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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schraubwerkzeugen sowie eine Anordnung umfassend wenigstens zwei Prüfvorrichtungen.
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Entsprechende Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schraubwerkzeugen sind aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bekannt. Es ist bekannt Prüfvorrichtungen in regelmäßigen zeitlichen Abständen mit speziell zu diesem Zweck ausgebildeten Prüfeinrichtungen zu verbinden, um im miteinander verbundenen Zustand ein Prüfverfahren auszuführen, um die Funktionsfähigkeit der Prüfvorrichtung zu untersuchen. Typischerweise erfolgt die Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Prüfvorrichtung vermittels der Prüfeinrichtung zur Kalibrierung der Prüfvorrichtung. Die zu die hierbei verwendete Prüfeinrichtung weist dabei eine Messsensorik auf, welche durch eine gleich hohe oder höhere Genauigkeit als prüfvorrichtungsseitige Erfassungsmittel gekennzeichnet ist. Die Überprüfung der Prüfvorrichtung vermittels aus dem Stand der Technik bekannter Prüfeinrichtungen erfolgt in einem von dem bestimmungsgemäßen Betrieb der Prüfvorrichtung getrennt ausgeführten Überprüfungsverfahren, sodass die Prüfvorrichtung während eines solchen Überprüfungsverfahrens nicht für deren bestimmungsgemäßen Zweck - dem Prüfen der Schraubwerkzeug - nutzbar ist.
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DE 10 2005 013 786 B4 beschreibt ein Verfahren zum Prüfen von Schraubern mit einer Dreheinheit und einem Drehmomentsensor sowie ein Prüfsystem zum Prüfen von Schraubern mit einer Dreheinheit und einem Drehmomentsensor.
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EP 3 011 292 B1 beschreibt ein elektronisches Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit von Bremsvorrichtungen auf einem Prüfstand für industrielle Schraubgeräte, umfassend eine Mehrzahl von hydraulischen Bremsen, mit denen das Schraubgerät verbunden ist.
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DE 10 2017 006 687 A1 beschreibt ein Prüfsystem zur Stückprüfung von Prüflingen mit einer Auswertevorrichtung.
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EP 2 256 569 A1 beschreibt ein Verfahren zur Qualitätsprüfung von Prüflingen innerhalb eines Produktionsprozesses, wobei die Prüflinge in einer ersten Prüfung mittels einer Prüfeinrichtung geprüft werden und bei Feststellung eines Fehlers unmittelbar von einer Kontroll-Prüfeinrichtung einer Kontrollprüfung unterzogen werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überprüfung einer Prüfvorrichtung anzugeben, welche auf eine einfache und schnelle sowie kostengünstige Maßnahme eine Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schraubwerkzeugen ermöglicht oder zumindest ein übergeordnetes Überprüfungsintervall für eine tiefergehende Funktionsfähigkeitsüberprüfung der Prüfvorrichtung vorteilhaft veränderbar macht.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schraubwerkzeugen gemäß Anspruch 1 gelöst. Die hierzu abhängigen Ansprüche betreffen mögliche Ausführungsformen des Verfahrens. Ferner wird die Aufgabe durch eine Anordnung umfassend wenigstens zwei Prüfvorrichtungen zur Prüfung von Schraubwerkzeugen gemäß Anspruch 13 gelöst.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schraubwerkzeugen und zeichnet sich durch die folgenden Verfahrensschritte aus: (a) Prüfen eines Betriebs eines ersten Schraubwerkzeugs auf einer ersten Prüfvorrichtung und Erfassen einer ersten Prüfbetriebsinformation des ersten Schraubwerkzeugs, (b) Prüfen des Betriebs des ersten Schraubwerkzeugs auf einer zweiten Prüfvorrichtung und Erfassen einer zweiten Prüfbetriebsinformation des ersten Schraubwerkzeugs, (c) Prüfen des Betriebs eines zweiten Schraubwerkzeugs auf der ersten Prüfvorrichtung und Erfassen einer ersten Prüfbetriebsinformation des zweiten Schraubwerkzeugs, (d) Prüfen des Betriebs des zweiten Schraubwerkzeugs auf der wenigstens einen zweiten Prüfvorrichtung und Erfassen einer zweiten Prüfbetriebsinformation des zweiten Schraubwerkzeugs. Das Prüfen des Betriebs der Schraubwerkzeug an den jeweiligen Prüfvorrichtungen umfasst vorzugsweise das routinemäßige bzw. das in zeitlichen Abständen wiederkehrende Untersuchen der Schraubwerkzeuge auf deren Funktionsfähigkeit anhand der Prüfvorrichtungen. Typischerweise werden in der Produktion eingesetzte Schraubwerkzeuge regelmäßig einer sogenannten Maschinenfähigkeitsuntersuchung, auch als MFU bezeichnet, unterzogen, beispielsweise erfolgt eine solche einmal im Jahr. Zwischen zwei Maschinenfähigkeitsuntersuchungen kann wenigstens eine, bevorzugt eine Vielzahl an, Stichprobenuntersuchung(en) der Schraubwerkzeug vermittels der Prüfvorrichtungen erfolgen. Diese Maschinenfähigkeitsuntersuchungen und Stichprobenuntersuchungen dienen zur Kontrolle der Funktionsfähigkeit des Schraubwerkzeugs, sodass dieses während des bestimmungsgemäßen Betriebs des Schraubwerkzeugs möglichst keine fehlerhaften Verschraubungen ausführt.
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Mit anderen Worten können unterschiedlich aufwändige Untersuchungen des Schraubwerkzeugs erfolgen, so kann eine (aufwändigere) Maschinenfähigkeitsuntersuchung des Schraubwerkzeugs z. B. 25 simulierte Verschraubungsprozesse des Schraubwerkzeugs an der Prüfvorrichtung umfassen, wohingegen eine im Vergleich dazu weniger aufwändige Stichprobenuntersuchung z. B. 5 simulierte Verschraubungsprozesse des Schraubwerkzeugs an der Prüfvorrichtung umfasst.
