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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen von Schraubern mit einer
Dreheinheit und einem Drehmomentsensor sowie ein Prüfsystem
zum Prüfen
von Schraubern mit einer Dreheinheit und einem Drehmomentsensor.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Prüfverfahren und ein Prüfsystem
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 bzw. des
Patentanspruchs 13.
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Ein
derartiges Prüfverfahren
und ein derartiges Prüfsystem
werden typischer weise in der Montagetechnik, insbesondere bei der
Automobilfertigung eingesetzt. Ein derartiges Prüfverfahren und ein derartiges
Prüfsystem
finden sich jedoch auch in anderen Anwendungsgebieten, bei denen
Schrauber zum Einsatz kommen, z. B. bei der Serienfertigung in der
Elektronikindustrie, und zwar sowohl in der voll-automatisierten wie auch in der halb-automatisierten
Serienfertigung.
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Herkömmlicherweise
werden Schraubwerkzeuge mit Drehmomentaufnehmer nach der Montage,
der Inbetriebnahme und während
ihres Einsatzes bezüglich
ihrer Fähigkeit überprüft. Bei
diesem Vorgang, der allgemein als Maschinenfähigkeitsuntersuchung bezeichnet
wird, wird überprüft, ob ein
Drehmoment, das ein Schrauber auf eine Schraubstelle ausübt, mit
einem Drehmoment übereinstimmt,
welches ein Drehmomentsensor des Schraubers misst. Insbesondere
während
des Einsatzes, d. h. während der
Produktion, werden Schrauber in bestimmten Prüfzyklen immer wieder auf ihre
Fähigkeit überprüft. Art
und Häufigkeit
der Fähigkeitsprüfungen hängen dabei
beispielsweise von fertigungs- und verfahrenstechnischen Vorgaben
ab. So hängt
z. B. der zeitliche Abstand zwischen zwei Fähigkeitsprüfungen eines Schraubers in
der Automobilfertigung von der Sicherheitsrelevanz der Schraubfälle ab,
die ein Schrauber ausführt.
Bei sogenannten Schraubfällen
der Klasse A (z. B. an Fahrwerk, Bremsen, Lenkung, Sicherheitsgurt
und Airbag, deren exakte Durchführung
von besonderer Bedeutung für
die Betriebssicherheit des fertiggestellten Automobils sind, wird
der Fähigkeitsprüfungszyklus
in der Regel kürzer
sein als bei sogenannten funktionskritischen Schraubfällen der
Klasse B (wie z. B. an Motor, Getriebe oder Massepunktschrauben),
deren Sicherheitsrelevanz niedriger einzustufen ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Zur
Durchführung
einer Fähigkeitsprüfung von
Schraubwerkzeugen werden derzeit verschiedene Methoden verwendet.
So wird z. B. zum Überprüfen des
von dem Schraubwerkzeug ausgegebenen Drehmoments ein Drehmomentaufnehmer
mit Gegenmesssystem auf das Schraubwerkzeug aufgesteckt. Bei handgeführten Schraubwerkzeugen
kommen sogenannte Knickschlüssel
zum Einsatz, mit denen der Bediener selbst das Drehmoment einer
mit dem zu überprüfenden Schrauber
angezogenen Schraube überprüft. Ferner
kommt in der Montagetechnik häufig
eine fahrbare Messbank zum Einsatz, mit der mehrere Schrauber hintereinander
auf ihre Fähigkeit überprüft werden
können.
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All
diesen Methoden ist gemeinsam, dass sie entweder einen erhöhten Personalaufwand
und hohe Gerätekosten
verursachen oder nur ungenaue Aussagen über die Genauigkeit des Schraubwerkzeugs liefern.
So ist z. B. ein hoher Personalaufwand notwendig, um die Fähigkeitsüberprüfung der
eingesetzten Schrauber auf einem hohen Niveau zu halten, da dies
nur möglich
ist, wenn die Prüfzyklen
möglichst kurz
gehalten werden. Verlängert
man die Prüfzyklen,
z. B. auf einmal pro Woche, birgt dies das Risiko, dass ein Schrauber,
der nach der letzten Fähigkeitsüberprüfung als
IC (in Ordnung) beurteilt wurde, dann aber während des weiteren Einsatzes
fehlerhaft wurde, d. h. NIO (nicht in Ordnung), bis zur nächsten Fähigkeitsprüfung eine
große
Zahl von Ausschussstücken
produziert, was zu aufwendiger Nacharbeit oder im Falle eines verspäteten Bemerkens
bis zu einer Rückholaktion
der gefertigten Stücke
führen
kann. Um letzteres zu vermeiden, wurde bisher der erhöhte Aufwand,
der mit kurzen Prüfzyklen
verbunden ist, in Kauf genommen, um möglichst genaue Aussagen über die
Fähigkeit
der Schraubwerkzeuge zu erhalten.
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Die
herkömmlichen
Methoden zur Fähigkeitsprüfung von
Schraubwerkzeugen haben also den Nachteil, dass die mit hohem Aufwand
und Kosten verbunden sind.
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Ferner
wurde die Beobachtung gemacht, dass eine immer weitere Verkürzung der
Prüfzyklen nicht
mehr nennenswert zu einer Verringerung der Produktionsausschussquote
beiträgt.
Die herkömmlichen
Verfahren zur Fähigkeitsprüfung weisen
somit zusätzlich
den Nachteil auf, die Fähigkeit
von Schraubwerkzeugen nicht zuverlässig überprüfen zu können.
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Nachfolgend
sollen verschiedene, im Stand der Technik bekannte Systeme und Verfahren
zum Durchführen
von Fähigkeitsprüfungen von
Schraubwerkzeugen erläutert
werden.
DE 28 53 908 beschreibt
eine Einrichtung zum Überprüfen und
Justieren von Maschinenschraubern, bei der eine drehmomentbelastbare
Belastungsvorrichtung für
einen Maschinenschrauber mit einem Drehmomentmessglied dazwischen
vorgesehen ist, die das vom Maschinenschrauber aufgebrachte Drehmoment
anzeigt, wobei die Belastungsvorrichtung eine hydraulische Reibungsbremse
mit einem reproduzierbaren, einstellbaren Druckanstieg für eine Beaufschlagung
der Reibungsglieder aufweist.
DE 296 15 771 U1 beschreibt eine weitere
Vorrichtung zum Prüfen
von Kraftschraubern, bei der zwischen einer Welle zur Kopplung mit
dem Kraftschrauber und der Bremseinrichtung eine Kupplung zur Verbindung
von Bremseinrichtung und Welle vorgesehen ist, wobei der bremseinrichtungsseitige
Kupplungsteil vor dem Einkoppeln motorisch auf die Drehzahl des
Kraftschraubers gebracht wird. Die
DE 101 63 287 A1 beschreibt noch eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Prüfen
von Kraftschraubern bei der eine auf den Kraftschrauber ausgeübte Bremskraft
kontinuierlich gesteigert wird, wobei durch Steuerung der Bremse
das Festziehen einer Schraubverbindung im elastischen Bereich simuliert
wird und nach Erreichen eines vorbestimmten Drehmoments durch Änderung
der Bremskraft der Übergang
vom elastischen in den nichtelastischen Bereich der festzuziehenden
Schraubverbindung, das heißt
das Erreichen der Streckgrenze, simuliert wird. Schließlich beschreibt
die
US 4,583,411 ein weiteres
Verfahren und eine Vorrichtung zum Testen eines Kraftschraubers,
dessen Besonderheit darin besteht, dass das unter kontrollierten
Lastbedingungen erzeugte Drehmoment ähnlich tatsächlichen Betriebsbedingungen
ist und von einem Sensor in ein elektrisches Signal gewandelt wird,
um sicherzustellen, dass ein Stoppdrehmoment des Kraftschraubers innerhalb
einer akzeptierbaren Bandbreite liegt.
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ERLÄUTERUNG DER ERFINDUNG
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Wie
voranstehend erläutert,
ist es im Stand der Technik nicht möglich, Schraubwerkzeuge effektiv
und zuverlässig
bezüglich
ihrer Fähigkeit
zu überprüfen, im
wesentlichen deshalb, weil die Überprüfung des
Schraubers bei jeder Fähigkeitsüberprüfung immer
nur in einem einzigen Betriebspunkt überprüft wird. So wird im Stand der
Technik während
einer Fähigkeitsprüfung ein
Schrauber auf ein bestimmtes Nenndrehmoment in einer Position der
im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile zueinander, wie
z. B. Zahnräder
des Abtriebs, überprüft. Die
Position der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile zueinander
ist bei jeder Fähigkeitsprüfung rein
zufällig,
so dass über
eine Vielzahl von aufeinanderfolgenden Fähigkeitsprüfungen der Schrauber in manchen Positionen
der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile mehrmals, in
anderen Positionen der Schrauber überhaupt nicht überprüft wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Prüfverfahren und ein Prüfsystem
bereitzustellen, welches eine effektive und zuverlässige Prüfung eines
Schraubers ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren (Anspruch 1) zum Prüfen von Schraubern mit einer
Dreheinheit und einem ersten Drehmomentsensor umfassend die folgenden
Schritte: a) Kontaktieren zumindest der Dreheinheit des Schraubers
in eine Anfangsdrehposition der Dreheinheit mit einer Prüfeinheit,
welche eine Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
und einen zweiten Drehmomentsensor umfasst; b) Vorgeben eines Soll-Drehmoments,
welches der Schrauber ausgeben soll; c) Drehen der Dreheinheit,
bis der erste Drehmomentsensor des Schraubers das vorgegebene Soll-Drehmoment erreicht;
d) Messen eines durch das Drehen der Dreheinheit verursachten Ist-Drehmoments
mit dem zweiten Drehmomentsensor; e) Vergleichen des vorgegebenen
Soll-Drehmoments
des Schraubers mit dem vom zweiten Drehmomentsensor gemessenen Ist-Drehmoment;
f) Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus, um einen vorgegebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition.
