. So kann durch Vergleich der ersten und zweiten Erfassungsinformation und anschließendem Abgleich oder Zuordnung der, insbesondere miteinander verglichenen, erfassten Erfassungsinformation(en) mit der Arbeitsadapterreferenzinformation ein Rückschluss auf den während der Erzeugung der Erfassungsinformation an dem Schraubwerkzeug, insbesondere an dem Grundkörper des Schraubwerkzeugs, verbundenen Arbeitsadapter erfolgen. Mit anderen Worten wird es durch die Auswertung der Erfassungsinformationen ermöglicht, zu bestimmen, welcher Arbeitsadapter in oder an dem Schraubwerkzeug gerade eingesetzt wird. Dies erhöht die Aussagekraft der Interpretation bzw. Auswertbarkeit von schraubwerkzeugseitig erfassten Erfassungsinformation zur Beurteilung des Arbeitsprozesses des Schraubwerkzeugs, da durch die Berücksichtigung der arbeitsadapterspezifischen Eigenheiten bei der Auswertung der während des Ausführens des Arbeitsprozesses erzeugen Erfassungsinformation eine genauere Bewertung des Arbeitsprozesses ausführbar ist.
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Das Erzeugen einer ersten, eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibenden Erfassungsinformation und/oder das Erzeugen einer zweiten, eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibenden Erfassungsinformation kann durch einen Beschleunigungssensor resp. durch einen Drehratensensor, z. B. einen Gyroskopsensor, erfolgen. Mit anderen Worten kann das erste, zweite und/oder dritte Erfassungsmittel als Beschleunigungssensor und/oder als Drehratensensor bzw. als Gyroskopsensor ausgebildet sein. Ein Erfassungsmittel, welches eine eine Drehrate beschreibende Erfassungsinformation erzeugt, kann beispielsweise als Drehratensensor ausgebildet sein. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass dieser die Rotationsgeschwindigkeit eines Körpers hier: eines Schraubwerkzeugs) misst. Ein solcher Drehratensensor kann beispielsweise der Gruppe der Inertialsensoren zugeordnet sein.
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Die Erfassungsinformation kann beispielsweise vermittels eines als Beschleunigungs- und/oder Drehratensensor ausgebildeten, insbesondere werkzeugseitig angeordneten, Erfassungsmittels erzeugt werden. Das Erfassungsmittel zur Erfassung der zweiten Erfassungsinformation ist hierbei in einer im Vergleich zum Erfassungsmittel zur Erfassung der ersten Erfassungsinformation unterschiedlichen Ausrichtung und/oder Position in oder an dem Schraubwerkzeug angeordnet. Durch die unterschiedliche Position und/oder Ausrichtung des einen Erfassungsmittels und/oder der unterschiedlichen Erfassungsmittel während der Erzeugung der ersten und zweiten Erfassungsinformation kann - aufgrund des Wissens der Art und des Umfangs der unterschiedlichen Position und/oder Ausrichtung dieser beiden Erfassungsszenarien bzw. Erfassungsereignisse - ein Offset bzw. eine der Erfassungsinformation innehabende bzw. aufgeprägte Differenz berücksichtigt werden, welche einen erkennbaren Unterschied bei Verwendung unterschiedlicher Arbeitsadapter aufweist, sodass hierdurch ein Rückschluss auf den jeweiligen Arbeitsadapter erfolgen kann.
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Es ist möglich, dass das Auswerten ein Erzeugen einer einen Vergleich der Erfassungsinformationen beschreibenden Vergleichsinformation umfasst, wobei durch Zuordnen einer vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformation zu einer Vergleichsinformation die Adapterinformation ermittelt wird. Die Vergleichsinformation kann dazu dienen, um ausgehend von den Erfassungsinformationen die für die ausgeführte Bewegung des Schraubwerkzeugs getätigten bewegungsspezifischen Informationsbestandteile zu reduzieren, sodass in der Vergleichsinformation die adapterspezifischen Informationsbestandteile in den Vordergrund treten. Alternativ oder zusätzlich kann die wenigstens einen Erfassungsinformation oder die Vergleichsinformation einen Filter durchlaufen, um die zur Identifikation des verwendeten Arbeitsadapters spezifischen Informationsbestandteile zu extrahieren oder zumindest zu verstärken. Ausgehend von der Vergleichsinformation bzw. von der modifizierten und beide Erfassungsinformationen umfassenden Vergleichsinformation kann ein schnellerer und/oder genauerer und/oder vereinfachter Abgleich mit der Arbeitsadapterreferenzinformation erfolgen, um die Adapterinformation zu erlangen. Dabei kann die Vergleichsinformation aus einer Zusammenschau der ersten und zweiten Erfassungsinformation ermittelt bzw. abgeleitet werden.