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Das hierin beschriebene Schraubwerkzeug kann beispielsweise ein sogenannter EC-Schrauber und/oder ein durch Handkraft eine Verschraubung ausführendes Werkzeug, z. B. eine Ratsche oder Knarre sein. Dabei kann das Schraubwerkzeug einen Sensor bzw. eine Mechanik aufweisen, welche in Abhängigkeit eines anliegenden Drehmoments eine Antriebskraft des Schraubwerkzeugs zum Antreiben eines durch das Schraubwerkzeug zu verschraubenden Schraubmittels verändert bzw. aufhebt. Mit anderen Worten kann es sich um ein Schraubwerkzeug handeln, welches zum Verschrauben von sogenannten Drehmomentverschraubungen oder Drehwinkelverschraubungen verwendet wird, wobei in Abhängigkeit eines während des Verschraubungsprozesses erzielten Drehmoments eine Veränderung des Antriebs des Schraubwerkzeugs und/oder eine andere Steuergröße (z. B. Ausführen eines definierten Drehwinkels nach Erreichen eines definierten Drehmoments) erfolgt.
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Mit der Prüfvorrichtung wird in deren bestimmungsgemäßen Betrieb typischerweise der Einsatz des Schraubwerkzeug simuliert und geprüft, ob die schraubwerkzeugseitige Erfassung des anliegenden Drehmoments, insbesondere des anliegenden Schwelldrehmoments, korrekt erfasst und ausgeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht ferner ein Vergleichen der ersten Prüfbetriebsinformation des ersten Schraubwerkzeugs und der ersten Prüfbetriebsinformation des zweiten Schraubwerkzeugs zur Bildung einer ersten Vergleichsinformation für die erste Prüfvorrichtung und ein Vergleichen der zweiten Prüfbetriebsinformation des ersten Schraubwerkzeugs und der zweiten Prüfbetriebsinformation des zweiten Schraubwerkzeugs zur Bildung einer zweiten Vergleichsinformation für die zweite Prüfvorrichtung vor. Ausgehend hiervon erfolgt ein Auswerten der ersten und zweiten Vergleichsinformation zum Ermitteln einer die Funktionsfähigkeit der ersten und zweiten Prüfvorrichtung beschreibenden Funktionsfähigkeitsinformation. Mit anderen Worten werden die Prüfergebnisse der untersuchten Schraubwerkzeuge im erfindungsgemäßen Verfahren nicht nur dazu verwendet, das Schraubwerkzeug bzgl. dessen Genauigkeit zu untersuchen bzw. zu prüfen, sondern zusätzlich zur Plausibilisierung von Funktionsfähigkeitsangaben von wenigstens einer Prüfvorrichtung.
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So kann beispielsweise erkannt werden, dass eine Prüfvorrichtung fehlerhafte Ergebnisse liefert und/oder eine Kalibrierung ausgeführt werden sollte, da die auf dieser Prüfvorrichtung geprüften Schraubwerkzeuge eine signifikante Verschiebung der dort ermittelten Werte im Vergleich zu den Werten dieser Schraubwerkzeuge auf anderen Prüfvorrichtungen aufweisen, sodass durch die Auswertung der Vergleichsinformationen eine derartige Verschiebung erkennbar ist. Selbstverständlich kann durch die Auswertung der Vergleichsinformationen auch die Information gewonnen werden, dass keine signifikante Verschiebung der Werte der Schraubwerkzeuge in einem prüfvorrichtungsübergreifenden Vergleich erkennbar ist und folglich zumindest die in diesem Vergleich bzw. dieser Auswertung involvierten Prüfvorrichtungen ordnungsgemäß funktionieren. Es ist möglich eine derartige Gut-Information zur Verlängerung von übergeordneten Überprüfungsintervallen zur Überprüfung der wenigstens einen Prüfvorrichtung vermittels einer hierzu vorgesehenen Prüfeinrichtung zu verwenden. Damit kann durch die Auswertung der Prüfergebnisse aus der Prüfung der Schraubwerkzeuge eine Information gewonnen werden, welche eine, insbesondere dynamische, Anpassung von Überprüfungsintervallen einer übergeordneten Überprüfung der Prüfvorrichtungen auszuführen. Beispielsweise kann ein zeitlicher Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Kalibrierprozessen für eine Prüfvorrichtung in Abhängigkeit der Funktionsfähigkeitsinformation angepasst werden.
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Um eine Vergleichbarkeit der Prüfbetriebsinformationen zu vereinfachen und/oder die Aussagekraft einer Auswertung der Vergleichsinformationen zu erhöhen ist es zweckmäßig, wenn der Betrieb der ersten und zweiten Prüfvorrichtung während der Prüfung desselben Schraubwerkzeugs in ähnlicher oder identischer Weise erfolgt, sodass eine gleichartige bzw. besser vergleichbare Reaktion des Schraubwerkzeugs und damit der Prüfbetriebsinformation vorliegt. Beispielsweise erfolgt eine Ansteuerung einer prüfvorrichtungsseitigen Bremse zur Abbildung eines harten oder weichen Schraubfalls und/oder zur Abbildung einer Direktverschraubung oder einer konventionellen, z. B. metrischen, Verschraubung. Die prüfvorrichtungsseitige Bremse steuert auch das Erzeugen des Widerstands, gegen welchen das Schraubwerkzeug während seines simulierten Betriebs arbeitet. Eine Direktverschraubung meint hierbei eine Verschraubung, bei welcher das zu verschraubende Schraubmittel das Aufnahmegewinde des Verbindungspartners für das Schraubmittel in den Verbindungspartner mit einbringt. Eine konventionelle (z. B. metrische) Verschraubung meint eine Verschraubung, in welcher das Aufnahmegewinde des Verbindungspartners des Schraubmittels bereits vor dem Verschraubungsprozess bereits vollständig ausgebildet ist und damit das Schraubmittel während dessen Verschraubung keine gewindebildende Funktion innehat.
