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Die Erfindung betrifft ein Testkit, eine Verwendung eines solchen Testkits, ein Verfahren zur Prüfung einer Oberflächenenergie, ein Verfahren zur Herstellung eines Testkits, eine Verwendung eines Tuchs zur Prüfung einer Oberflächenenergie und eine Verwendung einer Testflüssigkeit zur Prüfung einer Oberflächenenergie.
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Testflüssigkeiten zur Prüfung einer Oberflächenenergie sind grundsätzlich bekannt. Solche Testflüssigkeiten werden typischerweise in Form von Fläschchen oder Phiolen, häufig bestückt mit Pinseln zum Auftragen der Testflüssigkeit, oder in Form von Stiften oder Markern, insbesondere Kunststoff-Markern, dargereicht. Da die Testflüssigkeiten in dieser Darreichungsform mehrfach verwendet werden, besteht die Gefahr der Übertragung von Kontaminationen zwischen verschiedenen geprüften Oberflächen. Außerdem ist eine mögliche Benetzungsbreite auf einer zu prüfenden Oberfläche durch einen Durchmesser des Markers oder Pinsels beschränkt und relativ klein. Die Marker und Fläschchen sind außerdem in der Handhabung relativ umständlich und insbesondere mit Blick auf einen Tragekomfort am Körper eines Nutzers verbesserungsfähig.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Testkit, eine Verwendung eines solchen Testkits, ein Verfahren zur Prüfung einer Oberflächenenergie, ein Verfahren zur Herstellung eines Testkits, eine Verwendung eines Tuchs zur Prüfung einer Oberflächenenergie und eine Verwendung einer Testflüssigkeit zur Prüfung einer Oberflächenenergie zu schaffen, wobei die genannten Nachteile reduziert sind, vorzugsweise nicht auftreten.
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Die Aufgabe wird gelöst, indem die vorliegende technische Lehre bereitgestellt wird, insbesondere die Lehre der unabhängigen Ansprüche sowie der in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung offenbarten bevorzugten Ausführungsformen.
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Die Aufgabe wird insbesondere gelöst, indem ein Testkit geschaffen wird, das ein Tuch und eine zur Prüfung einer Oberflächenenergie ausgebildete Testflüssigkeit aufweist. Das Tuch ist insbesondere eingerichtet, um die Testflüssigkeit auf eine zu prüfende Oberfläche aufzubringen. Die Bereitstellung der Testflüssigkeit in Kombination mit dem Tuch hat den Vorteil, dass in einfacher Weise ein insbesondere einmaliger Auftrag der Testflüssigkeit auf die zu prüfende Oberfläche durchgeführt werden kann. Eine Kontamination zwischen verschiedenen geprüften Oberflächen kann vorteilhaft vermieden werden. Weiterhin bedarf es bei Verwendung des Tuchs nur einer vergleichbar geringfügigen Menge an Testflüssigkeit, sodass das hier vorgeschlagene Testkit insbesondere im Vergleich zur Darreichungsform als Marker oder Fläschchen sehr preisgünstig ist. Mithilfe des Tuchs ist außerdem auf der zu prüfenden Oberfläche eine hohe Benetzungsbreite erzielbar, die ungefähr das zehnfache der mit einem herkömmlichen Marker erzielbaren Benetzungsbreite beträgt. Das Tuch kann darüber hinaus - insbesondere im gefalteten Zustand - sehr kleine Abmessungen aufweisen und daher bequem von einem Nutzer am Körper getragen werden.
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Unter einem Tuch wird im Kontext der vorliegenden technischen Lehre insbesondere ein konfektioniertes textiles Flächengebilde verstanden. In einer Ausführungsform des Testkits ist das Tuch als eckiges, insbesondere rechteckiges, quadratisches oder dreieckiges konfektioniertes textiles Flächengebilde ausgebildet.