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Diese
Aufgabe wird ferner gelöst
durch ein Prüfsystem
(Anspruch 13) zum Prüfen
von Schraubern mit einer Dreheinheit und einem ersten Drehmomentsensor,
umfassend:
eine Prüfeinheit
mit einer Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
und einem zweiten Drehmomentsensor, welche geeignet ist, zumindest
mit der Dreheinheit zumindest eines Schraubers in einer Anfangsdrehposition
der Dreheinheit in Kontakt gebracht zu werden; eine Steuereinheit
zum Steuern einer Drehung der mit der Prüfeinheit in Kontakt gebrachten Dreheinheit,
bis der erste Drehmomentsensor ein vorgegebenes Soll-Drehmoment
erreicht, wobei der zweite Drehmomentsensor geeignet ist, ein durch
das Drehen der Dreheinheit verursachtes Ist-Drehmoment zu messen;
eine Vergleichseinheit zum Vergleichen des vorgegebenen Soll-Drehmoments
des Schraubers mit dem vom zweiten Drehmomentsensor gemessenen Ist-Drehmoment,
wobei die Steuereinheit ausgelegt ist, die Dreheinheit über die
Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag in
eine andere Anfangsdrehposition zurückzudrehen.
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Durch
das Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition kann erreicht werden, dass sich
die im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile des Abtriebs
zueinander zuverlässig
in einer anderen Position befinden als der Position der im Schrauber
befindlichen funktionalen Bauteile des Abtriebs zueinander beim
Kontaktieren der Dreheinheit des Schrauber in der ersten Anfangsdrehposition
der Dreheinheit mit der Prüfeinheit.
Dadurch kann verhindert werden, dass der Schrauber in einer folgenden Überprüfung zufällig noch
einmal in derselben Anfangsdrehposition der Dreheinheit, bzw. in
derselben der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile des
Abtriebs zueinander, wie z. B. der Zahnräder des Abtriebs, überprüft wird.
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Die
im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile werden also in eine
definiert andere Position zueinander gebracht als der Position,
in der sie bei der Überprüfung des
ersten Betriebspunktes des Schraubers zueinander standen. Somit
wird eine effektive und zuverlässige
Prüfung
des Schraubers ermöglicht.
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BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Vorzugsweise
(Anspruch 2, 14) wird die Dreheinheit über die Anfangsdrehposition
hinaus um den vorgegebenen Winkelbetrag in die andere Anfangsdrehposition
zurückgedreht,
für den
Fall, dass das Soll-Drehmoment und das Ist-Drehmoment höchstens
um einen vorgegebenen Betrag voneinander abweichen. Damit wird erreicht,
dass ein Schrauber, dessen Ist-Drehmoment
nur unwesentlich vom Soll-Drehmoment abweicht, trotzdem noch als
IO bezüglich
des überprüften Betriebspunktes
bewertet werden kann. Der vorgegebene Abweichungsbetrag bildet somit
eine Toleranzgrenze für
Abweichungen zwischen Soll-Drehmoment und Ist-Drehmoment.
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Vorzugsweise
werden folgende Schritte zumindest einmal wiederholt: c) Drehen
der Dreheinheit, bis der erste Drehmomentsensor des Schraubers das
vorgegebene Soll-Drehmoment
erreicht; d) Messen eines durch das Drehen der Dreheinheit verursachten
Ist-Drehmoments mit dem zweiten Drehmomentsensor; e) Vergleichen
des vorgegebenen Soll-Drehmoments
des Schraubers mit dem vom zweiten Drehmomentsensor gemessenen Ist-Drehmoment;
f) Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag
in eine andere Drehposition (Anspruch 3, 15). Dabei wird vorzugsweise
bei einer Wiederholung des Schrittes c) die Dreheinheit beginnend
aus der Anfangsdrehposition gedreht, in der sich die Dreheinheit
nach der unmittelbar vorangehenden Durchführung des Schrittes f) befindet.
Die bei einem vorangehenden Zurückdrehen
der Dreheinheit über eine
Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag erreichte
andere Anfangsdrehposition wird somit als die eine Anfangsdrehposition bei
einem nachfolgenden Drehen der Dreheinheit, bis der erste Drehmomentsensor
des Schraubers das vorgegebene Soll-Drehmoment erreicht, verwendet.
Dadurch kann erreicht werden, dass eine wiederholte Prüfung des
Schraubers an einem definierten Betriebspunkt erfolgt, der sich
nicht nur zufällig,
sondern mit Sicherheit von dem Betriebspunkt der vorangehenden Überprüfung unterscheidet.
Hierdurch wird zum einen eine effektive Überprüfung des Schraubers erreicht,
da Doppelüberprüfungen an
ein und demselben Betriebspunkt des Schraubers vermieden werden.
Zum anderen wird die Überprüfung des
Schraubers insgesamt zuverlässiger,
da eine größere Anzahl
verschiedener Betriebspunkte überprüft wird,
als wenn bei einer zufälligen
Wahl der Anfangsdrehposition der Dreheinheit für mehrere aufeinander folgende
Prüfabläufe unter
Umständen manche
Betriebspunkte mehrfach überprüft werden.
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Ferner
kann die oben beschriebene Wiederholung der Schritte c) bis f) auch
eine Wiederholung der Schritte a) und/oder b) einschließen. So
kann z. B. vor der Wiederholung der Schritte c) bis f) ein anderer
Wert für
das Soll-Drehmoment vorgegeben werden, den der Schrauber ausgeben
soll.
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Vorzugsweise
ergibt das Produkt aus der Anzahl der Wiederholungen, bzw. der Durchführungen, der
Schritte c) bis f) und dem Wert des vorgegebenen Winkelbetrags mindestens
360° (Anspruch
4). Dadurch kann erreicht werden, dass der volle Funktionsbereich
des Abtriebs eines Schraubers in Abständen des vorgegebenen Winkelbetrags überprüft wird. Wie
oben bereits erläutert,
wird dabei zumindest beim ersten Durchprüfen eines Vollwinkelbereichs von
360° kein
Betriebspunkt mehr als einmal überprüft, wodurch
der gesamte Prüfvorgang
sehr effektiv ist. Ferner wird der Schrauber bei jedem Durchlauf der
Schritte c) bis f) in jeweils voneinander verschiedenen Positionen
der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile, wie z. B. Zahnräder des
Abtriebs, überprüft. Somit
wird der gesamte Prüfungsablauf
nicht nur besonders effektiv gestaltet, sondern liefert auch ein
zuverlässiges
Prüfergebnis,
da der Abtrieb in vielen voneinander verschiedenen Betriebspositionen überprüft wird.
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Ferner
ist es vorteilhaft, den Wert des vorgegebenen Winkelbetrags, um
den die Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus in eine andere Anfangsdrehposition
zurückgedreht
wird, kleiner oder gleich dem Quotienten aus 360° und der Anzahl der Zähne eines
Zahnrades in einem Schrauber zu wählen, welches von allen Zahnrädern in
dem Schrauber die meisten Zähne
aufweist (Anspruch 5). Dadurch kann erreicht werden, dass bei Wiederholung
der Schritte c) bis f) so oft, dass das Produkt aus der Anzahl der
Wiederholungen und dem Wert des vorgegebenen Winkelbetrags mindestens
360° ergibt,
der gesamte Abtrieb des Schraubers vollständig überprüft wird. Damit kann sichergestellt
werden, dass ein Fehler im Abtrieb des Schraubers, der z. B. auf
der Schadhaftigkeit eines einzelnen Zahnes eines der Zahnräder im Abtrieb
des Schraubers beruht, zuverlässig
erkannt wird. Selbst bei dieser zuvor beschriebenen Ausführungsform
eines Prüfungsablaufs
eines Schraubers ist der gesamte Prüfungsvorgang äußerst effektiv,
da kein Betriebspunkt des Schraubers mehr als einmal überprüft wird.
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Ferner
ist vorteilhaft, dass der Schrauber als fähig beurteilt wird, wenn bei
jedem Vergleich des Soll-Drehmoments des Schraubers mit dem Ist-Drehmoment
der Prüfeinheit
das Soll-Drehmoment und das Ist-Drehmoment höchstens um den vorgegebenen
Betrag voneinander abweichen. Dadurch kann erreicht werden, dass
ein Schrauber, der zumindest in einem Betriebspunkt eine Fehlfunktion
aufweist, zuverlässig
als NIO (nicht in Ordnung/nicht fähig) beurteilt wird, und aus
dem Produktionsprozess entfernt wird.
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Vorzugsweise
steht die Dreheinheit des Schraubers mit der Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
der Prüfeinheit über einen
Freilauf in Kontakt, der gewährleistet,
dass der Kontakt zwischen Dreheinheit und Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
während
des Zurückdrehens
der Dreheinheit kraftlos wird (Anspruch 7, 16). Dabei kann der Freilauf
bewirken, dass während
des Zurückdrehens der Dreheinheit
die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung entspannt wird und der
zweite Drehmomentsensor zurückgesetzt
wird (Anspruch 17). Dadurch kann erreicht werden, dass bei einem
Zurückdrehen
der Dreheinheit in einem Schritt f) die im Schrauber befindlichen
funktionalen Bauteile, wie z. B. die Zahnräder des Abtriebs, für einen
nachfolgenden Schritt c) in eine neue, definierte (d. h. nicht zufällig bestimmte)
Ausgangsposition gelangen. Dabei entspricht einer bestimmten Anfangsdrehposition
der Dreheinheit des Schraubers eine bestimmte Position der im Schrauber
befindlichen funktionalen Bauteile zueinander.
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Ferner
ist es möglich,
dass die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
ein Paar von Tellerfedern beinhaltet (Anspruch 8, 18).
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Vorzugsweise
ist der zweite Drehmomentsensor geeicht (Anspruch 9, 19). Beispielsweise kann
der zweite Drehmomentsensor eine geeichte Drehkette beinhalten (Anspruch
10, 20). Ferner ist es möglich,
dass der zweite Drehmomentsensor einen geeichten Dehnmessstreifen
beinhaltet (Anspruch 11, 21).
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Vorzugsweise
handelt es sich bei den voranbeschriebenen Schraubern um handgeführte Schrauber
(Anspruch 12, 36).
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
und Verbesserungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Ferner sei darauf hingewiesen, dass die Erfindung auch weitere Ausführungsformen
umfasst, die sich aus einer Kombination von Merkmalen ergeben, die
getrennt in den Patentansprüchen
und/oder der Figuren aufgeführt
sind.