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Das Vergleichen von unterschiedlichen Schraubwerkzeugen an den jeweiligen Prüfvorrichtungen umfasst auch eine Gruppierung von Erkenntnissen aus unterschiedlichen Schraubwerkzeugen, so können beispielsweise Schraubwerkzeuge gleicher Bauart, z. B. Schraubwerkzeuge mit einer ähnlichen (z. B. +/-20 %, bevorzugt +/- 15 %, besonders bevorzugt +/- 10 %, höchst bevorzugt +/- 5 %) oder identischen Genauigkeit von durch das Schraubwerkzeug während dessen bestimmungsgemäßen Betrieb erfassten Drehmomenten, insbesondere zur Ausführung einer Drehmomentabschaltung, betreffen. Eine Gruppe kann beispielsweise digitale Messschlüssel umfassen. Eine weitere Gruppe kann beispielsweise mechanisch ein Grenzdrehmoment für eine Drehmomentabschaltung ermittelnde Schraubwerkzeuge umfassen. Durch die Aufteilung in unterschiedliche Gruppen an Schraubwerkzeugen und die Berücksichtigung der Art und/oder der Bauweise der Schraubwerkzeuge kann eine genauere Aussage im Vergleich der aus den jeweiligen Schraubwerkzeugen ermittelten Prüfbetriebsinformationen zum Erkennen eines Musters der Funktionsfähigkeit bzw. einer Funktionsfähigkeitsbeurteilung der wenigstens einen Prüfvorrichtung ermöglicht werden.
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Es ist möglich, dass die Funktionsfähigkeitsinformation zur Plausibilisierung eines Kalibrierungszustands wenigstens einer Prüfvorrichtung verwendet wird. Insbesondere kann eine Gleichartigkeit der Arbeitsweise zweier Prüfvorrichtungen bzw. eine signifikante Abweichung der Arbeitsweise zweier Prüfvorrichtung durch das Auswerten der Vergleichsinformationen als Funktionsfähigkeitsinformation gewonnen werden.
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Um im nicht ordnungsgemäß arbeitenden Fall einer Prüfvorrichtung, diese als solche zu identifizieren kann es beispielsweise zweckmäßig sein, dass die weiteren Verfahrensschritte ausgeführt werden: (a) Prüfen eines Betriebs des ersten Schraubwerkzeugs auf einer dritten Prüfvorrichtung und Erfassen einer dritten Prüfbetriebsinformation des ersten Schraubwerkzeugs, (b) Prüfen des Betriebs des zweiten Schraubwerkzeugs auf der dritten Prüfvorrichtung und Erfassen einer dritten Prüfbetriebsinformation des zweiten Schraubwerkzeugs und (c) Vergleichen der dritten Prüfbetriebsinformation des ersten Schraubwerkzeugs mit der dritten Prüfbetriebsinformation des zweiten Schraubwerkzeugs zur Bildung einer dritten Vergleichsinformation für die dritte Prüfvorrichtung und (d) Auswerten der ersten, zweiten und dritten Vergleichsinformation zum Ermitteln wenigstens einer die Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung beschreibenden Funktionsfähigkeitsinformation. Mit anderen Worten kann durch die Einbindung einer dritten Prüfvorrichtung vermittels eines Vergleichs der Prüfbetriebsinformationen und der Bildung dreier Vergleichsinformationen eine Funktionsfähigkeitsinformation erzeugt werden, welche anzeigt, welche der drei Prüfvorrichtungen eine Funktionsfähigkeit aufweist, die ggf. signifikant von der Funktionsfähigkeit der beiden weiteren Prüfvorrichtung abweicht. Dies erfolgt unter der Annahme, dass nicht zwei Prüfvorrichtung gleichartig schlecht bzw. gleichartig nicht ordnungsgemäß arbeiten. Selbstverständlich können auch Vergleichsinformationen zu mehr als drei Prüfvorrichtungen in die Auswertung eingebunden werden, sodass die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Identifikation einer fehlerhaft arbeitenden Prüfvorrichtung aufgrund gleichartig schlecht arbeitender Prüfvorrichtungen reduziert werden kann.
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Es ist möglich, dass ein Ändern der Einstellung eines Schraubwerkzeugs in Abhängigkeit der über die Prüfvorrichtung erfassten Prüfbetriebsinformation erfolgt und eine die Änderung und/oder die der Änderung zugrunde liegende Prüfbetriebsinformation beschreibende Änderungsinformation erzeugt wird. Diese Änderungsinformation kann automatisiert oder durch eine Person, insbesondere die Person, welche die Änderung an dem Schraubwerkzeug ausführt, erfolgen. Im Falle einer automatisierten Bereitstellung einer Änderungsinformation, kann diese schraubwerkzeugseitig erzeugte Änderungsinformation über eine Datenverbindung zu der Prüfvorrichtung und/oder zu einer die Funktionsfähigkeitsinformation auswertende Rechnereinheit übermittelt werden. Beispielsweise wird ein drehmomentabschaltendes Schraubwerkzeug auf einer Prüfvorrichtung geprüft und festgestellt, dass es noch vor Erreichen eines Abschaltdrehmoments abschaltet, da an dem Sensor der Prüfvorrichtung das Abschaltdrehmoment (noch) nicht anlag. Dies zeigt typischerweise einen Fehler des Schraubwerkzeugs an und dieses wird sodann in Abhängigkeit der Prüfbetriebsinformation - also in Abhängigkeit der sensorgestützt erfassten Information - nachjustiert bzw. nachgestellt. Hierzu kann ein Werker auf das Schraubwerkzeug Einfluss nehmen, und dessen intern eingestelltes Abschaltdrehmoment verändern, sodass der prüfvorrichtungsseitig ausgegebene Abschaltwert im Falle der Abschaltung des an der Prüfvorrichtung betriebenen Schraubwerkzeugs vorliegt. Dieses Nachjustieren bzw. Nachstellen des Schraubwerkzeug stellt ein Ändern der Einstellung des Schraubwerkzeugs dar, wobei es für einen späteren Vergleich des Verhaltens der Schraubwerkzeuge über mehrere Prüfvorrichtung hinweg zweckmäßig ist, diese zwischenzeitlich erfolgten Änderungen der Einstellungen der Schraubwerkzeuge bei der Bildung der Vergleichsinformationen und/oder bei der Auswertung der Vergleichsinformationen zu berücksichtigen. So kann beispielsweise eine Historie der Änderungen der Einstellungen schraubwerkzeugspezifisch, d. h. für jedes Schraubwerkzeug und damit jedem Schraubwerkzeug zugeordnet, für die Bildung der Vergleichsinformation und/oder für die, durch Auswertung der Vergleichsinformation erzeugte Funktionsfähigkeitsinformation verwendet werden.