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Das Erzeugen, insbesondere ein Erfassen, der ersten und/oder zweiten Erfassungsinformation kann zweckmäßigerweise während eines bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Schraubwerkzeugs zum Verschrauben oder Aufschrauben einer Schraubverbindung erfolgen. Damit kann während des Gebrauchs des Schraubwerkzeugs eine Bestimmung bzw. Identifikation des an dem Grundkörper des Schraubwerkzeug angesetzten Arbeitsadapters erfolgen. Dies ermöglicht es, die Erfassung der während der Nutzung des Schraubwerkzeug erzeugten schraubwerkzeugseitigen Sensorsignale mit einer den eingesetzten Arbeitsadapter identifizierenden Adapterinformation zu verknüpfen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Erzeugen bzw. ein Erfassen der ersten und/oder zweiten Erfassungsinformation während eines Verbindens oder Lösens eines Arbeitsadapters an einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs erfolgen. Bevorzugt ist eine Verbindungsschnittstelle zum Verbinden des Arbeitsadapters an dem Grundkörper derart ausgebildet, dass während eines Verbindens und/oder eines Lösens für einen ersten Arbeitsadapter ein erstes Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster und für einen weiteren bzw. zweiten Arbeitsadapter ein zweites, von dem ersten Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster unterschiedliches Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster sich ergibt. Damit ist gemeint, dass sich während des Zusammensetzens und/oder Lösens des Grundkörpers des Schraubwerkzeugs und des jeweiligen Arbeitsadapters aufgrund des Kontakts (z. B. Kulissenführung etwaiger Eingriffs- und Gegenelemente) der Verbindungspartner (Arbeitsadapter und/oder Grundkörper) sich für unterschiedliche Arbeitsadapter entsprechend unterschiedliche Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster sich ergeben bzw. einstellen. Mit anderen Worten wird eine Zwangsrelativbewegung zwischen dem Arbeitsadapter und dem Grundkörper durch das Verbinden und/oder Lösen, insbesondere für ein Zusammen- bzw. Abstecken, des Arbeitsadapters und des Grundkörpers ausgeführt. So können beispielsweise unterschiedliche Arbeitsadapter unterschiedliche geometrische Strukturen aufweisen, welche während des Verbindens und/oder Lösens von Arbeitsadapter und Grundkörper zu einer charakteristischen, also einer einem bestimmten Arbeitsadapter zugeordnete, insbesondere einzigartige, Vibration führt, welche durch das wenigsten eine Erfassungsmittel erfassbar ist. Folglich kann eine hierbei erzeugte Erfassungsinformation einen Hinweis und/oder eine Validierungsinformation dafür geben, welcher Arbeitsadapter an dem Grundkörper in diesem Moment befestigt oder entfernt wurde. Diese Information kann beispielsweise gespeichert werden und zur Validierung einer den Arbeitsadapter identifizierenden Erfassungsinformation, welche während des Betriebs des Schraubwerkzeugs erzeugt wird, dienen.
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Die erste und die zweite Erfassungsinformation kann beispielsweise über dasselbe Erfassungsmittel erfasst werden, wobei (a) nach dem Erzeugen bzw. Erfassen der ersten Erfassungsinformation und (b) vor und/oder während dem Erzeugen bzw. Erfassen der zweiten Erfassungsinformation die Ausrichtung und/oder Position des Erfassungsmittels, insbesondere relativ zu einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs, verändert wird. Hierzu kann das Schraubwerkzeug, insbesondere ein Grundkörper des Schraubwerkzeugs wenigstens zwei Halte- bzw. Fixierpositionen umfassen, in bzw. an welcher das eine Erfassungsmittel jeweils in einer, insbesondere vordefinierten, Sollposition gehaltbar bzw. fixierbar ist. Die wenigstens zwei Halte- oder Fixierpositionen können sich in deren Ausrichtung und/oder Position des Erfassungsmittels unterscheiden. Beispielsweise ist das Erfassungsmittel verliersicher bzw. unlösbar - d. h. z. B. nicht zerstörungsfrei lösbar - während dessen Verlagerung zwischen der ersten und zweiten Position und/oder Ausrichtung an einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs gelagert. Beim Erreichen einer Sollposition, also einer Halte- oder Fixierposition, des Erfassungsmittels in oder an dem Grundkörpers des Schraubwerkzeugs kann das Erfassungsmittel unter Erzeugung eines haptisch und/oder akustisch wahrnehmbaren Signals (z. B. vermittels eines Überdrückens oder eines Geräuschs) das Erlangen der Sollposition signalisieren. Insbesondere kann ein derartiges Signal für einen das handgeführte Schraubwerkzeug handhabenden Werker wahrnehmbar sein.