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Nachstehend
wird die Erfindung anhand ihrer vorteilhaften Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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In
den Zeichnungen bezeichnen die gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen gleiche
oder ähnliche Teile.
In den Zeichnungen zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild des erfindungsgemäßen Prüfsystems;
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2 ein Überblicksdiagramm
des erfindungsgemäßen Prüfsystems
gemäß einer
ersten Ausführungsform;
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3 ein Überblicksdiagramm
einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Prüfsystems;
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4 eine
Querschnittsansicht einer Prüfeinheit
und eines mit der Prüfeinheit
in Kontakt gebrachten Schraubers mit Dreheinheit gemäß der ersten
oder zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
Schnittzeichnung entlang der Linie V-V in 4, welche
in Draufsicht eine Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung mit einem Freilauf
der in 4 gezeigten Ausführungsform zeigt;
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6 ein
Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Prüfverfahrens;
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7 ein
Flussdiagramm eines Prüfverfahrens
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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8 ein
Blockschaltbild einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Prüfsystems;
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9 ein Überblicksdiagramm
des erfindungsgemäßen Prüfsystems
gemäß der dritten
Ausführungsform;
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10 ein Überblicksdiagramm
des erfindungsgemäßen Prüfsystems
gemäß einer
vierten Ausführungsform;
und
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11 ein
herkömmliches
System zur Prüfung
von Schraubern mit einer fahrbaren Messbank gemäß dem Stand der Technik.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Mit
Bezug auf die 1 und 6 wird nun zunächst prinzipiell
das erfindungsgemäße Prüfsystem
bzw. das erfindungsgemäße Prüfverfahren
beschrieben.
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1 zeigt
ein Blockdiagramm des erfindungsgemäßen Prüfsystems 1. Das Prüfsystem 1 umfasst
einen zu prüfenden
Schrauber 20 mit einer Dreheinheit 21 und einem
ersten Drehmomentsensor 23. Ferner umfasst das Prüfsystem 1 eine
Prüfeinheit 2 mit
einer Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 und einem
zweiten Drehmomentsensor 5, wobei die Prüfeinheit 2 geeignet
ist, zumindest mit der Dreheinheit 21 des Schraubers 20 in
einer Anfangsdrehposition der Dreheinheit 21 in Kontakt
gebracht zu werden. Das Prüfsystem 1 umfasst
ferner eine Steuereinheit 22 zum Steuern einer Drehung
der mit der Prüfeinheit 2 in
Kontakt gebrachten Dreheinheit 21, bis der erste Drehmomentsensor 23 ein
vorgegebenes Soll-Drehmoment
erreicht. Dabei ist der zweite Drehmomentsensor 5 geeignet,
ein durch das Drehen der Dreheinheit 21 verursachtes Ist-Drehmoment
zu messen. Außerdem
umfasst das Prüfsystem 1 eine
Vergleichseinheit 6 zum Vergleichen des vorgegebenen Soll-Drehmoments
des Schraubers 20 mit dem vom zweiten Drehmomentsensor 5 gemessenen
Ist-Drehmoment. Ferner ist die Steuereinheit 22 ausgelegt,
die Dreheinheit 21 über
die Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition zurückzudrehen.
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Wie
der 1 entnommen werden kann, besteht das Prüfsystem 1 der
vorliegenden Erfindung hauptsächlich
aus den folgenden Bestandteilen: einem Schrauber 20, einer
Prüfeinheit 2,
einer Vergleichseinheit 6 und einer Steuereinheit 22.
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Wie
aus dem Flussdiagramm in 6 zu ersehen ist, umfasst das
erfindungsgemäße Prüfverfahren
zum Prüfen
von Schraubern 20 mit einer Dreheinheit 21 und
einem ersten Drehmomentsensor 23 folgende Schritte: a)
Kontaktieren S6.1 zumindest der Dreheinheit 21 des Schraubers 20 in
einer Anfangsdrehposition der Dreheinheit 21 mit der Prüfeinheit 2,
welche die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 und
den zweiten Drehmomentsensor 5 umfasst; b) Vorgeben S6.2
eines Soll-Drehmoments, welches
der Schrauber 20 ausgeben soll; c) Drehen S6.3 der Dreheinheit 21,
bis der erste Drehmomentsensor 23 des Schraubers 20 das
vorgegebene Soll-Drehmoment
erreicht; d) Messen S6.4 des durch das Drehen der Dreheinheit 21 verursachten Ist-Drehmoments
mit dem zweiten Drehmomentsensor 5; e) Vergleichen S6.5
des vorgegebenen Soll-Drehmoments des Schraubers 20 mit
dem vom zweiten Drehmomentsensor 5 gemessenen Ist-Drehmoment;
f) Zurückdrehen
S6.6 der Dreheinheit 21 über die Anfangsdrehposition
hinaus um den vorgegebenen Winkelbetrag in die andere Anfangsdrehposition.
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Mit
dem zuvor beschriebenen Prüfsystem bzw.
mit dem zuvor beschriebenen Prüfverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist es möglich,
nach der Überprüfung eines
Schraubers 20 an einem Betriebspunkt, der einer bestimmten
Position der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile zueinander
entspricht, wobei der Schrauber 20 von einer ersten Anfangsdrehposition
der Dreheinheit 21 aus geprüft wird, den Schrauber in eine
definierte andere Anfangsdrehposition der Dreheinheit 21 mit
einer definierten anderen Position der im Schrauber befindlichen
funktionalen Bauteile des Abtriebs 27 zu bringen.
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Durch
das Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition kann also erreicht werden, dass
sich die im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile des Abtriebs
zueinander zuverlässig
in einer anderen Position befinden als der Position der im Schrauber
befindlichen funktionalen Bauteile des Abtriebs zueinander beim
Kontaktieren der Dreheinheit des Schrauber in der ersten Anfangsdrehposition
der Dreheinheit mit der Prüfeinheit.
Dadurch kann verhindert werden, dass der Schrauber in einer folgenden Überprüfung zufällig noch
einmal in derselben Anfangsdrehposition der Dreheinheit, bzw. in
derselben der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile des
Abtriebs zueinander, wie z. B. der Zahnräder des Abtriebs, überprüft wird.
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Die
im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile werden also in eine
definiert andere Position zueinander gebracht als der Position,
in der sie bei der Überprüfung des
ersten Betriebspunktes des Schraubers zueinander standen. Somit
wird eine effektive und zuverlässige
Prüfung
des Schraubers ermöglicht.
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2 zeigt
ein funktionales Schema einer Ausführungsform des Prüfsystems
der vorliegenden Erfindung. Die Bezugzeichen entsprechen gänzlich jenen
in 1, so dass zur Beschreibung der einzelnen Komponenten,
die in 2 mit diesen Bezugszeichen referenziert werden,
auf die Beschreibung zur 1 verwiesen werden kann.
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Der
Schrauber 20 umfasst dabei eine Dreheinheit 21 und
einen ersten Drehmomentsensor 23, der mit der Dreheinheit 21 verbunden
ist. Die Dreheinheit 21 kann z. B. eine Stecknuss umfassen, deren
Form an die zu bearbeitende Schraubstelle angepasst ist. Der erste
Drehmomentsensor 23 des Schraubers 20 ist geeignet,
ein der Dreheinheit 21 vorgegebenes Soll-Drehmoment zu messen.
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Die
Prüfeinheit 2 umfasst
einen zweiten Drehmomentsensor 5 und eine Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3,
die mit dem zweiten Drehmomentsensor 5 verbunden ist.
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Der
zweite Drehmomentsensor 5 der Prüfeinheit 2 ist über die
Vergleichseinheit 6 mit dem ersten Drehmomentsensor 23 des
Schraubers 20 verbunden. Dabei ist die Vergleichseinheit 6 dazu
ausgelegt, das vorgegebene Soll-Drehmoment des Schraubers 20 vom
ersten Drehmomentsensor 23 zu empfangen, das vom zweiten
Drehmomentsensor 5 der Prüfeinheit 2 gemessene
Ist-Drehmoment zu empfangen, und diese beiden Drehmomentwerte miteinander
zu vergleichen.
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Die
Steuereinheit 22 ist mit dem Schrauber 20 verbunden.
Dabei kann die Steuereinheit 22 direkt oder indirekt über andere
Baugruppen des Schraubers 20, z. B. den ersten Drehmomentsensor 23,
mit der Dreheinheit 21 verbunden sein. Die Steuereinheit 22 steuert
eine Drehung der mit der Prüfeinheit 2 in Kontakt
gebrachten Dreheinheit 21, bis der erste Drehmomentsensor 23 des
Schraubers 20 ein vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht.
Ferner ist die Steuereinheit 22 ausgelegt, die Dreheinheit 21 über eine
Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag in
eine andere Drehposition zurückzudrehen.
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Der
mit Bezugsziffer 20 bezeichnete Schrauber ist in 2 als
handgeführter
Schrauber mit einem Griff und einem Schrauberkopf schematisch dargestellt.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung von Handschraubern
beschränkt.
Vielmehr können
auch vollautomatische Schrauber in das Prüfsystem und das Prüfverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung Eingang finden.
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Die
Prüfeinheit 2 weist
einen zweiten Drehmomentsensor 5 auf, der ausgebildet ist,
eine Dreheinheit 21 des Schraubers 20 so aufzunehmen, dass
die Dreheinheit 21 und der Drehmomentsensor 5 miteinander
in Eingriff kommen. Beispielsweise weist die Kontaktfläche des
zweiten Drehmomentsensors 5 die Form eines Schraubenkopfes
auf und die Dreheinheit 21 die Form einer zu diesem Schraubenkopf
passenden Stecknuss auf. Eine durch die Dreheinheit 21 vermittelte
Drehbewegung wird somit über
den zweiten Drehmomentsensor 5 an die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 der
Prüfeinheit 2 vermittelt.