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Beispielsweise wird jedem Schraubwerkzeug eine Identifikationsinformation zugeordnet (z. B. Werkzeugidentifikationsnummer). Diese Identifikationsinformation kann mit der die Art und Weise der wenigstens einen erfolgten Änderung des Schraubwerkzeugs beschreibenden Änderungsinformation verknüpft oder in dieser eingebunden werden, sodass eine werkzeugspezifische und die Änderung des Werkzeugs beschreibende Änderungsinformation vorliegt. Die wenigstens eine Änderungsinformation kann beispielsweise zur Bildung der Vergleichsinformation und/oder der Funktionsfähigkeitsinformation berücksichtigt werden.
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Das Auswerten der Vergleichsinformationen kann beispielsweise zum Ermitteln der Funktionsfähigkeitsinformation eine prüfvorrichtungsspezifische Qualitätszustandsinformation wenigstens einer Prüfvorrichtungen berücksichtigen. Bevorzugt liegen zu wenigstens zwei, besonders bevorzugt zu sämtlichen involvierten, Prüfvorrichtungen eine Qualitätszustandsinformation vor, wobei die jeweiligen Qualitätszustandsinformationen eine Gewichtung der Prüfvorrichtung hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und/oder hinsichtlich deren Genauigkeitswahrscheinlichkeit abbildet. So kann beispielsweise die Qualitätszustandsinformation eine Information über die zeitliche Dauer des Zurückliegens der letzten umfangreichen Überprüfung der involvierten Prüfvorrichtungen, z. B. deren Kalibrierung, umfassen, wobei die erst kürzlich dieser Überprüfung unterzogenen Prüfvorrichtungen im Falle einer signifikanten Abweichung der erfassten Prüfbetriebsinformationen der Schraubwerkzeuge einen Hinweis darauf geben, dass die Ursache für eine signifikante Abweichung der erfassten Prüfbetriebsinformationen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit in einer vor längerem entsprechend überprüften Prüfvorrichtung zu suchen ist.
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Die Qualitätszustandsinformation kann beispielsweise eine oder eine Gruppe der nachfolgend angegebenen Informationen umfassen: a) Zeitinformation über eine die letzte Justierung und/oder Kalibrierung der Prüfvorrichtung betreffenden zurückliegenden Zeit und/oder b) Information zur Anzahl der seit der letzten Justierung und/oder Kalibrierung ausgeführten Prüfungen von Schraubwerkzeugen an der Prüfvorrichtung und/oder c) Information über eine Art und Weise der seit der letzten Justierung und/oder Kalibrierung der Prüfvorrichtung ausgeführten Prüfungen von Schraubwerkzeugen an dieser Prüfvorrichtung und/oder d) Herstellerinformation der Prüfvorrichtung und/oder e) Bauartinformation der Prüfvorrichtung. Die angegebenen Qualitätszustandsinformationen ermöglichen einzeln oder in Kombination miteinander im Falle einer signifikanten Abweichung der Prüfbetriebsinformationen unterschiedlicher Prüfvorrichtungen einen Fokus für eine Ursachenermittlung für eben diese Abweichung zielgerichteter auszuführen, da zunächst die aufgrund der Qualitätszustandsinformation als wahrscheinlicher anzunehmende Prüfvorrichtung einer Untersuchung bzw. einer Überprüfung unterzogen wird.
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Es ist zweckmäßig, dass das Prüfen eines Betriebs der Schraubwerkzeuge, insbesondere sämtliche zur Erzeugung der Funktionsfähigkeitsinformation berücksichtige Prüfbetriebsinformationen von Schraubwerkzeugen, im Zuge einer routinemäßigen Prüfung der Schraubwerkzeuge an den Prüfvorrichtungen erfolgt. Unter der routinemäßigen Prüfung der Schraubwerkzeuge sind hierbei beispielsweise Maschinenfähigkeitsuntersuchungen und/oder Stichprobenuntersuchungen der Schraubwerkzeuge gemeint. Mit anderen Worten wird durch die Aufgrund von Qualitätssicherungsvorgaben in der schraubwerkzeuggestützten Montage bereits stattfindenden regelmäßigen bzw. routinemäßig erfolgenden Prüfungen der Schraubwerkzeuge zur Gewinnung einer die Funktionsfähigkeit von Prüfvorrichtungen beschreibenden Funktionsfähigkeitsinformation genutzt. Dabei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die zur Prüfung der Schraubwerkzeug ausgeführte Schraubkurve, z. B. einer den Drehmomentverlauf und den Drehwinkelverlauf des simulierten Schraubprozesses abbildende Kurve zur Ansteuerung der prüfvorrichtungsseitigen Bremse, unverändert zu der bislang für die Prüfung verwendete Kurve sein. Alternativ kann die Ansteuerung der prüfvorrichtungsseitigen Bremse zumindest abschnittsweise, eine insbesondere einzig für die Prüfung bzw. für eine bessere Vergleichbarkeit von Prüfbetriebsinformationen schraubwerkzeugübergreifend und/oder prüfvorrichtungsübergreifend zu ermöglichen. Durch diesen in den Ablauf der Prüfung von Schraubwerkzeugen als Teilprozess bzw. als Teil einer Steuerkurve zur Ansteuerung einer prüfvorrichtungsseitigen Bremse erfolgenden Eingriff in den üblichen Prüfablauf, kann ein Teilergebnis dieser Prüfung der Schraubwerkzeuge erzeugt werden, welches ein besseres prüfvorrichtungsübergreifendes und/oder schraubwerkzeugübergreifendes Vergleichen der Prüfbetriebsinformationen ermöglicht.