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Unter einer Testflüssigkeit wird im Kontext der vorliegenden technischen Lehre insbesondere eine Flüssigkeit verstanden, die geeignet, insbesondere eingerichtet und/oder ausgebildet ist, um die Oberflächenenergie einer Oberfläche eines zu prüfenden Körpers oder Materials zu prüfen. Insbesondere ist der Testflüssigkeit ein bestimmter Wert für die Oberflächenenergie zugeordnet. Ohne hierauf beschränkt sein zu wollen, kann die Anwendung- und/oder Funktionsweise einer solchen Testflüssigkeit insbesondere folgende sein: Zur Prüfung der Oberflächenenergie einer Oberfläche wird die Testflüssigkeit vorzugsweise in Form eines Strichs oder Streifens auf die zu prüfende Oberfläche aufgebracht. Bleibt die aufgebrachte Testflüssigkeit auf der Oberfläche über eine vorbestimmte Zeit, beispielsweise 2 Sekunden, stabil, entspricht die Oberflächenenergie der geprüften Oberfläche mindestens dem zugeordneten Wert der Testflüssigkeit. Zieht sich dagegen die Testflüssigkeit auf der Oberfläche insbesondere in Form von Tröpfchen zusammen, ist die Oberflächenenergie der geprüften Oberfläche geringer als der der Testflüssigkeit zugeordnete Wert. Indem vorzugsweise sukzessive Testflüssigkeiten mit abnehmenden zugeordneten Werten der Oberflächenenergie zur Testung der Oberfläche verwendet werden, kann deren Oberflächenenergie zumindest näherungsweise ermittelt werden.
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Eine Testflüssigkeit der hier angesprochenen Art wird teilweise auch als Testtinte, Prüfflüssigkeit oder Prüftinte bezeichnet.
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Die Testflüssigkeit ist insbesondere dem Tuch zugeordnet, insbesondere derart, dass die Testflüssigkeit in Kombination mit dem Tuch zur Prüfung der Oberflächenenergie einer zu prüfenden Oberfläche verwendet werden kann. Insbesondere sind die Testflüssigkeit und das Tuch in dem Testkit für die gemeinsame Verwendung bereitgestellt.
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In einer Ausführungsform des Testkits ist die Testflüssigkeit farbig ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Testflüssigkeit bevorzugt UV-aktiv, insbesondere fluoreszierend, ausgebildet.
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In einer Ausführungsform des Testkits ist die Testflüssigkeit ungiftig, insbesondere giftfrei, und/oder nicht gesundheitsschädlich.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tuch zumindest bereichsweise die Testflüssigkeit aufweist. Insbesondere ist das Tuch als Testtuch ausgebildet, welches zumindest bereichsweise die Testflüssigkeit aufweist. Vorteilhaft ist das Testkit besonders einfach verwendbar, wenn das Tuch die Testflüssigkeit bereits aufweist, sodass der Nutzer die Testflüssigkeit nicht zuerst auf das Tuch aufbringen muss.
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Alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass die Testflüssigkeit separat von dem Tuch angeordnet ist. Insbesondere ist Testflüssigkeit zur Verwendung mit dem Tuch vorgesehen, insbesondere indem das Testkit eine Handlungsanweisung an einen Nutzer umfasst, die Testflüssigkeit mit dem Tuch zu verwenden. Ist die Testflüssigkeit separat von dem Tuch angeordnet, kann dies gegebenenfalls vorteilhaft die Haltbarkeit des Testkits erhöhen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tuch zumindest bereichsweise mit der Testflüssigkeit getränkt ist. Dies stellt eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dar, in welcher das Tuch zumindest bereichsweise die Testflüssigkeit aufweist, wobei das Tuch insbesondere als Testtuch ausgebildet ist. In einer Ausführungsform des Testkits ist das Tuch vollständig, insbesondere vollflächig, mit der Testflüssigkeit getränkt. In einer anderen Ausführungsform des Testkits ist das Tuch nur bereichsweise mit der Testflüssigkeit getränkt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist insoweit insbesondere vorgesehen, dass das Tuch mindestens einen Freibereich