Die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 erzeugt ein
dem von der Dreheinheit 21 verursachten ausgegebenen Ist-Drehmoment entgegengesetzt
wirkendes Gegendrehmoment. Das von der Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 erzeugte
Gegendrehmoment hält
sich mit dem durch das Drehen der Dreheinheit verursachten Ist-Drehmoment
das Gleichgewicht. In diesem Gleichgewichtszustand misst der zweite
Drehmomentsensor 5 der Prüfeinheit 2 das von
dem Schrauber 20 ausgegebene Ist-Drehmoment durch Messen des
Betrages des an dem zweiten Drehmomentsensor 5 anliegenden
Drehmoments. Vorzugsweise handelt es sich bei dem zweiten Drehmomentsensor 5 der
Prüfeinheit 2 um
einen geeichten Drehmomentsensor, um eine zuverlässige Aussage über die
Größe des vom
Schrauber 20 ausgegebenen Ist-Drehmoments erhalten zu können. Der
zweite Drehmomentsensor 5 kann dabei z. B. eine geeichte
Drehkette beinhalten. Gemäß einem
weiteren Beispiel umfasst der zweite Drehmomentsensor 5 einen
geeichten Dehnmessstreifen, der auf der Drehachse der Prüfeinheit 2 aufgebracht
ist. Durch die Torsion der Drehachse der Prüfeinheit 2 wird der
Dehnmessstreifen gedehnt und diese Dehnung kann als Maß für das an
der Drehachse anliegende Drehmoment verwendet werden. Ferner kann
die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung ein Paar von Tellerfedern
beinhalten, welches ein weiches Einfedern der Gegendrehmomenteinrichtung
bei Beaufschlagung der Prüfeinheit 2 mit
dem Drehmoment des Schraubers 20 ermöglicht.
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In 2 ist
die Steuereinheit 22 zur Steuerung einer Drehung der mit
der Prüfeinheit 2 in
Kontakt gebrachten Dreheinheit 21 getrennt von dem Schrauber 20 vorgesehen.
Die Steuerung 22 kann aber auch in dem Schrauber 20 integriert
sein oder auf diesem angebracht sein. Die Steuereinheit 22 steuert
die Dreheinheit 21 so lange an, bis der erste Drehmomentsensor 23 ein
vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht. In 2 ist der
erste Drehmomentsensor 23 in dem Schrauber integriert.
Der erste Drehmomentsensor 23 kann aber auch auf dem Schrauber 20 angebracht
sein oder extern zu dem Schrauber 20 vorgesehen sein.
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Der
erste Drehmomentsensor 23 des Schraubers 20 übermittelt
den Wert des Drehmoments, wenn das vorgegebene Soll-Drehmoment erreicht
ist, an die Vergleichseinheit 6. Ferner übermittelt
der zweite Drehmomentsensor 5 der Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 das
von ihm gemessene Ist-Drehmoment an die Vergleichseinheit 6. Die
Vergleichseinheit 6 vergleicht das vorgegebene Soll-Drehmoment des Schraubers 20 mit
dem vom zweiten Drehmomentsensor 5 gemessenen Ist-Drehmoment.
Vorzugsweise wird der Schrauber 20 dann als fähig beurteilt,
wenn bei dem Vergleich des Soll-Drehmoments des Schraubers 20 mit
dem Ist-Drehmoment
der Prüfeinheit 2 das
Soll-Drehmoment und das Ist-Drehmoment
höchstens
um einen vorgegebenen Betrag voneinander abweichen.
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3 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des Prüfsystems 1 der
vorliegenden Erfindung. Bezüglich
der mit gleichen Bezugsziffern bezeichneten Komponenten wird auf
die Beschreibung in 1 und 2 verwiesen.
In 3 ist die Vergleichseinheit 6 in die
Steuereinheit 22, die auch als Schraubersteuerung bezeichnet
wird, integriert. Ferner weist die Schraubersteuerung 22 eine
Einheit zur Erfassung des Soll-Drehmoments auf, die mit dem ersten
Drehmomentsensor 23 des Schraubers 20 verbunden
ist. Der erste Drehmomentsensor 23 übermittelt das Soll-Drehmoment
an die Einheit zur Erfassung des Soll-Drehmoments, welche wiederum den
Wert des Soll-Drehmoments an die Vergleichseinheit 6 weitergibt.
Außerdem
umfasst die Schraubersteuerung 22 eine Einheit zur Erfassung
des Ist-Drehmoments. Der zweite Drehmomentsensor 5 der
Prüfeinheit 2 übermittelt
das von ihm gemessene Ist-Drehmoment
an die Einheit zur Erfassung des Ist-Drehmoments, welche wiederum
den Wert des Ist-Drehmoments an die Vergleichseinheit 6 weitergibt.
Die Schraubersteuerung 22 umfasst ferner eine Steuerung
für einen
Prüfablauf
zur Steuerung mehrerer Prüfungen
eines Schraubers 20 in mehreren Betriebspunkten des Schraubers 20 hintereinander. Ferner
umfasst die Schraubersteuerung 22 eine Auswerteeinheit,
die mit der Steuerung für
den Prüfablauf und
der Vergleichseinheit 6 verbunden ist. Über die Auswerteeinheit erfolgt
nach abgeschlossenem Prüfablauf
die Ausgabe einer Fähigkeitsaussage.
Die Fähigkeitsaussage
beinhaltet entweder eine IO-Aussage, d. h. der Schrauber 20 wird
als fähig
beurteilt, oder beinhaltet eine NIO-Aussage, wonach der Schrauber 20 als
fehlerhaft bewertet wird.
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Die
Steuerung für
den Prüfablauf
ist über eine
Winkelgeberbaugruppe 26, ein Getriebe 25, den ersten
Drehmomentsensor 23 und einen Abtrieb 27 mit der
Dreheinheit 21 verbunden. Der Abtrieb 27 des Schraubers 20 ist
in 3 exemplarisch mit zwei Kegelzahnrädern dargestellt.
Der Abtrieb 27 kann aber noch mehrere und auch verschiedenartige
Zahnräder
und andere Komponenten beinhalten. Ein Antrieb 28 versorgt
den Schrauber 20 mit der notwendigen Energie. Der Antrieb 28 kann
dabei direkt mit dem Schrauber 20 verbunden sein, es ist
aber auch möglich,
dass die Energiezufuhr von außerhalb
erfolgt.
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Ein
Grund für
eine mögliche
Abweichung des von der Dreheinheit 21 abgegebenen Ist-Drehmoments
von dem vorgegebenen Soll-Drehmoment kann in einem Drehmomentverlust
innerhalb des Abtriebs 27 gegeben sein. Der Drehmomentverlust
im Abtrieb 27 kann dabei von der Position der im Abtrieb befindlichen
funktionalen Bauteile zueinander abhängen. So kann z. B. in einer
Situation, wo ein schadhafter Zahn eines der Zahnräder des
Abtriebs 27 in ein anderes Zahnrad eingreift, ein Drehmomentverlust
oder eine Drehmomentvergrößerung in
diesem Betriebspunkt des Schraubers 20 erfasst werden, was
zu einer Abweichung zwischen Soll-Drehmoment und Ist-Drehmoment des Schraubers 20 führen kann.
In allen anderen Drehpositionen des Zahnrades mit dem schadhaften
Zahn hingegen wird unter Umständen
kein Drehmomentverlust im Abtrieb 27 des Schraubers 20 festgestellt,
da das Soll-Drehmoment und das Ist-Drehmoment nicht signifikant
voneinander abweichen.
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Um
die funktionalen Bauteile des Abtriebs eines Schraubers 20 nach
erfolgter Prüfung
in einem Betriebspunkt in eine definierte andere Position der funktionalen
Bauteile zueinander zu bringen, ist die Steuereinheit 22 dazu
ausgelegt, die Dreheinheit 21 des Schraubers 20 über eine
Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag in
eine andere Anfangsdrehposition zurückzudrehen. Wenn z. B. die
Dreheinheit 21 aus einer Anfangsdrehposition (0°) zunächst um
10° im Uhrzeigersinn
gedreht wird, bis die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 ein
dem von der Dreheinheit 21 verursachten Ist-Drehmoment
entgegengesetztes Drehmoment erzeugt hat, wird die Dreheinheit 21 wieder
um 10° entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn in ihre erste Anfangsdrehposition (0°) zurückgedreht.
Dann wird die Dreheinheit 21 über diese erste Anfangsdrehposition (0°) hinaus
um einen vorgegebenen Winkelbetrag (z. B. 5°) entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn
in eine andere zweite Anfangsdrehposition (–5°) zurückgedreht. Damit wird erreicht,
dass ein darauf folgender Prüfvorgang
bei einer definierten anderen Position der im Abtrieb befindlichen
funktionalen Bauteile zueinander stattfindet. Die Begriffe 'im Uhrzeigersinn' und 'entgegen Uhrzeigersinn' im vorgenannten
Beispiel sind exemplarisch zu verstehen. Allgemeiner kann von einer
Drehung in Anziehrichtung (im obigen Beispiel 'im Uhrzeigersinn') und einem Zurückdrehen entgegen Anziehrichtung
(im obigen Beispiel 'entgegen
Uhrzeigersinn')
gesprochen werden. Die Anziehrichtung kann aber auch entgegen Uhrzeigersinn sein
und die Richtung entgegen Anziehrichtung kann auch im Uhrzeigersinn
sein.
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Indem
nun die Steuereinheit 22 bzw. die Steuerung für den Prüfablauf
so ausgelegt wird, dass die Steuerung einer Drehung der mit der
Prüfeinheit in
Kontakt gebrachten Dreheinheit 21, bis der erste Drehmomentsensor 23 ein
vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht, und das nachfolgende Zurückdrehen
der Dreheinheit 21 über
die Anfangsdrehposition hinaus um den vorgegebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition wiederholt durchgeführt wird,
kann erreicht werden, dass der gesamte Abtrieb 27 sukzessive
und systematisch in Schritten des vorgegebenen Winkelbetrags auf
Maschinenfähigkeit untersucht
wird.
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4 zeigt
eine Querschnittsansicht einer Prüfeinheit 2, die mit
der Dreheinheit 21 eines Schraubers 20 in Kontakt
gebracht ist, gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Der Schrauber 20 ist dabei
in einer Ablage A fixiert. Die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 ist
mit dem zweiten Drehmomentsensor 5 über eine Drehachse verbunden,
deren eines Ende so geformt ist, um mit der Dreheinheit 21 in
Eingriff zu gelangen, so dass durch das Drehen der Dreheinheit 21 ein
Drehmoment auf die Drehachse der Prüfeinheit 2 übertragen
werden kann. Die Prüfeinheit 2 ist
dabei entweder fest mit der Ablage A verbunden oder auf einer anderweitigen
unbeweglichen Unterlage fixiert.