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Es ist möglich, dass nach dem Prüfen des Betriebs eines Schraubwerkzeugs an einer ersten Prüfvorrichtung und vor dem erneuten, insbesondere vor einem unmittelbar nächsten, Prüfen des Betriebs dieses Schraubwerkzeugs an einer Prüfvorrichtung eine Hinweisinformation erzeugt und ausgegeben wird, welche anzeigt, (a) dass das Schraubwerkzeug an einer Prüfvorrichtung zu prüfen ist, welche nicht die erste Prüfvorrichtung ist und/oder (b) dass das Schraubwerkzeug nicht an der ersten Prüfvorrichtung zu prüfen ist. So kann z. B. vor dem Ausführen des Prüfens eines Schraubwerkzeugs an einer Prüfvorrichtung manuell durch eine Person oder automatisiert (z. B. Einlesen eines schraubwerkzeugseitigen RFID-Tags) eine Identifikation des Schraubwerkzeugs, z. B. im Zuge eines Anmeldeprozesses für das Schraubwerkzeug an der Prüfvorrichtung, erfolgen. Danach kann ein Abgleich des identifizierten Schraubwerkzeugs mit dessen in einem Speicher abgelegten historischen, dessen Prüfung an wenigstens einer Prüfvorrichtung betreffenden Prüfdaten erfolgen. Das vorliegende Verfahren erzeugt insbesondere dann gute Ergebnisse, wenn eine hohe Fluktuation der Schraubwerkzeuge über unterschiedliche Prüfvorrichtungen erfolgt oder mit anderen Worten ausgedrückt, wenn ein bestimmtes Schraubwerkzeug nicht stets an derselben Prüfvorrichtung geprüft wird.
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In einem Verfahren, welches mindestens drei Prüfvorrichtungen als potentielle Vorrichtungen zur Prüfung der eingesetzten Schraubwerkzeuge bereitstellt, ist es zweckmäßig, wenn nach dem Prüfen des Betriebs eines Schraubwerkzeugs an einer ersten und einer zweiten Prüfvorrichtung und vor dem erneuten, insbesondere vor einem unmittelbar nächsten, Prüfen des Betriebs dieses Schraubwerkzeugs an einer dritten Prüfvorrichtung eine Hinweisinformation erzeugt und ausgegeben wird, welche anzeigt, (a) dass das Schraubwerkzeug an der dritten Prüfvorrichtung zu prüfen ist, und/oder (b) dass das Schraubwerkzeug nicht an der ersten Prüfvorrichtung und nicht an der zweiten Prüfvorrichtung zu prüfen ist. Mit anderen Worten kann bei der Prüfung der Schraubwerkzeuge darauf geachtet werden, dass diese möglichst abwechselnd an unterschiedlichen Prüfvorrichtung geprüft werden, sodass möglichst engmaschig eine wechselnde bzw. kreuzweise Prüfung der Schraubwerkzeuge an unterschiedlichen Prüfvorrichtung ausgeführt werden, um die Aussagekraft der Prüfbetriebsinformation für deren Vergleich zur Erzeugung einer Vergleichsinformation und/oder um die Aussagekraft der Prüfbetriebsinformation zu deren Auswertung zur Erzeugung einer Funktionsfähigkeitsinformation zu steigern. Auch ermöglicht eine möglichst über verschiedene Prüfvorrichtungen wechselnde Prüfung der Schraubwerkzeuge eine schnelle Gewinnung einer Funktionsfähigkeitsinformation für wenigstens eine Prüfvorrichtung.
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Das Vergleichen zur Bildung der Vergleichsinformation und/oder das Auswerten der Vergleichsinformationen zum Ermitteln einer Funktionsfähigkeitsinformation kann beispielsweise eine Mustererkennung umfassen, welche ein Muster einer Abweichung der Betriebsweise einer Prüfvorrichtung im Vergleich zu der Betriebsweise einer weiteren Prüfvorrichtung abbildet. Mit einem Muster kann beispielsweise einen als Muster bzw. als Korridor definierter Drehmoment- und/oder Drehwinkelverlauf verstanden werden, sodass ein Abgleich dieses Musters mit dem prüfvorrichtungsseitig erfassten Drehmoment- und/oder Drehwinkelverlauf während der Prüfung eines Schraubwerkzeugs erfolgen kann. Durch ein derartiges Muster bzw. einen derartigen musterbasierten Abgleich können aufgrund von Schraubwerkzeugungenauigkeiten hervorgerufene Streuungen (z. B. durch Fertigungstoleranzen der Schraubwerkzeuge) von erzeugten und/oder erfassten Drehmomenten und/oder Drehwinkeln während der Prüfung des Schraubwerkzeugs in der Betrachtung ausgeklammert werden bzw. derart ausgewertet werden, dass diese keinen oder nur einen geringen Einfluss auf die ermittelten Funktionsfähigkeitsinformationen haben. Hierbei ist zu erwähnen, dass beispielsweise die schraubwerkzeugseitigen Erfassungsmittel zur Drehmomenterfassung während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Schraubwerkzeuge ungenauer sind als die Messsensorik der Prüfvorrichtung. In diesem Fall ermöglicht die Mustererkennung und/oder die Berücksichtigung einer Vielzahl an unterschiedlicher Schraubwerkzeugen gewonnenen Prüfbetriebsinformationen die Möglichkeit eine Aussage über die Funktionsfähig einer mit einem genaueren Sensor ausgestattete Prüfvorrichtung vermittels von hinsichtlich dieses Sensorwerts ungenauer arbeitenden schraubwerkzeuggestützt erzeugten Drehmomentinformationen zu treffen bzw. einen Hinweis bzgl. der Funktionsfähigkeit zu erzeugen.