und mindestens einen Testbereich aufweist, wobei das Tuch in dem mindestens einen Freibereich frei von der Testflüssigkeit ist und in dem mindestens einen Testbereich die Testflüssigkeit aufweist. Dies erlaubt es einem Nutzer insbesondere, das Tuch in dem nicht mit der Testflüssigkeit getränkten Freibereich zu ergreifen und so die Testflüssigkeit mit dem Testbereich auf eine Oberfläche zu applizieren, ohne dabei selbst in Kontakt mit der Testflüssigkeit zukommen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tuch ein insbesondere textiles Material aufweist, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus: Einem Viskose-haltigen Material, insbesondere einem Viskose-Fasern aufweisenden Material, und einem Cellulose-haltigen Material, insbesondere einem Cellulose-Fasern aufweisenden Material.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Tuch ein insbesondere textiles Material aufweist, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus: Einem Vlies, insbesondere Wirrfaservlies, einem Filz, einem Gestrick, einem Gewirk, einem Geflecht, einem Gewebe, und einem Papier.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Testflüssigkeit ausgebildet ist zur Bestimmung einer Oberflächenenergie von 18 mN/m bis 105 mN/m, vorzugsweise von 22 mN/m bis 72 mN/m, vorzugsweise von 24 mN/m bis 60 mN/m, vorzugsweise von 28 mN/m bis 57 mN/m, vorzugsweise von 30 mN/m bis 46 mN/m, vorzugsweise 18,4 mN/m, vorzugsweise 26 mN/m, vorzugsweise 38 mN/m, vorzugsweise 44 mN/m, vorzugsweise 45 mN/m, vorzugsweise 62 mN/m, vorzugsweise 76 mN/m, vorzugsweise 84 mN/m, vorzugsweise 90 mN/m. In einer Ausführungsform weist die Testflüssigkeit eine Toleranz von ± 1 mN/m auf.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Testkit, insbesondere das Tuch, zur einmaligen Verwendung ausgebildet ist. Insbesondere bei dieser Ausgestaltung kann vorteilhaft eine Kontamination zwischen verschiedenen geprüften Oberflächen vermieden werden. Insbesondere ist das Testkit als Wegwerfartikel ausgebildet und zur Entsorgung nach einmaliger Anwendung bestimmt. In einer Ausführungsform des Testkits umfasst dieses mindestens eine Handlungsanweisung an den Nutzer, das Testkit, insbesondere das Tuch in Kombination mit der Testflüssigkeit, einmalig zu verwenden, und/oder das Testkit, insbesondere das Tuch in Kombination mit der Testflüssigkeit, nach einer einmaligen Anwendung zu entsorgen.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Testkit eine geschlossene Umverpackung aufweist, in der das Tuch angeordnet ist. Vorteilhaft ist somit das Tuch sicher und dauerhaft haltbar bis zum Gebrauch aufbewahrt.
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In einer Ausführungsform des Testkits ist auch die Testflüssigkeit in der geschlossenen Umverpackung angeordnet. Auf diese Weise werden vorteilhaft das Tuch und die Testflüssigkeit gemeinsam einfach, sicher und dauerhaft haltbar bereitgestellt und bis zum Gebrauch aufbewahrt. Die Umverpackung ist in einer Ausführungsform des Testkits versiegelt ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Umverpackung flüssigkeitsdicht ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich ist die Umverpackung gasdicht ausgebildet. Insbesondere bei einer flüssigkeitsdichten und/oder gasdichten Ausbildung der Umverpackung wird vorteilhaft ein Entweichen oder Verdampfen der Testflüssigkeit dauerhaft verhindert, oder eine Verlustrate an Testflüssigkeit aus der Umverpackung wird zumindest vorteilhaft reduziert.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umverpackung manipulationssicher ausgebildet ist. Vorteilhaft ist in diesem Fall ein vorheriges Öffnen der Umverpackung durch einen Nutzer erkennbar, sodass dieser ohne weiteres feststellen kann, ob die Umverpackung noch ungeöffnet ist oder bereits geöffnet wurde. Somit kann insbesondere festgestellt werden, ob das Testkit bereits verwendet wurde. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn das Testkit zur einmaligen Verwendung vorgesehen und/oder ausgebildet ist.