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Auf
der Drehachse der Prüfeinheit 2 ist
ein Dehnmessstreifen DMS angebracht, der eine Torsion an einer verjüngten Stelle
der Drehachse der Prüfeinheit 2 detektierten
kann, wenn die Drehachse mit dem von der Dreheinheit 21 verursachten
Drehmoment beaufschlagt wird. Mittels Spulen S1 und
S2 ist eine kontaktlose Ausgabe des vom
Dehnmessstreifen DMS gemessenen Ist-Drehmoments an die Vergleichseinheit 6 (nicht
in 4 gezeigt) möglich.
Im unteren Teil der 4 ist in Seitenansicht der Querschnitt
der Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 gezeigt,
welche Tellerfedern T und einen Freilauf 7 umfasst.
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Eine
Beschreibung dieser Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung 3 erfolgt
nun anhand 5, die eine Draufsicht auf die
Schnittebene entlang der Linie V-V in 4 darstellt.
In der Mitte der 5 ist die Drehachse der Prüfeinheit 2 abgebildet, die
sich in Anziehrichtung (hier exemplarisch im Uhrzeigersinn) beim
Drehen der Dreheinheit 21 des Schraubers 20 dreht.
Ein Freilauf 7 ist dergestalt zwischen Drehachse der Prüfeinheit 2 und
einem drehenden Ring DR angebracht, dass die Drehachse bei einer
Drehung im Uhrzeigersinn den drehenden Ring DR mitnimmt (Sperren
des Freilaufs in Anziehrichtung, hier im Uhrzeigersinn). Der drehende
Ring DR, der zwei nach außen
gerichtete Nasen aufweist, dreht sich in bezug auf einen feststehenden
Ring FR, der seinerseits zwei feststehende Einbuchtungen E aufweist.
Zwischen den Nasen des drehenden Rings DR und den Einbuchtungen
E des feststehenden Rings FR können
Federn angebracht sein, die ein weiches Abfangen des vom Schrauber
aufgenommenen Drehmoments bewirken. Diese Federn können in
Form von Tellerfedern T vorliegen. Während des Zurückdrehens
der Dreheinheit 21 in die erste Anfangsdrehposition drücken die
Federn T den drehenden Ring DR in seine Ausgangslage (mit kraftfreien Federn
T) zurück.
Beim Zurückdrehen
der Dreheinheit 21 über
die erste Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag
in eine zweite Anfangsdrehposition wird der Kontakt zwischen Dreheinheit 21 und
der Prüfeinheit 2 aufgrund
des Freilaufs 7 kraftlos. Mit anderen Worten, nimmt die Drehachse
der Prüfeinheit 2 beim
Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die erste Anfangsdrehposition der Dreheinheit 21 hinaus
in die zweite Anfangsdrehposition den drehenden Ring DR nicht mit,
da sich die Drehachse der Prüfeinheit 2 in
Freilaufrichtung (hier entgegen Uhrzeigersinn) dreht. Wird nun die Dreheinheit 21 aus
der neuen Anfangsdrehposition wieder in Anziehrichtung (hier im
Uhrzeigersinn) gedreht, bewirkt der Freilauf 7 durch Sperren
wieder eine Mitnahme des drehenden Ringes DR in Drehrichtung (hier
im Uhrzeigersinn).
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Die
Verwendung eines Freilaufs 7 in der Prüfeinheit 2 eines Prüfsystems 1 der
vorliegenden Erfindung hat den Vorteil, dass bei einer Wiederholung des
Prüfzyklus
für einen
anderen Betriebspunkt des Schraubers die Dreheinheit 21 nicht
von der Prüfeinheit 2 abgenommen
und wieder kontaktiert werden muss, so dass ein einmaliges in Kontakt
bringen der Dreheinheit 21 mit der Prüfeinheit 2 ausreicht,
um einen mehrstufigen Prüfablauf
für mehrere
Betriebspunkte des Schraubers ohne großen Aufwand vollautomatisch
durchführen
zu können.
Das bedeutet, dass ein Verwender eines handgeführten Schraubers 20 diesen
in einer Arbeitspause mit der Prüfeinheit 2 bzw.
der Ablage A kontaktieren kann und eine automatische Prüfablaufsteuerung
durchgeführt
wird, die eine systematische Abprüfung mehrerer verschiedener
Betriebspunkte des Schraubers bei verschiedenen Stellungen der funktionalen
Bauteile des Abtriebs zueinander ermöglicht.
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Mit
Bezug auf die 7 werden nun Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Prüfen
von Schraubern mit einer Dreheinheit und einem ersten Drehmomentsensor
beschrieben.
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7 zeigt
das Flussdiagramm eines Verfahrens gemäß einer ersten Ausführungsform
zum Prüfen
von Schraubern 20 mit einer Dreheinheit 21 und
einem ersten Drehmomentsensor 23, wobei das Verfahren die
Schritte S6.1 bis S6.6 aus 6 umfasst.
Diese Schritte sind in 7 mit S7.1 bis S7.6 bezeichnet,
so dass hier auf die Beschreibung zu 6 verwiesen
wird.
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An
den Schritt f) des Zurückdrehens
S7.6 der Dreheinheit 21 über die Anfangsdrehposition
hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag in eine andere Anfangsdrehposition
schließt
sich gemäß 7 im Schritt
S7.7 eine Entscheidung an, ob die Schritte c) bis f) (S7.3 bis S7.6)
wiederholt werden sollen. Wenn eine Wiederholung stattfinden soll
(JA nach S7.7), werden die Schritte c) bis f) (S7.3 bis S7.6) in 7 der
Reihe nach noch einmal durchlaufen.
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Bei
einer Wiederholung des Schrittes c) wird die Dreheinheit vorzugsweise
beginnend aus derjenigen Anfangsdrehposition gedreht, in der sich
die Dreheinheit nach der unmittelbar vorangehenden Durchführung des
Schrittes f) befindet. Die bei einem vorangehenden Zurückdrehen
der Dreheinheit über eine
Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag erreichte
andere Anfangsdrehposition wird somit als die eine Anfangsdrehposition bei
einem nachfolgenden Drehen der Dreheinheit, bis der erste Drehmomentsensor
des Schraubers das vorgegebene Soll-Drehmoment erreicht, verwendet.
Dadurch kann erreicht werden, dass eine wiederholte Prüfung des
Schraubers an einem definierten Betriebspunkt erfolgt, der sich
nicht nur zufällig,
sondern mit Sicherheit von dem Betriebspunkt der vorangehenden Überprüfung unterscheidet.
Hierdurch wird zum einen eine effektive Überprüfung des Schraubers erreicht,
da Doppelüberprüfungen an
ein und demselben Betriebspunkt des Schraubers vermieden werden.
Zum anderen wird die Überprüfung des
Schraubers insgesamt zuverlässiger,
da eine größere Anzahl
verschiedener Betriebspunkte überprüft wird,
als wenn bei einer zufälligen
Wahl der Anfangsdrehposition der Dreheinheit für mehrere aufeinander folgende
Prüfabläufe unter
Umständen manche
Betriebspunkte mehrfach überprüft werden.
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Als
vorteilhaft erweist es sich auch, wenn das Produkt aus der Anzahl
der Wiederholungen, bzw. der Durchführungen, der Schritte c) bis
f) und dem Wert des vorgegebenen Winkelbetrags mindestens 360° ergibt.
Dadurch kann erreicht werden, dass der volle Funktionsbereich des
Abtriebs eines Schraubers in Abständen des vorgegebenen Winkelbetrags überprüft wird.
Wie oben bereits erläutert,
wird dabei zumindest beim ersten Durchprüfen eines Vollwinkelbereichs
von 360° kein
Betriebspunkt mehr als einmal überprüft, wodurch
der gesamte Prüfvorgang sehr
effektiv ist. Ferner wird der Schrauber bei jedem Durchlauf der
Schritte c) bis f) in jeweils voneinander verschiedenen Positionen
der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile, wie z. B. Zahnräder des Abtriebs, überprüft. Somit
wird der gesamte Prüfungsablauf
nicht nur besonders effektiv gestaltet, sondern liefert auch ein
zuverlässiges
Prüfergebnis, da
der Abtrieb in vielen voneinander verschiedenen Betriebspositionen überprüft wird.
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Außerdem ist
es vorteilhaft, den Wert des vorgegebenen Winkelbetrags, um den
die Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus in eine andere Anfangsdrehposition
zurückgedreht
wird, kleiner oder gleich dem Quotienten aus 360° und der Anzahl der Zähne eines
Zahnrades in einem Schrauber zu wählen, welches von allen Zahnrädern in
dem Schrauber die meisten Zähne
aufweist. Dadurch kann erreicht werden, dass bei Wiederholung der Schritte
c) bis f) so oft, dass das Produkt aus der Anzahl der Wiederholungen
und dem Wert des vorgegebenen Winkelbetrags mindestens 360° ergibt,
der gesamte Abtrieb des Schraubers vollständig überprüft wird. Damit kann sichergestellt
werden, dass ein Fehler im Abtrieb des Schraubers, der z. B. auf
der Schadhaftigkeit eines einzelnen Zahnes eines der Zahnräder im Abtrieb
des Schraubers beruht, zuverlässig
erkannt wird. Selbst bei dieser zuvor beschriebenen Ausführungsform
eines Prüfungsablaufs
eines Schraubers ist der gesamte Prüfungsvorgang äußerst effektiv,
da kein Betriebspunkt des Schraubers mehr als einmal überprüft wird.
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Ferner
ist vorteilhaft, dass der Schrauber als fähig beurteilt wird, wenn bei
jedem Vergleich des Soll-Drehmoments des Schraubers mit dem Ist-Drehmoment
der Prüfeinheit
das Soll-Drehmoment und das Ist-Drehmoment höchstens um den vorgegebenen
Betrag voneinander abweichen. Dadurch kann erreicht werden, dass
ein Schrauber, der zumindest in einem Betriebspunkt eine Fehlfunktion
aufweist, zuverlässig
als NIO (nicht in Ordnung/nicht fähig) beurteilt wird, und aus
dem Produktionsprozess entfernt wird.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG VON WEITEREN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
DER ERFINDUNG
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Wie
bereits eingangs beschrieben, kommt im Stand der Technik in der
Montagetechnik häufig
eine fahrbare Messbank zum Einsatz, mit der mehrere Schrauber hintereinander
auf ihre Fähigkeit überprüft werden
können.