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Ein Festlegen oder ein Ändern eines Justierungs- und/oder Kalibrierungsintervalls zur Justierung und/oder Kalibrierung wenigstens einer Prüfvorrichtung kann beispielsweise in Abhängigkeit einer zu dieser wenigstens einen Prüfvorrichtung ermittelten Funktionsfähigkeitsinformation erfolgen. Damit kann die hierin beschriebene Funktionsfähigkeitsinformation dazu verwendet werden, um ein Justierungs- und/oder Kalibrierungsintervall einer Prüfvorrichtung anzupassen. Beispielsweise kann im Falle einer Funktionsfähigkeitsinformation, welche einen Gut-Wert beschreibt, ein Justierungs- und/oder Kalibrierungsverfahren zeitlich hinausgeschoben werden, da die Genauigkeit der Prüfvorrichtung als noch ausreichend angesehen wird. Auch kann die Funktionsfähigkeitsinformation als Bestandteil eines Indikators verstanden werden, welcher zur Veränderung oder Anpassung des Justierungs- und/oder Kalibrierungsintervalls herangezogen wird.
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Es ist möglich, dass eine den Hersteller einer Prüfvorrichtung beschreibende Herstellerinformation und/oder eine die Bauart einer Prüfvorrichtung beschreibende Bauartinformation basierend auf der Funktionsfähigkeitsinformation ausgegeben wird. Hierbei kann die Funktionsfähigkeitsinformation zu Prüfvorrichtungen gewonnen werden, welche unterschiedlichen Orten, insbesondere unterschiedlichen Werken, eingesetzt werden. Dabei werden die an einem ersten Ort, insbesondere Werk, im Einsatz befindlichen Schraubwerkzeuge typischerweise nicht oder nie an einem zweiten Ort, insbesondere Werk, eingesetzt. D. h. z. B., dass an einem ersten Ort eine erste Gruppe an Schraubwerkzeugen und am zweiten Ort eine zweite Gruppe an Schraubwerkzeugen eingesetzt wird, wobei kein Schraubwerkzeug aus einer ersten Gruppe in der zweiten Gruppe enthalten ist und umgekehrt. Durch die Herstellerinformtion und/oder der die Bauart der Prüfvorrichtung beschreibenden Bauartinformation können ortübergreifend Aussagen zu der Funktionsfähigkeit der an unterschiedlichen Orten eingesetzten Prüfvorrichtung eines bestimmten Herstellers und/oder einer bestimmten Bauart getroffen werden. Mit anderen Worten kann damit eine ortsübergreifende, insbesondere werkübergreifende, Evaluierung der Prüfvorrichtungshersteller und/oder der Prüfvorrichtungsbauarten erfolgen. So kann beispielsweise ausgegeben werden, dass an den Prüfvorrichtungen eines bestimmten Herstellers und/oder einer bestimmten Bauart signifikant gehäuft eine Rekalibrierung ausgeführt wurde, insbesondere eine Rekalibrierung in einer dargelegten Art und Weise ausgeführt wurde.
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Neben dem Verfahren zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung zur Prüfung von Schraubwerkzeugen betrifft die Erfindung auch eine Anordnung umfassend wenigstens zwei Prüfvorrichtungen zur Prüfung von Schraubwerkzeugen, die zur Ausführung eines hierin beschriebenen Verfahrens eingerichtet sind. So ist es möglich, dass eine prüfvorrichtungsseitig oder separat bzw. extern zu den Prüfvorrichtungen angeordnete oder ausgebildete Rechnereinheit ein Zusammenführen von Informationen zu einzelnen Schraubwerkzeugen und den jeweiligen Prüfvorrichtung zuordenbaren Prüfbetriebsinformationen ermöglicht, um diese einem Vergleich und/oder einer Auswertung zu unterziehen. Hierbei können beispielsweise etwaige Muster, insbesondere Fehlermuster, in den ausgeführten Prüfprozessen zur Prüfung der Schraubwerkzeuge identifiziert werden und hieraus eine Funktionsfähigkeitsinformation zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung, insbesondere zweier Prüfvorrichtungen, abgeleitet werden. Derartige Informationen können beispielsweise in einem, insbesondere werkübergreifenden, Produktions- und/oder Montagemanagementsystem verwendet werden. Das Produktions- und/oder Montagemanagementsystem kann zur Planung und/oder Ausführung und/oder Qualitätssicherung der verwendeten Schraubwerkzeuge und der verwendeten Prüfvorrichtung eingesetzt werden.
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Sämtliche Vorteile, Einzelheiten, Ausführungen und/oder Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind auf die erfindungsgemäße Anordnung übertragbar bzw. anzuwenden und umgekehrt.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 eine Prinzipdarstellung dreier Prüfvorrichtungen und zweier wechselweise an den Prüfvorrichtung zu prüfender Schraubwerkzeuge gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 2 eine Prinzipdarstellung der Verfahrensschritte des Verfahrens zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit einer Prüfvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In den Figuren ist das hierin beschriebene Verfahren vermittels dreier Prüfvorrichtung 21, 22, 23 gezeigt. Jede Prüfvorrichtung 21, 22, 23 weist hierbei wenigstens eine Messzelle 24 sowie eine Bremse 25 auf. Durch die Ansteuerung der Bremse 25 kann auf die Art und Weise des Prüfens 100, 101, 102, 103, 104, 105 Einfluss genommen werden. Beispielsweise kann durch die entsprechende Ansteuerung der Bremse 25 ein definierter Schraubfall (z. B. Schraubfallhärte, Direktverschraubung oder metrische Verschraubung) für die Prüfung des Schraubwerkzeug 11, 12 simuliert werden.