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Insbesondere ist die Umverpackung nur einmalig unter Beschädigung öffenbar ausgebildet. Bei dieser Ausgestaltung kann vorteilhaft besonders sicher festgestellt werden, ob die Umverpackung bereits geöffnet wurde, da sie in diesem Fall beschädigt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umverpackung als verschweißte Folienverpackung ausgebildet ist. In einer Ausführungsform des Testkits ist die Umverpackung aus zwei übereinandergelegten, einen Aufnahmeraum umschließenden, und entlang von mindestens einem Randbereich miteinander verschweißten Folienlagen gebildet. Das Tuch und bevorzugt die Testflüssigkeit ist/sind in dem Aufnahmeraum angeordnet. In einer Ausführungsform des Testkits weist die Umverpackung außerdem eine Soll-Öffnungsstelle, vorzugsweise in Form eines Einschnitt, einer Kerbe oder einer Perforation auf, sodass die Umverpackung leicht durch einen Nutzer - insbesondere einmalig unter Beschädigung der Umverpackung - geöffnet werden kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Testkit eine Information zu mindestens einer Handlungsanweisung aufweist, wobei die mindestens eine Handlungsanweisung ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus: Einer Anweisung zur einmaligen Verwendung des Tuchs, und einer Anweisung zur Verwendung des Tuchs zur Prüfung der Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers. Unter einer Information zu mindestens einer Handlungsanweisung ist im Kontext der vorliegenden technischen Lehre insbesondere eine Information zu verstehen, die den Nutzer zu der Handlungsanweisung führt oder die dem Nutzer die Handlungsanweisung offenbart, insbesondere kann eine solche Information die Handlungsanweisung selbst umfassen oder die Handlungsanweisung sein. In einer Ausführungsform des Testkits weist dieses die Information in Form eines gedruckten Beipackzettels auf. Alternativ oder zusätzlich weist das Testkit die Information in Form eines QR-Codes oder in Form eines Links auf. Der QR-Code und/oder Link kann insbesondere auf die Umverpackung aufgedruckt oder insbesondere in gedruckter Form in der Umverpackung angeordnet, insbesondere dem Tuch beigelegt sein. Auch eine in Textform vorliegende Information zu der mindestens einen Handlungsanweisung kann auf die Umverpackung aufgedruckt sein.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umverpackung eine Abmessung von 80 mm x 60 mm x 5 mm (insbesondere: Länge x Breite x Höhe) aufweist. Dies stellt ein besonders komfortables Format für das Testkit dar, insbesondere mit Blick auf ein bequemes Tragen des Testkits am Körper des Nutzers.
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In einer Ausführungsform des Testkits ist das Tuch gefaltet in der Umverpackung angeordnet. Vorteilhaft ist dabei das ungefaltete Tuch bezüglich seiner Länge und Breite, also insbesondere seiner flächigen Ausdehnung, größer als die Umverpackung ausgebildet und mindestens einmal, vorzugsweise mehrfach gefaltet in der Umverpackung angeordnet. Dies erlaubt eine für den Nutzer komfortable Verpackung eines vergleichsweise großen Tuchs in einer vergleichsweise kleinen Umverpackung.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Testkits oder eines Testkits nach einer oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsformen zur - insbesondere einmaligen - Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers geschaffen wird. In Zusammenhang mit der Verwendung des Testkits ergeben sich insbesondere diejenigen Vorteile, die zuvor bereits in Zusammenhang mit dem Testkit beschrieben wurden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Testkit einmalig verwendet wird. In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Testkit nach der einmaligen Verwendung entsorgt wird.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Verfahren zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers geschaffen wird, wobei eine Testflüssigkeit mittels eines Tuchs auf die Oberfläche aufgebracht wird. Dies erlaubt vorteilhaft insbesondere eine einfache Aufbringung der Testflüssigkeit auf die Oberfläche, insbesondere mit im Vergleich zu konventionellen Maßnahmen erhöhter Benetzungsbreite. Insbesondere kann die Testflüssigkeit mit einer Benetzungsbreite von bis zu 20 mm - oder gegebenenfalls sogar mehr - auf die zu prüfende Oberfläche aufgetragen werden.