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Eine
solche fahrbare Messbank 2* ist in 11 schematisch
dargestellt. Die Messbank 2* umfasst eine Prüfeinheit 2a*,
eine manuelle Eingabeeinheit 2b* und eine Prüfsteuerung 2c*.
Die fahrbare Messbank 2* bildet zusammen mit einem Schrauber 20,
der eine Dreheinheit 21 umfasst, und einer Steuereinheit 22 zum
Steuern einer Drehung der Dreheinheit 21 ein System zur
Prüfung
von Schraubern, wie es aus dem Stand der Technik bekannt ist. Bei
dem in 4 gezeigten Schrauber 20 handelt es sich
um ein handgeführtes
elektrisch steuerbares Bearbeitungswerkzeug, dass über ein
Kabel mit seiner Steuereinheit 22 verbunden ist. Die Steuereinheit 22 kann dabei
z. B. über
eine Verbindungsstange mit einer Halteeinheit verbunden sein, die
in einer Verschiebehalteeinrichtung aufgenommen ist (nicht in 4 gezeigt),
wobei die Halteeinheit verschiebbar in der Verschiebehalteeinrichtung
bewegbar ist. Bei der Halteeinheit handelt es sich üblicherweise
um einen Laufkasten oder eine Laufkatze, die mit einigen Rollen versehen
ist, die in eine Laufschiene eingehängt sind, die als Verschiebehalteeinrichtung
verwendet wird. Über
die Verschiebehalteeinrichtung können sowohl
die Steuereinheit 22 als auch der Schrauber 20 mit
Energie versorgt werden. Darüber
hinaus kann die Verschiebehalteeinrichtung auch als Steuerleitung
und Datenleitung dienen, um die Steuereinheit 22 von einer
zentralen Überwachungseinheit
(im folgenden auch als 'zentrale
Einheit' bezeichnet)
mit Steuerdaten zu versorgen. Wenn z. B. mehrere solcher Steuereinheiten 22 nacheinander
in einer solchen Verschiebehalteeinrichtung angeordnet sind, kann
jeder einzelnen Steuereinheit 22 von der zentralen Einheit über die
Verschiebehalteeinrichtung ein Steuerdatensatz übermittelt werden, der den
Bearbeitungsdaten des entsprechenden Schraubers 20 an einer
bestimmten Schraubstelle entspricht. Bei diesen Daten handelt es
sich beispielsweise um einen Drehmomentwert, den der Schrauber 20 über die Dreheinheit 21 an
die Schraubstelle abgeben soll.
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Bisher
war es üblich,
dass eine Prüfperson die
fahrbare Messbank 2* nacheinander zu jeder der Schraubstationen
(bestehend aus Steuereinheit 22 und Schrauber 20)
rollt, um eine Maschinenfähigkeitsuntersuchung
der Schrauber 20 vorzunehmen. Dabei muss die Prüfperson
zunächst über die
Steuereinheit 22 die aktuellen Steuerdaten für den betreffenden
Schrauber 20 auslesen, z. B. einen Drehmomentwert, mit
welchem der Schrauber 20 eine Schraubstelle anziehen soll.
Diesen ausgelesenen Drehmomentwert muss die Prüfperson als sogenannte Sollwertvorgabe
per Hand über
die manuelle Eingabeeinheit 2b* in die fahrbare Messbank 2* eingeben.
Wahlweise ist es auch möglich,
dass die Prüfperson
direkt eine bestimmte Sollwertvorgabe für ein Drehmoment des Schraubers 20 in
die Steuereinheit 22 eingibt, und dieselbe Sollwertvorgabe
auch in die manuelle Eingabeeinheit 2b* der fahrbaren Messbank 2* eingibt.
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Danach
koppelt die Prüfperson
den Schrauber 20 mit der Prüfeinheit 2a* der fahrbaren
Messbank 2*, so dass die Dreheinheit 21 des Schraubers 20 in
die Prüfeinheit 2a* eingreift.
Die Prüfeinheit 2a* umfasst
eine Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung,
die ein Gegendrehmoment zu dem von der Dreheinheit 21 erzeugten
Drehmoment erzeugt.
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Danach
veranlasst die Prüfperson
die Steuereinheit (22), die Dreheinheit 21 des
Schraubers 20 soweit zu drehen, bis ein erster Drehmomentsensor des
Schraubers 20 das vorgegebene Soll-Drehmoment misst. Das
von der Dreheinheit 21 ausgegebene Ist-Drehmoment wird
dabei von der Prüfeinheit 2a* der
fahrbaren Messbank gemessen. Sowohl das von der Prüfeinheit 2a* gemessene
Ist-Drehmoment als auch die über
die manuelle Eingabeeinheit 2b* eingegebene Sollwertvorgabe
des Drehmoments werden an die Prüfsteuerung 2c* weitergegeben.
In der Prüfsteuerung 2c* findet
dann ein Vergleich des Soll-Drehmoments
und des Ist-Drehmoments statt. Im Falle einer Übereinstimmung der beiden Werte wird
der Schrauber als fähig
beurteilt, im Falle einer Abweichung wird der Schrauber als nicht
fähig beurteilt.
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Dieses
herkömmliche
Prüfsystem
für Schrauber
mit einer fahrbaren Messbank 2* hat den Nachteil, dass
es einen erhöhten
Personalaufwand und hohe Gerätekosten
verursacht. So ist z. B. ein hoher Personalaufwand notwendig, um
die Fähigkeitsüberprüfung der
eingesetzten Schrauber auf einem hohen Niveau zu halten, da dies
nur möglich
ist, wenn die Prüfzyklen
möglichst
kurz gehalten werden. Verlängert
man die Prüfzyklen
z. B. auf einmal pro Woche, birgt dies das Risiko, dass ein Schrauber,
der nach der letzten Fähigkeitsüberprüfung als
IO (in Ordnung, d. h. fähig)
beurteilt wurde, dann aber während
des weiteren Einsatzes fehlerhaft wurde, d. h. NIO (nicht in Ordnung,
d. h. nicht fähig),
bis zur nächsten
Fähigkeitsprüfung eine
große
Zahl von Ausschussstücken
produziert, was zu aufwendiger Nacharbeit oder im Falle eines verspäteten Bemerkens
bis zu einer Rückholaktion
der gefertigten Stücke
führen
kann. Um letzteres zu vermeiden, wurde bisher der erhöhte Aufwand,
der mit kurzen Prüfzyklen
verbunden ist, in Kauf genommen, um möglichst genaue Aussagen über die
Fähigkeit
der Schraubwerkzeuge zu erhalten. Ferner stellt die oben beschriebene
fahrbare Messbank 2* ein kostenintensives Gerät dar.
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Das
voranstehend beschriebene herkömmliche
System zur Fähigkeitsprüfung von
Schraubwerkzeugen hat also den Nachteil, dass es mit hohem Aufwand
und Kosten verbunden ist.
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Es
ist daher wünschenswert,
ein System zur Prüfung
von Schraubern bereitzustellen, welches eine effektive und kostengünstige Prüfung von Schraubern
ermöglicht.
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Dies
ermöglicht
ein System zur automatischen Prüfung
von Schraubern, umfassend: mindestens einen Schrauber mit einer
Dreheinheit; eine Steuereinheit zum Steuern einer Drehung der Dreheinheit;
eine Prüfeinheit
zum Prüfen
des Schraubers über
die Dreheinheit; und eine Datenaustauscheinheit zum zumindest unidirektionalen Austausch
von Daten von der Prüfeinheit
zur Steuereinheit.
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Durch
das Bereitstellen der vorgenannten Datenaustauscheinheit wird es
z. B. ermöglicht,
dass z. B. in der Prüfeinheit
ermittelte Daten direkt an die Steuereinheit eines Schraubers übermittelt
werden können.
Dadurch können
Auswertungen der von der Prüfeinheit
ermittelten Prüfdaten
von der Steuereinheit des Schraubers oder von einer zentralen Einheit durchgeführt werden.
Dadurch kann z. B. erreicht werden, dass keine Prüfsteuerung
zusätzlich
zur Steuereinheit zum Steuern des Schraubers zur Prüfung benötigt wird.
Ferner kann erreicht werden, dass keine manuelle Eingabe einer Sollwertvorgabe
nötig ist,
da die zu prüfenden
Sollwerte bereits in der Steuereinheit vorliegen können.
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Es
ist möglich,
dass die Datenaustauscheinheit lediglich zum Austausch von Daten
von der Prüfeinheit
zur Steuereinheit ausgelegt ist. In diesem Fall wird die Prüfeinheit
in der Regel ein passives Element bei der Prüfung des Schraubers darstellen.
Es ist aber auch möglich,
dass die Datenaustauscheinheit sowohl für einen Austausch von Daten
von der Prüfeinheit
zur Steuereinheit, als auch für
einen Austausch von Daten von der Steuereinheit zur Prüfeinheit
ausgelegt ist. In diesem Fall kann die Prüfeinheit auch ein aktives Element
bei der Prüfung
von Schraubern darstellen.
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Vorzugsweise
umfassen die zum zumindest unidirektionalen Austausch von der Prüfeinheit
zur Steuereinheit vorgesehenen Daten Drehmomentwerte des Schraubers.
Die Daten können
aber auch andere Werte wie z. B. Drehwinkelwerte oder andere für die Schrauberfunktion
maßgebliche
Werte enthalten.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass die Prüfeinheit ausgelegt
ist, ein von der Dreheinheit des Schraubers ausgegebenes Drehmoment
zu überprüfen. Dabei
ist vorzugsweise die Prüfeinheit
ausgelegt, ein Ergebnis der Überprüfung des
von der Dreheinheit des Schraubers ausgegebenen Drehmoments als
Wert eines Ist-Drehmoments des Schraubers über die Datenaustauscheinheit
zur Steuereinheit auszutauschen.