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Das Verfahren dient zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 zur Prüfung von Schraubwerkzeugen 11, 12, mit den Verfahrensschritten: (a) Prüfen 100 eines Betriebs eines ersten Schraubwerkzeugs 11 auf einer ersten Prüfvorrichtung 21 und Erfassen einer ersten Prüfbetriebsinformation 31 des ersten Schraubwerkzeugs 11, (b) Prüfen 101 des Betriebs des ersten Schraubwerkzeugs 11 auf einer zweiten Prüfvorrichtung 22 und Erfassen einer zweiten Prüfbetriebsinformation 32 des ersten Schraubwerkzeugs 11, (c) Prüfen 103 des Betriebs eines zweiten Schraubwerkzeugs 12 auf der ersten Prüfvorrichtung 21 und Erfassen einer ersten Prüfbetriebsinformation 34 des zweiten Schraubwerkzeugs 12, (d) Prüfen 104 des Betriebs des zweiten Schraubwerkzeugs 12 auf der wenigstens einen zweiten Prüfvorrichtung 22 und Erfassen einer zweiten Prüfbetriebsinformation 35 des zweiten Schraubwerkzeugs 12. Anschließend oder zeitgleich erfolgt ein (e) Vergleichen 106 der ersten Prüfbetriebsinformation 31 des ersten Schraubwerkzeugs 11 und der ersten Prüfbetriebsinformation 34 des zweiten Schraubwerkzeugs 12 zur Bildung einer ersten Vergleichsinformation 37 für die erste Prüfvorrichtung 21 und ein (f) Vergleichen 107 der zweiten Prüfbetriebsinformation 32 des ersten Schraubwerkzeugs 11 und der zweiten Prüfbetriebsinformation 35 des zweiten Schraubwerkzeugs 12 zur Bildung einer zweiten Vergleichsinformation 38 für die zweite Prüfvorrichtung 22. Ausgehend von wenigstens der ersten und zweiten Vergleichsinformation 37, 38 wird eine Auswertung bzw. ein Auswerten 110 ausgeführt zum Ermitteln einer die Funktionsfähigkeit der ersten und zweiten Prüfvorrichtung 21, 22 beschreibenden Funktionsfähigkeitsinformation 40. Die Funktionsfähigkeitsinformation 40 dient hierbei insbesondere zur Plausibilisierung eines Kalibrierungszustands wenigstens einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 bzw. bildet eine den Kalibrierungszustand repräsentierende Information ab.
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Grundsätzlich erfordert das Verfahren zumindest zwei Schraubwerkzeug 11, 12 sowie zumindest zwei Prüfvorrichtungen 21, 22. In der dargestellten Ausführungsform werden drei Prüfvorrichtungen 21, 22, 23 verwendet. Die Erfindung ist jedoch nicht auf diese Zahlen beschränkt, sondern es können eine Vielzahl an Schraubwerkzeugen 11, 12 in der Betrachtung involviert sein, insbesondere mehr als 5, bevorzugt mehr als 10, besonders bevorzugt mehr als 15, höchst bevorzugt mehr als 25, weiter bevorzugt mehr als 50. Auch ist die Anzahl der in dem beschriebenen Verfahren involvierten Prüfvorrichtungen 21, 22, 23 nicht auf zwei oder drei beschränkt. Im Falle von zumindest drei Prüfvorrichtungen 21, 22, 23 werden die folgenden Verfahrensschritte mit umfasst: Prüfen 102 eines Betriebs des ersten Schraubwerkzeugs 11 auf einer dritten Prüfvorrichtung 23 und Erfassen einer dritten Prüfbetriebsinformation 33 des ersten Schraubwerkzeugs 11 sowie Prüfen 105 des Betriebs des zweiten Schraubwerkzeugs 12 auf der dritten Prüfvorrichtung 23 und Erfassen einer dritten Prüfbetriebsinformation 36 des zweiten Schraubwerkzeugs 12. Anschließend oder zeitgleich erfolgt ein Vergleichen 108 der dritten Prüfbetriebsinformation 33 des ersten Schraubwerkzeugs 11 mit der dritten Prüfbetriebsinformation 36 des zweiten Schraubwerkzeugs 12 zur Bildung einer dritten Vergleichsinformation 39 für die dritte Prüfvorrichtung 23. Schließlich wird ein Auswerten 110 der ersten, zweiten und dritten Vergleichsinformation 37, 38, 39 zum Ermitteln wenigstens einer die Funktionsfähigkeit wenigstens einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 beschreibenden Funktionsfähigkeitsinformation 40 ausgeführt.
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Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Ändern der Einstellung eines Schraubwerkzeugs 11, 12 in Abhängigkeit der über die Prüfvorrichtung 11, 12, 13 erfassten Prüfbetriebsinformation 31, 32, 33, 34, 35, 36 und ein Erzeugen einer die Änderung und/oder die der Änderung zugrunde liegende Prüfbetriebsinformation 31, 32, 33, 34, 35, 36 beschreibende Änderungsinformation 41 ausgeführt wird. Die wenigstens eine Änderungsinformation 41 kann beispielsweise zur Bildung der Vergleichsinformation 37, 38, 39 und/oder innerhalb des Auswerten 110 berücksichtigt werden.
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Das Auswerten 110 der Vergleichsinformationen 37, 38, 39 zum Ermitteln der Funktionsfähigkeitsinformation 40 kann beispielsweise eine prüfvorrichtungsspezifische Qualitätszustandsinformation 42 wenigstens einer Prüfvorrichtungen 21, 22, 23 berücksichtigen bzw. bei dem Auswerten 110 berücksichtigt werden. Beispielsweise ist die Qualitätszustandsinformation 42 als Bestandteil einer Prüfbetriebsinformation 31, 32, 33, 34, 35, 36 ausgebildet. Dabei kann die Qualitätszustandsinformation 42 beispielsweise (a) eine Zeitinformation über die letzte Justierung und/oder Kalibrierung der Prüfvorrichtung 21, 22, 23 und/oder (b) eine Anzahl der seit der letzten Justierung und/oder Kalibrierung der Prüfvorrichtung 21, 22, 23 ausgeführten Prüfungen von Schraubwerkzeugen 11, 12 auf dieser Prüfvorrichtung 21, 22, 23 und/oder (c) eine Art und Weise der seit der letzten Justierung und/oder Kalibrierung ausgeführten Prüfungen von Schraubwerkzeugen 11, 12 auf der Prüfvorrichtung 21, 22, 23 und/oder (d) eine Herstellerinformation der Prüfvorrichtung 21, 22, 23 und/oder (e) eine Bauartinformation der Prüfvorrichtung 21, 22, 23, beschreiben.