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Insbesondere wird im Rahmen des Verfahrens ein erfindungsgemäßes Testkit oder ein Testkit nach einer oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsformen verwendet. In Zusammenhang mit dem Verfahren zur Prüfung der Oberflächenenergie ergeben sich insbesondere die Vorteile, die zuvor bereits in Zusammenhang mit dem Testkit und der Verwendung des Testkits beschrieben wurden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens wird insbesondere in einem ersten Schritt die Umverpackung des Testkits geöffnet, wobei das Tuch in Kombination mit der Testflüssigkeit der Umverpackung entnommen wird. Ist die Testflüssigkeit noch nicht auf das Tuch appliziert, wird in einem optionalen zweiten Schritt die Testflüssigkeit zumindest bereichsweise auf das Tuch aufgebracht. In einem dritten Schritt wird die Testflüssigkeit mittels des Tuchs auf die zu prüfende Oberfläche aufgebracht. Bevorzugt wird in einem vierten Schritt ein Verhalten der Testflüssigkeit auf der zu prüfenden Oberfläche beobachtet, und die Oberflächenenergie der zu prüfenden Oberfläche wird anhand des Verhaltens der Testflüssigkeit beurteilt. Insbesondere wird beobachtet, ob die Testflüssigkeit auf der Oberfläche über eine bestimmte Zeit stabil bleibt oder sich insbesondere in Form von Tropfen zusammenzieht. In einem optionalen fünften Schritt wird das Testkit - insbesondere die Umverpackung, das Tuch und die Testflüssigkeit - entsorgt. Insbesondere wird das Testkit in einer Ausführungsform des Verfahrens einmalig verwendet.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Testkits oder eines Testkits nach einer oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsformen geschaffen wird, wobei ein Tuch bereitgestellt wird, wobei außerdem eine zur Prüfung einer Oberflächenenergie ausgebildete Testflüssigkeit bereitgestellt wird, und wobei das Tuch und die Testflüssigkeit einander zugeordnet werden, wodurch das Testkit erhalten wird. In Zusammenhang mit dem Verfahren ergeben sich insbesondere diejenigen Vorteile, die zuvor bereits in Zusammenhang mit dem Testkit, der Verwendung des Testkits und dem Verfahren zur Prüfung der Oberflächenenergie beschrieben wurden.
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In einer Ausführungsform des Verfahrens werden die Testflüssigkeit und das Tuch einander zugeordnet, indem die Testflüssigkeit und das Tuch gemeinsam, insbesondere in räumlicher Nähe zueinander, insbesondere in einer gemeinsamen Umverpackung, insbesondere in einem gemeinsamen Aufnahmeraum der Umverpackung, bereitgestellt werden. Alternativ oder zusätzlich werden die Testflüssigkeit und das Tuch einander zugeordnet, in dem wenigstens eine Handlungsanweisung an einen Nutzer mit dem Inhalt bereitgestellt wird, die Testflüssigkeit in Kombination mit dem Tuch zu verwenden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Testflüssigkeit zumindest bereichsweise auf das Tuch aufgebracht wird. Insbesondere auf diese Weise werden vorteilhaft die Testflüssigkeit und das Tuch einander zugeordnet.
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Insbesondere wird das Tuch in einer Ausführungsform des Verfahrens zumindest bereichsweise mit der Testflüssigkeit getränkt. In einer Ausführungsform des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Tuch vollständig, insbesondere vollflächig, mit der Testflüssigkeit getränkt wird.
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Die Aufgabe wird auch gelöst, indem eine Verwendung eines Tuchs zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers in einem erfindungsgemäßen Testkit oder in einem Testkit nach einer oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsformen geschaffen wird. In Zusammenhang mit der Verwendung des Tuchs ergeben sich insbesondere diejenigen Vorteile, die zuvor bereits in Zusammenhang mit dem Testkit, der Verwendung des Testkits, dem Verfahren zur Prüfung der Oberflächenenergie und dem Verfahren zur Herstellung Testkits beschrieben wurden.
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Insbesondere wird die Testflüssigkeit mithilfe des Tuchs auf die zu prüfende Oberfläche aufgebracht.