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Dadurch
wird ermöglicht,
dass die Steuereinheit das von der Prüfeinheit übermittelte Ist-Drehmoment
mit einem Soll-Drehmoment
der Steuereinheit vergleichen kann.
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Ferner
kann der Schrauber einen ersten Drehmomentsensor umfassen. Außerdem kann
die Prüfeinheit
eine Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
und einen zweiten Drehmomentsensor umfassen.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass die Prüfeinheit geeignet
ist, zumindest mit der Dreheinheit zumindest eines Schraubers in
einer Anfangsdrehposition der Dreheinheit in Kontakt gebracht zu
werden.
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Vorzugsweise
ist die Steuereinheit geeignet, eine Drehung der mit der Prüfeinheit
in Kontakt gebrachten Dreheinheit zu steuern, bis der erste Drehmomentsensor
ein vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass der zweite Drehmomentsensor geeignet ist,
das durch das Drehen der Dreheinheit verursachte Ist-Drehmoment
zu messen.
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Vorzugsweise
umfasst das System ferner eine Vergleichseinheit zum Vergleichen
des vorgegebenen Soll-Drehmoments des Schraubers mit dem vom zweiten
Drehmomentsensor gemessenen Ist-Drehmoment.
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Vorzugsweise
ist die Steuereinheit ausgelegt, die Dreheinheit über die
Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgegebenen Winkelbetrag in
eine andere Anfangsdrehposition zurückzudrehen. Durch das Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus um einen vorgebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition kann erreicht werden, dass sich
die im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile des Abtriebs
zueinander zuverlässig
in einer anderen Position befinden als der Position der im Schrauber
befindlichen funktionalen Bauteile des Abtriebs zueinander beim
Kontaktieren der Dreheinheit des Schrauber in der ersten Anfangsdrehposition
der Dreheinheit mit der Prüfeinheit.
Dadurch kann verhindert werden, dass der Schrauber in einer folgenden Überprüfung zufällig noch
einmal in derselben Anfangsdrehposition der Dreheinheit, bzw. in
derselben der im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile des
Abtriebs zueinander, wie z. B. der Zahnräder des Abtriebs, überprüft wird.
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Die
im Schrauber befindlichen funktionalen Bauteile werden also in eine
definiert andere Position zueinander gebracht als der Position,
in der sie bei der Überprüfung des
ersten Betriebspunktes des Schraubers zueinander standen. Somit
wird eine effektive und zuverlässige
Prüfung
des Schraubers ermöglicht.
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Vorzugsweise
ist die Steuereinheit ausgelegt, für den Fall, dass das Soll-Drehmoment
und das Ist-Drehmoment höchstens
um einen vorgegebenen Betrag voneinander abweichen, die Dreheinheit über die
Anfangsdrehposition hinaus um den vorgegebenen Winkelbetrag in die
andere Anfangsdrehposition zurückzudrehen.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass die Steuereinheit ausgelegt ist, die Steuerung
einer Drehung der mit der Prüfeinheit
in Kontakt gebrachten Dreheinheit, bis der erste Drehmomentssensor
ein vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht, und das nachfolgende
Zurückdrehen
der Dreheinheit über
die Anfangsdrehposition hinaus um den vorgegebenen Winkelbetrag
in eine andere Anfangsdrehposition wiederholt durchzuführen.
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Vorzugsweise
umfasst die Prüfeinheit
einen Freilauf, der gewährleistet,
dass der Kontakt zwischen der Dreheinheit und der Prüfeinheit
während des
Zurückdrehens
der Dreheinheit kraftlos wird.
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Dabei
ist es vorteilhaft, dass der Freilauf bewirkt, dass während des
Zurückdrehens
der Dreheinheit die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung entspannt
wird und der zweite Drehmomentsensor zurückgesetzt wird.
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Vorzugsweise
beeinhaltet die Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
ein Paar von Tellerfedern. Dadurch wird ein weiches Einfedern der
Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
ermöglicht, was
zu einer Verlängerung
der Lebensdauer der Prüfeinheit
beiträgt.
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Vorzugsweise
ist der zweite Drehmomentsensor geeicht. Dabei ist es möglich, dass
der zweite Drehmomentsensor eine geeichte Drehkette beeinhaltet.
Es ist aber auch möglich,
dass der zweite Drehmomentsensor einen geeichten Dehnmessstreifen
beeinhaltet. Durch die Verwendung eines geeichten Drehmomentsensors
in der Prüfeinheit
wird ein genaues und verlässliches
Prüfergebnis
gewährleistet.
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Ferner
umfasst die Datenaustauscheinheit eine elektrische Leitung, die
die Prüfeinheit
und die Steuereinheit miteinander verbindet.
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Es
ist aber auch möglich,
dass die Datenaustauscheinheit eine drahtlose Kommunikationsverbindung
zwischen der Prüfeinheit
und der Steuereinheit umfasst. Dabei kann die drahtlose Kommunikationsverbindung
eine Infrarot-Schnittstellt sein. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass
die drahtlose Kommunikationsverbindung eine Funkschnittstelle ist.
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Ferner
ist es vorteilhaft, dass das System eine Aufnahmeeinheit zur Aufnahme
des Schraubers umfasst. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Aufnahmeeinheit
ausgelegt ist, den Schrauber so aufzunehmen, dass die Dreheinheit
des Schraubers in der Anfangsdrehposition mit der Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
in Kontakt ist.
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Ferner
ist es möglich,
dass die Aufnahmeeinheit als Ablageschale für den Schrauber ausgebildet ist
und die Prüfeinheit
in die Ablageschale integriert ist. Dabei ist es möglich, dass
die Ablageschale fest mit der Steuereinheit verbunden ist. Es ist
auch möglich,
dass die Ablageschale einen Spannbügel zum Fixieren es Schraubers
in der Ablageschale aufweist. Dies ermöglicht es, dass ein Benutzer
des Schraubers 20 in einer Produktionspause den Schrauber über den
Spannbügel
in der Ablageschale fixiert und gleichzeitig den Prüfablauf
für eine
Maschinenfähigkeitsuntersuchung
startet. Der Prüfvorgang
kann während
der Pause vollautomatisch ablaufen. Dies hat den Vorteil, dass der
Personalaufwand zur Durchführung
einer Überprüfung eines
Schraubers gering ist und die Prüfung
von Schraubern somit kostengünstig
durchgeführt
werden kann.
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Vorzugsweise
ist die Prüfeinheit
in die Steuereinheit integriert. Es wird jedoch betont, dass die vorliegende
Erfindung nicht darauf beschränkt
ist, dass die Prüfeinheit
in die Steuereinheit integriert ist.
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Bei
den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
des Systems zur automatischen Prüfung
von Schraubern handelt es sich vorzugsweise um handgeführte Schrauber.
Die vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung von
handgeführten Schraubern
beschränkt,
sondern umfasst auch Prüfsysteme
zum Prüfen
anderer Schrauber, z. B. voll-automatischer
Schrauber oder halb-automatischer Schrauber, die auch vollständig fixiert
oder verschiebbar gelagert sein können.
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8 zeigt
ein Blockdiagramm gemäß einer dritten
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Prüfsystems.
Das Prüfsystem
umfasst einen zu prüfenden
Schrauber 20 mit einer Dreheinheit 21. Das Prüfsystem
umfasst ferner eine Steuereinheit 22 zum Steuern einer
Drehung der Dreheinheit 21. Außerdem umfasst das Prüfsystem
eine Prüfeinheit 2 zum Prüfen des
Schraubers 20 über
die Dreheinheit 21. Ferner umfasst das Prüfsystem
eine Datenaustauscheinheit 22a, welche geeignet ist, zumindest
in einer Richtung (unidirektional) Daten von der Prüfeinheit 2 zur
Steuereinheit 22 auszutauschen.
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Durch
das Bereitstellen der vorgenannten Datenaustauscheinheit wird es
z. B. ermöglicht,
dass z. B. in der Prüfeinheit
ermittelte Daten direkt an die Steuereinheit eines Schraubers übermittelt
werden können.
Dadurch können
Auswertungen der von der Prüfeinheit
ermittelten Prüfdaten
von der Steuereinheit des Schraubers oder von einer zentralen Einheit durchgeführt werden.
Dadurch kann z. B. erreicht werden, dass keine Prüfsteuerung
zusätzlich
zur Steuereinheit zum Steuern des Schraubers zur Prüfung benötigt wird.
Ferner kann erreicht werden, dass keine manuelle Eingabe einer Sollwertvorgabe
nötig ist,
da die zu prüfenden
Sollwerte bereits in der Steuereinheit vorliegen können. Somit
wird eine effektive und kostengünstige
Prüfung
von Schraubern ermöglicht.
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9 zeigt
ein funktionales Schema der dritten Ausführungsform des Prüfsystems
der vorliegenden Erfindung. Die Bezugszeichen entsprechen gänzlich jenen
in 8, so dass zur Beschreibung der einzelnen Komponenten,
die in 9 mit diesen Bezugszeichen referenziert werden,
auf die Beschreibung zu 8 verwiesen werden kann.
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Der
zu prüfende
Schrauber 20 umfasst einen ersten Drehmomentsensor (nicht
gezeigt). Die Prüfeinheit 2 umfasst
eine Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung und einen zweiten Drehmomentsensor
(nicht gezeigt). Die Prüfeinheit 2 ist
geeignet, zumindest mit der Dreheinheit 21 des Schraubers 20 in
einer Anfangsdrehposition der Dreheinheit 21 in Kontakt
gebracht zu werden. Ferner umfasst das Prüfsystem eine Steuereinheit 22 zum
Steuern einer Drehung der mit der Prüfeinheit 2 in Kontakt
gebrachten Dreheinheit 21. Dabei kann die Steuereinheit 22 die
Dreheinheit 21 solange ansteuern, bis der erste Drehmomentsensor
des Schraubers 20 ein vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht.
Der zweite Drehmomentsensor in der Prüfeinheit 2 ist geeignet,
ein durch das Drehen der Dreheinheit 21 verursachtes Ist-Drehmoment
zu messen.