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Die erste Erfassungsinformation kann beispielsweise über ein erstes Erfassungsmittel und die zweite Erfassungsinformation über wenigstens ein zweites Erfassungsmittel erfasst werden, wobei das erste und das wenigstens eine zweite Erfassungsmittel in oder an dem Schraubwerkzeug, insbesondere an einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs, befestigbar oder befestigt sind. Hierbei sind das erste und das zweite Erfassungsmittel in unterschiedlichen Positionen und/oder Ausrichtungen zueinander in oder am dem Schraubwerkzeug, insbesondere in oder an einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs, befestigbar oder befestigt. So kann die unterschiedliche Position und/oder Ausrichtung der Erfassungsmittel ein Verdrehen und/oder eine Längsverschiebung umfassen. Mit anderen Worten ist das erste Erfassungsmittel zu dem zweiten Erfassungsmittel über wenigstens eine Raumachse verdreht und/oder entlang wenigstens einer Raumachse verschoben angeordnet.
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Es ist möglich, dass wenigstens ein drittes, an dem Schraubwerkzeug, insbesondere an einem Grundkörper des Schraubwerkzeugs, angeordnetes Erfassungsmittel eine dritte Erfassungsinformation erzeugt und diese dritte Erfassungsinformation zur Validierung der ersten und/oder zweiten Erfassungsinformation verwendet wird. Das dritte Erfassungsmittel kann hierbei eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibende Erfassungsinformation umfassen.
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Im Zuge eines Prüfverfahrens ist es möglich, dass das Schraubwerkzeug mit einer Prüfeinrichtung verbunden wird und eine Funktionsweise wenigstens eines Erfassungsmittels für die Erzeugung bzw. Ermittlung der ersten und der wenigstens einen zweiten Erfassungsinformation überprüft wird, wobei eine Prüfinformation ausgegeben wird. Diese Prüfinformation kann beispielsweise einen Offset der wenigstens zwei, insbesondere ausschließlich der beiden, Erfassungsinformationen umfassen. Das Prüfverfahren wird beispielsweise unter Verwendung eines definierten Arbeitsadapters ausgeführt, sodass die aus dem Prüfverfahren gewonnen Prüfinformationen für das Auswerten der ersten und zweiten Erfassungsinformation zur Ermittlung einer Adapterinformation verwendet werden kann. Hierbei kann diese Prüfinformation zumindest einen Bestandteil in den vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformationen bilden bzw. zur Erzeugung und/oder zur Modifikation der Arbeitsadapterreferenzinformationen verwendet werden. Das Prüfverfahren kann optional auch bei zwei Erfassungsmitteln des Schraubwerkzeugs ausgeführt werden, sodass sowohl die vermittels eines ersten und eines zweiten Erfassungsmittels des Schraubwerkzeugs erzeugten Erfassungsinformationen validiert bzw. kalibriert werden können. Alternativ oder zusätzlich kann das Prüfverfahren wenigstens zwei Prüfschritte umfassen, wobei ein erster Prüfschritt ausgeführt wird, wenn das Erfassungsmittel in einer ersten Ausrichtung und/oder Position angeordnet oder ausgebildet ist und der zweite Prüfschritt ausgeführt wird, wenn das Erfassungsmittel in einer zweiten, von der ersten Ausrichtung und/oder Position abweichenden Ausrichtung und/oder Position angeordnet ist.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung kann es vorgesehen sein, dass die Prüfinformation in dem Auswerten der ersten und zweiten Erfassungsinformation zur Ermittlung der Adapterinformation berücksichtigt wird. Insbesondere kann die Prüfinformation in der Arbeitsadapterreferenzinformation berücksichtigt werden.