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Die Aufgabe wird schließlich auch gelöst, indem eine Verwendung einer Testflüssigkeit zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers in einem erfindungsgemäßen Testkit oder in einem Testkit nach einer oder mehreren der zuvor beschriebenen Ausführungsformen geschaffen wird. In Zusammenhang mit der Verwendung der Testflüssigkeit ergeben sich insbesondere diejenigen Vorteile, die zuvor bereits in Zusammenhang mit dem Testkit, der Verwendung des Testkits, dem Verfahren zur Prüfung der Oberflächenenergie, dem Verfahren zur Herstellung Testkits und der Verwendung des Tuchs beschrieben wurden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Testkits zur Prüfung einer Oberflächenenergie;
- 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Testkits zur Prüfung einer Oberflächenenergie;
- 3 eine schematische Detaildarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Testkits zur Prüfung einer Oberflächenenergie, und
- 4 eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines Testkits zur Prüfung einer Oberflächenenergie.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Testkits 1 zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers. Das Testkit 1 weist ein Tuch 3 auf, sowie außerdem eine in 1 nicht explizit dargestellte Testflüssigkeit 5 - vergleiche 2 - zur Prüfung einer Oberflächenenergie. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel des Testkits 1 gemäß 1 weist das Tuch 3 die Testflüssigkeit auf, insbesondere ist das Tuch 3 - vorzugsweise vollständig oder vollflächig - mit der Testflüssigkeit 5 getränkt. Insbesondere ist die Testflüssigkeit 5 dem Tuch 3 zugeordnet, indem das Tuch 3 die Testflüssigkeit 5 aufweist.
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Das Tuch 3 weist bevorzugt ein insbesondere textiles Material auf, das ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus: Einem Viskose-haltigen Material, insbesondere einem Viskose-Fasern aufweisenden Material, und einem Cellulose-haltigen Material, insbesondere einem Cellulose-Fasern aufweisenden Material. Alternativ oder zusätzlich ist das insbesondere textile Material bevorzugt ausgewählt aus einer Gruppe, bestehend aus: Einem Vlies, insbesondere Wirrfaservlies, einem Filz, einem Gestrick, einem Gewirk, einem Geflecht, einem Gewebe, und einem Papier.
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Die Testflüssigkeit 5 ist bevorzugt ausgebildet zur Bestimmung einer Oberflächenenergie von 18 mN/m bis 105 mN/m, vorzugsweise von 22 mN/m bis 72 mN/m, vorzugsweise von 24 mN/m bis 60 mN/m, vorzugsweise von 28 mN/m bis 57 mN/m, vorzugsweise von 30 mN/m bis 46 mN/m, vorzugsweise 18,4 mN/m, vorzugsweise 26 mN/m, vorzugsweise 38 mN/m, vorzugsweise 44 mN/m, vorzugsweise 45 mN/m, vorzugsweise 62 mN/m, vorzugsweise 76 mN/m, vorzugsweise 84 mN/m, vorzugsweise 90 mN/m.
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Das Testkit 1, insbesondere das Tuch 3, ist insbesondere zur einmaligen Verwendung ausgebildet.
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Insbesondere weist das Testkit 1 bevorzugt eine geschlossene Umverpackung 7 auf, in der das Tuch 3 und die Testflüssigkeit 5 angeordnet sind. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel des Testkits 1 ist die geschlossene Umverpackung 7 versiegelt, insbesondere flüssigkeitsdicht, insbesondere gasdicht, ausgebildet. Insbesondere ist die Umverpackung 7 manipulationssicher, insbesondere nur einmalig unter Beschädigung öffenbar ausgebildet.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel des Testkits 1 ist die Umverpackung 7 als verschweißte Folienverpackung 9 ausgebildet.
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Bevorzugt weist das Testkit 1 eine Information 11 zu mindestens einer Handlungsanweisung auf, wobei die mindestens eine Handlungsanweisung ausgewählt ist aus einer Gruppe, bestehend aus: Einer Anweisung zur einmaligen Verwendung des Tuchs 3, und einer Anweisung zur Verwendung des Tuchs 3 zur Prüfung der Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers. Die Information 11 kann als gedruckter Beipackzettel, QR-Code oder Link ausgebildet sein. Bei dem hier dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist die Information auf die Umverpackung 7 aufgedruckt.
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Die Umverpackung 7 weist bevorzugt eine Abmessung von 80 mm x 60 mm x 5 mm auf. Das Tuch 3 ist vorzugsweise gefaltet in der Umverpackung 7 angeordnet.