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Vorzugsweise
enthalten die Daten, die ausgetauscht werden, Drehmomentwerte des
Schraubers 20. Vorzugsweise ist die Prüfeinheit 2 ausgelegt, ein
von der Dreheinheit 21 des Schraubers 20 ausgegebenes
Drehmoment zu überprüfen. Ferner
ist die Prüfeinheit 2 ausgelegt,
ein Ergebnis der Überprüfung des
von der Dreheinheit 21 des Schraubers 20 ausgegebenen
Drehmoments als Wert eines Ist-Drehmoments des Schraubers 20 über die
Datenaustauscheinheit 22a zur Steuereinheit 22 auszutauschen.
Die Prüfeinheit 2 ist über die
Datenaustauscheinheit 22a mit der Steuereinheit 22 verbunden. Die
Steuereinheit (22) ist darüber hinaus mit dem Schrauber 20 verbunden.
Die Steuereinheit 22 kann dabei z. B. direkt mit der Dreheinheit 21 des
Schraubers 20 verbunden sein. Es ist aber auch möglich, dass
die Steuereinheit 22 über
den ersten Drehmomentsensor des Schraubers 20 und/oder
andere Baugruppen in dem Schrauber 20 mit der Dreheinheit 21 verbunden
ist.
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Die
Datenaustauscheinheit 22a ermöglicht es, ein von der Dreheinheit 21 ausgegebenes Ist-Drehmoment,
welches von der Prüfeinheit 2 gemessen
worden ist, über
die Datenaustauscheinheit 22a an die Steuereinheit 22 des
Schraubers 20 zu übermitteln.
Daher ist es grundsätzlich
möglich,
die Prüfeinheit 2 als
passive Baugruppe zu gestalten. Das bedeutet, dass in der Prüfeinheit 2 keine
eigene Prüfsteuerung
zusätzlich
zur Steuereinheit (22) des Schraubers 20 vorgesehen
sein muss und auch keine manuelle Eingabeeinheit zur Vorgabe eines
Solldrehmoments, das die Prüfeinheit 2 von
dem Schrauber 20 erwartet. Daher ist die in herkömmlichen
Prüfsystemen
gemäß 11 vorgesehene
Prüfsteuerung 2c* und
die manuelle Eingabeeinheit 2b* im erfindungsgemäßen Prüfsystem
nicht notwendig. Die Prüfeinheit 2 ist
somit einfacher und kostengünstiger herzustellen.
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Ferner
ist es nicht mehr notwendig, dass eine Prüfperson ein vom Schrauber 20 auszugebendes
Soll-Drehmoment über
eine manuelle Eingabeeinheit in die fahrbare Messbank 2* eingibt.
Dies ermöglicht
es, die Prüfung
von Schraubern 20 automatisch ablaufen zu lassen. Dadurch
werden Personalaufwand und Personalkosten gesenkt und darüber hinaus
der gesamte Prüfvorgang
effektiv gestaltet.
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Auf
eine manuelle Eingabeeinheit an der Prüfeinheit 2 kann verzichtet
werden, wenn die Steuereinheit 22 die Steuerdaten für ihren
Schrauber 20 von einer zentralen Einheit erhält. Es kann
aber nach wie vor wünschenswert
sein, direkt an einer bestimmten Steuereinheit 22 eine
bestimmte Sollwertvorgabe für
den Schrauber 20 einzustellen. Selbst in diesem Fall ist
eine unter Umständen
manuell vorzunehmende Sollwertvorgabe jedoch lediglich an der Steuereinheit 22 des
Schraubers 20 vorzunehmen und nicht auch noch zusätzlich an
der Prüfeinheit 2.
Es wird somit auch hier der Dateneingabeaufwand gegenüber dem
Stand der Technik reduziert, wo sowohl eine Sollwerteingabe in der
Steuereinheit 22 als auch in der fahrbaren Messbank 2* notwendig
war. Darüber hinaus
wird das Prüfverfahren
durch die nur noch einmalige Sollwertvorgabe sicherer, da keine
Fehler durch versehentlich verschiedene Sollwertvorgaben in Steuereinheit 22 und
Prüfbank 2* auftreten
können.
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Wenn
die Steuereinheit 22 über
einen redundanten Hardwareaufbau verfügt, kann die Fähigkeitsprüfung über den
redundanten Kanal erfolgen. Liegt diese Ausführung nicht vor, wird die Fähigkeitsprüfung durch
eine separate Steuerung durchgeführt, wobei
diese separate Steuerung dann mit der Steuereinheit 22 verknüpft ist.
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Der
mit Bezugsziffer 20 bezeichnete Schrauber ist in 9 als
handgeführter
Schrauber mit einem Griff und einem Schrauberkopf schematisch dargestellt.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung von Handschraubern
beschränkt.
Vielmehr können
auch vollautomatische und/oder fixierte Schrauber in das Prüfsystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung Eingang finden.
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In 9 ist
die Steuereinheit 22 zur Steuerung einer Drehung der mit
der Prüfeinheit 2 in
Kontakt gebrachten Dreheinheit 21 getrennt von dem Schrauber 20 vorgesehen.
Die Steuerung 22 kann aber auch in dem Schrauber 20 integriert sein
oder auf diesem angebracht sein. Die Steuereinheit 22 steuert
die Dreheinheit 21 so lange an, bis der erste Drehmomentsensor
des Schraubers ein vorgegebenes Soll-Drehmoment erreicht.
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Die
in den 8 bis 10 schematisch dargestellte
Datenaustauscheinheit 22a kann eine elektrische Leitung
umfassen, die die Prüfeinheit 2 und
die Steuereinheit 22 miteinander verbindet. Es ist aber
auch möglich,
dass die Datenaustauscheinheit 22a eine drahtlose Kommunikationsverbindung
zwischen der Prüfeinheit 2 und
der Steuereinheit 22 umfasst. Eine solche drahtlose Kommunikationsverbindung
kann eine Infrarot-Schnittstelle sein, oder auch eine Funkschnittstelle.
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10 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
des Prüfsystems
der vorliegenden Erfindung. Bezüglich
der mit gleichen Bezugsziffern bezeichneten Komponenten wird auf
die Beschreibung in 8 und 9 verwiesen.
In 10 ist die Prüfeinheit 2 mit
der Steuereinheit 22 des Schraubers 20 über eine
Halterung H fest verbunden. Das System gemäß 10 stellt
somit eine kombinierte Schraubbearbeitungs/Schrauberprüfungs-Station
dar.
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Vorzugsweise
weist dieses kombinierte System eine Aufnahmeeinheit zur Aufnahme
des Schraubers 20 auf. Dabei ist es von Vorteil, dass die Aufnahmeeinheit
so ausgelegt ist, den Schrauber 20 so aufzunehmen, dass
die Dreheinheit 21 des Schraubers 20 in einer
Anfangsdrehposition mit einer Gegendrehmoment-Erzeugungseinrichtung
der Prüfeinheit 2 in
Kontakt ist, d. h. in diese eingreift. Vorzugsweise ist die Aufnahmeeinheit
als Ablageschale für
den Schrauber 20 ausgebildet und die Prüfeinheit 2 in diese
Ablageschale integriert. Diese Ablageschale kann dann über eine
Halterung H fest mit der Steuereinheit 22 verbunden sein.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung weist die Ablageschale einen Spannbügel zum
Fixieren des Schraubers 20 in der Ablageschale auf. Dies
ermöglicht
es, dass ein Benutzer des Schraubers 20 in einer Produktionspause
den Schrauber über
den Spannbügel
in der Ablageschale fixiert und gleichzeitig den Prüfablauf für eine Maschinenfähigkeitsuntersuchung
startet. Der Prüfvorgang
kann während
der Pause vollautomatisch ablaufen.
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Die
voranstehend beschriebene Ausführungsform
hat dan Vorteil, dass der Personalaufwand zur Durchführung einer Überprüfung eines
Schraubers gering ist und die Prüfung
von Schraubern somit kostengünstig
durchgeführt
werden kann.
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Nach
dem Prüfvorgang
erfolgt eine Auswertung der abgeprüften Daten mit einer Prüfaussage. Die
Prüfaussage
kann anzeigen, dass das Werkzeug fähig ist; dann wird der Schrauber 20 für die weitere Produktion
freigegeben. Falls die Prüfaussage
anzeigt, dass das Werkzeug nicht fähig ist, wird die Schraubanlage
für die
Produktion gesperrt, um einen etwaigen Produktionsausschuss zu vermeiden.
Die Prüfaussage
kann optisch, z. B. über
eine Anzeige-/Warnlampe oder über
ein Display, oder akustisch, z. B. über einen Warnton/Bestätigungston,
ausgegeben werden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann die Prüfeinheit 2 auch in
die Steuereinheit 22 des Schraubers 20 integriert
sein.
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Die
oben beschriebenen Prüfsysteme
finden vorzugsweise Einsatz bei der Prüfung von handgeführten Schraubern.
Es wird jedoch betont, dass die vorliegende Erfindung in ihrer Anwendung
nicht auf handgeführte
Schrauber beschränkt
ist.
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GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Wie
voranstehend erläutert,
wird bei dem erfindungsgemäßen Prüfverfahren
und bei dem erfindungsgemäßen Prüfsystem ermöglicht,
Schrauber effektiv und zuverlässig
auf ihre Fähigkeit
zu überprüfen. Obwohl
voranstehend vereinzelt Bezugnahmen auf die Automobilfertigung durchgeführt wurden,
ist die vorliegende Erfindung nicht darauf beschränkt, sondern
kann in einer Vielzahl von anderen Anwendungsfällen verwendet werden, in denen
Schrauber zum Einsatz kommen, beispielsweise in der Serienfertigung
von Hifi-Produkten, Waschmaschinen, Halbleiter-Bestückungsvorrichtungen,
etc.
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Deshalb
sind zahlreiche weitere Ausführungsformen
und Verbesserungen der Erfindung möglich, ohne von dem Schutzumfang
abzuweichen, so wie er in den beigefügten Patentansprüchen definiert
ist. Zahlreiche Variationen und Veränderungen können deshalb von einem Durchschnittsfachmann auf
Grundlage der obigen Lehren durchgeführt werden.
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Bezugszeichen
in den Ansprüchen
dienen lediglich Illustrationszwecken und engen den Schutzumfang
der Ansprüche
nicht ein.