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Neben dem Verfahren zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten Schraubwerkzeugs, betrifft die Erfindung auch eine Anordnung zur Ausführung eines hierin beschriebenen Verfahrens, umfassend ein Schraubwerkzeug, welches wechselweise mit einem ersten und wenigstens einem zweiten Arbeitsadapter betreibbar ist und ein als Beschleunigungs- und/oder Drehratensensor ausgebildetes Erfassungsmittel zur Erzeugung einer ersten Erfassungsinformation umfasst, wobei (a1) das Erfassungsmittel in seiner Ausrichtung und/oder Position veränderbar an dem Schraubwerkzeug, insbesondere an dem Grundkörper des Schraubwerkzeugs, gelagert ist und/oder (a2) das Schraubwerkzeug wenigstens ein erstes Erfassungsmittel zur Erzeugung einer ersten Erfassungsinformation und ein zweites Erfassungsmittel zur Erzeugung einer zweiten Erfassungsinformation umfasst, wobei (b) die Anordnung eine Auswerteeinheit umfasst, die eingerichtet ist, anhand der ersten und zweiten Erfassungsinformation eine, den mit dem Schraubwerkzeug verbundenen Arbeitsadapter beschreibende Adapterinformation ausgehend von einem Vergleich der ersten und zweiten Erfassungsinformation mit einer vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformation zu ermitteln, sowie (c) eine Ausgabeeinheit zum Ausgeben der Adapterinformation. Die Auswerteeinheit und/oder die Ausgabeeinheit kann in dem Schraubwerkzeug selbst, insbesondere in oder an dem Grundkörper des Schraubwerkzeugs und/oder in oder an einem Arbeitsadapter, angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Auswerteeinheit und/oder die Ausgabeeinheit in oder an einer von dem Schraubwerkzeug, insbesondere in einer von dem Grundkörper des Schraubwerkzeugs und/oder von dem Arbeitsadapter, separierten Einheit angeordnet sein.
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Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auf die erfindungsgemäße Anordnung übertragbar bzw. anzuwenden.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Prinzipdarstellung eines einen Grundkörper und einen Arbeitsadapter aufweisenden Schraubwerkzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Prinzipdarstellung eines einen Grundkörper und einen ersten Arbeitsadapter aufweisenden Schraubwerkzeugs gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 3 eine Prinzipdarstellung eines einen Grundkörper und einen zweiten Arbeitsadapter aufweisenden Schraubwerkzeugs gemäß dem Ausführungsbeispiel aus 2;
- 4 eine schematische Darstellung des Verfahrens zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten, Schraubwerkzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In 4 ist ein Verfahren zum Betrieb eines, insbesondere handgeführten, Schraubwerkzeugs 1, dargestellt, wobei das Schraubwerkzeug 1 wechselweise mit einem ersten und wenigstens einem zweiten Arbeitsadapter 2, 3 betreibbar ist. Das Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte: (a1) Erzeugen 100 einer ersten, eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibenden Erfassungsinformation 4; (a2) Erzeugen 101 einer zweiten, eine Beschleunigung und/oder eine Drehrate beschreibenden Erfassungsinformation 5; (b) Auswerten 102 der ersten und zweiten Erfassungsinformation 4, 5 zur Ermittlung einer, den mit dem Schraubwerkzeug 1 verbundenen Arbeitsadapter 2, 3 beschreibenden Adapterinformation 6 ausgehend von einem Vergleich der ersten und zweiten Erfassungsinformation 4, 5 mit einer vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformation 7, (c) Ausgeben 103 der Adapterinformation 6. Die Adapterinformation 6 kann beispielsweise anzeigen, dass es sich bei dem während der Erzeugung 100, 101 der Erfassungsinformationen 4, 5 mit dem Schraubwerkzeug 1, insbesondere mit dem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1, verbundenen Arbeitsadapters 2, 3 um einen bestimmten Arbeitsadapter 2, 3 aus einer Gruppe von wenigstens zwei unterschiedlichen Arbeitsadaptern 2, 3 handelt.
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Hierbei kann es optional vorgesehen sein, dass das Auswerten 102 ein Erzeugen einer einen Vergleich der Erfassungsinformationen 4, 5 beschreibenden Vergleichsinformation (nicht dargestellt) umfasst, wobei durch Zuordnen einer vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformation 7 zu einer Vergleichsinformation die Adapterinformation 6 ermittelt wird.