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Das Prüfen 100, 101, 102, 103, 104, 105 eines Betriebs der Schraubwerkzeuge 11, 12 kann beispielsweise im Zuge einer routinemäßigen Prüfung der Schraubwerkzeuge 11, 12 erfolgen.
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Nach dem Prüfen 100, 101, 102, 103, 104, 105 des Betriebs eines Schraubwerkzeugs 11, 12 kann beispielsweise an einer ersten Prüfvorrichtung 21 und vor dem erneuten, insbesondere vor einem unmittelbar nächsten, Prüfen 100, 101, 102, 103, 104, 105 des Betriebs dieses Schraubwerkzeugs 11, 12 an einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 eine Hinweisinformation 43 erzeugt und ausgegeben werden, welche anzeigt, (a) dass das Schraubwerkzeug 11, 12 an einer Prüfvorrichtung 22, 23 zu prüfen ist, welche nicht die erste Prüfvorrichtung 21 ist und/oder (b) dass das Schraubwerkzeug 11, 12 nicht an der ersten Prüfvorrichtung 21 zu prüfen ist. Für den Fall, dass das Verfahren wenigstens drei Prüfvorrichtung 21, 22, 23 umfasst, kann beispielsweise nach dem Prüfen 100, 101, 102, 103, 104, 105 des Betriebs eines Schraubwerkzeugs 11, 12 an einer ersten und einer zweiten Prüfvorrichtung 21, 22 und vor dem erneuten, insbesondere vor einem unmittelbar nächsten, Prüfen 100, 101, 102, 103, 104, 105 des Betriebs dieses Schraubwerkzeugs 11, 12 an einer dritten Prüfvorrichtung eine Hinweisinformation erzeugt und ausgegeben werden, welche anzeigt, (a) dass das Schraubwerkzeug 11, 12 an der dritten Prüfvorrichtung 23 zu prüfen ist, und/oder (b) dass das Schraubwerkzeug 11, 12 nicht an der ersten Prüfvorrichtung 21 und nicht an der zweiten Prüfvorrichtung 22 zu prüfen ist.
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Das Vergleichen 106, 107, 108 zur Bildung der Vergleichsinformation 37, 38, 39 und/oder das Auswerten 110 der Vergleichsinformationen 37, 38, 39 zum Ermitteln einer Funktionsfähigkeitsinformation 40 kann beispielsweise eine Mustererkennung umfassen, welche ein Muster einer Abweichung der Betriebsweise einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 im Vergleich zu der Betriebsweise einer weiteren Prüfvorrichtung 21, 22, 23 abbildet bzw. derartige Muster erkennt und ausgibt.
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Ein Festlegen 111 oder ein Ändern eines Justierungs- und/oder Kalibrierungsintervalls zur Justierung und/oder Kalibrierung wenigstens einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 kann beispielsweise in Abhängigkeit einer zu dieser wenigstens einen Prüfvorrichtung 21, 22, 23 ermittelten Funktionsfähigkeitsinformation 40 erfolgen. Mit anderen Worten kann die in dem beschriebenen Verfahren ermittelte Funktionsfähigkeitsinformation 40 dazu verwendet werden, ein Justierungs- und/oder Kalibrierungsintervall wenigstens einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 festzulegen oder zu ändern.
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Die prüfvorrichtungsseitig und/oder schraubwerkzeugseitig erzeugten bzw. bereitgestellten Informationen, z. B. die Prüfbetriebsinformation 31, 32, 33, 34, 35, 36 und/oder eine Änderungsinformation 31 und/oder eine Qualitätszustandsinformation 42 und/oder eine Schraubwerkzeugidentifikationsinformation, kann beispielsweise vermittels einer uni- oder bidirektionale Datenverbindung an eine Rechnereinheit 26 übermittelt werden. Die Rechnereinheit 26 kann beispielsweise Steuerungssignale zur Ansteuerung einer prüfvorrichtungsseitigen Bremse 25 über eine uni- oder bidirektionale Datenverbindungen an die Bremse übermitteln. Die Rechnereinheit 26 in einer Prüfvorrichtung 21, 22, 23 und/oder in einer von den Prüfvorrichtungen 21, 22, 23 getrennt angeordnet oder ausgebildet Einheit ausgebildet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- erstes Schraubwerkzeug
- 12
- zweites Schraubwerkzeug
- 21
- erste Prüfvorrichtung
- 22
- zweite Prüfvorrichtung
- 23
- dritte Prüfvorrichtung
- 24
- Messzelle
- 25
- Bremse
- 26
- Rechnereinheit
- 31
- erste Prüfbetriebsinformation von 11 auf 21
- 32
- zweite Prüfbetriebsinformation von 11 auf 22
- 33
- dritte Prüfbetriebsinformation von 11 auf 23
- 34
- erste Prüfbetriebsinformation von 12 auf 21
- 35
- zweite Prüfbetriebsinformation von 12 auf 22
- 36
- dritte Prüfbetriebsinformation von 12 auf 23
- 37
- erste Vergleichsinformation von 31 und 34
- 38
- zweite Vergleichsinformation von 32 und 35
- 39
- dritte Vergleichsinformation von 33 und 36
- 40
- Funktionsfähigkeitsinformation
- 41
- Änderungsinformation von 11, 12
- 42
- Qualitätszustandsinformation von 21, 22, 23
- 43
- Hinweisinformation
- 100
- Prüfen von 11 auf 21
- 101
- Prüfen von 11 auf 22
- 102
- Prüfen von 11 auf 23
- 103
- Prüfen von 12 auf 21
- 104
- Prüfen von 12 auf 22
- 105
- Prüfen von 12 auf 23
- 106
- Vergleichen von 31 und 34
- 107
- Vergleichen von 32 und 35
- 108
- Vergleichen von 33 und 36
- 110
- Auswerten von 37, 38, 39
- 111
- Festlegen