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Das Testkit 1 wird bevorzugt insbesondere einmalig zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers verwendet.
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Im Rahmen eines Verfahrens zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers wird bevorzugt die Testflüssigkeit 5 mittels des Tuchs 3 auf die Oberfläche aufgebracht.
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Das Testkit 1 wird bevorzugt hergestellt, indem das Tuch 3 bereitgestellt wird, wobei außerdem die Testflüssigkeit 5 bereitgestellt wird, und wobei das Tuch 3 und die Testflüssigkeit 5 einander zugeordnet werden, wodurch das Testkit 1 erhalten wird. Insbesondere werden das Tuch 3 und die Testflüssigkeit 5 bevorzugt einander zugeordnet, indem das Tuch 3 und die Testflüssigkeit 5 gemeinsam in der geschlossenen Umverpackung 7 angeordnet werden. In bevorzugter Ausgestaltung wird die Testflüssigkeit 5 zumindest bereichsweise auf das Tuch 3 aufgebracht.
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Das Tuch 3 wird bevorzugt zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers verwendet.
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Die Testflüssigkeit 5 wird bevorzugt zur Prüfung einer Oberflächenenergie einer Oberfläche eines Festkörpers verwendet.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Testkits 1.
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Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern jeweils auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird.
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Das zweite Ausführungsbeispiel gemäß 2 unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß 1 dadurch, dass die Testflüssigkeit 5 bei dem zweiten Ausführungsbeispiel separat von dem Tuch 3 angeordnet und zur Verwendung mit dem Tuch 3 vorgesehen ist. Insbesondere ist die Testflüssigkeit 5 in einem Fläschchen 13 angeordnet. Außerdem ist die Handlungsanweisung 11 als separater Beipackzettel 15 ausgebildet. In verpacktem Zustand sind bevorzugt das Tuch 3, dass Fläschchen 13 mit der Testflüssigkeit 5, und der Beipackzettel 15 mit der Information 11 gemeinsam in der geschlossenen Umverpackung 7 angeordnet. Diese ist in bevorzugter Ausgestaltung als Karton 17 ausgebildet. Insbesondere durch die gemeinsame Anordnung der Testflüssigkeit 5 und des Tuchs 3 in der Umverpackung 7 ist die Testflüssigkeit 5 dem Tuch 3 zugeordnet und zur Verwendung mit dem Tuch 3 vorgesehen. Außerdem umfasst bevorzugt die Information 11 eine Handlungsanweisung zur Verwendung des Tuchs 3 in Kombination mit der Testflüssigkeit 5, sodass auch hierdurch die Testflüssigkeit 5 und das Tuch 3 einander zugeordnet sind.
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3 zeigt eine schematische Detaildarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Testkits 1. Das dritte Ausführungsbeispiel des Testkits 1 unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel dadurch, dass das Tuch 3 einen Freibereich 19 und einen Testbereich 21 aufweist, wobei das Tuch 3 die Testflüssigkeit 5 in dem Testbereich 21 aufweist, und wobei das Tuch 2 in dem Freibereich 19 frei von der Testflüssigkeit 5 ist, das heißt dort die Testflüssigkeit 5 nicht aufweist. Insbesondere ist das Tuch 3 nur in dem Testbereich 21 mit der Testflüssigkeit 5 getränkt.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels eines Testkits 1. Insbesondere ist das vierte Ausführungsbeispiel im Ergebnis eine schematische Schnittdarstellung durch das Testkit 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in verpacktem Zustand. Dabei ist in dieser Darstellung erkennbar, dass das Tuch 3 in gefaltetem Zustand in der geschlossenen Umverpackung 7 angeordnet ist. Die als verschweißte Folienpackung 9 ausgebildete Umverpackung 7 weist eine erste, untere Folienlage 23 und eine zweite, obere Folienlage 25 auf, die in mindestens einem Randbereich 27 miteinander verschweißt sind, sodass die Umverpackung 7 insgesamt geschlossen, vorzugsweise versiegelt, insbesondere flüssigkeitsdicht, insbesondere gasdicht, ausgebildet ist.