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Das Erzeugen 100, 101 der ersten und/oder zweiten Erfassungsinformation 4, 5 kann beispielsweise während eines bestimmungsgemäßen Gebrauchs des Schraubwerkzeugs 1 zum Verschrauben und/oder Aufschrauben einer Schraubverbindung erfolgen, d. h. z. B. während einer Erzeugung einer Schraubverbindung resp. während eines Lösens einer Schraubverbindung.
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Das Erzeugen 100, 101 der ersten und/oder zweiten Erfassungsinformation 4, 5 kann zusätzlich oder alternativ während eines Verbindens oder Lösens eines Arbeitsadapters 2, 3 an einem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1 erfolgen. Bevorzugt ist eine Verbindungsschnittstelle 9 zum Verbinden des Arbeitsadapters 2, 3 an dem Grundkörper 8 derart ausgebildet, dass sich während eines Verbindens und/oder eines Lösens für einen ersten Arbeitsadapter 2 ein erstes Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster und für einen weiteren Arbeitsadapter 3 ein zweites, von dem ersten Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster unterschiedliches Bewegungs- und/oder Vibrationsmuster ergibt.
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Die erste und die zweite Erfassungsinformation 4, 5 kann beispielsweise über dasselbe Erfassungsmittel 10, 11, 12 erfasst werden, wobei (a) nach dem Erzeugen 100 der ersten Erfassungsinformation 4 und (b) vor und/oder während dem Erzeugen 101 der zweiten Erfassungsinformation 5 die Ausrichtung und/oder Position des Erfassungsmittels 10, 11, 12, insbesondere relativ zu einem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1, verändert werden, vgl. 1. In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist das Erfassungsmittel 10 längsbewegbar, beispielsweise entlang der Haupterstreckungsachse 15 des Grundkörpers 8 des Schraubwerkzeugs 1, gelagert. Hierbei kann es zweckmäßig sein, wenn während des Erzeugens 100 der ersten Erfassungsinformation 4 und während des Erzeugens 101 der zweiten Erfassungsinformation 5 eine gleichartige und/oder eine identische Bewegung bzw. ein gleichartiger oder identischer Arbeitsgang des Schraubwerkzeugs unter Verwendung/Einsatz des desselben Arbeitsadapters ausgeführt wird.
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Die erste Erfassungsinformation 4 kann beispielsweise über ein erstes Erfassungsmittel 10 und die zweite Erfassungsinformation 5 über wenigstens ein zweites Erfassungsmittel 11 erfasst werden, wobei das erste und das wenigstens eine zweite Erfassungsmittel 10, 11, 12 in oder an dem Schraubwerkzeug 1, insbesondere in oder an einem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1, befestigbar oder befestigt sind, vgl. 2 und 3.
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Wenigstens ein drittes, an dem Schraubwerkzeug 1, insbesondere an einem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1, optional angeordnetes Erfassungsmittel 12 kann beispielsweise eine dritte Erfassungsinformation 13 erzeugen, wobei diese dritte Erfassungsinformation 13 zumindest zur Validierung der ersten und/oder zweiten Erfassungsinformation 4, 5 verwendet werden kann. In den 2 und 3 ist das optionale dritte Erfassungsmittel 13 zur Erzeugung der dritten Erfassungsinformation 12 als gestricheltes Element dargestellt.
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Im Zuge eines optionalen Prüfverfahrens 104 kann das Schraubwerkzeug 1 beispielsweise mit einer Prüfeinrichtung verbunden werden und eine Funktionsweise wenigstens eines Erfassungsmittels 10, 11, 12 für die Erzeugung der ersten und der wenigstens einen zweiten/weiteren Erfassungsinformation 4, 5, 13 überprüft werden, wobei eine Prüfinformation 14 ausgegeben wird. Optional kann diese Prüfinformation einen Offset der wenigstens zwei Erfassungsinformationen 4, 5, 13 umfassen. Die Prüfinformation 14 kann beispielsweise bei dem Auswerten 102 der ersten und zweiten Erfassungsinformation 4, 5, 13 zur Ermittlung der Adapterinformation 6 berücksichtigt werden. Beispielsweise kann die Prüfinformation 14 zur Modifikation oder Erzeugung der Arbeitsadapterreferenzinformation 7 verwendet werden bzw. in dieser seinen Niederschlag finden.
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Neben dem Verfahren betrifft die Erfindung eine Anordnung zur Ausführung eines hierin beschriebenen Verfahrens, umfassend ein Schraubwerkzeug 1, welches wechselweise mit einem ersten und wenigstens einem zweiten verbindbaren Arbeitsadapter 2, 3 betreibbar ist und ein als Beschleunigungs- und/oder Drehratensensor ausgebildetes Erfassungsmittel 10, 11, 12 zur Erzeugung einer ersten Erfassungsinformation 4, 5, 13 umfasst. Dabei können beispielsweise drei konstruktive Grundkonzepte eingesetzt werden: (a) das Erfassungsmittel 10, 11, 12 ist in seiner Ausrichtung und/oder Position veränderbar, insbesondere in der jeweiligen Ausrichtung und/oder Positionierung fixierbar an dem Schraubwerkzeug 1, bevorzugt an dem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1, gelagert ist oder (b) das Schraubwerkzeug 1 umfasst wenigstens ein erstes Erfassungsmittel 10 zur Erzeugung einer ersten Erfassungsinformation 4 und ein zweites Erfassungsmittel 11 zur Erzeugung einer zweiten Erfassungsinformation 5 oder (c) das Grundkonzept umfasst die vorgenannten Grundkonzepte (a) und (b) in einer Ausführung, d. h. dass das Schraubwerkzeug 1 wenigstens zwei Erfassungsmittel 10, 11 umfasst, von welchen zumindest eines in seiner Position und/oder Ausrichtung veränderbar an dem Schraubwerkzeug 1, insbesondere an dem Grundkörper 8 des Schraubwerkzeugs 1, gelagert ist. Ferner umfasst die Anordnung eine Auswerteeinheit, die eingerichtet ist, anhand zumindest der ersten und zweiten Erfassungsinformation 4, 5, 13 eine, den mit dem Schraubwerkzeug 1 verbundenen Arbeitsadapter 2, 3 beschreibende, insbesondere identifizierende, Adapterinformation 6 ausgehend von einem Vergleich von zumindest der ersten und zweiten Erfassungsinformation 10, 11, 12 mit einer vordefinierten Arbeitsadapterreferenzinformation 7 zu ermitteln. Schließlich umfasst die Anordnung eine Ausgabeeinheit zum Ausgeben 103 der Adapterinformation 6.
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Der Arbeitsadapter 2, 3 kann sich in seiner geometrischen Form unterscheiden, so zeigt 2 einen gekröpften Arbeitsadapter 3, welcher einen Knick im Vergleich zu dem in 3 gezeigten Arbeitsadapter 2 gegenüber der Haupterstreckungsachse 15 des Schraubwerkzeugs 1, insbesondere des Grundkörpers 8 des Schraubwerkzeug 1, aufweist. Dieser Knick kann sich nachteilig auf die Interpretation der Erfassungsinformationen 4, 5 des Schraubprozesses zur Beurteilung des Schraubprozesses ausgehend von dem hierfür jeweils verwendeten Arbeitsadapter 2, 3 auswirken, sodass eine Identifikation bzw. Berücksichtigung des verwendeten Arbeitsadapter 2, 3 für die Auswertung der zur Beurteilung des Schraubprozesses verwendeten Erfassungsinformationen 4, 5 hilfreich ist. Damit kann ein Fehler in der Lageberechnung, z. B. Strichmaßveränderung, zwischen Rotationsachse 16 und Erfassungsmittel des Schraubwerkzeugs 1 erkannt bzw. berücksichtigt werden. Die Drehbewegung 17 wird um die Rotationsachse 16 durch das Schraubwerkzeug 1 ausgeführt, um ein Schraubmittel (z. B. Schraube oder Mutter) festzuschrauben oder zu lösen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schraubwerkzeug
- 2
- erster Arbeitsadapter
- 3
- zweiter Arbeitsadapter
- 4
- erste Erfassungsinformation
- 5
- zweite Erfassungsinformation
- 6
- Adapterinformation
- 7
- Arbeitsadapterreferenzinformation
- 8
- Grundkörper von 1
- 9
- Verbindungsschnittstelle
- 10
- erstes Erfassungsmittel
- 11
- zweites Erfassungsmittel
- 12
- drittes Erfassungsmittel
- 13
- dritte Erfassungsinformation
- 14
- Prüfinformation
- 15
- Haupterstreckungsachse von 8
- 100
- Erzeugen von 4
- 101
- Erzeugen von 5
- 102
- Auswerten von 4, 5 und 7
- 103
- Ausgeben von 6
- 104
- Prüfverfahren